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KORUM<br />

<strong>Korea</strong> I Unternehmen I Märkte<br />

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Sonderausgabe zur 11. APK<br />

Nr. 5 I Oktober 2007<br />

Freihandel:<br />

FTA EU-<strong>Korea</strong><br />

Recht:<br />

M&A Transaktionen<br />

Bio- und<br />

Nanoindustrie:<br />

Marktchancen


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Willkommen zur 11. APK<br />

<strong>Korea</strong> zählt in Asien zu den drei wichtigsten<br />

Wirtschaftspartnern für die deutsche<br />

Industrie. Insofern ist es ein richtiges<br />

Signal, dass die bedeutendste Veranstaltung<br />

der deutschen Asienwirtschaft, die<br />

11. Asien-Pazifik-Konferenz der Deutschen<br />

Wirtschaft (APK), in diesem Jahr in Seoul<br />

stattfindet. Von der wirtschaftlichen Dynamik<br />

<strong>Korea</strong>s kann einiges gelernt werden.<br />

Außerdem kann die 11. APK die Initialzündung<br />

für neue Geschäftsideen und Kontakte<br />

sein und damit das wirtschaftliche<br />

Engagement vor Ort und in der Region<br />

fördern.<br />

Ein Blick auf die Bilanz der deutsch-korea-<br />

nischen Wirtschaftsbeziehungen: Das<br />

bilaterale Handelsvolumen betrug im Jahr<br />

2006 beeindruckende 21,42 Mrd. USD.<br />

Insbesondere die Importe deutscher Produkte<br />

haben sich im Jahr 2006 mit 11,36<br />

Mrd. USD um erfreuliche 16,3% gesteigert.<br />

Aber auch die koreanischen Exporte nach<br />

Deutschland können sich mit 10,06 Mrd.<br />

USD (2006) sehen lassen. Überdies haben<br />

deutsche Firmen bis Juni 2007 akkumuliert<br />

7,5 Mrd. USD in <strong>Korea</strong> investiert, was<br />

Deutschland zu einem der größten Investoren<br />

vor Ort gemacht hat. Dies ist auch<br />

auf viele FuE-Kooperationen zurückzuführen,<br />

für die <strong>Korea</strong> wegen seiner hoch<br />

qualifizierten Arbeitnehmer trotz hoher<br />

Lohnkosten sehr gut geeignet ist.<br />

Der intensive Außenhandel hat entscheidend<br />

zur rasanten wirtschaftlichen Entwicklung<br />

<strong>Korea</strong>s beigetragen. Gemessen<br />

am Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist <strong>Korea</strong><br />

die 13.-größte Volkswirtschaft weltweit.<br />

Im Jahr 2006 ist das BIP um 5% gewachsen,<br />

für 2007 rechnet die Bank of <strong>Korea</strong><br />

mit einem Anstieg um 4,5%. Das Pro-Kopf-<br />

Einkommen wird wahrscheinlich noch in<br />

diesem Jahr die psychologisch wichtige<br />

Grenze von 20.000 USD überschreiten.<br />

Dr. Young-Sup Huh<br />

Chairman <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong><br />

Dr. Heinz Grewe<br />

Präsident <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong><br />

Jürgen Wöhler<br />

Geschäftsführer<br />

<strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong><br />

Kommentar<br />

Deutschland ist in einem ähnlichen Maße<br />

auf Export angewiesen wie <strong>Korea</strong>. Auch<br />

die Teilung des Landes und der erfolgreiche<br />

Wiederaufbau zählen zu den gemeinsamen<br />

Erfahrungen. Viele <strong>Korea</strong>ner empfinden<br />

nicht zuletzt deshalb eine starke Sympathie<br />

für Deutschland. Eine weitere Gemeinsamkeit<br />

ist die erfolgreiche Positionierung<br />

beider Länder in Hochtechnologiesektoren.<br />

Die <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong> empfindet es als große<br />

Auszeichnung, dass die 11. APK in Seoul<br />

stattfindet und unsere Kammer vor Ort für<br />

die Organisation verantwortlich ist. Die<br />

<strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong> ist Teil der Erfolgsgeschichte<br />

der deutsch-koreanischen Wirtschaftsbeziehungen.<br />

Für die deutschen Unternehmen<br />

war und ist die <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong> die Erste<br />

Adresse vor Ort für alle Fragen zum koreanischen<br />

Markt.<br />

Auf der APK erwarten die Teilnehmer viele<br />

spannende Kontakte, Diskussionen und<br />

Denkanstöße. Wir wünschen allen Konferenzteilnehmern<br />

eine interessante Zeit in<br />

Seoul und freuen uns, Motivation und Hilfestellung<br />

für Aktivitäten auf dem koreanischen<br />

Markt zu geben.<br />

KORUM 11


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China:<br />

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India:<br />

GBC New Delhi<br />

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Japan:<br />

GBC Tokyo<br />

gbc-tokyo@shinnihon.or.jp<br />

Singapore:<br />

GBC Singapore<br />

gbc.singapore@sg.ey.com<br />

South <strong>Korea</strong>:<br />

GBC Seoul<br />

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Coordinating Partner<br />

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China Competence Center<br />

Cristina Bülow, Partner<br />

cristina.buelow@de.ey.com<br />

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Dr. Hartmut Winkler, Partner<br />

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NEW WAYS – NEW VISIONS<br />

