Download - AHK Korea - AHKs
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KORUM<br />
<strong>Korea</strong> I Unternehmen I Märkte<br />
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Sonderausgabe zur 11. APK<br />
Nr. 5 I Oktober 2007<br />
Freihandel:<br />
FTA EU-<strong>Korea</strong><br />
Recht:<br />
M&A Transaktionen<br />
Bio- und<br />
Nanoindustrie:<br />
Marktchancen
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Willkommen zur 11. APK<br />
<strong>Korea</strong> zählt in Asien zu den drei wichtigsten<br />
Wirtschaftspartnern für die deutsche<br />
Industrie. Insofern ist es ein richtiges<br />
Signal, dass die bedeutendste Veranstaltung<br />
der deutschen Asienwirtschaft, die<br />
11. Asien-Pazifik-Konferenz der Deutschen<br />
Wirtschaft (APK), in diesem Jahr in Seoul<br />
stattfindet. Von der wirtschaftlichen Dynamik<br />
<strong>Korea</strong>s kann einiges gelernt werden.<br />
Außerdem kann die 11. APK die Initialzündung<br />
für neue Geschäftsideen und Kontakte<br />
sein und damit das wirtschaftliche<br />
Engagement vor Ort und in der Region<br />
fördern.<br />
Ein Blick auf die Bilanz der deutsch-korea-<br />
nischen Wirtschaftsbeziehungen: Das<br />
bilaterale Handelsvolumen betrug im Jahr<br />
2006 beeindruckende 21,42 Mrd. USD.<br />
Insbesondere die Importe deutscher Produkte<br />
haben sich im Jahr 2006 mit 11,36<br />
Mrd. USD um erfreuliche 16,3% gesteigert.<br />
Aber auch die koreanischen Exporte nach<br />
Deutschland können sich mit 10,06 Mrd.<br />
USD (2006) sehen lassen. Überdies haben<br />
deutsche Firmen bis Juni 2007 akkumuliert<br />
7,5 Mrd. USD in <strong>Korea</strong> investiert, was<br />
Deutschland zu einem der größten Investoren<br />
vor Ort gemacht hat. Dies ist auch<br />
auf viele FuE-Kooperationen zurückzuführen,<br />
für die <strong>Korea</strong> wegen seiner hoch<br />
qualifizierten Arbeitnehmer trotz hoher<br />
Lohnkosten sehr gut geeignet ist.<br />
Der intensive Außenhandel hat entscheidend<br />
zur rasanten wirtschaftlichen Entwicklung<br />
<strong>Korea</strong>s beigetragen. Gemessen<br />
am Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist <strong>Korea</strong><br />
die 13.-größte Volkswirtschaft weltweit.<br />
Im Jahr 2006 ist das BIP um 5% gewachsen,<br />
für 2007 rechnet die Bank of <strong>Korea</strong><br />
mit einem Anstieg um 4,5%. Das Pro-Kopf-<br />
Einkommen wird wahrscheinlich noch in<br />
diesem Jahr die psychologisch wichtige<br />
Grenze von 20.000 USD überschreiten.<br />
Dr. Young-Sup Huh<br />
Chairman <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong><br />
Dr. Heinz Grewe<br />
Präsident <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong><br />
Jürgen Wöhler<br />
Geschäftsführer<br />
<strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong><br />
Kommentar<br />
Deutschland ist in einem ähnlichen Maße<br />
auf Export angewiesen wie <strong>Korea</strong>. Auch<br />
die Teilung des Landes und der erfolgreiche<br />
Wiederaufbau zählen zu den gemeinsamen<br />
Erfahrungen. Viele <strong>Korea</strong>ner empfinden<br />
nicht zuletzt deshalb eine starke Sympathie<br />
für Deutschland. Eine weitere Gemeinsamkeit<br />
ist die erfolgreiche Positionierung<br />
beider Länder in Hochtechnologiesektoren.<br />
Die <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong> empfindet es als große<br />
Auszeichnung, dass die 11. APK in Seoul<br />
stattfindet und unsere Kammer vor Ort für<br />
die Organisation verantwortlich ist. Die<br />
<strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong> ist Teil der Erfolgsgeschichte<br />
der deutsch-koreanischen Wirtschaftsbeziehungen.<br />
Für die deutschen Unternehmen<br />
war und ist die <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong> die Erste<br />
Adresse vor Ort für alle Fragen zum koreanischen<br />
Markt.<br />
Auf der APK erwarten die Teilnehmer viele<br />
spannende Kontakte, Diskussionen und<br />
Denkanstöße. Wir wünschen allen Konferenzteilnehmern<br />
eine interessante Zeit in<br />
Seoul und freuen uns, Motivation und Hilfestellung<br />
für Aktivitäten auf dem koreanischen<br />
Markt zu geben.<br />
KORUM 11
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Japan:<br />
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Kontakte<br />
<strong>Korea</strong> Life<br />
Willkommen zur 11. APK<br />
Das Deutschlandbild in <strong>Korea</strong><br />
Deutsch-koreanische wirtschaftspolitische Beziehungen<br />
<strong>Korea</strong> – Königsweg zwischen China und Japan?<br />
Auslandshandelskammern mit neuem Dienstleistungskonzept<br />
EU-<strong>Korea</strong> – Handel und Wettbewerbsfähigkeit<br />
Hochtechnologieland <strong>Korea</strong><br />
10 Jahre nach der Asienkrise<br />
Nordkorea - Wirtschaftliche Öffnung?<br />
<strong>Korea</strong> hofft auf großes Geschäft mit Kleinststrukturen<br />
SIEMENS - Innovation durch Forschung & Entwicklung<br />
Investition in die Zukunft<br />
Auslandshandelskammer <strong>Korea</strong><br />
M&A Transaktionen in China und <strong>Korea</strong><br />
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KORUM 15
Kompakt<br />
Das Deutschlandbild in <strong>Korea</strong><br />
Norbert Baas<br />
Deutschland genießt in <strong>Korea</strong> traditionell<br />
einen guten Ruf. Wir sind der größte<br />
europäische Handelspartner <strong>Korea</strong>s, <strong>Korea</strong><br />
ist für Deutschland der drittwichtigste<br />
Absatzmarkt in Asien. Das bilaterale Handelsvolumen<br />
erreichte letztes Jahr eine<br />
Rekordhöhe von 21 Milliarden USD. Mit<br />
erstaunlicher Dynamik hat es <strong>Korea</strong> in nur<br />
zwei Jahrzehnten vermocht, sich einen<br />
Herstellung von Methylcellulose, Bayer AG<br />
Spitzenplatz in der Weltwirtschaft zu erobern;<br />
das „Wunder am Rhein“, so sehen es<br />
die Deutschland verbundenen Unternehmer<br />
der ersten Stunde in <strong>Korea</strong>, stand Pate für<br />
das „Wunder am Han“.<br />
Wie intensiv die deutsch-koreanischen<br />
Beziehungen sind, belegt allein die beeindruckende<br />
Zahl von rund 40 verschiedenen<br />
koreanisch-deutschen Alumniverbänden<br />
und Gesellschaften sowie mehr als 100<br />
aktiven deutsch-koreanischen Hochschulpartnerschaften.<br />
Mit über 5.000 Studierenden<br />
jährlich ist Deutschland eines der<br />
beliebtesten Zielländer koreanischer Studierender<br />
weltweit. In der wissenschaftlichen<br />
Zusammenarbeit haben Deutschland<br />
und <strong>Korea</strong> im Jahr 2007 mit einer breit<br />
angelegten Forschungskampagne die Perspektiven<br />
erweitert und die Chancen für<br />
die Förderung neuer gemeinsamer Projektideen<br />
verbessert.<br />
Deutsche und <strong>Korea</strong>ner haben die Erfahrung<br />
der Teilung gemacht, für <strong>Korea</strong> ist sie<br />
noch heute bittere Realität. Deutschlands<br />
Weg zur Wiedervereinigung und die weitere<br />
Entwicklung nach 1989 werden hier<br />
sehr aufmerksam analysiert. Bei keinem<br />
anderen politischen Thema berühren sich<br />
unsere Perzeptionen als verantwortungsbewusste<br />
staatliche Akteure in einem ko-<br />
operativen internationalen Umfeld so<br />
stark.<br />
Deutschland – mehr als “Wurst<br />
und Bier”<br />
Inwieweit spiegelt sich die Vitalität unserer<br />
Beziehungen im koreanischen öffentlichen<br />
Bewusstsein wider? Eine in <strong>Korea</strong> Anfang<br />
des Jahres durchgeführte repräsentative<br />
Meinungsumfrage bestätigte das insgesamt<br />
positive Deutschlandbild vor allem<br />
bei der älteren Generation. Viele Facetten<br />
unserer bilateralen Beziehungen wirken<br />
hierbei imagefördernd. Die Qualität deutscher<br />
Produkte, insbesondere technischer<br />
Art, wird sehr geschätzt, deutsche Kunst<br />
und Kultur genießen hohes Ansehen. Mit<br />
Respekt und Interesse werden wir darüber<br />
hinaus als aktiv-umweltbewusst wahrgenommen.<br />
In der Beliebtheit europäischer Studienstandorte<br />
liegt Deutschland in etwa gleichauf<br />
mit Großbritannien und Frankreich.<br />
Deutsche Universitäten überzeugen durch<br />
ihre hohe wissenschaftliche Qualität, ihre<br />
Praxisnähe und günstige Studiengebühren.<br />
Im europäischen Vergleich wird Deutschland<br />
vor allem als „Land der Kultur“ - dies<br />
gilt insbesondere für die geliebte klassische<br />
Musik - und „Land der Sehenswürdigkeiten“<br />
wahrgenommen. <strong>Korea</strong>nische<br />
Besucher zieht es besonders nach Berlin.<br />
Boss-Modenschau in Berlin<br />
Die koreanische Bevölkerung sieht in<br />
Deutschland ein außenpolitisch engagiertes<br />
Land, welches insbesondere in Europa<br />
eine große Rolle spielt. Das deutschkoreanische<br />
Verhältnis wird sowohl in der<br />
Gesamtbevölkerung als auch unter den<br />
Studierenden für sehr wichtig erachtet.<br />
Einige Wermutstropfen trüben jedoch das<br />
Gesamtbild: Deutschlands Wahrnehmung<br />
in der koreanischen Bevölkerung ist streckenweise<br />
nicht mehr zeitgemäß. Verständlicherweise<br />
schätzen wir es als Deutsche<br />
nicht so recht, wenn wir, wie man<br />
es gelegentlich noch hört, ausschließlich<br />
als pünktlich, übermäßig diszipliniert oder<br />
gar autoritätsgläubig gelten. Stereotypen<br />
können leider hartnäckig sein. Niemand<br />
sollte sich deshalb verdrießen lassen. Oft<br />
enthalten sie ja auch einen richtigen Kern.<br />
Riskant wird es aber, wenn Stereotypen<br />
Desinteresse und Stagnation erzeugen. Um<br />
dem vorzubeugen, sollten wir als Deutsche<br />
in <strong>Korea</strong> noch stärker auf die Multiplikatoren<br />
der jüngeren Generation setzen,<br />
denn sie werden das Deutschlandbild der<br />
Zukunft maßgeblich prägen.<br />
Insbesondere die jüngere Generation will<br />
die innovativen, modernen Seiten Deutschlands<br />
näher kennenlernen und noch mehr<br />
über das „kulturelle Deutschland“ erfahren.<br />
Es ist unser Bestreben, diesem Interesse<br />
künftig verstärkt Rechnung zu tragen: Wie<br />
attraktiv beispielsweise deutsche Gegenwartskunst<br />
in <strong>Korea</strong> ist, belegte die <strong>Korea</strong><br />
International Art Fair (KIAF) im Mai dieses<br />
Jahres, an der die deutsche Beteiligung mit<br />
28 Galerien deutlich herausragte, ebenso<br />
wie eine vielbeachtete und gut besuchte<br />
Ausstellung mit Werken von Rebecca Horn<br />
in einer der renommiertesten Privatgalerien<br />
Seouls, der Rodin Gallery. Großer<br />
Beliebtheit erfreuten sich auch zahlreiche<br />
neue deutsche Filme, die in diesem Sommer<br />
in den koreanischen Kinos liefen.<br />
Deutschland und die EU – neue<br />
Impulse für die Beziehungen<br />
Während unserer EU-Präsidentschaft im<br />
ersten Halbjahr 2007 erlebte die EU - und<br />
damit auch Deutschland - einen fühlbaren<br />
Auftrieb im Verhältnis zu <strong>Korea</strong>. Mit der<br />
Aufnahme von Verhandlungen über ein<br />
EU-Freihandelsabkommen am 7. Mai 2007<br />
öffnete sich ein neues spannendes Kapitel<br />
in den Beziehungen. Die EU, zweitwichtigster<br />
Handelspartner nach China und<br />
größter Investor, stößt in <strong>Korea</strong> auf wachsendes<br />
Interesse. Die Verhandlungen über<br />
ein Freihandelsabkommen sollten gerade<br />
deutschen Firmen in <strong>Korea</strong> neue und inte-<br />
ressante Marktchancen eröffnen können.<br />
Die europäische Erfolgsgeschichte ist<br />
für <strong>Korea</strong>, über die Handelsbeziehungen<br />
hinaus, von Bedeutung. Sie bietet Stoff<br />
für konzeptionelle Überlegungen über ein<br />
ostasiatisches System von Sicherheit, Wirtschaftskooperation<br />
und Vertrauensbildung.<br />
Deutschland und die EU können hierbei<br />
mit ihren Erfahrungen einen wichtigen<br />
Beitrag leisten.<br />
Deutschland und <strong>Korea</strong> –<br />
Partner mit Zukunft<br />
Nach der erfolgreichen EU-Präsidentschaft<br />
sind wir in eine neue Phase der Beziehungen<br />
eingetreten, die es nun weiterzuentwickeln<br />
gilt. Flankierend hierzu wollen<br />
wir die bestehenden zahlreichen Anknüpfungspunkte<br />
mit Blick auf die Nachwuchsgeneration<br />
um aktuelle Akzente ergänzen.<br />
Die Neugierde an unserem Land immer<br />
wieder neu zu wecken, die attraktiven Seiten<br />
Deutschlands in ihrer ganzen Bandbreite<br />
zu betonen, von der historischen Vielfalt<br />
und der kreativen deutschen Gegenwart<br />
als ein Land der Ideen bis hin zu unseren<br />
technologischen und wissenschaftlichen<br />
Höchstleistungen - dies bleibt weiterhin<br />
unser Ziel.<br />
Die Ausgangslage ist günstiger denn je.<br />
Die junge und mittlere Generation der<br />
<strong>Korea</strong>nerinnen und <strong>Korea</strong>ner von heute<br />
mit hohem Ausbildungsstand denkt global<br />
wie die europäische. Was Ulrich Beck als<br />
das “kosmopolitische Moment” der Weltrisikogesellschaft<br />
beschrieb, können wir<br />
zwischen vielen jungen Deutschen und<br />
<strong>Korea</strong>nern bereits diagnostizieren: beide<br />
treffen sich in ähnlichen Interessen<br />
und Vorlieben, im verwandten Lebensstil<br />
und in einem Selbstverständnis, das die<br />
Herausforderungen der Zukunft unkompliziert<br />
und dennoch nachdenklich annimmt.<br />
Alles in allem: beste Voraussetzungen, um<br />
das Potenzial der Zusammenarbeit künftig<br />
noch besser auszuschöpfen.<br />
Dr. Norbert Baas ist Botschafter der<br />
Bundesrepublik Deutschland in der<br />
Republik <strong>Korea</strong>.<br />
18 KORUM<br />
KORUM 19<br />
© dpa picture alliance<br />
Kompakt
Kompakt<br />
Deutsch-koreanische wirtschaftspolitische Beziehungen<br />
Eine Erfolgsgeschichte<br />
Hartmut Koschyk<br />
Im Jahr 2008 jährt sich der Abschluss des<br />
Deutsch-<strong>Korea</strong>nischen Freundschafts-,<br />
Schifffahrts- und Handelsvertrags zum<br />
125. Mal. Trotz geografischer Ferne und<br />
mannigfacher kultureller Unterschiede zeigen<br />
diese 125 Jahre viel Gemeinsamkeit.<br />
Südkorea ist heute, nach China und Japan,<br />
der drittgrößte deutsche Wirtschaftspartner<br />
im asiatisch-pazifischen Raum. Kein<br />
anderes europäisches Land steht <strong>Korea</strong><br />
näher und ist sowohl wirtschaftlich als<br />
auch institutionell mit <strong>Korea</strong> enger verbunden<br />
als die Bundesrepublik. Das bilaterale<br />
Handelsvolumen betrug 2006 mehr als<br />
21,5 Mrd. USD und deutsch-koreanische<br />
Kooperationen sind erfolgreicher denn je.<br />
Seit 1995 tagt der Deutsch-<strong>Korea</strong>nische<br />
Gemischte Ausschuss für Industrielle Ko-<br />
operationen, hochrangige Delegationen<br />
beider Länder besuchen sich regelmäßig<br />
und das Deutsch-<strong>Korea</strong>nische Forum, in<br />
diesem Jahr vom 18. bis 20. Oktober in<br />
München, findet bereits zum sechsten Mal<br />
statt.<br />
Bereits knapp 240 Jahre vor dem als<br />
Beginn der deutsch-koreanischen Beziehungen<br />
geltenden Vertrag von 1883 kam<br />
es auf chinesischen Boden zur ersten nachweislichen<br />
deutsch-koreanischen Begegnung.<br />
Der deutsche Jesuitenpater Johann<br />
Adam Schall von Bell traf im Jahre 1644<br />
einen der beiden koreanischen Königssöhne,<br />
die als Unterpfand der Unterwerfung<br />
am chinesischen Kaiserhof der Mandschu-<br />
Dynastie weilten. Als der koreanische<br />
Königssohn kurze Zeit später wieder in<br />
seine Heimat zurückkehrte, trug er einige<br />
von dem Jesuitenpater überreichte religiöse<br />
und wissenschaftliche Schriften im<br />
Gepäck. Der erste Deutsche, der nachweislich<br />
koreanischen Boden betrat, war der<br />
lutheranische Missionar Friedrich August<br />
Gützlaff. Er bahnte auch erste wirtschaftliche<br />
Kontakte an, übersandte im Jahre<br />
1832 dem König eine Bittschrift mit dem<br />
Anliegen, Handel treiben und einige Exemplare<br />
der Bibel in chinesischer Übersetzung<br />
einführen zu dürfen. Dies scheiterte<br />
aber an dem strengen Kontaktverbot mit<br />
Ausländern. Als im Jahre 1873 König Ko-<br />
Jong den Thron bestieg, verlor der fremdenfeindliche<br />
Tae Won-Gun seine Macht,<br />
und die Befürworter einer Landesöffnung<br />
kamen erstmals zu Wort.<br />
Viele deutsche Kaufleute hatten sich<br />
erfolgreich in verschiedenen südostasiatischen<br />
Ländern im kommerziellen und<br />
industriellen Sektor etabliert, und auch<br />
deutsche Missionare waren in chinesischen<br />
Provinzen sehr aktiv. Zur Förderung und<br />
zum Schutz ihrer Interessen und Aktivitäten<br />
war die deutsche Regierung wiederholt<br />
aufgerufen worden, koloniale Gebiete<br />
zu erwerben. Bismarcks Antikolonialpoli-<br />
tik verhinderte zunächst einen deutschen<br />
Imperialismus. Der 1882 gegründete deutsche<br />
Kolonialverein verstärkte den Druck<br />
deutscher Kaufleute und Industrieller auf<br />
Bismarcks Regierung erheblich.<br />
In Deutschland erwartete man sich von<br />
dem kleinen Königreich <strong>Korea</strong> nur wenig.<br />
Der Vertrag von 1883 diente wohl eher<br />
dem Prestige. Berlin registrierte die neu<br />
entstehenden Beziehungen zwar freudig,<br />
bewilligte für das Gebäude der deutschen<br />
Vertretung in Seoul aber nur ein Trinkgeld.<br />
Auch nach dem Abschluss des Freundschafts-,<br />
Schifffahrts- und Handelsvertrags<br />
von 1883 blieb die neu entstehende Verbindung<br />
zu <strong>Korea</strong> für das Deutsche Reich<br />
wirtschaftlich und politisch viel weniger<br />
bedeutsam, als die zu Japan oder China.<br />
Die wechselseitigen Kontakte verbesserten<br />
aber das koreanische Deutschlandbild bald<br />
erheblich. Die einzige deutsche Handelsfirma<br />
in <strong>Korea</strong> war die H.C. Eduard Meyer &<br />
Co, die 1908 von Carl Wolter übernommen<br />
und in Wolter & Co umbenannt wurde.<br />
Gleich zu Beginn seiner Tätigkeit in <strong>Korea</strong><br />
ließ er sich ein palastähnliches Anwesen<br />
mit riesiger Parkanlage auf einem Hügel<br />
bauen. Er erlernte die koreanische Spra-<br />
che, verdiente sich den Respekt und das<br />
Vertrauen der <strong>Korea</strong>ner und machte seine<br />
Firma zum bedeutendsten westlichen<br />
Handelshaus in <strong>Korea</strong>. Zunächst aber, als<br />
Japan 1905 <strong>Korea</strong> einen Protektoratsvertrag<br />
aufzwang, verlor das Land weitgehend<br />
seine Unabhängigkeit. Mit dem Annexionsvertrag<br />
vom 22. August 1910 wurde <strong>Korea</strong><br />
vollends Teil des japanischen Kaiserreiches.<br />
Sämtliche Verträge, die Seoul mit anderen<br />
KORUM 21
Nationen geschlossen hatte, wurden aufgehoben.<br />
Die Teilung der beiden Länder Deutschland<br />
und <strong>Korea</strong> in einen östlich und einen<br />
westlich orientierten Staat bestimmt die<br />
Beziehungen zwischen beiden Ländern seit<br />
dem Zweiten Weltkrieg. Wegen der jeweiligen<br />
Blockzugehörigkeit entwickelten sich<br />
die Beziehungen zwischen Westdeutschland<br />
und Nordkorea, ebenso wie die Ostdeutschlands<br />
zu Südkorea, nur in Ansätzen.<br />
Geschichtlich verbindet Deutschland und<br />
<strong>Korea</strong> das Nachkriegsschicksal geteilter<br />
Länder, aber auch die gemeinsame Erfahrung<br />
des Wiederaufbaus nach vollkommener<br />
Zerstörung und die beeindruckenden<br />
„Wirtschaftswunder am Rhein“ und „am<br />
Han-Fluss“.<br />
Sowohl die Bundesrepublik Deutschland als<br />
auch die Republik <strong>Korea</strong> sind enge Bündnispartner<br />
der USA. So wie Westdeutsch-<br />
land Schaufenster der westlichen Demokratie<br />
gegenüber dem Osten sein sollte,<br />
knüpften sich auch an Südkorea demokratisch-westliche<br />
Hoffnungen für den asiatischen<br />
Raum. Wenn undemokratische<br />
Praktiken deutlich wurden, insbesondere in<br />
den Phasen der Entführungspolitik (bisweilen<br />
unter Verletzung deutscher Souveränität),<br />
litten die Beziehungen; setzten sich<br />
demokratisch-rechtsstaatliche Politik in<br />
Südkorea durch, wuchs die Sympathie der<br />
deutschen Politik und der Medien.<br />
Den eigentlichen Beginn der südkoreanisch-westdeutschen<br />
Beziehungen der<br />
Nachkriegszeit machte im April 1953 Konrad<br />
Adenauer, als er dem amerikanischen<br />
Präsidenten die Entsendung eines deutschen<br />
Feldlazarettes zur Unterstützung<br />
der US-Truppen anbot. Als im Juli 1953<br />
die Kampfhandlungen eingestellt wurden,<br />
einigte man sich im Februar des nächsten<br />
Jahren darauf, dem Kommando der Vereinten<br />
Nationen ein Hospital des Deutschen<br />
Roten Kreuzes zu unterstellen, das<br />
nun anstelle verwundeter Soldaten Zivilpersonen<br />
versorgen sollte. Das Hospital<br />
erwarb sich einen so guten Ruf, dass Aufnahmeberechtigungsscheine<br />
sogar auf dem<br />
Schwarzmarkt gehandelt wurden. Neben<br />
der Versorgung der Zivilbevölkerung wurden<br />
auch koreanische Ärzte und Krankenschwestern<br />
ausgebildet.<br />
Aber auch die koreanische Seite sollte bald<br />
einen wichtigen Beitrag für das deutsche<br />
Gesundheitswesen und den Arbeitsmarkt<br />
leisten. Um Engpässe auf dem deutschen<br />
Arbeitsmarkt zu überbrücken, schickte<br />
<strong>Korea</strong> im Rahmen offizieller Abkommen<br />
mit der Bundesrepublik verstärkt in den<br />
sechziger und siebziger Jahren koreanische<br />
Krankenschwestern und Bergleute<br />
nach Deutschland, die sich bald einen<br />
Ruf als zuverlässige und leistungswillige<br />
Arbeitnehmer erwarben und auch enorme<br />
Geldsendungen zurück in ihre Heimat<br />
schickten.<br />
Auf der Grundlage des 1961 formulierten<br />
Protokolls über wirtschaftliche und technische<br />
Zusammenarbeit gewährte die Bundesrepublik<br />
Südkorea als erstes Land auch<br />
Kapitalhilfe. Bis zur Einstellung im Jahre<br />
1982 flossen so 590 Mio. DM von Deutsch-<br />
Kompakt<br />
land nach Südkorea. Auch im Rahmen der<br />
entwicklungspolitischen Zusammenarbeit<br />
erhielt Südkorea aus Deutschland bis 1989<br />
Hilfe in Höhe von 209 Mio. DM. Als in<br />
den achtziger Jahren die Kapitalhilfe und<br />
entwicklungspolitische Zusammenarbeit<br />
immer mehr in den Hintergrund traten,<br />
gewannen deutsche Direktinvestitionen<br />
und Technologietransfer an Bedeutung.<br />
Als Südkorea, im Zuge der Wirtschaftskrise<br />
vom Dezember 1997, kurz vor dem<br />
finanziellen Zusammenbruch stand, war<br />
es erneut die Bundesrepublik, die <strong>Korea</strong>,<br />
mit Hilfe eines international abgesicherten<br />
Finanzpaketes, zur Seite stand. Deutsche<br />
Banken waren es, die auch in der<br />
Krise ihre Handelsfinanzierungslinien offen<br />
hielten und die ersten ausländischen Kredite<br />
erteilten. Diese Loyalität dankten die<br />
koreanischen Geschäftspartner ihrerseits<br />
mit großen Investitionen, gerade auch im<br />
wirtschaftlich noch ein wenig schwächelnden<br />
Osten Deutschlands, und koreanische<br />
Firmen konzentrierten ihr Europageschäft<br />
auf die Bundesrepublik.<br />
Deutschland und <strong>Korea</strong> haben sich –<br />
besonders auch in schwierigen Zeiten –<br />
als verlässliche und langfristige Partner<br />
bewährt. Die deutsch-koreanische<br />
Geschichte kann von daher durchaus als<br />
eine Erfolgsgeschichte bezeichnet werden.<br />
Ihre Beziehungen können für beide Länder<br />
die Lösung von Problemen der fortschreitenden<br />
Globalisierung erleichtern. Es<br />
wird immer deutlicher, dass wirtschaftlich<br />
eine hervorragende Zukunftsperspektive<br />
für Deutschland auf dem asiatischen Markt<br />
liegt. Die in Jahrzehnten vielfach bewährte<br />
Nähe zu Südkorea hat das Potenzial, zu<br />
einer wirtschaftlichen und kulturellen Brücke<br />
in beiden Richtungen zu werden.<br />
H a r t m u t K o s c h y k M d B i s t<br />
Parlamentarischer Geschäftsführer<br />
der CSU-Landesgruppe im Deutschen<br />
Bundestag, Vorsitzender der Deutsch-<br />
<strong>Korea</strong>nischen Parlamentariergruppe im<br />
Deutschen Bundestag, Präsident der<br />
Deutsch-<strong>Korea</strong>nischen Gesellschaft e. V.<br />
und deutscher Ko-Vorsitzender des<br />
Deutsch-<strong>Korea</strong>nischen Forums.<br />
KORUM 23
Kompakt<br />
<strong>Korea</strong> – Königsweg zwischen China und Japan?<br />
Jürgen Wöhler<br />
<strong>Korea</strong> liegt geografisch zwischen China<br />
und Japan, aber auch wirtschaftlich bzw.<br />
politisch im Spannungsfeld zwischen diesen<br />
beiden ostasiatischen Wirtschaftsriesen.<br />
China war im Jahr 2006 mit 69 Mrd.<br />
USD vor den USA (43 Mrd. USD) und Japan<br />
(27 Mrd. USD) der größte Absatzmarkt für<br />
koreanische Produkte, während Japan mit<br />
52 Mrd. USD wichtigster Lieferant war.<br />
Noch in diesem Jahr wird das koreanische<br />
BIP pro Kopf wahrscheinlich die Grenze<br />
von 20.000 USD erreichen. Doch gegenüber<br />
dem konstant zweistelligen Wirtschaftswachstum<br />
Chinas fallen die für OECD-Mitglied<br />
<strong>Korea</strong> ordentlichen Zuwachsraten<br />
