OAM Ausgabe März 2010 - Online Aquariummagazin
OAM Ausgabe März 2010 - Online Aquariummagazin
OAM Ausgabe März 2010 - Online Aquariummagazin
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Gleiches gilt für den Bodengrund: Auch wenn die Barteln<br />
von Clarias batrachus robuster sind als die vergleichsweise<br />
sehr empfindlichen von Panzerwelsen, so sollte man auch<br />
für die Pflege von Clarias-Arten keinen allzu groben,<br />
scharfkantigen Kies wählen, sondern am besten eine<br />
Mischung aus Sand und abgerundetem Kies kleiner bis<br />
mittlerer Größe. Sollte sich trotz dieser Vorsichtsmaßnahmen<br />
einmal eine Bartel verletzt haben beziehungsweise<br />
teilweise oder ganz abgeknickt sein, so bedeutet dies für das<br />
Tier im Gegensatz zu den Arten der Gattung Corydoras<br />
kein Dauerzustand: Denn an ihrer verbleibenden Spitze<br />
entwickelt sich in den nächsten Tagen zunächst ein dünner<br />
Fortsatz, der sich dann innerhalb weniger Wochen wieder<br />
zu einer vollständigen Froschwelsbartel ausbildet.<br />
Gefüttert werden die Tiere abwechselnd mit Futtertabletten,<br />
Cichlidensticks und Forelli (letzteres besonders<br />
sparsam füttern, sonst Gefahr von Wassertrübung!),<br />
ebenso mit Mückenlarven (auch gefrorenen) und hin und<br />
wieder auch mit Rinderherz, Muschelfleisch sowie mit<br />
Mehl- und Regenwürmern. Dass Clarias batrachus auch<br />
an pflanzliches Futter gehen soll, wie hier und da beschrieben,<br />
dürfte sich wohl nur auf den Anteil pflanzlicher Stoffe<br />
im Detritus beziehen, den die Tiere in der Natur gleichfalls<br />
nach Nahrung durchstöbern.<br />
Als Beifische habe ich ohne nennenswerte Probleme nicht<br />
nur große Haibarben (Balantiocheilos melanopterus) und<br />
eher ruhige Cichliden wie den Pfauenaugenbuntbarsch<br />
(Astronotus ocellatus) ausprobiert, sondern auch Feuerschwanz<br />
(Epalzeorhynchus bicolor), verschiedene Schmerlenarten<br />
wie unter anderem Grüne Schmerle (Botia<br />
modesta), Pracht- (Botia macracanthus) und Netzschmerle<br />
(Botia lohachata), ja sogar 5 cm große Saugschmerlen<br />
(Gyrinocheilus aymonieri), welche die Froschwelse<br />
ohne weiteres als Ganzes verschlucken könnten.<br />
Diese Aussage dürfte vermutlich den einen oder anderen<br />
Leser dann doch in Erstaunen versetzen, der bislang<br />
glaubte, man könne so kleine Fische nicht mit einem solchen<br />
„Räuber“ vergesellschaften. Will man große Saugwelse<br />
zu Clarias batrachus setzen, so ist etwas Vorsicht<br />
angebracht, denn diese können - ausgewachsen - mitunter<br />
sehr dominant sein und sind imstande, mit ihren wehrhaften<br />
Brustflossen selbst Froschwelsen Verletzungen zuzufügen.<br />
Froschwelse und Pfauenaugenbuntbarsche harmonieren<br />
ganz gut miteinander.)<br />
Tierportrait: Clarias batrachus<br />
Auch mit Schmerlen lässt sich Clarias batrachus<br />
gut vergesellschaften.<br />
Verallgemeinern lassen sich diese Aussagen sicherlich<br />
nicht. Natürlich ist zumal bei der Vergesellschaftung von<br />
Welsen mit anderen Arten ihre Gefräßigkeit zu berücksichtigen.<br />
Und in besonderem Maße gilt dies für Clarias<br />
batrachus. Am besten ist es natürlich, wenn die Größenverhältnisse<br />
zumindest einigermaßen stimmen. Will man<br />
die erwähnten kleiner bleibenden Arten der Gattung Botia<br />
mit Clarias batrachus vergesellschaften, so ist es wichtig,<br />
dass den Schmerlen Versteckplätze gegeben werden, denn<br />
die Froschwelse setzen ihnen hin und wieder einmal nach<br />
und dann sind Ausweichmöglichkeiten wichtig.<br />
Und noch ein Hinweis: Eine Vergesellschaftung mit<br />
Lebendgebärenden ist nicht möglich, diese werden vom<br />
Froschwels vermutlich schon aufgrund ihrer im Vergleich<br />
beispielsweise zu den genannten Schmerlen anderen<br />
Schwimmweise als Futterfische angesehen. Dennoch gehört<br />
der Froschwels keineswegs zu den Raubwelsen, die<br />
sich fast ausschließlich von Fischen ernähren, auch wenn er<br />
oftmals als solcher bezeichnet wird. Vielmehr ist er von<br />
Natur aus ein Allesfresser, der zwar vor allem nachts auch<br />
Jungfischen nachstellt, die in sein Beuteschema passen,<br />
dessen lebender Nahrungsanteil jedoch hauptsächlich aus<br />
kleineren Beutetieren wie Würmern, kleinen Krebstieren<br />
oder Insektenlarven besteht. Diese muss er vorrangig mit<br />
seinen 4 Paar Barteln aufgrund ihres Geruchs und weniger<br />
aufgrund ihrer Bewegung lokalisieren, da er mit seinen<br />
kleinen Augen nicht allzu weit sehen dürfte. Beim<br />
Nahrungsgraben wird das Maul zum Teil wie ein Staubsauger<br />
eingesetzt, mit den Kleintieren eingesaugte Steinchen<br />
werden in der Folge wieder ausgespuckt.<br />
Nahrungsgraben<br />
<strong>Online</strong> Aquarium-Magazin www.aquariummagazin.de <strong>Ausgabe</strong> <strong>März</strong> <strong>2010</strong> Seite 5