Kommentar<br />

Kompakt<br />

Konjunktur<br />

Kompetenz<br />

Kontrakte<br />

APK Platinum<br />

Sponsoren<br />

Übersicht Sponsoren<br />

Kontakte<br />

<strong>Korea</strong> Life<br />

Willkommen zur 11. APK<br />

Das Deutschlandbild in <strong>Korea</strong><br />

Deutsch-koreanische wirtschaftspolitische Beziehungen<br />

<strong>Korea</strong> – Königsweg zwischen China und Japan?<br />

Auslandshandelskammern mit neuem Dienstleistungskonzept<br />

EU-<strong>Korea</strong> – Handel und Wettbewerbsfähigkeit<br />

Hochtechnologieland <strong>Korea</strong><br />

10 Jahre nach der Asienkrise<br />

Nordkorea - Wirtschaftliche Öffnung?<br />

<strong>Korea</strong> hofft auf großes Geschäft mit Kleinststrukturen<br />

SIEMENS - Innovation durch Forschung & Entwicklung<br />

Investition in die Zukunft<br />

Auslandshandelskammer <strong>Korea</strong><br />

M&A Transaktionen in China und <strong>Korea</strong><br />

adidas<br />

Allianz Life <strong>Korea</strong><br />

Audi<br />

BASF Company Ltd.<br />

BMW Group <strong>Korea</strong><br />

Bosch<br />

Deutsche Bank<br />

Deutsche Lufthansa AG<br />

DHL<br />

Euler Hermes Kreditversicherungs-AG<br />

HSBC-Gruppe<br />

Mercedes Benz<br />

Siemens Ltd. Seoul<br />

TÜV Rheinland Group<br />

Volkswagen<br />

Neue Mitglieder<br />

Termine<br />

Veranstaltungen<br />

Erfolgreich verhandeln mit <strong>Korea</strong>nern<br />

11<br />

18<br />

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KORUM 15


Kompakt<br />

Das Deutschlandbild in <strong>Korea</strong><br />

Norbert Baas<br />

Deutschland genießt in <strong>Korea</strong> traditionell<br />

einen guten Ruf. Wir sind der größte<br />

europäische Handelspartner <strong>Korea</strong>s, <strong>Korea</strong><br />

ist für Deutschland der drittwichtigste<br />

Absatzmarkt in Asien. Das bilaterale Handelsvolumen<br />

erreichte letztes Jahr eine<br />

Rekordhöhe von 21 Milliarden USD. Mit<br />

erstaunlicher Dynamik hat es <strong>Korea</strong> in nur<br />

zwei Jahrzehnten vermocht, sich einen<br />

Herstellung von Methylcellulose, Bayer AG<br />

Spitzenplatz in der Weltwirtschaft zu erobern;<br />

das „Wunder am Rhein“, so sehen es<br />

die Deutschland verbundenen Unternehmer<br />

der ersten Stunde in <strong>Korea</strong>, stand Pate für<br />

das „Wunder am Han“.<br />

Wie intensiv die deutsch-koreanischen<br />

Beziehungen sind, belegt allein die beeindruckende<br />

Zahl von rund 40 verschiedenen<br />

koreanisch-deutschen Alumniverbänden<br />

und Gesellschaften sowie mehr als 100<br />

aktiven deutsch-koreanischen Hochschulpartnerschaften.<br />

Mit über 5.000 Studierenden<br />

jährlich ist Deutschland eines der<br />

beliebtesten Zielländer koreanischer Studierender<br />

weltweit. In der wissenschaftlichen<br />

Zusammenarbeit haben Deutschland<br />

und <strong>Korea</strong> im Jahr 2007 mit einer breit<br />

angelegten Forschungskampagne die Perspektiven<br />

erweitert und die Chancen für<br />

die Förderung neuer gemeinsamer Projektideen<br />

verbessert.<br />

Deutsche und <strong>Korea</strong>ner haben die Erfahrung<br />

der Teilung gemacht, für <strong>Korea</strong> ist sie<br />

noch heute bittere Realität. Deutschlands<br />

Weg zur Wiedervereinigung und die weitere<br />

Entwicklung nach 1989 werden hier<br />

sehr aufmerksam analysiert. Bei keinem<br />

anderen politischen Thema berühren sich<br />

unsere Perzeptionen als verantwortungsbewusste<br />

staatliche Akteure in einem ko-<br />

operativen internationalen Umfeld so<br />

stark.<br />

Deutschland – mehr als “Wurst<br />

und Bier”<br />

Inwieweit spiegelt sich die Vitalität unserer<br />

Beziehungen im koreanischen öffentlichen<br />

Bewusstsein wider? Eine in <strong>Korea</strong> Anfang<br />

des Jahres durchgeführte repräsentative<br />

Meinungsumfrage bestätigte das insgesamt<br />

positive Deutschlandbild vor allem<br />

bei der älteren Generation. Viele Facetten<br />

unserer bilateralen Beziehungen wirken<br />

hierbei imagefördernd. Die Qualität deutscher<br />

Produkte, insbesondere technischer<br />

Art, wird sehr geschätzt, deutsche Kunst<br />

und Kultur genießen hohes Ansehen. Mit<br />

Respekt und Interesse werden wir darüber<br />

hinaus als aktiv-umweltbewusst wahrgenommen.<br />

In der Beliebtheit europäischer Studienstandorte<br />

liegt Deutschland in etwa gleichauf<br />

mit Großbritannien und Frankreich.<br />

Deutsche Universitäten überzeugen durch<br />

ihre hohe wissenschaftliche Qualität, ihre<br />

Praxisnähe und günstige Studiengebühren.<br />

Im europäischen Vergleich wird Deutschland<br />

vor allem als „Land der Kultur“ - dies<br />

gilt insbesondere für die geliebte klassische<br />

Musik - und „Land der Sehenswürdigkeiten“<br />

wahrgenommen. <strong>Korea</strong>nische<br />

Besucher zieht es besonders nach Berlin.<br />

Boss-Modenschau in Berlin<br />

Die koreanische Bevölkerung sieht in<br />

Deutschland ein außenpolitisch engagiertes<br />

Land, welches insbesondere in Europa<br />

eine große Rolle spielt. Das deutschkoreanische<br />

Verhältnis wird sowohl in der<br />

Gesamtbevölkerung als auch unter den<br />

Studierenden für sehr wichtig erachtet.<br />

Einige Wermutstropfen trüben jedoch das<br />

Gesamtbild: Deutschlands Wahrnehmung<br />

in der koreanischen Bevölkerung ist streckenweise<br />

nicht mehr zeitgemäß. Verständlicherweise<br />

schätzen wir es als Deutsche<br />

nicht so recht, wenn wir, wie man<br />

es gelegentlich noch hört, ausschließlich<br />

als pünktlich, übermäßig diszipliniert oder<br />

gar autoritätsgläubig gelten. Stereotypen<br />

können leider hartnäckig sein. Niemand<br />

sollte sich deshalb verdrießen lassen. Oft<br />

enthalten sie ja auch einen richtigen Kern.<br />

Riskant wird es aber, wenn Stereotypen<br />

Desinteresse und Stagnation erzeugen. Um<br />

dem vorzubeugen, sollten wir als Deutsche<br />

in <strong>Korea</strong> noch stärker auf die Multiplikatoren<br />

der jüngeren Generation setzen,<br />

denn sie werden das Deutschlandbild der<br />

Zukunft maßgeblich prägen.<br />

Insbesondere die jüngere Generation will<br />

die innovativen, modernen Seiten Deutschlands<br />

näher kennenlernen und noch mehr<br />

über das „kulturelle Deutschland“ erfahren.<br />

Es ist unser Bestreben, diesem Interesse<br />

künftig verstärkt Rechnung zu tragen: Wie<br />

attraktiv beispielsweise deutsche Gegenwartskunst<br />

in <strong>Korea</strong> ist, belegte die <strong>Korea</strong><br />

International Art Fair (KIAF) im Mai dieses<br />

Jahres, an der die deutsche Beteiligung mit<br />

28 Galerien deutlich herausragte, ebenso<br />

wie eine vielbeachtete und gut besuchte<br />

Ausstellung mit Werken von Rebecca Horn<br />

in einer der renommiertesten Privatgalerien<br />

Seouls, der Rodin Gallery. Großer<br />

Beliebtheit erfreuten sich auch zahlreiche<br />

neue deutsche Filme, die in diesem Sommer<br />

in den koreanischen Kinos liefen.<br />

Deutschland und die EU – neue<br />

Impulse für die Beziehungen<br />

Während unserer EU-Präsidentschaft im<br />

ersten Halbjahr 2007 erlebte die EU - und<br />

damit auch Deutschland - einen fühlbaren<br />

Auftrieb im Verhältnis zu <strong>Korea</strong>. Mit der<br />

Aufnahme von Verhandlungen über ein<br />

EU-Freihandelsabkommen am 7. Mai 2007<br />

öffnete sich ein neues spannendes Kapitel<br />

in den Beziehungen. Die EU, zweitwichtigster<br />

Handelspartner nach China und<br />

größter Investor, stößt in <strong>Korea</strong> auf wachsendes<br />

Interesse. Die Verhandlungen über<br />

ein Freihandelsabkommen sollten gerade<br />

deutschen Firmen in <strong>Korea</strong> neue und inte-<br />

ressante Marktchancen eröffnen können.<br />

Die europäische Erfolgsgeschichte ist<br />

für <strong>Korea</strong>, über die Handelsbeziehungen<br />

hinaus, von Bedeutung. Sie bietet Stoff<br />

für konzeptionelle Überlegungen über ein<br />

ostasiatisches System von Sicherheit, Wirtschaftskooperation<br />

und Vertrauensbildung.<br />

Deutschland und die EU können hierbei<br />

mit ihren Erfahrungen einen wichtigen<br />

Beitrag leisten.<br />

Deutschland und <strong>Korea</strong> –<br />

Partner mit Zukunft<br />

Nach der erfolgreichen EU-Präsidentschaft<br />

sind wir in eine neue Phase der Beziehungen<br />

eingetreten, die es nun weiterzuentwickeln<br />

gilt. Flankierend hierzu wollen<br />

wir die bestehenden zahlreichen Anknüpfungspunkte<br />

mit Blick auf die Nachwuchsgeneration<br />

um aktuelle Akzente ergänzen.<br />

Die Neugierde an unserem Land immer<br />

wieder neu zu wecken, die attraktiven Seiten<br />

Deutschlands in ihrer ganzen Bandbreite<br />

zu betonen, von der historischen Vielfalt<br />

und der kreativen deutschen Gegenwart<br />

als ein Land der Ideen bis hin zu unseren<br />

technologischen und wissenschaftlichen<br />

Höchstleistungen - dies bleibt weiterhin<br />

unser Ziel.<br />

Die Ausgangslage ist günstiger denn je.<br />

Die junge und mittlere Generation der<br />

<strong>Korea</strong>nerinnen und <strong>Korea</strong>ner von heute<br />

mit hohem Ausbildungsstand denkt global<br />

wie die europäische. Was Ulrich Beck als<br />

das “kosmopolitische Moment” der Weltrisikogesellschaft<br />

beschrieb, können wir<br />

zwischen vielen jungen Deutschen und<br />

<strong>Korea</strong>nern bereits diagnostizieren: beide<br />

treffen sich in ähnlichen Interessen<br />

und Vorlieben, im verwandten Lebensstil<br />

und in einem Selbstverständnis, das die<br />

Herausforderungen der Zukunft unkompliziert<br />

und dennoch nachdenklich annimmt.<br />

Alles in allem: beste Voraussetzungen, um<br />

das Potenzial der Zusammenarbeit künftig<br />

noch besser auszuschöpfen.<br />

Dr. Norbert Baas ist Botschafter der<br />

Bundesrepublik Deutschland in der<br />

Republik <strong>Korea</strong>.<br />

18 KORUM<br />

KORUM 19<br />

© dpa picture alliance<br />

Kompakt


Kompakt<br />

Deutsch-koreanische wirtschaftspolitische Beziehungen<br />

Eine Erfolgsgeschichte<br />

Hartmut Koschyk<br />

Im Jahr 2008 jährt sich der Abschluss des<br />

Deutsch-<strong>Korea</strong>nischen Freundschafts-,<br />

Schifffahrts- und Handelsvertrags zum<br />

125. Mal. Trotz geografischer Ferne und<br />

mannigfacher kultureller Unterschiede zeigen<br />

diese 125 Jahre viel Gemeinsamkeit.<br />

Südkorea ist heute, nach China und Japan,<br />

der drittgrößte deutsche Wirtschaftspartner<br />

im asiatisch-pazifischen Raum. Kein<br />

anderes europäisches Land steht <strong>Korea</strong><br />

näher und ist sowohl wirtschaftlich als<br />

auch institutionell mit <strong>Korea</strong> enger verbunden<br />

als die Bundesrepublik. Das bilaterale<br />

Handelsvolumen betrug 2006 mehr als<br />

21,5 Mrd. USD und deutsch-koreanische<br />

Kooperationen sind erfolgreicher denn je.<br />

Seit 1995 tagt der Deutsch-<strong>Korea</strong>nische<br />

Gemischte Ausschuss für Industrielle Ko-<br />

operationen, hochrangige Delegationen<br />

beider Länder besuchen sich regelmäßig<br />

und das Deutsch-<strong>Korea</strong>nische Forum, in<br />

diesem Jahr vom 18. bis 20. Oktober in<br />

München, findet bereits zum sechsten Mal<br />

statt.<br />

Bereits knapp 240 Jahre vor dem als<br />

Beginn der deutsch-koreanischen Beziehungen<br />

geltenden Vertrag von 1883 kam<br />

es auf chinesischen Boden zur ersten nachweislichen<br />

deutsch-koreanischen Begegnung.<br />

Der deutsche Jesuitenpater Johann<br />

Adam Schall von Bell traf im Jahre 1644<br />

einen der beiden koreanischen Königssöhne,<br />

die als Unterpfand der Unterwerfung<br />

am chinesischen Kaiserhof der Mandschu-<br />

Dynastie weilten. Als der koreanische<br />

Königssohn kurze Zeit später wieder in<br />

seine Heimat zurückkehrte, trug er einige<br />

von dem Jesuitenpater überreichte religiöse<br />

und wissenschaftliche Schriften im<br />

Gepäck. Der erste Deutsche, der nachweislich<br />

koreanischen Boden betrat, war der<br />

lutheranische Missionar Friedrich August<br />

Gützlaff. Er bahnte auch erste wirtschaftliche<br />

Kontakte an, übersandte im Jahre<br />

1832 dem König eine Bittschrift mit dem<br />

Anliegen, Handel treiben und einige Exemplare<br />

der Bibel in chinesischer Übersetzung<br />

einführen zu dürfen. Dies scheiterte<br />

aber an dem strengen Kontaktverbot mit<br />

Ausländern. Als im Jahre 1873 König Ko-<br />

Jong den Thron bestieg, verlor der fremdenfeindliche<br />

Tae Won-Gun seine Macht,<br />

und die Befürworter einer Landesöffnung<br />

kamen erstmals zu Wort.<br />

Viele deutsche Kaufleute hatten sich<br />

erfolgreich in verschiedenen südostasiatischen<br />

Ländern im kommerziellen und<br />

industriellen Sektor etabliert, und auch<br />

deutsche Missionare waren in chinesischen<br />

Provinzen sehr aktiv. Zur Förderung und<br />

zum Schutz ihrer Interessen und Aktivitäten<br />

war die deutsche Regierung wiederholt<br />

aufgerufen worden, koloniale Gebiete<br />

zu erwerben. Bismarcks Antikolonialpoli-<br />

tik verhinderte zunächst einen deutschen<br />

Imperialismus. Der 1882 gegründete deutsche<br />

Kolonialverein verstärkte den Druck<br />

deutscher Kaufleute und Industrieller auf<br />

Bismarcks Regierung erheblich.<br />

In Deutschland erwartete man sich von<br />

dem kleinen Königreich <strong>Korea</strong> nur wenig.<br />

Der Vertrag von 1883 diente wohl eher<br />

dem Prestige. Berlin registrierte die neu<br />

entstehenden Beziehungen zwar freudig,<br />

bewilligte für das Gebäude der deutschen<br />

Vertretung in Seoul aber nur ein Trinkgeld.<br />

Auch nach dem Abschluss des Freundschafts-,<br />

Schifffahrts- und Handelsvertrags<br />

von 1883 blieb die neu entstehende Verbindung<br />

zu <strong>Korea</strong> für das Deutsche Reich<br />

wirtschaftlich und politisch viel weniger<br />

bedeutsam, als die zu Japan oder China.<br />

Die wechselseitigen Kontakte verbesserten<br />

aber das koreanische Deutschlandbild bald<br />

erheblich. Die einzige deutsche Handelsfirma<br />

in <strong>Korea</strong> war die H.C. Eduard Meyer &<br />

Co, die 1908 von Carl Wolter übernommen<br />

und in Wolter & Co umbenannt wurde.<br />

Gleich zu Beginn seiner Tätigkeit in <strong>Korea</strong><br />

ließ er sich ein palastähnliches Anwesen<br />

mit riesiger Parkanlage auf einem Hügel<br />

bauen. Er erlernte die koreanische Spra-<br />

che, verdiente sich den Respekt und das<br />

Vertrauen der <strong>Korea</strong>ner und machte seine<br />

Firma zum bedeutendsten westlichen<br />

Handelshaus in <strong>Korea</strong>. Zunächst aber, als<br />

Japan 1905 <strong>Korea</strong> einen Protektoratsvertrag<br />

aufzwang, verlor das Land weitgehend<br />

seine Unabhängigkeit. Mit dem Annexionsvertrag<br />

vom 22. August 1910 wurde <strong>Korea</strong><br />

vollends Teil des japanischen Kaiserreiches.<br />

Sämtliche Verträge, die Seoul mit anderen<br />

KORUM 21


Nationen geschlossen hatte, wurden aufgehoben.<br />

Die Teilung der beiden Länder Deutschland<br />

und <strong>Korea</strong> in einen östlich und einen<br />

westlich orientierten Staat bestimmt die<br />

Beziehungen zwischen beiden Ländern seit<br />

dem Zweiten Weltkrieg. Wegen der jeweiligen<br />

Blockzugehörigkeit entwickelten sich<br />

die Beziehungen zwischen Westdeutschland<br />

und Nordkorea, ebenso wie die Ostdeutschlands<br />

zu Südkorea, nur in Ansätzen.<br />

Geschichtlich verbindet Deutschland und<br />

<strong>Korea</strong> das Nachkriegsschicksal geteilter<br />

Länder, aber auch die gemeinsame Erfahrung<br />

des Wiederaufbaus nach vollkommener<br />

Zerstörung und die beeindruckenden<br />

„Wirtschaftswunder am Rhein“ und „am<br />

Han-Fluss“.<br />

Sowohl die Bundesrepublik Deutschland als<br />

auch die Republik <strong>Korea</strong> sind enge Bündnispartner<br />

der USA. So wie Westdeutsch-<br />

land Schaufenster der westlichen Demokratie<br />

gegenüber dem Osten sein sollte,<br />

knüpften sich auch an Südkorea demokratisch-westliche<br />

Hoffnungen für den asiatischen<br />

Raum. Wenn undemokratische<br />

Praktiken deutlich wurden, insbesondere in<br />

den Phasen der Entführungspolitik (bisweilen<br />

unter Verletzung deutscher Souveränität),<br />

litten die Beziehungen; setzten sich<br />

demokratisch-rechtsstaatliche Politik in<br />

Südkorea durch, wuchs die Sympathie der<br />

deutschen Politik und der Medien.<br />

Den eigentlichen Beginn der südkoreanisch-westdeutschen<br />

Beziehungen der<br />

Nachkriegszeit machte im April 1953 Konrad<br />

Adenauer, als er dem amerikanischen<br />

Präsidenten die Entsendung eines deutschen<br />

Feldlazarettes zur Unterstützung<br />

der US-Truppen anbot. Als im Juli 1953<br />

die Kampfhandlungen eingestellt wurden,<br />

einigte man sich im Februar des nächsten<br />

Jahren darauf, dem Kommando der Vereinten<br />

Nationen ein Hospital des Deutschen<br />

Roten Kreuzes zu unterstellen, das<br />

nun anstelle verwundeter Soldaten Zivilpersonen<br />

versorgen sollte. Das Hospital<br />

erwarb sich einen so guten Ruf, dass Aufnahmeberechtigungsscheine<br />

sogar auf dem<br />

Schwarzmarkt gehandelt wurden. Neben<br />

der Versorgung der Zivilbevölkerung wurden<br />

auch koreanische Ärzte und Krankenschwestern<br />

ausgebildet.<br />

Aber auch die koreanische Seite sollte bald<br />

einen wichtigen Beitrag für das deutsche<br />

Gesundheitswesen und den Arbeitsmarkt<br />

leisten. Um Engpässe auf dem deutschen<br />

Arbeitsmarkt zu überbrücken, schickte<br />

<strong>Korea</strong> im Rahmen offizieller Abkommen<br />

mit der Bundesrepublik verstärkt in den<br />

sechziger und siebziger Jahren koreanische<br />

Krankenschwestern und Bergleute<br />

nach Deutschland, die sich bald einen<br />

Ruf als zuverlässige und leistungswillige<br />

Arbeitnehmer erwarben und auch enorme<br />

Geldsendungen zurück in ihre Heimat<br />

schickten.<br />

Auf der Grundlage des 1961 formulierten<br />

Protokolls über wirtschaftliche und technische<br />

Zusammenarbeit gewährte die Bundesrepublik<br />

Südkorea als erstes Land auch<br />

Kapitalhilfe. Bis zur Einstellung im Jahre<br />

1982 flossen so 590 Mio. DM von Deutsch-<br />

Kompakt<br />

land nach Südkorea. Auch im Rahmen der<br />

entwicklungspolitischen Zusammenarbeit<br />

erhielt Südkorea aus Deutschland bis 1989<br />

Hilfe in Höhe von 209 Mio. DM. Als in<br />

den achtziger Jahren die Kapitalhilfe und<br />

entwicklungspolitische Zusammenarbeit<br />

immer mehr in den Hintergrund traten,<br />

gewannen deutsche Direktinvestitionen<br />

und Technologietransfer an Bedeutung.<br />

Als Südkorea, im Zuge der Wirtschaftskrise<br />

vom Dezember 1997, kurz vor dem<br />

finanziellen Zusammenbruch stand, war<br />

es erneut die Bundesrepublik, die <strong>Korea</strong>,<br />

mit Hilfe eines international abgesicherten<br />

Finanzpaketes, zur Seite stand. Deutsche<br />

Banken waren es, die auch in der<br />

Krise ihre Handelsfinanzierungslinien offen<br />

hielten und die ersten ausländischen Kredite<br />

erteilten. Diese Loyalität dankten die<br />

koreanischen Geschäftspartner ihrerseits<br />

mit großen Investitionen, gerade auch im<br />

wirtschaftlich noch ein wenig schwächelnden<br />

Osten Deutschlands, und koreanische<br />

Firmen konzentrierten ihr Europageschäft<br />

auf die Bundesrepublik.<br />

Deutschland und <strong>Korea</strong> haben sich –<br />

besonders auch in schwierigen Zeiten –<br />

als verlässliche und langfristige Partner<br />

bewährt. Die deutsch-koreanische<br />

Geschichte kann von daher durchaus als<br />

eine Erfolgsgeschichte bezeichnet werden.<br />

Ihre Beziehungen können für beide Länder<br />

die Lösung von Problemen der fortschreitenden<br />

Globalisierung erleichtern. Es<br />

wird immer deutlicher, dass wirtschaftlich<br />

eine hervorragende Zukunftsperspektive<br />

für Deutschland auf dem asiatischen Markt<br />

liegt. Die in Jahrzehnten vielfach bewährte<br />

Nähe zu Südkorea hat das Potenzial, zu<br />

einer wirtschaftlichen und kulturellen Brücke<br />

in beiden Richtungen zu werden.<br />

H a r t m u t K o s c h y k M d B i s t<br />

Parlamentarischer Geschäftsführer<br />

der CSU-Landesgruppe im Deutschen<br />

Bundestag, Vorsitzender der Deutsch-<br />

<strong>Korea</strong>nischen Parlamentariergruppe im<br />

Deutschen Bundestag, Präsident der<br />

Deutsch-<strong>Korea</strong>nischen Gesellschaft e. V.<br />

und deutscher Ko-Vorsitzender des<br />

Deutsch-<strong>Korea</strong>nischen Forums.<br />

KORUM 23


Kompakt<br />

<strong>Korea</strong> – Königsweg zwischen China und Japan?<br />

Jürgen Wöhler<br />

<strong>Korea</strong> liegt geografisch zwischen China<br />

und Japan, aber auch wirtschaftlich bzw.<br />

politisch im Spannungsfeld zwischen diesen<br />

beiden ostasiatischen Wirtschaftsriesen.<br />

China war im Jahr 2006 mit 69 Mrd.<br />

USD vor den USA (43 Mrd. USD) und Japan<br />

(27 Mrd. USD) der größte Absatzmarkt für<br />

koreanische Produkte, während Japan mit<br />

52 Mrd. USD wichtigster Lieferant war.<br />

Noch in diesem Jahr wird das koreanische<br />

BIP pro Kopf wahrscheinlich die Grenze<br />

von 20.000 USD erreichen. Doch gegenüber<br />

dem konstant zweistelligen Wirtschaftswachstum<br />

Chinas fallen die für OECD-Mitglied<br />

<strong>Korea</strong> ordentlichen Zuwachsraten<br />

von 4,5–5% (2007) deutlich ab. Der Export<br />

ist mit einem Anteil von 37% am BIP ähnlich<br />

wie beim Exportweltmeister Deutschland<br />

(39%) und China (37%) Hauptstütze<br />

der koreanischen Konjunktur. Aber im<br />

Unterschied zu den großen Binnenmärkten<br />

von Japan und China bieten <strong>Korea</strong>s 48 Mio.<br />

Einwohner kaum ausreichendes Absatzpotenzial<br />

für die heimische Wirtschaft.<br />

<strong>Korea</strong> hat sich auf den wichtigsten Weltmärkten<br />

nach japanischem Vorbild mit<br />

<strong>Korea</strong>s Position in der Welt<br />

Produkten wie Konsumelektronik, Schiffen,<br />

Autos, Maschinen, Halbleitern sowie<br />

mit vergleichbaren Strategien positioniert.<br />

Doch auf OECD–Niveau gestiegene Löhne<br />

und der Kursanstieg des koreanischen Won<br />

sind gerade im Verhältnis zu Japan große<br />

Herausforderungen. Bisher werden sie aber<br />

mit einem Exportwachstum von 14,4% in<br />

2006 und 9,6% im 1. Hj. 2007 gut bewältigt,<br />

und in wichtigen Branchen rangiert<br />

<strong>Korea</strong> stabil auf vordersten Plätzen in der<br />

Weltrangliste. Dies gilt für Schiffbau (Nr.<br />

1) ebenso wie für LCD-Displays (1), Halbleiter<br />

(1), Stahl (3) und Autos (5). Weitere<br />

Branchen wie Bio- und Nanotechnologie<br />

könnten kurzfristig Weltgeltung erreichen.<br />

Problematischer als Japan ist für <strong>Korea</strong>,<br />

auch wegen der Auswirkungen auf den<br />

heimischen Arbeitsmarkt, die chinesische<br />

Konkurrenz - trotz eines bilateralen koreanischen<br />

Handelsüberschusses von derzeit<br />

noch 20,9 Mrd. USD (2006). Kleine<br />

und mittelständische Firmen, – technologisch<br />

weltmarktfähigen Mittelstand<br />

gibt es kaum, – können weder kostenseitig<br />

mit chinesischen Wettbewerbern<br />

Nr. 1 Schiffbau: Hyundai Heavy, Hanjin, Daewoo<br />

Nr. 1 Displays OLED/LCD: Samsung, LG.Philips<br />

Nr. 1 DRAM-/Flashspeicher: Samsung<br />

Nr. 1 Vernetzung / Highspeed / Mobilkommunikation: Samsung, LG, SK, KT<br />

Nr. 3 Stahl: Posco<br />

Nr. 4 Konsumelektronik: Samsung, LG,<br />

Nr. 5 Autoproduktion: Hyundai-Kia, GM Daewoo, Ssangyong, Renault-Samsung<br />

mithalten noch mangels Eigenkapital<br />

bzw. Bankkrediten in produktivitätsverbessernde<br />

Maschinen investieren. Hinzu<br />

kommt der Nachfrageschwund durch den<br />

zunehmenden Bezug von Vorprodukten<br />

aus China seitens der großen koreanischen<br />

Hersteller sowie die Verlagerung von Billigproduktionen<br />

nach China. Die konsequente<br />

Produktionsverlagerung nach China<br />

hat <strong>Korea</strong> mit akkumulierten Investitionen<br />

von 19,46 Mrd. USD (Export-Import Bank<br />

of <strong>Korea</strong>, Stand Juni 2007) zum größten<br />

ausländischen Investor im Reich der Mitte<br />

gemacht. Der technologische Vorsprung<br />

gegenüber China verringert sich jedoch auf<br />

Grund des damit verbundenen Knowhow-<br />

Transfers sehr schnell, insbesondere im<br />

Vergleich zur langjährigen koreanischen<br />

„Aufholjagd“ gegenüber Japan. China<br />

strebt mittelfristig ähnliche Produktionsschwerpunkte<br />

wie <strong>Korea</strong> an, was den<br />

Wettbewerbsdruck weiter verschärft.<br />

Die qualitativ hochwertig positionierten<br />

japanischen Konkurrenten bieten aufgrund<br />

des schwachen Yen zu historisch<br />

günstigen Preisen an, und deutlich billigere<br />

chinesische Produkte werden auf<br />

dem Weltmarkt zunehmend als akzeptable<br />

Alternative angesehen. Selbst im Schiffbau<br />

wird <strong>Korea</strong>s Spitzenstellung volumenmäßig<br />

durch China gefährdet und mit China ist<br />

auch im technologisch anspruchsvollen<br />

Schiffsbau innerhalb einer Dekade zu rechnen.<br />

Die sich verschärfende Wettbewerbssituation<br />

in Ostasien geht einher mit überproportional<br />

steigendem innerasiatischen<br />

Handel, der durch Wirtschaftswachstum<br />

und Substitution von nicht-asiatischen<br />

Drittlieferanten gestützt wird. Doch die<br />

deutsche Industrie profitiert klar von der<br />

wirtschaftlichen Dynamik Asiens und<br />

kann sich dank Premiumprodukten, Speziallösungen<br />

und technisch überlegenen<br />

Produkten gut behaupten. Mit über 10%<br />

Anteil an den deutschen Ausfuhren liegt<br />

Asien mittlerweile deutlich vor den USA<br />

mit knapp 8%.<br />

Neben dem verschärften preislichen und<br />

technologischen Wettbewerb sehen sich<br />

Japan und <strong>Korea</strong> auch mit demographischen<br />

Problemen konfrontiert. Der<br />

dramatische Geburtenrückgang – <strong>Korea</strong><br />

mit nur 1,1 Kindern je Frau noch deutlich<br />

hinter Deutschland mit 1,3 – verknappt<br />

und verteuert trotz steigender Lebenserwartung<br />

die Ressource Arbeitskraft. Beide<br />

Phänomene belasten Staat und Wirtschaft<br />

mit unabsehbaren Kosten, zumal die Sozialsysteme<br />

selbst in den beiden reichsten<br />

Flächenstaaten Asiens weit weniger entwickelt<br />

sind, als in europäischen Vergleichsländern<br />

und der Familienzusammenhalt<br />

schwindet.<br />

Der natürliche Standortvorteil <strong>Korea</strong>s liegt<br />

nicht nur in der geografischen Zentrallage<br />

– es kommt immer als Königsweg bei<br />

Abwägungen zwischen den großen Nachbarn<br />

ins Spiel. Daneben bietet das Land<br />

zahlreiche komparative Vorteile, bei den<br />

meisten Aspekten allerdings nur gegenüber<br />

entweder China (z.B. Rechtssicherheit)<br />

oder Japan (z.B. Markteintrittskosten). Deshalb<br />

ist bei Standortüberlegungen immer<br />

eine Abwägung der verknüpften Vor- und<br />

Nachteile aller drei Länder zwingend.<br />

Hub <strong>Korea</strong>?<br />

Mit Blick auf die umfassende Konkurrenzsituation<br />

der großen Nachbarn und auf<br />

Grund einer höchst ambitionierten Selbsteinschätzung<br />

will <strong>Korea</strong> sich als Ostasien–<br />

„Hub“ für Finanzdienstleister, Logistik und<br />

Forschung/Technologie positionieren. Während<br />

ein Finanzzentrum Seoul angesichts<br />

der nicht konvertiblen Währung sowie<br />

vielfältiger Hürden für ausländische Finanzinstitute<br />

und Versicherungen selbst mittelfristig<br />

wenig realistisch erscheint, gibt<br />

es aufwändige und effiziente Maßnahmen<br />

zum Ausbau als logistische Drehscheibe.<br />

Bei Passagier- und Frachtflügen sowie<br />

beim Hafenumschlag rangiert <strong>Korea</strong> auf<br />

Grund seiner Lage und des Warenumschlags<br />

an den Standorten Busan (fünft-<br />

wichtigster Containerhafen der Welt im<br />

Jahr 2006), Gwangyang und Incheon schon<br />

heute unter den Top-Adressen weltweit.<br />

Auch deutsche Unternehmen, wie kürzlich<br />

die Fa. Schenker mit einer Investition von<br />

10 Mio. Euro in ihr Frachtzentrum Incheon<br />

oder die Lufthansa mit der neu etablierten<br />

Strecke Busan–Seoul–München positionieren<br />

sich entsprechend. Doch nach Ansicht<br />

der Fachleute wird die Verkehrs- und Lagerinfrastruktur<br />

in der Großregion in wenigen<br />

Jahren so ausgebaut sein, dass für eine<br />

über den Eigenbedarf erweiterte Hub-<br />

Funktion <strong>Korea</strong>s wenig Bedarf besteht.<br />

Bedeutend positiver sehen wir die Aussichten<br />

für eine Profilierung als Forschungsstandort<br />

ausländischer Firmen.<br />

Zugunsten <strong>Korea</strong>s spricht die schon jetzt<br />

hervorragende Forschungslandschaft mit<br />

abgestimmter Kooperation zwischen Firmen,<br />

Hochschulen und Staat. Mit viel<br />

Voraussicht investiert das Land seit Jahren<br />

sehr zielgerichtet in Zukunftsthemen wie<br />

Bio-/Gentechnologie, erneuerbare Energien,<br />

Nanotechnik und natürlich Elektronik<br />

im weitesten Sinne. Seitens der Deutsch-<br />

<strong>Korea</strong>nischen Industrie- und Handelskammer<br />

konnten wir eine große Zahl von<br />

Delegationsreisen nach Deutschland und<br />

Seminaren in <strong>Korea</strong> zum Energiethema<br />

organisieren, zunehmend auch mit Beteiligung<br />

mittelständischer koreanischer Firmen.<br />

Die technische Reputation deutscher<br />

Firmen speziell bei Umwelt- und Energietechnik<br />

stößt im dichtbesiedelten und<br />

vergleichsweise wohlhabenden <strong>Korea</strong> auf<br />

größere Nachfrage als bei den asiatischen<br />

Nachbarn.<br />

Eine weitere, vielleicht sogar die entscheidende<br />

Voraussetzung für Forschungsaktivitäten<br />

und diesbezügliche Koperationen<br />

ist der vor allem im Vergleich zu China<br />

gesicherte Schutz geistigen Eigentums<br />

mit klarer Rechtslage und professioneller<br />

Justiz. Die Zahl der Hochschulen, die Verfügbarkeit<br />

qualifizierter Forscher und die<br />

trotz individuellem Ehrgeiz hohe Loyalität<br />

sowie Aufgeschlossenheit gegenüber<br />

ausländischen Technologiepartnern<br />

zeichnen den Forschungsstandort <strong>Korea</strong><br />

aus. Dass die technische Infrastruktur mit<br />

26 KORUM<br />

KORUM 27<br />

Kompakt<br />

Datenautobahn, höchster Breitbanddichte<br />

und fortschrittlichster Telekommunikation<br />

weltweit ihresgleichen sucht, ist<br />

hinlänglich bekannt. Bisher sind deutsche<br />

Firmen noch überwiegend in der anwendungsorientierten<br />

Forschung für und mit<br />

ihren koreanischen Kunden engagiert.<br />

Doch zunehmend etablieren ausländische<br />

Firmen auch Grundlagenforschung und<br />

Produktneuentwicklung in <strong>Korea</strong>, wie das<br />

Beispiel Medizintechnik bei der Fa. Siemens<br />

sehr erfolgreich zeigt. Der selbst im<br />

Vergleich mit Japan hohe Internationalisierungsgrad<br />

koreanischer Wissenschaftler<br />

und Rückkehrer aus den USA prägen ein<br />

für grenzüberschreitende Kooperationen<br />

offenes Klima.<br />

Insgesamt sind die deutschen Firmen mit<br />

der Leistungsfähigkeit ihrer koreanischen<br />

Mitarbeiter ebenso zufrieden wie mit dem<br />

persönlichen Einsatz und vor allem der<br />

erkennbar langfristig angelegten Kooperationsbereitschaft,<br />

die im Regionalvergleich<br />

ein besonderes Qualitätsmerkmal<br />

ist. Der akkumulierte deutsche Investitionsbestand<br />

von 7,5 Mrd. USD (1961–1.<br />

Hj. 2007) in einem Hochlohnland ist ein<br />

starkes Indiz für die gute Wettbewerbsfähigkeit<br />

des Standorts <strong>Korea</strong>. Nur am Rande<br />

sei vermerkt, dass koreanische Firmen<br />

in Deutschland sowohl von der Zahl der<br />

Investitionen wie der Investitionssumme<br />

die Spitzenposition unter den asiatischen<br />

Ländern einnehmen.<br />

Gerade deutsche mittelständische Firmen<br />

sollten sehr sorgfältig prüfen, ob sie<br />

angesichts vielfältiger Unwägbarkeiten nur<br />

auf die chinesische Karte setzen wollen,<br />

oder ihre back-up und Koordinationsfunktionen<br />

sowie einen Teil der Logistik im<br />

leicht zugänglichen und sicheren „Land der<br />

Morgenfrische“ platzieren. Die APK bietet<br />

vielfältige Gelegenheiten, sich mit vor<br />

Ort in <strong>Korea</strong> erfolgreichen Managern auszutauschen<br />

und selbstverständlich helfen<br />

wir gerne mit der breiten Servicepalette<br />

unserer Kammer.<br />

Jürgen Wöhler ist Geschäftsführer der<br />

Deutsch-<strong>Korea</strong>nischen Industrie- und<br />

Handelskammer.


Auslandshandelskammern mit neuem<br />

Dienstleistungskonzept<br />

DEinternational – Bestens vernetzt auf den Märkten der Welt<br />

Michael Blank<br />

Das Mammendorfer Institut für Physik und<br />

Medizin GmbH (MIPM) ist ein mittelständisches<br />

Unternehmen mit Sitz bei München<br />

- seit 25 Jahren in verschiedenen<br />

Nischenmärkten tätig und spezialisiert auf<br />

die Entwicklung und Produktion von medizintechnischen<br />

Geräten. Eine der Kernkompetenzen<br />

des Unternehmens liegt in der<br />

Herstellung von kernspintauglichen Patientenmonitoren<br />

und Spritzenpumpen. Die<br />

hauseigene Entwicklungsabteilung arbeitet<br />

dabei eng mit Anwendern und Kernspinherstellern<br />

zusammen. MIPM entwickelt<br />

und produziert seine Geräte ausschließlich<br />

in Deutschland und vertreibt die Produkte<br />

weltweit über ein internationales Händlernetz.<br />

Zum Ausbau seines internationalen<br />

Geschäftes strebt MIPM eine Expansion auf<br />

asiatische Märkte an. Als Einstieg benötigt<br />

der Geschäftsführer Basisinformationen zu<br />

sieben verschiedenen Ländern. Das Unternehmen<br />

ist zu klein, um sich einen eigenen<br />

Beraterstab zu leisten, der die aktuellen<br />

Entwicklungen und Rahmenbedingungen<br />

auf den relevanten Märkten der Welt tagesaktuell<br />

einschätzen kann. Was tun?<br />

Viele mittelständische Unternehmen stehen<br />

vor ähnlichen Problemen. Die „Globalisierung“<br />

eröffnet ihnen neue, ungeahnte<br />

Geschäftsfelder, gleichzeitig aber<br />

auch hohe Risiken und Unsicherheiten im<br />

Umgang mit fremden Märkten, Kulturen<br />

und rechtlichen Rahmenbedingungen.<br />

MIPM benötigt einen verlässlichen Partner,<br />

der die Sprache des Mittelstandes spricht<br />

und versteht, gleichzeitig aber auch groß<br />

genug ist, um alle relevanten Wirtschaftsregionen<br />

weltweit abzudecken. Ein Partner,<br />

der bestens vernetzt ist auf dem Markt des<br />

Gastlandes, gleichzeitig aber starke Wurzeln<br />

in Deutschland besitzt.<br />

Verlässliche Partner vor Ort –<br />

unter neuer Marke<br />

Das Netzwerk der deutschen Auslandshandelskammern<br />

(<strong>AHK</strong>) verfügt über diese<br />

Eigenschaften: Mit über 120 Büros in 80<br />

Ländern stehen die <strong>AHK</strong>s deutschen Firmen<br />

weltweit als erste Anlaufstelle, kompetente<br />

Berater und Dienstleister zur Seite. Rund<br />

42.000 Firmen sind freiwillige Mitglieder<br />

der <strong>AHK</strong>s und sorgen damit für die nötige<br />

Bodenhaftung. Die enge und zuverläs-<br />

Kompakt<br />

sige Partnerschaft der <strong>AHK</strong>-Büros mit dem<br />

Netzwerk der inländischen Industrie- und<br />

Handelskammern ist zudem Garant für ein<br />

Verständnis der Bedürfnisse des Mittelstandes.<br />

Seit Mitte des Jahres 2006 haben die<br />

<strong>AHK</strong>-Büros ihren Dienstleistungsbereich<br />

unter der Marke “DEinternational” neu<br />

aufgestellt. Inhaltlich bedeutet dies:<br />

Einheitlicher(er) Auftritt, vergleichbares<br />

Produktportfolio im Basisbereich, Dienstleistungen<br />

auch länderübergreifend im<br />

Verbund sowie generell höhere Transparenz<br />

und verbesserte Kommunikation aller<br />

120 Büros untereinander. Mit diesem neuen<br />

Ansatz soll den Vorstellungen speziell<br />

kleiner und mittelständischer Kunden entsprochen<br />

werden, die ebenfalls immer häufiger<br />

auf mehreren ausländischen Märkten<br />

engagiert sind und eine wieder erkennbare<br />

Qualität der Betreuung durch ihre Serviceanbieter<br />

erwarten.<br />

Für MIPM bedeutet dies: Erstellung einer<br />

Marktrecherche für sieben asiatische Länder<br />

durch das Netzwerk der <strong>AHK</strong>s. Dabei<br />

gibt es zunächst nur einen Ansprechpartner,<br />

der die Gesamtaufgabe koordiniert,<br />

die Wünsche des Kunden an die entsprechenden<br />

Büros vor Ort kommuniziert und<br />

letztlich die Ergebnisse zu einem einheitlichen<br />

und übersichtlichen Endprodukt<br />

zusammenfasst. Dies bildet dann die<br />

Entscheidungsgrundlage für die nächsten<br />

Schritte: Von den sieben ursprünglich anvisierten<br />

Märkten rücken drei in die engere<br />

Auswahl. Hier scheint vielversprechendes<br />

Potenzial für MIPM zu sein.<br />

Weltweites Dienstleistungsangebot<br />

- Basis oder Spezial<br />

Nun beginnt die eigentliche Unterstüt-<br />

KORUM 31


Rödl & Partner ist eine international tätige Rechtsanwalts-, Steuerberatungs- sowie Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.<br />

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zung beim Markteinstieg: Die <strong>AHK</strong>-Büros<br />