von 4,5–5% (2007) deutlich ab. Der Export<br />
ist mit einem Anteil von 37% am BIP ähnlich<br />
wie beim Exportweltmeister Deutschland<br />
(39%) und China (37%) Hauptstütze<br />
der koreanischen Konjunktur. Aber im<br />
Unterschied zu den großen Binnenmärkten<br />
von Japan und China bieten <strong>Korea</strong>s 48 Mio.<br />
Einwohner kaum ausreichendes Absatzpotenzial<br />
für die heimische Wirtschaft.<br />
<strong>Korea</strong> hat sich auf den wichtigsten Weltmärkten<br />
nach japanischem Vorbild mit<br />
<strong>Korea</strong>s Position in der Welt<br />
Produkten wie Konsumelektronik, Schiffen,<br />
Autos, Maschinen, Halbleitern sowie<br />
mit vergleichbaren Strategien positioniert.<br />
Doch auf OECD–Niveau gestiegene Löhne<br />
und der Kursanstieg des koreanischen Won<br />
sind gerade im Verhältnis zu Japan große<br />
Herausforderungen. Bisher werden sie aber<br />
mit einem Exportwachstum von 14,4% in<br />
2006 und 9,6% im 1. Hj. 2007 gut bewältigt,<br />
und in wichtigen Branchen rangiert<br />
<strong>Korea</strong> stabil auf vordersten Plätzen in der<br />
Weltrangliste. Dies gilt für Schiffbau (Nr.<br />
1) ebenso wie für LCD-Displays (1), Halbleiter<br />
(1), Stahl (3) und Autos (5). Weitere<br />
Branchen wie Bio- und Nanotechnologie<br />
könnten kurzfristig Weltgeltung erreichen.<br />
Problematischer als Japan ist für <strong>Korea</strong>,<br />
auch wegen der Auswirkungen auf den<br />
heimischen Arbeitsmarkt, die chinesische<br />
Konkurrenz - trotz eines bilateralen koreanischen<br />
Handelsüberschusses von derzeit<br />
noch 20,9 Mrd. USD (2006). Kleine<br />
und mittelständische Firmen, – technologisch<br />
weltmarktfähigen Mittelstand<br />
gibt es kaum, – können weder kostenseitig<br />
mit chinesischen Wettbewerbern<br />
Nr. 1 Schiffbau: Hyundai Heavy, Hanjin, Daewoo<br />
Nr. 1 Displays OLED/LCD: Samsung, LG.Philips<br />
Nr. 1 DRAM-/Flashspeicher: Samsung<br />
Nr. 1 Vernetzung / Highspeed / Mobilkommunikation: Samsung, LG, SK, KT<br />
Nr. 3 Stahl: Posco<br />
Nr. 4 Konsumelektronik: Samsung, LG,<br />
Nr. 5 Autoproduktion: Hyundai-Kia, GM Daewoo, Ssangyong, Renault-Samsung<br />
mithalten noch mangels Eigenkapital<br />
bzw. Bankkrediten in produktivitätsverbessernde<br />
Maschinen investieren. Hinzu<br />
kommt der Nachfrageschwund durch den<br />
zunehmenden Bezug von Vorprodukten<br />
aus China seitens der großen koreanischen<br />
Hersteller sowie die Verlagerung von Billigproduktionen<br />
nach China. Die konsequente<br />
Produktionsverlagerung nach China<br />
hat <strong>Korea</strong> mit akkumulierten Investitionen<br />
von 19,46 Mrd. USD (Export-Import Bank<br />
of <strong>Korea</strong>, Stand Juni 2007) zum größten<br />
ausländischen Investor im Reich der Mitte<br />
gemacht. Der technologische Vorsprung<br />
gegenüber China verringert sich jedoch auf<br />
Grund des damit verbundenen Knowhow-<br />
Transfers sehr schnell, insbesondere im<br />
Vergleich zur langjährigen koreanischen<br />
„Aufholjagd“ gegenüber Japan. China<br />
strebt mittelfristig ähnliche Produktionsschwerpunkte<br />
wie <strong>Korea</strong> an, was den<br />
Wettbewerbsdruck weiter verschärft.<br />
Die qualitativ hochwertig positionierten<br />
japanischen Konkurrenten bieten aufgrund<br />
des schwachen Yen zu historisch<br />
günstigen Preisen an, und deutlich billigere<br />
chinesische Produkte werden auf<br />
dem Weltmarkt zunehmend als akzeptable<br />
Alternative angesehen. Selbst im Schiffbau<br />
wird <strong>Korea</strong>s Spitzenstellung volumenmäßig<br />
durch China gefährdet und mit China ist<br />
auch im technologisch anspruchsvollen<br />
Schiffsbau innerhalb einer Dekade zu rechnen.<br />
Die sich verschärfende Wettbewerbssituation<br />
in Ostasien geht einher mit überproportional<br />
steigendem innerasiatischen<br />
Handel, der durch Wirtschaftswachstum<br />
und Substitution von nicht-asiatischen<br />
Drittlieferanten gestützt wird. Doch die<br />
deutsche Industrie profitiert klar von der<br />
wirtschaftlichen Dynamik Asiens und<br />
kann sich dank Premiumprodukten, Speziallösungen<br />
und technisch überlegenen<br />
Produkten gut behaupten. Mit über 10%<br />
Anteil an den deutschen Ausfuhren liegt<br />
Asien mittlerweile deutlich vor den USA<br />
mit knapp 8%.<br />
Neben dem verschärften preislichen und<br />
technologischen Wettbewerb sehen sich<br />
Japan und <strong>Korea</strong> auch mit demographischen<br />
Problemen konfrontiert. Der<br />
dramatische Geburtenrückgang – <strong>Korea</strong><br />
mit nur 1,1 Kindern je Frau noch deutlich<br />
hinter Deutschland mit 1,3 – verknappt<br />
und verteuert trotz steigender Lebenserwartung<br />
die Ressource Arbeitskraft. Beide<br />
Phänomene belasten Staat und Wirtschaft<br />
mit unabsehbaren Kosten, zumal die Sozialsysteme<br />
selbst in den beiden reichsten<br />
Flächenstaaten Asiens weit weniger entwickelt<br />
sind, als in europäischen Vergleichsländern<br />
und der Familienzusammenhalt<br />
schwindet.<br />
Der natürliche Standortvorteil <strong>Korea</strong>s liegt<br />
nicht nur in der geografischen Zentrallage<br />
– es kommt immer als Königsweg bei<br />
Abwägungen zwischen den großen Nachbarn<br />
ins Spiel. Daneben bietet das Land<br />
zahlreiche komparative Vorteile, bei den<br />
meisten Aspekten allerdings nur gegenüber<br />
entweder China (z.B. Rechtssicherheit)<br />
oder Japan (z.B. Markteintrittskosten). Deshalb<br />
ist bei Standortüberlegungen immer<br />
eine Abwägung der verknüpften Vor- und<br />
Nachteile aller drei Länder zwingend.<br />
Hub <strong>Korea</strong>?<br />
Mit Blick auf die umfassende Konkurrenzsituation<br />
der großen Nachbarn und auf<br />
Grund einer höchst ambitionierten Selbsteinschätzung<br />
will <strong>Korea</strong> sich als Ostasien–<br />
„Hub“ für Finanzdienstleister, Logistik und<br />
Forschung/Technologie positionieren. Während<br />
ein Finanzzentrum Seoul angesichts<br />
der nicht konvertiblen Währung sowie<br />
vielfältiger Hürden für ausländische Finanzinstitute<br />
und Versicherungen selbst mittelfristig<br />
wenig realistisch erscheint, gibt<br />
es aufwändige und effiziente Maßnahmen<br />
zum Ausbau als logistische Drehscheibe.<br />
Bei Passagier- und Frachtflügen sowie<br />
beim Hafenumschlag rangiert <strong>Korea</strong> auf<br />
Grund seiner Lage und des Warenumschlags<br />
an den Standorten Busan (fünft-<br />
wichtigster Containerhafen der Welt im<br />
Jahr 2006), Gwangyang und Incheon schon<br />
heute unter den Top-Adressen weltweit.<br />
Auch deutsche Unternehmen, wie kürzlich<br />
die Fa. Schenker mit einer Investition von<br />
10 Mio. Euro in ihr Frachtzentrum Incheon<br />
oder die Lufthansa mit der neu etablierten<br />
Strecke Busan–Seoul–München positionieren<br />
sich entsprechend. Doch nach Ansicht<br />
der Fachleute wird die Verkehrs- und Lagerinfrastruktur<br />
in der Großregion in wenigen<br />
Jahren so ausgebaut sein, dass für eine<br />
über den Eigenbedarf erweiterte Hub-<br />
Funktion <strong>Korea</strong>s wenig Bedarf besteht.<br />
Bedeutend positiver sehen wir die Aussichten<br />
für eine Profilierung als Forschungsstandort<br />
ausländischer Firmen.<br />
Zugunsten <strong>Korea</strong>s spricht die schon jetzt<br />
hervorragende Forschungslandschaft mit<br />
abgestimmter Kooperation zwischen Firmen,<br />
Hochschulen und Staat. Mit viel<br />
Voraussicht investiert das Land seit Jahren<br />
sehr zielgerichtet in Zukunftsthemen wie<br />
Bio-/Gentechnologie, erneuerbare Energien,<br />
Nanotechnik und natürlich Elektronik<br />
im weitesten Sinne. Seitens der Deutsch-<br />
<strong>Korea</strong>nischen Industrie- und Handelskammer<br />
konnten wir eine große Zahl von<br />
Delegationsreisen nach Deutschland und<br />
Seminaren in <strong>Korea</strong> zum Energiethema<br />
organisieren, zunehmend auch mit Beteiligung<br />
mittelständischer koreanischer Firmen.<br />
Die technische Reputation deutscher<br />
Firmen speziell bei Umwelt- und Energietechnik<br />
stößt im dichtbesiedelten und<br />
vergleichsweise wohlhabenden <strong>Korea</strong> auf<br />
größere Nachfrage als bei den asiatischen<br />
Nachbarn.<br />
Eine weitere, vielleicht sogar die entscheidende<br />
Voraussetzung für Forschungsaktivitäten<br />
und diesbezügliche Koperationen<br />
ist der vor allem im Vergleich zu China<br />
gesicherte Schutz geistigen Eigentums<br />
mit klarer Rechtslage und professioneller<br />
Justiz. Die Zahl der Hochschulen, die Verfügbarkeit<br />
qualifizierter Forscher und die<br />
trotz individuellem Ehrgeiz hohe Loyalität<br />
sowie Aufgeschlossenheit gegenüber<br />
ausländischen Technologiepartnern<br />
zeichnen den Forschungsstandort <strong>Korea</strong><br />
aus. Dass die technische Infrastruktur mit<br />
26 KORUM<br />
KORUM 27<br />
Kompakt<br />
Datenautobahn, höchster Breitbanddichte<br />
und fortschrittlichster Telekommunikation<br />
weltweit ihresgleichen sucht, ist<br />
hinlänglich bekannt. Bisher sind deutsche<br />
Firmen noch überwiegend in der anwendungsorientierten<br />
Forschung für und mit<br />
ihren koreanischen Kunden engagiert.<br />
Doch zunehmend etablieren ausländische<br />
Firmen auch Grundlagenforschung und<br />
Produktneuentwicklung in <strong>Korea</strong>, wie das<br />
Beispiel Medizintechnik bei der Fa. Siemens<br />
sehr erfolgreich zeigt. Der selbst im<br />
Vergleich mit Japan hohe Internationalisierungsgrad<br />
koreanischer Wissenschaftler<br />
und Rückkehrer aus den USA prägen ein<br />
für grenzüberschreitende Kooperationen<br />
offenes Klima.<br />
Insgesamt sind die deutschen Firmen mit<br />
der Leistungsfähigkeit ihrer koreanischen<br />
Mitarbeiter ebenso zufrieden wie mit dem<br />
persönlichen Einsatz und vor allem der<br />
erkennbar langfristig angelegten Kooperationsbereitschaft,<br />
die im Regionalvergleich<br />
ein besonderes Qualitätsmerkmal<br />
ist. Der akkumulierte deutsche Investitionsbestand<br />
von 7,5 Mrd. USD (1961–1.<br />
Hj. 2007) in einem Hochlohnland ist ein<br />
starkes Indiz für die gute Wettbewerbsfähigkeit<br />
des Standorts <strong>Korea</strong>. Nur am Rande<br />
sei vermerkt, dass koreanische Firmen<br />
in Deutschland sowohl von der Zahl der<br />
Investitionen wie der Investitionssumme<br />
die Spitzenposition unter den asiatischen<br />
Ländern einnehmen.<br />
Gerade deutsche mittelständische Firmen<br />
sollten sehr sorgfältig prüfen, ob sie<br />
angesichts vielfältiger Unwägbarkeiten nur<br />
auf die chinesische Karte setzen wollen,<br />
oder ihre back-up und Koordinationsfunktionen<br />
sowie einen Teil der Logistik im<br />
leicht zugänglichen und sicheren „Land der<br />
Morgenfrische“ platzieren. Die APK bietet<br />
vielfältige Gelegenheiten, sich mit vor<br />
Ort in <strong>Korea</strong> erfolgreichen Managern auszutauschen<br />
und selbstverständlich helfen<br />
wir gerne mit der breiten Servicepalette<br />
unserer Kammer.<br />
Jürgen Wöhler ist Geschäftsführer der<br />
Deutsch-<strong>Korea</strong>nischen Industrie- und<br />
Handelskammer.
Auslandshandelskammern mit neuem<br />
Dienstleistungskonzept<br />
DEinternational – Bestens vernetzt auf den Märkten der Welt<br />
Michael Blank<br />
Das Mammendorfer Institut für Physik und<br />
Medizin GmbH (MIPM) ist ein mittelständisches<br />
Unternehmen mit Sitz bei München<br />
- seit 25 Jahren in verschiedenen<br />
Nischenmärkten tätig und spezialisiert auf<br />
die Entwicklung und Produktion von medizintechnischen<br />
Geräten. Eine der Kernkompetenzen<br />
des Unternehmens liegt in der<br />
Herstellung von kernspintauglichen Patientenmonitoren<br />
und Spritzenpumpen. Die<br />
hauseigene Entwicklungsabteilung arbeitet<br />
dabei eng mit Anwendern und Kernspinherstellern<br />
zusammen. MIPM entwickelt<br />
und produziert seine Geräte ausschließlich<br />
in Deutschland und vertreibt die Produkte<br />
weltweit über ein internationales Händlernetz.<br />
Zum Ausbau seines internationalen<br />
Geschäftes strebt MIPM eine Expansion auf<br />
asiatische Märkte an. Als Einstieg benötigt<br />
der Geschäftsführer Basisinformationen zu<br />
sieben verschiedenen Ländern. Das Unternehmen<br />
ist zu klein, um sich einen eigenen<br />
Beraterstab zu leisten, der die aktuellen<br />
Entwicklungen und Rahmenbedingungen<br />
auf den relevanten Märkten der Welt tagesaktuell<br />
einschätzen kann. Was tun?<br />
Viele mittelständische Unternehmen stehen<br />
vor ähnlichen Problemen. Die „Globalisierung“<br />
eröffnet ihnen neue, ungeahnte<br />
Geschäftsfelder, gleichzeitig aber<br />
auch hohe Risiken und Unsicherheiten im<br />
Umgang mit fremden Märkten, Kulturen<br />
und rechtlichen Rahmenbedingungen.<br />
MIPM benötigt einen verlässlichen Partner,<br />
der die Sprache des Mittelstandes spricht<br />
und versteht, gleichzeitig aber auch groß<br />
genug ist, um alle relevanten Wirtschaftsregionen<br />
weltweit abzudecken. Ein Partner,<br />
der bestens vernetzt ist auf dem Markt des<br />
Gastlandes, gleichzeitig aber starke Wurzeln<br />
in Deutschland besitzt.<br />
Verlässliche Partner vor Ort –<br />
unter neuer Marke<br />
Das Netzwerk der deutschen Auslandshandelskammern<br />
(<strong>AHK</strong>) verfügt über diese<br />
Eigenschaften: Mit über 120 Büros in 80<br />
Ländern stehen die <strong>AHK</strong>s deutschen Firmen<br />
weltweit als erste Anlaufstelle, kompetente<br />
Berater und Dienstleister zur Seite. Rund<br />
42.000 Firmen sind freiwillige Mitglieder<br />
der <strong>AHK</strong>s und sorgen damit für die nötige<br />
Bodenhaftung. Die enge und zuverläs-<br />
Kompakt<br />
sige Partnerschaft der <strong>AHK</strong>-Büros mit dem<br />
Netzwerk der inländischen Industrie- und<br />
Handelskammern ist zudem Garant für ein<br />
Verständnis der Bedürfnisse des Mittelstandes.<br />
Seit Mitte des Jahres 2006 haben die<br />
<strong>AHK</strong>-Büros ihren Dienstleistungsbereich<br />
unter der Marke “DEinternational” neu<br />
aufgestellt. Inhaltlich bedeutet dies:<br />
Einheitlicher(er) Auftritt, vergleichbares<br />
Produktportfolio im Basisbereich, Dienstleistungen<br />
auch länderübergreifend im<br />
Verbund sowie generell höhere Transparenz<br />
und verbesserte Kommunikation aller<br />
120 Büros untereinander. Mit diesem neuen<br />
Ansatz soll den Vorstellungen speziell<br />
kleiner und mittelständischer Kunden entsprochen<br />
werden, die ebenfalls immer häufiger<br />
auf mehreren ausländischen Märkten<br />
engagiert sind und eine wieder erkennbare<br />
Qualität der Betreuung durch ihre Serviceanbieter<br />
erwarten.<br />
Für MIPM bedeutet dies: Erstellung einer<br />
Marktrecherche für sieben asiatische Länder<br />
durch das Netzwerk der <strong>AHK</strong>s. Dabei<br />
gibt es zunächst nur einen Ansprechpartner,<br />
der die Gesamtaufgabe koordiniert,<br />
die Wünsche des Kunden an die entsprechenden<br />
Büros vor Ort kommuniziert und<br />
letztlich die Ergebnisse zu einem einheitlichen<br />
und übersichtlichen Endprodukt<br />
zusammenfasst. Dies bildet dann die<br />
Entscheidungsgrundlage für die nächsten<br />
Schritte: Von den sieben ursprünglich anvisierten<br />
Märkten rücken drei in die engere<br />
Auswahl. Hier scheint vielversprechendes<br />
Potenzial für MIPM zu sein.<br />
Weltweites Dienstleistungsangebot<br />
- Basis oder Spezial<br />
Nun beginnt die eigentliche Unterstüt-<br />
KORUM 31
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zung beim Markteinstieg: Die <strong>AHK</strong>-Büros<br />
der Region bieten unter DEinternational<br />
einen Katalog an Basisdienstleistungen.<br />
Diese fragen die Kunden an den meisten<br />
Standorten erfahrungsgemäß nach. Deshalb<br />
müssen sie überall in vergleichbarer<br />
Form und Qualität angeboten werden.<br />
Dem Kunden hilft dies, eine realistische<br />
Erwartungshaltung hinsichtlich des Beratungsangebots<br />
der <strong>AHK</strong>s weltweit aufzubauen.<br />
Ähnlich wie bspw. die Marken<br />
Kempinski, Starbucks oder Sixt: Globale<br />
Präsenz, Anpassung an die jeweils lokalen<br />
Gegebenheiten, aber gleichzeitig ein eindeutiges<br />
Leistungsversprechen, das losgelöst<br />
vom jeweiligen Umfeld besteht.<br />
Traditionell sind die <strong>AHK</strong>-Büros singuläre<br />
Einrichtungen nach den Gesetzen ihres<br />
jeweiligen Gastlandes. Sie haben im Laufe<br />
der Jahre und Jahrzehnte ihrer Existenz<br />
eine breite Palette an speziellen Services<br />
entwickelt, die vor dem Hintergrund der<br />
Gegebenheiten des Standortes zu sehen<br />
sind. So ist bspw. der Bereich „Human<br />
Resource Development“ (Personalberatung,<br />
-auswahl und –schulung) in vielen asiatischen<br />
Kammern hoch entwickelt; Fiskalvertretung,<br />
Umweltberatung oder duale<br />
Berufsbildung sind Schwerpunkte einiger<br />
europäischer Kammern; und das Modell der<br />
„Geschäftspräsenzen“ für deutsche Firmen<br />
wird auf dem US-amerikanischen Markt<br />
mit großem Erfolg angeboten.<br />
Dienstleistungen auch im<br />
regionalen Verbund<br />
Neben der Harmonisierung von Basisdiensten<br />
und dem Ausbau von Spezialdiensten<br />
(wie z.B. der „Geschäftspräsenz“)<br />
arbeiten die <strong>AHK</strong>-Büros immer häufiger im<br />
Verbund. Speziell im Falle kleinerer Märkte<br />
bietet es sich an, dem Unternehmen als<br />
Ländergruppe gegenüber zu treten und die<br />
Marktchancen einer gesamten Region zu<br />
„verkaufen“. Gute Beispiele hierfür: Skandinavien,<br />
die Länder Mittel- und Osteuropas,<br />
der Mercosur in Südamerika oder die<br />
Region Südostasien. In allen Fällen sind<br />
die Unternehmen dankbar, wenn Ihnen die<br />
<strong>AHK</strong> nicht nur als einzelne Anlaufstelle zur<br />
Verfügung steht, sondern in enger Abstimmung<br />
mit den Kammern der Nachbarländer<br />
agiert.<br />
So fand im Juni 2007 bspw. eine Informationsreise<br />
des Wirtschaftsverbandes Industrieller<br />
Unternehmen Baden e.V. (wvib)<br />
nach Singapur, Kuala Lumpur und Ho Chi<br />
Minh City statt. Koordiniert über die <strong>AHK</strong><br />
Singapur, wurde gemeinsam mit der <strong>AHK</strong><br />
in Malaysia und dem Delegiertenbüro in<br />
Ho Chi Minh City/Vietnam ein umfassendes<br />
Besuchsprogramm abgestimmt. Die Teilnehmer<br />
der Reise erhielten bei Treffen mit<br />
Regierungsvertretern und lokalen Unternehmen<br />
einen umfassenden Einblick in drei<br />
sehr unterschiedliche Märkte Südostasiens<br />
und kehrten mit sehr konkreten Vorstellungen<br />
hinsichtlich künftiger Geschäftsmöglichkeiten<br />
nach Deutschland zurück.<br />
Diese Art konzertierter und gemeinsam<br />
durchgeführter Dienstleistung wird bei der<br />
weiteren Entwicklung von DEinternational<br />
noch ausgebaut.<br />
Aus einer Hand - Außenwirtschaftsförderung<br />
und kommerzielle<br />
Services<br />
Bei aller Bestrebung eines einheitlicheren,<br />
abgestimmteren und professionelleren<br />
Auftretens im kommerziellen Dienstleistungsangebot<br />
werden die Kammern ihren<br />
Auftrag zur Außenwirtschaftsförderung<br />
Kompakt<br />
aber nicht ablegen – ganz im Gegenteil.<br />
Im Bereich DEinternational arbeiten die<br />
Kammern mit starken Partnern zusammen,<br />
um ihrem Anspruch noch besser gerecht<br />
werden zu können: Speziell für mittelständische<br />
Unternehmen soll die <strong>AHK</strong> erste<br />
Anlaufstelle im Ausland sein, die bspw.<br />
eine Einschätzung des generellen Marktpotenzials<br />
oder die Vermittlung von allgemeinen<br />
Wirtschaftskontakten leistet. Diese<br />
Daten werden typischerweise im Rahmen<br />
eines ersten Beratungsgesprächs zur Verfügung<br />
gestellt. Darüber hinaus liefern die<br />
<strong>AHK</strong>-Büros auf Anfrage auch unentgeltliche<br />
Basisinformationen zu Menschen und<br />
Märkten. Diese können bspw. in Form von<br />
„Marktprofilen“ (DEinternational-Produkt)<br />
oder durch Weiterleitung von Wirtschaftsdaten<br />
der bfai-Korrespondenten erfolgen,<br />
mit denen die <strong>AHK</strong>s an den meisten Standorten<br />
bereits durch Bürogemeinschaften<br />
eng verbunden sind. Dadurch ist gewährleistet,<br />
dass ein Großteil der Kundenanfragen<br />
an die <strong>AHK</strong>-Büros bereits im ersten<br />
Schritt unbürokratisch und schnell beantwortet<br />
werden können. Im Jahr 2006<br />
erreichten die <strong>AHK</strong>s weltweit immerhin ca.<br />
450.000 solcher Anfragen, dies bedeutet<br />
im Durchschnitt ca. 2 Anfragen pro Tag je<br />
Mitarbeiter. Auf die speziellen Bedürfnisse<br />
der Kunden abzielende Basis- und Spezialdienste<br />
der <strong>AHK</strong>-Büros werden dann im<br />
Anschluss an die Erstberatung gegen Entgelt<br />
angeboten.<br />
Mit dem neuen Dienstleistungskonzept<br />
DEinternational sollen die deutschen Kunden<br />
die eindeutige Botschaft verbinden:<br />
Weltweit bestens vernetzt und bestens<br />
bedient – mit Hilfe der Auslandshandelskammern.<br />
Das neue Logo für den Servicebereich<br />
der <strong>AHK</strong>s erscheint vielen Betrachtern<br />
noch ungewohnt. Schon in wenigen<br />
Jahren aber wird es nicht mehr wegzudenken<br />
sein beim Auf- und Ausbau internationaler<br />
Geschäftsbeziehungen des deutschen<br />
Mittelstandes.<br />
Dr. Michael Blank ist Leiter des<br />
Referats Auslandshandelskammern<br />
– DEinternational beim Deutschen<br />
Industrie- und Handelskammertag.<br />
KORUM 33
Konjunktur<br />
EU-<strong>Korea</strong> – Handel und Wettbewerbsfähigkeit<br />
Brian McDonald<br />
Die Europäische Union und Südkorea sind<br />
mittlerweile bedeutende Partner für die<br />
Friedensförderung, für wirtschaftlichen<br />
Wohlstand und für nachhaltige Entwicklung<br />
in der Welt. Die zunehmende ökonomische<br />
Bedeutung von Schwellenländern<br />
auf den Weltmärkten eröffnet neue<br />
Wachstums- und Entwicklungsmöglichkeiten.<br />
Gleichzeitig ergeben sich daraus neue<br />
Herausforderungen. Sowohl die EU als<br />
auch <strong>Korea</strong> müssen sich dem Globalisierungsprozess,<br />
insbesondere in Anbetracht<br />
des zunehmenden Wettbewerbsdrucks<br />
von Seiten der Schwellenländer, anpassen.<br />
Dabei müssen sie sich den Anforderungen<br />
des Klimawandels, der Migration<br />
und der alternden Bevölkerung stellen.<br />
Wenn die EU und <strong>Korea</strong> weiterhin als Leitbilder<br />
für Demokratie, des Friedens und<br />
des Wohlstandes fungieren wollen, ist es<br />
notwendig, dass sie jede Chance nutzen,<br />
um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.<br />
Die Intensivierung der Handels- und Inves-<br />
titionsbeziehung zwischen der EU und<br />
<strong>Korea</strong> ist eine dieser Chancen, die es gilt<br />
wahrzunehmen.<br />
Die jährlichen Handels- und Investitionsströme<br />
zwischen der EU und <strong>Korea</strong> haben<br />
seit 1960 kontinuierlich zugenommen. In<br />
2006 lag das gesamte Handelsvolumen<br />
zwischen der EU und <strong>Korea</strong> bei 60 Mrd.<br />
Euro. Die EU ist nach China <strong>Korea</strong>s zweitgrößter<br />
Exportkunde. Zu den koreanischen<br />
Ausfuhren in die EU gehören Kraftfahrzeuge,<br />
Unterhaltungselektronik, Halbleiter<br />
und Schiffe. Die wichtigsten EU-Exporte<br />
nach <strong>Korea</strong> sind Maschinen, Chemikalien<br />
und Verkehrsmittel. <strong>Korea</strong> erzielte beim<br />
bilateralen Warenhandel mit der EU 2006<br />
einen Handelsüberschuss von 15 Mrd. Euro.<br />
Die EU hingegen vermerkte eine positive<br />
Dienstleistungsbilanz. Die derzeitigen Handels-<br />
und Investitionsbeziehungen bilden<br />
zwar eine gute Ausgangsbasis, schöpfen<br />
das Potenzial aber bei Weitem nicht aus.<br />
Wenn die EU und <strong>Korea</strong> den Anforderungen<br />
des 21. Jahrhunderts gerecht werden wollen,<br />
müssen sie dieses Potenzial für Handel<br />
und Investition freisetzen.<br />
In einer globalisierten Wirtschaft sind die<br />
Grenzen zwischen Außen- und Innenpolitik<br />
verwischt. Eine Grundlage für die Intensivierung<br />
von Handel und Investition besteht<br />
nicht nur in der Eröffnung neuer Märkte<br />
in Drittländern, sondern auch darin,<br />
dass jede nationale Wirtschaft oder Wirtschaftsregion<br />
ein Umfeld schafft, in dem<br />
Unternehmen prosperieren und mehr und<br />
höherqualifizierte Arbeitsplätze schaffen.<br />
Demzufolge ist es entscheidend, dass die<br />
EU und <strong>Korea</strong> auch für die angemessenen<br />
innerstaatlichen Rahmenbedingungen sorgen.<br />
Wirtschaftswachstum und die Schaffung<br />
von Arbeitsplätzen sind das Kernstück des<br />
Arbeitsprogramms der Europäischen Kommission.<br />
Die EU-Strategie für Wachstum<br />
und Beschäftigung, überwiegend bekannt<br />
als die Neuausrichtung der Lissabon-Strategie,<br />
basiert auf (i) der Konzentration<br />
