18.07.2013 Aufrufe

OAM Ausgabe September 2010 - Die Wirbellosen

OAM Ausgabe September 2010 - Die Wirbellosen

OAM Ausgabe September 2010 - Die Wirbellosen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Cambarellus diminutus<br />

Der in den letzten Jahren aufgekommene Garnelen- und<br />

Krebstrend scheint ungebrochen. “Red Cherry“, “Blue<br />

Perl“, “CPO“ und Co. sind in aller Munde und in jedem<br />

durchschnittlichen Zooladen zu bekommen.<br />

An dieser Stelle möchte ich einen Vertreter aus der<br />

<strong>Wirbellosen</strong>ecke vorstellen der noch keinen Siegeszug<br />

durch die Aquarien der Allgemeinheit angetreten hat,<br />

der jedoch für den etwas engagierteren Aquarianer mit<br />

mehr als nur dem einen Gesellschaftsbecken sehr interessant<br />

sein könnte. Es geht um Cambarellus diminutus.<br />

Einen deutscher Name ist mir nicht bekannt.<br />

Es handelt sich hierbei um die meines Wissens wirklich<br />

kleinste Art aller Zwergflußkrebse. Meine adulten, größten<br />

Exemplare haben eine Körperlänge von 3 cm. Beheimatet<br />

sind diese kleinen Krebse im Südosten Nordamerikas.<br />

Genauer gesagt Alabama, Louisiana, Mississippi, Southund<br />

North Carolina, sowie Florida.<br />

<strong>Die</strong> ersten vier Tiere habe ich von dem Cambarellus-<br />

Spezialisten Bernd Jung aus Oberrot im Schwabenländle<br />

bekommen. Nach dem Einsetzen der Tiere in ein gut mit<br />

Steinen, Wurzeln und Pflanzen strukturiertes 54 l-Aquarium<br />

war in der nächsten Zeit erstmal nicht sehr viel von<br />

Ihnen zu sehen. Habe ich doch mal einen kurzen Blick auf<br />

einen von ihnen erhaschen können, war die Freude immer<br />

groß. Man ist ja genügsam und geduldig.<br />

Tierportrait: Cambarellus diminutus<br />

Es gab Phasen (Wochen) in denen ich dachte, ok, ich weiß<br />

zwar nicht welchen, aber irgendeinen Fehler habe ich wohl<br />

doch gemacht und die Tiere haben sich aufgelöst. Doch<br />

eines Abends, nach akribischer Suche mit der Taschenlampe<br />

in jedem Winkel des Beckens ein großer Freudenschrei.<br />

Ein Nachwuchstier von ca. 5 mm Länge. Und<br />

plötzlich ein zweites und drittes. Als wenn der Bann gebrochen<br />

war, sah ich nun immer häufiger Krebse in unterschiedlichen<br />

Größen und auch hin und wieder ein Alttier.<br />

Mittlerweile hat sich mein Bestand deutlich erhöht und<br />

wurde auf vier verschiedene Aquarien ausgedehnt um<br />

ihnen mehr Platz zu geben. Sicherlich sind diese Krebse<br />

eher dämmerungs-und nachtaktiv, aber man bekommt<br />

auch am Tag und besonders in den Abendstunden immer<br />

wieder welche zu sehen. Und es ist eine große Freude,<br />

sie zu beobachten. Ein Kandidat für das gängige Gesellschaftsaquarium<br />

ist Cambarellus diminutus, wie schon<br />

erwähnt, nicht. Dafür ist er zu zart, zu zurückgezogen und<br />

zu besonders. Mit Zwerggarnelen und kleinen, eher ruhigen,<br />

wenigen Fischen kann man ihn aber durchaus zusammen<br />

halten. Bei mir ist das in verschiedenen Becken<br />

Aplocheilichthys normani, Elassoma evergladei und<br />

Heterandria formosa, sowie Neocaridinia heteropoda.<br />

Wie muss ein Hälterungsbecken für Cambarellus diminutus<br />

beschaffen sein? Grundsätzlich können wenige Tiere,<br />

am Anfang auch in einem kleinen Becken ab 30 l gehalten<br />

werden. Stellt sich Nachwuchs ein, wird es hier bald zu eng,<br />

denn kuscheln tun die Tiere nicht gerade. Begegnet man<br />

sich auf demselben Weg, muss einer weichen.<br />

Online Aquarium-Magazin www.aquariummagazin.de <strong>Ausgabe</strong> Sept. <strong>2010</strong> Seite 3

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!