der Region bieten unter DEinternational<br />

einen Katalog an Basisdienstleistungen.<br />

Diese fragen die Kunden an den meisten<br />

Standorten erfahrungsgemäß nach. Deshalb<br />

müssen sie überall in vergleichbarer<br />

Form und Qualität angeboten werden.<br />

Dem Kunden hilft dies, eine realistische<br />

Erwartungshaltung hinsichtlich des Beratungsangebots<br />

der <strong>AHK</strong>s weltweit aufzubauen.<br />

Ähnlich wie bspw. die Marken<br />

Kempinski, Starbucks oder Sixt: Globale<br />

Präsenz, Anpassung an die jeweils lokalen<br />

Gegebenheiten, aber gleichzeitig ein eindeutiges<br />

Leistungsversprechen, das losgelöst<br />

vom jeweiligen Umfeld besteht.<br />

Traditionell sind die <strong>AHK</strong>-Büros singuläre<br />

Einrichtungen nach den Gesetzen ihres<br />

jeweiligen Gastlandes. Sie haben im Laufe<br />

der Jahre und Jahrzehnte ihrer Existenz<br />

eine breite Palette an speziellen Services<br />

entwickelt, die vor dem Hintergrund der<br />

Gegebenheiten des Standortes zu sehen<br />

sind. So ist bspw. der Bereich „Human<br />

Resource Development“ (Personalberatung,<br />

-auswahl und –schulung) in vielen asiatischen<br />

Kammern hoch entwickelt; Fiskalvertretung,<br />

Umweltberatung oder duale<br />

Berufsbildung sind Schwerpunkte einiger<br />

europäischer Kammern; und das Modell der<br />

„Geschäftspräsenzen“ für deutsche Firmen<br />

wird auf dem US-amerikanischen Markt<br />

mit großem Erfolg angeboten.<br />

Dienstleistungen auch im<br />

regionalen Verbund<br />

Neben der Harmonisierung von Basisdiensten<br />

und dem Ausbau von Spezialdiensten<br />

(wie z.B. der „Geschäftspräsenz“)<br />

arbeiten die <strong>AHK</strong>-Büros immer häufiger im<br />

Verbund. Speziell im Falle kleinerer Märkte<br />

bietet es sich an, dem Unternehmen als<br />

Ländergruppe gegenüber zu treten und die<br />

Marktchancen einer gesamten Region zu<br />

„verkaufen“. Gute Beispiele hierfür: Skandinavien,<br />

die Länder Mittel- und Osteuropas,<br />

der Mercosur in Südamerika oder die<br />

Region Südostasien. In allen Fällen sind<br />

die Unternehmen dankbar, wenn Ihnen die<br />

<strong>AHK</strong> nicht nur als einzelne Anlaufstelle zur<br />

Verfügung steht, sondern in enger Abstimmung<br />

mit den Kammern der Nachbarländer<br />

agiert.<br />

So fand im Juni 2007 bspw. eine Informationsreise<br />

des Wirtschaftsverbandes Industrieller<br />

Unternehmen Baden e.V. (wvib)<br />

nach Singapur, Kuala Lumpur und Ho Chi<br />

Minh City statt. Koordiniert über die <strong>AHK</strong><br />

Singapur, wurde gemeinsam mit der <strong>AHK</strong><br />

in Malaysia und dem Delegiertenbüro in<br />

Ho Chi Minh City/Vietnam ein umfassendes<br />

Besuchsprogramm abgestimmt. Die Teilnehmer<br />

der Reise erhielten bei Treffen mit<br />

Regierungsvertretern und lokalen Unternehmen<br />

einen umfassenden Einblick in drei<br />

sehr unterschiedliche Märkte Südostasiens<br />

und kehrten mit sehr konkreten Vorstellungen<br />

hinsichtlich künftiger Geschäftsmöglichkeiten<br />

nach Deutschland zurück.<br />

Diese Art konzertierter und gemeinsam<br />

durchgeführter Dienstleistung wird bei der<br />

weiteren Entwicklung von DEinternational<br />

noch ausgebaut.<br />

Aus einer Hand - Außenwirtschaftsförderung<br />

und kommerzielle<br />

Services<br />

Bei aller Bestrebung eines einheitlicheren,<br />

abgestimmteren und professionelleren<br />

Auftretens im kommerziellen Dienstleistungsangebot<br />

werden die Kammern ihren<br />

Auftrag zur Außenwirtschaftsförderung<br />

Kompakt<br />

aber nicht ablegen – ganz im Gegenteil.<br />

Im Bereich DEinternational arbeiten die<br />

Kammern mit starken Partnern zusammen,<br />

um ihrem Anspruch noch besser gerecht<br />

werden zu können: Speziell für mittelständische<br />

Unternehmen soll die <strong>AHK</strong> erste<br />

Anlaufstelle im Ausland sein, die bspw.<br />

eine Einschätzung des generellen Marktpotenzials<br />

oder die Vermittlung von allgemeinen<br />

Wirtschaftskontakten leistet. Diese<br />

Daten werden typischerweise im Rahmen<br />

eines ersten Beratungsgesprächs zur Verfügung<br />

gestellt. Darüber hinaus liefern die<br />

<strong>AHK</strong>-Büros auf Anfrage auch unentgeltliche<br />

Basisinformationen zu Menschen und<br />

Märkten. Diese können bspw. in Form von<br />

„Marktprofilen“ (DEinternational-Produkt)<br />

oder durch Weiterleitung von Wirtschaftsdaten<br />

der bfai-Korrespondenten erfolgen,<br />

mit denen die <strong>AHK</strong>s an den meisten Standorten<br />

bereits durch Bürogemeinschaften<br />

eng verbunden sind. Dadurch ist gewährleistet,<br />

dass ein Großteil der Kundenanfragen<br />

an die <strong>AHK</strong>-Büros bereits im ersten<br />

Schritt unbürokratisch und schnell beantwortet<br />

werden können. Im Jahr 2006<br />

erreichten die <strong>AHK</strong>s weltweit immerhin ca.<br />

450.000 solcher Anfragen, dies bedeutet<br />

im Durchschnitt ca. 2 Anfragen pro Tag je<br />

Mitarbeiter. Auf die speziellen Bedürfnisse<br />

der Kunden abzielende Basis- und Spezialdienste<br />

der <strong>AHK</strong>-Büros werden dann im<br />

Anschluss an die Erstberatung gegen Entgelt<br />

angeboten.<br />

Mit dem neuen Dienstleistungskonzept<br />

DEinternational sollen die deutschen Kunden<br />

die eindeutige Botschaft verbinden:<br />

Weltweit bestens vernetzt und bestens<br />

bedient – mit Hilfe der Auslandshandelskammern.<br />

Das neue Logo für den Servicebereich<br />

der <strong>AHK</strong>s erscheint vielen Betrachtern<br />

noch ungewohnt. Schon in wenigen<br />

Jahren aber wird es nicht mehr wegzudenken<br />

sein beim Auf- und Ausbau internationaler<br />

Geschäftsbeziehungen des deutschen<br />

Mittelstandes.<br />

Dr. Michael Blank ist Leiter des<br />

Referats Auslandshandelskammern<br />

– DEinternational beim Deutschen<br />

Industrie- und Handelskammertag.<br />

KORUM 33


Konjunktur<br />

EU-<strong>Korea</strong> – Handel und Wettbewerbsfähigkeit<br />

Brian McDonald<br />

Die Europäische Union und Südkorea sind<br />

mittlerweile bedeutende Partner für die<br />

Friedensförderung, für wirtschaftlichen<br />

Wohlstand und für nachhaltige Entwicklung<br />

in der Welt. Die zunehmende ökonomische<br />

Bedeutung von Schwellenländern<br />

auf den Weltmärkten eröffnet neue<br />

Wachstums- und Entwicklungsmöglichkeiten.<br />

Gleichzeitig ergeben sich daraus neue<br />

Herausforderungen. Sowohl die EU als<br />

auch <strong>Korea</strong> müssen sich dem Globalisierungsprozess,<br />

insbesondere in Anbetracht<br />

des zunehmenden Wettbewerbsdrucks<br />

von Seiten der Schwellenländer, anpassen.<br />

Dabei müssen sie sich den Anforderungen<br />

des Klimawandels, der Migration<br />

und der alternden Bevölkerung stellen.<br />

Wenn die EU und <strong>Korea</strong> weiterhin als Leitbilder<br />

für Demokratie, des Friedens und<br />

des Wohlstandes fungieren wollen, ist es<br />

notwendig, dass sie jede Chance nutzen,<br />

um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.<br />

Die Intensivierung der Handels- und Inves-<br />

titionsbeziehung zwischen der EU und<br />

<strong>Korea</strong> ist eine dieser Chancen, die es gilt<br />

wahrzunehmen.<br />

Die jährlichen Handels- und Investitionsströme<br />

zwischen der EU und <strong>Korea</strong> haben<br />

seit 1960 kontinuierlich zugenommen. In<br />

2006 lag das gesamte Handelsvolumen<br />

zwischen der EU und <strong>Korea</strong> bei 60 Mrd.<br />

Euro. Die EU ist nach China <strong>Korea</strong>s zweitgrößter<br />

Exportkunde. Zu den koreanischen<br />

Ausfuhren in die EU gehören Kraftfahrzeuge,<br />

Unterhaltungselektronik, Halbleiter<br />

und Schiffe. Die wichtigsten EU-Exporte<br />

nach <strong>Korea</strong> sind Maschinen, Chemikalien<br />

und Verkehrsmittel. <strong>Korea</strong> erzielte beim<br />

bilateralen Warenhandel mit der EU 2006<br />

einen Handelsüberschuss von 15 Mrd. Euro.<br />

Die EU hingegen vermerkte eine positive<br />

Dienstleistungsbilanz. Die derzeitigen Handels-<br />

und Investitionsbeziehungen bilden<br />

zwar eine gute Ausgangsbasis, schöpfen<br />

das Potenzial aber bei Weitem nicht aus.<br />

Wenn die EU und <strong>Korea</strong> den Anforderungen<br />

des 21. Jahrhunderts gerecht werden wollen,<br />

müssen sie dieses Potenzial für Handel<br />

und Investition freisetzen.<br />

In einer globalisierten Wirtschaft sind die<br />

Grenzen zwischen Außen- und Innenpolitik<br />

verwischt. Eine Grundlage für die Intensivierung<br />

von Handel und Investition besteht<br />

nicht nur in der Eröffnung neuer Märkte<br />

in Drittländern, sondern auch darin,<br />

dass jede nationale Wirtschaft oder Wirtschaftsregion<br />

ein Umfeld schafft, in dem<br />

Unternehmen prosperieren und mehr und<br />

höherqualifizierte Arbeitsplätze schaffen.<br />

Demzufolge ist es entscheidend, dass die<br />

EU und <strong>Korea</strong> auch für die angemessenen<br />

innerstaatlichen Rahmenbedingungen sorgen.<br />

Wirtschaftswachstum und die Schaffung<br />

von Arbeitsplätzen sind das Kernstück des<br />

Arbeitsprogramms der Europäischen Kommission.<br />

Die EU-Strategie für Wachstum<br />

und Beschäftigung, überwiegend bekannt<br />

als die Neuausrichtung der Lissabon-Strategie,<br />

basiert auf (i) der Konzentration<br />

auf Wissen und Innovation als Motor für<br />

Wirtschaftswachstum, (ii) Aktionen für die<br />

Stärkung der Anziehungskraft Europas für<br />

Investoren und Arbeitskräfte und (iii) wirtschaftspolitischen<br />

Maßnahmen, die die<br />

Schaffung von mehr und besseren Arbeitsplätzen<br />

begünstigen.<br />

Eines der Hauptinstrumente der Kommission<br />

im Rahmen der Lissabon-Strategie ist<br />

die Bessere Rechtssetzung, ein Aktionsplan<br />

zur Vereinfachung und Verbesserung des<br />

Regulierungsumfelds für Wachstum und<br />

Arbeitsplätze in der Europäischen Union.<br />

In den Worten von Vizepräsident der Europäischen<br />

Kommission Günter Verheugen:<br />

„Ein gutes Regulierungsumfeld erzeugt<br />

Rahmenbedingungen, die Wachstum fördern.<br />

Es stimuliert Investment, gibt einen<br />

langfristig berechenbaren Rechtsrahmen<br />

vor, fördert den Bürokratieabbau und vergrößert<br />

das Vertrauen in das Geschäftsumfeld.“<br />

Die Wahrung qualitativer Rahmenbedingungen<br />

für Innovation, Wirtschaftswachstum<br />

und Beschäftigung ist auch im<br />

Interesse unserer Partner, die wie <strong>Korea</strong><br />

danach streben, ihre wirtschaftliche Entwicklung<br />

voranzutreiben und ihre Position<br />

im globalen Wettbewerb zu sichern.<br />

Der zunehmende globale Wettbewerbsdruck<br />

fordert sowohl von der EU als auch<br />

von <strong>Korea</strong> effektive wirtschaftliche Integration<br />

und Zugang zu Drittmärkten. Dies<br />

wurde letztes Jahr von der Europäischen<br />

Kommission in der Mitteilung - Ein wettbewerbsfähiges<br />

Europa in einer globalen<br />

Welt - berücksichtigt (‘Global Europe’-<br />

Strategie). In dieser Mitteilung wird dargelegt,<br />

inwiefern die Handelspolitik der EU<br />

zur Förderung des Wirtschaftswachstums<br />

und der Schaffung von Arbeitsplätzen in<br />

Europa beitragen kann.<br />

Für die EU ist die WTO nach wie vor das<br />

wirksamste Instrument zum Ausbau und<br />

zur Steuerung der Handelsbeziehungen in<br />

einem regelbasierten System. Gleichzeitig<br />

ist sie ein Eckpfeiler des multilateralen<br />

Systems. Die EU bleibt somit weiterhin der<br />

WTO verpflichtet und das multilaterale<br />

Handelssystem hat für sie oberste Priorität.<br />

Gleichzeitig benennt die ‘Global Europe’-Strategie<br />

komplementäre Aspekte, die<br />

die externe Wettbewerbsfähigkeit der EU<br />

stärken und dabei die multilaterale Agenda<br />

voranbringen.<br />

Der Aktionsplan der ‘Global Europe’-Stra-<br />

tegie umfasst folgende Punkte: (i) eine<br />

umfassende neue China-Strategie, (ii)<br />

eine weitere Stufe der globalen Strategie<br />

zum Schutz geistigen Eigentums, (iii) eine<br />

überarbeitete Marktzugangsstrategie mit<br />

stärkerer Konzentration auf nicht-tarifäre<br />

Handelshemmnisse, (iv) Maßnahmen<br />

zur Öffnung von Beschaffungsmärkten in<br />

Drittländern, (v) Überprüfung des Antidumping-Instrumentariums<br />

und der handelspolitischen<br />

Schutzinstrumente der EU<br />

unter Berücksichtigung der nun globalen<br />

und komplexen Interessen europäischer<br />

Unternehmen.<br />

Eine weitere Priorität der ‘Global Europe’-Strategie<br />

ist eine neue Generation<br />

bilateraler Freihandelsabkommen. Die sich<br />

zurzeit in Verhandlung befindenden Freihandelsabkommen<br />

basieren in erster Linie<br />

auf wirtschaftlichen Kriterien, Indizien für<br />

Wirtschaftswachstum und Schaffung von<br />

Arbeitsplätzen, und sie treiben die multilaterale<br />

Handelsagenda voran. Die neuen<br />

Freihandelsabkommen sind bestrebt,<br />

durch die Behandlung von Kernfragen, wie<br />

Ursprungsregeln, Dienstleistungen, Investitionen,<br />

öffentliche Aufträge, technische<br />

Handelshemmnisse und Wettbewerbsregeln,<br />

ein positives Geschäftsumfeld zu<br />

schaffen. Im Wesentlichen können diese<br />

Freihandelsverträge, ausgehend von den<br />

WTO-Bestimmungen, ein Sprungbrett<br />

für die zukünftige multilaterale Liberalisierung<br />

sein, indem sie Themen aufnehmen,<br />

die noch nicht reif für multilaterale<br />

Gespräche sind, und damit über die WTO-<br />

Regeln hinausgehen. Das wichtigste wirtschaftliche<br />

Kriterium für die Wahl neuer<br />

Partner für Freihandelsabkommen ist das<br />

Marktpotenzial (Größe und Wachstum der<br />

Wirtschaft) sowie der Umfang der Handelshemmnisse,<br />

die den Interessen der EU-<br />

Exportwirtschaft entgegenstehen (tarifäre<br />

und nicht-tarifäre Schranken). Die EU<br />

nimmt auch Verhandlungen potenzieller<br />

Partner mit Wettbewerbern der EU zur<br />

Kenntnis und berücksichtigt, wie sich diese<br />

Verhandlungen voraussichtlich auf Märkte<br />

und Volkswirtschaften der EU auswirken.<br />

Südkorea ist für die EU ein wichtiger Partner<br />

bei der Stärkung des multilateralen<br />

Handelssystems und bei einer erfolgreichen<br />

Fortsetzung der Doha-Runde. Ein EU-<strong>Korea</strong><br />

Freihandelsabkommen wird eindeutig das<br />

multilaterale Handelssystem ergänzen. Es<br />

ist keine Alternative dazu. Von der EU in<br />

Auftrag gegebene Studien gehen davon<br />

aus, dass sich der beidseitige Handel zwischen<br />

den beiden Regionen um etwa 30-<br />

40% steigern kann.<br />

Im April 2007 haben die Mitgliedsstaaten<br />

der Europäischen Union die Europäische<br />

Kommission ermächtigt, Verhandlungen<br />

über ein Freihandelsabkommen mit Süd-<br />

korea aufzunehmen. Beide Seiten haben<br />

sich darauf geeinigt, ein umfassendes<br />

und ambitioniertes Freihandelsabkommen<br />

anzustreben. Ein Hauptanliegen der EU<br />

und <strong>Korea</strong> ist, ein Freihandelsabkommen zu<br />

erzielen, welches günstige Rahmenbedingungen<br />

für Wachstum und Beschäftigung<br />

bereitstellt. Die Verhandlungen befassen<br />

sich mit Marktöffnung für den Handel<br />

mit Waren und Dienstleistung sowie für<br />

Investitionen, Zugang zu den Beschaffungsmärkten,<br />

Transparenz von Rechtsvorschriften,<br />

Schutz geistigen Eigentums,<br />

Handels- und Zoll erleichternde Maßnahmen,<br />

Wettbewerbsregeln und schnelle und<br />

effektive Streitschlichtungsregeln.<br />

Die EU beabsichtigt einen verbesserten<br />

Zugang zum wachsenden koreanischen<br />

Markt, besonders in Schlüsselbereichen wie<br />

Konjunktur<br />

Kraftfahrzeuge, Industriegüter und Dienstleistungen<br />

im Geschäftsbereich. Schwerpunkt<br />

für die EU ist dabei vor allem auch<br />

der Abbau von nicht-tarifären Handelshemmnissen,<br />

den sogenannten ‘beyond<br />

the border issues’. Diese können zum Teil<br />

größere Handelshemmnisse als Zölle darstellen.<br />

Die Schaffung eines wirtschaftspolitischen<br />

Umfeldes, welches Innovation und Unternehmertum<br />

fördert und damit Wachstum<br />

und Arbeitsplätze schafft - eine Notwendigkeit<br />

für soziale Gerechtigkeit - ist am<br />

Anfang des 21. Jahunderts eine zentrale<br />

Aufgabe sowohl für die EU als auch für<br />

<strong>Korea</strong>. Ein Freihandelsabkommen wird ein<br />

wichtiger Baustein in diesem Prozess sein,<br />

nicht nur aufgrund zusätzlicher Chancen,<br />

die die Beseitigung von Zöllen eröffnet,<br />

sondern vor allem auch im Bereich der<br />

nicht-tarifären Handelshemmnisse, wo ein<br />

neues und ambitioniertes Freihandelsabkommen<br />

mit <strong>Korea</strong> den Wettbewerb stärken,<br />

nachhaltige Entwicklung fördern und<br />

dem multilateralen Handelssystem wertvolle<br />

Impulse verleihen wird. In den bilateralen<br />

Beziehungen zwischen der EU und<br />

<strong>Korea</strong> haben wir in den letzten 20 Jahren<br />

viel erreicht – und dies ist erst der Anfang.<br />

Brian McDonald ist Leiter der Delegation<br />

der Europäischen Kommission in<br />

Südkorea.<br />

36 KORUM<br />

KORUM 37


Hochtechnologieland <strong>Korea</strong><br />

Suche nach neuen Wachstumsmotoren<br />

Chancen für Zulieferer<br />

Detlef Rehn<br />

<strong>Korea</strong>s Wirtschaft und Gesellschaft haben<br />

sich in den vergangenen Jahrzehnten<br />

in beeindruckender Weise gewandelt.<br />

Bestimmten arbeitsintensive Sektoren lange<br />

die wirtschaftliche und industrielle Entwicklung,<br />

sind heute vor allem Elektronik,<br />

Informations- und Kommunikationstechnik<br />

zu den Antriebskräften geworden. Auf vielen<br />

Feldern nehmen koreanische Unternehmen<br />

Spitzenpositionen im Weltmarkt ein.<br />

Doch das Land kann sich auf den Lorbeeren<br />

nicht ausruhen. Gerade die chinesische<br />

Konkurrenz setzt <strong>Korea</strong> zunehmend<br />

unter Druck. Deshalb sucht die Regierung<br />

in Seoul zusammen mit der Wirtschaft in<br />

verschiedenen Programmen nach Möglichkeiten,<br />

auch in den kommenden Jahren<br />

solide Wachstumsperspektiven zu garantieren.<br />

Dabei sollen noch mehr als bisher<br />

Hightech, Innovation und Wissen zum Tragen<br />

kommen.<br />

Wachstumsmotoren<br />

Parallel zur allgemeinen Neuausrichtung<br />

der Wissenschaftsstrategie hat das Ministry<br />

of Commerce, Industry and Energy<br />

MOCIE Ende Dezember 2006 ein neues,<br />

inhaltlich breit angelegtes Programm für<br />

Industrietechnik und industrietechnische<br />

FuE-Strategien bis zum Jahr 2015 (“Vision<br />

2015”) veröffentlicht. Allgemeines Ziel<br />

ist, <strong>Korea</strong> innerhalb von zehn Jahren zur<br />

viertstärksten Industrienation der Welt zu<br />

machen und das Pro-Kopf-Einkommen auf<br />

35.000 USD zu erhöhen. Wichtiger noch ist<br />

die Festlegung, dass zukünftig nicht mehr<br />

das Nachahmerprinzip (follower) gelten<br />

solle; vielmehr möchte <strong>Korea</strong> an der Spitze<br />

der Entwicklung (front-runner) stehen.<br />

Sektoral ist die “Vision 2015” breit angelegt.<br />

Der Schwerpunkt liegt auf 15 Technologien/Produktgruppen:<br />

Sieben davon<br />

sind “Kernindustrien”, vier sind Bereiche<br />

mit gutem Zukunftspotenzial und weitere<br />

vier sind sogenannte Basistechnologien.<br />

Auswahlkriterien waren die “Leitfunktion”<br />

Wachstumsmotoren und wichtigste Produkte/Technologien (MOCIE)<br />

Quelle: MOCIE, Dezember 2006<br />

eines Produkts oder einer Technologie in<br />

den kommenden fünf bis zehn Jahren, der<br />

Beitrag zum Erhalt der internationalen<br />

Wettbewerbsfähigkeit, die Ausstrahlungseffekte<br />

auf den Rest der Wirtschaft und<br />

viertens, ob in dem jeweiligen Feld in <strong>Korea</strong><br />

schon eine technologische/finanzielle Basis<br />

Konjunktur<br />

vorhanden ist. Forschung und Entwicklung<br />

auf dem Gebiet der in der “Vision 2015”<br />

ausgewählten strategischen Technologien/<br />

Produktgruppen will das MOCIE in den<br />

Bereiche Produkte/Technologien (Auswahl)<br />

Kernindustrien (7)<br />

- Halbleiter Systemdesign, Systemintegration, “post-device”-<br />

Technologien<br />

- Displays LCD-PDP f. Fernsehgeräte, AM-OLED, biegsame Displays<br />

- Autos, Schiffbau Umweltfreundliche Autos (Hybrid, Brennstoffzelle)<br />

- Textilien, Bekleidung “Intelligente” Bekleidung, nutzerfreundliche Materialien<br />

- Chemische Produktion u. Materialien Höherwertige Herstellungsprozesse, neue Materialien<br />

(z.B. elektron. Chemikalien)<br />

- Metallindustrie Eisen u. Stahl der “dritten Generation”, nicht-metallische<br />

Werkstoffe (z.B. f. IT-Komponenten)<br />

- Fertigungssysteme Entwurf und Bau neuer maschineller Systeme<br />

Bereiche mit gutem Potenzial (4)<br />

- Biotechnik Neue biotechn. Medikamente, industrielle Biotechnik,<br />

bio-diagnostische Geräte<br />

- Roboter “Intelligente” Roboterplattformen, Humanoidroboter,<br />

Roboter f. Industrie, Medizin u. Haushalt<br />

- Digitale Konvergenz Technologien/Produkte f. “smarte” Häuser u. Wohnungen,<br />

Spieleplattformen<br />

- Medizinische Geräte Ausrüstungen z. Behandlung älterer Menschen,<br />

Ausrüstungen d. mobilen Gesundheitsvorsorge,<br />

neue bildgebende Technologien<br />

Basistechnologien (4)<br />

- Nanotechnologie Herstellung u. Anwendung v. Nanowerkstoffen,<br />

Ausrüstungen f. Nanoproduktion<br />

- Produktionstechnologien Technologien f. hochproduktive, fehlerfreie<br />

Produktionsverfahren, Mikroproduktionssysteme<br />

- “Saubere” Technologien Entwurf und Herstellung umweltfreundl. Produkte<br />

- Wissensdienstleistungen “emotional design”, “intelligente” Distribution u. Logistik<br />

kommenden Jahren erheblich ausbauen.<br />

Vorgesehen ist, ihren Anteil an den allgemeinen<br />

industriellen FuE-Ausgaben von<br />

55% im Jahr 2006 auf 70% im Jahr 2013<br />

zu erhöhen und danach auf diesem Niveau<br />

zu belassen. Ab 2008 ist ein umfassender<br />

Mittelzufluss für alle Zweige geplant.<br />

KORUM 39


Konjunktur<br />

Ausgewählte Hochtechnologiebereiche<br />

Neue Dienste durch Breitbandkonvergenz<br />

<strong>Korea</strong> ist eines der informationstechnisch<br />

stärksten vernetzten Länder der Welt.<br />

Breitbandverbindungen ins Internet sind<br />

fast schon eine Selbstverständlichkeit.<br />

Ende März 2007 verfügten rund 14,23 Mio.<br />

Haushalte über einen solchen Anschluss.<br />

Dies waren etwa 77% aller Haushalte.<br />

Nach OECD-Statistiken rangierte <strong>Korea</strong> im<br />

Dezember 2006 mit 29,1 Breitbandteilnehmern<br />

per 100 Einwohnern an vierter Stelle<br />

der Mitgliederrangliste. Deutschland (17,1<br />

Teilnehmer) kam gleichzeitig nur auf Position<br />

18 der 30 OECD-Mitglieder.<br />

Das System der Breitbandkommunikation<br />

soll in <strong>Korea</strong> in den kommenden Jahren<br />

weiter ausgebaut werden. Das große Ziel<br />

der Regierung heißt “ubiquitous <strong>Korea</strong>”<br />

(“u-<strong>Korea</strong>”). Einer der Schlüsselbegriffe<br />

ist Konvergenz. Jederzeit und von überall,<br />

ob über mobile oder feste Verbindungen,<br />

soll für jeden der Zugang zum Internet<br />

möglich sein. Im Frühjahr 2004 legte die<br />

Regierung in der “Broadband IT Vision” den<br />

“u-<strong>Korea</strong>”-Fahrplan fest. Während “Broadband<br />

IT Vision” und “u-<strong>Korea</strong> Master Plan”<br />

den Rahmen für die Vollvernetzung abstecken,<br />

ist der sogenannte IT839-Aktionsplan<br />

das Instrument, der IuK-Industrie und<br />

damit auch der gesamten Wirtschaft in<br />

den kommenden Jahren wichtige Wachstumsimpulse<br />

zu geben. Der Plan sieht die<br />

vorrangige Entwicklung von acht Dienstleistungen,<br />

drei Infrastrukturtechnologien<br />

und neun “Wachstumsmotoren” vor.<br />

Displays<br />

Der Markt für Flüssigkristall- oder Plasmabildschirme<br />

ist noch längst nicht gesättigt,<br />

doch Unternehmen und Forschungseinrichtungen<br />

in einer Reihe von Ländern<br />

arbeiten bereits an der nächsten Technologie:<br />

Displays aus organischen Leuchtdioden<br />

(OLED). <strong>Korea</strong>nische Einrichtungen<br />

sind auch hier prominent vertreten. Kleine<br />

Panels werden bereits heute produziert<br />

und eingesetzt. Aktiv angesteuerte OLED<br />

(AMOLED) werden die Passivmatrix-Displays<br />

(PMOLED) schon bald überholen.<br />

Bildschirme aus organischen Leuchtdioden<br />

besitzen gegenüber Flüssigkristall-Displays<br />

(LCD) viele Vorteile: So ist z.B. der Blickwinkel<br />

größer, sie sind noch dünner, haben<br />

bessere Farb- und Kontrasteigenschaften<br />

und einen geringeren Stromverbrauch, da<br />

sie keine Hintergrundbeleuchtung benötigen.<br />

Dass sie Flüssigkristallbildschirme<br />

noch nicht ersetzt haben, liegt an einer<br />

Reihe ungelöster Probleme. Eines ist ihre<br />

im Vergleich zu LCD bisher deutlich geringere<br />

Lebensdauer; auch gibt es noch keine<br />

ausgebaute Produktionsinfrastruktur, die<br />

es erlauben würde, die gegenwärtig noch<br />

hohen Herstellungskosten rasch zu senken.<br />

Passiv angesteuerte OLED (PMOLED)<br />

kamen 2006 auf einen Umsatzanteil von<br />

mehr als 93%. Doch werden die technisch<br />

anspruchsvolleren AMOLED in den<br />

kommenden Jahren stark an Bedeutung<br />

gewinnen und die PMOLED weit hinter<br />

sich lassen. DisplaySearch prognostiziert,<br />

IT839-Aktionsplan<br />

IT-Infrastruktur (3)<br />

- Breitbandkonvergenznetz<br />

(BcN)<br />

- USN (u-Sensor Network)<br />

- Breitband-Infrastruktur-<br />

Software<br />

Wachstumsmotoren (9)<br />

- Mobilkommunikation/Telematik<br />

- Geräte/Komponenten f. Breitband-/Heimnetze<br />

- Digitales Fernsehen, digitaler Rundfunk<br />

- Computer d. nächsten Generation, Peripheriegeräte<br />

- Intelligente Roboter<br />

- RFID/USN-Geräte<br />

- Teile f. IT-Infrastruktur u. Konvergenz<br />

- Eingebettete Software<br />

- Digitale Inhalte, Softwarelösungen<br />

Quelle: MIC (2006)<br />

dass AMOLED bis 2010 auf fast 84% des<br />

Gesamtumsatzes kommen.<br />

Das Jahr 2007 wird eine beträchtliche Ausweitung<br />

der AMOLED-Aktivitäten sehen.<br />

Vorreiter ist Samsung SDI. Die Firma<br />

Samsung SDI hat insgesamt 465,5 Mrd.<br />

Won in Anlagen zur Herstellung der neuen<br />

Displays in Cheonan (Prov. S. Gyeongsang)<br />

investiert. Dort wird ab dem 3. Quartal<br />

2007 mit der Serienproduktion eines 2,2-<br />

Zoll großen AMOLED begonnen. Samsung<br />

SDI strebt eine monatliche Ausbringung<br />

von zunächst 1,5 Mio. Stück an; sie soll<br />

bis zum 3. Quartal 2008 auf 4,5 Mio. Stück<br />

hochgefahren werden. Hauptanwendungsfelder<br />

sind zu Anfang Mobiltelefone und<br />

MP3-Player. Verläuft alles nach Plan, will<br />

das Unternehmen im Anschluss größere 3-<br />

bis 4-Zoll-Displays für PDA und Digitalkameras<br />

produzieren und ab etwa 2009 über<br />

5 Zoll große AMOLED entwickeln.<br />

Serviceroboter<br />

Der Einsatz von Robotern beschränkte<br />

Dienstleistungen (8)<br />

- HSDPA/WCDMA<br />

- WiBro<br />

- Breitbandkonvergenz-<br />

Dienstleistungen<br />

- Dienstleistungen f. DMB,<br />

DTV<br />

- Dienstleistungen f. d.<br />

“u-Haus”<br />

- Dienstl. f. Telematik u.<br />

Ortsbestimmungen<br />

- Dienstl. f. RFID/USN-<br />

Anwendungen<br />

- IT-Dienstleistungen<br />

sich in <strong>Korea</strong> bislang weitgehend auf die<br />

Industrie. Das soll in der Zukunft anders<br />

werden. Im Herbst 2006 wurden in einem<br />

Großversuch erstmals Serviceroboter in<br />

verschiedenen Einrichtungen eingesetzt.<br />

Rund 850 Roboter übernahmen dabei über<br />

mehrere Monate in Wohnungen in Seoul,<br />

Daegu und Gwangju Reinigungsarbeiten<br />

oder lasen in Kindergärten Bücher vor.<br />

Weitere 20 Roboter erteilten in Flughäfen,<br />

Bahnhöfen oder Postämtern zum Beispiel<br />

Auskünfte. Die Reaktionen der Menschen<br />

waren überwiegend positiv. Generell<br />

meinten 87% in einer Umfrage, Roboter<br />

leisteten gute Dienste, sei es für Ausbildungszwecke,<br />

aber auch perspektivisch im<br />

Wach- und Sicherheitssektor.<br />

Das Vorhaben, Roboter nicht nur zur Produktion<br />

von Autos, Chips oder Schiffen,<br />

sondern auch im täglichen Leben der Menschen<br />

einzusetzen, trägt den Arbeitstitel<br />

“Ubiquitous Robotic Companion” (URC).<br />

Der Programmtitel drückt die Absicht aus,<br />

maschinelle Gefährten zu entwickeln, die<br />

ihre Dienste überall und jederzeit erbringen.<br />

Entsprechend ist das URC-Vorhaben<br />

Teil des “u-<strong>Korea</strong>”-Programms. Die im<br />

Großversuch getesteten URC sind zwischen<br />

50 cm und 1,5 m groß. Die meisten Funktionen<br />

können flexibel je nach Einsatzzweck<br />

über das Internet heruntergeladen werden.<br />

Dabei ist die hohe Breitbanddurchdringung<br />

<strong>Korea</strong>s sehr hilfreich. Kosten und<br />

technische Anforderungen lassen sich so<br />

deutlich reduzieren. Um die Roboterindustrie<br />

auch von Seiten der Software und der<br />

Standardisierung voranzubringen, hat das<br />

MIC Anfang Juni 2006 die sogenannte<br />

Robot Unified Platform Initiative (RUPI)<br />

vorgestellt. Dabei soll die Kompatibilität<br />

der Roboter mit Netzen und elektronischen<br />

Ausrüstungen erreicht werden. Das MIC<br />

investiert in das RUPI-Programm bis 2011<br />

insgesamt 27 Mrd. Won.<br />

Die für das URC-Vorhaben zuständigen<br />

Behörden sind das MIC und die NIA. Mitte<br />

2007 gab die NIA weitere Pilotprojekte<br />

bekannt, die 2007/2008 mit Hilfe der Privatwirtschaft<br />

durchgeführt werden sollen.<br />

Ein Konsortium unter Führung von KT, an<br />

dem unter anderem die Firmen Dasa Robot<br />

und Robo Tech beteiligt sind, wird zum<br />

Beispiel in der Free Economic Zone Incheon<br />

sowie im Messezentrum BEXCO in Busan<br />

insgesamt sieben URC testen. Sie sollen<br />

Besuchern Auskünfte erteilen und für die<br />

Werbung eingesetzt werden. In einem<br />

anderen Konsortium arbeiten der Messinstrumentehersteller<br />

ED, CJ Food, KT und<br />

das <strong>Korea</strong> Institute of Science and Technology<br />

(KIST) zusammen. Getestet werden<br />

zunächst drei statische Roboter, die in<br />

einer Restaurantkette in Seoul am Eingang<br />

Empfangsdienstleistungen erbringen. 2008<br />

sollen sie beweglich werden und in den<br />

Restaurants Bestellungen aufnehmen. Ein<br />

drittes Konsortium schließlich wird von<br />

der Firma Daewoo Robot geführt. Es entwickelt<br />

und testet Roboter zur Bewachung<br />

vor allem von Kulturschätzen. Ein Ko-<br />

operationspartner in der Regierung ist das<br />

Kulturministerium.<br />

Die Arbeit der Konsortien ist eine wichtige<br />

Grundlage für die “Integration” der Roboter<br />

in die Gesellschaft. Vor allem die rasche<br />

Alterung der Bevölkerung ist eine Antriebskraft<br />

für die Entwicklung von Servicerobotern<br />

in <strong>Korea</strong> und anderen Ländern. Perspektivisch<br />

sollen sie gerade körperlich eingeschränkten<br />

älteren Menschen bestimmte<br />

Aufgaben abnehmen, sie unterhalten, aber<br />

auch als “emotionale Begleiter” dienen.<br />

Nach den Vorstellungen der koreanischen<br />

Regierung soll dann bis 2020 in jedem<br />

Haushalt mindestens ein Robotergefährte<br />

zu finden sein.<br />

<strong>Korea</strong> geht aber noch einen Schritt weiter.<br />

Nach Möglichkeit soll noch innerhalb<br />

des Jahrs 2007 die weltweit erste “Ethik-<br />

Charta für Roboter” verabschiedet werden.<br />

Nicht überraschend wird über die Details<br />

noch gestritten. Pressemeldungen zufolge<br />

soll die “Charta” aber ethische Grenzen<br />

für die Entwicklung der Robotertechnologie<br />

und Regeln für Produzenten wie auch<br />

Anwender enthalten.<br />

Brennstoffzellen<br />

Für die Wasserstoff-FuE sollen zwischen<br />

2004 und 2012 zusammen umgerechnet<br />

174 Mio. USD, für die Brennstoffzellenpro-<br />

jekte 237 Mio. USD an staatlichen Geldern<br />

investiert werden. Hinzu kommen 175 Mio.<br />

USD für Demonstrationsprojekte und die<br />

praktische Umsetzung. Zusammen mit privaten<br />

Geldern beläuft sich das FuE-Budget<br />

für Wasserstoff/Brennstoffzellen auf mehr<br />

als 1 Mrd. USD. Für 2007 hat der Staat<br />

insgesamt 50 Mio. USD bereitgestellt. Das<br />

MOCIE steuert hierzu 40 Mio. USD, das<br />

Ministry of Science and Technology MOST<br />

10 Mio. USD bei.<br />

Mit Wasserstoff- und Brennstoffzellenforschung<br />

befassen sich die großen nationalen<br />

Forschungseinrichtungen, so zum<br />

Beispiel das <strong>Korea</strong> Institute of Energy<br />

Research (KIER) und das <strong>Korea</strong> Institute of<br />

Science and Technology (KIST), Universitäten<br />

wie etwa die Seoul National University<br />

sowie eine Reihe von privaten Unternehmen,<br />

darunter Hyundai-Kia Motors,<br />

Posco, Samsung SDI und LG Chem. Große<br />

Themengebiete sind unter anderem Brennstoffzellen<br />

für mobile Anwendungen sowie<br />

für Transportsysteme, Kraftwerke und für<br />

den Einsatz im Haus.<br />

Marktchancen<br />

Konjunktur<br />

Die Hochtechnologieaktivitäten sind auch<br />

für ausländische Unternehmen sehr attraktiv,<br />

denn mit den Entwicklungsprogrammen<br />

sind direkt oder indirekt zahlreiche<br />

geschäftliche Möglichkeiten verbunden. So<br />

ist <strong>Korea</strong> z.B. bei Teilen und Komponenten,<br />

bei Instrumenten und Spezialmaschinen<br />

stark von Importen abhängig. Da koreanische<br />

Einrichtungen bei vielen “Wachstumsmotoren”<br />

technologisches Neuland<br />

betreten, werden sie sich aktiv um ausländische<br />

Unterstützung und Kooperationen<br />

bemühen.<br />

Dr. Detlef Rehn ist Korrespondent der<br />

Bundesagentur für Außenwirtschaft<br />

(bfai) in <strong>Korea</strong>. Der vorliegende Artikel<br />

ist ein Auszug aus der neuen Publikation<br />

„Hochtechnologieland <strong>Korea</strong>“, die von<br />

bfai und <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong> gemeinsam herausgegeben<br />

worden ist (121 Seiten,<br />

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40 KORUM<br />

KORUM 41


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by the respective publications either through a formal pitch submission and selection process or voted/polled by corporates/financial institutions directly in the country or across the Asia Pacific region. Copyright © 2007 Deutsche Bank AG.


10 Jahre nach der Asienkrise<br />

<strong>Korea</strong> zwischen Euphorie und Depression<br />

Bernhard Seliger<br />

Vor fast genau zehn Jahren schien die<br />

koreanische Wirtschaft am Ende. Nach<br />

Jahrzehnten des weltweit höchsten Wirtschaftswachstums<br />

konnte sich der asiatische<br />

Tiger dem Sog der Asienkrise nicht<br />

mehr entziehen. Nach einigen spektakulären<br />

Firmenzusammenbrüchen, darunter<br />

der Autohersteller Kia und der Hanbo-<br />

Konzern, sank auch hier das Vertrauen der<br />

Anleger genauso rapide wie die nutzbaren<br />

Währungsreserven (die von etwa 30 Mrd.<br />

USD auf einen Tiefpunkt von 7 Mrd. USD<br />

sanken), der Won wurde um über vierzig<br />

Prozent abgewertet, der Aktienindex<br />

fiel fast genauso stark, die Länderbonität<br />

wurde von den großen Ratingagenturen<br />

heruntergestuft und die häufig kurzfristigen<br />

Kredite im Ausland konnten nicht<br />

mehr erneuert werden. <strong>Korea</strong> musste<br />

schließlich im November 1997 beim Internationalen<br />

Währungsfonds (IMF) um Hilfe<br />

bitten, was zur bis dahin größten Hilfsaktion<br />

überhaupt mit einem Gesamtwert von<br />

58 Mrd. USD führte. Politisch war dieses<br />

als nationale Demütigung empfundene<br />

IMF-Paket ein Grund für den Wechsel zur<br />

bisherigen Oppositionspartei bei den Präsidentschaftswahlen<br />

Ende 1997.<br />

Nachdem es im Jahr 1998 zu einer tiefen<br />

Rezession kam, die in <strong>Korea</strong> stark mit den<br />

Auflagen zur Wirtschaftsreform im Rahmen<br />

der Hilfsaktionen des IMF und anderer<br />

Geber verbunden wurde, weshalb hier die<br />

Krise bis heute als „IMF-crisis“ bezeichnet<br />

wird, kam es schon im folgenden Jahr,<br />

1999, zu einem glänzenden Comeback.<br />

Zehn Jahre nach der Krise steht Südkorea<br />

makroökonomisch ausgezeichnet dar. Das<br />

Wirtschaftswachstum konnte zwar nur in<br />

den ersten Jahren nach der Krise an die<br />

hohen Wachstumsraten der Vergangenheit<br />

anknüpfen, ist mit drei bis fünf Prozent<br />

in den letzten Jahren aber immer noch<br />

deutlich positiv gewesen. Die Arbeitslosigkeit<br />

konnte schon bald nach der Krise<br />

auf den niedrigen Vorkrisenstand von etwa<br />

drei Prozent zurückgeführt werden, und<br />

das früher endemische Problem der hohen<br />

Inflationsraten wurde von einer Phase<br />

historisch niedriger Preissteigerungen<br />

abgelöst. Der Wert der Exporte stieg bis<br />

2006 auf mehr als 312 Mrd. USD, was eine<br />

Verdopplung des Vorkrisenstands darstellt,<br />

die Devisenreserven stiegen auf 239 Mrd.<br />

USD (2006) und das Pro-Kopf-Einkommen<br />

erreichte 24.500 USD im Jahr 2006, was<br />

eine Verdreifachung gegenüber dem Krisenstand<br />

darstellt.<br />

Dennoch werden diese Daten aus drei<br />

Gründen nicht uneingeschränkt als Ausdruck<br />

des Erfolgs verstanden. Erstens ist<br />

vor allem das Wachstum des BIP stark<br />

schwankend, so dass von einer Achterbahnfahrt<br />

gesprochen wird. Zweitens ist<br />

die Wachstumstendenz sinkend – betrug<br />

das Potenzialwachstum <strong>Korea</strong>s jahrzehntelang<br />

sieben bis acht Prozent, so sank<br />

es auf jetzt unter fünf Prozent. Die gol-<br />

Grunddaten zur Wirtschaftsentwicklung Südkoreas 2001-2006<br />

in %, Wechselkurse jeweils zum Jahresende<br />

2002 2003 2004 2005 2006<br />

BIP Wachstum 7,0 3,1 5,0 3,9 5,0<br />

Inflationsrate (Verbraucherpreise) 2,7 3,6 3,6 2,0 2,2<br />

Arbeitslosigkeit 3,1 3,4 3,3 3,6 3,3<br />

Wechselkurs Won/ USD 1.200,4 1.192,6 1.041,8 1.020,7 939,5<br />

Wechselkurs Won/ Euro 1.257,36 1.501,24 1.419,8 1.208,99 1.209,4<br />

Quelle: <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong>; National Statistical Office, Kookmin Bank<br />