auf Wissen und Innovation als Motor für<br />
Wirtschaftswachstum, (ii) Aktionen für die<br />
Stärkung der Anziehungskraft Europas für<br />
Investoren und Arbeitskräfte und (iii) wirtschaftspolitischen<br />
Maßnahmen, die die<br />
Schaffung von mehr und besseren Arbeitsplätzen<br />
begünstigen.<br />
Eines der Hauptinstrumente der Kommission<br />
im Rahmen der Lissabon-Strategie ist<br />
die Bessere Rechtssetzung, ein Aktionsplan<br />
zur Vereinfachung und Verbesserung des<br />
Regulierungsumfelds für Wachstum und<br />
Arbeitsplätze in der Europäischen Union.<br />
In den Worten von Vizepräsident der Europäischen<br />
Kommission Günter Verheugen:<br />
„Ein gutes Regulierungsumfeld erzeugt<br />
Rahmenbedingungen, die Wachstum fördern.<br />
Es stimuliert Investment, gibt einen<br />
langfristig berechenbaren Rechtsrahmen<br />
vor, fördert den Bürokratieabbau und vergrößert<br />
das Vertrauen in das Geschäftsumfeld.“<br />
Die Wahrung qualitativer Rahmenbedingungen<br />
für Innovation, Wirtschaftswachstum<br />
und Beschäftigung ist auch im<br />
Interesse unserer Partner, die wie <strong>Korea</strong><br />
danach streben, ihre wirtschaftliche Entwicklung<br />
voranzutreiben und ihre Position<br />
im globalen Wettbewerb zu sichern.<br />
Der zunehmende globale Wettbewerbsdruck<br />
fordert sowohl von der EU als auch<br />
von <strong>Korea</strong> effektive wirtschaftliche Integration<br />
und Zugang zu Drittmärkten. Dies<br />
wurde letztes Jahr von der Europäischen<br />
Kommission in der Mitteilung - Ein wettbewerbsfähiges<br />
Europa in einer globalen<br />
Welt - berücksichtigt (‘Global Europe’-<br />
Strategie). In dieser Mitteilung wird dargelegt,<br />
inwiefern die Handelspolitik der EU<br />
zur Förderung des Wirtschaftswachstums<br />
und der Schaffung von Arbeitsplätzen in<br />
Europa beitragen kann.<br />
Für die EU ist die WTO nach wie vor das<br />
wirksamste Instrument zum Ausbau und<br />
zur Steuerung der Handelsbeziehungen in<br />
einem regelbasierten System. Gleichzeitig<br />
ist sie ein Eckpfeiler des multilateralen<br />
Systems. Die EU bleibt somit weiterhin der<br />
WTO verpflichtet und das multilaterale<br />
Handelssystem hat für sie oberste Priorität.<br />
Gleichzeitig benennt die ‘Global Europe’-Strategie<br />
komplementäre Aspekte, die<br />
die externe Wettbewerbsfähigkeit der EU<br />
stärken und dabei die multilaterale Agenda<br />
voranbringen.<br />
Der Aktionsplan der ‘Global Europe’-Stra-<br />
tegie umfasst folgende Punkte: (i) eine<br />
umfassende neue China-Strategie, (ii)<br />
eine weitere Stufe der globalen Strategie<br />
zum Schutz geistigen Eigentums, (iii) eine<br />
überarbeitete Marktzugangsstrategie mit<br />
stärkerer Konzentration auf nicht-tarifäre<br />
Handelshemmnisse, (iv) Maßnahmen<br />
zur Öffnung von Beschaffungsmärkten in<br />
Drittländern, (v) Überprüfung des Antidumping-Instrumentariums<br />
und der handelspolitischen<br />
Schutzinstrumente der EU<br />
unter Berücksichtigung der nun globalen<br />
und komplexen Interessen europäischer<br />
Unternehmen.<br />
Eine weitere Priorität der ‘Global Europe’-Strategie<br />
ist eine neue Generation<br />
bilateraler Freihandelsabkommen. Die sich<br />
zurzeit in Verhandlung befindenden Freihandelsabkommen<br />
basieren in erster Linie<br />
auf wirtschaftlichen Kriterien, Indizien für<br />
Wirtschaftswachstum und Schaffung von<br />
Arbeitsplätzen, und sie treiben die multilaterale<br />
Handelsagenda voran. Die neuen<br />
Freihandelsabkommen sind bestrebt,<br />
durch die Behandlung von Kernfragen, wie<br />
Ursprungsregeln, Dienstleistungen, Investitionen,<br />
öffentliche Aufträge, technische<br />
Handelshemmnisse und Wettbewerbsregeln,<br />
ein positives Geschäftsumfeld zu<br />
schaffen. Im Wesentlichen können diese<br />
Freihandelsverträge, ausgehend von den<br />
WTO-Bestimmungen, ein Sprungbrett<br />
für die zukünftige multilaterale Liberalisierung<br />
sein, indem sie Themen aufnehmen,<br />
die noch nicht reif für multilaterale<br />
Gespräche sind, und damit über die WTO-<br />
Regeln hinausgehen. Das wichtigste wirtschaftliche<br />
Kriterium für die Wahl neuer<br />
Partner für Freihandelsabkommen ist das<br />
Marktpotenzial (Größe und Wachstum der<br />
Wirtschaft) sowie der Umfang der Handelshemmnisse,<br />
die den Interessen der EU-<br />
Exportwirtschaft entgegenstehen (tarifäre<br />
und nicht-tarifäre Schranken). Die EU<br />
nimmt auch Verhandlungen potenzieller<br />
Partner mit Wettbewerbern der EU zur<br />
Kenntnis und berücksichtigt, wie sich diese<br />
Verhandlungen voraussichtlich auf Märkte<br />
und Volkswirtschaften der EU auswirken.<br />
Südkorea ist für die EU ein wichtiger Partner<br />
bei der Stärkung des multilateralen<br />
Handelssystems und bei einer erfolgreichen<br />
Fortsetzung der Doha-Runde. Ein EU-<strong>Korea</strong><br />
Freihandelsabkommen wird eindeutig das<br />
multilaterale Handelssystem ergänzen. Es<br />
ist keine Alternative dazu. Von der EU in<br />
Auftrag gegebene Studien gehen davon<br />
aus, dass sich der beidseitige Handel zwischen<br />
den beiden Regionen um etwa 30-<br />
40% steigern kann.<br />
Im April 2007 haben die Mitgliedsstaaten<br />
der Europäischen Union die Europäische<br />
Kommission ermächtigt, Verhandlungen<br />
über ein Freihandelsabkommen mit Süd-<br />
korea aufzunehmen. Beide Seiten haben<br />
sich darauf geeinigt, ein umfassendes<br />
und ambitioniertes Freihandelsabkommen<br />
anzustreben. Ein Hauptanliegen der EU<br />
und <strong>Korea</strong> ist, ein Freihandelsabkommen zu<br />
erzielen, welches günstige Rahmenbedingungen<br />
für Wachstum und Beschäftigung<br />
bereitstellt. Die Verhandlungen befassen<br />
sich mit Marktöffnung für den Handel<br />
mit Waren und Dienstleistung sowie für<br />
Investitionen, Zugang zu den Beschaffungsmärkten,<br />
Transparenz von Rechtsvorschriften,<br />
Schutz geistigen Eigentums,<br />
Handels- und Zoll erleichternde Maßnahmen,<br />
Wettbewerbsregeln und schnelle und<br />
effektive Streitschlichtungsregeln.<br />
Die EU beabsichtigt einen verbesserten<br />
Zugang zum wachsenden koreanischen<br />
Markt, besonders in Schlüsselbereichen wie<br />
Konjunktur<br />
Kraftfahrzeuge, Industriegüter und Dienstleistungen<br />
im Geschäftsbereich. Schwerpunkt<br />
für die EU ist dabei vor allem auch<br />
der Abbau von nicht-tarifären Handelshemmnissen,<br />
den sogenannten ‘beyond<br />
the border issues’. Diese können zum Teil<br />
größere Handelshemmnisse als Zölle darstellen.<br />
Die Schaffung eines wirtschaftspolitischen<br />
Umfeldes, welches Innovation und Unternehmertum<br />
fördert und damit Wachstum<br />
und Arbeitsplätze schafft - eine Notwendigkeit<br />
für soziale Gerechtigkeit - ist am<br />
Anfang des 21. Jahunderts eine zentrale<br />
Aufgabe sowohl für die EU als auch für<br />
<strong>Korea</strong>. Ein Freihandelsabkommen wird ein<br />
wichtiger Baustein in diesem Prozess sein,<br />
nicht nur aufgrund zusätzlicher Chancen,<br />
die die Beseitigung von Zöllen eröffnet,<br />
sondern vor allem auch im Bereich der<br />
nicht-tarifären Handelshemmnisse, wo ein<br />
neues und ambitioniertes Freihandelsabkommen<br />
mit <strong>Korea</strong> den Wettbewerb stärken,<br />
nachhaltige Entwicklung fördern und<br />
dem multilateralen Handelssystem wertvolle<br />
Impulse verleihen wird. In den bilateralen<br />
Beziehungen zwischen der EU und<br />
<strong>Korea</strong> haben wir in den letzten 20 Jahren<br />
viel erreicht – und dies ist erst der Anfang.<br />
Brian McDonald ist Leiter der Delegation<br />
der Europäischen Kommission in<br />
Südkorea.<br />
36 KORUM<br />
KORUM 37
Hochtechnologieland <strong>Korea</strong><br />
Suche nach neuen Wachstumsmotoren<br />
Chancen für Zulieferer<br />
Detlef Rehn<br />
<strong>Korea</strong>s Wirtschaft und Gesellschaft haben<br />
sich in den vergangenen Jahrzehnten<br />
in beeindruckender Weise gewandelt.<br />
Bestimmten arbeitsintensive Sektoren lange<br />
die wirtschaftliche und industrielle Entwicklung,<br />
sind heute vor allem Elektronik,<br />
Informations- und Kommunikationstechnik<br />
zu den Antriebskräften geworden. Auf vielen<br />
Feldern nehmen koreanische Unternehmen<br />
Spitzenpositionen im Weltmarkt ein.<br />
Doch das Land kann sich auf den Lorbeeren<br />
nicht ausruhen. Gerade die chinesische<br />
Konkurrenz setzt <strong>Korea</strong> zunehmend<br />
unter Druck. Deshalb sucht die Regierung<br />
in Seoul zusammen mit der Wirtschaft in<br />
verschiedenen Programmen nach Möglichkeiten,<br />
auch in den kommenden Jahren<br />
solide Wachstumsperspektiven zu garantieren.<br />
Dabei sollen noch mehr als bisher<br />
Hightech, Innovation und Wissen zum Tragen<br />
kommen.<br />
Wachstumsmotoren<br />
Parallel zur allgemeinen Neuausrichtung<br />
der Wissenschaftsstrategie hat das Ministry<br />
of Commerce, Industry and Energy<br />
MOCIE Ende Dezember 2006 ein neues,<br />
inhaltlich breit angelegtes Programm für<br />
Industrietechnik und industrietechnische<br />
FuE-Strategien bis zum Jahr 2015 (“Vision<br />
2015”) veröffentlicht. Allgemeines Ziel<br />
ist, <strong>Korea</strong> innerhalb von zehn Jahren zur<br />
viertstärksten Industrienation der Welt zu<br />
machen und das Pro-Kopf-Einkommen auf<br />
35.000 USD zu erhöhen. Wichtiger noch ist<br />
die Festlegung, dass zukünftig nicht mehr<br />
das Nachahmerprinzip (follower) gelten<br />
solle; vielmehr möchte <strong>Korea</strong> an der Spitze<br />
der Entwicklung (front-runner) stehen.<br />
Sektoral ist die “Vision 2015” breit angelegt.<br />
Der Schwerpunkt liegt auf 15 Technologien/Produktgruppen:<br />
Sieben davon<br />
sind “Kernindustrien”, vier sind Bereiche<br />
mit gutem Zukunftspotenzial und weitere<br />
vier sind sogenannte Basistechnologien.<br />
Auswahlkriterien waren die “Leitfunktion”<br />
Wachstumsmotoren und wichtigste Produkte/Technologien (MOCIE)<br />
Quelle: MOCIE, Dezember 2006<br />
eines Produkts oder einer Technologie in<br />
den kommenden fünf bis zehn Jahren, der<br />
Beitrag zum Erhalt der internationalen<br />
Wettbewerbsfähigkeit, die Ausstrahlungseffekte<br />
auf den Rest der Wirtschaft und<br />
viertens, ob in dem jeweiligen Feld in <strong>Korea</strong><br />
schon eine technologische/finanzielle Basis<br />
Konjunktur<br />
vorhanden ist. Forschung und Entwicklung<br />
auf dem Gebiet der in der “Vision 2015”<br />
ausgewählten strategischen Technologien/<br />
Produktgruppen will das MOCIE in den<br />
Bereiche Produkte/Technologien (Auswahl)<br />
Kernindustrien (7)<br />
- Halbleiter Systemdesign, Systemintegration, “post-device”-<br />
Technologien<br />
- Displays LCD-PDP f. Fernsehgeräte, AM-OLED, biegsame Displays<br />
- Autos, Schiffbau Umweltfreundliche Autos (Hybrid, Brennstoffzelle)<br />
- Textilien, Bekleidung “Intelligente” Bekleidung, nutzerfreundliche Materialien<br />
- Chemische Produktion u. Materialien Höherwertige Herstellungsprozesse, neue Materialien<br />
(z.B. elektron. Chemikalien)<br />
- Metallindustrie Eisen u. Stahl der “dritten Generation”, nicht-metallische<br />
Werkstoffe (z.B. f. IT-Komponenten)<br />
- Fertigungssysteme Entwurf und Bau neuer maschineller Systeme<br />
Bereiche mit gutem Potenzial (4)<br />
- Biotechnik Neue biotechn. Medikamente, industrielle Biotechnik,<br />
bio-diagnostische Geräte<br />
- Roboter “Intelligente” Roboterplattformen, Humanoidroboter,<br />
Roboter f. Industrie, Medizin u. Haushalt<br />
- Digitale Konvergenz Technologien/Produkte f. “smarte” Häuser u. Wohnungen,<br />
Spieleplattformen<br />
- Medizinische Geräte Ausrüstungen z. Behandlung älterer Menschen,<br />
Ausrüstungen d. mobilen Gesundheitsvorsorge,<br />
neue bildgebende Technologien<br />
Basistechnologien (4)<br />
- Nanotechnologie Herstellung u. Anwendung v. Nanowerkstoffen,<br />
Ausrüstungen f. Nanoproduktion<br />
- Produktionstechnologien Technologien f. hochproduktive, fehlerfreie<br />
Produktionsverfahren, Mikroproduktionssysteme<br />
- “Saubere” Technologien Entwurf und Herstellung umweltfreundl. Produkte<br />
- Wissensdienstleistungen “emotional design”, “intelligente” Distribution u. Logistik<br />
kommenden Jahren erheblich ausbauen.<br />
Vorgesehen ist, ihren Anteil an den allgemeinen<br />
industriellen FuE-Ausgaben von<br />
55% im Jahr 2006 auf 70% im Jahr 2013<br />
zu erhöhen und danach auf diesem Niveau<br />
zu belassen. Ab 2008 ist ein umfassender<br />
Mittelzufluss für alle Zweige geplant.<br />
KORUM 39
Konjunktur<br />
Ausgewählte Hochtechnologiebereiche<br />
Neue Dienste durch Breitbandkonvergenz<br />
<strong>Korea</strong> ist eines der informationstechnisch<br />
stärksten vernetzten Länder der Welt.<br />
Breitbandverbindungen ins Internet sind<br />
fast schon eine Selbstverständlichkeit.<br />
Ende März 2007 verfügten rund 14,23 Mio.<br />
Haushalte über einen solchen Anschluss.<br />
Dies waren etwa 77% aller Haushalte.<br />
Nach OECD-Statistiken rangierte <strong>Korea</strong> im<br />
Dezember 2006 mit 29,1 Breitbandteilnehmern<br />
per 100 Einwohnern an vierter Stelle<br />
der Mitgliederrangliste. Deutschland (17,1<br />
Teilnehmer) kam gleichzeitig nur auf Position<br />
18 der 30 OECD-Mitglieder.<br />
Das System der Breitbandkommunikation<br />
soll in <strong>Korea</strong> in den kommenden Jahren<br />
weiter ausgebaut werden. Das große Ziel<br />
der Regierung heißt “ubiquitous <strong>Korea</strong>”<br />
(“u-<strong>Korea</strong>”). Einer der Schlüsselbegriffe<br />
ist Konvergenz. Jederzeit und von überall,<br />
ob über mobile oder feste Verbindungen,<br />
soll für jeden der Zugang zum Internet<br />
möglich sein. Im Frühjahr 2004 legte die<br />
Regierung in der “Broadband IT Vision” den<br />
“u-<strong>Korea</strong>”-Fahrplan fest. Während “Broadband<br />
IT Vision” und “u-<strong>Korea</strong> Master Plan”<br />
den Rahmen für die Vollvernetzung abstecken,<br />
ist der sogenannte IT839-Aktionsplan<br />
das Instrument, der IuK-Industrie und<br />
damit auch der gesamten Wirtschaft in<br />
den kommenden Jahren wichtige Wachstumsimpulse<br />
zu geben. Der Plan sieht die<br />
vorrangige Entwicklung von acht Dienstleistungen,<br />
drei Infrastrukturtechnologien<br />
und neun “Wachstumsmotoren” vor.<br />
Displays<br />
Der Markt für Flüssigkristall- oder Plasmabildschirme<br />
ist noch längst nicht gesättigt,<br />
doch Unternehmen und Forschungseinrichtungen<br />
in einer Reihe von Ländern<br />
arbeiten bereits an der nächsten Technologie:<br />
Displays aus organischen Leuchtdioden<br />
(OLED). <strong>Korea</strong>nische Einrichtungen<br />
sind auch hier prominent vertreten. Kleine<br />
Panels werden bereits heute produziert<br />
und eingesetzt. Aktiv angesteuerte OLED<br />
(AMOLED) werden die Passivmatrix-Displays<br />
(PMOLED) schon bald überholen.<br />
Bildschirme aus organischen Leuchtdioden<br />
besitzen gegenüber Flüssigkristall-Displays<br />
(LCD) viele Vorteile: So ist z.B. der Blickwinkel<br />
größer, sie sind noch dünner, haben<br />
bessere Farb- und Kontrasteigenschaften<br />
und einen geringeren Stromverbrauch, da<br />
sie keine Hintergrundbeleuchtung benötigen.<br />
Dass sie Flüssigkristallbildschirme<br />
noch nicht ersetzt haben, liegt an einer<br />
Reihe ungelöster Probleme. Eines ist ihre<br />
im Vergleich zu LCD bisher deutlich geringere<br />
Lebensdauer; auch gibt es noch keine<br />
ausgebaute Produktionsinfrastruktur, die<br />
es erlauben würde, die gegenwärtig noch<br />
hohen Herstellungskosten rasch zu senken.<br />
Passiv angesteuerte OLED (PMOLED)<br />
kamen 2006 auf einen Umsatzanteil von<br />
mehr als 93%. Doch werden die technisch<br />
anspruchsvolleren AMOLED in den<br />
kommenden Jahren stark an Bedeutung<br />
gewinnen und die PMOLED weit hinter<br />
sich lassen. DisplaySearch prognostiziert,<br />
IT839-Aktionsplan<br />
IT-Infrastruktur (3)<br />
- Breitbandkonvergenznetz<br />
(BcN)<br />
- USN (u-Sensor Network)<br />
- Breitband-Infrastruktur-<br />
Software<br />
Wachstumsmotoren (9)<br />
- Mobilkommunikation/Telematik<br />
- Geräte/Komponenten f. Breitband-/Heimnetze<br />
- Digitales Fernsehen, digitaler Rundfunk<br />
- Computer d. nächsten Generation, Peripheriegeräte<br />
- Intelligente Roboter<br />
- RFID/USN-Geräte<br />
- Teile f. IT-Infrastruktur u. Konvergenz<br />
- Eingebettete Software<br />
- Digitale Inhalte, Softwarelösungen<br />
Quelle: MIC (2006)<br />
dass AMOLED bis 2010 auf fast 84% des<br />
Gesamtumsatzes kommen.<br />
Das Jahr 2007 wird eine beträchtliche Ausweitung<br />
der AMOLED-Aktivitäten sehen.<br />
Vorreiter ist Samsung SDI. Die Firma<br />
Samsung SDI hat insgesamt 465,5 Mrd.<br />
Won in Anlagen zur Herstellung der neuen<br />
Displays in Cheonan (Prov. S. Gyeongsang)<br />
investiert. Dort wird ab dem 3. Quartal<br />
2007 mit der Serienproduktion eines 2,2-<br />
Zoll großen AMOLED begonnen. Samsung<br />
SDI strebt eine monatliche Ausbringung<br />
von zunächst 1,5 Mio. Stück an; sie soll<br />
bis zum 3. Quartal 2008 auf 4,5 Mio. Stück<br />
hochgefahren werden. Hauptanwendungsfelder<br />
sind zu Anfang Mobiltelefone und<br />
MP3-Player. Verläuft alles nach Plan, will<br />
das Unternehmen im Anschluss größere 3-<br />
bis 4-Zoll-Displays für PDA und Digitalkameras<br />
produzieren und ab etwa 2009 über<br />
5 Zoll große AMOLED entwickeln.<br />
Serviceroboter<br />
Der Einsatz von Robotern beschränkte<br />
Dienstleistungen (8)<br />
- HSDPA/WCDMA<br />
- WiBro<br />
- Breitbandkonvergenz-<br />
Dienstleistungen<br />
- Dienstleistungen f. DMB,<br />
DTV<br />
- Dienstleistungen f. d.<br />
“u-Haus”<br />
- Dienstl. f. Telematik u.<br />
Ortsbestimmungen<br />
- Dienstl. f. RFID/USN-<br />
Anwendungen<br />
- IT-Dienstleistungen<br />
sich in <strong>Korea</strong> bislang weitgehend auf die<br />
Industrie. Das soll in der Zukunft anders<br />
werden. Im Herbst 2006 wurden in einem<br />
Großversuch erstmals Serviceroboter in<br />
verschiedenen Einrichtungen eingesetzt.<br />
Rund 850 Roboter übernahmen dabei über<br />
mehrere Monate in Wohnungen in Seoul,<br />
Daegu und Gwangju Reinigungsarbeiten<br />
oder lasen in Kindergärten Bücher vor.<br />
Weitere 20 Roboter erteilten in Flughäfen,<br />
Bahnhöfen oder Postämtern zum Beispiel<br />
Auskünfte. Die Reaktionen der Menschen<br />
waren überwiegend positiv. Generell<br />
meinten 87% in einer Umfrage, Roboter<br />
leisteten gute Dienste, sei es für Ausbildungszwecke,<br />
aber auch perspektivisch im<br />
Wach- und Sicherheitssektor.<br />
Das Vorhaben, Roboter nicht nur zur Produktion<br />
von Autos, Chips oder Schiffen,<br />
sondern auch im täglichen Leben der Menschen<br />
einzusetzen, trägt den Arbeitstitel<br />
“Ubiquitous Robotic Companion” (URC).<br />
Der Programmtitel drückt die Absicht aus,<br />
maschinelle Gefährten zu entwickeln, die<br />
ihre Dienste überall und jederzeit erbringen.<br />
Entsprechend ist das URC-Vorhaben<br />
Teil des “u-<strong>Korea</strong>”-Programms. Die im<br />
Großversuch getesteten URC sind zwischen<br />
50 cm und 1,5 m groß. Die meisten Funktionen<br />
können flexibel je nach Einsatzzweck<br />
über das Internet heruntergeladen werden.<br />
Dabei ist die hohe Breitbanddurchdringung<br />
<strong>Korea</strong>s sehr hilfreich. Kosten und<br />
technische Anforderungen lassen sich so<br />
deutlich reduzieren. Um die Roboterindustrie<br />
auch von Seiten der Software und der<br />
Standardisierung voranzubringen, hat das<br />
MIC Anfang Juni 2006 die sogenannte<br />
Robot Unified Platform Initiative (RUPI)<br />
vorgestellt. Dabei soll die Kompatibilität<br />
der Roboter mit Netzen und elektronischen<br />
Ausrüstungen erreicht werden. Das MIC<br />
investiert in das RUPI-Programm bis 2011<br />
insgesamt 27 Mrd. Won.<br />
Die für das URC-Vorhaben zuständigen<br />
Behörden sind das MIC und die NIA. Mitte<br />
2007 gab die NIA weitere Pilotprojekte<br />
bekannt, die 2007/2008 mit Hilfe der Privatwirtschaft<br />
durchgeführt werden sollen.<br />
Ein Konsortium unter Führung von KT, an<br />
dem unter anderem die Firmen Dasa Robot<br />
und Robo Tech beteiligt sind, wird zum<br />
Beispiel in der Free Economic Zone Incheon<br />
sowie im Messezentrum BEXCO in Busan<br />
insgesamt sieben URC testen. Sie sollen<br />
Besuchern Auskünfte erteilen und für die<br />
Werbung eingesetzt werden. In einem<br />
anderen Konsortium arbeiten der Messinstrumentehersteller<br />
ED, CJ Food, KT und<br />
das <strong>Korea</strong> Institute of Science and Technology<br />
(KIST) zusammen. Getestet werden<br />
zunächst drei statische Roboter, die in<br />
einer Restaurantkette in Seoul am Eingang<br />
Empfangsdienstleistungen erbringen. 2008<br />
sollen sie beweglich werden und in den<br />
Restaurants Bestellungen aufnehmen. Ein<br />
drittes Konsortium schließlich wird von<br />
der Firma Daewoo Robot geführt. Es entwickelt<br />
und testet Roboter zur Bewachung<br />
vor allem von Kulturschätzen. Ein Ko-<br />
operationspartner in der Regierung ist das<br />
Kulturministerium.<br />
Die Arbeit der Konsortien ist eine wichtige<br />
Grundlage für die “Integration” der Roboter<br />
in die Gesellschaft. Vor allem die rasche<br />
Alterung der Bevölkerung ist eine Antriebskraft<br />
für die Entwicklung von Servicerobotern<br />
in <strong>Korea</strong> und anderen Ländern. Perspektivisch<br />
sollen sie gerade körperlich eingeschränkten<br />
älteren Menschen bestimmte<br />
Aufgaben abnehmen, sie unterhalten, aber<br />
auch als “emotionale Begleiter” dienen.<br />
Nach den Vorstellungen der koreanischen<br />
Regierung soll dann bis 2020 in jedem<br />
Haushalt mindestens ein Robotergefährte<br />
zu finden sein.<br />
<strong>Korea</strong> geht aber noch einen Schritt weiter.<br />
Nach Möglichkeit soll noch innerhalb<br />
des Jahrs 2007 die weltweit erste “Ethik-<br />
Charta für Roboter” verabschiedet werden.<br />
Nicht überraschend wird über die Details<br />
noch gestritten. Pressemeldungen zufolge<br />
soll die “Charta” aber ethische Grenzen<br />
für die Entwicklung der Robotertechnologie<br />
und Regeln für Produzenten wie auch<br />
Anwender enthalten.<br />
Brennstoffzellen<br />
Für die Wasserstoff-FuE sollen zwischen<br />
2004 und 2012 zusammen umgerechnet<br />
174 Mio. USD, für die Brennstoffzellenpro-<br />
jekte 237 Mio. USD an staatlichen Geldern<br />
investiert werden. Hinzu kommen 175 Mio.<br />
USD für Demonstrationsprojekte und die<br />
praktische Umsetzung. Zusammen mit privaten<br />
Geldern beläuft sich das FuE-Budget<br />
für Wasserstoff/Brennstoffzellen auf mehr<br />
als 1 Mrd. USD. Für 2007 hat der Staat<br />
insgesamt 50 Mio. USD bereitgestellt. Das<br />
MOCIE steuert hierzu 40 Mio. USD, das<br />
Ministry of Science and Technology MOST<br />
10 Mio. USD bei.<br />
Mit Wasserstoff- und Brennstoffzellenforschung<br />
befassen sich die großen nationalen<br />
Forschungseinrichtungen, so zum<br />
Beispiel das <strong>Korea</strong> Institute of Energy<br />
Research (KIER) und das <strong>Korea</strong> Institute of<br />
Science and Technology (KIST), Universitäten<br />
wie etwa die Seoul National University<br />
sowie eine Reihe von privaten Unternehmen,<br />
darunter Hyundai-Kia Motors,<br />
Posco, Samsung SDI und LG Chem. Große<br />
Themengebiete sind unter anderem Brennstoffzellen<br />
für mobile Anwendungen sowie<br />
für Transportsysteme, Kraftwerke und für<br />
den Einsatz im Haus.<br />
Marktchancen<br />
Konjunktur<br />
Die Hochtechnologieaktivitäten sind auch<br />
für ausländische Unternehmen sehr attraktiv,<br />
denn mit den Entwicklungsprogrammen<br />
sind direkt oder indirekt zahlreiche<br />
geschäftliche Möglichkeiten verbunden. So<br />
ist <strong>Korea</strong> z.B. bei Teilen und Komponenten,<br />
bei Instrumenten und Spezialmaschinen<br />
stark von Importen abhängig. Da koreanische<br />
Einrichtungen bei vielen “Wachstumsmotoren”<br />
technologisches Neuland<br />
betreten, werden sie sich aktiv um ausländische<br />
Unterstützung und Kooperationen<br />
bemühen.<br />
Dr. Detlef Rehn ist Korrespondent der<br />
Bundesagentur für Außenwirtschaft<br />
(bfai) in <strong>Korea</strong>. Der vorliegende Artikel<br />
ist ein Auszug aus der neuen Publikation<br />
„Hochtechnologieland <strong>Korea</strong>“, die von<br />
bfai und <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong> gemeinsam herausgegeben<br />
worden ist (121 Seiten,<br />
Bestellung über kgcci.com).<br />
40 KORUM<br />
KORUM 41
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by the respective publications either through a formal pitch submission and selection process or voted/polled by corporates/financial institutions directly in the country or across the Asia Pacific region. Copyright © 2007 Deutsche Bank AG.