Konjunktur<br />

denen Jahre des Hochwachstums sind,<br />

trotz anderslautender Beteuerungen aller<br />

Präsidenten und Präsidentschaftskandidaten<br />

wohl vorbei. Drittens ist, etwa auf<br />

dem Arbeitsmarkt, der Aussagewert der<br />

oberflächlich betrachtet ausgezeichneten<br />

Werte nur sehr bedingt, da in ihnen viele<br />

wirtschaftliche Schwierigkeiten nicht zum<br />

Ausdruck kommen. Dies alles führt dazu,<br />

dass das Wirtschaftsklima in <strong>Korea</strong> trotz<br />

der robusten Makrodaten als krisenhaft<br />

empfunden wird, u.a. mit dem Effekt, dass<br />

Wirtschaftskompetenz zum wichtigsten<br />

Faktor für die kommende Präsidentschaftswahl<br />

geworden ist.<br />

Die jetzige Lage ist der Ausdruck einer<br />

tiefgreifenden Änderung der institutionellen<br />

Struktur der koreanischen Wirtschaft,<br />

die immer noch auf der Suche nach<br />

einem neuen, akzeptierten Leitbild ist.<br />

Vor der Krise war dies hohes Wachstum<br />

im Zusammenspiel von mächtigen, stark<br />

diversifizierten Konzernen (Chaebol) und<br />

einem vor allem mit Hilfe von Banken stark<br />

in die Wirtschaftsprozesse eingreifenden<br />

Staates Ursache für den Aufstieg <strong>Korea</strong>s<br />

zur Industrienation. Bereits die neunziger<br />

Jahre brachten jedoch eine viel stärkere<br />

Öffnung traditionell geschlossener Märkte,<br />

und jetzt sind einzelne Elemente des<br />

früheren Wirtschaftsmodels obsolet. Zwar<br />

ist <strong>Korea</strong>s Wachstum immer noch hauptsächlich<br />

auf Exporte gestützt, aber die Verflechtungen<br />

zwischen heimischer Industrie<br />

und internationalen Investoren sind stärker<br />

geworden, China ist als neuer wichtigster<br />

Exportmarkt, Produktionsstandort koreanischer<br />

Firmen und Konkurrent ein neuer<br />

Faktor geworden, die Rolle des Hochtechnologiesektors<br />

hat die Bedingungen für<br />

erfolgreichen Wettbewerb verändert, und<br />

die traditionelle Lenkung der Wirtschaft<br />

durch den Staat über den Finanzsektor<br />

funktioniert nur noch sehr bedingt.<br />

KORUM 45


Als Antwort auf die Krise 1997 hatte <strong>Korea</strong><br />

nicht nur bestimmte Bedingungen internationaler<br />

Geldgeber zu erfüllen, sondern<br />

schon die Regierung von Kim Dae-Jung<br />

versuchte, unter dem Begriff „vier plus<br />

eins“-Politik die Reform des Firmensektors,<br />

Reform des Finanzsektors, des Arbeitsmarktes<br />

und des öffentlichen Sektors bei<br />

gleichzeitiger Öffnung für ausländische<br />

Investoren. Zu den geglückten Reformen<br />

gehört sicherlich die Geldpolitik, die nach<br />

Bank of <strong>Korea</strong><br />

dem Desaster von 1997 völlig neu definiert<br />

wurde. Nach dem Absturz des Wechselkurses<br />

des südkoreanischen Wons auf etwa<br />

die Hälfte stand die Geldpolitik vor einer<br />

schwierigen Aufgabe. Einerseits waren die<br />

hoch verschuldeten Chaebol und ihre mittelständischen<br />

Zulieferer an niedrigen Zinsen<br />

interessiert. Andererseits war ein Großteil<br />

der Verschuldung in Auslandswährung<br />

aufgenommen worden, so dass der Absturz<br />

des Wechselkurses ein großes Problem bei<br />

der Zinsbedienung und Tilgung darstellte.<br />

Die mit dem IWF abgestimmte Politik<br />

der hohen Zinsen wurde teilweise heftig<br />

kritisiert und als Auslöser der schweren<br />

Rezession von 1997 bezeichnet, in der das<br />

südkoreanische BIP um etwa sechs Prozent<br />

fiel. Andererseits wurde das Ziel der Zinspolitik,<br />

nämlich die Wiederherstellung des<br />

Vertrauens in den Won, erreicht und schon<br />

Mitte 1998 lagen die Zinsen unter dem<br />

Niveau vor Krisenbeginn und die Inflationsrate<br />

erreichte seitdem historische niedrige<br />

Werte. Ermöglicht wurden diese Änderungen<br />

durch die Gewährung der Unab-<br />

hängigkeit an die koreanische Zentralbank<br />

und die nachfolgende Änderung der Geldpolitik,<br />

die sich jetzt an der Inflationsrate<br />

orientiert (sog. inflation targeting).<br />

Auch die Reform des Bankensektors war<br />

sehr erfolgreich, vor allem im Vergleich<br />

zum großen Nachbarn Japan. Faule Kredite<br />

wurden durch eine neu gegründete <strong>Korea</strong>n<br />

Asset Management Company (KAMCO)<br />

aufgekauft und dadurch ein Neuanfang für<br />

die Banken ermöglicht, gleichzeitig wurde<br />

der Konsolidierungsprozess der Banken<br />

beschleunigt. Nicht komplett ist dagegen<br />

bis heute die Reform des Firmensektors.<br />

Zwar kam es in vielen Firmen zu einer Öffnung,<br />

z.B. für ausländische Aufsichtsräte,<br />

aber die Finanzbeziehungen der Mischkonzerne<br />

(Chaebol) bleiben undurchsichtig<br />

und die Rolle der Gründerfamilien, die<br />

zumeist über inoffizielle Kanäle ausgeübt<br />

wird, ist so wichtig wie eh und je. Auch die<br />

Verflechtungen von Politik und Wirtschaft,<br />

wie im Fall des in Nordkorea agierenden<br />

Hyundai-Konzerns, bleiben stark.<br />

Sorgen bereitet auch das jahrelange ungehemmte<br />

Wachstum der Immobilienpreise<br />

in Seoul, dass neben dem Kreditkartenboom<br />

ein Hauptgrund für die wachsende<br />

Verschuldung von Privathaushalten ist.<br />

Die staatliche Politik, die daraufhin mit<br />

unzureichenden Regulierungsmaßnahmen<br />

reagiert hat, war erfolglos und wird wohl,<br />

spätestens nach der Präsidentschafts- und<br />

Parlamentswahl Ende 2007 und im Früh-<br />

Konjunktur<br />

jahr 2008 geändert werden. Eine konsequente<br />

Dezentralisierungspolitik war nach<br />

der gescheiterten symbolischen Verlegung<br />

der Hauptstadt ebenfalls nicht mehr möglich,<br />

auch wenn die Verlegung von staatlichen<br />

Unternehmen in die Provinz ein guter<br />

Ansatz dazu war.<br />

Letztlich muss <strong>Korea</strong> auch seine Rolle in<br />

der ostasiatischen und in der Weltwirtschaft<br />

neu definieren. Standen nach der<br />

Krise von 1997 vor allem Ansätze zur regionalen<br />

Integration im Vordergrund wie<br />

ASEAN plus drei (China, Japan, <strong>Korea</strong>), versucht<br />

<strong>Korea</strong> jetzt, sich durch ein weltweites<br />

Netz bilateraler Freihandelsabkommen,<br />

von denen die mit den USA und der<br />

EU sowie eventuell mit China und Japan<br />

die wichtigsten sind, vor internationaler<br />

Isolierung zu schützen. Der gleichzeitige<br />

Versuch, <strong>Korea</strong> als Angelpunkt der ostasiatischen<br />

Wirtschaft, des Finanzsektors,<br />

von F&E und Logistik zu etablieren („hub<br />

of East Asia“), war bisher nicht sehr erfolgreich.<br />

<strong>Korea</strong> hat in den zehn Jahren nach<br />

der Asienkrise wohl von allen von der Krise<br />

betroffenen Staaten den konsequentesten<br />

Erneuerungsprozess begonnen und wurde<br />

dafür mit einem raschen Wiederaufstieg<br />

belohnt. Das Wachstumspotenzial <strong>Korea</strong>s<br />

wird wohl nicht mehr die Vorkrisenraten<br />

erreichen, allerdings ist das angesichts der<br />

Reifung der Wirtschaft und des erreichten<br />

Wohlstands auch nicht verwunderlich. Die<br />

Fortführung von Reformen im Bereich der<br />

Firmenorganisation und –transparenz, die<br />

Stärkung des Humankapitals, die Festigung<br />

der erreichten Position im Wettbewerb<br />

mit Hochtechnologien, die Absicherung<br />

der regionalen Integration von Güter-<br />

und Faktormärkten durch entsprechende<br />

Institutionen, vor allem im Bereich der<br />

Wettbewerbspolitik, sowie die Vorbereitung<br />

auf die Wiedervereinigung mit einem<br />

der ärmsten Länder der Welt, Nordkorea,<br />

bleiben große Aufgaben für die südkoreanische<br />

Wirtschaft und Wirtschaftspolitik in<br />

der Zukunft.<br />

Privatdozent Dr. Bernhard Seliger ist<br />

Repräsentant der Hanns Seidel Stiftung<br />

in <strong>Korea</strong>.<br />

KORUM 47


Konjunktur<br />

Nordkorea – Wirtschaftliche Öffnung?<br />

Rüdiger Frank<br />

Die Demokratische Volksrepublik <strong>Korea</strong><br />

(Nordkorea) ist eine der nach dem Ende<br />

des 2. Weltkrieges entstandenen und sich<br />

als sozialistisch bezeichnenden zentralen<br />

Planwirtschaften. Nachdem dieses Modell<br />

der Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung<br />

ab Ende der achtziger Jahre in eine existenzielle<br />

Krise geraten ist, stellt sich die<br />

Frage, welche Entwicklung man in Nordkorea<br />

erwarten kann. Nunmehr sind fast<br />

zwei Jahrzehnte seit dem Zusammenbruch<br />

der Sowjetunion und ihrer europäischen<br />

Satelliten vergangen. Der Wegfall der militärischen,<br />

ideologischen und wirtschaftlichen<br />

Verbündeten hat nicht zum Kollaps<br />

geführt, auch wenn dieser angesichts der<br />

schwierigen Wirtschaftslage, des außenpolitischen<br />

Drucks und der zu erwartenden<br />

innenpolitischen Veränderungen keinesfalls<br />

ausgeschlossen werden kann.<br />

Kontrollierter Wandel<br />

wahrscheinlich<br />

Ein Grund für das Fortbestehen Nordkoreas<br />

ist der seit den fünfziger Jahren konsequent<br />

verfolgte Kurs der maximalen nationalen<br />

Unabhängigkeit, der zwar nie zur<br />

absoluten Autarkie geführt hat - dies ist<br />

objektiv nicht möglich -, aber die Grundlage<br />

für die Subsistenz auf niedrigem Niveau<br />

legen konnte. Sowohl der Tod des Staatsgründers<br />

und der zentralen Figur für die<br />

Kohärenz Nordkoreas im Jahre 1994 als<br />

auch die sich anschließende Nahrungsmittelkrise<br />

haben es nicht vermocht, das<br />

System hinreichend zu destabilisieren, um<br />

den spontanen Wechsel in die postsozialistische<br />

Gesellschaft einzuleiten. Zwar bleibt<br />

als ernstes Zukunftsproblem die noch völlig<br />

ungeklärte Nachfolge des bereits 65jährigen<br />

Kim Jong-il; jedoch muss man sich<br />

als externer Beobachter angesichts der<br />

Erfahrungen der letzten zwei Jahrzehnte<br />

wohl verstärkt dem Szenario des kontrollierten<br />

Wandels widmen, um die Entwicklungen<br />

in Nordkorea adäquat einschätzen<br />

zu können.<br />

Vorbilder für den Wandel<br />

Vielleicht ist es nur ein Zufall, dass mit<br />

Ausnahme Kubas drei der vier bekanntesten<br />

noch immer unter dem Label “sozialistisch”<br />

firmierenden Volkswirtschaften in Ostasien<br />

liegen; doch ohne Zweifel erleichtert<br />

die geografische und kulturelle Nähe eine<br />

mögliche Vorbildwirkung. Angesichts der<br />

strukturellen und historischen Unterschiede<br />

ist es wenig seriös, direkte Parallelen<br />

zwischen der Entwicklung in China<br />

bzw. Vietnam und der Zukunft Nordkoreas<br />

zu ziehen, doch spricht der rege personelle<br />

Austausch dafür, dass man in Pyongyang<br />

mit Interesse verfolgt, wie ein von marktwirtschaftlichen<br />

Elementen getragener<br />

wirtschaftlicher Aufschwung unter Beibehaltung<br />

der kommunistischen Einparteien-<br />

herrschaft möglich ist.<br />

Kontrollierte Anpassung statt<br />

radikaler Reform<br />

Unter dem neuen Führer Kim Jong-il und<br />

nicht zuletzt aufgrund der traumatischen<br />

Erfahrung der Hungersnot 1995-1997<br />

haben in Nordkorea unübersehbare wirtschaftliche<br />

Veränderungen stattgefunden.<br />

Es wäre naiv, diese als zielgerichteten<br />

Reformversuch in Richtung einer Marktwirtschaft<br />

oder gar Demokratie zu interpretieren,<br />

auch wenn genau das langfristig<br />

das Resultat sein wird. Es handelt sich<br />

vielmehr um den auf der Erkenntnis objektiver<br />

Notwendigkeit beruhenden Versuch<br />

der Führung, das seit 1945 Aufgebaute zu<br />

bewahren und die alten politischen Ziele<br />

- nationale Unabhängigkeit <strong>Korea</strong>s, Wiedervereinigung,<br />

innenpolitische Stabilität<br />

und Fortbestand des Regimes - mit neuen<br />

Mitteln umzusetzen.<br />

Neue Erfolgsfaktoren<br />

Experimente mit wirtschaftlicher Öffnung<br />

gab es schon länger. Im Jahre 1984 wurde<br />

ein Gesetz verabschiedet, welches die<br />

Gründung von Joint Ventures mit ausländischen<br />

Investoren ermöglichen sollte. Das<br />

tatsächliche Ausmaß entsprechender Kooperationen<br />

war allerdings ähnlich gering<br />

wie der Erfolg der Anfang der neunziger<br />

Jahre im Nordosten geschaffenen Sonderwirtschaftszone<br />

Rajin-Sonbong. Offenbar<br />

fehlte neben Flexibilität auf nordkoreanischer<br />

Seite auch ein hinreichend stark<br />

politisch motivierter Kooperationspartner.<br />

Dies unterscheidet die seit Ende der neunziger<br />

Jahre initiierten Projekte, darunter<br />

das Tourismus-Geschäft im Kumgang-<br />

Gebirge und die Sonderwirtschaftszone um<br />

Kaesong, von ihren weniger erfolgreichen<br />

Vorgängern. Seitdem das wirtschaftlich<br />

erfolgreiche, demokratische Südkorea über<br />

das Selbstbewusstsein verfügt, immer wieder<br />

auf den schwierigen nördlichen Bruder<br />

zuzugehen und sich nicht von kurzfristigen<br />

Rückschlägen entmutigen zu lassen, wurden<br />

im Laufe weniger Jahre stabile und<br />

langfristige Strukturen wirtschaftlicher<br />

Zusammenarbeit mit Nordkorea geschaffen.<br />

Ausländer erwünscht<br />

Südkorea könnte hier wie ein Eisbrecher<br />

für andere, auch europäische und deutsche<br />

Unternehmen, fungieren. Seit 2007<br />

ist ein Kurswechsel zu beobachten: Während<br />

die genannten Projekte zuvor hauptsächlich<br />

innerkoreanischer Natur waren,<br />

wird mittlerweile intensiv um ausländische<br />

Investitionen in Kaesong geworben. Die<br />

Gründe sind vielfältig. Zum einen ist das<br />

Interesse vor allem erstklassiger südkoreanischer<br />

Unternehmen geringer als erwartet,<br />

während gleichzeitig eine kritische<br />

Masse an Investoren und Kapital für den<br />

Erfolg des Projektes unumgänglich ist. Die<br />

entstandene Lücke sollen nun ausländische<br />

Interessenten schließen. Ferner haben die<br />

kontrovers geführten Verhandlungen um<br />

das Freihandelsabkommen zwischen Südkorea<br />

und den USA gezeigt, dass es Seoul<br />

allein auf Dauer schwer fallen wird, die<br />

in Kaesong produzierten Güter auf dem<br />

Weltmarkt zu verkaufen, ohne mit den<br />

gegen Nordkorea verhängten Sanktionen<br />

zu kollidieren. Eine Koppelung koreanischer<br />

an ausländische Interessen wäre hier eine<br />

geschickte Gegenstrategie. Schließlich ist<br />

es nicht zuletzt das exponentiell wachsende<br />

Engagement chinesischer Unternehmen<br />

in Nordkorea, welches in Seoul mit<br />

Blick auf die Wiedervereinigung die Sorge<br />

vor einem Ausverkauf nordkoreanischer<br />

Bodenschätze und einem zu starken politischen<br />

Einfluss Pekings nährt.<br />

Chancen für Europäer?<br />

Objektiv gibt es durchaus Gründe für europäische<br />

Firmen, einen genaueren Blick auf<br />

Nordkorea zu werfen. Die reichlich vorhandenen<br />

Bodenschätze wie Magnesit oder<br />

Eisenerz sind angesichts der weltweiten<br />

Rohstoffknappheit potenziell interessant.<br />

Aufeinanderprallende politische Interessen<br />

wirtschaftlich starker Nachbarn werden<br />

das notwendige Investitionskapital für eine<br />

umfassende Modernisierung der Transport-<br />

und Kommunikationsinfrastruktur bereitstellen.<br />

Ein Beispiel von vielen ist die mil-<br />

liardenschwere Normalisierung mit Japan,<br />

auch wenn diese seit 2002 im Kontext<br />

der Debatte um entführte japanische BürgerInnen<br />

zunächst an Aktualität verloren<br />

hat. Die Lohnkosten in Nordkorea sind mit<br />

etwa 50-60 USD pro Monat recht niedrig,<br />

während wichtige Märkte wie Japan,<br />

Südkorea und China sehr nahe sind. Die<br />

von koreanischer Seite politisch gewollte<br />

Diversifizierung der Kooperationspartner<br />

eröffnet gerade für Europäer gute Chancen<br />

auf Förderung.<br />

Ein nordkoreanisches<br />

Wirtschaftswunder?<br />

Solange die Nuklearfrage ungelöst ist,<br />

bleiben aus formaljuristischen wie risikoanalytischen<br />

Gründen größere Geschäftsabschlüsse<br />

europäischer Unternehmen mit<br />

Nordkorea weitgehend illusorisch. Wie<br />

das im Februar 2007 - nur vier Monate<br />

nach dem ersten Atomtest Nordkoreas<br />

- geschlossene Abkommen mit den USA<br />

zeigt, kann hier die Entwicklung jedoch<br />

überraschend dynamisch sein. Der Zeitpunkt<br />

wäre, wenn man die generell riskante<br />

Natur von Investments in einem<br />

Land wie Nordkorea vernachlässigt, durchaus<br />

günstig, um sich im ungesättigten<br />

nordkoreanischen Markt zu positionieren.<br />

Brückenköpfe gibt es bereits, wie die in<br />

Pyongyang ansässige European Business<br />

Association mit jahrelanger Erfahrung vor<br />

Konjunktur<br />

Ort. Zwar wird Nordkorea in seiner gegenwärtigen<br />

Form wohl niemals die Atomwaffen<br />

aufgeben; deren Verwendung als<br />

passive, hinreichend transparente Sicher-<br />

heitsoption anstelle der gegenwärtigen<br />

offensiven Politik ist allerdings nicht unrealistisch.<br />

Entsprechend bleibt zwar das<br />

Risiko einer erneuten Verschärfung der<br />

Lage weiterhin bestehen, doch sind auch<br />

eine außenpolitische Entspannung und<br />

die offiziell bereits angekündigte Fortführung<br />

der wirtschaftlichen Modernisierung<br />

denkbar. Letztere wird zu einer Vielzahl<br />

von schon erkennbaren Problemen wie<br />

Inflation, Arbeitslosigkeit und Korruption<br />

führen, langfristig aber die sozialen<br />

und strukturellen Voraussetzungen für eine<br />

Wirtschaftsordnung schaffen, die ähnlich<br />

erfolgreich sein kann wie jene in China<br />

und Vietnam. Am Ende steht vielleicht gar<br />

ein zweites koreanisches “Wirtschaftswunder”<br />

- dieses Mal am Fluss Taedong, mit<br />

aus dem Militär hervorgegangenen nordkoreanischen<br />

“Chaebol” und eingebettet in<br />

eine pankoreanische nationalistisch-patriotische<br />

Ideologie. Ignorieren sollte man<br />

diesen Markt an der nordöstlichen Flanke<br />

der zukünftigen globalen Führungsmacht<br />

China keinesfalls.<br />

Dr. rer. oec. Rüdiger Frank ist Professor<br />

für Wirtschaft und Gesellschaft Ostasiens<br />

an der Universität Wien, Adjunct<br />

Professor an der <strong>Korea</strong> University und<br />

Executive Vice Speaker der Vienna School<br />

of Governance.<br />

48 KORUM<br />

KORUM 49


Kompetenz<br />

<strong>Korea</strong> hofft auf großes Geschäft mit Kleinststrukturen<br />

Privatwirtschaft engagiert sich in der Nanotechnologie<br />

Elektronik-Anwendungen im Vordergrund<br />

Detlef Rehn<br />

Im koreanischen Nanotechnologiesektor<br />

konzentrieren sich die Aktivitäten auf die<br />

Forschung und Entwicklung sowie den<br />

Aufbau der dazu gehörigen Infrastruktur.<br />

Dennoch hat sich auch bereits ein umsatzträchtiger<br />

Nanotechnologiemarkt herausgebildet.<br />

Die Wachstumsprognosen für die<br />

kommenden Jahren sind sehr gut. Anwendungen<br />

für die Elektronikindustrie dominieren.<br />

Die Werkstoffindustrie ist ein anderer<br />

Schwerpunkt. Die Fachmesse “Nano<br />

<strong>Korea</strong>” ist im Inland die beste Gelegenheit<br />

für einen konzentrierten Überblick.<br />

Die Nanotechnologie (NT) gilt in <strong>Korea</strong> als<br />

einer der Motoren für die zukünftige wirtschaftliche<br />

und industrielle Entwicklung.<br />

Dieser Bedeutung entsprechend fließen<br />

dem Sektor hohe finanzielle Mittel zu. Ein<br />

alle fünf Jahre aktualisierter Zehnjahresplan<br />

veranschlagt für den Zeitraum von<br />

2006 bis 2015 Gesamtausgaben in Höhe<br />

von etwas mehr als 6,1 Bill. Won (rund 4,8<br />

Mrd. Euro; 1.000 Won = 0,78 Euro). Die<br />

Investitionen sind größtenteils für Projekte<br />

der Forschung und Entwicklung (FuE) sowie<br />

für den Aufbau einer nanotechnologischen<br />

FuE-Infrastruktur bestimmt.<br />

Fast 70% der NT-Investitionen steuert der<br />

Staat bei. Dieser hohe Anteil erklärt sich<br />

Markt für Nanotechnologie<br />

daraus, dass aus Sicht der Regierung die<br />

Impulse zur Entwicklung der NT wesentlich<br />

vom öffentlichen Sektor ausgehen müssen;<br />

nur so sei das Risiko für die Unternehmen<br />

überschaubar. Dennoch wird auch<br />

die Privatwirtschaft in die Pflicht genommen,<br />

denn im Zehnjahresplan geht es nicht<br />

allein um Grundlagenforschung, sondern<br />

auch um die Entwicklung marktfähiger<br />

Produkte und Verfahren.<br />

Bereich 2000 2005 2010 2015 Durchschnitt<br />

2001 - 2010<br />

Elektronik/ Kommunikation 5.069 18.277 56.449 151.484 +27,3<br />

Medizin, Gesundheit 238 726 2.792 6.978 +27,9<br />

Umwelt, Energie 333 813 2.724 6.255 +23,4<br />

Biotechnologie 730 1.342 3.103 5.873 +15,6<br />

Werkstoffe, ind. Fertigung 2.591 9.486 22.113 45.473 +23,9<br />

Luft-, Raumfahrt, Transportausrüst. 692 2.389 8.876 26.625 +29,1<br />

Verteidigung, andere 500 2.354 8.853 22.277 +33,3<br />

Gesamt 10.153 35.387 104.910 264.966 +26,3<br />

Quelle: Nanonet<br />

in Mrd. Won; Durchschnitt pro Jahr in %<br />

Der private Sektor ist stark an der NT interessiert.<br />

Wie viele genau sich mit nanotechnologischen<br />

Fragestellungen befassen,<br />

ist allerdings nicht bekannt. Ende 2005<br />

waren es nach Angaben des Ministeriums<br />

für Wissenschaft und Technologie<br />

(MOST) 214 Unternehmen; davon waren<br />

32 große, 56 mittlere und kleine sowie<br />

weitere 126 Venturefirmen. Diese Angaben<br />

waren wegen der unbekannten Klassifikationsgrundlage<br />

nicht zu überprüfen.<br />

Zu den im Nanosektor tätigen Großunternehmen<br />

gehören unter anderem Samsung<br />

Electronics, LG Electronics, Hynix, SK<br />

Chemical und Posco. Samsung arbeitet in<br />

seinem Advanced Institute of Technology<br />

(SAIT) unter anderem an Nano-Datenspeichersystemen<br />

und an Tera-Level-Speicherelementen.<br />

LG Electronics erforscht beispielsweise<br />

Display-Technologien auf der<br />

Basis von Kohlenstoff-Nanoröhrchen (CNT).<br />

Zu den wichtigen kleinen Unternehmen<br />

gehört Iljin Nanotech. Diese Firma gehört<br />

zu den führenden heimischen Anbietern<br />

52 KORUM<br />

KORUM 53<br />

von CNT.<br />

Um die Bedürfnisse der Privatwirtschaft in<br />

Bezug auf die NT-Entwicklung besser koordinieren<br />

zu können, wurde Ende 2001 mit<br />

Unterstützung und Finanzierung des Minis-<br />

teriums für Handel, Industrie und Energie<br />

(MOCIE) die National Technology Research<br />

Association (NTRA) gegründet. Sie hat<br />

etwa 70 Mitglieder. Der Vorsitz liegt bei LG<br />

Electronics. Arbeitsbereiche der NTRA sind<br />

Elektronik und Informationstechnik, Werkstoffe,<br />

Chemie und Nano-Biotechnologie.<br />

Die Kooperation zwischen Wissenschaft<br />

und Privatwirtschaft findet besonders in<br />

den nationalen NT-Zentren statt. Zwei<br />

von ihnen, das National Nanofab Center<br />

in Daejeon und das <strong>Korea</strong> Advanced<br />

Nanofab Center in Suwon (Prov. Gyeonggi),<br />

unterstehen dem MOST. Sie betreiben<br />

vor allem Grundlagenforschung, bieten<br />

ihre Ausrüstungen und Dienste aber<br />

auch privaten Unternehmen an. Für die<br />

unmittelbare industrienahe FuE sind drei<br />

Zentren zuständig, die dem MOCIE unterstellt<br />

sind und von ihm auch zum großen<br />

Teil finanziert werden. Das National<br />

Center for Nanomaterials Technology in<br />

Pohang (Prov. N. Gyeongsang) befasst sich<br />

vor allem Nanowerkstoffen. Das National<br />

Center for Nanoprocess and Equipment in<br />

Gwangju (Prov. N. Jeolla) arbeitet besonders<br />

an dünnfilmbezogenen Ausrüstungen<br />

und Prozessen. Das National Nano Printed<br />

Electronics Center befindet sich noch<br />

im Aufbau und soll Technologien, Ausrüstungen<br />

und Systeme entwickeln, die<br />

für das Bedrucken von Komponenten und<br />

Displays, unter anderem OLED, genutzt<br />

werden können.<br />

Elektronik/Kommunikation ist nicht nur<br />

in der FuE, sondern auch bei der NT-<br />

Industrialisierung der wichtigste Bereich.<br />

Grund hierfür ist die hohe internationale<br />

Wettbewerbsfähigkeit der koreanischen<br />

Wirtschaft in diesem Bereich. Nach Angaben<br />

des <strong>Korea</strong> Institute of Science and<br />

Technology Information (KISTI) wurden<br />

mit nanotechnologischen Erzeugnissen in<br />

<strong>Korea</strong> 2005 bereits mehr als 35 Bill. Won<br />

umgesetzt. Über die Hälfte entfiel auf den<br />

Bereich Elektronik und Kommunikation. In<br />

den kommenden Jahren soll das Geschäft<br />

stark wachsen. Die Prognosen lauten für<br />

Kompetenz<br />

den Zeitraum von 2001 bis 2010 auf einen<br />

Zuwachs von 26,3% pro Jahr. Da die technologische<br />

und wirtschaftliche Entwicklung<br />

der Nanobranche in vielen Aspekten<br />

noch unsicher ist, sollten diese Angaben<br />

allerdings nur als ungefähre Beschreibung<br />

der Möglichkeiten verstanden werden.<br />

Zu den Produkten, die bereits im Markt<br />

sind, gehören zum Beispiel Kohlenstoff-<br />

”Bucky Balls”, die in Luftfiltern für Autos<br />

genutzt werden. Anbieter ist LG Household<br />

and Health Care Ltd. Ferner vermarktet<br />

Hyosung, ein führender koreanischer<br />

Produzent synthetischer Fasern, Nanofasern<br />

mit antibakteriellen Eigenschaften.<br />

Samsung verkauft eine Waschmaschine,<br />

die Nanosilberpartikel zur Entfernung von<br />

Bakterien bei niedrigen Waschtemperaturen<br />

nutzt. Zumindest im Ausland ist diese<br />

Maschine aber nicht unumstritten. In<br />

Schweden musste Samsung das Produkt<br />

aufgrund von Verbraucherprotesten wieder<br />

aus dem Markt nehmen, und auch in<br />

Deutschland gibt es ähnliche Forderungen.<br />

Wichtigste heimische Spezialmesse ist die<br />

“Nano <strong>Korea</strong>”. Sie fand in ihrer jüngsten<br />

Auflage vom 29.8. bis 31.8.07 im KINTEX<br />

-Gelände in Goyang nordwestlich von<br />

Seoul statt. An der Messe nahmen 155<br />

Unternehmen, Forschungseinrichtungen<br />

und andere Institutionen aus sieben Ländern<br />

teil. Zu den 32 ausländischen Ausstellern<br />

zählten auch sechs aus Deutschland,<br />

die sich an einem Gemeinschaftsstand der<br />

Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Saar<br />

präsentierten. Sie zeigten sich mit den<br />

Gesprächen und Kontakten auf der Messe<br />

zufrieden. Ein Unternehmen beispielsweise<br />

stellte Technologien zur NT-Behandlung<br />

von Stählen vor, an denen die koreanische<br />

Stahlindustrie großes Interesse hat. Auch<br />

eine vom Land Nordrhein-Westfalen und<br />

dem IVAM-Fachverband für Mikrotechnik<br />

organisierte Delegation deutscher NT-<br />

Experten war zur Messe nach Seoul angereist.<br />

Die nächste “Nano <strong>Korea</strong>” ist für den 27.-<br />

29.08.2008 angesetzt. Veranstaltungsort<br />

ist wieder das KINTEX.