10 Jahre nach der Asienkrise<br />
<strong>Korea</strong> zwischen Euphorie und Depression<br />
Bernhard Seliger<br />
Vor fast genau zehn Jahren schien die<br />
koreanische Wirtschaft am Ende. Nach<br />
Jahrzehnten des weltweit höchsten Wirtschaftswachstums<br />
konnte sich der asiatische<br />
Tiger dem Sog der Asienkrise nicht<br />
mehr entziehen. Nach einigen spektakulären<br />
Firmenzusammenbrüchen, darunter<br />
der Autohersteller Kia und der Hanbo-<br />
Konzern, sank auch hier das Vertrauen der<br />
Anleger genauso rapide wie die nutzbaren<br />
Währungsreserven (die von etwa 30 Mrd.<br />
USD auf einen Tiefpunkt von 7 Mrd. USD<br />
sanken), der Won wurde um über vierzig<br />
Prozent abgewertet, der Aktienindex<br />
fiel fast genauso stark, die Länderbonität<br />
wurde von den großen Ratingagenturen<br />
heruntergestuft und die häufig kurzfristigen<br />
Kredite im Ausland konnten nicht<br />
mehr erneuert werden. <strong>Korea</strong> musste<br />
schließlich im November 1997 beim Internationalen<br />
Währungsfonds (IMF) um Hilfe<br />
bitten, was zur bis dahin größten Hilfsaktion<br />
überhaupt mit einem Gesamtwert von<br />
58 Mrd. USD führte. Politisch war dieses<br />
als nationale Demütigung empfundene<br />
IMF-Paket ein Grund für den Wechsel zur<br />
bisherigen Oppositionspartei bei den Präsidentschaftswahlen<br />
Ende 1997.<br />
Nachdem es im Jahr 1998 zu einer tiefen<br />
Rezession kam, die in <strong>Korea</strong> stark mit den<br />
Auflagen zur Wirtschaftsreform im Rahmen<br />
der Hilfsaktionen des IMF und anderer<br />
Geber verbunden wurde, weshalb hier die<br />
Krise bis heute als „IMF-crisis“ bezeichnet<br />
wird, kam es schon im folgenden Jahr,<br />
1999, zu einem glänzenden Comeback.<br />
Zehn Jahre nach der Krise steht Südkorea<br />
makroökonomisch ausgezeichnet dar. Das<br />
Wirtschaftswachstum konnte zwar nur in<br />
den ersten Jahren nach der Krise an die<br />
hohen Wachstumsraten der Vergangenheit<br />
anknüpfen, ist mit drei bis fünf Prozent<br />
in den letzten Jahren aber immer noch<br />
deutlich positiv gewesen. Die Arbeitslosigkeit<br />
konnte schon bald nach der Krise<br />
auf den niedrigen Vorkrisenstand von etwa<br />
drei Prozent zurückgeführt werden, und<br />
das früher endemische Problem der hohen<br />
Inflationsraten wurde von einer Phase<br />
historisch niedriger Preissteigerungen<br />
abgelöst. Der Wert der Exporte stieg bis<br />
2006 auf mehr als 312 Mrd. USD, was eine<br />
Verdopplung des Vorkrisenstands darstellt,<br />
die Devisenreserven stiegen auf 239 Mrd.<br />
USD (2006) und das Pro-Kopf-Einkommen<br />
erreichte 24.500 USD im Jahr 2006, was<br />
eine Verdreifachung gegenüber dem Krisenstand<br />
darstellt.<br />
Dennoch werden diese Daten aus drei<br />
Gründen nicht uneingeschränkt als Ausdruck<br />
des Erfolgs verstanden. Erstens ist<br />
vor allem das Wachstum des BIP stark<br />
schwankend, so dass von einer Achterbahnfahrt<br />
gesprochen wird. Zweitens ist<br />
die Wachstumstendenz sinkend – betrug<br />
das Potenzialwachstum <strong>Korea</strong>s jahrzehntelang<br />
sieben bis acht Prozent, so sank<br />
es auf jetzt unter fünf Prozent. Die gol-<br />
Grunddaten zur Wirtschaftsentwicklung Südkoreas 2001-2006<br />
in %, Wechselkurse jeweils zum Jahresende<br />
2002 2003 2004 2005 2006<br />
BIP Wachstum 7,0 3,1 5,0 3,9 5,0<br />
Inflationsrate (Verbraucherpreise) 2,7 3,6 3,6 2,0 2,2<br />
Arbeitslosigkeit 3,1 3,4 3,3 3,6 3,3<br />
Wechselkurs Won/ USD 1.200,4 1.192,6 1.041,8 1.020,7 939,5<br />
Wechselkurs Won/ Euro 1.257,36 1.501,24 1.419,8 1.208,99 1.209,4<br />
Quelle: <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong>; National Statistical Office, Kookmin Bank<br />
Konjunktur<br />
denen Jahre des Hochwachstums sind,<br />
trotz anderslautender Beteuerungen aller<br />
Präsidenten und Präsidentschaftskandidaten<br />
wohl vorbei. Drittens ist, etwa auf<br />
dem Arbeitsmarkt, der Aussagewert der<br />
oberflächlich betrachtet ausgezeichneten<br />
Werte nur sehr bedingt, da in ihnen viele<br />
wirtschaftliche Schwierigkeiten nicht zum<br />
Ausdruck kommen. Dies alles führt dazu,<br />
dass das Wirtschaftsklima in <strong>Korea</strong> trotz<br />
der robusten Makrodaten als krisenhaft<br />
empfunden wird, u.a. mit dem Effekt, dass<br />
Wirtschaftskompetenz zum wichtigsten<br />
Faktor für die kommende Präsidentschaftswahl<br />
geworden ist.<br />
Die jetzige Lage ist der Ausdruck einer<br />
tiefgreifenden Änderung der institutionellen<br />
Struktur der koreanischen Wirtschaft,<br />
die immer noch auf der Suche nach<br />
einem neuen, akzeptierten Leitbild ist.<br />
Vor der Krise war dies hohes Wachstum<br />
im Zusammenspiel von mächtigen, stark<br />
diversifizierten Konzernen (Chaebol) und<br />
einem vor allem mit Hilfe von Banken stark<br />
in die Wirtschaftsprozesse eingreifenden<br />
Staates Ursache für den Aufstieg <strong>Korea</strong>s<br />
zur Industrienation. Bereits die neunziger<br />
Jahre brachten jedoch eine viel stärkere<br />
Öffnung traditionell geschlossener Märkte,<br />
und jetzt sind einzelne Elemente des<br />
früheren Wirtschaftsmodels obsolet. Zwar<br />
ist <strong>Korea</strong>s Wachstum immer noch hauptsächlich<br />
auf Exporte gestützt, aber die Verflechtungen<br />
zwischen heimischer Industrie<br />
und internationalen Investoren sind stärker<br />
geworden, China ist als neuer wichtigster<br />
Exportmarkt, Produktionsstandort koreanischer<br />
Firmen und Konkurrent ein neuer<br />
Faktor geworden, die Rolle des Hochtechnologiesektors<br />
hat die Bedingungen für<br />
erfolgreichen Wettbewerb verändert, und<br />
die traditionelle Lenkung der Wirtschaft<br />
durch den Staat über den Finanzsektor<br />
funktioniert nur noch sehr bedingt.<br />
KORUM 45
Als Antwort auf die Krise 1997 hatte <strong>Korea</strong><br />
nicht nur bestimmte Bedingungen internationaler<br />
Geldgeber zu erfüllen, sondern<br />
schon die Regierung von Kim Dae-Jung<br />
versuchte, unter dem Begriff „vier plus<br />
eins“-Politik die Reform des Firmensektors,<br />
Reform des Finanzsektors, des Arbeitsmarktes<br />
und des öffentlichen Sektors bei<br />
gleichzeitiger Öffnung für ausländische<br />
Investoren. Zu den geglückten Reformen<br />
gehört sicherlich die Geldpolitik, die nach<br />
Bank of <strong>Korea</strong><br />
dem Desaster von 1997 völlig neu definiert<br />
wurde. Nach dem Absturz des Wechselkurses<br />
des südkoreanischen Wons auf etwa<br />
die Hälfte stand die Geldpolitik vor einer<br />
schwierigen Aufgabe. Einerseits waren die<br />
hoch verschuldeten Chaebol und ihre mittelständischen<br />
Zulieferer an niedrigen Zinsen<br />
interessiert. Andererseits war ein Großteil<br />
der Verschuldung in Auslandswährung<br />
aufgenommen worden, so dass der Absturz<br />
des Wechselkurses ein großes Problem bei<br />
der Zinsbedienung und Tilgung darstellte.<br />
Die mit dem IWF abgestimmte Politik<br />
der hohen Zinsen wurde teilweise heftig<br />
kritisiert und als Auslöser der schweren<br />
Rezession von 1997 bezeichnet, in der das<br />
südkoreanische BIP um etwa sechs Prozent<br />
fiel. Andererseits wurde das Ziel der Zinspolitik,<br />
nämlich die Wiederherstellung des<br />
Vertrauens in den Won, erreicht und schon<br />
Mitte 1998 lagen die Zinsen unter dem<br />
Niveau vor Krisenbeginn und die Inflationsrate<br />
erreichte seitdem historische niedrige<br />
Werte. Ermöglicht wurden diese Änderungen<br />
durch die Gewährung der Unab-<br />
hängigkeit an die koreanische Zentralbank<br />
und die nachfolgende Änderung der Geldpolitik,<br />
die sich jetzt an der Inflationsrate<br />
orientiert (sog. inflation targeting).<br />
Auch die Reform des Bankensektors war<br />
sehr erfolgreich, vor allem im Vergleich<br />
zum großen Nachbarn Japan. Faule Kredite<br />
wurden durch eine neu gegründete <strong>Korea</strong>n<br />
Asset Management Company (KAMCO)<br />
aufgekauft und dadurch ein Neuanfang für<br />
die Banken ermöglicht, gleichzeitig wurde<br />
der Konsolidierungsprozess der Banken<br />
beschleunigt. Nicht komplett ist dagegen<br />
bis heute die Reform des Firmensektors.<br />
Zwar kam es in vielen Firmen zu einer Öffnung,<br />
z.B. für ausländische Aufsichtsräte,<br />
aber die Finanzbeziehungen der Mischkonzerne<br />
(Chaebol) bleiben undurchsichtig<br />
und die Rolle der Gründerfamilien, die<br />
zumeist über inoffizielle Kanäle ausgeübt<br />
wird, ist so wichtig wie eh und je. Auch die<br />
Verflechtungen von Politik und Wirtschaft,<br />
wie im Fall des in Nordkorea agierenden<br />
Hyundai-Konzerns, bleiben stark.<br />
Sorgen bereitet auch das jahrelange ungehemmte<br />
Wachstum der Immobilienpreise<br />
in Seoul, dass neben dem Kreditkartenboom<br />
ein Hauptgrund für die wachsende<br />
Verschuldung von Privathaushalten ist.<br />
Die staatliche Politik, die daraufhin mit<br />
unzureichenden Regulierungsmaßnahmen<br />
reagiert hat, war erfolglos und wird wohl,<br />
spätestens nach der Präsidentschafts- und<br />
Parlamentswahl Ende 2007 und im Früh-<br />
Konjunktur<br />
jahr 2008 geändert werden. Eine konsequente<br />
Dezentralisierungspolitik war nach<br />
der gescheiterten symbolischen Verlegung<br />
der Hauptstadt ebenfalls nicht mehr möglich,<br />
auch wenn die Verlegung von staatlichen<br />
Unternehmen in die Provinz ein guter<br />
Ansatz dazu war.<br />
Letztlich muss <strong>Korea</strong> auch seine Rolle in<br />
der ostasiatischen und in der Weltwirtschaft<br />
neu definieren. Standen nach der<br />
Krise von 1997 vor allem Ansätze zur regionalen<br />
Integration im Vordergrund wie<br />
ASEAN plus drei (China, Japan, <strong>Korea</strong>), versucht<br />
<strong>Korea</strong> jetzt, sich durch ein weltweites<br />
Netz bilateraler Freihandelsabkommen,<br />
von denen die mit den USA und der<br />
EU sowie eventuell mit China und Japan<br />
die wichtigsten sind, vor internationaler<br />
Isolierung zu schützen. Der gleichzeitige<br />
Versuch, <strong>Korea</strong> als Angelpunkt der ostasiatischen<br />
Wirtschaft, des Finanzsektors,<br />
von F&E und Logistik zu etablieren („hub<br />
of East Asia“), war bisher nicht sehr erfolgreich.<br />
<strong>Korea</strong> hat in den zehn Jahren nach<br />
der Asienkrise wohl von allen von der Krise<br />
betroffenen Staaten den konsequentesten<br />
Erneuerungsprozess begonnen und wurde<br />
dafür mit einem raschen Wiederaufstieg<br />
belohnt. Das Wachstumspotenzial <strong>Korea</strong>s<br />
wird wohl nicht mehr die Vorkrisenraten<br />
erreichen, allerdings ist das angesichts der<br />
Reifung der Wirtschaft und des erreichten<br />
Wohlstands auch nicht verwunderlich. Die<br />
Fortführung von Reformen im Bereich der<br />
Firmenorganisation und –transparenz, die<br />
Stärkung des Humankapitals, die Festigung<br />
der erreichten Position im Wettbewerb<br />
mit Hochtechnologien, die Absicherung<br />
der regionalen Integration von Güter-<br />
und Faktormärkten durch entsprechende<br />
Institutionen, vor allem im Bereich der<br />
Wettbewerbspolitik, sowie die Vorbereitung<br />
auf die Wiedervereinigung mit einem<br />
der ärmsten Länder der Welt, Nordkorea,<br />
bleiben große Aufgaben für die südkoreanische<br />
Wirtschaft und Wirtschaftspolitik in<br />
der Zukunft.<br />
Privatdozent Dr. Bernhard Seliger ist<br />
Repräsentant der Hanns Seidel Stiftung<br />
in <strong>Korea</strong>.<br />
KORUM 47
Konjunktur<br />
Nordkorea – Wirtschaftliche Öffnung?<br />
Rüdiger Frank<br />
Die Demokratische Volksrepublik <strong>Korea</strong><br />
(Nordkorea) ist eine der nach dem Ende<br />
des 2. Weltkrieges entstandenen und sich<br />
als sozialistisch bezeichnenden zentralen<br />
Planwirtschaften. Nachdem dieses Modell<br />
der Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung<br />
ab Ende der achtziger Jahre in eine existenzielle<br />
Krise geraten ist, stellt sich die<br />
Frage, welche Entwicklung man in Nordkorea<br />
erwarten kann. Nunmehr sind fast<br />
zwei Jahrzehnte seit dem Zusammenbruch<br />
der Sowjetunion und ihrer europäischen<br />
Satelliten vergangen. Der Wegfall der militärischen,<br />
ideologischen und wirtschaftlichen<br />
Verbündeten hat nicht zum Kollaps<br />
geführt, auch wenn dieser angesichts der<br />
schwierigen Wirtschaftslage, des außenpolitischen<br />
Drucks und der zu erwartenden<br />
innenpolitischen Veränderungen keinesfalls<br />
ausgeschlossen werden kann.<br />
Kontrollierter Wandel<br />
wahrscheinlich<br />
Ein Grund für das Fortbestehen Nordkoreas<br />
ist der seit den fünfziger Jahren konsequent<br />
verfolgte Kurs der maximalen nationalen<br />
Unabhängigkeit, der zwar nie zur<br />
absoluten Autarkie geführt hat - dies ist<br />
objektiv nicht möglich -, aber die Grundlage<br />
für die Subsistenz auf niedrigem Niveau<br />
legen konnte. Sowohl der Tod des Staatsgründers<br />
und der zentralen Figur für die<br />
Kohärenz Nordkoreas im Jahre 1994 als<br />
auch die sich anschließende Nahrungsmittelkrise<br />
haben es nicht vermocht, das<br />
System hinreichend zu destabilisieren, um<br />
den spontanen Wechsel in die postsozialistische<br />
Gesellschaft einzuleiten. Zwar bleibt<br />
als ernstes Zukunftsproblem die noch völlig<br />
ungeklärte Nachfolge des bereits 65jährigen<br />
Kim Jong-il; jedoch muss man sich<br />
als externer Beobachter angesichts der<br />
Erfahrungen der letzten zwei Jahrzehnte<br />
wohl verstärkt dem Szenario des kontrollierten<br />
Wandels widmen, um die Entwicklungen<br />
in Nordkorea adäquat einschätzen<br />
zu können.<br />
Vorbilder für den Wandel<br />
Vielleicht ist es nur ein Zufall, dass mit<br />
Ausnahme Kubas drei der vier bekanntesten<br />
noch immer unter dem Label “sozialistisch”<br />
firmierenden Volkswirtschaften in Ostasien<br />
liegen; doch ohne Zweifel erleichtert<br />
die geografische und kulturelle Nähe eine<br />
mögliche Vorbildwirkung. Angesichts der<br />
strukturellen und historischen Unterschiede<br />
ist es wenig seriös, direkte Parallelen<br />
zwischen der Entwicklung in China<br />
bzw. Vietnam und der Zukunft Nordkoreas<br />
zu ziehen, doch spricht der rege personelle<br />
Austausch dafür, dass man in Pyongyang<br />
mit Interesse verfolgt, wie ein von marktwirtschaftlichen<br />
Elementen getragener<br />
wirtschaftlicher Aufschwung unter Beibehaltung<br />
der kommunistischen Einparteien-<br />
herrschaft möglich ist.<br />
Kontrollierte Anpassung statt<br />
radikaler Reform<br />
Unter dem neuen Führer Kim Jong-il und<br />
nicht zuletzt aufgrund der traumatischen<br />
Erfahrung der Hungersnot 1995-1997<br />
haben in Nordkorea unübersehbare wirtschaftliche<br />
Veränderungen stattgefunden.<br />
Es wäre naiv, diese als zielgerichteten<br />
Reformversuch in Richtung einer Marktwirtschaft<br />
oder gar Demokratie zu interpretieren,<br />
auch wenn genau das langfristig<br />
das Resultat sein wird. Es handelt sich<br />
vielmehr um den auf der Erkenntnis objektiver<br />
Notwendigkeit beruhenden Versuch<br />
der Führung, das seit 1945 Aufgebaute zu<br />
bewahren und die alten politischen Ziele<br />
- nationale Unabhängigkeit <strong>Korea</strong>s, Wiedervereinigung,<br />
innenpolitische Stabilität<br />
und Fortbestand des Regimes - mit neuen<br />
Mitteln umzusetzen.<br />
Neue Erfolgsfaktoren<br />
Experimente mit wirtschaftlicher Öffnung<br />
gab es schon länger. Im Jahre 1984 wurde<br />
ein Gesetz verabschiedet, welches die<br />
Gründung von Joint Ventures mit ausländischen<br />
Investoren ermöglichen sollte. Das<br />
tatsächliche Ausmaß entsprechender Kooperationen<br />
war allerdings ähnlich gering<br />
wie der Erfolg der Anfang der neunziger<br />
Jahre im Nordosten geschaffenen Sonderwirtschaftszone<br />
Rajin-Sonbong. Offenbar<br />
fehlte neben Flexibilität auf nordkoreanischer<br />
Seite auch ein hinreichend stark<br />
politisch motivierter Kooperationspartner.<br />
Dies unterscheidet die seit Ende der neunziger<br />
Jahre initiierten Projekte, darunter<br />
das Tourismus-Geschäft im Kumgang-<br />
Gebirge und die Sonderwirtschaftszone um<br />
Kaesong, von ihren weniger erfolgreichen<br />
Vorgängern. Seitdem das wirtschaftlich<br />
erfolgreiche, demokratische Südkorea über<br />
das Selbstbewusstsein verfügt, immer wieder<br />
auf den schwierigen nördlichen Bruder<br />
zuzugehen und sich nicht von kurzfristigen<br />
Rückschlägen entmutigen zu lassen, wurden<br />
im Laufe weniger Jahre stabile und<br />
langfristige Strukturen wirtschaftlicher<br />
Zusammenarbeit mit Nordkorea geschaffen.<br />
Ausländer erwünscht<br />
Südkorea könnte hier wie ein Eisbrecher<br />
für andere, auch europäische und deutsche<br />
Unternehmen, fungieren. Seit 2007<br />
ist ein Kurswechsel zu beobachten: Während<br />
die genannten Projekte zuvor hauptsächlich<br />
innerkoreanischer Natur waren,<br />
wird mittlerweile intensiv um ausländische<br />
Investitionen in Kaesong geworben. Die<br />
Gründe sind vielfältig. Zum einen ist das<br />
Interesse vor allem erstklassiger südkoreanischer<br />
Unternehmen geringer als erwartet,<br />
während gleichzeitig eine kritische<br />
Masse an Investoren und Kapital für den<br />
Erfolg des Projektes unumgänglich ist. Die<br />
entstandene Lücke sollen nun ausländische<br />
Interessenten schließen. Ferner haben die<br />
kontrovers geführten Verhandlungen um<br />
das Freihandelsabkommen zwischen Südkorea<br />
und den USA gezeigt, dass es Seoul<br />
allein auf Dauer schwer fallen wird, die<br />
in Kaesong produzierten Güter auf dem<br />
Weltmarkt zu verkaufen, ohne mit den<br />
gegen Nordkorea verhängten Sanktionen<br />
zu kollidieren. Eine Koppelung koreanischer<br />
an ausländische Interessen wäre hier eine<br />
geschickte Gegenstrategie. Schließlich ist<br />
es nicht zuletzt das exponentiell wachsende<br />
Engagement chinesischer Unternehmen<br />
in Nordkorea, welches in Seoul mit<br />
Blick auf die Wiedervereinigung die Sorge<br />
vor einem Ausverkauf nordkoreanischer<br />
Bodenschätze und einem zu starken politischen<br />
Einfluss Pekings nährt.<br />
Chancen für Europäer?<br />
Objektiv gibt es durchaus Gründe für europäische<br />
Firmen, einen genaueren Blick auf<br />
Nordkorea zu werfen. Die reichlich vorhandenen<br />
Bodenschätze wie Magnesit oder<br />
Eisenerz sind angesichts der weltweiten<br />
Rohstoffknappheit potenziell interessant.<br />
Aufeinanderprallende politische Interessen<br />
wirtschaftlich starker Nachbarn werden<br />
das notwendige Investitionskapital für eine<br />
umfassende Modernisierung der Transport-<br />
und Kommunikationsinfrastruktur bereitstellen.<br />
Ein Beispiel von vielen ist die mil-<br />
liardenschwere Normalisierung mit Japan,<br />
auch wenn diese seit 2002 im Kontext<br />
der Debatte um entführte japanische BürgerInnen<br />
zunächst an Aktualität verloren<br />
hat. Die Lohnkosten in Nordkorea sind mit<br />
etwa 50-60 USD pro Monat recht niedrig,<br />
während wichtige Märkte wie Japan,<br />
Südkorea und China sehr nahe sind. Die<br />
von koreanischer Seite politisch gewollte<br />
Diversifizierung der Kooperationspartner<br />
eröffnet gerade für Europäer gute Chancen<br />
auf Förderung.<br />
Ein nordkoreanisches<br />
Wirtschaftswunder?<br />
Solange die Nuklearfrage ungelöst ist,<br />
bleiben aus formaljuristischen wie risikoanalytischen<br />
Gründen größere Geschäftsabschlüsse<br />
europäischer Unternehmen mit<br />
Nordkorea weitgehend illusorisch. Wie<br />
das im Februar 2007 - nur vier Monate<br />
nach dem ersten Atomtest Nordkoreas<br />
- geschlossene Abkommen mit den USA<br />
zeigt, kann hier die Entwicklung jedoch<br />
überraschend dynamisch sein. Der Zeitpunkt<br />
wäre, wenn man die generell riskante<br />
Natur von Investments in einem<br />
Land wie Nordkorea vernachlässigt, durchaus<br />
günstig, um sich im ungesättigten<br />
nordkoreanischen Markt zu positionieren.<br />
Brückenköpfe gibt es bereits, wie die in<br />
Pyongyang ansässige European Business<br />
Association mit jahrelanger Erfahrung vor<br />
Konjunktur<br />
Ort. Zwar wird Nordkorea in seiner gegenwärtigen<br />
Form wohl niemals die Atomwaffen<br />
aufgeben; deren Verwendung als<br />
passive, hinreichend transparente Sicher-<br />
heitsoption anstelle der gegenwärtigen<br />
offensiven Politik ist allerdings nicht unrealistisch.<br />
Entsprechend bleibt zwar das<br />
Risiko einer erneuten Verschärfung der<br />
Lage weiterhin bestehen, doch sind auch<br />
eine außenpolitische Entspannung und<br />
die offiziell bereits angekündigte Fortführung<br />
der wirtschaftlichen Modernisierung<br />
denkbar. Letztere wird zu einer Vielzahl<br />
von schon erkennbaren Problemen wie<br />
Inflation, Arbeitslosigkeit und Korruption<br />
führen, langfristig aber die sozialen<br />
und strukturellen Voraussetzungen für eine<br />
Wirtschaftsordnung schaffen, die ähnlich<br />
erfolgreich sein kann wie jene in China<br />
und Vietnam. Am Ende steht vielleicht gar<br />
ein zweites koreanisches “Wirtschaftswunder”<br />
- dieses Mal am Fluss Taedong, mit<br />
aus dem Militär hervorgegangenen nordkoreanischen<br />
“Chaebol” und eingebettet in<br />
eine pankoreanische nationalistisch-patriotische<br />
Ideologie. Ignorieren sollte man<br />
diesen Markt an der nordöstlichen Flanke<br />
der zukünftigen globalen Führungsmacht<br />
China keinesfalls.<br />
Dr. rer. oec. Rüdiger Frank ist Professor<br />
für Wirtschaft und Gesellschaft Ostasiens<br />
an der Universität Wien, Adjunct<br />
Professor an der <strong>Korea</strong> University und<br />
Executive Vice Speaker der Vienna School<br />
of Governance.<br />
48 KORUM<br />
KORUM 49
Kompetenz<br />
<strong>Korea</strong> hofft auf großes Geschäft mit Kleinststrukturen<br />
Privatwirtschaft engagiert sich in der Nanotechnologie<br />
Elektronik-Anwendungen im Vordergrund<br />
Detlef Rehn<br />
Im koreanischen Nanotechnologiesektor<br />
konzentrieren sich die Aktivitäten auf die<br />
Forschung und Entwicklung sowie den<br />
Aufbau der dazu gehörigen Infrastruktur.<br />
Dennoch hat sich auch bereits ein umsatzträchtiger<br />
Nanotechnologiemarkt herausgebildet.<br />
Die Wachstumsprognosen für die<br />
kommenden Jahren sind sehr gut. Anwendungen<br />
für die Elektronikindustrie dominieren.<br />
Die Werkstoffindustrie ist ein anderer<br />
Schwerpunkt. Die Fachmesse “Nano<br />
<strong>Korea</strong>” ist im Inland die beste Gelegenheit<br />
für einen konzentrierten Überblick.<br />
Die Nanotechnologie (NT) gilt in <strong>Korea</strong> als<br />
einer der Motoren für die zukünftige wirtschaftliche<br />
und industrielle Entwicklung.<br />
Dieser Bedeutung entsprechend fließen<br />
dem Sektor hohe finanzielle Mittel zu. Ein<br />
alle fünf Jahre aktualisierter Zehnjahresplan<br />
veranschlagt für den Zeitraum von<br />
2006 bis 2015 Gesamtausgaben in Höhe<br />
von etwas mehr als 6,1 Bill. Won (rund 4,8<br />
Mrd. Euro; 1.000 Won = 0,78 Euro). Die<br />
Investitionen sind größtenteils für Projekte<br />
der Forschung und Entwicklung (FuE) sowie<br />
für den Aufbau einer nanotechnologischen<br />
FuE-Infrastruktur bestimmt.<br />
Fast 70% der NT-Investitionen steuert der<br />
Staat bei. Dieser hohe Anteil erklärt sich<br />
Markt für Nanotechnologie<br />
daraus, dass aus Sicht der Regierung die<br />
Impulse zur Entwicklung der NT wesentlich<br />
vom öffentlichen Sektor ausgehen müssen;<br />
nur so sei das Risiko für die Unternehmen<br />
überschaubar. Dennoch wird auch<br />
die Privatwirtschaft in die Pflicht genommen,<br />
denn im Zehnjahresplan geht es nicht<br />
allein um Grundlagenforschung, sondern<br />
auch um die Entwicklung marktfähiger<br />
Produkte und Verfahren.<br />
Bereich 2000 2005 2010 2015 Durchschnitt<br />
2001 - 2010<br />
Elektronik/ Kommunikation 5.069 18.277 56.449 151.484 +27,3<br />
Medizin, Gesundheit 238 726 2.792 6.978 +27,9<br />
Umwelt, Energie 333 813 2.724 6.255 +23,4<br />
Biotechnologie 730 1.342 3.103 5.873 +15,6<br />
Werkstoffe, ind. Fertigung 2.591 9.486 22.113 45.473 +23,9<br />
Luft-, Raumfahrt, Transportausrüst. 692 2.389 8.876 26.625 +29,1<br />
Verteidigung, andere 500 2.354 8.853 22.277 +33,3<br />
Gesamt 10.153 35.387 104.910 264.966 +26,3<br />
Quelle: Nanonet<br />
in Mrd. Won; Durchschnitt pro Jahr in %<br />
Der private Sektor ist stark an der NT interessiert.<br />
Wie viele genau sich mit nanotechnologischen<br />
Fragestellungen befassen,<br />
ist allerdings nicht bekannt. Ende 2005<br />
waren es nach Angaben des Ministeriums<br />
für Wissenschaft und Technologie<br />
(MOST) 214 Unternehmen; davon waren<br />
32 große, 56 mittlere und kleine sowie<br />
weitere 126 Venturefirmen. Diese Angaben<br />
waren wegen der unbekannten Klassifikationsgrundlage<br />
nicht zu überprüfen.<br />
Zu den im Nanosektor tätigen Großunternehmen<br />
gehören unter anderem Samsung<br />
Electronics, LG Electronics, Hynix, SK<br />
Chemical und Posco. Samsung arbeitet in<br />
seinem Advanced Institute of Technology<br />
(SAIT) unter anderem an Nano-Datenspeichersystemen<br />
und an Tera-Level-Speicherelementen.<br />
LG Electronics erforscht beispielsweise<br />
Display-Technologien auf der<br />
Basis von Kohlenstoff-Nanoröhrchen (CNT).<br />
Zu den wichtigen kleinen Unternehmen<br />
gehört Iljin Nanotech. Diese Firma gehört<br />
zu den führenden heimischen Anbietern<br />
52 KORUM<br />
KORUM 53<br />
von CNT.<br />
Um die Bedürfnisse der Privatwirtschaft in<br />
Bezug auf die NT-Entwicklung besser koordinieren<br />
zu können, wurde Ende 2001 mit<br />
Unterstützung und Finanzierung des Minis-<br />
teriums für Handel, Industrie und Energie<br />
(MOCIE) die National Technology Research<br />
Association (NTRA) gegründet. Sie hat<br />
etwa 70 Mitglieder. Der Vorsitz liegt bei LG<br />
Electronics. Arbeitsbereiche der NTRA sind<br />
Elektronik und Informationstechnik, Werkstoffe,<br />
Chemie und Nano-Biotechnologie.<br />
Die Kooperation zwischen Wissenschaft<br />
und Privatwirtschaft findet besonders in<br />
den nationalen NT-Zentren statt. Zwei<br />
von ihnen, das National Nanofab Center<br />
in Daejeon und das <strong>Korea</strong> Advanced<br />
Nanofab Center in Suwon (Prov. Gyeonggi),<br />
unterstehen dem MOST. Sie betreiben<br />
vor allem Grundlagenforschung, bieten<br />
ihre Ausrüstungen und Dienste aber<br />
auch privaten Unternehmen an. Für die<br />
unmittelbare industrienahe FuE sind drei<br />
Zentren zuständig, die dem MOCIE unterstellt<br />
sind und von ihm auch zum großen<br />
Teil finanziert werden. Das National<br />
Center for Nanomaterials Technology in<br />
Pohang (Prov. N. Gyeongsang) befasst sich<br />
vor allem Nanowerkstoffen. Das National<br />
Center for Nanoprocess and Equipment in<br />
Gwangju (Prov. N. Jeolla) arbeitet besonders<br />
an dünnfilmbezogenen Ausrüstungen<br />
und Prozessen. Das National Nano Printed<br />
Electronics Center befindet sich noch<br />
im Aufbau und soll Technologien, Ausrüstungen<br />
und Systeme entwickeln, die<br />
für das Bedrucken von Komponenten und<br />
Displays, unter anderem OLED, genutzt<br />
werden können.<br />
Elektronik/Kommunikation ist nicht nur<br />
in der FuE, sondern auch bei der NT-<br />
Industrialisierung der wichtigste Bereich.<br />
Grund hierfür ist die hohe internationale<br />
Wettbewerbsfähigkeit der koreanischen<br />
Wirtschaft in diesem Bereich. Nach Angaben<br />
des <strong>Korea</strong> Institute of Science and<br />
Technology Information (KISTI) wurden<br />
mit nanotechnologischen Erzeugnissen in<br />
<strong>Korea</strong> 2005 bereits mehr als 35 Bill. Won<br />
umgesetzt. Über die Hälfte entfiel auf den<br />
Bereich Elektronik und Kommunikation. In<br />
den kommenden Jahren soll das Geschäft<br />
stark wachsen. Die Prognosen lauten für<br />
Kompetenz<br />
den Zeitraum von 2001 bis 2010 auf einen<br />
Zuwachs von 26,3% pro Jahr. Da die technologische<br />
und wirtschaftliche Entwicklung<br />
der Nanobranche in vielen Aspekten<br />
noch unsicher ist, sollten diese Angaben<br />
allerdings nur als ungefähre Beschreibung<br />
der Möglichkeiten verstanden werden.<br />
Zu den Produkten, die bereits im Markt<br />
sind, gehören zum Beispiel Kohlenstoff-<br />
”Bucky Balls”, die in Luftfiltern für Autos<br />
genutzt werden. Anbieter ist LG Household<br />
and Health Care Ltd. Ferner vermarktet<br />
Hyosung, ein führender koreanischer<br />
Produzent synthetischer Fasern, Nanofasern<br />
mit antibakteriellen Eigenschaften.<br />
Samsung verkauft eine Waschmaschine,<br />
die Nanosilberpartikel zur Entfernung von<br />
Bakterien bei niedrigen Waschtemperaturen<br />
nutzt. Zumindest im Ausland ist diese<br />
Maschine aber nicht unumstritten. In<br />
Schweden musste Samsung das Produkt<br />
aufgrund von Verbraucherprotesten wieder<br />
aus dem Markt nehmen, und auch in<br />
Deutschland gibt es ähnliche Forderungen.<br />
Wichtigste heimische Spezialmesse ist die<br />
“Nano <strong>Korea</strong>”. Sie fand in ihrer jüngsten<br />
Auflage vom 29.8. bis 31.8.07 im KINTEX<br />
-Gelände in Goyang nordwestlich von<br />
Seoul statt. An der Messe nahmen 155<br />
Unternehmen, Forschungseinrichtungen<br />
und andere Institutionen aus sieben Ländern<br />
teil. Zu den 32 ausländischen Ausstellern<br />
zählten auch sechs aus Deutschland,<br />
die sich an einem Gemeinschaftsstand der<br />
Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Saar<br />
präsentierten. Sie zeigten sich mit den<br />
Gesprächen und Kontakten auf der Messe<br />
zufrieden. Ein Unternehmen beispielsweise<br />
stellte Technologien zur NT-Behandlung<br />
von Stählen vor, an denen die koreanische<br />
Stahlindustrie großes Interesse hat. Auch<br />
eine vom Land Nordrhein-Westfalen und<br />
dem IVAM-Fachverband für Mikrotechnik<br />
organisierte Delegation deutscher NT-<br />
Experten war zur Messe nach Seoul angereist.<br />
Die nächste “Nano <strong>Korea</strong>” ist für den 27.-<br />
29.08.2008 angesetzt. Veranstaltungsort<br />
ist wieder das KINTEX.
Kompetenz<br />
Siemens - Innovation durch Forschung & Entwicklung<br />
Josef Meilinger<br />
Innovation war und ist die Grundlage der<br />
160-jährigen Unternehmensentwicklung<br />
von Siemens sowie der Schlüssel zum<br />
weltweiten Erfolg. Nur durch Innovationen<br />
können unseren Kunden verbesserte Produkte<br />
zu günstigeren Preisen angeboten<br />
werden, die diesen wiederum neue Möglichkeiten<br />
eröffnen. Stetige Investitionen<br />
in Forschung und Entwicklung (FuE) sind<br />
wichtige Voraussetzung für kontinuier-<br />
Siemens Firmenzentrale in München<br />
lichen Geschäftserfolg. Wegen immer kürzerer<br />
Produktlebenszyklen müssen Innovationen<br />
heute noch schneller zu marktreifen<br />
Produkten werden als früher. Im Jahr<br />
2006 erzielte Siemens mehr als 75% seines<br />
Umsatzes mit Produkten, die in den letzten<br />
fünf Jahren entwickelt wurden.<br />
Siemens beschäftigt im Bereich Forschung<br />
und Entwicklung derzeit rund 50.000 Mitarbeiter<br />
in 40 Ländern, was etwa 10% der<br />
gesamten Mitarbeiterzahl entspricht.<br />
Siemens investierte 2006 mehr als die<br />
Hälfte des FuE-Budgets in die Felder Soft-<br />
ware-Entwicklung sowie Informations- und<br />
Kommunikationstechnik. Dabei standen<br />
insbesondere innovative Technologien wie<br />
Nano-Technologie, Bio-Chip, intelligente<br />
Sensoren etc. im Vordergrund.<br />
Absicherung durch Patente<br />
Patente spielen eine strategisch wichtige<br />
Rolle, um Innovationen auf den interna-<br />
tionalen Märkten abzusichern. Mehr als<br />
62.000 patentierte Entwicklungen von Siemens<br />
werden meist in Form von Patentaustausch<br />
und Lizenzverträgen derzeit wirtschaftlich<br />
genutzt. Im Jahr 2006 hat Siemens<br />
10.000 neue Erfindungen gemacht,<br />
was einen Anstieg von 17% im Vergleich<br />
zum Vorjahr entspricht. Siemens stellte<br />
die meisten Patentanträge aller deutschen<br />
Firmen und steht an zweiter Stelle in Europa.<br />
In Amerika gehört Siemens zu den elf<br />
führenden Patentinhabern. Auch in Asien<br />
hat Siemens sein Patentportfolio ausgebaut,<br />
insbesondere in China. Die hohe Zahl<br />
von internationalen Patentanmeldungen<br />
verdeutlicht die große Innovationskraft<br />
von Siemens.<br />
Beitrag zur Nachhaltigkeit<br />
Wachsende Bevölkerungszahlen und<br />
zunehmender Wohlstand in der Welt gehen<br />
mit stärkerer Umweltverschmutzung und<br />
höherem Energieverbrauch einher. Dies<br />
stellt eine der größten Herausforderung<br />
des 21. Jahrhunderts dar. Insbesondere<br />
Großstädte (so genannte Mega-Cities)<br />
sehen sich mit enormen Problemen konfrontiert,<br />
die letztendlich nur durch effektive<br />
und effiziente Infrastrukturen gelöst<br />
werden kann.<br />
Im Laufe seiner 160-jährigen Firmengeschichte<br />
hat sich Siemens in der Entwicklung<br />
und Vermarktung von umweltfreundlichen<br />
und energiesparenden Technologien<br />
als weltweit führendes Unternehmen etabliert.<br />
Siemens plant mehr als die Hälfte<br />
seines FuE-Budgets für Umwelt- und Klimaschutz-Technologien<br />
einzusetzen, um<br />
zu einer besseren Zukunft der Menschheit<br />
beizutragen. Siemens verfolgt dabei<br />
in allen Geschäftsfeldern die Grundsätze<br />
umweltfreundlicher Herstellungsverfahren<br />
und entwickelt energieeffiziente Produkte<br />
und Lösungen. Mit seinen erfolgreichen<br />
Entwicklungen z.B. im Bereich der Energietechnik<br />
trägt Siemens dazu bei, CO2-<br />
Emmissionen bei der Energieerzeugung<br />
deutlich zu reduzieren.<br />
FuE bei Siemens in <strong>Korea</strong><br />
Siemens ist seit den 60er Jahren in <strong>Korea</strong><br />
aktiv und bietet zukunftsweisende Hightech-Produkte,<br />
Lösungen und Serviceleistungen<br />
an. <strong>Korea</strong> ist mit seinem großen<br />
lokalen Markt (<strong>Korea</strong> steht gemessen am<br />
BIP weltweit auf Platz 13), der zentralen<br />
Lage in Nordost-Asien sowie seiner<br />
dynamischen Wirtschaftsentwicklung ein<br />
attraktiver Markt für Siemens. <strong>Korea</strong> eignet<br />
sich aber darüber hinaus auch als Standort<br />
für Forschung und Entwicklung auf Grund<br />
seiner hoch entwickelten Technologieposition<br />
und der hervorragend ausgebildeten<br />
Fachkräfte.<br />
FuE im Bereich Medizintechnik<br />
Die strategische Entscheidung von Siemens,<br />
<strong>Korea</strong> als FuE-Standort zu nutzen,<br />
hat sich vor allem im Bereich Medizintechnik<br />
bewährt. Im Jahr 2004 wurde das<br />
Siemens Medical Forschungszentrum in<br />
Zusammenarbeit mit dem Ministerium für<br />
Industrie und Energie (MOCIE) sowie der<br />
Provinzregierung von Gyeonggi-do gegründet.<br />
Durch diese Kooperation zwischen<br />
Industrie und Wissenschaft hat Siemens<br />
einen Beitrag zur Aus- und Weiterbildung<br />
koreanischer Fachkräfte geleistet, neue<br />
Arbeitsplätze geschaffen und Innovationen<br />
in der Medizintechnik hervorgebracht. Mit<br />
der Förderung dieses Technologiebereiches<br />
und dem Export von lokal produzierten<br />
Produkten wird die Entwicklung <strong>Korea</strong>s<br />
zum globalen Spieler in der Medizintechnik<br />
unterstützt.<br />
Siemens Medical Ultrasound hat in <strong>Korea</strong><br />
das hochleistungsfähige und kompakte<br />
Ultraschall-Diagnose-Gerät SONOLINE<br />
G40 entwickelt, welches auf dem Weltmarkt<br />
eine absolute Innovation darstellt.<br />
Das G40, welches hauptsächlich auf dem<br />
europäischen und amerikanischen Markt<br />
verkauft wird, ist ein Beispiel für das hervorragende<br />
Zusammenwirken von globaler<br />
Siemens Basis-Technologie und der FuE<br />
Kompetenz koreanischer Siemens Mitarbeiter.<br />
Das Gerät mit hochauflösender<br />
Bildqualität und präziser Diagnosefähigkeit<br />
unterscheidet sich von herkömmlichen<br />
Ultraschall-Geräten, da es leicht und mobil<br />
einsetzbar ist. Dies hat den Vorteil einer<br />
schnelleren und präziseren Diagnose, die<br />
von den Anwendern hoch geschätzt wird.<br />
Im Dezember 2002 hat Siemens gemeinsam<br />
mit PROSONIC Co., Ltd., einem Unternehmen<br />
für Ultraschall-Messwandler, das<br />
Joint Venture Ultrasonic Technology Co.,<br />
Ltd. mit einem Eigenkapital von 20 Mio.<br />
USD gegründet. Die hier hergestellten<br />
Messwandler sind Kernkomponenten von<br />
Ultraschall-Diagnosegeräten und machen<br />
etwa 20-40% der Produktkosten von<br />
Ultraschall-Geräten aus. Sie wandeln die<br />
zurückreflektierten Schallwellen in Bildsignale<br />
um und machen eine präzise Diagnose<br />
der inneren Körperorgane erst möglich.<br />
Daneben stellt das Unternehmen auch<br />
Forschungsteam bei Siemens in Kyongju<br />
Kabel für Ultraschallgeräte her, so genannte<br />
Transducer. Das gesamte Produktionsvolumen<br />
von Ultrasonic Technology Co., Ltd.<br />
wird vollständig an die Siemens Ultrasound<br />
Group in Amerika geliefert und hauptsächlich<br />
in die USA und Europa weiterverkauft.<br />
Im Juni 2006 wurde das Unternehmen mit<br />
einer Investitionssumme von 9 Mio. USD<br />
komplett übernommen und in Siemens<br />
<strong>Korea</strong> integriert. Wegen der Wichtigkeit der<br />
in <strong>Korea</strong> gefertigten Komponenten spielen<br />
die koreanischen Entwicklungs- und Fertigungsstandorte<br />
eine zentrale Rolle in der<br />
weltweiten Produktions- und Forschungsstrategie<br />
des Bereiches Ultraschall-Technik<br />
von Siemens.<br />
FuE im Bereich Informations-<br />
& Kommunikationstechnik<br />
Nicht nur im medizinischen Bereich, sondern<br />
auch im Bereich für Informations- &<br />
Kommunikationstechnik hat Siemens in<br />
FuE Aktivitäten in <strong>Korea</strong> investiert. Im Mai<br />
2003 wurden knapp 39% der Anteile des<br />
damals noch jungen Unternehmens DASAN<br />
Networks für rund 54 Mio. USD übernommen.<br />
Wenig später wurde der Anteil auf<br />
über 50% ausgebaut. In den folgenden<br />
Jahren wurden die FuE- und Fertigungs-<br />
Aktivitäten mit zusätzlichen Investitionen<br />
in Höhe von über 100 Mio. Euro massiv<br />
ausgebaut. Durch Unterstützung von Sie-<br />
Kompetenz<br />
mens wurde DASAN Networks zu einem<br />
führenden Unternehmen für Breitband-<br />
Zugangs-Technologien und Ethernet-Produkte,<br />
nicht nur im Heimatmarkt <strong>Korea</strong>,<br />
sondern auch in Japan und in einigen<br />
europäischen Ländern. Die Kompetenzen<br />
im Bereich der Netzwerk-Technik werden<br />
nach wie vor ausgebaut, wobei auch mehr<br />
und mehr Verantwortung für das globale<br />
Geschäft in <strong>Korea</strong> aufgebaut wird. DASAN<br />
Networks wurde zusammen mit den anderen<br />
Aktivitäten im Bereich Kommunikationsnetze<br />
im April 2007 in das Joint Venture<br />
Nokia-Siemens-Networks eingebracht.<br />
FuE im Bereich Automobiltechnik<br />
Siemens Automotive ist ebenfalls seit vielen<br />
Jahren mit FuE Aktivitäten in <strong>Korea</strong><br />
erfolgreich. Als Zulieferer von elektronischen<br />
und elektromechanischen Komponenten<br />
hat Siemens mit dazu beigetragen,<br />
die koreanische Automobilindustrie auf<br />
Weltmarktniveau zu bringen. Über die letzten<br />
fünf Jahre hinweg wurden dabei mehr<br />
als 170 Mio. USD in die Produktentwicklung<br />
in <strong>Korea</strong> investiert.<br />
Siemens hat im Jahr 2005 darüber hinaus<br />
43% der Aktienanteile von Hyundai Autonet<br />
übernommen, einem Zulieferer der<br />
Hyundai Motors Company (HMC). Weiterhin<br />
wurde gemeinsam mit der HMC<br />
ein R&D Joint Venture namens CARNES<br />
gegründet.<br />
Josef Meilinger ist Präsident & CEO von<br />
Siemens Ltd. Seoul.<br />
54 KORUM<br />
KORUM 55
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Kompetenz<br />
Investition in die Zukunft<br />
Aufbau einer leistungsfähigen Bio- und Nanoszene in kurzer Zeit gelungen<br />
Hoher Grad an anwendungsorientierter Forschung<br />
Ruth Schneider<br />
<strong>Korea</strong> hat sich im Zuge einer sehr raschen<br />
Industrialisierung in den letzten Jahrzehnten<br />
in Schlüsselbranchen wie der<br />
Automobil- und Elektronikindustrie global<br />
sehr gut positionieren können. Die Chancen<br />
stehen gut, dass dies auch in der für<br />
die zukünftige gesamtwirtschaftliche Entwicklung<br />
zentralen Bio- und Nanotechnologie<br />
gelingen wird. Zugute kommen dem<br />
Land dabei die gute Ertragslage der großen<br />
Konzerne sowie die enge Vernetzung von<br />
politischen und wirtschaftlichen Entscheidungsträgern.<br />
Kein anderer Staat investiert anteilig<br />
gemessen am BIP weltweit mehr in Forschung<br />
und Entwicklung von Biotechnologie<br />
als <strong>Korea</strong>. Die seit 2001 jährlich um<br />
rund 30% steigenden staatlichen Investitionen<br />
(ca. 1,2 Mrd. USD in 2005) werden<br />
flankiert von den Investitionen der<br />
großen Konzerne, die mit ihren eigenen<br />
Forschungsinstituten die technologische<br />
Entwicklung vorantreiben. Dahinter steht<br />
auch die stark exportorientierte Automobil-<br />
und Elektronikindustrie des Landes, die<br />
mit dem technischen Fortschritt der Konkurrenten<br />
in den USA, Japan und Europa<br />
mithalten muss.<br />
Das Engagement der Privatwirtschaft<br />
garantiert ein hohes Maß an anwendungsorientierter<br />
Entwicklung. Die privaten<br />
Investitionen übersteigen inzwischen mit<br />
einem Anteil von 42% (2004) die Aufwendungen<br />
der Universitäten (36%) und der<br />
öffentlichen Forschungsinstitute (22%).<br />
Venture Kapital spielt in Asien generell bei<br />
der Vermarktung neuer Technologien nur<br />
eine sehr geringe Rolle, dies gilt auch für<br />
<strong>Korea</strong>.<br />
Mit dem systematischen Aufbau eines<br />
fruchtbaren Umfelds für die Entwicklung<br />
neuer Produkte durch Nanotechnologie<br />
hat <strong>Korea</strong> Anfang des neuen Jahrtausends<br />
begonnen. Seitdem konnte auch in diesem<br />
Bereich in relativ kurzer Zeit der Anschluss<br />
an die Entwicklung in den großen Industrie-<br />
nationen gefunden werden.<br />
Rasche Steigerung des technischen<br />
Niveaus in der Biotechnologie<br />
Die Biotechnologie-Industrie in <strong>Korea</strong> hat<br />
2004 ein Volumen von 1,95 Milliarden USD<br />
erreicht. Seit 2002 sind jährliche Zuwachsraten<br />
von über 20% zu verzeichnen. Im<br />
Ländervergleich, der die Anzahl der Unternehmen,<br />
Mitarbeiter und die Höhe der<br />
privaten Investitionen umfasst, ist <strong>Korea</strong><br />
weltweit an fünfter Stelle platziert. Von<br />
den 640 Unternehmen, die im engsten<br />
Sinne in <strong>Korea</strong> mit Biotechnologie befasst<br />
sind, entwickelt und produziert der größte<br />
Teil (30%) Produkte für die Pharmaindustrie<br />
(Antibiotika, Impfschutz für Hepatitis<br />
etc.). Ein wachsender Teil der Unternehmen<br />
befasst sich mit Post-Genomics. Aufgrund<br />
steigender Einkommen und der Alterung<br />
der Bevölkerung ist zukünftig mit einer<br />
starken Nachfrage nach hochentwickelten<br />
pharmazeutischen Präparaten zu rechnen.<br />
Relevanz haben ansonsten Produkte für<br />
die Nahrungsmittelindustrie (25%) sowie<br />
Bioverfahrenstechnik.<br />
Die staatlichen Förderprogramme stellen<br />
insbesondere Mittel für die Entwicklung<br />
von Genomtechnologie, Proteomik<br />
und Bioinformatik zur Verfügung. In der<br />
Produktion dominieren anteilig mit 43%<br />
biotechnologisch veränderte Lebensmittel,<br />
gefolgt von Medikamenten mit einem<br />
Anteil von 40%. In den Produktionsprozessen<br />
selber findet Bioverfahrenstechnik<br />
am häufigsten Anwendung, gefolgt von<br />
der Produktion und Nutzbarmachung von<br />
Bioressourcen, Gentechnik sowie Umwelt-<br />
Biotechnologie.<br />
Dass <strong>Korea</strong> technologisch rasant aufgeholt<br />
hat, zeigt sich sowohl im Spezialisierungsgrad<br />
als auch in der Anzahl der Patentanmeldungen.<br />
Der Grad der Spezialisierung<br />
der Patentanmeldungen beim Europäischen<br />
Patentbüro (EPO) hat inzwischen<br />
laut Angaben der OECD 0,7 Punkte und<br />
damit das Niveau der EU-Staaten erreicht<br />
(D: 0,6; J: 0,6; USA: 1,7). Die Anzahl der<br />
Patente aus dem Biotech-Bereich an allen<br />
koreanischen Patentanmeldungen beim<br />
EPO beträgt 3%. Der Anteil koreanischer<br />
Anmeldungen im Ländervergleich liegt bei<br />
ca. 1% (China: 0,8%; J: 13,8%; D: 13,6%)<br />
Bisher konzentriert sich die Industrie im<br />
Gebiet um die Hauptstadt Seoul. Einzelne<br />
Provinzregierungen, z.B. in Gyeonggi-do,<br />
versuchen aber durch Fördermittel, Steueranreize<br />
und geeignete Infrastruktur ihr<br />
Profil zu stärken. Diese Bemühungen zielen<br />
auch auf die Ansiedlung ausländischer<br />
Unternehmen.<br />
Nanotechnologie als Schlüssel<br />
zur industriellen Umstrukturierung<br />
Auch die Entwicklung in der Nanotechnologie<br />
wird von der Nachfrage in der<br />
Automobilindustrie und Elektronikindustrie<br />
vorangetrieben, insbesondere von der<br />
Weiterentwicklung von Flachbildschirmen,<br />
Halbleiterprodukten und PKW-Komponenten.<br />
Die Nanotechnologie gilt dabei als ein<br />
Schlüssel für die industrielle Umstrukturierung<br />
und den Erhalt der internationalen<br />
Wettbewerbsfähigkeit. Zur Entwicklung<br />
des Zweigs will die Regierung bis 2010<br />
im Rahmen eines Zehnjahresplans insgesamt<br />
knapp 2,4 Bill. Won (etwa 1,6 Mrd.<br />
Euro) ausgeben. Die Privatwirtschaft soll<br />
sich innerhalb des Zehnjahresplans an den<br />
Aufwendungen für FuE von etwa 1,2 Bill.<br />
Won mit einem Drittel beteiligen. Ferner<br />
werden derzeit Strukturen aufgebaut, um<br />
FuE-Resultate schneller in den Privatsektor<br />
zu transferieren.<br />
Die gemeinsamen Anstrengungen haben<br />
bereits zu einer Erhöhung der Anzahl der<br />
Unternehmen, die im engsten Sinne mit<br />
Nanotechnologie befasst sind, von 78<br />
im Jahr 2001 auf über 200 im Jahr 2005<br />
geführt. Auch das im Bereich der Nanotechnologie<br />
FuE beschäftigte Personal hat<br />
sich in dieser Zeit auf fast 4.000 Forscher<br />
mehr als verdreifacht.<br />
Zwischen 1999 und 2003 wurden 979<br />
internationale Patente eingereicht. Dies<br />
zeigt den technologischen Fortschritt und<br />
war im internationalen Ländervergleich die<br />
fünftbeste Position. Dünnschichttechnologien,<br />
Photokatalysen und Nanopowder<br />
machen 36% der Produkte aus. Mit 21%<br />
steht Prozessausrüstung an zweiter und<br />
Halbleiternanoprodukte mit 15% an dritter<br />
Stelle. Während das technische Niveau<br />
nach Untersuchungen des <strong>Korea</strong> Institute<br />
of Science and Technology 2001 noch<br />
25% des US-amerikanischen Niveaus ausmachte,<br />
hat sich dieses bis 2005 auf den<br />
Faktor 66 erhöht (EU: 80,5; Japan: 85,5;<br />
China: 55,1). Besonders hoch entwickelt<br />
sind Nanobauteile (77) und die Nanobio-<br />
technologie (56) sowie Nanomaterialien<br />
und Nanoverfahrenstechnik (66). Von 2002<br />
bis 2005 wurden beim koreanischen Pa-<br />
tentbüro über 2.000 nanotechnologische<br />
Patente von koreanischen Firmen angemeldet.<br />
Pharma und Kosmetikprodukte machten<br />
ca. ein Viertel davon aus, halbleiterbezogene<br />
Produkte 18,8%. Auch Anwendungen<br />
für Textilien, Waschmaschinen und<br />
Kühlschränke waren unter den angemeldeten<br />
Patenten.<br />
Zahlreiche Chancen zur<br />
Zusammenarbeit<br />
Kompetenz<br />
Chancen für deutsche Unternehmen bestehen<br />
in der Nachfrage der Unternehmen<br />
nach leistungsfähigen Partnern aus dem<br />
Ausland. Durch den hohen Entwicklungsstandard<br />
bietet sich auch eine Zusammenarbeit<br />
mit einem koreanischen KMU an.<br />
Dies kann den Einstieg in den stark von<br />
persönlichen Netzwerken geprägten Markt<br />
erleichtern. Von den Förderleistungen der<br />
Regierung können auch KMU profitieren.<br />
Andererseits bietet der Markt auch gute<br />
Chancen zum Einkauf neuer Produkte zu<br />
günstigen Preisen.<br />
Ruth Schneider ist Regionalmanagerin<br />
beim OAV – German Asia-Pacific<br />
Business Association.<br />
58 KORUM<br />
KORUM 59
Kompetenz<br />
Auslandshandelskammer <strong>Korea</strong><br />
Tor zum koreanischen Markt<br />
Zentrum der deutsch-koreanischen Business Community<br />
Carsten Lienemann<br />
Produkte „Made in Germany“ genießen<br />
in <strong>Korea</strong> grundsätzlich eine hohe Wertschätzung,<br />
weshalb sich Deutschland zum<br />
wichtigsten koreanischen Handelspartner<br />
innerhalb der EU entwickelt hat. Deutsche<br />
Anbieter müssen allerdings zahlreiche<br />
Besonderheiten beachten, um ihre Produkte<br />
erfolgreich in <strong>Korea</strong> verkaufen zu<br />
können. Die <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong> weiß aus langjähriger<br />
Erfahrung, wie der koreanische Markt<br />
„tickt“ und hilft mit praxisbezogenen<br />
Informationen und Dienstleistungen. Sie<br />
ist damit die Erste Adresse für alle Fragen<br />
zum koreanischen Markt.<br />
Verlässlicher Partner vor Ort<br />
Die <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong> fördert seit ihrer Gründung<br />
im Jahr 1981 die wirtschaftlichen Beziehungen<br />
zwischen Deutschland und <strong>Korea</strong>.<br />
Mit insgesamt 18 deutschen und koreanischen<br />
Mitarbeitern ist die <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong> die<br />
größte Handelskammer eines europäischen<br />
Landes in <strong>Korea</strong>. Sämtliche Mitarbeiter sind<br />
Hochschulabsolventen mit mehrjähriger<br />
Berufserfahrung und verhandlungssicher in<br />
mindestens zwei Fremdsprachen.<br />
Die offizielle Repräsentanz von Wirtschaftsinteressen<br />
ist eine wichtige Aufgabe<br />
der Kammer. Anliegen der Mitglieder werden<br />
aufgenommen und bei Wirtschaftskonsultationen<br />
zwischen Deutschland und<br />
<strong>Korea</strong> auf die Agenda gesetzt.<br />
Networking ist in <strong>Korea</strong> vielleicht noch<br />
wichtiger, als in anderen Ländern. Deshalb<br />
organisiert die <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong> für ihre Mitglieder,<br />
aber auch für Kunden und koreanische<br />
Business Partner eine Vielzahl von<br />
Events. Das Spektrum reicht dabei von<br />
Großveranstaltungen, über PR-Events,<br />
Frühstücksmeetings bis hin zu Stammtischen.<br />
Auch die 11. Asien-Pazifik-Konferenz<br />
der Deutschen Wirtschaft wird vor Ort<br />
durch die <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong> organisiert.<br />
Mitglieder erhalten regelmäßig Fachinformationen,<br />
Newsletter und werden ständig<br />
über die neuesten Entwicklungen – u.a.<br />
durch das Wirtschaftsmagazin KORUM<br />
– informiert. Zu allgemein interessanten<br />
Spezialthemen, wie Hochtechnologie,<br />
Steuern oder Arbeitsrecht, werden Bücher<br />
herausgegeben, die oft als Referenz herangezogen<br />
werden. Einmal pro Jahr wird auch<br />
ein umfangreiches Mitgliederverzeichnis<br />
publiziert, das alle relevanten Kontaktdaten<br />
enthält.<br />
Dienstleistungen<br />
Die <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong> bietet alle Arten von Dienstleistungen,<br />
die Unternehmen bei Markteintritt,<br />
Marktbearbeitung und Präsenz vor<br />
Ort benötigen. Hierzu zählen selbstverständlich<br />
auch die weltweit verfügbaren<br />
Basisdienstleistungen, die unter der Marke<br />
DEinternational zusammengefasst sind:<br />
• Marktinformation/Marktstudie<br />
• Adressrecherche<br />
• Markteinstieg<br />
• Rechtsauskunft<br />
• Inkasso & Bonitätsauskünfte<br />
• Mehrwertsteuerrückerstattung<br />
Für erste Kontakte benötigen Firmen oft<br />
Adresslisten, die nach sehr spezifischen<br />
Kriterien zusammengestellt sind. Die Suche<br />
nach potenziellen Kunden oder Vertriebspartnern<br />
kann so wesentlich erleichtert<br />
werden. Hierbei kann die <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong> helfen,<br />
die Zugriff auf nahezu sämtliche<br />
Datenbanken hat und so die zielgerichtete<br />
Kontaktaufnahme erleichtert.<br />
Für eine Konkretisierung der Marktbearbeitung<br />
wird anschließend oft eine Marktstudie<br />
benötigt; die <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong> verfügt auch<br />
auf diesem Gebiet über viel Erfahrung.<br />
Die gewählte Methodik wird dabei an die<br />
jeweiligen Fragestellungen angepasst. Bei<br />
einem Kunden führt eine breit angelegte<br />
Umfrage zum Ziel, in anderen Fällen wird<br />
eine Potenzialanalyse für ein sehr spezifisches<br />
Produkt durchgeführt.<br />
Wenn das Marktpotenzial positiv eingeschätzt<br />
wird, erfolgt in der Regel eine<br />
Markteinstiegshilfe, z.B. durch die Vermittlung<br />
von Geschäftspartnern. Bei dieser<br />
Dienstleistung sucht die <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong><br />
nach dem optimalen Geschäftspartner,<br />
z.B. einem Importeur oder Vertriebspartner,<br />
für ein deutsches Unternehmen. Kriterien,<br />
wie Zuverlässigkeit, Erfahrung im<br />
relevanten Produktspektrum, Marktposition<br />
und andere werden dabei geprüft.<br />
Die <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong> übernimmt die Vorauswahl<br />
potenzieller Geschäftspartner und organisiert<br />
auf Wunsch eine Geschäftsreise für<br />
die Kontaktanbahnung. Selbstverständlich<br />
steht die Kammer auch für die rechtliche<br />
Beratung bei einem möglichen Vertragsab-<br />
schluss zur Verfügung.<br />
Spezialdienste<br />
Die Spezialdienste der <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong> umfassen:<br />
• Personalservice<br />
• Interkulturelles Training<br />
• Events/Workshops<br />
• Übersetzungen<br />
• IT-Services<br />
• German Office<br />
• Exklusivvertretungen<br />
Unser Personalservice hilft bei Suche und<br />
Auswahl best geeigneter Fachkräfte alle<br />
Geschäftsfelder und Positionen. Auf Basis<br />
eines gemeinsam mit dem Kunden formulierten<br />
Anforderungsprofils wird über<br />
die jeweils optimalen Kanäle annonciert.<br />
Anschließend präsentiert die <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong><br />
den Unternehmen eine Vorauswahl der<br />
am besten geeigneten Bewerber und berät<br />
auch bei allen arbeitsrechtlichen Fragen.<br />
Wie schon erwähnt, ist die <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong> ein<br />
erfahrener Partner für das Event Management.<br />
Außerdem organisiert die Kammer<br />
mit der German World die wichtigste Messe<br />
für deutsche Produkte in <strong>Korea</strong>. Bei der<br />
letzten German World 2005 haben sich<br />
mehr als 42.000 Besucher über die Ange-<br />
bote der 62 Aussteller informiert. Auch die<br />
German World 2008 wird diese Erfolgsgeschichte<br />
fortsetzen. Interessierte Unternehmen<br />
sollten sich schon jetzt die German<br />
World vom 29. Mai bis 1. Juni 2008<br />
in Seoul vormerken und frühzeitig ihren<br />
Stand reservieren.<br />
Der Immobilienmarkt in Seoul ist teuer und<br />
unübersichtlich. Deshalb verfügt die <strong>AHK</strong><br />
<strong>Korea</strong> über moderne Büros, die Unternehmen<br />
zu wettbewerbsfähigen Konditionen<br />
nach deutschen Standards mieten können.<br />
Allen Mietern stehen Sekretariatsdienste,<br />
ein Empfang, Konferenzräume und die<br />
technische Büroinfrastruktur zur Verfügung.<br />
German Office und <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong> befinden<br />
sich im gleichen Gebäude, wodurch<br />
bei Problemen oder bei Fragen zum koreanischen<br />
Markt schnell und unkompliziert<br />
geholfen werden kann.<br />
Die <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong> übernimmt auch die<br />
Exklusivvertretung für deutsche Firmen<br />
und Institutionen. Durch das langjährige<br />
Markt-Know-how der Mitarbeiter ist<br />
sichergestellt, dass die Interessen dieser<br />
Kunden effizient wahrgenommen werden.<br />
Die Exklusivvertretung ist insbesondere<br />
bei Kunden, für die der koreanische Markt<br />
zwar sehr wichtig ist, bei denen sich eine<br />
Präsenz mit eigenen Mitarbeitern jedoch<br />
nicht lohnt, gefragt. Die <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong> vertritt<br />
Kompetenz<br />
zur Zeit exklusiv das Deutsche Weininstitut<br />
und die Landesentwicklungsgesellschaft<br />
(LEG) Thüringen mbH. Daneben ist die<br />
Kammer auch Vertreter mehrerer darunter<br />
Messen Berlin und Nürnberg.<br />
Mit neuen Wachstumsmotoren<br />
zum Erfolg<br />
Die koreanische Regierung setzt verstärkt<br />
auf neue Bereiche für die „Nach-IT-Ära“.<br />
Ehrgeizige Vorhaben gibt es u.a. bei Bio-<br />
und Nanotechnologie, Robotik, Heimvernetzung<br />
und Brennstoffzellen. Deutsche<br />
Firmen haben schon in der Vergangenheit<br />
stark an der technologischen „Aufholjagd“<br />
<strong>Korea</strong>s partizipiert, z.B. als Maschinenlieferant<br />
für die boomende Automobil- und<br />
Halbleiterproduktion.<br />
Daher gilt es, sich eine gute Position in<br />
dem stark umkämpften Markt für diese<br />
Zukunftsbranchen zu sichern. Die <strong>AHK</strong><br />
<strong>Korea</strong> stellt sich gemeinsam mit ihren Mitgliedern<br />
und Kunden diesen Herausforderungen<br />
und bleibt auch in den kommenden<br />
Jahren der verlässliche Partner im koreanischen<br />
Markt.<br />
C a r s t e n L i e n e m a n n i s t S t e l l v.<br />
B e r e i c h s l e i t e r M a r k e t i n g u n d<br />
Volkswirtschaft der <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong>.<br />
60 KORUM<br />
KORUM 61<br />
German Office
M&A Transaktionen in China und <strong>Korea</strong><br />
Vergleich anhand einer Case Study<br />