Kompetenz<br />

Siemens - Innovation durch Forschung & Entwicklung<br />

Josef Meilinger<br />

Innovation war und ist die Grundlage der<br />

160-jährigen Unternehmensentwicklung<br />

von Siemens sowie der Schlüssel zum<br />

weltweiten Erfolg. Nur durch Innovationen<br />

können unseren Kunden verbesserte Produkte<br />

zu günstigeren Preisen angeboten<br />

werden, die diesen wiederum neue Möglichkeiten<br />

eröffnen. Stetige Investitionen<br />

in Forschung und Entwicklung (FuE) sind<br />

wichtige Voraussetzung für kontinuier-<br />

Siemens Firmenzentrale in München<br />

lichen Geschäftserfolg. Wegen immer kürzerer<br />

Produktlebenszyklen müssen Innovationen<br />

heute noch schneller zu marktreifen<br />

Produkten werden als früher. Im Jahr<br />

2006 erzielte Siemens mehr als 75% seines<br />

Umsatzes mit Produkten, die in den letzten<br />

fünf Jahren entwickelt wurden.<br />

Siemens beschäftigt im Bereich Forschung<br />

und Entwicklung derzeit rund 50.000 Mitarbeiter<br />

in 40 Ländern, was etwa 10% der<br />

gesamten Mitarbeiterzahl entspricht.<br />

Siemens investierte 2006 mehr als die<br />

Hälfte des FuE-Budgets in die Felder Soft-<br />

ware-Entwicklung sowie Informations- und<br />

Kommunikationstechnik. Dabei standen<br />

insbesondere innovative Technologien wie<br />

Nano-Technologie, Bio-Chip, intelligente<br />

Sensoren etc. im Vordergrund.<br />

Absicherung durch Patente<br />

Patente spielen eine strategisch wichtige<br />

Rolle, um Innovationen auf den interna-<br />

tionalen Märkten abzusichern. Mehr als<br />

62.000 patentierte Entwicklungen von Siemens<br />

werden meist in Form von Patentaustausch<br />

und Lizenzverträgen derzeit wirtschaftlich<br />

genutzt. Im Jahr 2006 hat Siemens<br />

10.000 neue Erfindungen gemacht,<br />

was einen Anstieg von 17% im Vergleich<br />

zum Vorjahr entspricht. Siemens stellte<br />

die meisten Patentanträge aller deutschen<br />

Firmen und steht an zweiter Stelle in Europa.<br />

In Amerika gehört Siemens zu den elf<br />

führenden Patentinhabern. Auch in Asien<br />

hat Siemens sein Patentportfolio ausgebaut,<br />

insbesondere in China. Die hohe Zahl<br />

von internationalen Patentanmeldungen<br />

verdeutlicht die große Innovationskraft<br />

von Siemens.<br />

Beitrag zur Nachhaltigkeit<br />

Wachsende Bevölkerungszahlen und<br />

zunehmender Wohlstand in der Welt gehen<br />

mit stärkerer Umweltverschmutzung und<br />

höherem Energieverbrauch einher. Dies<br />

stellt eine der größten Herausforderung<br />

des 21. Jahrhunderts dar. Insbesondere<br />

Großstädte (so genannte Mega-Cities)<br />

sehen sich mit enormen Problemen konfrontiert,<br />

die letztendlich nur durch effektive<br />

und effiziente Infrastrukturen gelöst<br />

werden kann.<br />

Im Laufe seiner 160-jährigen Firmengeschichte<br />

hat sich Siemens in der Entwicklung<br />

und Vermarktung von umweltfreundlichen<br />

und energiesparenden Technologien<br />

als weltweit führendes Unternehmen etabliert.<br />

Siemens plant mehr als die Hälfte<br />

seines FuE-Budgets für Umwelt- und Klimaschutz-Technologien<br />

einzusetzen, um<br />

zu einer besseren Zukunft der Menschheit<br />

beizutragen. Siemens verfolgt dabei<br />

in allen Geschäftsfeldern die Grundsätze<br />

umweltfreundlicher Herstellungsverfahren<br />

und entwickelt energieeffiziente Produkte<br />

und Lösungen. Mit seinen erfolgreichen<br />

Entwicklungen z.B. im Bereich der Energietechnik<br />

trägt Siemens dazu bei, CO2-<br />

Emmissionen bei der Energieerzeugung<br />

deutlich zu reduzieren.<br />

FuE bei Siemens in <strong>Korea</strong><br />

Siemens ist seit den 60er Jahren in <strong>Korea</strong><br />

aktiv und bietet zukunftsweisende Hightech-Produkte,<br />

Lösungen und Serviceleistungen<br />

an. <strong>Korea</strong> ist mit seinem großen<br />

lokalen Markt (<strong>Korea</strong> steht gemessen am<br />

BIP weltweit auf Platz 13), der zentralen<br />

Lage in Nordost-Asien sowie seiner<br />

dynamischen Wirtschaftsentwicklung ein<br />

attraktiver Markt für Siemens. <strong>Korea</strong> eignet<br />

sich aber darüber hinaus auch als Standort<br />

für Forschung und Entwicklung auf Grund<br />

seiner hoch entwickelten Technologieposition<br />

und der hervorragend ausgebildeten<br />

Fachkräfte.<br />

FuE im Bereich Medizintechnik<br />

Die strategische Entscheidung von Siemens,<br />

<strong>Korea</strong> als FuE-Standort zu nutzen,<br />

hat sich vor allem im Bereich Medizintechnik<br />

bewährt. Im Jahr 2004 wurde das<br />

Siemens Medical Forschungszentrum in<br />

Zusammenarbeit mit dem Ministerium für<br />

Industrie und Energie (MOCIE) sowie der<br />

Provinzregierung von Gyeonggi-do gegründet.<br />

Durch diese Kooperation zwischen<br />

Industrie und Wissenschaft hat Siemens<br />

einen Beitrag zur Aus- und Weiterbildung<br />

koreanischer Fachkräfte geleistet, neue<br />

Arbeitsplätze geschaffen und Innovationen<br />

in der Medizintechnik hervorgebracht. Mit<br />

der Förderung dieses Technologiebereiches<br />

und dem Export von lokal produzierten<br />

Produkten wird die Entwicklung <strong>Korea</strong>s<br />

zum globalen Spieler in der Medizintechnik<br />

unterstützt.<br />

Siemens Medical Ultrasound hat in <strong>Korea</strong><br />

das hochleistungsfähige und kompakte<br />

Ultraschall-Diagnose-Gerät SONOLINE<br />

G40 entwickelt, welches auf dem Weltmarkt<br />

eine absolute Innovation darstellt.<br />

Das G40, welches hauptsächlich auf dem<br />

europäischen und amerikanischen Markt<br />

verkauft wird, ist ein Beispiel für das hervorragende<br />

Zusammenwirken von globaler<br />

Siemens Basis-Technologie und der FuE<br />

Kompetenz koreanischer Siemens Mitarbeiter.<br />

Das Gerät mit hochauflösender<br />

Bildqualität und präziser Diagnosefähigkeit<br />

unterscheidet sich von herkömmlichen<br />

Ultraschall-Geräten, da es leicht und mobil<br />

einsetzbar ist. Dies hat den Vorteil einer<br />

schnelleren und präziseren Diagnose, die<br />

von den Anwendern hoch geschätzt wird.<br />

Im Dezember 2002 hat Siemens gemeinsam<br />

mit PROSONIC Co., Ltd., einem Unternehmen<br />

für Ultraschall-Messwandler, das<br />

Joint Venture Ultrasonic Technology Co.,<br />

Ltd. mit einem Eigenkapital von 20 Mio.<br />

USD gegründet. Die hier hergestellten<br />

Messwandler sind Kernkomponenten von<br />

Ultraschall-Diagnosegeräten und machen<br />

etwa 20-40% der Produktkosten von<br />

Ultraschall-Geräten aus. Sie wandeln die<br />

zurückreflektierten Schallwellen in Bildsignale<br />

um und machen eine präzise Diagnose<br />

der inneren Körperorgane erst möglich.<br />

Daneben stellt das Unternehmen auch<br />

Forschungsteam bei Siemens in Kyongju<br />

Kabel für Ultraschallgeräte her, so genannte<br />

Transducer. Das gesamte Produktionsvolumen<br />

von Ultrasonic Technology Co., Ltd.<br />

wird vollständig an die Siemens Ultrasound<br />

Group in Amerika geliefert und hauptsächlich<br />

in die USA und Europa weiterverkauft.<br />

Im Juni 2006 wurde das Unternehmen mit<br />

einer Investitionssumme von 9 Mio. USD<br />

komplett übernommen und in Siemens<br />

<strong>Korea</strong> integriert. Wegen der Wichtigkeit der<br />

in <strong>Korea</strong> gefertigten Komponenten spielen<br />

die koreanischen Entwicklungs- und Fertigungsstandorte<br />

eine zentrale Rolle in der<br />

weltweiten Produktions- und Forschungsstrategie<br />

des Bereiches Ultraschall-Technik<br />

von Siemens.<br />

FuE im Bereich Informations-<br />

& Kommunikationstechnik<br />

Nicht nur im medizinischen Bereich, sondern<br />

auch im Bereich für Informations- &<br />

Kommunikationstechnik hat Siemens in<br />

FuE Aktivitäten in <strong>Korea</strong> investiert. Im Mai<br />

2003 wurden knapp 39% der Anteile des<br />

damals noch jungen Unternehmens DASAN<br />

Networks für rund 54 Mio. USD übernommen.<br />

Wenig später wurde der Anteil auf<br />

über 50% ausgebaut. In den folgenden<br />

Jahren wurden die FuE- und Fertigungs-<br />

Aktivitäten mit zusätzlichen Investitionen<br />

in Höhe von über 100 Mio. Euro massiv<br />

ausgebaut. Durch Unterstützung von Sie-<br />

Kompetenz<br />

mens wurde DASAN Networks zu einem<br />

führenden Unternehmen für Breitband-<br />

Zugangs-Technologien und Ethernet-Produkte,<br />

nicht nur im Heimatmarkt <strong>Korea</strong>,<br />

sondern auch in Japan und in einigen<br />

europäischen Ländern. Die Kompetenzen<br />

im Bereich der Netzwerk-Technik werden<br />

nach wie vor ausgebaut, wobei auch mehr<br />

und mehr Verantwortung für das globale<br />

Geschäft in <strong>Korea</strong> aufgebaut wird. DASAN<br />

Networks wurde zusammen mit den anderen<br />

Aktivitäten im Bereich Kommunikationsnetze<br />

im April 2007 in das Joint Venture<br />

Nokia-Siemens-Networks eingebracht.<br />

FuE im Bereich Automobiltechnik<br />

Siemens Automotive ist ebenfalls seit vielen<br />

Jahren mit FuE Aktivitäten in <strong>Korea</strong><br />

erfolgreich. Als Zulieferer von elektronischen<br />

und elektromechanischen Komponenten<br />

hat Siemens mit dazu beigetragen,<br />

die koreanische Automobilindustrie auf<br />

Weltmarktniveau zu bringen. Über die letzten<br />

fünf Jahre hinweg wurden dabei mehr<br />

als 170 Mio. USD in die Produktentwicklung<br />

in <strong>Korea</strong> investiert.<br />

Siemens hat im Jahr 2005 darüber hinaus<br />

43% der Aktienanteile von Hyundai Autonet<br />

übernommen, einem Zulieferer der<br />

Hyundai Motors Company (HMC). Weiterhin<br />

wurde gemeinsam mit der HMC<br />

ein R&D Joint Venture namens CARNES<br />

gegründet.<br />

Josef Meilinger ist Präsident & CEO von<br />

Siemens Ltd. Seoul.<br />

54 KORUM<br />

KORUM 55


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Kompetenz<br />

Investition in die Zukunft<br />

Aufbau einer leistungsfähigen Bio- und Nanoszene in kurzer Zeit gelungen<br />

Hoher Grad an anwendungsorientierter Forschung<br />

Ruth Schneider<br />

<strong>Korea</strong> hat sich im Zuge einer sehr raschen<br />

Industrialisierung in den letzten Jahrzehnten<br />

in Schlüsselbranchen wie der<br />

Automobil- und Elektronikindustrie global<br />

sehr gut positionieren können. Die Chancen<br />

stehen gut, dass dies auch in der für<br />

die zukünftige gesamtwirtschaftliche Entwicklung<br />

zentralen Bio- und Nanotechnologie<br />

gelingen wird. Zugute kommen dem<br />

Land dabei die gute Ertragslage der großen<br />

Konzerne sowie die enge Vernetzung von<br />

politischen und wirtschaftlichen Entscheidungsträgern.<br />

Kein anderer Staat investiert anteilig<br />

gemessen am BIP weltweit mehr in Forschung<br />

und Entwicklung von Biotechnologie<br />

als <strong>Korea</strong>. Die seit 2001 jährlich um<br />

rund 30% steigenden staatlichen Investitionen<br />

(ca. 1,2 Mrd. USD in 2005) werden<br />

flankiert von den Investitionen der<br />

großen Konzerne, die mit ihren eigenen<br />

Forschungsinstituten die technologische<br />

Entwicklung vorantreiben. Dahinter steht<br />

auch die stark exportorientierte Automobil-<br />

und Elektronikindustrie des Landes, die<br />

mit dem technischen Fortschritt der Konkurrenten<br />

in den USA, Japan und Europa<br />

mithalten muss.<br />

Das Engagement der Privatwirtschaft<br />

garantiert ein hohes Maß an anwendungsorientierter<br />

Entwicklung. Die privaten<br />

Investitionen übersteigen inzwischen mit<br />

einem Anteil von 42% (2004) die Aufwendungen<br />

der Universitäten (36%) und der<br />

öffentlichen Forschungsinstitute (22%).<br />

Venture Kapital spielt in Asien generell bei<br />

der Vermarktung neuer Technologien nur<br />

eine sehr geringe Rolle, dies gilt auch für<br />

<strong>Korea</strong>.<br />

Mit dem systematischen Aufbau eines<br />

fruchtbaren Umfelds für die Entwicklung<br />

neuer Produkte durch Nanotechnologie<br />

hat <strong>Korea</strong> Anfang des neuen Jahrtausends<br />

begonnen. Seitdem konnte auch in diesem<br />

Bereich in relativ kurzer Zeit der Anschluss<br />

an die Entwicklung in den großen Industrie-<br />

nationen gefunden werden.<br />

Rasche Steigerung des technischen<br />

Niveaus in der Biotechnologie<br />

Die Biotechnologie-Industrie in <strong>Korea</strong> hat<br />

2004 ein Volumen von 1,95 Milliarden USD<br />

erreicht. Seit 2002 sind jährliche Zuwachsraten<br />

von über 20% zu verzeichnen. Im<br />

Ländervergleich, der die Anzahl der Unternehmen,<br />

Mitarbeiter und die Höhe der<br />

privaten Investitionen umfasst, ist <strong>Korea</strong><br />

weltweit an fünfter Stelle platziert. Von<br />

den 640 Unternehmen, die im engsten<br />

Sinne in <strong>Korea</strong> mit Biotechnologie befasst<br />

sind, entwickelt und produziert der größte<br />

Teil (30%) Produkte für die Pharmaindustrie<br />

(Antibiotika, Impfschutz für Hepatitis<br />

etc.). Ein wachsender Teil der Unternehmen<br />

befasst sich mit Post-Genomics. Aufgrund<br />

steigender Einkommen und der Alterung<br />

der Bevölkerung ist zukünftig mit einer<br />

starken Nachfrage nach hochentwickelten<br />

pharmazeutischen Präparaten zu rechnen.<br />

Relevanz haben ansonsten Produkte für<br />

die Nahrungsmittelindustrie (25%) sowie<br />

Bioverfahrenstechnik.<br />

Die staatlichen Förderprogramme stellen<br />

insbesondere Mittel für die Entwicklung<br />

von Genomtechnologie, Proteomik<br />

und Bioinformatik zur Verfügung. In der<br />

Produktion dominieren anteilig mit 43%<br />

biotechnologisch veränderte Lebensmittel,<br />

gefolgt von Medikamenten mit einem<br />

Anteil von 40%. In den Produktionsprozessen<br />

selber findet Bioverfahrenstechnik<br />

am häufigsten Anwendung, gefolgt von<br />

der Produktion und Nutzbarmachung von<br />

Bioressourcen, Gentechnik sowie Umwelt-<br />

Biotechnologie.<br />

Dass <strong>Korea</strong> technologisch rasant aufgeholt<br />

hat, zeigt sich sowohl im Spezialisierungsgrad<br />

als auch in der Anzahl der Patentanmeldungen.<br />

Der Grad der Spezialisierung<br />

der Patentanmeldungen beim Europäischen<br />

Patentbüro (EPO) hat inzwischen<br />

laut Angaben der OECD 0,7 Punkte und<br />

damit das Niveau der EU-Staaten erreicht<br />

(D: 0,6; J: 0,6; USA: 1,7). Die Anzahl der<br />

Patente aus dem Biotech-Bereich an allen<br />

koreanischen Patentanmeldungen beim<br />

EPO beträgt 3%. Der Anteil koreanischer<br />

Anmeldungen im Ländervergleich liegt bei<br />

ca. 1% (China: 0,8%; J: 13,8%; D: 13,6%)<br />

Bisher konzentriert sich die Industrie im<br />

Gebiet um die Hauptstadt Seoul. Einzelne<br />

Provinzregierungen, z.B. in Gyeonggi-do,<br />

versuchen aber durch Fördermittel, Steueranreize<br />

und geeignete Infrastruktur ihr<br />

Profil zu stärken. Diese Bemühungen zielen<br />

auch auf die Ansiedlung ausländischer<br />

Unternehmen.<br />

Nanotechnologie als Schlüssel<br />

zur industriellen Umstrukturierung<br />

Auch die Entwicklung in der Nanotechnologie<br />

wird von der Nachfrage in der<br />

Automobilindustrie und Elektronikindustrie<br />

vorangetrieben, insbesondere von der<br />

Weiterentwicklung von Flachbildschirmen,<br />

Halbleiterprodukten und PKW-Komponenten.<br />

Die Nanotechnologie gilt dabei als ein<br />

Schlüssel für die industrielle Umstrukturierung<br />

und den Erhalt der internationalen<br />

Wettbewerbsfähigkeit. Zur Entwicklung<br />

des Zweigs will die Regierung bis 2010<br />

im Rahmen eines Zehnjahresplans insgesamt<br />

knapp 2,4 Bill. Won (etwa 1,6 Mrd.<br />

Euro) ausgeben. Die Privatwirtschaft soll<br />

sich innerhalb des Zehnjahresplans an den<br />

Aufwendungen für FuE von etwa 1,2 Bill.<br />

Won mit einem Drittel beteiligen. Ferner<br />

werden derzeit Strukturen aufgebaut, um<br />

FuE-Resultate schneller in den Privatsektor<br />

zu transferieren.<br />

Die gemeinsamen Anstrengungen haben<br />

bereits zu einer Erhöhung der Anzahl der<br />

Unternehmen, die im engsten Sinne mit<br />

Nanotechnologie befasst sind, von 78<br />

im Jahr 2001 auf über 200 im Jahr 2005<br />

geführt. Auch das im Bereich der Nanotechnologie<br />

FuE beschäftigte Personal hat<br />

sich in dieser Zeit auf fast 4.000 Forscher<br />

mehr als verdreifacht.<br />

Zwischen 1999 und 2003 wurden 979<br />

internationale Patente eingereicht. Dies<br />

zeigt den technologischen Fortschritt und<br />

war im internationalen Ländervergleich die<br />

fünftbeste Position. Dünnschichttechnologien,<br />

Photokatalysen und Nanopowder<br />

machen 36% der Produkte aus. Mit 21%<br />

steht Prozessausrüstung an zweiter und<br />

Halbleiternanoprodukte mit 15% an dritter<br />

Stelle. Während das technische Niveau<br />

nach Untersuchungen des <strong>Korea</strong> Institute<br />

of Science and Technology 2001 noch<br />

25% des US-amerikanischen Niveaus ausmachte,<br />

hat sich dieses bis 2005 auf den<br />

Faktor 66 erhöht (EU: 80,5; Japan: 85,5;<br />

China: 55,1). Besonders hoch entwickelt<br />

sind Nanobauteile (77) und die Nanobio-<br />

technologie (56) sowie Nanomaterialien<br />

und Nanoverfahrenstechnik (66). Von 2002<br />

bis 2005 wurden beim koreanischen Pa-<br />

tentbüro über 2.000 nanotechnologische<br />

Patente von koreanischen Firmen angemeldet.<br />

Pharma und Kosmetikprodukte machten<br />

ca. ein Viertel davon aus, halbleiterbezogene<br />

Produkte 18,8%. Auch Anwendungen<br />

für Textilien, Waschmaschinen und<br />

Kühlschränke waren unter den angemeldeten<br />

Patenten.<br />

Zahlreiche Chancen zur<br />

Zusammenarbeit<br />

Kompetenz<br />

Chancen für deutsche Unternehmen bestehen<br />

in der Nachfrage der Unternehmen<br />

nach leistungsfähigen Partnern aus dem<br />

Ausland. Durch den hohen Entwicklungsstandard<br />

bietet sich auch eine Zusammenarbeit<br />

mit einem koreanischen KMU an.<br />

Dies kann den Einstieg in den stark von<br />

persönlichen Netzwerken geprägten Markt<br />

erleichtern. Von den Förderleistungen der<br />

Regierung können auch KMU profitieren.<br />

Andererseits bietet der Markt auch gute<br />

Chancen zum Einkauf neuer Produkte zu<br />

günstigen Preisen.<br />

Ruth Schneider ist Regionalmanagerin<br />

beim OAV – German Asia-Pacific<br />

Business Association.<br />

58 KORUM<br />

KORUM 59


Kompetenz<br />

Auslandshandelskammer <strong>Korea</strong><br />

Tor zum koreanischen Markt<br />

Zentrum der deutsch-koreanischen Business Community<br />

Carsten Lienemann<br />

Produkte „Made in Germany“ genießen<br />

in <strong>Korea</strong> grundsätzlich eine hohe Wertschätzung,<br />

weshalb sich Deutschland zum<br />

wichtigsten koreanischen Handelspartner<br />

innerhalb der EU entwickelt hat. Deutsche<br />

Anbieter müssen allerdings zahlreiche<br />

Besonderheiten beachten, um ihre Produkte<br />

erfolgreich in <strong>Korea</strong> verkaufen zu<br />

können. Die <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong> weiß aus langjähriger<br />

Erfahrung, wie der koreanische Markt<br />

„tickt“ und hilft mit praxisbezogenen<br />

Informationen und Dienstleistungen. Sie<br />

ist damit die Erste Adresse für alle Fragen<br />

zum koreanischen Markt.<br />

Verlässlicher Partner vor Ort<br />

Die <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong> fördert seit ihrer Gründung<br />

im Jahr 1981 die wirtschaftlichen Beziehungen<br />

zwischen Deutschland und <strong>Korea</strong>.<br />

Mit insgesamt 18 deutschen und koreanischen<br />

Mitarbeitern ist die <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong> die<br />

größte Handelskammer eines europäischen<br />

Landes in <strong>Korea</strong>. Sämtliche Mitarbeiter sind<br />

Hochschulabsolventen mit mehrjähriger<br />

Berufserfahrung und verhandlungssicher in<br />

mindestens zwei Fremdsprachen.<br />

Die offizielle Repräsentanz von Wirtschaftsinteressen<br />

ist eine wichtige Aufgabe<br />

der Kammer. Anliegen der Mitglieder werden<br />

aufgenommen und bei Wirtschaftskonsultationen<br />

zwischen Deutschland und<br />

<strong>Korea</strong> auf die Agenda gesetzt.<br />

Networking ist in <strong>Korea</strong> vielleicht noch<br />

wichtiger, als in anderen Ländern. Deshalb<br />

organisiert die <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong> für ihre Mitglieder,<br />

aber auch für Kunden und koreanische<br />

Business Partner eine Vielzahl von<br />

Events. Das Spektrum reicht dabei von<br />

Großveranstaltungen, über PR-Events,<br />

Frühstücksmeetings bis hin zu Stammtischen.<br />

Auch die 11. Asien-Pazifik-Konferenz<br />

der Deutschen Wirtschaft wird vor Ort<br />

durch die <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong> organisiert.<br />

Mitglieder erhalten regelmäßig Fachinformationen,<br />

Newsletter und werden ständig<br />

über die neuesten Entwicklungen – u.a.<br />

durch das Wirtschaftsmagazin KORUM<br />

– informiert. Zu allgemein interessanten<br />

Spezialthemen, wie Hochtechnologie,<br />

Steuern oder Arbeitsrecht, werden Bücher<br />

herausgegeben, die oft als Referenz herangezogen<br />

werden. Einmal pro Jahr wird auch<br />

ein umfangreiches Mitgliederverzeichnis<br />

publiziert, das alle relevanten Kontaktdaten<br />

enthält.<br />

Dienstleistungen<br />

Die <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong> bietet alle Arten von Dienstleistungen,<br />

die Unternehmen bei Markteintritt,<br />

Marktbearbeitung und Präsenz vor<br />

Ort benötigen. Hierzu zählen selbstverständlich<br />

auch die weltweit verfügbaren<br />

Basisdienstleistungen, die unter der Marke<br />

DEinternational zusammengefasst sind:<br />

• Marktinformation/Marktstudie<br />

• Adressrecherche<br />

• Markteinstieg<br />

• Rechtsauskunft<br />

• Inkasso & Bonitätsauskünfte<br />

• Mehrwertsteuerrückerstattung<br />

Für erste Kontakte benötigen Firmen oft<br />

Adresslisten, die nach sehr spezifischen<br />

Kriterien zusammengestellt sind. Die Suche<br />

nach potenziellen Kunden oder Vertriebspartnern<br />

kann so wesentlich erleichtert<br />

werden. Hierbei kann die <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong> helfen,<br />

die Zugriff auf nahezu sämtliche<br />

Datenbanken hat und so die zielgerichtete<br />

Kontaktaufnahme erleichtert.<br />

Für eine Konkretisierung der Marktbearbeitung<br />

wird anschließend oft eine Marktstudie<br />

benötigt; die <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong> verfügt auch<br />

auf diesem Gebiet über viel Erfahrung.<br />

Die gewählte Methodik wird dabei an die<br />

jeweiligen Fragestellungen angepasst. Bei<br />

einem Kunden führt eine breit angelegte<br />

Umfrage zum Ziel, in anderen Fällen wird<br />

eine Potenzialanalyse für ein sehr spezifisches<br />

Produkt durchgeführt.<br />

Wenn das Marktpotenzial positiv eingeschätzt<br />

wird, erfolgt in der Regel eine<br />

Markteinstiegshilfe, z.B. durch die Vermittlung<br />

von Geschäftspartnern. Bei dieser<br />

Dienstleistung sucht die <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong><br />

nach dem optimalen Geschäftspartner,<br />

z.B. einem Importeur oder Vertriebspartner,<br />

für ein deutsches Unternehmen. Kriterien,<br />

wie Zuverlässigkeit, Erfahrung im<br />

relevanten Produktspektrum, Marktposition<br />

und andere werden dabei geprüft.<br />

Die <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong> übernimmt die Vorauswahl<br />

potenzieller Geschäftspartner und organisiert<br />

auf Wunsch eine Geschäftsreise für<br />

die Kontaktanbahnung. Selbstverständlich<br />

steht die Kammer auch für die rechtliche<br />

Beratung bei einem möglichen Vertragsab-<br />

schluss zur Verfügung.<br />

Spezialdienste<br />

Die Spezialdienste der <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong> umfassen:<br />

• Personalservice<br />

• Interkulturelles Training<br />

• Events/Workshops<br />

• Übersetzungen<br />

• IT-Services<br />

• German Office<br />

• Exklusivvertretungen<br />

Unser Personalservice hilft bei Suche und<br />

Auswahl best geeigneter Fachkräfte alle<br />

Geschäftsfelder und Positionen. Auf Basis<br />

eines gemeinsam mit dem Kunden formulierten<br />

Anforderungsprofils wird über<br />

die jeweils optimalen Kanäle annonciert.<br />

Anschließend präsentiert die <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong><br />

den Unternehmen eine Vorauswahl der<br />

am besten geeigneten Bewerber und berät<br />

auch bei allen arbeitsrechtlichen Fragen.<br />

Wie schon erwähnt, ist die <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong> ein<br />

erfahrener Partner für das Event Management.<br />

Außerdem organisiert die Kammer<br />

mit der German World die wichtigste Messe<br />

für deutsche Produkte in <strong>Korea</strong>. Bei der<br />

letzten German World 2005 haben sich<br />

mehr als 42.000 Besucher über die Ange-<br />

bote der 62 Aussteller informiert. Auch die<br />

German World 2008 wird diese Erfolgsgeschichte<br />

fortsetzen. Interessierte Unternehmen<br />

sollten sich schon jetzt die German<br />

World vom 29. Mai bis 1. Juni 2008<br />

in Seoul vormerken und frühzeitig ihren<br />

Stand reservieren.<br />

Der Immobilienmarkt in Seoul ist teuer und<br />

unübersichtlich. Deshalb verfügt die <strong>AHK</strong><br />

<strong>Korea</strong> über moderne Büros, die Unternehmen<br />

zu wettbewerbsfähigen Konditionen<br />

nach deutschen Standards mieten können.<br />

Allen Mietern stehen Sekretariatsdienste,<br />

ein Empfang, Konferenzräume und die<br />

technische Büroinfrastruktur zur Verfügung.<br />

German Office und <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong> befinden<br />

sich im gleichen Gebäude, wodurch<br />

bei Problemen oder bei Fragen zum koreanischen<br />

Markt schnell und unkompliziert<br />

geholfen werden kann.<br />

Die <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong> übernimmt auch die<br />

Exklusivvertretung für deutsche Firmen<br />

und Institutionen. Durch das langjährige<br />

Markt-Know-how der Mitarbeiter ist<br />

sichergestellt, dass die Interessen dieser<br />

Kunden effizient wahrgenommen werden.<br />

Die Exklusivvertretung ist insbesondere<br />

bei Kunden, für die der koreanische Markt<br />

zwar sehr wichtig ist, bei denen sich eine<br />

Präsenz mit eigenen Mitarbeitern jedoch<br />

nicht lohnt, gefragt. Die <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong> vertritt<br />

Kompetenz<br />

zur Zeit exklusiv das Deutsche Weininstitut<br />

und die Landesentwicklungsgesellschaft<br />

(LEG) Thüringen mbH. Daneben ist die<br />

Kammer auch Vertreter mehrerer darunter<br />

Messen Berlin und Nürnberg.<br />

Mit neuen Wachstumsmotoren<br />

zum Erfolg<br />

Die koreanische Regierung setzt verstärkt<br />

auf neue Bereiche für die „Nach-IT-Ära“.<br />

Ehrgeizige Vorhaben gibt es u.a. bei Bio-<br />

und Nanotechnologie, Robotik, Heimvernetzung<br />

und Brennstoffzellen. Deutsche<br />

Firmen haben schon in der Vergangenheit<br />

stark an der technologischen „Aufholjagd“<br />

<strong>Korea</strong>s partizipiert, z.B. als Maschinenlieferant<br />

für die boomende Automobil- und<br />

Halbleiterproduktion.<br />

Daher gilt es, sich eine gute Position in<br />

dem stark umkämpften Markt für diese<br />

Zukunftsbranchen zu sichern. Die <strong>AHK</strong><br />

<strong>Korea</strong> stellt sich gemeinsam mit ihren Mitgliedern<br />

und Kunden diesen Herausforderungen<br />

und bleibt auch in den kommenden<br />

Jahren der verlässliche Partner im koreanischen<br />

Markt.<br />

C a r s t e n L i e n e m a n n i s t S t e l l v.<br />

B e r e i c h s l e i t e r M a r k e t i n g u n d<br />

Volkswirtschaft der <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong>.<br />