Alexander Fischer<br />
Die letzten Jahre haben gezeigt, dass die<br />
Märkte für Auslandsinvestitionen in der VR<br />
China („China“) wie auch in der Republik<br />
<strong>Korea</strong> („<strong>Korea</strong>“) einen Wandel durchlaufen<br />
haben. Die ausländischen Investoren<br />
favorisierten über eine lange Zeit die Neugründung<br />
eines Unternehmens in beiden<br />
Ländern, ein sog. „Greenfield Investment“.<br />
In <strong>Korea</strong> wie auch in China ist in den<br />
letzten Jahren ein rasanter Anstieg der<br />
M&A Transaktionen und ein Rückgang der<br />
Greenfield Investments bei ausländischen<br />
Investoren zu verzeichnen. Dieser Artikel<br />
soll einen kurzen Überblick über die rechtlichen<br />
Rahmenbedingungen beider Länder<br />
anhand der folgenden Case Study geben.<br />
Das deutsche Unternehmen D, das sich<br />
Kontrakte<br />
auf die Herstellung von Sportwagensitzen<br />
spezialisiert hat, will in China und <strong>Korea</strong><br />
tätig werden und die dortigen Automobilhersteller<br />
beliefern. Infolge eines Fehlers<br />
des Managements wurden keine Gewerblichen<br />
Schutzrechte (insbesondere Patente,<br />
Gebrauchsmuster und Geschmacksmuster)<br />
für die den Autositzen zugrunde liegende<br />
Technologie in China und <strong>Korea</strong> angemeldet<br />
und registriert.<br />
Mit größeren Weitblick agierten zwei<br />
Unternehmen aus diesen Ländern (die<br />
Unternehmen C und K), die sich die Patente<br />
und Gebrauchsmuster für die Herstellung<br />
solcher Sportwagensitze in China und<br />
<strong>Korea</strong> ihrerseits sicherten. C und K stehen<br />
nunmehr infolge schlechter Umsatzzahlen<br />
zum Verkauf, und das Unternehmen<br />
D möchte insbesondere die F&E Abteilung,<br />
den Vertrieb sowie alle Gewerblichen<br />
Schutzrechte und Urheberrechte übernehmen.<br />
Unternehmen C und K sind Gesellschaften<br />
mit beschränkter Haftung, gegründet nach<br />
dem jeweiligen Landesrecht, deren Anteile<br />
von einheimischen Privatunternehmen<br />
gehalten werden. Die Transaktion in <strong>Korea</strong><br />
wie auch in China erfordert keine kartellrechtliche<br />
Anmeldung, da die gesetzlichen<br />
Voraussetzungen in beiden Ländern nicht<br />
erfüllt sind.<br />
Rechtliche Rahmenbedingungen<br />
für M&A in China und<br />
<strong>Korea</strong><br />
Eine M&A Transaktion kann in China und<br />
in <strong>Korea</strong> als Asset Deal oder Share Deal<br />
umgesetzt werden.<br />
Bei einem Asset Deal werden Vermögenswerte<br />
(„Assets“) erworben, hingegen bei<br />
einem Share Deal erfolgt eine Beteiligung<br />
durch den Erwerb von Gesellschaftsantei-<br />
KORUM 65
Kontrakte<br />
len oder Aktien der Zielgesellschaft.<br />
Zu beachten ist dabei, dass in China die auf<br />
unseren Fall anwendbaren M&A Bestimmungen<br />
(„Tentative Provisions of Acqui-<br />
sition of Domestic Enterprises by Foreign<br />
Investors“) die Gründung eines „Investitionsvehikels“,<br />
d.h. einer neuen Gesellschaft<br />
in China, vorschreiben, aber auch in <strong>Korea</strong><br />
der Erwerb der Vermögensgegenstände der<br />
Zielgesellschaft durch eine neu zu gründende<br />
Gesellschaft erfolgen soll, vorausgesetzt,<br />
das Unternehmen D verfügt noch<br />
über keine eigene Gesellschaft in <strong>Korea</strong><br />
oder in China, (i) welche die Assets im<br />
nächsten Schritt direkt von der Zielgesellschaft<br />
erwirbt oder (ii) die erworbenen<br />
Assets als Kapitaleinlage z.B. im Rahmen<br />
einer Kapitalerhöhung einbringt.<br />
Das Unternehmen D favorisiert in China<br />
wie auch in <strong>Korea</strong> einen Asset Deal aus<br />
den folgenden Gründen: Das Unternehmen<br />
D erwartet von der Legal Due Diligence<br />
(der juristischen Bewertung der<br />
Gesellschaft, Satzung, Geschäftslizenz,<br />
ihrer laufenden Verträge, Land Use Rights,<br />
Gewerblichen Schutzrechte und Urheberrechte,<br />
der Arbeitsverträge, der anhängigen<br />
Rechtsstreitigkeiten usw.) sowie der<br />
Financial Due Diligence (Überprüfung der<br />
Handelsbücher, der Steuerbescheide usw.)<br />
ein hohes Haftungspotenzial und fürchtet<br />
weitere versteckte Risiken. Die Aufdeckung<br />
dieser Risiken und eine mögliche Absicherung<br />
durch das Einfügen von zusätzlichen<br />
Gewährleistungs- und Garantietatbeständen<br />
in einem späteren Anteilskaufvertrag<br />
(„Share Purchase Agreement“) würden nur<br />
ansatzweise die Risiken minimieren, da<br />
die vertraglich gewährten Garantien bzw.<br />
Gewährleistungen im Falle der Nichterfüllung<br />
gerichtlich durchgesetzt werden<br />
müssten. Die Durchsetzung von Rechten<br />
in China ist im direkten Vergleich zu <strong>Korea</strong><br />
aber noch immer ein Problem für sich.<br />
Ein Asset Deal würde diese Risiken insbesondere<br />
für China, aber auch <strong>Korea</strong>, minimieren,<br />
da es dem Käufer möglich wäre,<br />
bestimmte Verträge und Verbindlichkeiten<br />
von der Übernahme auszuschließen. Dies<br />
gilt aber nur ansatzweise für die Übernahme<br />
von Arbeitnehmern. Das Unternehmen<br />
D beabsichtigt, nur die Arbeitnehmer aus<br />
der F&E Abteilung und aus dem Vertrieb zu<br />
übernehmen. Zwar kommt Unternehmen D<br />
zu Gute, dass das chinesische Recht keine<br />
Haftung wegen Betriebsübergangs kennt,<br />
dennoch fordern die Genehmigungsbehörden<br />
in China den Käufer auf, einen Wiedereingliederungsplan<br />
vorzulegen. Dieser<br />
wird genehmigt, sofern mehr als 3/4 der<br />
Arbeitnehmer der Zielgesellschaft wieder<br />
in der neuen Gesellschaft beschäftigt werden.<br />
In <strong>Korea</strong> gilt grundsätzlich, dass die Arbeitnehmer<br />
ein Wahlrecht haben, ob sie nun<br />
bei dem Zielunternehmen, hier dem Unternehmen<br />
K, verbleiben wollen, oder Ihren<br />
alten Kollegen aus dem Vertrieb und der<br />
F&E Abteilung in das neu zu gründende<br />
Unternehmen folgen wollen. Falls sie<br />
sich aber zu einem Wechsel entschließen<br />
sollten, muss die neu zu gründende Gesellschaft<br />
alle Pflichten aus den alten Arbeitsverträgen<br />
übernehmen, und diese Pflichten<br />
können vertraglich nicht wieder auf das<br />
verbleibende Unternehmen K abgewälzt<br />
werden.<br />
Ablauf der Transaktion<br />
Angestoßen wird der Akquisitionsprozess<br />
in China wie auch in <strong>Korea</strong> durch erste<br />
Gespräche zwischen dem potenziellen Käufer<br />
und Verkäufer, die durch einen Letter of<br />
Intent („LOI“) dokumentiert werden. Die<br />
Parteien sollten den „LOI“ nutzen, um die<br />
Transaktion zeitlich (Beginn der Durchführung<br />
der bereits aufgeführten Due Diligences)<br />
zu strukturieren und die für den<br />
Kauf entscheidungserheblichen Positionen<br />
(wie z.B. Gründung einer Gesellschaft,<br />
deren Unternehmensgegenstand, Stammkapital,<br />
Besetzung der Gesellschaftsorgane,<br />
Geheimhaltungspflichten und Zeitdauer<br />
der Exklusivität der Verhandlungen) in dem<br />
LOI festlegen.<br />
Ergebnisse können in einer Legal-, Tax-,<br />
Technical- und Commercial Due Diligence<br />
in beiden Ländern nur dann erzielt werden,<br />
wenn von dem Käufer alle entscheidungsrelevanten<br />
Dokumente eingesehen werden.<br />
In einer Legal Due Diligence in China z.B.<br />
sollte der Käufer alle gesellschaftsrechtlich<br />
relevanten Dokumente, Verbindlichkeiten<br />
der Gesellschaft, laufende Verträge (Mietverträge,<br />
Vertriebsverträge und sonstige<br />
Kundenverträge), Mitarbeiter, Gewerbliche<br />
Schutzrechte und Urheberrechte der<br />
Gesellschaft, Eigentumsnachweise über<br />
Landnutzungsrechte, Maschinen und Anlagen<br />
usw., Rechtstreitigkeiten, Versicherungsschutz<br />
und umweltrechtliche Genehmigungen<br />
bzw. Verfahren einsehen können.<br />
Anders als in <strong>Korea</strong> ist das Management in<br />
China meist nicht bereit, dem potenziellen<br />
Käufer von Anfang an einen umfassenden<br />
Einblick zu gewähren. Dennoch sollte der<br />
Käufer in dieser Phase neben den schriftlich<br />
dokumentierten Informationen Inter-<br />
views mit den verantwortlichen Mitarbeitern<br />
aus den betroffenen Abteilungen aktiv<br />
angehen, um einen tieferen Einblick über<br />
das Zielunternehmen zu gewinnen. Leicht<br />
aufzudeckende Risiken sollen vermieden<br />
werden. Beispielsweise könnte sich das<br />
Unternehmen in der Reorganisation befinden<br />
und alle beweglichen Gegenstände<br />
mit einer Hypothek belastet sein bzw. eine<br />
dreifache Buchführung (je eine Version für<br />
Finanzamt, Wirtschaftsprüfer und die eigenen<br />
Gesellschafter) existieren.<br />
Unter Berücksichtigung der Ergebnisse der<br />
Due Diligence Prüfungen sind dann die der<br />
Transaktion zu Grunde liegenden Verträge<br />
in China und <strong>Korea</strong> zu erstellen.<br />
Die M&A Bestimmungen in China setzen<br />
voraus, dass der ausländische Investor für<br />
den Erwerb eines Unternehmens im Wege<br />
eines Asset Deals ein „Akquisitionsvehi-<br />
kel“ gründet, das die Assets erwirbt. Dafür<br />
steht D die Gründung eines Wholly Foreign<br />
Owned Enterprises oder eines Equity oder<br />
Cooperative Joint Ventures in der Rechtsform<br />
einer chinesischen GmbH offen. Da<br />
in China keine Niederlassungsfreiheit existiert,<br />
muss die Gründung einer solchen<br />
Gesellschaft durch das Handelsministerium<br />
oder eine seiner Dependancen auf Provinz-<br />
ebene genehmigt werden. Ferner ist bei<br />
einem Asset Deal zu beachten, dass die<br />
Bewertung der Assets von einem in China<br />
akkreditierten Bewertungsexperten vorgenommen<br />
werden muss und der vereinbarte<br />
Kaufpreis nicht offensichtlich unter dem<br />
Bewerteten liegen darf. Ferner enthalten<br />
die M&A Bestimmungen Benachrichtigungs-<br />
und Veröffentlichungspflichten<br />
gegenüber den Gläubigern, die unbedingt<br />
einzuhalten sind.<br />
Nicht anders in <strong>Korea</strong>, da auch dort der<br />
ausländische Investor für den Erwerb der<br />
Assets eine koreanische Gesellschaft gründen<br />
sollte. Aus praktischen Gründen kommt<br />
hierfür eine GmbH koreanischen Rechts,<br />
eine sog. „Yuhan Hoesa“, oder eine „Chusig<br />
Hoesa“ (Aktiengesellschaft) in die nähere<br />
Auswahl. Die Gründung kann als eine<br />
100% Tochtergesellschaft oder als Joint<br />
Venture erfolgen. Bis auf wenige Ausnahmen<br />
unterliegen ausländische Investoren<br />
keinen Investitionsbeschränkungen mehr.<br />
Mit der Eintragung der Gesellschaft im<br />
Handelsregister in <strong>Korea</strong> haben die Gesellschafter<br />
der Zielgesellschaft wie auch der<br />
Erwerbergesellschaft einen Gesellschafterbeschluss<br />
zu treffen, sofern die zu transferierenden<br />
Assets alle bzw. substanziell alle<br />
Assets der Zielgesellschaft darstellen. Ferner<br />
ist die Übertragung der Assets vertraglich<br />
abzusichern, und dabei sollten auch<br />
Registrierungspflichten mit den diversen<br />
Ämtern (Gewerbliche Schutzrechte, Grundstücke<br />
usw.) beachtet werden. Falls Verträge,<br />
Verbindlichkeiten übernommen werden,<br />
ist zu beachten, dass die Vertragspartner<br />
wie auch die Gläubiger einem solchen<br />
Wechsel zustimmen müssen.<br />
66 KORUM<br />
KORUM 67<br />
Fazit<br />
Kontrakte<br />
Im direkten Vergleich zeigt sich, dass der<br />
Käufer in einer M&A Transaktion in China<br />
sicherlich viel mehr regulatorische Hürden<br />
und juristische Risiken (wie die Durchsetzung<br />
seiner Rechte am Ende) schultern<br />
muss. Auch diese Risiken sind aber<br />
einschätzbar und überwindbar, sofern sie<br />
konsequent von Anfang an berücksichtigt<br />
werden.<br />
Eine abschließende Darstellung über die<br />
rechtlichen Rahmenbedingungen für M&A<br />
in China und <strong>Korea</strong> kann nur in mehreren<br />
Lehrbüchern gelingen. Dieser Artikel soll<br />
aber einen Anstoß geben, auch ein M&A<br />
Investment als eine Alternative zu einem<br />
Greenfield Investment von nun ab immer<br />
in Betracht zu ziehen.<br />
Alexander Fischer ist Rechtsanwalt und<br />
Diplom Übersetzer für Chinesisch und<br />
<strong>Korea</strong>nisch bei Rödl & Partner, Shanghai.
APK Platinum Sponsoren<br />
adidas<br />
Die adidas Gruppe ist eines der weltweit<br />
führenden Sportartikelunternehmen mit<br />
der Zentrale in Herzogenaurach. Als ein<br />
Global Player mit über 150 Tochtergesellschaften<br />
sind wir in den wichtigsten Märkten<br />
der Welt mit einem umfassenden Produktportfolio<br />
vertreten. Wir sind der fortwährenden<br />
Stärkung unserer Marken und<br />
Produkte verpflichtet, um unsere Wettbewerbsposition<br />
zu verbessern. Im Jahr 2006<br />
stieg der Konzernumsatz erstmals auf über<br />
zehn Milliarden Euro bei einem Gewinn<br />
nach Steuern von 483 Millionen Euro. Die<br />
adidas Gruppe ist damit unter den 500<br />
größten Unternehmen der Welt.<br />
Unsere Geschichte<br />
Begonnen hat alles 1920, als Adi Dassler<br />
im Alter von 20 Jahren aus den wenigen<br />
Materialien, die nach dem ersten Weltkrieg<br />
erhältlich waren, seine ersten Schuhe fertigte.<br />
Heute reicht die Produktpalette der<br />
adidas Gruppe von Schuhen, Bekleidung<br />
und Accessoires für Basketball über Fuß-<br />
ball, Fitness und Training bis hin zu Adventure,<br />
Trail und Golf. Den Namen adidas<br />
als Firmenbezeichnung gibt es seit 1949.<br />
Als Produktnamen wählte Adi Dassler die<br />
beiden ersten Silben seines Vor- und Zunamens.<br />
Ein Jahr darauf meldete er die Drei<br />
Streifen als Markenzeichen an. 1995 wurde<br />
adidas an der Frankfurter Börse notiert.<br />
Inzwischen sind zur Marke adidas auch die<br />
Segmente Reebok und TaylorMade-adidas<br />
Golf hinzugekommen, die sich unter dem<br />
Dach der adidas Gruppe vereinen.<br />
Unsere Markensegmente<br />
Beim Markensegment adidas gibt es im<br />
Kern eine zweidivisionale Gliederung in<br />
Sport Performance und Sport Style. Durch<br />
diese Zweiteilung ist es uns möglich, innovative<br />
Produkte zu entwickeln und auf den<br />
Markt zu bringen, die den unterschiedlichen<br />
Anforderungen der heutigen Verbraucher<br />
am besten gerecht werden. Bei<br />
der Sport Performance Division liegt der<br />
Fokus klar auf Running, Fußball, Basketball<br />
und anderen globalen Performance-Kategorien.<br />
Sport Style umfasst die Kollektionen<br />
adidas Originals und Y-3 und richtet<br />
sich ganz gezielt an Lifestyle Konsumenten,<br />
die trendige Mode mit sportlicher Note<br />
suchen.<br />
Reebok ist ein globales Markensegment,<br />
das führend in Design, Entwicklung und<br />
Vermarktung von Sport-, Fitness- und Freizeit-Produkten<br />
in den Bereichen Schuhe,<br />
Bekleidung, Ausrüstung und Zubehör ist.<br />
Die Produkte verbinden sportliche Performance<br />
und Style. Darüber hinaus ist Reebok<br />
mit Reebok-CCM Hockey der weltweit<br />
größte Designer, Entwickler und Hersteller<br />
von Eishockeyausrüstung und -bekleidung.<br />
TaylorMade-adidas Golf entwickelt und<br />
designt alle wichtigen Golfprodukte, wie<br />
z.B. Eisen, Hybrids, Wedges, Putter, Bälle,<br />
Schuhe und Bekleidung, die unter den<br />
Marken TaylorMade, adidas Golf und<br />
Maxfli vermarktet werden.<br />
Unsere Mitarbeiter<br />
Weltweit zählte die adidas Gruppe Anfang<br />
2007 über 27.000 Mitarbeiter. Knapp 2.500<br />
davon arbeiten in der Unternehmenszentrale<br />
in Herzogenaurach. Unsere Mitarbeiter<br />
sind ein entscheidender Faktor für<br />
den Geschäftserfolg des adidas Konzerns.<br />
Um in der Sportartikelindustrie weltweit<br />
führend zu sein, sind wir auf die Leistung,<br />
die Fähigkeiten, den Enthusiasmus und<br />
den engagierten Einsatz unserer Mitarbeiter<br />
angewiesen. Die Vergütung unserer<br />
Beschäftigten muss fair und an die Unternehmensentwicklung<br />
sowie die persönliche<br />
Leistung gekoppelt sein. Wir bemühen<br />
uns gezielt darum, unseren Mitarbeitern<br />
attraktive Karrieremöglichkeiten zu bieten.<br />
Darüber hinaus wollen wir ein Arbeitsklima<br />
schaffen, in dem kulturelle Vielfalt einen<br />
hohen Stellenwert genießt, das weltweite<br />
Mobilität fördert und das unseren Mitarbeitern<br />
hilft, Beruf und Privatleben harmonisch<br />
miteinander zu verbinden.<br />
Allianz Life <strong>Korea</strong><br />
Reliable and profitable life insurer with customer focus<br />
Mun Kuk Cheong<br />
Adi Dassler Allianz Tower in Seoul<br />
Allianz Life <strong>Korea</strong> is a member of Allianz<br />
SE, one of the largest financial services<br />
providers worldwide. The company has 5<br />
Regional Sales Offices, 39 Branch Offices,<br />
292 Sales Offices and 23 PA (Professional<br />
Advisor) Branches across the nation, with<br />
approximately 6,000 advisors and 1,700<br />
employees.<br />
To provide optimal insurance products,<br />
financial planning and services for customers’<br />
needs, Allianz Life <strong>Korea</strong> operates<br />
diverse distribution channels including AA<br />
(Allianz Advisor), PA (Professional Advisor),<br />
Bancassurance, Group Business, Corporate<br />
Agency and General Agency. GB (Group<br />
Business) channel sells Global Biz Plan, a<br />
group term product among foreign invested<br />
companies.<br />
Allianz Life <strong>Korea</strong> also runs state of the art<br />
Call Center (1588-6500) and nationwide<br />
Customer Service Center (CSC) in main<br />
areas to speedily and efficiently handle<br />
customer enquiries and claims applications.<br />
Allianz Life <strong>Korea</strong> offers diverse products<br />
including Whole of Life, Variable Life,<br />
Annuity, Critical Illness, Universal Life and<br />
APK Platinum Sponsoren<br />
EI (Equity Index) to help customers achieve<br />
their financial goals and protect health<br />
and life of their family. In addition, we<br />
offer Corporate Pension Plan and Employee<br />
Benefit Plan that fulfills the needs of local<br />
and multinational companies.<br />
Allianz Life <strong>Korea</strong>’s solvency margin stood<br />
at 246.49% as at March 2007, which is<br />
sufficient to meet the needs of 1.3mn policyholders<br />
and which is a second highest<br />
among top 5 life insurers in gross asset. On<br />
top of this, the company is always backed<br />
by financial soundness of the Group. The<br />
Allianz SE is one of the world’s largest<br />
financial and insurance services providers<br />
with more than 60mn customers worldwide.<br />
The assets of the Group stood at<br />
approximately 1,300 trillion KRW which<br />
corresponds to 1.5 times the size of <strong>Korea</strong>n<br />
GDP. Allianz Life <strong>Korea</strong>’s gross assets stood<br />
at 9.445 trillion KRW as at the end of FY<br />
2006.<br />
Allianz Life <strong>Korea</strong> implements diverse<br />
sponsorship projects to become a good<br />
corporate citizen. Since 1995, the company<br />
has donated free operation funds for<br />
the children with heart disease to Save<br />
the Children so that they can grow cheerfully<br />
and healthily. It has donated a total<br />
of 945mn KRW including the donation<br />
made in June 2007. The donations helped<br />
262 children including 88 ethnic Chinese<br />
children so that they could recover their<br />
healthy life.<br />
Allianz Life <strong>Korea</strong>’s directors and employees<br />
regularly participate in various charity<br />
activities. The leading examples include<br />
Habitat for humanity, blood donation and<br />
briquette donation.<br />
Mun Kuk Cheong is CEO & President of<br />
Allianz Life <strong>Korea</strong>.<br />
70 KORUM<br />
KORUM 71
APK Platinum Sponsoren APK Platinum Sponsoren<br />
Audi - “Vorsprung durch Technik”<br />
Die Audi AG ist mit ihrer stolzen 108-jährigen<br />
Geschichte der Automobilhersteller<br />
unter den weltweit erfolgreichen deutschen<br />
Prestige-Automobilmarken, der den<br />
Geist des Meisterhandwerks am strengsten<br />
erhält und weiterverfolgt. Der Firmenname<br />
Audi leitet sich aus dem Namen des<br />
Firmengründers, Dr. August Horch, ab, der<br />
unter den Pionieren der Automobilentwicklung<br />
eine wichtige Stellung einnahm.<br />
Das Audi Signet - die ‘Vier Ringe’ symbolisiert<br />
den 1932 vollzogenen Zusammenschluss<br />
von vier bis dahin unabhängigen<br />
Kraftfahrzeugherstellern in Deutschland:<br />
Audi, DKW, Horch und Wanderer. “Vorsprung<br />
durch Technik” bei Audi endet nicht<br />
nur mit dem Unternehmensmotto, sondern<br />
zieht sich als Unternehmensphilosophie<br />
durch die 108-jährige Geschichte von Audi.<br />
“Vorsprung durch Technik” galt schon in<br />
der Geburtsstunde von Audi. Der erste Audi<br />
aus dem Jahre 1901 war das erste Fahrzeug<br />
mit dem heute als selbstverständlich<br />
geltenden Schaftantrieb. Danach folgten<br />
zahlreiche Entwicklungen von Audi, die das<br />
Prädikat Weltneuheit verdienten.<br />
Der ausgezeichnete permanente Allradantrieb<br />
“Quattro”, die Aluminiumkarosserie-Bauweise<br />
ASF (Audi Space Frame), die<br />
TDI Direkteinspritzung für Dieselmotoren,<br />
5-Zylinder-Motor usw. sind alles Automobiltechniken,<br />
an die sich unsere Ohren<br />
längst gewöhnt haben und die dank der<br />
Audi Philosophie “Vorsprung durch Technik”<br />
entstanden sind.<br />
Noch ein Beispiel, das den Geist des Meis-<br />
terhandwerks klar illustriert, ist das 24-<br />
Stunden-Rennen von Le Mans im Jahre<br />
2006 und 2007. Seit dem Jahr 2000 ist<br />
Audi die Marke, die es in Le Mans zu schlagen<br />
gilt. Nach fünf Siegen mit dem schon<br />
legendären Audi R8 folgte im Jahr 2006<br />
beim Le Mans-Debüt des Audi R10 TDI<br />
der historische erste Triumph eines Diesel-Sportwagens.<br />
Der Audi R10 TDI errang<br />
auch im Jahr 2007 den Sieg, schuf den<br />
Mythos der siebenmaligen Audi Siege und<br />
markiert den vorläufigen Höhepunkt der<br />
technologischen Spitzenleistung.<br />
Im Jahre 2006 wurden in der ganzen Welt<br />
über 905.100 Audi Fahrzeuge verkauft.<br />
Audi erzielte damit das elfte Jahr in Folge<br />
ein Verkaufswachstum und verstärkte seine<br />
Position unter den Prestige-Automobilmarken.<br />
Bezugnehmend auf die Verkaufszahlen<br />
des 1. Halbjahres 2007, ist Audi die Nummer<br />
1 unter den Premiummarken in 28<br />
Ländern weltweit, wie z.B. in China, Spanien,<br />
Belgien, Holland, Österreich, Schweden<br />
und Russland.<br />
Audi <strong>Korea</strong><br />
Audi <strong>Korea</strong> (Geschäftsführer: Trevor Hill)<br />
ist eine 100%ige Tochter der deutschen<br />
Prestige-Automobilmarke Audi AG und<br />
Begann ihre Tätigkeit in <strong>Korea</strong> im Oktober<br />
2004 mit der Einführung des Audi A6.<br />
Audi <strong>Korea</strong> veränderte den koreanischen<br />
Importautomobilmarkt nachhaltig und hat<br />
im Jahr 2005, dem ersten Geschäftsjahr,<br />
mit einer Wachstumsrate von 234% einen<br />
beispiellosen Rekord aufgestellt. Durch die<br />
Neumodell-Vorstellungen, die Erweiterung<br />
des Verkaufs- und Kundendienstnetzes und<br />
verschiedene Marketingaktivitäten verkaufte<br />
Audi <strong>Korea</strong> im ersten Geschäftsjahr<br />
2.698 Fahrzeuge, fast dreimal soviel wie<br />
im Vorjahr 2004 (807 Fahrzeuge). Im Jahr<br />
2006 wurden 3.987 Fahrzeuge verkauft, ein<br />
Verkaufswachstum von 47,7% im Vergleich<br />
zum Jahr 2005, was ein weiter anhaltendes<br />
steiles Wachstum signalisiert.<br />
BASF Company Ltd.<br />
Über ein halbes Jahrhundert Wachstum im koreanischen Markt<br />
Die Erfolgsgeschichte der BASF in <strong>Korea</strong><br />
erstreckt sich schon über ein halbes<br />
Jahrhundert und begann mit der 1954<br />
gegründeten Handelsfirma FOHAG. Die<br />
BASF Company Ltd. hat sich inzwischen<br />
zu einem der größten ausländischen<br />
Direktinvestoren in <strong>Korea</strong> entwickelt<br />
und steht auch innerhalb der BASF-<br />
Gruppe exemplarisch für erfolgreiche<br />
Auslandsinvestitionen.<br />
Die BASF sieht sich als verantwortungsvoller<br />
Partner für die wirtschaftliche<br />
Entwicklung des Landes und insbesondere<br />
der Chemieindustrie. Gleichzeitig<br />
ergreift sie Maßnahmen zur Verbesserung<br />
von Umweltschutz, Arbeitssicherheit<br />
und Gesundheit und bringt neueste<br />
Management-Methoden sowie eine innovative<br />
Unternehmenskultur nach <strong>Korea</strong>.<br />
Nachhaltige Investitionen der BASF<br />
in <strong>Korea</strong>, auch während der asiatischen<br />
Wirtschafts- und Finanzkrise, zeugen von<br />
dem starken Vertrauen in die langfristige<br />
Entwicklung der koreanischen Wirtschaft.<br />
BASF wird auch zukünftig durch kontinuierliche<br />
Investitionen zur wirtschaftlichen<br />
Entwicklung des Landes beitragen.<br />
Die BASF Company Ltd. ist in die vier<br />
Geschäftsbereiche Thermoplastics,<br />
Polyurethane, Chemikalien & Veredlungsprodukte<br />
sowie Feinchemikalien unterteilt,<br />
die an sechs Standorten (Yeosu,<br />
Ulsan Plastics, Ulsan Chemicals, Ulsan SM,<br />
Gunsan und Ansan) produzieren.<br />
Der Geschäftsbereich Thermoplastics unter-<br />
hält Werke im Ulsan-Petrochemiekomplex,<br />
in denen u.a. EPS, PS, ABS für Kunststoffprodukte<br />
und Styrolmonomere (SM)<br />
hergestellt werden. Ein weiteres Werk in<br />
Ansan produziert Technische Kunststoffe.<br />
Der Geschäftsbereich Chemikalien &<br />
Veredlungsprodukte betreibt eine PTHF<br />
und BDO/THF Anlage in Ulsan sowie ein<br />
CCD Werk in Yeosu. Des Weiteren importiert<br />
die BASF Company Ltd. Rohstoffe,<br />
Vorprodukte und Pigmente der BASF-<br />
Gruppe und vertreibt sie im lokalen Markt.<br />
Der Geschäftsbereich Polyurethane hat<br />
eine Produktionsstätte in Yeosu, die u.a.<br />
MDI, TDI, Anilin und Polyurethane herstellt<br />
sowie eine Anlage in Ulsan (Polyol<br />
und PUR Systems). Der Geschäftsbereich<br />
Feinchemikalien produziert Vitamin B2<br />
in Gunsan und importiert Polymere für<br />
Audi R 10 TDI – Sieger von Le Mans im Jahr 2006 und 2007 BASF-Standort in Ulsan für die Produktion von Neopor®<br />
Kosmetikanwendungen.<br />
Die BASF Company Ltd. hat rund 1.100<br />
Beschäftigte und erzielte im Jahr 2006<br />
einen Umsatz in Höhe von 200 Mrd. Won.<br />
BASF - das führende Chemieunternehmen<br />
der Welt<br />
Das Produktportfolio der BASF-<br />
Gruppe erstreckt sich von Chemikalien,<br />
Kunststoffen, Feinchemikalien, Veredelungs-<br />
und Landwirtschaftsprodukten<br />
bis hin zu Rohöl und Naturgas. Als vertrauensvoller<br />
Partner praktisch sämtlicher<br />
Industrien verhelfen die hochwertigen<br />
Produkte und intelligenten<br />
Systemlösungen von BASF den Kunden<br />
zu mehr Erfolg. BASF entwickelt neue<br />
Technologien, um die Herausforderungen<br />
der Zukunft zu bewältigen und darüber<br />
hinaus neue Marktchancen zu erschließen.<br />
In der BASF-Gruppe wird wirtschaftlicher<br />
Erfolg mit Umweltschutz und sozialer<br />
Verantwortung für eine bessere Zukunft<br />
kombiniert. BASF beschäftigt weltweit über<br />
95.000 Mitarbeiter und hat 2006 einen<br />
Gesamtumsatz von 52,6 Mrd. Euro erzielt.<br />
72 KORUM<br />
KORUM 73
APK Platinum Sponsoren<br />
BMW Group <strong>Korea</strong><br />
Die BMW Group <strong>Korea</strong> unter Präsident Dr.<br />
Hyo Joon Kim ist eine hundertprozentige<br />
Tochtergesellschaft der BMW AG und war<br />
das erste nach <strong>Korea</strong> exportierende Automobilunternehmen.<br />
Nicht zuletzt dank<br />
eines hervorragenden und dem Image der<br />
Marke angemessenen Services hat sich<br />
BMW seit der Gründung der Tochtergesellschaft<br />
im Jahr 1995 als Marktführer<br />
auf dem koreanischen Luxusautomobilmarkt<br />
etabliert und dabei neue Maßstäbe<br />
in Bezug auf Automobile der Premium-<br />
Klasse gesetzt.<br />
Mit einer Kombination aus höchster Qualität,<br />
anspruchsvollem Design, überragenden<br />
Fahreigenschaften und modernster Technologie<br />
bietet BMW seinen Kunden ein<br />
unübertroffenes Fahrerlebnis. Die BMW<br />
Group <strong>Korea</strong> vertreibt die gesamte Produktpalette,<br />
darunter die Modelle der 3er,<br />
5er und 7er Serie, den X5 und X3 aus dem<br />
SAV (Sports Activity Vehicle)-Segment,<br />
den Roadster Z4, den M5, das 650i Cabrio<br />
sowie BMW Motorräder. Daneben sind mit<br />
der Luxusmarke Rolls-Royce und dem Premium-Kleinwagen<br />
MINI alle drei Marken<br />
der BMW Group auf dem koreanischen<br />
Markt vertreten. Die BMW Group <strong>Korea</strong><br />
kooperiert mit acht offiziellen Händlern in<br />
einem ausgedehnten Netzwerk mit insgesamt<br />
35 Ausstellungsräumen – darunter<br />
zwei für die MINI-Linie – und 30 Servicezentren.<br />
Darüber hinaus garantiert eine<br />
Reihe von Kundendiensteinrichtungen, die<br />
nach dem standardisierten Qualitätsmanagement-Händlersystem<br />
geführt werden,<br />
erstklassigen Kundenservice und somit<br />
höchste Kundenzufriedenheit.<br />
Für einen proaktiven Kundenservice in<br />
<strong>Korea</strong> hat BMW die größten Logistikzentren<br />
für Importautomobile, das BMW<br />
Regional Parts Distribution Center (RDC)<br />
und das Vehicle Distribution Center (VDC),<br />
aufgebaut. Das im Februar 2006 nach<br />
Yicheon City verlegte und ausgebaute RDC<br />
lagert und liefert mehr als 28.000 Teile, im<br />
VDC in Incheon werden täglich bis zu 40<br />
Fahrzeuge der BMW Group für die Anlie-<br />
ferung an die Händler vorbereitet – pro<br />
Jahr rund 10.000. Die neu eröffnete BMW<br />
Training Academy in Suwon ist mit 2.000<br />
der modernsten Anlagen und Spezialwerkzeuge<br />
ausgestattet; hier können jedes Jahr<br />
bis zu 7.500 Aus- und Fortzubildende an<br />
fachspezifischen BMW Schulungen, z.B.<br />
aus den Bereichen Produkte, Vertrieb &<br />
Marketing oder Management, teilnehmen.<br />
Neben Produkten aus der Automobilsparte<br />
bietet die 2001 gegründete BMW Financial<br />
Services <strong>Korea</strong> Finanzprodukte für Lea-<br />
sing und Ratenzahlung sowie ein breites<br />
Spektrum an Finanzierungshilfen, um Kunden<br />
und Händlern attraktive Anreize zu<br />
schaffen. Außerdem hat BMW mit ‘BMW<br />
Premium Selection’ als erstes Unternehmen<br />
in <strong>Korea</strong> ein Zertifizierungsprogramm<br />
für Gebrauchtwagen entwickelt und eine<br />
vertrauenswürdige Plattform für den Kauf<br />
gebrauchter BMWs errichtet.<br />
Doch die BMW Group <strong>Korea</strong> beschränkt<br />
sich nicht allein auf den Vertrieb von Automobilen<br />
und Services, sondern übernimmt<br />
eine aktive Rolle in der Gestaltung und<br />
Förderung des Gemeinwohls der Mitarbeiter<br />
und der Öffentlichkeit. So hat die BMW<br />
Group <strong>Korea</strong> beispielsweise Verkehrssicherheitskampagnen<br />
für Kinder gesponsert<br />
und sich in diversen sozialen Bereichen<br />
engagiert, z.B. durch die Bereitstellung<br />
von Wagen für akademische Zwecke, die<br />
Gründung des BMW Academic Awards,<br />
das BMW Apprentice Program für Techniker,<br />
Praktikumsprogramme für Hochschulen,<br />
eine Spende von 10.000 Büchern an<br />
Studenten, sowie die Eröffnung des BMW<br />
Europe Management Centers in der Universität<br />
Yonsei. Auch in Zukunft wird die<br />
BMW Group <strong>Korea</strong> Wegbereiter sein, um<br />
ihren Kunden modernste Services bereitzustellen<br />
– durch innovative, kundenfokussierte<br />
Management-Systeme und vorausschauende,<br />
langfristige Investitionen.<br />
APK Platinum Sponsoren<br />
Bosch in <strong>Korea</strong> – Innovation und Marktführerschaft<br />
Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes<br />
Technologie- und Dienstleistungsunternehmen.<br />
Das Unternehmen wurde<br />
1886 als „Werkstätte für Feinmechanik<br />
und Elektrotechnik“ von Robert Bosch<br />
(1861-1942) in Stuttgart gegründet. Mit<br />
Kraftfahrzeug- und Industrietechnik sowie<br />
Gebrauchsgütern und Gebäudetechnik<br />
erwirtschafteten rund 260.000 Mitarbeiter<br />
im Geschäftsjahr 2006 einen Umsatz von<br />
43,7 Mrd. Euro. Die Bosch-Gruppe umfasst<br />
die Robert Bosch GmbH und ihre rund 300<br />
Tochter- und Regionalgesellschaften in<br />
mehr als 50 Ländern.<br />
Seit über 75 Jahren ist Bosch dank bedeutender<br />
technologischer Fortschritte führend<br />
in der Umsetzung der Vorteile des<br />
Diesels.<br />
In den letzten zehn Jahren hat Bosch Technologien<br />
wie das Common Rail System<br />
eingeführt, das die Motorleistung drastisch<br />
verbessert und gleichzeitig den Diesel sauber,<br />
ruhig und effizient macht.<br />
Darüber hinaus bietet Bosch Systeme für<br />
die aktive und passive Fahrzeugsicherheit<br />
an, die bei erhöhtem Fahrkomfort und<br />
verbesserter Sicherheit nachweislich das<br />
Unfall- und Verletzungsrisiko reduzieren.<br />
Die Produktpalette von Bosch umfasst<br />
Kraftfahrzeugtechnik wie die Benzin-Direkt-<br />
einspritzung, Abgassensoren und stufenlose<br />
Automatikgetriebe. Gleichzeitig stellt<br />
Bosch nicht nur Elektronikkomponenten<br />
für Sicherheitssysteme wie Überschlagsensoren,<br />
das elektronische Stabilitäts-<br />
Programm ESP® und Airbag-Steuergeräte<br />
her, sondern auch Fahrerassistenzsysteme<br />
wie das Adaptive Cruise Control, Sichtsysteme<br />
für mehr Fahrsicherheit und Komfort,<br />
höchst zuverlässige DMB Navigati-<br />
onssysteme und innovative Hybrid- und<br />
Motorstart/-stopp Systeme.<br />
Robert Bosch <strong>Korea</strong> Mechanics<br />
and Electronics Ltd.<br />
Bosch nahm seine ersten Geschäftsbeziehungen<br />
mit <strong>Korea</strong> 1972 auf und gründete<br />
1989 Bosch <strong>Korea</strong> Ltd. Weitere Tochtergesellschaften<br />
und Zweiggesellschaften der<br />
Bosch Gruppe in <strong>Korea</strong> sind <strong>Korea</strong> Automotive<br />
Motor Corporation, Bosch Rexroth<br />
<strong>Korea</strong> Ltd., ETAS <strong>Korea</strong> Co., Ltd., KEFICO<br />
Corporation und Doowon Precision Industry<br />
Co., Ltd.<br />
Rund 2.000 Angestellte arbeiten zurzeit<br />
für Bosch in <strong>Korea</strong> und der Umsatz im<br />
Geschäftsjahr 2006, ohne KEFICO Corporation<br />
und Doowon Precision Industry Co.,<br />
Ltd., betrug 1,7 Billionen Won auf dem<br />
koreanischen Markt.<br />
In der Fabrik am Standort Daejeon fertigt<br />
Bosch elektronische Steuergeräte, Common<br />
Rail Injektoren und Hochdruckpumpen für<br />
Fahrzeuge. Seit Fertigstellung des zweiten<br />
Bosch Common Rail System der dritten Generation<br />
Fabrikgebäudes 2005 trägt Bosch dank<br />
höherer Produktionskapazität von Common<br />
Rail Injektoren und erweiterte Forschungs-<br />
und Entwicklungsanlagen wesentlich zum<br />
regionalen Wachstum des Dieselmotormarktes<br />
und dem gesteigerten Absatz von<br />
Dieselfahrzeugen bei.<br />
Das Forschungs- und Entwicklungszentrum<br />
am Standort Yongin ist sowohl zuständig<br />
für Applikationen von Benzin- und Dieseleinspritzsystemen,<br />
Chassis Systemen und<br />
Steuergeräten, als auch für die Vermarktung<br />
und den Vertrieb von Automobil-<br />
Technologie.<br />
Darüber hinaus dient der auf zehn Stockwerke<br />
ausgebaute Bürokomplex mit einer<br />
Grundfläche von 12.400 m 2 als neues<br />
Hauptquartier von Bosch <strong>Korea</strong>, von dem<br />
aus die Geschäfte für die Bereiche Automotive<br />
Aftermarket, Power Tools und Security<br />
Systems geleitet werden.<br />
Um der weltweit wachsenden Nachfrage<br />
nach sichereren, saubereren und sparsameren<br />
Fahrzeugen gerecht zu werden,<br />
wird Bosch auch weiterhin in die Entwicklung<br />
von innovativen Technologien investieren<br />
- für mehr Fahrsicherheit und Komfort<br />
und zur Schonung der Umwelt und<br />
Ressourcen.<br />
74 KORUM<br />
KORUM 75
APK Platinum Sponsoren<br />
Deutsche Bank<br />
Die Deutsche Bank ist eine weltweit führende<br />
Investmentbank mit einem starken<br />
und erfolgreichen Privatkundengeschäft<br />
sowie sich gegenseitig verstärkenden<br />
Geschäftsfeldern. Führend in Deutschland<br />
und Europa expandiert die Bank verstärkt<br />
in Nordamerika, Asien und anderen Wachstumsmärkten.<br />
Mit 73.114 Mitarbeitern in<br />
75 Ländern bietet die Deutsche Bank weltweit<br />
einen umfassenden Service. Ziel der<br />
Bank ist es, der führende Anbieter von<br />
Finanzlösungen für anspruchsvolle Kunden<br />
auf der ganzen Welt zu sein und damit<br />
nachhaltig Mehrwert für Aktionäre und<br />
Mitarbeiter zu schaffen.<br />
Deutsche Bank gliedert sich in die Konzernbereiche:<br />
Corporate and Investment Bank<br />
(CIB); Private Clients and Asset Management<br />
(PCAM) und Corporate Investments<br />
(CI). Die Aufgaben des Vorstands der Deutschen<br />
Bank umfassen insbesondere strategische<br />
Steuerung, Zuteilung der Ressourcen,<br />
Rechnungslegung und Finanzberichterstattung<br />
sowie Risikomanagement und<br />
Kontrolle des Konzerns.<br />
Global Transaction Banking<br />
Ein wesentlicher Bestandteil des Konzernbereichs<br />
Corporate and Investment Bank<br />
(CIB) ist das Global Transaction Banking,<br />
das kommerzielle Bankdienstleistungen<br />
für Firmenkunden und Finanzdienstleister<br />
umfasst. Dies beinhaltet inländische und<br />
grenzüberschreitende Zahlungen, professionelle<br />
Risikosteuerung im internationalen<br />
Geschäft, Asset- und Liability-Management<br />
sowie Wertpapierverwaltung und<br />
-verwahrung, Treuhandverwaltung sowie<br />
zugehörige Services. Zu den Produktbereichen<br />
gehören Cash Management, Trade<br />
Finance, Capital Market Sales und Trust &<br />
Securities Services. Wir beschäftigen mehr<br />
als 3.800 Mitarbeiter in über 35 Ländern.<br />
Deutsche Bank in Asien<br />
Die Region Asien-Pazifik hat eine lange<br />
und bedeutende Geschichte innerhalb<br />
der internationalen Strategie der Deutsche<br />
Bank Gruppe. Die asiatischen Wurzeln<br />
datieren zurück ins Jahr 1872, als unsere<br />
ersten Filialen in Shanghai und Yokohama<br />
eröffnet wurden. Heute beschäftigen wir<br />
über 9.000 Mitarbeiter in 16 Ländern der<br />
Region Asien Pazifik.<br />
Deutsche Bank in <strong>Korea</strong><br />
Die Deutsche Bank beschäftigt zur Zeit<br />
300 Mitarbeiter in <strong>Korea</strong>. Als einzige deutsche<br />
Bank sind wir in <strong>Korea</strong> mit einer voll<br />
lizenzierten Filiale seit 29 Jahren vertreten.<br />
Unsere Angebotspalette umfasst alle<br />
Konzernprodukte and Dienstleistungen,<br />
mit Ausnahme des Privatkundengeschäfts.<br />
Gerne stehen wir für weitergehende Fragen<br />
jederzeit zur Verfügung.<br />
Kontakte<br />
Thomas Ducharme<br />
Regional Head of Global Transaction<br />
Banking, Asia<br />
Telephone: +65 64237338<br />
E-mail: thomas.ducharme@db.com<br />
Manfred Schmölz<br />
Head, Corporate Banking Coverage Asia<br />
Pacific<br />
Telephone: +65 64236899<br />
E-mail: manfred.schmoelz@db.com<br />
Ute Vanmolkot<br />
Head of Multi-National<br />
Corporations, <strong>Korea</strong><br />
Corporate Banking Coverage<br />
Telephone: +82 (2)724-4520<br />
E-mail: ute.vanmolkot@db.com<br />
Deutsche Lufthansa AG<br />
Lufthansa verbindet <strong>Korea</strong> mit Europa, zehn Mal pro Woche<br />
Seit mehr als 40 Jahren ist Lufthansa in<br />
<strong>Korea</strong> vertreten und bietet zehn wöchentliche<br />
Direktflüge nach Europa an. Nonstop<br />
täglich von Seoul nach Frankfurt und<br />
3x non-stop von Seoul nach München. Neu<br />
seit April 2007: 3x wöchentlich Busan-<br />
München, via Seoul.<br />
<strong>Korea</strong>nischer Service<br />
Aufgrund der hohen koreanischen Passagierzahlen<br />
werden neben dem Einsatz<br />
koreanischer Flugbegleiter/-innen an Bord,<br />
auch ein umfangreiches koreanisches<br />
Unterhaltungsprogramm sowie koreanische<br />
Spezialitäten angeboten. Darüber<br />
hinaus steht am Ankunftsgate in München<br />
oder Frankfurt ein koreanischer Mitarbeiter<br />
für unsere koreanischen Passagiere bereit,<br />
um beim Aus/-Umsteigen Hilfestellung in<br />
koreanischer Sprache zu leisten.<br />
Lufthansa First Class<br />
Als erste Fluggesellschaft weltweit haben<br />
wir für Lufthansa First Class Passagiere<br />
und HON Circle Gäste in Frankfurt ein<br />
eigenes Terminal mit einmaligem Service<br />
errichtet. In München erwartet unsere Passagiere<br />
eine First Class Lounge im exklusiven<br />
Design. First Class Passagiere und Lufthansa<br />
HON Circle Gäste werden von einem<br />
Chauffeur direkt zum Flugzeug gebracht<br />
oder abgeholt. An Board genießen Sie in<br />
der Lufthansa First Class höchsten Sitzkomfort,<br />
eine entspannte Arbeitsatmosphäre,<br />
beste Unterhaltung und kulinarische<br />
Genüsse, kreiert von international<br />
bekannten und renommierten Küchenchefs.<br />
APK Platinum Sponsoren<br />
Lufthansa Private Jet<br />
Lufthansa bietet Ihnen mit diesem einzigartigen<br />
Service die Möglichkeit von Frankfurt<br />
und München mit Lufthansa Private<br />
Jet mehr als 1.000 Ziele in der Europäischen<br />
Union mit maximaler Bequemlichkeit,<br />
auf direktem Weg und mit minimalem<br />
Zeitaufwand zu erreichen.<br />
PartnerPlusBenefit<br />
Mit einer Teilnahme am kostenlosen Firmenbonusprogramm<br />
der Lufthansa, “PartnerPlusBenefit“<br />
zahlt sich das Fliegen für<br />
Sie doppelt aus. Sie und Ihre Mitarbeiter<br />
sammeln gemeinsam auf Flügen der<br />
Lufthansa wertvolle BenefitPunkte, die Sie<br />
dann in Form von Freitickets, Upgrades<br />
oder sogar gegen Bargeld eintauschen<br />
können. Selbstverständlich erhalten Sie<br />
darüber hinaus auch noch Ihre ganz persönlichen<br />
Miles & More Meilen gutgeschrieben.<br />
Star Alliance<br />
Mit mehr als 16.000 täglichen Flügen zu<br />
855 Zielen in 155 Ländern weltweit bieten<br />
die 17 beteiligten Airlines ihren Kunden<br />
nicht nur schnelle und bequeme Verbindungen,<br />
sondern aufgrund des umfangreichen<br />
Angebots auch die notwendige<br />
Flexibilität in der Reiseplanung, die gerade<br />
für den Geschäftsreisenden so wichtig ist.<br />
Buchungen unter www.lufthansa.com<br />
Seoul: 02-3420-0400<br />
Busan: 051-469-2439<br />
Lufthansa, There’s no better<br />
way to fly.<br />
Harald Hahn ist General Manager von<br />
Lufthansa German Airlines in <strong>Korea</strong>.<br />
76 KORUM<br />
KORUM 77<br />
Harald Hahn<br />
Innovation in 10.000 Metern<br />
Höhe<br />
Lufthansa hat für Sie eine Business Class<br />
geschaffen, in der Sie in unserem Schlafsitz<br />
noch besser träumen, entspannen, arbeiten<br />
und sich auf Anhieb wohl fühlen können.<br />
Flughafen München<br />
Jeder Gast kann selbst und individuell über<br />
das vielfältige Unterhaltungsprogramm,<br />
inklusive Video on Demand auf seinem<br />
eigenen Monitor verfügen.<br />
Miles & More<br />
Mit dem europaweit führenden Vielfliegerprogramm<br />
der Lufthansa, Miles & More,<br />
mit mehr als 14 Mio. Mitgliedern, sammeln<br />
Sie jedes Mal wertvolle Meilen, wenn<br />
Sie mit Lufthansa oder einem unserer 16<br />
Star Alliance Partner fliegen. Nicht nur in<br />
der Luft, auch am Boden können Sie bei<br />
einem der mehr als 100 Partnerunternehmen<br />
Meilen sammeln. Die gesammelten<br />
Meilen können Sie später u.a. gegen Flüge<br />
oder auch Upgrades einlösen.
APK Platinum Sponsoren<br />
DHL<br />
Number One in Express and Logistics<br />
Alan Cassels<br />
DHL is the global market leader in international<br />
express, overland transport and<br />
air freight. We are also the world’s number<br />
1 in ocean freight and contract logistics.<br />
DHL offers a full range of customised solutions<br />
- from express document shipping to<br />
supply chain management.<br />
We transport shipments rapidly, safely and<br />
on time all over the world. The basis for<br />
this is our comprehensive network, combining<br />
air and ground transport for optimal<br />
delivery performance. On the one hand,<br />
this gives us worldwide reach, and on the<br />
other, a strong local presence and unique<br />
understanding of local markets and customers.<br />
In the logistics area, globalisation is creating<br />
ever more complex supply chains.<br />
Again, DHL’s combination of global reach<br />
and local knowledge is a key competitive<br />
edge. We also offer a wide range of standardised<br />
services as well as tailor-made<br />
industry solutions. This is the only way to<br />
deliver to the high standards that our global<br />
customers are demanding.<br />
DHL’s international network links more<br />
than 220 countries and territories worldwide.<br />
Around 285,000 employees are dedicated<br />
to providing fast and reliable services<br />
that exceed customers’ expectations<br />
in 120,000 destinations in all continents<br />
DHL is 100% owned by Deutsche Post<br />
World Net.<br />
New DHL brand architecture<br />
With the acquisition of Exel plc in December<br />
2005, Deutsche Post World Net further<br />
strengthened its position as the global<br />
leader in express and logistics solutions.<br />
The new DHL brand architecture will preserve<br />
the strength of the Exel brand in its<br />
contract logistics core business, while at<br />
the same time using the high international<br />
brand awareness of DHL. DHL will continue<br />
covering all of service needs under its five<br />
existing specialist divisions.<br />
DHL Express – the perfect partner for all<br />
worldwide express and parcel needs, offering<br />
Same Day, Express, Parcel and Freight<br />
services.<br />
DHL Freight – international and national<br />
transport solutions for part and full loads<br />
in Europe. We move goods by road, rail<br />
and a combination of the two. DHL Freight<br />
covers the former DHL’s non-document<br />
and non-parcel business as well as the<br />
former Danzas Eurocargo road transport<br />
business.<br />
DHL Global Forwarding – customized<br />
worldwide logistics solutions for air and<br />
sea freight, regardless of size and weight.<br />
Specialist services such as intergraded<br />
turnkey project forwarding for industry<br />
segments and cargo management services<br />
such as Customer Program Management<br />
are provided.<br />
DHL Exel Supply Chain – tailor-made<br />
contract and industry-specific logistics<br />
solutions from consulting to supply chain<br />
design, from storage and sales logistics to<br />
production and order management. Logistics<br />
solutions are customized to meet the<br />
needs of specialist industry sectors such<br />
as Fast Moving Customers Goods, Automotive,<br />
Pharmaceutical/Healthcare and<br />
Electronics.<br />
DHL Global Mail – comprehensive international<br />
mail services and provides outstanding<br />
expertise in international direct<br />
marketing services and publication solutions.<br />
Alan Cassels is President of DHL Express<br />
<strong>Korea</strong>.<br />
Euler Hermes Kreditversicherungs-AG<br />
Wir geben Ihnen Sicherheit<br />
Wenn es um den Schutz ihrer Forderungen<br />
geht, brauchen Unternehmen in aller Welt<br />
einen starken Partner. Nur so können sie<br />
ganz sicher sein, dass ihr wirtschaftlicher<br />
Erfolg selbst unter schwierigen Bedingungen<br />
gewährleistet bleibt – und sie über<br />
den nötigen Spielraum für unternehmerisches<br />
Wachstum verfügen.<br />
Ihr starker Partner in<br />
Deutschland<br />
Die Euler Hermes Kreditversicherungs-AG<br />
– kurz Euler Hermes – betreut als Deutschlands<br />
führender Kreditversicherer ihre<br />
Kunden in allen Bereichen des Forderungsmanagements.<br />
Durch die Entwicklung<br />
individueller Lösungen tragen wir dazu<br />
bei, Unternehmen am Markt stark und<br />
zukunftssicher zu machen.<br />
Unser starkes Netzwerk für<br />
weltweite Geschäfte<br />
Die Euler Hermes Kreditversicherungs-AG<br />
ist Teil der Euler Hermes Gruppe, der Nummer<br />
eins auf dem Weltmarkt. So profitiert<br />
der Kunde auch von einem dichten internationalen<br />
Netzwerk, das in den wichtigsten<br />
Ländern der Erde aktiv ist und von<br />
unserer fundierten Kenntnis dieser Märkte.<br />
Die internationale Euler Hermes Gruppe<br />
• Präsenz vor Ort in 49 Ländern<br />
• 35,75% Marktanteil weltweit<br />
• Rating AA- von Standard & Poor’s<br />
• Über 2 Mrd. Euro Jahresumsatz<br />
in 2006<br />
• 800 Mrd. Euro gedeckte Risiken<br />
weltweit<br />
• 56.000 Kunden weltweit<br />
• 5.500 Mitarbeiter weltweit<br />
Wissen für gute Geschäfte -<br />
das Euler Hermes Informationssystem<br />
Ob sich ein erfolgreicher Auftrag abschließend<br />
in barer Münze auszahlen wird oder<br />
nicht, das hängt vor allem von der Solvenz<br />
Ihres Kunden ab. Als ihr Dienstleistungspartner<br />
recherchieren wir darum alles, was<br />
für die Bonitätsbewertung ihrer Abnehmer<br />
wichtig ist – um Sie bei Bedarf rechtzeitig<br />
vor Gefahren warnen zu können.<br />
Euler Hermes verfügt dank seines weltweiten<br />
Netzwerks über Informationen zu<br />
rund 40 Mio. Unternehmen. Dieser Datenpool<br />
wird kontinuierlich überprüft und mit<br />
neuen Angaben gespeist, alle Fakten sind<br />
so immer topaktuell. Neben Recherchen –<br />
z.B. Bilanzanalysen – zählen renommierte<br />
Auskunfteien, Wirtschaftsdienste, Banken<br />
und Inkassounternehmen zu den Quellen.<br />
Darüber hinaus sorgen der Außendienst<br />
APK Platinum Sponsoren<br />
und unsere Versicherungsnehmer dafür,<br />
die Datenbasis bei Euler Hermes stetig zu<br />
optimieren.<br />
Unsere Produkte im Überblick<br />
• Beim Schutz vor Forderungsausfall<br />
prüft Euler Hermes die Bonität der<br />
Geschäftspartner und versichert im<br />
In- und Ausland gegen Zahlungsunfähigkeit<br />
von Schuldnern.<br />
• Der Schutz vor Veruntreuung hilft,<br />
wenn eigene Mitarbeiter oder Vertrauenspersonen<br />
Vermögensschäden<br />
verursachen – z.B. durch Diebstahl,<br />
Unterschlagung oder Betrug.<br />
• Im Rahmen der Avalkredite stellt<br />
Euler Hermes Bürgschaften, Garantien<br />
und Bonds zur Verfügung, wenn<br />
z.B. öffentliche Auftraggeber Sicherheiten<br />
verlangen.<br />
• Das Inkasso der Forderungen im In-<br />
und Ausland übernimmt die Euler<br />
Hermes Forderungs-Management<br />
GmbH.<br />
• Das Rating wird immer wichtiger<br />
bei der Einschätzung von Unternehmen<br />
– und damit z.B für die Konditionen<br />
bei Krediten. Die Euler Hermes<br />
Rating GmbH erstellt für Unternehmen<br />
umfassend und unabhängig<br />
diese Bewertungen.<br />
Kreditversicherung bietet Euler Hermes<br />
natürlich auch in Asien an.<br />
Von unseren Standorten in Japan, Hongkong<br />
(Greater China und <strong>Korea</strong>) und Singapur<br />
(SE Asia und Südasien) arbeiten wir<br />
sowohl mit erfahrenen Brokern als auch<br />
mit diversen Kooperationspartnern zusammen.<br />
Unsere Kunden umfassen sowohl<br />
mittelständische Unternehmen als auch<br />
Multinationals, denen wir mit maßgeschneiderten<br />
Lösungen sowie individueller<br />
Betreuung zur Seite stehen.<br />
www.eulerhermes.com<br />
78 KORUM<br />
KORUM 79
APK Platinum Sponsoren<br />
HSBC-Gruppe<br />
Eine der größten Bankengruppen weltweit<br />
Die HSBC-Gruppe ist mit über 312.000<br />
Mitarbeitern in 83 Ländern und rund<br />
10.000 Filialen sowie einer Bilanzsumme<br />
von 2.150 Milliarden USD per 30.06.2007<br />
eine der größten Bank- und Finanzkonzerne<br />
der Welt. Hauptsitz und Börsenlisting<br />
HSBC Headquarter in Hongkong<br />
der HSBC Holdings plc ist London, darüber<br />
hinaus werden die Aktien in Hongkong,<br />
New York, Paris und Bermuda notiert.<br />
Durch das fast flächendeckende globale<br />
Netzwerk insbesondere in Europa, dem<br />
Mittleren Osten, Nord- und Lateinamerika<br />
sowie Asien, bietet die HSBC umfassende<br />
Lösungen für alle Arten von Bankdienstleistungen<br />
und Zielgruppen: Privat- und<br />
Geschäftskunden, private Vermögensanlageberatung,<br />
Firmenkunden, Investmentbanking<br />
und Institutionelle Kunden, Versicherungsgeschäft,<br />
Pensions- und Investmentfonds,<br />
Konsumentenkreditgeschäft,<br />
Außenhandelsfinanzierung, Cash-Management.<br />
All business is local<br />
Gerade die profunden Kenntnisse der lokalen<br />
Märkte und das Verständnis für unterschiedlichste<br />
Kulturen bilden die Basis für<br />
die erfolgreiche Arbeit in den einzelnen<br />
Ländern. Dies in Verbindung mit dem Wissen<br />
über globale Trends, Volkswirtschaften<br />
und Industrien sind die Grundlagen für<br />
innovative Finanzdienstleistungen und<br />
weltweite Problemlösungen – darauf vertrauen<br />
und profitieren über 125 Millionen<br />
Kunden.<br />
HSBC in Asien<br />
Asien ist für die im März 1865 in Hongkong<br />
und einen Monat später in Shanghai<br />
gegründete „The Hongkong and Shanghai<br />
Banking Corporation Limited“ die Keimzelle<br />
der heutigen HSBC-Gruppe. Mit über<br />
55.000 Mitarbeitern in 600 Filialen und<br />
20 Ländern ist sie das Flaggschiff der Bank<br />
in Asien und gehört in vielen Ländern<br />
dieser Region zu den größten Auslandsbanken.<br />
Dienstleistungen und Services im<br />
Firmenkundengeschäft bietet die Gruppe<br />
u.a. in Bangladesch, Brunei, China, Hongkong<br />
SAR, Indien, Indonesien, Japan, <strong>Korea</strong>,<br />
Macao SAR, Malaysia, Mauritius, Pakistan,<br />
Philippinen, Singapur, Sri Lanka, Taiwan,<br />
Thailand und Vietnam.<br />
In <strong>Korea</strong> ist die HSBC seit über 110 Jahren<br />
im Markt. Die erste Filiale wurde im Jahr<br />
1887 in Jemulpo (Incheon) eröffnet. Heute<br />
gehört die Bank mit rund 1.350 Mitarbeitern<br />
in elf Filialen und vier Firmenkunden-Zentren<br />
auch in <strong>Korea</strong> zu den größten<br />
ausländischen Banken.<br />
HSBC Trinkaus in Deutschland<br />
In Deutschland ist HSBC Trinkaus seit über<br />
220 Jahren am Markt aktiv. Unsere Zielgruppen<br />
im Firmenkundengeschäft sind der<br />
gehobene Mittelstand und Großkunden mit<br />
weltweiten Geschäftsbeziehungen.<br />
Als exklusives Tor zur HSBC-Gruppe bieten<br />
wir diesen international operierenden Firmenkunden<br />
eine ideale Kombination aus<br />
den Stärken: Kontinuität in Strategie und<br />
Personen sowie Kapitalkraft und ein einzigartiges<br />
internationales Netzwerk – eine<br />
im deutschen Bankmarkt ebenso attraktive<br />
wie einmalige Mischung: HSBC Trinkaus<br />
ist internationaler als jede deutsche und<br />
„deutscher“ als jede Auslandsbank.<br />
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Kundenbetreuer<br />
oder dem Autor, wenn Sie mehr über<br />
die Leistungsfähigkeit der HSBC-Gruppe in<br />
Asien, aber auch in anderen Regionen der<br />
Welt erfahren möchten.<br />
Michael Prante ist Managing Director/<br />
Head of International Advisory der HSBC<br />
Trinkaus & Burkhardt AG.<br />
michael.prante@hsbctrinkaus.de<br />
Mercedes-Benz AG<br />
Die erfolgreichste automobile Premiummarke der Welt<br />
Im Oktober 1883 gründete Karl Benz in<br />
Mannheim die Firma Benz & Co und produzierte<br />
Automobile. Wenige Kilometer<br />
davon entfernt gründete im November<br />
1880 der Erfinder des schnelllaufenden<br />
Motors, Gottlieb Daimler, in Cannstatt die<br />