60 KORUM<br />

KORUM 61<br />

German Office


M&A Transaktionen in China und <strong>Korea</strong><br />

Vergleich anhand einer Case Study<br />

Alexander Fischer<br />

Die letzten Jahre haben gezeigt, dass die<br />

Märkte für Auslandsinvestitionen in der VR<br />

China („China“) wie auch in der Republik<br />

<strong>Korea</strong> („<strong>Korea</strong>“) einen Wandel durchlaufen<br />

haben. Die ausländischen Investoren<br />

favorisierten über eine lange Zeit die Neugründung<br />

eines Unternehmens in beiden<br />

Ländern, ein sog. „Greenfield Investment“.<br />

In <strong>Korea</strong> wie auch in China ist in den<br />

letzten Jahren ein rasanter Anstieg der<br />

M&A Transaktionen und ein Rückgang der<br />

Greenfield Investments bei ausländischen<br />

Investoren zu verzeichnen. Dieser Artikel<br />

soll einen kurzen Überblick über die rechtlichen<br />

Rahmenbedingungen beider Länder<br />

anhand der folgenden Case Study geben.<br />

Das deutsche Unternehmen D, das sich<br />

Kontrakte<br />

auf die Herstellung von Sportwagensitzen<br />

spezialisiert hat, will in China und <strong>Korea</strong><br />

tätig werden und die dortigen Automobilhersteller<br />

beliefern. Infolge eines Fehlers<br />

des Managements wurden keine Gewerblichen<br />

Schutzrechte (insbesondere Patente,<br />

Gebrauchsmuster und Geschmacksmuster)<br />

für die den Autositzen zugrunde liegende<br />

Technologie in China und <strong>Korea</strong> angemeldet<br />

und registriert.<br />

Mit größeren Weitblick agierten zwei<br />

Unternehmen aus diesen Ländern (die<br />

Unternehmen C und K), die sich die Patente<br />

und Gebrauchsmuster für die Herstellung<br />

solcher Sportwagensitze in China und<br />

<strong>Korea</strong> ihrerseits sicherten. C und K stehen<br />

nunmehr infolge schlechter Umsatzzahlen<br />

zum Verkauf, und das Unternehmen<br />

D möchte insbesondere die F&E Abteilung,<br />

den Vertrieb sowie alle Gewerblichen<br />

Schutzrechte und Urheberrechte übernehmen.<br />

Unternehmen C und K sind Gesellschaften<br />

mit beschränkter Haftung, gegründet nach<br />

dem jeweiligen Landesrecht, deren Anteile<br />

von einheimischen Privatunternehmen<br />

gehalten werden. Die Transaktion in <strong>Korea</strong><br />

wie auch in China erfordert keine kartellrechtliche<br />

Anmeldung, da die gesetzlichen<br />

Voraussetzungen in beiden Ländern nicht<br />

erfüllt sind.<br />

Rechtliche Rahmenbedingungen<br />

für M&A in China und<br />

<strong>Korea</strong><br />

Eine M&A Transaktion kann in China und<br />

in <strong>Korea</strong> als Asset Deal oder Share Deal<br />

umgesetzt werden.<br />

Bei einem Asset Deal werden Vermögenswerte<br />

(„Assets“) erworben, hingegen bei<br />

einem Share Deal erfolgt eine Beteiligung<br />

durch den Erwerb von Gesellschaftsantei-<br />

KORUM 65


Kontrakte<br />

len oder Aktien der Zielgesellschaft.<br />

Zu beachten ist dabei, dass in China die auf<br />

unseren Fall anwendbaren M&A Bestimmungen<br />

(„Tentative Provisions of Acqui-<br />

sition of Domestic Enterprises by Foreign<br />

Investors“) die Gründung eines „Investitionsvehikels“,<br />

d.h. einer neuen Gesellschaft<br />

in China, vorschreiben, aber auch in <strong>Korea</strong><br />

der Erwerb der Vermögensgegenstände der<br />

Zielgesellschaft durch eine neu zu gründende<br />

Gesellschaft erfolgen soll, vorausgesetzt,<br />

das Unternehmen D verfügt noch<br />

über keine eigene Gesellschaft in <strong>Korea</strong><br />

oder in China, (i) welche die Assets im<br />

nächsten Schritt direkt von der Zielgesellschaft<br />

erwirbt oder (ii) die erworbenen<br />

Assets als Kapitaleinlage z.B. im Rahmen<br />

einer Kapitalerhöhung einbringt.<br />

Das Unternehmen D favorisiert in China<br />

wie auch in <strong>Korea</strong> einen Asset Deal aus<br />

den folgenden Gründen: Das Unternehmen<br />

D erwartet von der Legal Due Diligence<br />

(der juristischen Bewertung der<br />

Gesellschaft, Satzung, Geschäftslizenz,<br />

ihrer laufenden Verträge, Land Use Rights,<br />

Gewerblichen Schutzrechte und Urheberrechte,<br />

der Arbeitsverträge, der anhängigen<br />

Rechtsstreitigkeiten usw.) sowie der<br />

Financial Due Diligence (Überprüfung der<br />

Handelsbücher, der Steuerbescheide usw.)<br />

ein hohes Haftungspotenzial und fürchtet<br />

weitere versteckte Risiken. Die Aufdeckung<br />

dieser Risiken und eine mögliche Absicherung<br />

durch das Einfügen von zusätzlichen<br />

Gewährleistungs- und Garantietatbeständen<br />

in einem späteren Anteilskaufvertrag<br />

(„Share Purchase Agreement“) würden nur<br />

ansatzweise die Risiken minimieren, da<br />

die vertraglich gewährten Garantien bzw.<br />

Gewährleistungen im Falle der Nichterfüllung<br />

gerichtlich durchgesetzt werden<br />

müssten. Die Durchsetzung von Rechten<br />

in China ist im direkten Vergleich zu <strong>Korea</strong><br />

aber noch immer ein Problem für sich.<br />

Ein Asset Deal würde diese Risiken insbesondere<br />

für China, aber auch <strong>Korea</strong>, minimieren,<br />

da es dem Käufer möglich wäre,<br />

bestimmte Verträge und Verbindlichkeiten<br />

von der Übernahme auszuschließen. Dies<br />

gilt aber nur ansatzweise für die Übernahme<br />

von Arbeitnehmern. Das Unternehmen<br />

D beabsichtigt, nur die Arbeitnehmer aus<br />

der F&E Abteilung und aus dem Vertrieb zu<br />

übernehmen. Zwar kommt Unternehmen D<br />

zu Gute, dass das chinesische Recht keine<br />

Haftung wegen Betriebsübergangs kennt,<br />

dennoch fordern die Genehmigungsbehörden<br />

in China den Käufer auf, einen Wiedereingliederungsplan<br />

vorzulegen. Dieser<br />

wird genehmigt, sofern mehr als 3/4 der<br />

Arbeitnehmer der Zielgesellschaft wieder<br />

in der neuen Gesellschaft beschäftigt werden.<br />

In <strong>Korea</strong> gilt grundsätzlich, dass die Arbeitnehmer<br />

ein Wahlrecht haben, ob sie nun<br />

bei dem Zielunternehmen, hier dem Unternehmen<br />

K, verbleiben wollen, oder Ihren<br />

alten Kollegen aus dem Vertrieb und der<br />

F&E Abteilung in das neu zu gründende<br />

Unternehmen folgen wollen. Falls sie<br />

sich aber zu einem Wechsel entschließen<br />

sollten, muss die neu zu gründende Gesellschaft<br />

alle Pflichten aus den alten Arbeitsverträgen<br />

übernehmen, und diese Pflichten<br />

können vertraglich nicht wieder auf das<br />

verbleibende Unternehmen K abgewälzt<br />

werden.<br />

Ablauf der Transaktion<br />

Angestoßen wird der Akquisitionsprozess<br />

in China wie auch in <strong>Korea</strong> durch erste<br />

Gespräche zwischen dem potenziellen Käufer<br />

und Verkäufer, die durch einen Letter of<br />

Intent („LOI“) dokumentiert werden. Die<br />

Parteien sollten den „LOI“ nutzen, um die<br />

Transaktion zeitlich (Beginn der Durchführung<br />

der bereits aufgeführten Due Diligences)<br />

zu strukturieren und die für den<br />

Kauf entscheidungserheblichen Positionen<br />

(wie z.B. Gründung einer Gesellschaft,<br />

deren Unternehmensgegenstand, Stammkapital,<br />

Besetzung der Gesellschaftsorgane,<br />

Geheimhaltungspflichten und Zeitdauer<br />

der Exklusivität der Verhandlungen) in dem<br />

LOI festlegen.<br />

Ergebnisse können in einer Legal-, Tax-,<br />

Technical- und Commercial Due Diligence<br />

in beiden Ländern nur dann erzielt werden,<br />

wenn von dem Käufer alle entscheidungsrelevanten<br />

Dokumente eingesehen werden.<br />

In einer Legal Due Diligence in China z.B.<br />

sollte der Käufer alle gesellschaftsrechtlich<br />

relevanten Dokumente, Verbindlichkeiten<br />

der Gesellschaft, laufende Verträge (Mietverträge,<br />

Vertriebsverträge und sonstige<br />

Kundenverträge), Mitarbeiter, Gewerbliche<br />

Schutzrechte und Urheberrechte der<br />

Gesellschaft, Eigentumsnachweise über<br />

Landnutzungsrechte, Maschinen und Anlagen<br />

usw., Rechtstreitigkeiten, Versicherungsschutz<br />

und umweltrechtliche Genehmigungen<br />

bzw. Verfahren einsehen können.<br />

Anders als in <strong>Korea</strong> ist das Management in<br />

China meist nicht bereit, dem potenziellen<br />

Käufer von Anfang an einen umfassenden<br />

Einblick zu gewähren. Dennoch sollte der<br />

Käufer in dieser Phase neben den schriftlich<br />

dokumentierten Informationen Inter-<br />

views mit den verantwortlichen Mitarbeitern<br />

aus den betroffenen Abteilungen aktiv<br />

angehen, um einen tieferen Einblick über<br />

das Zielunternehmen zu gewinnen. Leicht<br />

aufzudeckende Risiken sollen vermieden<br />

werden. Beispielsweise könnte sich das<br />

Unternehmen in der Reorganisation befinden<br />

und alle beweglichen Gegenstände<br />

mit einer Hypothek belastet sein bzw. eine<br />

dreifache Buchführung (je eine Version für<br />

Finanzamt, Wirtschaftsprüfer und die eigenen<br />

Gesellschafter) existieren.<br />

Unter Berücksichtigung der Ergebnisse der<br />

Due Diligence Prüfungen sind dann die der<br />

Transaktion zu Grunde liegenden Verträge<br />

in China und <strong>Korea</strong> zu erstellen.<br />

Die M&A Bestimmungen in China setzen<br />

voraus, dass der ausländische Investor für<br />

den Erwerb eines Unternehmens im Wege<br />

eines Asset Deals ein „Akquisitionsvehi-<br />

kel“ gründet, das die Assets erwirbt. Dafür<br />

steht D die Gründung eines Wholly Foreign<br />

Owned Enterprises oder eines Equity oder<br />

Cooperative Joint Ventures in der Rechtsform<br />

einer chinesischen GmbH offen. Da<br />

in China keine Niederlassungsfreiheit existiert,<br />

muss die Gründung einer solchen<br />

Gesellschaft durch das Handelsministerium<br />

oder eine seiner Dependancen auf Provinz-<br />

ebene genehmigt werden. Ferner ist bei<br />

einem Asset Deal zu beachten, dass die<br />

Bewertung der Assets von einem in China<br />

akkreditierten Bewertungsexperten vorgenommen<br />

werden muss und der vereinbarte<br />

Kaufpreis nicht offensichtlich unter dem<br />

Bewerteten liegen darf. Ferner enthalten<br />

die M&A Bestimmungen Benachrichtigungs-<br />

und Veröffentlichungspflichten<br />

gegenüber den Gläubigern, die unbedingt<br />

einzuhalten sind.<br />

Nicht anders in <strong>Korea</strong>, da auch dort der<br />

ausländische Investor für den Erwerb der<br />

Assets eine koreanische Gesellschaft gründen<br />

sollte. Aus praktischen Gründen kommt<br />

hierfür eine GmbH koreanischen Rechts,<br />

eine sog. „Yuhan Hoesa“, oder eine „Chusig<br />

Hoesa“ (Aktiengesellschaft) in die nähere<br />

Auswahl. Die Gründung kann als eine<br />

100% Tochtergesellschaft oder als Joint<br />

Venture erfolgen. Bis auf wenige Ausnahmen<br />

unterliegen ausländische Investoren<br />

keinen Investitionsbeschränkungen mehr.<br />

Mit der Eintragung der Gesellschaft im<br />

Handelsregister in <strong>Korea</strong> haben die Gesellschafter<br />

der Zielgesellschaft wie auch der<br />

Erwerbergesellschaft einen Gesellschafterbeschluss<br />

zu treffen, sofern die zu transferierenden<br />

Assets alle bzw. substanziell alle<br />

Assets der Zielgesellschaft darstellen. Ferner<br />

ist die Übertragung der Assets vertraglich<br />

abzusichern, und dabei sollten auch<br />

Registrierungspflichten mit den diversen<br />

Ämtern (Gewerbliche Schutzrechte, Grundstücke<br />

usw.) beachtet werden. Falls Verträge,<br />

Verbindlichkeiten übernommen werden,<br />

ist zu beachten, dass die Vertragspartner<br />

wie auch die Gläubiger einem solchen<br />

Wechsel zustimmen müssen.<br />

66 KORUM<br />

KORUM 67<br />

Fazit<br />

Kontrakte<br />

Im direkten Vergleich zeigt sich, dass der<br />

Käufer in einer M&A Transaktion in China<br />

sicherlich viel mehr regulatorische Hürden<br />

und juristische Risiken (wie die Durchsetzung<br />

seiner Rechte am Ende) schultern<br />

muss. Auch diese Risiken sind aber<br />

einschätzbar und überwindbar, sofern sie<br />

konsequent von Anfang an berücksichtigt<br />

werden.<br />

Eine abschließende Darstellung über die<br />

rechtlichen Rahmenbedingungen für M&A<br />

in China und <strong>Korea</strong> kann nur in mehreren<br />

Lehrbüchern gelingen. Dieser Artikel soll<br />

aber einen Anstoß geben, auch ein M&A<br />

Investment als eine Alternative zu einem<br />

Greenfield Investment von nun ab immer<br />

in Betracht zu ziehen.<br />

Alexander Fischer ist Rechtsanwalt und<br />

Diplom Übersetzer für Chinesisch und<br />

<strong>Korea</strong>nisch bei Rödl & Partner, Shanghai.


APK Platinum Sponsoren<br />

adidas<br />

Die adidas Gruppe ist eines der weltweit<br />

führenden Sportartikelunternehmen mit<br />

der Zentrale in Herzogenaurach. Als ein<br />

Global Player mit über 150 Tochtergesellschaften<br />

sind wir in den wichtigsten Märkten<br />

der Welt mit einem umfassenden Produktportfolio<br />

vertreten. Wir sind der fortwährenden<br />

Stärkung unserer Marken und<br />

Produkte verpflichtet, um unsere Wettbewerbsposition<br />

zu verbessern. Im Jahr 2006<br />

stieg der Konzernumsatz erstmals auf über<br />

zehn Milliarden Euro bei einem Gewinn<br />

nach Steuern von 483 Millionen Euro. Die<br />

adidas Gruppe ist damit unter den 500<br />

größten Unternehmen der Welt.<br />

Unsere Geschichte<br />

Begonnen hat alles 1920, als Adi Dassler<br />

im Alter von 20 Jahren aus den wenigen<br />

Materialien, die nach dem ersten Weltkrieg<br />

erhältlich waren, seine ersten Schuhe fertigte.<br />

Heute reicht die Produktpalette der<br />

adidas Gruppe von Schuhen, Bekleidung<br />

und Accessoires für Basketball über Fuß-<br />

ball, Fitness und Training bis hin zu Adventure,<br />

Trail und Golf. Den Namen adidas<br />

als Firmenbezeichnung gibt es seit 1949.<br />

Als Produktnamen wählte Adi Dassler die<br />

beiden ersten Silben seines Vor- und Zunamens.<br />

Ein Jahr darauf meldete er die Drei<br />

Streifen als Markenzeichen an. 1995 wurde<br />

adidas an der Frankfurter Börse notiert.<br />

Inzwischen sind zur Marke adidas auch die<br />

Segmente Reebok und TaylorMade-adidas<br />

Golf hinzugekommen, die sich unter dem<br />

Dach der adidas Gruppe vereinen.<br />

Unsere Markensegmente<br />

Beim Markensegment adidas gibt es im<br />

Kern eine zweidivisionale Gliederung in<br />

Sport Performance und Sport Style. Durch<br />

diese Zweiteilung ist es uns möglich, innovative<br />

Produkte zu entwickeln und auf den<br />

Markt zu bringen, die den unterschiedlichen<br />

Anforderungen der heutigen Verbraucher<br />

am besten gerecht werden. Bei<br />

der Sport Performance Division liegt der<br />

Fokus klar auf Running, Fußball, Basketball<br />

und anderen globalen Performance-Kategorien.<br />

Sport Style umfasst die Kollektionen<br />

adidas Originals und Y-3 und richtet<br />

sich ganz gezielt an Lifestyle Konsumenten,<br />

die trendige Mode mit sportlicher Note<br />

suchen.<br />

Reebok ist ein globales Markensegment,<br />

das führend in Design, Entwicklung und<br />

Vermarktung von Sport-, Fitness- und Freizeit-Produkten<br />

in den Bereichen Schuhe,<br />

Bekleidung, Ausrüstung und Zubehör ist.<br />

Die Produkte verbinden sportliche Performance<br />

und Style. Darüber hinaus ist Reebok<br />

mit Reebok-CCM Hockey der weltweit<br />

größte Designer, Entwickler und Hersteller<br />

von Eishockeyausrüstung und -bekleidung.<br />

TaylorMade-adidas Golf entwickelt und<br />

designt alle wichtigen Golfprodukte, wie<br />

z.B. Eisen, Hybrids, Wedges, Putter, Bälle,<br />

Schuhe und Bekleidung, die unter den<br />

Marken TaylorMade, adidas Golf und<br />

Maxfli vermarktet werden.<br />

Unsere Mitarbeiter<br />

Weltweit zählte die adidas Gruppe Anfang<br />

2007 über 27.000 Mitarbeiter. Knapp 2.500<br />

davon arbeiten in der Unternehmenszentrale<br />

in Herzogenaurach. Unsere Mitarbeiter<br />

sind ein entscheidender Faktor für<br />

den Geschäftserfolg des adidas Konzerns.<br />

Um in der Sportartikelindustrie weltweit<br />

führend zu sein, sind wir auf die Leistung,<br />

die Fähigkeiten, den Enthusiasmus und<br />

den engagierten Einsatz unserer Mitarbeiter<br />

angewiesen. Die Vergütung unserer<br />

Beschäftigten muss fair und an die Unternehmensentwicklung<br />

sowie die persönliche<br />

Leistung gekoppelt sein. Wir bemühen<br />

uns gezielt darum, unseren Mitarbeitern<br />

attraktive Karrieremöglichkeiten zu bieten.<br />

Darüber hinaus wollen wir ein Arbeitsklima<br />

schaffen, in dem kulturelle Vielfalt einen<br />

hohen Stellenwert genießt, das weltweite<br />

Mobilität fördert und das unseren Mitarbeitern<br />

hilft, Beruf und Privatleben harmonisch<br />

miteinander zu verbinden.<br />

Allianz Life <strong>Korea</strong><br />

Reliable and profitable life insurer with customer focus<br />

Mun Kuk Cheong<br />

Adi Dassler Allianz Tower in Seoul<br />

Allianz Life <strong>Korea</strong> is a member of Allianz<br />

SE, one of the largest financial services<br />

providers worldwide. The company has 5<br />

Regional Sales Offices, 39 Branch Offices,<br />

292 Sales Offices and 23 PA (Professional<br />

Advisor) Branches across the nation, with<br />

approximately 6,000 advisors and 1,700<br />

employees.<br />

To provide optimal insurance products,<br />

financial planning and services for customers’<br />

needs, Allianz Life <strong>Korea</strong> operates<br />

diverse distribution channels including AA<br />

(Allianz Advisor), PA (Professional Advisor),<br />

Bancassurance, Group Business, Corporate<br />

Agency and General Agency. GB (Group<br />

Business) channel sells Global Biz Plan, a<br />

group term product among foreign invested<br />

companies.<br />

Allianz Life <strong>Korea</strong> also runs state of the art<br />

Call Center (1588-6500) and nationwide<br />

Customer Service Center (CSC) in main<br />

areas to speedily and efficiently handle<br />

customer enquiries and claims applications.<br />

Allianz Life <strong>Korea</strong> offers diverse products<br />

including Whole of Life, Variable Life,<br />

Annuity, Critical Illness, Universal Life and<br />

APK Platinum Sponsoren<br />

EI (Equity Index) to help customers achieve<br />

their financial goals and protect health<br />

and life of their family. In addition, we<br />

offer Corporate Pension Plan and Employee<br />

Benefit Plan that fulfills the needs of local<br />

and multinational companies.<br />

Allianz Life <strong>Korea</strong>’s solvency margin stood<br />

at 246.49% as at March 2007, which is<br />

sufficient to meet the needs of 1.3mn policyholders<br />

and which is a second highest<br />

among top 5 life insurers in gross asset. On<br />

top of this, the company is always backed<br />

by financial soundness of the Group. The<br />

Allianz SE is one of the world’s largest<br />

financial and insurance services providers<br />

with more than 60mn customers worldwide.<br />

The assets of the Group stood at<br />

approximately 1,300 trillion KRW which<br />

corresponds to 1.5 times the size of <strong>Korea</strong>n<br />

GDP. Allianz Life <strong>Korea</strong>’s gross assets stood<br />

at 9.445 trillion KRW as at the end of FY<br />

2006.<br />

Allianz Life <strong>Korea</strong> implements diverse<br />

sponsorship projects to become a good<br />

corporate citizen. Since 1995, the company<br />

has donated free operation funds for<br />

the children with heart disease to Save<br />

the Children so that they can grow cheerfully<br />

and healthily. It has donated a total<br />

of 945mn KRW including the donation<br />

made in June 2007. The donations helped<br />

262 children including 88 ethnic Chinese<br />

children so that they could recover their<br />

healthy life.<br />

Allianz Life <strong>Korea</strong>’s directors and employees<br />

regularly participate in various charity<br />

activities. The leading examples include<br />

Habitat for humanity, blood donation and<br />

briquette donation.<br />

Mun Kuk Cheong is CEO & President of<br />

Allianz Life <strong>Korea</strong>.<br />

70 KORUM<br />

KORUM 71


APK Platinum Sponsoren APK Platinum Sponsoren<br />

Audi - “Vorsprung durch Technik”<br />

Die Audi AG ist mit ihrer stolzen 108-jährigen<br />

Geschichte der Automobilhersteller<br />

unter den weltweit erfolgreichen deutschen<br />

Prestige-Automobilmarken, der den<br />

Geist des Meisterhandwerks am strengsten<br />

erhält und weiterverfolgt. Der Firmenname<br />

Audi leitet sich aus dem Namen des<br />

Firmengründers, Dr. August Horch, ab, der<br />

unter den Pionieren der Automobilentwicklung<br />

eine wichtige Stellung einnahm.<br />

Das Audi Signet - die ‘Vier Ringe’ symbolisiert<br />

den 1932 vollzogenen Zusammenschluss<br />

von vier bis dahin unabhängigen<br />

Kraftfahrzeugherstellern in Deutschland:<br />

Audi, DKW, Horch und Wanderer. “Vorsprung<br />

durch Technik” bei Audi endet nicht<br />

nur mit dem Unternehmensmotto, sondern<br />

zieht sich als Unternehmensphilosophie<br />

durch die 108-jährige Geschichte von Audi.<br />

“Vorsprung durch Technik” galt schon in<br />

der Geburtsstunde von Audi. Der erste Audi<br />

aus dem Jahre 1901 war das erste Fahrzeug<br />

mit dem heute als selbstverständlich<br />

geltenden Schaftantrieb. Danach folgten<br />

zahlreiche Entwicklungen von Audi, die das<br />

Prädikat Weltneuheit verdienten.<br />

Der ausgezeichnete permanente Allradantrieb<br />

“Quattro”, die Aluminiumkarosserie-Bauweise<br />

ASF (Audi Space Frame), die<br />

TDI Direkteinspritzung für Dieselmotoren,<br />

5-Zylinder-Motor usw. sind alles Automobiltechniken,<br />

an die sich unsere Ohren<br />

längst gewöhnt haben und die dank der<br />

Audi Philosophie “Vorsprung durch Technik”<br />

entstanden sind.<br />

Noch ein Beispiel, das den Geist des Meis-<br />

terhandwerks klar illustriert, ist das 24-<br />

Stunden-Rennen von Le Mans im Jahre<br />

2006 und 2007. Seit dem Jahr 2000 ist<br />

Audi die Marke, die es in Le Mans zu schlagen<br />

gilt. Nach fünf Siegen mit dem schon<br />

legendären Audi R8 folgte im Jahr 2006<br />

beim Le Mans-Debüt des Audi R10 TDI<br />

der historische erste Triumph eines Diesel-Sportwagens.<br />

Der Audi R10 TDI errang<br />

auch im Jahr 2007 den Sieg, schuf den<br />

Mythos der siebenmaligen Audi Siege und<br />

markiert den vorläufigen Höhepunkt der<br />

technologischen Spitzenleistung.<br />

Im Jahre 2006 wurden in der ganzen Welt<br />

über 905.100 Audi Fahrzeuge verkauft.<br />

Audi erzielte damit das elfte Jahr in Folge<br />

ein Verkaufswachstum und verstärkte seine<br />

Position unter den Prestige-Automobilmarken.<br />

Bezugnehmend auf die Verkaufszahlen<br />

des 1. Halbjahres 2007, ist Audi die Nummer<br />

1 unter den Premiummarken in 28<br />

Ländern weltweit, wie z.B. in China, Spanien,<br />

Belgien, Holland, Österreich, Schweden<br />

und Russland.<br />

Audi <strong>Korea</strong><br />

Audi <strong>Korea</strong> (Geschäftsführer: Trevor Hill)<br />

ist eine 100%ige Tochter der deutschen<br />

Prestige-Automobilmarke Audi AG und<br />

Begann ihre Tätigkeit in <strong>Korea</strong> im Oktober<br />

2004 mit der Einführung des Audi A6.<br />

Audi <strong>Korea</strong> veränderte den koreanischen<br />

Importautomobilmarkt nachhaltig und hat<br />

im Jahr 2005, dem ersten Geschäftsjahr,<br />

mit einer Wachstumsrate von 234% einen<br />

beispiellosen Rekord aufgestellt. Durch die<br />

Neumodell-Vorstellungen, die Erweiterung<br />

des Verkaufs- und Kundendienstnetzes und<br />

verschiedene Marketingaktivitäten verkaufte<br />

Audi <strong>Korea</strong> im ersten Geschäftsjahr<br />

2.698 Fahrzeuge, fast dreimal soviel wie<br />

im Vorjahr 2004 (807 Fahrzeuge). Im Jahr<br />

2006 wurden 3.987 Fahrzeuge verkauft, ein<br />

Verkaufswachstum von 47,7% im Vergleich<br />

zum Jahr 2005, was ein weiter anhaltendes<br />

steiles Wachstum signalisiert.<br />

BASF Company Ltd.<br />

Über ein halbes Jahrhundert Wachstum im koreanischen Markt<br />

Die Erfolgsgeschichte der BASF in <strong>Korea</strong><br />

erstreckt sich schon über ein halbes<br />

Jahrhundert und begann mit der 1954<br />

gegründeten Handelsfirma FOHAG. Die<br />

BASF Company Ltd. hat sich inzwischen<br />

zu einem der größten ausländischen<br />

Direktinvestoren in <strong>Korea</strong> entwickelt<br />

und steht auch innerhalb der BASF-<br />

Gruppe exemplarisch für erfolgreiche<br />

Auslandsinvestitionen.<br />

Die BASF sieht sich als verantwortungsvoller<br />

Partner für die wirtschaftliche<br />

Entwicklung des Landes und insbesondere<br />

der Chemieindustrie. Gleichzeitig<br />

ergreift sie Maßnahmen zur Verbesserung<br />

von Umweltschutz, Arbeitssicherheit<br />

und Gesundheit und bringt neueste<br />

Management-Methoden sowie eine innovative<br />

Unternehmenskultur nach <strong>Korea</strong>.<br />

Nachhaltige Investitionen der BASF<br />

in <strong>Korea</strong>, auch während der asiatischen<br />

Wirtschafts- und Finanzkrise, zeugen von<br />

dem starken Vertrauen in die langfristige<br />

Entwicklung der koreanischen Wirtschaft.<br />

BASF wird auch zukünftig durch kontinuierliche<br />

Investitionen zur wirtschaftlichen<br />

Entwicklung des Landes beitragen.<br />

Die BASF Company Ltd. ist in die vier<br />

Geschäftsbereiche Thermoplastics,<br />

Polyurethane, Chemikalien & Veredlungsprodukte<br />

sowie Feinchemikalien unterteilt,<br />

die an sechs Standorten (Yeosu,<br />

Ulsan Plastics, Ulsan Chemicals, Ulsan SM,<br />

Gunsan und Ansan) produzieren.<br />

Der Geschäftsbereich Thermoplastics unter-<br />

hält Werke im Ulsan-Petrochemiekomplex,<br />

in denen u.a. EPS, PS, ABS für Kunststoffprodukte<br />

und Styrolmonomere (SM)<br />

hergestellt werden. Ein weiteres Werk in<br />

Ansan produziert Technische Kunststoffe.<br />

Der Geschäftsbereich Chemikalien &<br />

Veredlungsprodukte betreibt eine PTHF<br />

und BDO/THF Anlage in Ulsan sowie ein<br />

CCD Werk in Yeosu. Des Weiteren importiert<br />

die BASF Company Ltd. Rohstoffe,<br />

Vorprodukte und Pigmente der BASF-<br />

Gruppe und vertreibt sie im lokalen Markt.<br />

Der Geschäftsbereich Polyurethane hat<br />

eine Produktionsstätte in Yeosu, die u.a.<br />

MDI, TDI, Anilin und Polyurethane herstellt<br />

sowie eine Anlage in Ulsan (Polyol<br />

und PUR Systems). Der Geschäftsbereich<br />

Feinchemikalien produziert Vitamin B2<br />

in Gunsan und importiert Polymere für<br />

Audi R 10 TDI – Sieger von Le Mans im Jahr 2006 und 2007 BASF-Standort in Ulsan für die Produktion von Neopor®<br />

Kosmetikanwendungen.<br />

Die BASF Company Ltd. hat rund 1.100<br />

Beschäftigte und erzielte im Jahr 2006<br />

einen Umsatz in Höhe von 200 Mrd. Won.<br />

BASF - das führende Chemieunternehmen<br />

der Welt<br />

Das Produktportfolio der BASF-<br />

Gruppe erstreckt sich von Chemikalien,<br />

Kunststoffen, Feinchemikalien, Veredelungs-<br />

und Landwirtschaftsprodukten<br />

bis hin zu Rohöl und Naturgas. Als vertrauensvoller<br />

Partner praktisch sämtlicher<br />

Industrien verhelfen die hochwertigen<br />

Produkte und intelligenten<br />

Systemlösungen von BASF den Kunden<br />

zu mehr Erfolg. BASF entwickelt neue<br />

Technologien, um die Herausforderungen<br />

der Zukunft zu bewältigen und darüber<br />

hinaus neue Marktchancen zu erschließen.<br />

In der BASF-Gruppe wird wirtschaftlicher<br />

Erfolg mit Umweltschutz und sozialer<br />

Verantwortung für eine bessere Zukunft<br />

kombiniert. BASF beschäftigt weltweit über<br />

95.000 Mitarbeiter und hat 2006 einen<br />

Gesamtumsatz von 52,6 Mrd. Euro erzielt.<br />

72 KORUM<br />

KORUM 73


APK Platinum Sponsoren<br />

BMW Group <strong>Korea</strong><br />

Die BMW Group <strong>Korea</strong> unter Präsident Dr.<br />

Hyo Joon Kim ist eine hundertprozentige<br />

Tochtergesellschaft der BMW AG und war<br />

das erste nach <strong>Korea</strong> exportierende Automobilunternehmen.<br />

Nicht zuletzt dank<br />

eines hervorragenden und dem Image der<br />

Marke angemessenen Services hat sich<br />

BMW seit der Gründung der Tochtergesellschaft<br />

im Jahr 1995 als Marktführer<br />

auf dem koreanischen Luxusautomobilmarkt<br />

etabliert und dabei neue Maßstäbe<br />

in Bezug auf Automobile der Premium-<br />

Klasse gesetzt.<br />

Mit einer Kombination aus höchster Qualität,<br />

anspruchsvollem Design, überragenden<br />

Fahreigenschaften und modernster Technologie<br />

bietet BMW seinen Kunden ein<br />

unübertroffenes Fahrerlebnis. Die BMW<br />

Group <strong>Korea</strong> vertreibt die gesamte Produktpalette,<br />

darunter die Modelle der 3er,<br />

5er und 7er Serie, den X5 und X3 aus dem<br />

SAV (Sports Activity Vehicle)-Segment,<br />

den Roadster Z4, den M5, das 650i Cabrio<br />

sowie BMW Motorräder. Daneben sind mit<br />

der Luxusmarke Rolls-Royce und dem Premium-Kleinwagen<br />

MINI alle drei Marken<br />

der BMW Group auf dem koreanischen<br />

Markt vertreten. Die BMW Group <strong>Korea</strong><br />

kooperiert mit acht offiziellen Händlern in<br />

einem ausgedehnten Netzwerk mit insgesamt<br />

35 Ausstellungsräumen – darunter<br />

zwei für die MINI-Linie – und 30 Servicezentren.<br />

Darüber hinaus garantiert eine<br />

Reihe von Kundendiensteinrichtungen, die<br />

nach dem standardisierten Qualitätsmanagement-Händlersystem<br />

geführt werden,<br />

erstklassigen Kundenservice und somit<br />

höchste Kundenzufriedenheit.<br />

Für einen proaktiven Kundenservice in<br />

<strong>Korea</strong> hat BMW die größten Logistikzentren<br />

für Importautomobile, das BMW<br />

Regional Parts Distribution Center (RDC)<br />

und das Vehicle Distribution Center (VDC),<br />

aufgebaut. Das im Februar 2006 nach<br />

Yicheon City verlegte und ausgebaute RDC<br />

lagert und liefert mehr als 28.000 Teile, im<br />

VDC in Incheon werden täglich bis zu 40<br />

Fahrzeuge der BMW Group für die Anlie-<br />

ferung an die Händler vorbereitet – pro<br />

Jahr rund 10.000. Die neu eröffnete BMW<br />

Training Academy in Suwon ist mit 2.000<br />

der modernsten Anlagen und Spezialwerkzeuge<br />

ausgestattet; hier können jedes Jahr<br />

bis zu 7.500 Aus- und Fortzubildende an<br />

fachspezifischen BMW Schulungen, z.B.<br />

aus den Bereichen Produkte, Vertrieb &<br />

Marketing oder Management, teilnehmen.<br />

Neben Produkten aus der Automobilsparte<br />

bietet die 2001 gegründete BMW Financial<br />

Services <strong>Korea</strong> Finanzprodukte für Lea-<br />

sing und Ratenzahlung sowie ein breites<br />

Spektrum an Finanzierungshilfen, um Kunden<br />

und Händlern attraktive Anreize zu<br />

schaffen. Außerdem hat BMW mit ‘BMW<br />

Premium Selection’ als erstes Unternehmen<br />

in <strong>Korea</strong> ein Zertifizierungsprogramm<br />

für Gebrauchtwagen entwickelt und eine<br />

vertrauenswürdige Plattform für den Kauf<br />

gebrauchter BMWs errichtet.<br />

Doch die BMW Group <strong>Korea</strong> beschränkt<br />

sich nicht allein auf den Vertrieb von Automobilen<br />

und Services, sondern übernimmt<br />

eine aktive Rolle in der Gestaltung und<br />

Förderung des Gemeinwohls der Mitarbeiter<br />

und der Öffentlichkeit. So hat die BMW<br />

Group <strong>Korea</strong> beispielsweise Verkehrssicherheitskampagnen<br />

für Kinder gesponsert<br />

und sich in diversen sozialen Bereichen<br />

engagiert, z.B. durch die Bereitstellung<br />

von Wagen für akademische Zwecke, die<br />

Gründung des BMW Academic Awards,<br />

das BMW Apprentice Program für Techniker,<br />

Praktikumsprogramme für Hochschulen,<br />

eine Spende von 10.000 Büchern an<br />

Studenten, sowie die Eröffnung des BMW<br />

Europe Management Centers in der Universität<br />

Yonsei. Auch in Zukunft wird die<br />

BMW Group <strong>Korea</strong> Wegbereiter sein, um<br />

ihren Kunden modernste Services bereitzustellen<br />

– durch innovative, kundenfokussierte<br />

Management-Systeme und vorausschauende,<br />

langfristige Investitionen.<br />

APK Platinum Sponsoren<br />

Bosch in <strong>Korea</strong> – Innovation und Marktführerschaft<br />

Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes<br />

Technologie- und Dienstleistungsunternehmen.<br />

Das Unternehmen wurde<br />

1886 als „Werkstätte für Feinmechanik<br />

und Elektrotechnik“ von Robert Bosch<br />

(1861-1942) in Stuttgart gegründet. Mit<br />

Kraftfahrzeug- und Industrietechnik sowie<br />

Gebrauchsgütern und Gebäudetechnik<br />

erwirtschafteten rund 260.000 Mitarbeiter<br />

im Geschäftsjahr 2006 einen Umsatz von<br />

43,7 Mrd. Euro. Die Bosch-Gruppe umfasst<br />

die Robert Bosch GmbH und ihre rund 300<br />

Tochter- und Regionalgesellschaften in<br />

mehr als 50 Ländern.<br />

Seit über 75 Jahren ist Bosch dank bedeutender<br />

technologischer Fortschritte führend<br />

in der Umsetzung der Vorteile des<br />

Diesels.<br />

In den letzten zehn Jahren hat Bosch Technologien<br />

wie das Common Rail System<br />

eingeführt, das die Motorleistung drastisch<br />

verbessert und gleichzeitig den Diesel sauber,<br />

ruhig und effizient macht.<br />

Darüber hinaus bietet Bosch Systeme für<br />

die aktive und passive Fahrzeugsicherheit<br />

an, die bei erhöhtem Fahrkomfort und<br />

verbesserter Sicherheit nachweislich das<br />

Unfall- und Verletzungsrisiko reduzieren.<br />

Die Produktpalette von Bosch umfasst<br />

Kraftfahrzeugtechnik wie die Benzin-Direkt-<br />

einspritzung, Abgassensoren und stufenlose<br />

Automatikgetriebe. Gleichzeitig stellt<br />

Bosch nicht nur Elektronikkomponenten<br />

für Sicherheitssysteme wie Überschlagsensoren,<br />

das elektronische Stabilitäts-<br />

Programm ESP® und Airbag-Steuergeräte<br />

her, sondern auch Fahrerassistenzsysteme<br />

wie das Adaptive Cruise Control, Sichtsysteme<br />

für mehr Fahrsicherheit und Komfort,<br />

höchst zuverlässige DMB Navigati-<br />

onssysteme und innovative Hybrid- und<br />

Motorstart/-stopp Systeme.<br />

Robert Bosch <strong>Korea</strong> Mechanics<br />

and Electronics Ltd.<br />

Bosch nahm seine ersten Geschäftsbeziehungen<br />

mit <strong>Korea</strong> 1972 auf und gründete<br />

1989 Bosch <strong>Korea</strong> Ltd. Weitere Tochtergesellschaften<br />

und Zweiggesellschaften der<br />

Bosch Gruppe in <strong>Korea</strong> sind <strong>Korea</strong> Automotive<br />

Motor Corporation, Bosch Rexroth<br />

<strong>Korea</strong> Ltd., ETAS <strong>Korea</strong> Co., Ltd., KEFICO<br />

Corporation und Doowon Precision Industry<br />

Co., Ltd.<br />

Rund 2.000 Angestellte arbeiten zurzeit<br />

für Bosch in <strong>Korea</strong> und der Umsatz im<br />

Geschäftsjahr 2006, ohne KEFICO Corporation<br />

und Doowon Precision Industry Co.,<br />

Ltd., betrug 1,7 Billionen Won auf dem<br />

koreanischen Markt.<br />

In der Fabrik am Standort Daejeon fertigt<br />

Bosch elektronische Steuergeräte, Common<br />

Rail Injektoren und Hochdruckpumpen für<br />

Fahrzeuge. Seit Fertigstellung des zweiten<br />

Bosch Common Rail System der dritten Generation<br />

Fabrikgebäudes 2005 trägt Bosch dank<br />

höherer Produktionskapazität von Common<br />

Rail Injektoren und erweiterte Forschungs-<br />

und Entwicklungsanlagen wesentlich zum<br />

regionalen Wachstum des Dieselmotormarktes<br />

und dem gesteigerten Absatz von<br />

Dieselfahrzeugen bei.<br />

Das Forschungs- und Entwicklungszentrum<br />

am Standort Yongin ist sowohl zuständig<br />

für Applikationen von Benzin- und Dieseleinspritzsystemen,<br />

Chassis Systemen und<br />

Steuergeräten, als auch für die Vermarktung<br />

und den Vertrieb von Automobil-<br />

Technologie.<br />

Darüber hinaus dient der auf zehn Stockwerke<br />

ausgebaute Bürokomplex mit einer<br />

Grundfläche von 12.400 m 2 als neues<br />

Hauptquartier von Bosch <strong>Korea</strong>, von dem<br />

aus die Geschäfte für die Bereiche Automotive<br />

Aftermarket, Power Tools und Security<br />

Systems geleitet werden.<br />

Um der weltweit wachsenden Nachfrage<br />

nach sichereren, saubereren und sparsameren<br />

Fahrzeugen gerecht zu werden,<br />

wird Bosch auch weiterhin in die Entwicklung<br />

von innovativen Technologien investieren<br />

- für mehr Fahrsicherheit und Komfort<br />

und zur Schonung der Umwelt und<br />

Ressourcen.<br />

74 KORUM<br />

KORUM 75


APK Platinum Sponsoren<br />

Deutsche Bank<br />

Die Deutsche Bank ist eine weltweit führende<br />

Investmentbank mit einem starken<br />

und erfolgreichen Privatkundengeschäft<br />

sowie sich gegenseitig verstärkenden<br />

Geschäftsfeldern. Führend in Deutschland<br />

und Europa expandiert die Bank verstärkt<br />

in Nordamerika, Asien und anderen Wachstumsmärkten.<br />

Mit 73.114 Mitarbeitern in<br />

75 Ländern bietet die Deutsche Bank weltweit<br />

einen umfassenden Service. Ziel der<br />

Bank ist es, der führende Anbieter von<br />

Finanzlösungen für anspruchsvolle Kunden<br />

auf der ganzen Welt zu sein und damit<br />

nachhaltig Mehrwert für Aktionäre und<br />

Mitarbeiter zu schaffen.<br />

Deutsche Bank gliedert sich in die Konzernbereiche:<br />

Corporate and Investment Bank<br />

(CIB); Private Clients and Asset Management<br />

(PCAM) und Corporate Investments<br />

(CI). Die Aufgaben des Vorstands der Deutschen<br />

Bank umfassen insbesondere strategische<br />

Steuerung, Zuteilung der Ressourcen,<br />

Rechnungslegung und Finanzberichterstattung<br />

sowie Risikomanagement und<br />

Kontrolle des Konzerns.<br />

Global Transaction Banking<br />

Ein wesentlicher Bestandteil des Konzernbereichs<br />

Corporate and Investment Bank<br />

(CIB) ist das Global Transaction Banking,<br />

das kommerzielle Bankdienstleistungen<br />

für Firmenkunden und Finanzdienstleister<br />

umfasst. Dies beinhaltet inländische und<br />

grenzüberschreitende Zahlungen, professionelle<br />

Risikosteuerung im internationalen<br />

Geschäft, Asset- und Liability-Management<br />

sowie Wertpapierverwaltung und<br />

-verwahrung, Treuhandverwaltung sowie<br />

zugehörige Services. Zu den Produktbereichen<br />

gehören Cash Management, Trade<br />

Finance, Capital Market Sales und Trust &<br />

Securities Services. Wir beschäftigen mehr<br />

als 3.800 Mitarbeiter in über 35 Ländern.<br />

Deutsche Bank in Asien<br />

Die Region Asien-Pazifik hat eine lange<br />

und bedeutende Geschichte innerhalb<br />

der internationalen Strategie der Deutsche<br />

Bank Gruppe. Die asiatischen Wurzeln<br />

datieren zurück ins Jahr 1872, als unsere<br />

ersten Filialen in Shanghai und Yokohama<br />

eröffnet wurden. Heute beschäftigen wir<br />

über 9.000 Mitarbeiter in 16 Ländern der<br />

Region Asien Pazifik.<br />

Deutsche Bank in <strong>Korea</strong><br />

Die Deutsche Bank beschäftigt zur Zeit<br />

300 Mitarbeiter in <strong>Korea</strong>. Als einzige deutsche<br />

Bank sind wir in <strong>Korea</strong> mit einer voll<br />

lizenzierten Filiale seit 29 Jahren vertreten.<br />

Unsere Angebotspalette umfasst alle<br />

Konzernprodukte and Dienstleistungen,<br />

mit Ausnahme des Privatkundengeschäfts.<br />

Gerne stehen wir für weitergehende Fragen<br />

jederzeit zur Verfügung.<br />

Kontakte<br />

Thomas Ducharme<br />

Regional Head of Global Transaction<br />

Banking, Asia<br />

Telephone: +65 64237338<br />

E-mail: thomas.ducharme@db.com<br />

Manfred Schmölz<br />

Head, Corporate Banking Coverage Asia<br />

Pacific<br />

Telephone: +65 64236899<br />

E-mail: manfred.schmoelz@db.com<br />

Ute Vanmolkot<br />

Head of Multi-National<br />

Corporations, <strong>Korea</strong><br />

Corporate Banking Coverage<br />

Telephone: +82 (2)724-4520<br />

E-mail: ute.vanmolkot@db.com<br />

Deutsche Lufthansa AG<br />

Lufthansa verbindet <strong>Korea</strong> mit Europa, zehn Mal pro Woche<br />

Seit mehr als 40 Jahren ist Lufthansa in<br />

<strong>Korea</strong> vertreten und bietet zehn wöchentliche<br />

Direktflüge nach Europa an. Nonstop<br />

täglich von Seoul nach Frankfurt und<br />

3x non-stop von Seoul nach München. Neu<br />

seit April 2007: 3x wöchentlich Busan-<br />

München, via Seoul.<br />

<strong>Korea</strong>nischer Service<br />

Aufgrund der hohen koreanischen Passagierzahlen<br />

werden neben dem Einsatz<br />

koreanischer Flugbegleiter/-innen an Bord,<br />

auch ein umfangreiches koreanisches<br />

Unterhaltungsprogramm sowie koreanische<br />

Spezialitäten angeboten. Darüber<br />

hinaus steht am Ankunftsgate in München<br />

oder Frankfurt ein koreanischer Mitarbeiter<br />

für unsere koreanischen Passagiere bereit,<br />

um beim Aus/-Umsteigen Hilfestellung in<br />

koreanischer Sprache zu leisten.<br />

Lufthansa First Class<br />

Als erste Fluggesellschaft weltweit haben<br />

wir für Lufthansa First Class Passagiere<br />

und HON Circle Gäste in Frankfurt ein<br />

eigenes Terminal mit einmaligem Service<br />

errichtet. In München erwartet unsere Passagiere<br />

eine First Class Lounge im exklusiven<br />

Design. First Class Passagiere und Lufthansa<br />

HON Circle Gäste werden von einem<br />

Chauffeur direkt zum Flugzeug gebracht<br />

oder abgeholt. An Board genießen Sie in<br />

der Lufthansa First Class höchsten Sitzkomfort,<br />

eine entspannte Arbeitsatmosphäre,<br />

beste Unterhaltung und kulinarische<br />

Genüsse, kreiert von international<br />

bekannten und renommierten Küchenchefs.<br />

APK Platinum Sponsoren<br />

Lufthansa Private Jet<br />

Lufthansa bietet Ihnen mit diesem einzigartigen<br />

Service die Möglichkeit von Frankfurt<br />

und München mit Lufthansa Private<br />

Jet mehr als 1.000 Ziele in der Europäischen<br />

Union mit maximaler Bequemlichkeit,<br />

auf direktem Weg und mit minimalem<br />

Zeitaufwand zu erreichen.<br />

PartnerPlusBenefit<br />

Mit einer Teilnahme am kostenlosen Firmenbonusprogramm<br />

der Lufthansa, “PartnerPlusBenefit“<br />

zahlt sich das Fliegen für<br />

Sie doppelt aus. Sie und Ihre Mitarbeiter<br />

sammeln gemeinsam auf Flügen der<br />

Lufthansa wertvolle BenefitPunkte, die Sie<br />

dann in Form von Freitickets, Upgrades<br />

oder sogar gegen Bargeld eintauschen<br />

können. Selbstverständlich erhalten Sie<br />

darüber hinaus auch noch Ihre ganz persönlichen<br />

Miles & More Meilen gutgeschrieben.<br />

Star Alliance<br />

Mit mehr als 16.000 täglichen Flügen zu<br />

855 Zielen in 155 Ländern weltweit bieten<br />

die 17 beteiligten Airlines ihren Kunden<br />

nicht nur schnelle und bequeme Verbindungen,<br />

sondern aufgrund des umfangreichen<br />

Angebots auch die notwendige<br />

Flexibilität in der Reiseplanung, die gerade<br />

für den Geschäftsreisenden so wichtig ist.<br />

Buchungen unter www.lufthansa.com<br />

Seoul: 02-3420-0400<br />

Busan: 051-469-2439<br />

Lufthansa, There’s no better<br />

way to fly.<br />

Harald Hahn ist General Manager von<br />

Lufthansa German Airlines in <strong>Korea</strong>.<br />

76 KORUM<br />

KORUM 77<br />

Harald Hahn<br />

Innovation in 10.000 Metern<br />

Höhe<br />

Lufthansa hat für Sie eine Business Class<br />

geschaffen, in der Sie in unserem Schlafsitz<br />

noch besser träumen, entspannen, arbeiten<br />

und sich auf Anhieb wohl fühlen können.<br />

Flughafen München<br />

Jeder Gast kann selbst und individuell über<br />

das vielfältige Unterhaltungsprogramm,<br />

inklusive Video on Demand auf seinem<br />

eigenen Monitor verfügen.<br />

Miles & More<br />

Mit dem europaweit führenden Vielfliegerprogramm<br />

der Lufthansa, Miles & More,<br />

mit mehr als 14 Mio. Mitgliedern, sammeln<br />

Sie jedes Mal wertvolle Meilen, wenn<br />

Sie mit Lufthansa oder einem unserer 16<br />

Star Alliance Partner fliegen. Nicht nur in<br />

der Luft, auch am Boden können Sie bei<br />

einem der mehr als 100 Partnerunternehmen<br />

Meilen sammeln. Die gesammelten<br />

Meilen können Sie später u.a. gegen Flüge<br />

oder auch Upgrades einlösen.


APK Platinum Sponsoren<br />

DHL<br />

Number One in Express and Logistics<br />

Alan Cassels<br />

DHL is the global market leader in international<br />

express, overland transport and<br />

air freight. We are also the world’s number<br />

1 in ocean freight and contract logistics.<br />

DHL offers a full range of customised solutions<br />

- from express document shipping to<br />

supply chain management.<br />

We transport shipments rapidly, safely and<br />

on time all over the world. The basis for<br />

this is our comprehensive network, combining<br />

air and ground transport for optimal<br />

delivery performance. On the one hand,<br />

this gives us worldwide reach, and on the<br />

other, a strong local presence and unique<br />

understanding of local markets and customers.<br />

In the logistics area, globalisation is creating<br />

ever more complex supply chains.<br />

Again, DHL’s combination of global reach<br />

and local knowledge is a key competitive<br />

edge. We also offer a wide range of standardised<br />

services as well as tailor-made<br />

industry solutions. This is the only way to<br />

deliver to the high standards that our global<br />

customers are demanding.<br />

DHL’s international network links more<br />

than 220 countries and territories worldwide.<br />

Around 285,000 employees are dedicated<br />

to providing fast and reliable services<br />

that exceed customers’ expectations<br />

in 120,000 destinations in all continents<br />

DHL is 100% owned by Deutsche Post<br />

World Net.<br />

New DHL brand architecture<br />

With the acquisition of Exel plc in December<br />

2005, Deutsche Post World Net further<br />

strengthened its position as the global<br />

leader in express and logistics solutions.<br />

The new DHL brand architecture will preserve<br />

the strength of the Exel brand in its<br />

contract logistics core business, while at<br />

the same time using the high international<br />

brand awareness of DHL. DHL will continue<br />

covering all of service needs under its five<br />

existing specialist divisions.<br />

DHL Express – the perfect partner for all<br />

worldwide express and parcel needs, offering<br />

Same Day, Express, Parcel and Freight<br />

services.<br />

DHL Freight – international and national<br />

transport solutions for part and full loads<br />

in Europe. We move goods by road, rail<br />

and a combination of the two. DHL Freight<br />

covers the former DHL’s non-document<br />

and non-parcel business as well as the<br />

former Danzas Eurocargo road transport<br />

business.<br />

DHL Global Forwarding – customized<br />

worldwide logistics solutions for air and<br />

sea freight, regardless of size and weight.<br />

Specialist services such as intergraded<br />

turnkey project forwarding for industry<br />

segments and cargo management services<br />

such as Customer Program Management<br />

are provided.<br />

DHL Exel Supply Chain – tailor-made<br />

contract and industry-specific logistics<br />

solutions from consulting to supply chain<br />

design, from storage and sales logistics to<br />

production and order management. Logistics<br />

solutions are customized to meet the<br />

needs of specialist industry sectors such<br />

as Fast Moving Customers Goods, Automotive,<br />

Pharmaceutical/Healthcare and<br />

Electronics.<br />

DHL Global Mail – comprehensive international<br />

mail services and provides outstanding<br />

expertise in international direct<br />

marketing services and publication solutions.<br />

Alan Cassels is President of DHL Express<br />

<strong>Korea</strong>.<br />

Euler Hermes Kreditversicherungs-AG<br />

Wir geben Ihnen Sicherheit<br />

Wenn es um den Schutz ihrer Forderungen<br />

geht, brauchen Unternehmen in aller Welt<br />

einen starken Partner. Nur so können sie<br />

ganz sicher sein, dass ihr wirtschaftlicher<br />

Erfolg selbst unter schwierigen Bedingungen<br />

gewährleistet bleibt – und sie über<br />

den nötigen Spielraum für unternehmerisches<br />

Wachstum verfügen.<br />

Ihr starker Partner in<br />

Deutschland<br />

Die Euler Hermes Kreditversicherungs-AG<br />

– kurz Euler Hermes – betreut als Deutschlands<br />

führender Kreditversicherer ihre<br />

Kunden in allen Bereichen des Forderungsmanagements.<br />

Durch die Entwicklung<br />

individueller Lösungen tragen wir dazu<br />

bei, Unternehmen am Markt stark und<br />

zukunftssicher zu machen.<br />

Unser starkes Netzwerk für<br />

weltweite Geschäfte<br />

Die Euler Hermes Kreditversicherungs-AG<br />

ist Teil der Euler Hermes Gruppe, der Nummer<br />

eins auf dem Weltmarkt. So profitiert<br />

der Kunde auch von einem dichten internationalen<br />

Netzwerk, das in den wichtigsten<br />

Ländern der Erde aktiv ist und von<br />

unserer fundierten Kenntnis dieser Märkte.<br />

Die internationale Euler Hermes Gruppe<br />

• Präsenz vor Ort in 49 Ländern<br />

• 35,75% Marktanteil weltweit<br />

• Rating AA- von Standard & Poor’s<br />

• Über 2 Mrd. Euro Jahresumsatz<br />

in 2006<br />

• 800 Mrd. Euro gedeckte Risiken<br />

weltweit<br />

• 56.000 Kunden weltweit<br />

• 5.500 Mitarbeiter weltweit<br />

Wissen für gute Geschäfte -<br />

das Euler Hermes Informationssystem<br />

Ob sich ein erfolgreicher Auftrag abschließend<br />

in barer Münze auszahlen wird oder<br />

nicht, das hängt vor allem von der Solvenz<br />

Ihres Kunden ab. Als ihr Dienstleistungspartner<br />

recherchieren wir darum alles, was<br />

für die Bonitätsbewertung ihrer Abnehmer<br />

wichtig ist – um Sie bei Bedarf rechtzeitig<br />

vor Gefahren warnen zu können.<br />

Euler Hermes verfügt dank seines weltweiten<br />

Netzwerks über Informationen zu<br />

rund 40 Mio. Unternehmen. Dieser Datenpool<br />

wird kontinuierlich überprüft und mit<br />

neuen Angaben gespeist, alle Fakten sind<br />

so immer topaktuell. Neben Recherchen –<br />

z.B. Bilanzanalysen – zählen renommierte<br />

Auskunfteien, Wirtschaftsdienste, Banken<br />

und Inkassounternehmen zu den Quellen.<br />

Darüber hinaus sorgen der Außendienst<br />

APK Platinum Sponsoren<br />

und unsere Versicherungsnehmer dafür,<br />

die Datenbasis bei Euler Hermes stetig zu<br />

optimieren.<br />

Unsere Produkte im Überblick<br />

• Beim Schutz vor Forderungsausfall<br />

prüft Euler Hermes die Bonität der<br />

Geschäftspartner und versichert im<br />

In- und Ausland gegen Zahlungsunfähigkeit<br />

von Schuldnern.<br />

• Der Schutz vor Veruntreuung hilft,<br />

wenn eigene Mitarbeiter oder Vertrauenspersonen<br />

Vermögensschäden<br />

verursachen – z.B. durch Diebstahl,<br />

Unterschlagung oder Betrug.<br />

• Im Rahmen der Avalkredite stellt<br />

Euler Hermes Bürgschaften, Garantien<br />

und Bonds zur Verfügung, wenn<br />

z.B. öffentliche Auftraggeber Sicherheiten<br />

verlangen.<br />

• Das Inkasso der Forderungen im In-<br />

und Ausland übernimmt die Euler<br />

Hermes Forderungs-Management<br />

GmbH.<br />

• Das Rating wird immer wichtiger<br />

bei der Einschätzung von Unternehmen<br />

– und damit z.B für die Konditionen<br />

bei Krediten. Die Euler Hermes<br />

Rating GmbH erstellt für Unternehmen<br />

umfassend und unabhängig<br />

diese Bewertungen.<br />

Kreditversicherung bietet Euler Hermes<br />

natürlich auch in Asien an.<br />

Von unseren Standorten in Japan, Hongkong<br />

(Greater China und <strong>Korea</strong>) und Singapur<br />

(SE Asia und Südasien) arbeiten wir<br />

sowohl mit erfahrenen Brokern als auch<br />

mit diversen Kooperationspartnern zusammen.<br />

Unsere Kunden umfassen sowohl<br />

mittelständische Unternehmen als auch<br />

Multinationals, denen wir mit maßgeschneiderten<br />

Lösungen sowie individueller<br />

Betreuung zur Seite stehen.<br />

www.eulerhermes.com<br />

78 KORUM<br />

KORUM 79


APK Platinum Sponsoren<br />

HSBC-Gruppe<br />

Eine der größten Bankengruppen weltweit<br />

Die HSBC-Gruppe ist mit über 312.000<br />

Mitarbeitern in 83 Ländern und rund<br />

10.000 Filialen sowie einer Bilanzsumme<br />

von 2.150 Milliarden USD per 30.06.2007<br />

eine der größten Bank- und Finanzkonzerne<br />

der Welt. Hauptsitz und Börsenlisting<br />

HSBC Headquarter in Hongkong<br />

der HSBC Holdings plc ist London, darüber<br />

hinaus werden die Aktien in Hongkong,<br />

New York, Paris und Bermuda notiert.<br />

Durch das fast flächendeckende globale<br />

Netzwerk insbesondere in Europa, dem<br />

Mittleren Osten, Nord- und Lateinamerika<br />

sowie Asien, bietet die HSBC umfassende<br />

Lösungen für alle Arten von Bankdienstleistungen<br />

und Zielgruppen: Privat- und<br />

Geschäftskunden, private Vermögensanlageberatung,<br />

Firmenkunden, Investmentbanking<br />

und Institutionelle Kunden, Versicherungsgeschäft,<br />

Pensions- und Investmentfonds,<br />

Konsumentenkreditgeschäft,<br />

Außenhandelsfinanzierung, Cash-Management.<br />

All business is local<br />

Gerade die profunden Kenntnisse der lokalen<br />

Märkte und das Verständnis für unterschiedlichste<br />

Kulturen bilden die Basis für<br />

die erfolgreiche Arbeit in den einzelnen<br />

Ländern. Dies in Verbindung mit dem Wissen<br />

über globale Trends, Volkswirtschaften<br />

und Industrien sind die Grundlagen für<br />

innovative Finanzdienstleistungen und<br />

weltweite Problemlösungen – darauf vertrauen<br />

und profitieren über 125 Millionen<br />

Kunden.<br />

HSBC in Asien<br />

Asien ist für die im März 1865 in Hongkong<br />

und einen Monat später in Shanghai<br />

gegründete „The Hongkong and Shanghai<br />

Banking Corporation Limited“ die Keimzelle<br />

der heutigen HSBC-Gruppe. Mit über<br />

55.000 Mitarbeitern in 600 Filialen und<br />

20 Ländern ist sie das Flaggschiff der Bank<br />

in Asien und gehört in vielen Ländern<br />

dieser Region zu den größten Auslandsbanken.<br />

Dienstleistungen und Services im<br />

Firmenkundengeschäft bietet die Gruppe<br />

u.a. in Bangladesch, Brunei, China, Hongkong<br />

SAR, Indien, Indonesien, Japan, <strong>Korea</strong>,<br />

Macao SAR, Malaysia, Mauritius, Pakistan,<br />

Philippinen, Singapur, Sri Lanka, Taiwan,<br />

Thailand und Vietnam.<br />

In <strong>Korea</strong> ist die HSBC seit über 110 Jahren<br />

im Markt. Die erste Filiale wurde im Jahr<br />

1887 in Jemulpo (Incheon) eröffnet. Heute<br />

gehört die Bank mit rund 1.350 Mitarbeitern<br />

in elf Filialen und vier Firmenkunden-Zentren<br />

auch in <strong>Korea</strong> zu den größten<br />

ausländischen Banken.<br />

HSBC Trinkaus in Deutschland<br />

In Deutschland ist HSBC Trinkaus seit über<br />

220 Jahren am Markt aktiv. Unsere Zielgruppen<br />

im Firmenkundengeschäft sind der<br />

gehobene Mittelstand und Großkunden mit<br />

weltweiten Geschäftsbeziehungen.<br />

Als exklusives Tor zur HSBC-Gruppe bieten<br />

wir diesen international operierenden Firmenkunden<br />

eine ideale Kombination aus<br />

den Stärken: Kontinuität in Strategie und<br />

Personen sowie Kapitalkraft und ein einzigartiges<br />

internationales Netzwerk – eine<br />

im deutschen Bankmarkt ebenso attraktive<br />

wie einmalige Mischung: HSBC Trinkaus<br />

ist internationaler als jede deutsche und<br />

„deutscher“ als jede Auslandsbank.<br />

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Kundenbetreuer<br />

oder dem Autor, wenn Sie mehr über<br />

die Leistungsfähigkeit der HSBC-Gruppe in<br />

Asien, aber auch in anderen Regionen der<br />

Welt erfahren möchten.<br />

Michael Prante ist Managing Director/<br />

Head of International Advisory der HSBC<br />

Trinkaus & Burkhardt AG.<br />

michael.prante@hsbctrinkaus.de<br />

Mercedes-Benz AG<br />

Die erfolgreichste automobile Premiummarke der Welt<br />

Im Oktober 1883 gründete Karl Benz in<br />

Mannheim die Firma Benz & Co und produzierte<br />

Automobile. Wenige Kilometer<br />

davon entfernt gründete im November<br />

1880 der Erfinder des schnelllaufenden<br />

Motors, Gottlieb Daimler, in Cannstatt die<br />

Daimler-Motoren-Gesellschaft (DMG). Die<br />

Erfindung und Gründung dieser zweier Pioniere<br />

legten nicht nur den Grundstein für<br />

die automobile Mobilität im 20. Jahrhundert,<br />

sondern bildeten auch die Basis für<br />

den späteren Zusammenschluss beider Firmen<br />

zur Mercedes-Benz AG.<br />

Der erste Mercedes wurde von der Firma<br />

Daimler-Motoren-Gesellschaft (DMG)<br />

am 22. Dezember 1900 ausgeliefert. Seit<br />

dem Zusammenschluss beider Firmen zur<br />

Mercedes-Benz AG 1926 hat sich Mercedes<br />

zu einem der beliebtesten Premium-Markennamen<br />

der Welt entwickelt.<br />

Die Mercedes-Benz AG ist heute auf fünf<br />

Kontinenten in 131 Ländern vertreten und<br />

gilt als eine der erfolgreichsten Automobilmarken<br />

der Welt. Die technische Perfektion<br />

und die Qualitätsstandards, die Innovationskraft<br />

und die zahlreichen automobilen<br />

Legenden sprechen für die Leidenschaft<br />

der Gründungsväter Karl Benz und Gottlieb<br />

Daimler.<br />

Mercedes-Benz <strong>Korea</strong> ist die koreanische<br />

Tochtergesellschaft des weltweit innovativsten<br />

und bekanntesten Automobilherstellers.<br />

Sie wurde am 1. Januar 2003<br />

APK Platinum Sponsoren<br />

gegründet, um den koreanischen Markt<br />

effektiver zu versorgen und die speziellen<br />

Wünsche und Bedürfnisse koreanischer<br />

Kunden zu befriedigen.<br />

Heute hat Mercedes-Benz <strong>Korea</strong> in Seoul,<br />

der Provinz Gyeonggi-do sowie u.a. in den<br />

Städten Busan, Daejeon, Daegu, Kwangju,<br />

Masan, Jeonju, Ulsan und Jeju insgesamt<br />

15 Ausstellungshallen und 17 Reparaturwerkstätten.<br />

Mercedes-Benz <strong>Korea</strong> bietet<br />

auch unter der Telefonnummer 080-001-<br />

1886 Pannenhilfe an, die rund um die Uhr<br />

vor Ort aktiv und tatkräftig Hilfe gewährleistet.<br />

Mercedes-Benz <strong>Korea</strong> wird nach der Philosophie<br />

des Gründungsvaters und Erfinders<br />

Gottlieb Daimler „Das beste, oder nichts“<br />

weiterhin das bestmögliche tun, um die<br />

Legende des weltweit führenden Automobilherstellers<br />

Mercedes-Benz AG fortzuführen,<br />

der in seiner 120-jährigen Unternehmenstradition<br />

als Technologieführer<br />

Geschichte geschrieben hat.<br />

Der Mercedesstern wird weiterhin auf allen<br />

Straßen der Welt als Symbol für Qualität<br />

und Sicherheit glänzen.<br />

80 KORUM<br />

KORUM 81


APK Platinum Sponsoren<br />

Siemens Ltd. Seoul<br />

Partner der koreanischen Industrie<br />

Die Siemens AG mit Firmensitz in Berlin<br />

und München zählt zu den weltweit<br />

größten und traditionsreichsten Firmen der<br />

Elektrotechnik und Elektronik.<br />

Mit der Erfindung des Zeigertelegrafen<br />

durch Werner von Siemens wurde das<br />

Unternehmen im Jahr 1847 gegründet<br />

und liefert seither Hightech-Produkte<br />

und -lösungen für die Elektronikbranche.<br />

Siemens nimmt eine weltweit führende<br />

Position in den Bereichen Automatisierung,<br />

Energie, Medizintechnik, Transport,<br />

Beleuchtung sowie Information und Kommunikation<br />

ein.<br />

Siemens beschäftigt rund 475.000 Mitarbeiter<br />

weltweit, ist in 190 Ländern präsent<br />

und hat rund 440 Forschungseinrichtungen<br />

und Fertigungsstandorte. Im Geschäftsjahr<br />

2006 erzielte Siemens einen Umsatz von<br />

87 Mrd. Euro und einen Gewinn von 3,0<br />

Mrd. Euro. Für die Entwicklung innovativer<br />

Technologien wurden im selben Jahr 5,7<br />

Mrd. Euro investiert und 6.000 Patentanmeldungen<br />

vorgenommen.<br />

Siemens in <strong>Korea</strong><br />

Siemens ist seit den 60er Jahren in <strong>Korea</strong><br />

aktiv. Inklusive aller Tochtergesellschaften<br />

beschäftigt Siemens <strong>Korea</strong> derzeit rund<br />

3.000 Mitarbeiter und konnte in den letzten<br />

Jahren kontinuierlich zweistellige<br />

Wachstumsraten erzielen. Durch Investitions-<br />

und Entwicklungstätigkeiten trug<br />

Siemens erheblich zum wirtschaftlichen<br />

Wachstum <strong>Korea</strong>s bei. In den letzen fünf<br />

Jahren investierte Siemens über 600 Mio.<br />

USD in Produktion und F&E in <strong>Korea</strong>. Damit<br />

leistete das Unternehmen einen erheblichen<br />

Beitrag zur Aus- und Weiterbildung<br />

koreanischer Fachkräfte und zur Schaffung<br />

neuer Arbeitsplätze.<br />

Siemens hat sich zu einem wesentlichen<br />

Bestandteil des koreanischen Wirtschaftslebens<br />

entwickelt und versteht es als<br />

selbstverständliche Aufgabe zum gesellschaftlichen<br />

Wohlergehen des Landes beizutragen.<br />

Um die Ausbildung von technischen<br />

Fachkräften zu unterstützen,<br />

arbeitet Siemens eng mit koreanischen<br />

Universitäten zusammen.<br />

Im Rahmen des seit 1998 mit der Seogang-<br />

und der Hanjang-Universität durchgeführten<br />

Siemens Studentenprogramms<br />

werden Auslands-Praktika bei Siemens in<br />

Deutschland angeboten. Daneben unterstützt<br />

Siemens <strong>Korea</strong> im Rahmen der<br />

unternehmensweiten „Caring Hands“ Initiative<br />

50 mittelose koreanische Kinder bzw.<br />

allein erziehende Väter und Mütter durch<br />

Spenden.<br />

Hauptgeschäftsfelder in <strong>Korea</strong><br />

Automatisierung<br />

Siemens <strong>Korea</strong> nimmt als Produkt- und<br />

Lösungsanbieter eine führende Rolle in der<br />

Fertigungs- & Prozess-Automatisierung<br />

(z.B. Stahl- oder Automobilindustrie) sowie<br />

in der Gebäudetechnik ein.<br />

Energie<br />

Siemens <strong>Korea</strong> hat in den letzten Jahren<br />

eine Reihe von Aufträgen im Bereich der<br />

Energieerzeugung und –verteilung erhalten,<br />

insbesondere im Bereich Combined-<br />

Cycle Power Plants.<br />

Medizintechnik<br />

Siemens <strong>Korea</strong> ist Marktführer im Bereich<br />

Computertomographie und bei Magnetresonanz-Geräten.<br />

<strong>Korea</strong> ist außerdem Kompetenz-Center<br />

für Ultraschall-Geräte und<br />

-komponenten.<br />

Transport<br />

Siemens <strong>Korea</strong> ist wichtiger Lieferant von<br />

elektronischen und elektromechanischen<br />

Komponenten für die koreanische Automobil-<br />

und Bahnindustrie.<br />

Beleuchtung<br />

Osram <strong>Korea</strong> ist mit seinem breiten Produkt-<br />

und Lösungsangebot die Nummer<br />

zwei im koreanischen Beleuchtungsmarkt.<br />

Information & Kommunikation<br />

Im Jahr 2003 übernahm Siemens die Mehrheit<br />

des koreanischen Technologie-Unternehmens<br />

DASAN Networks. Die Aktivitäten<br />

wurden in das Joint Venture Nokia Siemens<br />

Networks eingebracht.<br />

www.siemens.co.kr<br />

TÜV Rheinland Group<br />

Führender Dienstleistungsanbieter für Sicherheit und Qualität<br />

Sicherheit für Menschen und Umwelt, sei<br />

es in der Vergangenheit, in der Gegenwart<br />

oder in der Zukunft, ist die Aufgabe<br />

der TÜV Rheinland Group. Wir arbeiten<br />

als führender Dienstleistungsanbieter mit<br />

Ihnen, um diese Aufgabe zu verwirklichen.<br />

Kosmetik, die über den Hautkontakt der<br />

Mutter das Leben Ihrer noch ungeborenen<br />

Kinder gefährdet; Spielzeug, das mit Chemikalien<br />

versetzt unsere nächste Generation<br />

negativ beeinflußt; Medikamente, deren<br />

Kopie als vermeintliches Original sogar<br />

durch autorisierte Händler vertrieben wird<br />

und unter Umständen sogar das Leben<br />

kosten kann. All diese Beispiele und viele<br />

mehr sind Ergebnisse einer zunehmenden<br />

Globalisierung und Produktionsauslagerung<br />

in Länder, die nicht immer ein konformes<br />

Sicherheits- und Qualitätsbewußtsein<br />

besitzen.<br />

Die TÜV Rheinland Group stellt sich bereits<br />

heute diesen Herausforderungen und<br />

arbeitet mit ihren Kunden zusammen, um<br />

unter anderem sicher zu stellen, daß die<br />

Zulieferer auch das liefern, was vereinbart<br />

wurde.<br />

So wird garantiert, daß die Rohmaterialien<br />

die Umweltschutzanforderungen erfüllen<br />

und Hersteller den vereinbarten Arbeitsbedingungen<br />

in den Fabriken sowie auch<br />

ethischen und sozialen Anforderungen<br />

nachkommen.<br />

Wir prüfen nicht nur die Sicherheit und<br />

Qualität von Produkten, Systemen und<br />

Dienstleistungen anhand internationaler<br />

Standards und Vorgaben. Wir können helfen,<br />

Produkte zu schaffen, die nicht nur die<br />

grundlegenden internationalen Standards<br />

erfüllen, sondern auch ökologische und<br />

ergonomische Aspekte berücksichtigen.<br />

APK Platinum Sponsoren<br />

Wir bieten Ihnen einen Komplettservice<br />

aus einer Hand an, der auf die Kundenspezifikationen<br />

zugeschnitten ist und damit<br />

Wettbewerbsvorteile ermöglicht.<br />

„Genau Richtig“ sind die zwei Worte, die<br />

das Leistungsversprechen der TÜV Rheinland<br />

Group auf den Punkt bringen: Was<br />

wir tun, das tun wir genau und richtig. Das<br />

bedeutet: Weltweit, in mehr als 60 Ländern<br />

und an 340 Standorten sind unsere 11.000<br />

Mitarbeiter in der Lage, rund um die Uhr<br />

an Fabriktüren zu klopfen und sicherzustellen,<br />

daß Erwartung und Realität übereinstimmen.<br />

Die TÜV Rheinland Group ist als<br />

unabhängiges, neutrales und kompetentes<br />

Unternehmen in jeder Hinsicht genau der<br />

richtige Partner für ihre Kunden.<br />

Gegründet im Jahre 1987, feiert der TÜV<br />

Rheinland <strong>Korea</strong> in diesem Jahr sein 20jähriges<br />

Bestehen. TÜV Rheinland <strong>Korea</strong><br />

hat mehr als 90 Angestellte. Mit fundiertem<br />

Fachwissen sind deutsche und<br />

koreanische Ingenieure und Auditoren in<br />

den Büros in Seoul, Daegu und Changwon<br />

tätig. TÜV Rheinland <strong>Korea</strong> betreibt<br />

vier Labore, die von verschiedenen Institutionen<br />

in den Bereichen der Ergonomie,<br />

Mechanik, elektrische Sicherheit und Telekommunikation<br />

akkreditiert sind. Darunter<br />

die sog. Bluetooth Qualification Test Facility<br />

(BQTF), das 2003 als erstes unabhängiges<br />

Bluetooth Labor in <strong>Korea</strong> akkreditiert<br />

wurde.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter:<br />

82 KORUM<br />

KORUM 83<br />

www.tuv.com


APK Platinum Sponsoren<br />

Volkswagen<br />

Der Volkswagen Konzern mit Sitz in<br />

Wolfsburg ist einer der führenden Automobilhersteller<br />

weltweit und der größte<br />

Automobilproduzent Europas. Im Jahr<br />

2006 lieferte der Konzern 5,734 Millionen<br />

Fahrzeuge an Kunden aus, das entspricht<br />

einem Pkw-Weltmarktanteil von 9,7 Prozent.<br />

Für das Jahr 2007 werden auf nahezu<br />

allen wesentlichen Automobilmärkten, vor<br />

allem in der Region Asien-Pazifik, steigende<br />

Verkaufszahlen erwartet. Der Volkswagen<br />

Konzern wird 2007 voraussichtlich<br />

erstmals mehr als 6 Millionen Fahrzeuge<br />

verkaufen.<br />

Der Umsatz des Konzerns stieg im Jahr<br />

2006 auf 104,9 Milliarden Euro. Nach wirtschaftlich<br />

erfolgreichem ersten Halbjahr<br />

2007 hat der Volkswagen Konzern seine<br />

Prognose für das laufende Geschäftsjahr<br />

erhöht und wird ein Jahr früher als<br />

ursprünglich geplant in 2007 ein Ergebnis<br />

vor Steuern von mindestens 5,1 Milliarden<br />

Euro erreichen.<br />

In zwölf Ländern Europas und in sechs<br />

Ländern Amerikas, Asiens und Afrikas<br />

betreibt der Konzern 44 Fertigungsstätten.<br />

Nahezu 325.000 Beschäftigte produzieren<br />

an jedem Arbeitstag rund um den Globus<br />

mehr als 24.500 Fahrzeuge oder sind<br />

mit fahrzeugbezogenen Dienstleistungen<br />

befasst. Seine Fahrzeuge bietet der Volkswagen<br />

Konzern in mehr als 150 Ländern<br />

an.<br />

Acht Marken aus sechs europäischen Ländern<br />

gehören zum Konzern: Volkswagen,<br />

Audi, Bentley, Bugatti, Lamborghini, SEAT,<br />

Škoda und Volkswagen Nutzfahrzeuge. Die<br />

Marke Volkswagen hat als volumenstärkste<br />

Marke im Konzern im Jahr 2006 weltweit<br />

3,395 Millionen Pkw an Kunden ausgeliefert.<br />

Volkswagen ist sowohl in Deutschland<br />

wie auch Westeuropa Marktführer. Dabei<br />

reicht das Angebot von verbrauchsopti-<br />

EOS Launch in <strong>Korea</strong>, Juni 2007<br />

malen Kleinwagen bis hin zu Fahrzeugen<br />

der Luxusklasse. Innerhalb Asiens kommt<br />

<strong>Korea</strong> mit einem Pkw-Markt von jährlich<br />

rund 1 Million Neufahrzeugen eine große<br />

strategische Bedeutung zu. Volkswagen<br />

<strong>Korea</strong> wurde am 1. Januar 2005 gegründet,<br />

um die Präsenz in <strong>Korea</strong> mit einer eigenen<br />

Importgesellschaft zu verstärken. Im Jahr<br />

2006 steigerte Volkswagen <strong>Korea</strong> die Auslieferung<br />

von Fahrzeugen auf 3.635 (2005:<br />

1.704). Dies entspricht einem Marktanteil<br />

von 9% im Importmarkt.<br />

Volumenstärkstes Modell im Markt ist der<br />

Passat, gefolgt von der Luxuslimousine<br />

Phaeton sowie dem Golf. Die Modellpalette<br />

wird ergänzt durch Jetta, New Beetle,<br />

New Beetle Cabriolet, EOS und Touareg.<br />

Das noch im Ausbau befindliche Händlernetz<br />

umfasst momentan acht Volkswagen<br />

Händlerbetriebe mit 16 Verkaufsräumen<br />

und 15 Werkstätten. Mit Einfuhr des sparsamen<br />

wie auch gleichzeitig kraftvollen<br />

TDI-Motors im Jahr 2005 konnte Volkswagen<br />

den Markt für Diesel-Pkw beleben und<br />

hält sich seitdem an der Spitze der Dieselverkäufe<br />

für Pkw.<br />

Ziel von Volkswagen ist es, attraktive,<br />

sichere und umweltschonende Fahrzeuge<br />

anzubieten, die im zunehmend scharfen<br />

Wettbewerb auf dem Markt konkurrenzfähig<br />

und jeweils Weltmaßstab in ihrer<br />

Klasse sind.<br />

APK Sponsoren<br />

Die Organisatoren der 11. APK danken den Sponsoren<br />

84 KORUM<br />

KORUM 85<br />

PLATIN


GOLD<br />

SILBER<br />

BRONZE<br />

Mit freundlicher Unterstützung von<br />

APK Sponsoren<br />

KORUM 87


WHAT’S NEW AT GRAND HYATT SEOUL<br />

Experience Grand Hyatt Seoul, with an array of brand new facilities and services.<br />

Enjoy the breathtaking panoramic views of Mt. Namsan and the ever-changing cityscape<br />

from the newly renovated Grand Club rooms.<br />

Relax at The Spa’s 14 luxurious Spa Suites and treatment rooms.<br />

Recharge at Club Olympus, with a wide range of brand new fitness equipment, open 24 hours a day.<br />

All new, at Grand Hyatt Seoul.<br />

FEEL THE HYATT TOUCH<br />

747-7 Hannam-dong, Yongsan-gu, Seoul 140-738, <strong>Korea</strong><br />

TELEPHONE + 82 2 797 1234 FACSIMILE + 82 2 798 6953 seoul.grand.hyatt.com<br />

Neue Mitglieder<br />

Fraunhofer Representative Office <strong>Korea</strong><br />

Herr Joo-Hwan Kim<br />

Representative<br />

E-Mail: joohwan.kim@fraunhofer.kr<br />

Branche: Automotive and Supply;<br />

Biotechnics; Consultants (Technical);<br />

Electrical and Electronics Industry;<br />

Environmental, Recycling;<br />

Fine Mechanics, Glass, Optic<br />

COEX<br />

Herr Byung-Kwan Bae<br />

President & CEO<br />

E-Mail: swg@coex.co.kr<br />

Branche: Agriculture, Forestry, Fisheries;<br />

Building Materials and Supply; Defence<br />

Technology; Food and Beverage; IT,<br />

Telecommunication, Software; Machinery<br />

and Equipment; Trade Fair, Exhibition<br />

Veranstaltungen<br />

Frühstück mit Prof. Norbert Walter<br />

Tongmyung Mottrol Co., Ltd.<br />

Herr Jongoh Choi<br />

Vice President<br />

E-Mail: jongoh.choi@mottrol.com<br />

Branche: Advertising, Public Relations;<br />

Building Materials and Supply; Iron, Steel,<br />

Metal Products and Processing; Machinery<br />

and Equipment; Mechanical and Plant<br />

Engineering<br />

SAP <strong>Korea</strong> Ltd.<br />

Herr Eui-Noung Han<br />

President & CEO<br />

Herr Woo-Sung Kwon<br />

Director<br />

E-Mail: en.han@sap.com<br />

woo.sung.kwon@sap.com<br />

Branche: Consultants (Technical); IT, Telecommunication,<br />

Software<br />

Termine*<br />

Kontakte<br />

Kammerfrühstück mit BM Glos<br />

Wann Donnerstag, 4. Oktober 2007<br />

Wo Grand Hyatt Seoul<br />

Empfang der <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong> zur 11. APK<br />

Wann Donnerstag, 4. Oktober 2007<br />

Wo Garten des Grand Hyatt Seoul<br />

KGCCI Goose Dinner<br />

Wann Donnerstag, 6. Dezember 2007<br />

Wo Millennium Seoul Hilton<br />

* Teilnahme an den Veranstaltungen nur<br />

mit Einladung<br />

www.kgcci.com → Members Only →<br />

Invitations<br />

Kontakt: Sylvia Selbert<br />

E-Mail: sselbert@kgcci.com<br />

Am 24. August war Prof. Norbert Walter, Chefvolkswirt der Deutschen Bank AG, zu Gast bei<br />

einem von der <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong> organisierten Kammerfrühstück. In einem engagierten und informativen<br />

Vortrag ging Prof. Walter auf aktuelle weltwirtschaftliche Trends ein und stellte sich<br />

anschließend den Fragen aus dem Kreis der 88 teilnehmenden Kammermitglieder.<br />

KORUM 91


<strong>Korea</strong> Life<br />

Erfolgreich verhandeln mit <strong>Korea</strong>nern<br />

Mentalität verstehen<br />

Werner Sasse<br />

<strong>Korea</strong>ner blicken mit Stolz auf eine sehr<br />

lange Geschichte zurück, und sie haben<br />

oft das Gefühl, dass die meisten Ausländer<br />

diese Tatsache nicht genügend würdigen.<br />

Man tut daher gut daran, sie nicht<br />

nur als wirtschaftlich erfolgreich wahrzunehmen,<br />

sondern auch ihrer Kultur und<br />

Geschichte Interesse entgegen zu bringen,<br />

und dies bei Gelegenheit immer wieder zu<br />

signalisieren. Dies gilt vor allem bei den in<br />

<strong>Korea</strong> so wichtigen Zusammentreffen und<br />

gemeinsamen Essen, die nicht unmittelbar<br />

dem Geschäft gewidmet sind, sondern der<br />

Vertrauensbildung dienen.<br />

Grundsätzlich gilt: Verhaltensweisen, die<br />

oft verwirrend anders als bei uns sind,<br />

dürfen nicht spontan negativ beurteilt<br />

werden, man muss vielmehr lernen, sie in<br />

dem anderen kulturellen Zusammenhang<br />

zu sehen und mit ihnen umzugehen. Die<br />

Schwierigkeit besteht nun meist darin, zu<br />

unterscheiden, ob diese Verhaltensweisen<br />

der gesellschaftlichen Norm entspringen<br />

oder individueller Natur sind. Tritt man<br />

<strong>Korea</strong>nern gegenüber, die lange im Ausland<br />

gearbeitet oder studiert haben, und deren<br />

Zahl ist nicht gering, kommt erschwerend<br />

dazu, dass sie sich meist mal nach den<br />

koreanischen Regeln verhalten, zwischen-<br />

durch aber so reagieren, wie sie es im<br />

Ausland gelernt haben oder wie sie sich<br />

vorstellen, dass der Ausländer eine solche<br />

Reaktion erwartet.<br />

Kulturelle Eigenarten<br />

Dass Gruppenzugehörigkeit und Hierarchiebewusstsein<br />

zu den Fundamenten der<br />

koreanischen Kultur gehören, ist inzwischen<br />

ein Allgemeinplatz. Der koreanische<br />

Gesprächspartner wird sich immer pflichtbewusst<br />

ein- und unterordnen und gemäß<br />

seinem Platz in der Hierarchie der Anwesenden<br />

verhalten. Man kann nur solche<br />

Äußerungen und Handlungen erwarten, die<br />

seiner Rolle entsprechen. Oft sind daher<br />

formelle Regeln der Interaktion wichtiger<br />

als Inhalte. Ein in unserer Vorstellung<br />

sachliches Abwägen von Für und Wider ist<br />

z.B. undenkbar, wenn ein Vorschlag eines<br />

Höhergestellten kritisiert würde. Letzterem<br />

fällt auch die Rolle des Sprechers der Gruppe<br />

zu, er macht die Begrüßung und führt<br />

das Wort. Das Austauschen der Namenskarten<br />

ist dabei mehr als ein Ritual. Durch<br />

eine genauere Betrachtung (Zeit lassen,<br />

nicht achtlos beiseitelegen!) kann man<br />

den Anderen einordnen. Auch die von uns<br />

als persönlich empfundenen Fragen nach<br />

Alter, Ehestand, Kindern oder Einkommen<br />

dienen keinem anderen Zweck.<br />

Die Bedeutung der Gruppenzugehörigkeit<br />

macht sich in der Bevorzugung der Mitglieder<br />

der eigenen Gruppe und einer Diskriminierung<br />

der nicht dazu Gehörenden<br />

bemerkbar. Selbst sehr höfliche <strong>Korea</strong>ner<br />

können sich in einer unpersönlichen<br />

Situation, z.B. im Verkehr, in der U-Bahn,<br />

beim Hineingehen in ein Restaurant oder<br />

ins Hotel, erstaunlich rücksichtslos zeigen.<br />

Wer einen neuen Kontakt aufbauen<br />

will, kann zunächst einmal überlegen, ob<br />

ein schon vorhandener Kontakt eine Vorstellung<br />

vornehmen kann, auch schon die<br />

Erwähnung gemeinsamer Bekannter kann<br />

hilfreich sein. Verabredungen sollten aber<br />

zurückhaltend und in Frageform vorgeschlagen<br />

werden, um dem Gegenüber eine<br />

Ablehnung zu erleichtern.<br />

In der Firma findet Informationsaustausch,<br />

auch innerhalb von Arbeitsgruppen, meist<br />

vertikal, seltener horizontal statt. Aber<br />

auch hier gilt, Beschwerden und andere<br />

negative Äußerungen nur im Notfall an<br />

Vorgesetzte weiterzugeben und Situationen<br />

anderweitig zu retten.<br />

Verantwortung wird meist kollektiv getragen<br />

und man vermeidet eigenverantwortlich<br />

und eigenmächtig zu handeln. Entscheidungen<br />

zu treffen ist meist mit langen<br />

Diskussionen verbunden, nicht nur um<br />

die beste Lösung zu finden. Es wird durch<br />

diesen Prozess auch gewährleistet, dass<br />

letztlich alle hinter einer Entscheidung<br />

stehen. Andererseits sind Arbeitsbesprechungen<br />

im Beisein Höhergestellter oft nur<br />

formaler Natur und inhaltsarm.<br />

In diesem Zusammenhang muss auch das<br />

Schlagwort “Gesicht wahren” erwähnt<br />

werden, das sich auf das persönliche und<br />

berufliche Ansehen bezieht. Dies beginnt<br />

bei der formal richtigen und gepflegten<br />

Kleidung, bestimmt aber auch die Auswahl<br />

eines angemessenen Lokals oder sonstigen<br />

Treffpunktes.<br />

Es gehört zu den Regeln auch bei Verhandlungen,<br />

peinliche Situationen zu vermeiden,<br />

und wenn sie auftreten, durch<br />

einen Themenwechsel davon abzulenken.<br />

Kritik wird selten offen oder gar vor Dritten<br />

geäußert, Fehler und Pannen werden<br />

nicht offen zugegeben, und wenn etwas<br />

nicht verstanden wurde, wird meist nicht<br />

nachgefragt. Man muss auch als Ausländer<br />

lernen, nicht das Gesagte unmittelbar<br />

Ernst zu nehmen, sondern aus den Handlungen<br />

und allgemein der Situation sein<br />

Urteil zu bilden. Unbedingt beachtet werden<br />

muss auch, dass derjenige, der Andere<br />

in eine peinliche Situation bringt, selbst<br />

das Gesicht verliert.<br />

<strong>Korea</strong>ner sind sehr darum bemüht, Konflikte<br />

zu vermeiden, und ein insistierendes<br />

Argumentieren wird als unangenehm empfunden.<br />

Schon ausweichende Antworten<br />

deuten an, dass etwas als konfliktträchtig<br />

empfunden wurde. Es kommt dem Harmoniebestreben<br />

näher, notfalls das Thema zu<br />

wechseln und in einem anderen Zusammenhang<br />

wieder darauf zurück zu kommen.<br />

Absagen sollten versteckt erteilt und<br />

“Nein” oder “auf keinen Fall” unbedingt<br />

vermieden werden.<br />

Alles bisher Gesagte sind eigentlich Verhaltensweisen,<br />

die auch uns nicht fremd<br />

sind, sie sind nur in der Art, wie <strong>Korea</strong>ner<br />

miteinander umgehen, stärker betont. Und<br />

nicht zuletzt ist wichtig, sich immer vor<br />

Augen zu führen, dass es “DEN <strong>Korea</strong>ner”<br />

und “DIE koreanische Verhaltensweise”<br />

ebenso wenig gibt wie “DEN Deutschen”.<br />

Der Geschäftspartner ist immer zunächst<br />

einmal ein Individuum mit individuellen<br />

Verhaltensweisen, die auch abhängig sind<br />

von seinem Gegenüber. Ein wenig öfter<br />

“Danke”, eine Entschuldigung mehr auch<br />

für Nichtigkeiten und ein Lob des Anderen<br />

können eine entspannte Atmosphäre fördern.<br />

Aufmerksamkeit bis hin zur besonderen<br />

Krawatte, einer neuen Frisur oder dass<br />

er heute besonders gesund aussehe, zeigen<br />

Interesse am Anderen als Persönlichkeit. Es<br />

gilt, den Anderen wahrzunehmen, auch in<br />

seinen Stimmungen.<br />

Einige konkrete Regeln<br />

Der Ranghöchste wird zuerst begrüßt,<br />

nicht die anwesenden Damen.<br />

Ein gepflegtes äußeres Erscheinungsbild,<br />

formaler als in Deutschland, dient der<br />

Erkennung des sozialen Ranges. In ungezwungener<br />

Atmosphäre ist ein verschämt<br />

aus der Brieftasche gekramtes Foto von<br />

Frau und Kindern, des heimatlichen Hauses<br />

oder Ortes, auch des Autos, immer gerne<br />

gesehen und hilft dem Anderen, sich ein<br />

Bild zu machen.<br />

Aber Vorsicht: Prahlerei in Worten ist tabu,<br />

Bescheidenheit als Ausdrucksweise ist<br />

angesagt.<br />

Berührungen in nicht-offiziellen Situationen,<br />

langes Händehalten, Schläge auf den<br />

Arm oder die Oberschenkel sind Zeichen<br />

von Freundschaft und Vertrautheit.<br />

Der Gastgeber legt Essen nach, bis etwas<br />

auf dem Teller liegen bleibt. Er wird auch<br />

immer zum weiteren Trinken auffordern.<br />

Bietet er sein Glas an, wird das eigene<br />

leere Glas zurück angeboten (man kann<br />

den Rand mit der Serviette abwischen)<br />

und man schenkt ein. Es ist auch gut,<br />

den Tischnachbarn zu fragen, ob er etwas<br />

möchte, bevor man selbst nimmt.<br />

Einladungen erfordern eine Gegeneinladung.<br />

Schlürfen von heißen Tees oder Suppe ist<br />

normal, oft wird mit vollem Mund gesprochen<br />

(eine Fähigkeit die Übung erfordert!),<br />

Naseputzen wird als barbarisch angesehen.<br />

Vorsicht bei Witzen: Wortspiele sind<br />

beliebt, Ironie oder Sarkasmus werden<br />

meist wörtlich genommen. Keine Witze<br />

übersetzen!<br />

Werner Sasse, Prof. em. (<strong>Korea</strong>nistik),<br />

jetzt «Praxis Süd-<strong>Korea</strong> - Dienstleistungen<br />

um Sprache, Markt, Kultur»,<br />

Büro <strong>Korea</strong>.<br />

92 KORUM<br />

KORUM 93<br />

<strong>Korea</strong> Life


Media Data<br />

PROFILE<br />

KORUM, the bimonthly magazine of the KGCCI publishes articles on <strong>Korea</strong>'s economy,<br />

markets, companies, technologies as well as tax and legal issues. The journal also<br />

contains information on the activities of the KGCCI and its member companies.<br />

KORUM target group consists of members of the KGCCI in <strong>Korea</strong>, Germany<br />

and abroad, decision makers of German companies doing business with <strong>Korea</strong>,<br />

representatives of German business associations and organisations.<br />

Circulation: 1,000 copies<br />

Language: German<br />

Pages: 32 (full colour)<br />

Frequency: bimonthly (February, April, June, August, October, December)<br />

AD RATES<br />

Rates per issue, all pages full colour<br />

Page<br />

Cover Page 2 + page 3 (double spread)<br />

Page 30 + cover page 3 (double spread)<br />

2/1 page (DIN A4 double spread)<br />

Cover page 2<br />

Cover page 3<br />

1/1 page (DIN A4)<br />

1/2 page<br />

1/3 page<br />

CLOSING DATE<br />

Advertisements and contributions for issue 6, 2007: November 16th, 2007.<br />

Main topic: Logistics and Transport<br />

DISCOUNT RATES<br />

Member discount<br />

10% per ad<br />

Frequency discount<br />

3 issues: 5%<br />

6 issues: 10%<br />

96 KORUM<br />

Basic rate<br />

2.2 Mil. Won / 1.900 €<br />

2.1 Mil. Won / 1.800 €<br />

2.0 Mil. Won / 1.650 €<br />

1.7 Mil. Won / 1.400 €<br />

1.6 Mil. Won / 1.350 €<br />

1.4 Mil. Won / 1.200 €<br />

0.8 Mil. Won / 700 €<br />

0.7 Mil. Won / 600 €<br />

CONTACT<br />

Trim size<br />

(WxH mm)<br />

420 x 297<br />

420 x 297<br />

420 x 297<br />

210 x 297<br />

210 x 297<br />

210 x 297<br />

210 x 149<br />

210 x 99<br />

(horizontal)<br />

70 x 297<br />

(vertical)<br />

Ms. Jennifer Budiman at KGCCI<br />

Tel. + 82-2-37804-645<br />

Fax + 82-2-37804-637<br />

jbudiman@kgcci.com<br />

Non bleed size<br />

(WxH mm)<br />

426 x 303<br />

426 x 303<br />

426 x 303<br />

216 x 303<br />

216 x 303<br />

216 x 303<br />

216 x 155<br />

216 x 105<br />

76 x 303<br />

KORUM<br />

<strong>Korea</strong> I Unternehmen I Märkte<br />

Nr. 5 l Oktober 2007<br />

Das Magazin erscheint sechsmal im Jahr.<br />

Nachdruck nur mit Quellenangabe.<br />

© Deutsch-<strong>Korea</strong>nische<br />

Industrie- und Handelskammer<br />

Alle Rechte vorbehalten<br />

Herausgeber:<br />

Deutsch-<strong>Korea</strong>nische<br />

Industrie- und Handelskammer<br />

Jürgen Wöhler<br />

Geschäftsführer<br />

Hannam Plaza I 28-2 Hannam-dong<br />

Yongsan-gu I Seoul 140-884 I <strong>Korea</strong><br />

www.kgcci.com<br />

Redaktion:<br />

Carsten Lienemann<br />

clienemann@kgcci.com<br />

Anzeigen:<br />

Jennifer Budiman<br />

jbudiman@kgcci.com<br />

Layout und Druck:<br />

DeSIGN SIDAE I Seoul l <strong>Korea</strong><br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht<br />

unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder.

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