Daimler-Motoren-Gesellschaft (DMG). Die<br />
Erfindung und Gründung dieser zweier Pioniere<br />
legten nicht nur den Grundstein für<br />
die automobile Mobilität im 20. Jahrhundert,<br />
sondern bildeten auch die Basis für<br />
den späteren Zusammenschluss beider Firmen<br />
zur Mercedes-Benz AG.<br />
Der erste Mercedes wurde von der Firma<br />
Daimler-Motoren-Gesellschaft (DMG)<br />
am 22. Dezember 1900 ausgeliefert. Seit<br />
dem Zusammenschluss beider Firmen zur<br />
Mercedes-Benz AG 1926 hat sich Mercedes<br />
zu einem der beliebtesten Premium-Markennamen<br />
der Welt entwickelt.<br />
Die Mercedes-Benz AG ist heute auf fünf<br />
Kontinenten in 131 Ländern vertreten und<br />
gilt als eine der erfolgreichsten Automobilmarken<br />
der Welt. Die technische Perfektion<br />
und die Qualitätsstandards, die Innovationskraft<br />
und die zahlreichen automobilen<br />
Legenden sprechen für die Leidenschaft<br />
der Gründungsväter Karl Benz und Gottlieb<br />
Daimler.<br />
Mercedes-Benz <strong>Korea</strong> ist die koreanische<br />
Tochtergesellschaft des weltweit innovativsten<br />
und bekanntesten Automobilherstellers.<br />
Sie wurde am 1. Januar 2003<br />
APK Platinum Sponsoren<br />
gegründet, um den koreanischen Markt<br />
effektiver zu versorgen und die speziellen<br />
Wünsche und Bedürfnisse koreanischer<br />
Kunden zu befriedigen.<br />
Heute hat Mercedes-Benz <strong>Korea</strong> in Seoul,<br />
der Provinz Gyeonggi-do sowie u.a. in den<br />
Städten Busan, Daejeon, Daegu, Kwangju,<br />
Masan, Jeonju, Ulsan und Jeju insgesamt<br />
15 Ausstellungshallen und 17 Reparaturwerkstätten.<br />
Mercedes-Benz <strong>Korea</strong> bietet<br />
auch unter der Telefonnummer 080-001-<br />
1886 Pannenhilfe an, die rund um die Uhr<br />
vor Ort aktiv und tatkräftig Hilfe gewährleistet.<br />
Mercedes-Benz <strong>Korea</strong> wird nach der Philosophie<br />
des Gründungsvaters und Erfinders<br />
Gottlieb Daimler „Das beste, oder nichts“<br />
weiterhin das bestmögliche tun, um die<br />
Legende des weltweit führenden Automobilherstellers<br />
Mercedes-Benz AG fortzuführen,<br />
der in seiner 120-jährigen Unternehmenstradition<br />
als Technologieführer<br />
Geschichte geschrieben hat.<br />
Der Mercedesstern wird weiterhin auf allen<br />
Straßen der Welt als Symbol für Qualität<br />
und Sicherheit glänzen.<br />
80 KORUM<br />
KORUM 81
APK Platinum Sponsoren<br />
Siemens Ltd. Seoul<br />
Partner der koreanischen Industrie<br />
Die Siemens AG mit Firmensitz in Berlin<br />
und München zählt zu den weltweit<br />
größten und traditionsreichsten Firmen der<br />
Elektrotechnik und Elektronik.<br />
Mit der Erfindung des Zeigertelegrafen<br />
durch Werner von Siemens wurde das<br />
Unternehmen im Jahr 1847 gegründet<br />
und liefert seither Hightech-Produkte<br />
und -lösungen für die Elektronikbranche.<br />
Siemens nimmt eine weltweit führende<br />
Position in den Bereichen Automatisierung,<br />
Energie, Medizintechnik, Transport,<br />
Beleuchtung sowie Information und Kommunikation<br />
ein.<br />
Siemens beschäftigt rund 475.000 Mitarbeiter<br />
weltweit, ist in 190 Ländern präsent<br />
und hat rund 440 Forschungseinrichtungen<br />
und Fertigungsstandorte. Im Geschäftsjahr<br />
2006 erzielte Siemens einen Umsatz von<br />
87 Mrd. Euro und einen Gewinn von 3,0<br />
Mrd. Euro. Für die Entwicklung innovativer<br />
Technologien wurden im selben Jahr 5,7<br />
Mrd. Euro investiert und 6.000 Patentanmeldungen<br />
vorgenommen.<br />
Siemens in <strong>Korea</strong><br />
Siemens ist seit den 60er Jahren in <strong>Korea</strong><br />
aktiv. Inklusive aller Tochtergesellschaften<br />
beschäftigt Siemens <strong>Korea</strong> derzeit rund<br />
3.000 Mitarbeiter und konnte in den letzten<br />
Jahren kontinuierlich zweistellige<br />
Wachstumsraten erzielen. Durch Investitions-<br />
und Entwicklungstätigkeiten trug<br />
Siemens erheblich zum wirtschaftlichen<br />
Wachstum <strong>Korea</strong>s bei. In den letzen fünf<br />
Jahren investierte Siemens über 600 Mio.<br />
USD in Produktion und F&E in <strong>Korea</strong>. Damit<br />
leistete das Unternehmen einen erheblichen<br />
Beitrag zur Aus- und Weiterbildung<br />
koreanischer Fachkräfte und zur Schaffung<br />
neuer Arbeitsplätze.<br />
Siemens hat sich zu einem wesentlichen<br />
Bestandteil des koreanischen Wirtschaftslebens<br />
entwickelt und versteht es als<br />
selbstverständliche Aufgabe zum gesellschaftlichen<br />
Wohlergehen des Landes beizutragen.<br />
Um die Ausbildung von technischen<br />
Fachkräften zu unterstützen,<br />
arbeitet Siemens eng mit koreanischen<br />
Universitäten zusammen.<br />
Im Rahmen des seit 1998 mit der Seogang-<br />
und der Hanjang-Universität durchgeführten<br />
Siemens Studentenprogramms<br />
werden Auslands-Praktika bei Siemens in<br />
Deutschland angeboten. Daneben unterstützt<br />
Siemens <strong>Korea</strong> im Rahmen der<br />
unternehmensweiten „Caring Hands“ Initiative<br />
50 mittelose koreanische Kinder bzw.<br />
allein erziehende Väter und Mütter durch<br />
Spenden.<br />
Hauptgeschäftsfelder in <strong>Korea</strong><br />
Automatisierung<br />
Siemens <strong>Korea</strong> nimmt als Produkt- und<br />
Lösungsanbieter eine führende Rolle in der<br />
Fertigungs- & Prozess-Automatisierung<br />
(z.B. Stahl- oder Automobilindustrie) sowie<br />
in der Gebäudetechnik ein.<br />
Energie<br />
Siemens <strong>Korea</strong> hat in den letzten Jahren<br />
eine Reihe von Aufträgen im Bereich der<br />
Energieerzeugung und –verteilung erhalten,<br />
insbesondere im Bereich Combined-<br />
Cycle Power Plants.<br />
Medizintechnik<br />
Siemens <strong>Korea</strong> ist Marktführer im Bereich<br />
Computertomographie und bei Magnetresonanz-Geräten.<br />
<strong>Korea</strong> ist außerdem Kompetenz-Center<br />
für Ultraschall-Geräte und<br />
-komponenten.<br />
Transport<br />
Siemens <strong>Korea</strong> ist wichtiger Lieferant von<br />
elektronischen und elektromechanischen<br />
Komponenten für die koreanische Automobil-<br />
und Bahnindustrie.<br />
Beleuchtung<br />
Osram <strong>Korea</strong> ist mit seinem breiten Produkt-<br />
und Lösungsangebot die Nummer<br />
zwei im koreanischen Beleuchtungsmarkt.<br />
Information & Kommunikation<br />
Im Jahr 2003 übernahm Siemens die Mehrheit<br />
des koreanischen Technologie-Unternehmens<br />
DASAN Networks. Die Aktivitäten<br />
wurden in das Joint Venture Nokia Siemens<br />
Networks eingebracht.<br />
www.siemens.co.kr<br />
TÜV Rheinland Group<br />
Führender Dienstleistungsanbieter für Sicherheit und Qualität<br />
Sicherheit für Menschen und Umwelt, sei<br />
es in der Vergangenheit, in der Gegenwart<br />
oder in der Zukunft, ist die Aufgabe<br />
der TÜV Rheinland Group. Wir arbeiten<br />
als führender Dienstleistungsanbieter mit<br />
Ihnen, um diese Aufgabe zu verwirklichen.<br />
Kosmetik, die über den Hautkontakt der<br />
Mutter das Leben Ihrer noch ungeborenen<br />
Kinder gefährdet; Spielzeug, das mit Chemikalien<br />
versetzt unsere nächste Generation<br />
negativ beeinflußt; Medikamente, deren<br />
Kopie als vermeintliches Original sogar<br />
durch autorisierte Händler vertrieben wird<br />
und unter Umständen sogar das Leben<br />
kosten kann. All diese Beispiele und viele<br />
mehr sind Ergebnisse einer zunehmenden<br />
Globalisierung und Produktionsauslagerung<br />
in Länder, die nicht immer ein konformes<br />
Sicherheits- und Qualitätsbewußtsein<br />
besitzen.<br />
Die TÜV Rheinland Group stellt sich bereits<br />
heute diesen Herausforderungen und<br />
arbeitet mit ihren Kunden zusammen, um<br />
unter anderem sicher zu stellen, daß die<br />
Zulieferer auch das liefern, was vereinbart<br />
wurde.<br />
So wird garantiert, daß die Rohmaterialien<br />
die Umweltschutzanforderungen erfüllen<br />
und Hersteller den vereinbarten Arbeitsbedingungen<br />
in den Fabriken sowie auch<br />
ethischen und sozialen Anforderungen<br />
nachkommen.<br />
Wir prüfen nicht nur die Sicherheit und<br />
Qualität von Produkten, Systemen und<br />
Dienstleistungen anhand internationaler<br />
Standards und Vorgaben. Wir können helfen,<br />
Produkte zu schaffen, die nicht nur die<br />
grundlegenden internationalen Standards<br />
erfüllen, sondern auch ökologische und<br />
ergonomische Aspekte berücksichtigen.<br />
APK Platinum Sponsoren<br />
Wir bieten Ihnen einen Komplettservice<br />
aus einer Hand an, der auf die Kundenspezifikationen<br />
zugeschnitten ist und damit<br />
Wettbewerbsvorteile ermöglicht.<br />
„Genau Richtig“ sind die zwei Worte, die<br />
das Leistungsversprechen der TÜV Rheinland<br />
Group auf den Punkt bringen: Was<br />
wir tun, das tun wir genau und richtig. Das<br />
bedeutet: Weltweit, in mehr als 60 Ländern<br />
und an 340 Standorten sind unsere 11.000<br />
Mitarbeiter in der Lage, rund um die Uhr<br />
an Fabriktüren zu klopfen und sicherzustellen,<br />
daß Erwartung und Realität übereinstimmen.<br />
Die TÜV Rheinland Group ist als<br />
unabhängiges, neutrales und kompetentes<br />
Unternehmen in jeder Hinsicht genau der<br />
richtige Partner für ihre Kunden.<br />
Gegründet im Jahre 1987, feiert der TÜV<br />
Rheinland <strong>Korea</strong> in diesem Jahr sein 20jähriges<br />
Bestehen. TÜV Rheinland <strong>Korea</strong><br />
hat mehr als 90 Angestellte. Mit fundiertem<br />
Fachwissen sind deutsche und<br />
koreanische Ingenieure und Auditoren in<br />
den Büros in Seoul, Daegu und Changwon<br />
tätig. TÜV Rheinland <strong>Korea</strong> betreibt<br />
vier Labore, die von verschiedenen Institutionen<br />
in den Bereichen der Ergonomie,<br />
Mechanik, elektrische Sicherheit und Telekommunikation<br />
akkreditiert sind. Darunter<br />
die sog. Bluetooth Qualification Test Facility<br />
(BQTF), das 2003 als erstes unabhängiges<br />
Bluetooth Labor in <strong>Korea</strong> akkreditiert<br />
wurde.<br />
Weitere Informationen finden Sie unter:<br />
82 KORUM<br />
KORUM 83<br />
www.tuv.com
APK Platinum Sponsoren<br />
Volkswagen<br />
Der Volkswagen Konzern mit Sitz in<br />
Wolfsburg ist einer der führenden Automobilhersteller<br />
weltweit und der größte<br />
Automobilproduzent Europas. Im Jahr<br />
2006 lieferte der Konzern 5,734 Millionen<br />
Fahrzeuge an Kunden aus, das entspricht<br />
einem Pkw-Weltmarktanteil von 9,7 Prozent.<br />
Für das Jahr 2007 werden auf nahezu<br />
allen wesentlichen Automobilmärkten, vor<br />
allem in der Region Asien-Pazifik, steigende<br />
Verkaufszahlen erwartet. Der Volkswagen<br />
Konzern wird 2007 voraussichtlich<br />
erstmals mehr als 6 Millionen Fahrzeuge<br />
verkaufen.<br />
Der Umsatz des Konzerns stieg im Jahr<br />
2006 auf 104,9 Milliarden Euro. Nach wirtschaftlich<br />
erfolgreichem ersten Halbjahr<br />
2007 hat der Volkswagen Konzern seine<br />
Prognose für das laufende Geschäftsjahr<br />
erhöht und wird ein Jahr früher als<br />
ursprünglich geplant in 2007 ein Ergebnis<br />
vor Steuern von mindestens 5,1 Milliarden<br />
Euro erreichen.<br />
In zwölf Ländern Europas und in sechs<br />
Ländern Amerikas, Asiens und Afrikas<br />
betreibt der Konzern 44 Fertigungsstätten.<br />
Nahezu 325.000 Beschäftigte produzieren<br />
an jedem Arbeitstag rund um den Globus<br />
mehr als 24.500 Fahrzeuge oder sind<br />
mit fahrzeugbezogenen Dienstleistungen<br />
befasst. Seine Fahrzeuge bietet der Volkswagen<br />
Konzern in mehr als 150 Ländern<br />
an.<br />
Acht Marken aus sechs europäischen Ländern<br />
gehören zum Konzern: Volkswagen,<br />
Audi, Bentley, Bugatti, Lamborghini, SEAT,<br />
Škoda und Volkswagen Nutzfahrzeuge. Die<br />
Marke Volkswagen hat als volumenstärkste<br />
Marke im Konzern im Jahr 2006 weltweit<br />
3,395 Millionen Pkw an Kunden ausgeliefert.<br />
Volkswagen ist sowohl in Deutschland<br />
wie auch Westeuropa Marktführer. Dabei<br />
reicht das Angebot von verbrauchsopti-<br />
EOS Launch in <strong>Korea</strong>, Juni 2007<br />
malen Kleinwagen bis hin zu Fahrzeugen<br />
der Luxusklasse. Innerhalb Asiens kommt<br />
<strong>Korea</strong> mit einem Pkw-Markt von jährlich<br />
rund 1 Million Neufahrzeugen eine große<br />
strategische Bedeutung zu. Volkswagen<br />
<strong>Korea</strong> wurde am 1. Januar 2005 gegründet,<br />
um die Präsenz in <strong>Korea</strong> mit einer eigenen<br />
Importgesellschaft zu verstärken. Im Jahr<br />
2006 steigerte Volkswagen <strong>Korea</strong> die Auslieferung<br />
von Fahrzeugen auf 3.635 (2005:<br />
1.704). Dies entspricht einem Marktanteil<br />
von 9% im Importmarkt.<br />
Volumenstärkstes Modell im Markt ist der<br />
Passat, gefolgt von der Luxuslimousine<br />
Phaeton sowie dem Golf. Die Modellpalette<br />
wird ergänzt durch Jetta, New Beetle,<br />
New Beetle Cabriolet, EOS und Touareg.<br />
Das noch im Ausbau befindliche Händlernetz<br />
umfasst momentan acht Volkswagen<br />
Händlerbetriebe mit 16 Verkaufsräumen<br />
und 15 Werkstätten. Mit Einfuhr des sparsamen<br />
wie auch gleichzeitig kraftvollen<br />
TDI-Motors im Jahr 2005 konnte Volkswagen<br />
den Markt für Diesel-Pkw beleben und<br />
hält sich seitdem an der Spitze der Dieselverkäufe<br />
für Pkw.<br />
Ziel von Volkswagen ist es, attraktive,<br />
sichere und umweltschonende Fahrzeuge<br />
anzubieten, die im zunehmend scharfen<br />
Wettbewerb auf dem Markt konkurrenzfähig<br />
und jeweils Weltmaßstab in ihrer<br />
Klasse sind.<br />
APK Sponsoren<br />
Die Organisatoren der 11. APK danken den Sponsoren<br />
84 KORUM<br />
KORUM 85<br />
PLATIN
GOLD<br />
SILBER<br />
BRONZE<br />
Mit freundlicher Unterstützung von<br />
APK Sponsoren<br />
KORUM 87
WHAT’S NEW AT GRAND HYATT SEOUL<br />
Experience Grand Hyatt Seoul, with an array of brand new facilities and services.<br />
Enjoy the breathtaking panoramic views of Mt. Namsan and the ever-changing cityscape<br />
from the newly renovated Grand Club rooms.<br />
Relax at The Spa’s 14 luxurious Spa Suites and treatment rooms.<br />
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TELEPHONE + 82 2 797 1234 FACSIMILE + 82 2 798 6953 seoul.grand.hyatt.com<br />
Neue Mitglieder<br />
Fraunhofer Representative Office <strong>Korea</strong><br />
Herr Joo-Hwan Kim<br />
Representative<br />
E-Mail: joohwan.kim@fraunhofer.kr<br />
Branche: Automotive and Supply;<br />
Biotechnics; Consultants (Technical);<br />
Electrical and Electronics Industry;<br />
Environmental, Recycling;<br />
Fine Mechanics, Glass, Optic<br />
COEX<br />
Herr Byung-Kwan Bae<br />
President & CEO<br />
E-Mail: swg@coex.co.kr<br />
Branche: Agriculture, Forestry, Fisheries;<br />
Building Materials and Supply; Defence<br />
Technology; Food and Beverage; IT,<br />
Telecommunication, Software; Machinery<br />
and Equipment; Trade Fair, Exhibition<br />
Veranstaltungen<br />
Frühstück mit Prof. Norbert Walter<br />
Tongmyung Mottrol Co., Ltd.<br />
Herr Jongoh Choi<br />
Vice President<br />
E-Mail: jongoh.choi@mottrol.com<br />
Branche: Advertising, Public Relations;<br />
Building Materials and Supply; Iron, Steel,<br />
Metal Products and Processing; Machinery<br />
and Equipment; Mechanical and Plant<br />
Engineering<br />
SAP <strong>Korea</strong> Ltd.<br />
Herr Eui-Noung Han<br />
President & CEO<br />
Herr Woo-Sung Kwon<br />
Director<br />
E-Mail: en.han@sap.com<br />
woo.sung.kwon@sap.com<br />
Branche: Consultants (Technical); IT, Telecommunication,<br />
Software<br />
Termine*<br />
Kontakte<br />
Kammerfrühstück mit BM Glos<br />
Wann Donnerstag, 4. Oktober 2007<br />
Wo Grand Hyatt Seoul<br />
Empfang der <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong> zur 11. APK<br />
Wann Donnerstag, 4. Oktober 2007<br />
Wo Garten des Grand Hyatt Seoul<br />
KGCCI Goose Dinner<br />
Wann Donnerstag, 6. Dezember 2007<br />
Wo Millennium Seoul Hilton<br />
* Teilnahme an den Veranstaltungen nur<br />
mit Einladung<br />
www.kgcci.com → Members Only →<br />
Invitations<br />
Kontakt: Sylvia Selbert<br />
E-Mail: sselbert@kgcci.com<br />
Am 24. August war Prof. Norbert Walter, Chefvolkswirt der Deutschen Bank AG, zu Gast bei<br />
einem von der <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong> organisierten Kammerfrühstück. In einem engagierten und informativen<br />
Vortrag ging Prof. Walter auf aktuelle weltwirtschaftliche Trends ein und stellte sich<br />
anschließend den Fragen aus dem Kreis der 88 teilnehmenden Kammermitglieder.<br />
KORUM 91
<strong>Korea</strong> Life<br />
Erfolgreich verhandeln mit <strong>Korea</strong>nern<br />
Mentalität verstehen<br />
Werner Sasse<br />
<strong>Korea</strong>ner blicken mit Stolz auf eine sehr<br />
lange Geschichte zurück, und sie haben<br />
oft das Gefühl, dass die meisten Ausländer<br />
diese Tatsache nicht genügend würdigen.<br />
Man tut daher gut daran, sie nicht<br />
nur als wirtschaftlich erfolgreich wahrzunehmen,<br />
sondern auch ihrer Kultur und<br />
Geschichte Interesse entgegen zu bringen,<br />
und dies bei Gelegenheit immer wieder zu<br />
signalisieren. Dies gilt vor allem bei den in<br />
<strong>Korea</strong> so wichtigen Zusammentreffen und<br />
gemeinsamen Essen, die nicht unmittelbar<br />
dem Geschäft gewidmet sind, sondern der<br />
Vertrauensbildung dienen.<br />
Grundsätzlich gilt: Verhaltensweisen, die<br />
oft verwirrend anders als bei uns sind,<br />
dürfen nicht spontan negativ beurteilt<br />
werden, man muss vielmehr lernen, sie in<br />
dem anderen kulturellen Zusammenhang<br />
zu sehen und mit ihnen umzugehen. Die<br />
Schwierigkeit besteht nun meist darin, zu<br />
unterscheiden, ob diese Verhaltensweisen<br />
der gesellschaftlichen Norm entspringen<br />
oder individueller Natur sind. Tritt man<br />
<strong>Korea</strong>nern gegenüber, die lange im Ausland<br />
gearbeitet oder studiert haben, und deren<br />
Zahl ist nicht gering, kommt erschwerend<br />
dazu, dass sie sich meist mal nach den<br />
koreanischen Regeln verhalten, zwischen-<br />
durch aber so reagieren, wie sie es im<br />
Ausland gelernt haben oder wie sie sich<br />
vorstellen, dass der Ausländer eine solche<br />
Reaktion erwartet.<br />
Kulturelle Eigenarten<br />
Dass Gruppenzugehörigkeit und Hierarchiebewusstsein<br />
zu den Fundamenten der<br />
koreanischen Kultur gehören, ist inzwischen<br />
ein Allgemeinplatz. Der koreanische<br />
Gesprächspartner wird sich immer pflichtbewusst<br />
ein- und unterordnen und gemäß<br />
seinem Platz in der Hierarchie der Anwesenden<br />
verhalten. Man kann nur solche<br />
Äußerungen und Handlungen erwarten, die<br />
seiner Rolle entsprechen. Oft sind daher<br />
formelle Regeln der Interaktion wichtiger<br />
als Inhalte. Ein in unserer Vorstellung<br />
sachliches Abwägen von Für und Wider ist<br />
z.B. undenkbar, wenn ein Vorschlag eines<br />
Höhergestellten kritisiert würde. Letzterem<br />
fällt auch die Rolle des Sprechers der Gruppe<br />
zu, er macht die Begrüßung und führt<br />
das Wort. Das Austauschen der Namenskarten<br />
ist dabei mehr als ein Ritual. Durch<br />
eine genauere Betrachtung (Zeit lassen,<br />
nicht achtlos beiseitelegen!) kann man<br />
den Anderen einordnen. Auch die von uns<br />
als persönlich empfundenen Fragen nach<br />
Alter, Ehestand, Kindern oder Einkommen<br />
dienen keinem anderen Zweck.<br />
Die Bedeutung der Gruppenzugehörigkeit<br />
macht sich in der Bevorzugung der Mitglieder<br />
der eigenen Gruppe und einer Diskriminierung<br />
der nicht dazu Gehörenden<br />
bemerkbar. Selbst sehr höfliche <strong>Korea</strong>ner<br />
können sich in einer unpersönlichen<br />
Situation, z.B. im Verkehr, in der U-Bahn,<br />
beim Hineingehen in ein Restaurant oder<br />
ins Hotel, erstaunlich rücksichtslos zeigen.<br />
Wer einen neuen Kontakt aufbauen<br />
will, kann zunächst einmal überlegen, ob<br />
ein schon vorhandener Kontakt eine Vorstellung<br />
vornehmen kann, auch schon die<br />
Erwähnung gemeinsamer Bekannter kann<br />
hilfreich sein. Verabredungen sollten aber<br />
zurückhaltend und in Frageform vorgeschlagen<br />
werden, um dem Gegenüber eine<br />
Ablehnung zu erleichtern.<br />
In der Firma findet Informationsaustausch,<br />
auch innerhalb von Arbeitsgruppen, meist<br />
vertikal, seltener horizontal statt. Aber<br />
auch hier gilt, Beschwerden und andere<br />
negative Äußerungen nur im Notfall an<br />
Vorgesetzte weiterzugeben und Situationen<br />
anderweitig zu retten.<br />
Verantwortung wird meist kollektiv getragen<br />
und man vermeidet eigenverantwortlich<br />
und eigenmächtig zu handeln. Entscheidungen<br />
zu treffen ist meist mit langen<br />
Diskussionen verbunden, nicht nur um<br />
die beste Lösung zu finden. Es wird durch<br />
diesen Prozess auch gewährleistet, dass<br />
letztlich alle hinter einer Entscheidung<br />
stehen. Andererseits sind Arbeitsbesprechungen<br />
im Beisein Höhergestellter oft nur<br />
formaler Natur und inhaltsarm.<br />
In diesem Zusammenhang muss auch das<br />
Schlagwort “Gesicht wahren” erwähnt<br />
werden, das sich auf das persönliche und<br />
berufliche Ansehen bezieht. Dies beginnt<br />
bei der formal richtigen und gepflegten<br />
Kleidung, bestimmt aber auch die Auswahl<br />
eines angemessenen Lokals oder sonstigen<br />
Treffpunktes.<br />
Es gehört zu den Regeln auch bei Verhandlungen,<br />
peinliche Situationen zu vermeiden,<br />
und wenn sie auftreten, durch<br />
einen Themenwechsel davon abzulenken.<br />
Kritik wird selten offen oder gar vor Dritten<br />
geäußert, Fehler und Pannen werden<br />
nicht offen zugegeben, und wenn etwas<br />
nicht verstanden wurde, wird meist nicht<br />
nachgefragt. Man muss auch als Ausländer<br />
lernen, nicht das Gesagte unmittelbar<br />
Ernst zu nehmen, sondern aus den Handlungen<br />
und allgemein der Situation sein<br />
Urteil zu bilden. Unbedingt beachtet werden<br />
muss auch, dass derjenige, der Andere<br />
in eine peinliche Situation bringt, selbst<br />
das Gesicht verliert.<br />
<strong>Korea</strong>ner sind sehr darum bemüht, Konflikte<br />
zu vermeiden, und ein insistierendes<br />
Argumentieren wird als unangenehm empfunden.<br />
Schon ausweichende Antworten<br />
deuten an, dass etwas als konfliktträchtig<br />
empfunden wurde. Es kommt dem Harmoniebestreben<br />
näher, notfalls das Thema zu<br />
wechseln und in einem anderen Zusammenhang<br />
wieder darauf zurück zu kommen.<br />
Absagen sollten versteckt erteilt und<br />
“Nein” oder “auf keinen Fall” unbedingt<br />
vermieden werden.<br />
Alles bisher Gesagte sind eigentlich Verhaltensweisen,<br />
die auch uns nicht fremd<br />
sind, sie sind nur in der Art, wie <strong>Korea</strong>ner<br />
miteinander umgehen, stärker betont. Und<br />
nicht zuletzt ist wichtig, sich immer vor<br />
Augen zu führen, dass es “DEN <strong>Korea</strong>ner”<br />
und “DIE koreanische Verhaltensweise”<br />
ebenso wenig gibt wie “DEN Deutschen”.<br />
Der Geschäftspartner ist immer zunächst<br />
einmal ein Individuum mit individuellen<br />
Verhaltensweisen, die auch abhängig sind<br />
von seinem Gegenüber. Ein wenig öfter<br />
“Danke”, eine Entschuldigung mehr auch<br />
für Nichtigkeiten und ein Lob des Anderen<br />
können eine entspannte Atmosphäre fördern.<br />
Aufmerksamkeit bis hin zur besonderen<br />
Krawatte, einer neuen Frisur oder dass<br />
er heute besonders gesund aussehe, zeigen<br />
Interesse am Anderen als Persönlichkeit. Es<br />
gilt, den Anderen wahrzunehmen, auch in<br />
seinen Stimmungen.<br />
Einige konkrete Regeln<br />
Der Ranghöchste wird zuerst begrüßt,<br />
nicht die anwesenden Damen.<br />
Ein gepflegtes äußeres Erscheinungsbild,<br />
formaler als in Deutschland, dient der<br />
Erkennung des sozialen Ranges. In ungezwungener<br />
Atmosphäre ist ein verschämt<br />
aus der Brieftasche gekramtes Foto von<br />
Frau und Kindern, des heimatlichen Hauses<br />
oder Ortes, auch des Autos, immer gerne<br />
gesehen und hilft dem Anderen, sich ein<br />
Bild zu machen.<br />
Aber Vorsicht: Prahlerei in Worten ist tabu,<br />
Bescheidenheit als Ausdrucksweise ist<br />
angesagt.<br />
Berührungen in nicht-offiziellen Situationen,<br />
langes Händehalten, Schläge auf den<br />
Arm oder die Oberschenkel sind Zeichen<br />
von Freundschaft und Vertrautheit.<br />
Der Gastgeber legt Essen nach, bis etwas<br />
auf dem Teller liegen bleibt. Er wird auch<br />
immer zum weiteren Trinken auffordern.<br />
Bietet er sein Glas an, wird das eigene<br />
leere Glas zurück angeboten (man kann<br />
den Rand mit der Serviette abwischen)<br />
und man schenkt ein. Es ist auch gut,<br />
den Tischnachbarn zu fragen, ob er etwas<br />
möchte, bevor man selbst nimmt.<br />
Einladungen erfordern eine Gegeneinladung.<br />
Schlürfen von heißen Tees oder Suppe ist<br />
normal, oft wird mit vollem Mund gesprochen<br />
(eine Fähigkeit die Übung erfordert!),<br />
Naseputzen wird als barbarisch angesehen.<br />
Vorsicht bei Witzen: Wortspiele sind<br />
beliebt, Ironie oder Sarkasmus werden<br />
meist wörtlich genommen. Keine Witze<br />
übersetzen!<br />
Werner Sasse, Prof. em. (<strong>Korea</strong>nistik),<br />
jetzt «Praxis Süd-<strong>Korea</strong> - Dienstleistungen<br />
um Sprache, Markt, Kultur»,<br />
Büro <strong>Korea</strong>.<br />
92 KORUM<br />
KORUM 93<br />
<strong>Korea</strong> Life
Media Data<br />
PROFILE<br />
KORUM, the bimonthly magazine of the KGCCI publishes articles on <strong>Korea</strong>'s economy,<br />
markets, companies, technologies as well as tax and legal issues. The journal also<br />
contains information on the activities of the KGCCI and its member companies.<br />
KORUM target group consists of members of the KGCCI in <strong>Korea</strong>, Germany<br />
and abroad, decision makers of German companies doing business with <strong>Korea</strong>,<br />
representatives of German business associations and organisations.<br />
Circulation: 1,000 copies<br />
Language: German<br />
Pages: 32 (full colour)<br />
Frequency: bimonthly (February, April, June, August, October, December)<br />
AD RATES<br />
Rates per issue, all pages full colour<br />
Page<br />
Cover Page 2 + page 3 (double spread)<br />
Page 30 + cover page 3 (double spread)<br />
2/1 page (DIN A4 double spread)<br />
Cover page 2<br />
Cover page 3<br />
1/1 page (DIN A4)<br />
1/2 page<br />
1/3 page<br />
CLOSING DATE<br />
Advertisements and contributions for issue 6, 2007: November 16th, 2007.<br />
Main topic: Logistics and Transport<br />
DISCOUNT RATES<br />
Member discount<br />
10% per ad<br />
Frequency discount<br />
3 issues: 5%<br />
6 issues: 10%<br />
96 KORUM<br />
Basic rate<br />
2.2 Mil. Won / 1.900 €<br />
2.1 Mil. Won / 1.800 €<br />
2.0 Mil. Won / 1.650 €<br />
1.7 Mil. Won / 1.400 €<br />
1.6 Mil. Won / 1.350 €<br />
1.4 Mil. Won / 1.200 €<br />
0.8 Mil. Won / 700 €<br />
0.7 Mil. Won / 600 €<br />
CONTACT<br />
Trim size<br />
(WxH mm)<br />
420 x 297<br />
420 x 297<br />
420 x 297<br />
210 x 297<br />
210 x 297<br />
210 x 297<br />
210 x 149<br />
210 x 99<br />
(horizontal)<br />
70 x 297<br />
(vertical)<br />
Ms. Jennifer Budiman at KGCCI<br />
Tel. + 82-2-37804-645<br />
Fax + 82-2-37804-637<br />
jbudiman@kgcci.com<br />
Non bleed size<br />
(WxH mm)<br />
426 x 303<br />
426 x 303<br />
426 x 303<br />
216 x 303<br />
216 x 303<br />
216 x 303<br />
216 x 155<br />
216 x 105<br />
76 x 303<br />
KORUM<br />
<strong>Korea</strong> I Unternehmen I Märkte<br />
Nr. 5 l Oktober 2007<br />
Das Magazin erscheint sechsmal im Jahr.<br />
Nachdruck nur mit Quellenangabe.<br />
© Deutsch-<strong>Korea</strong>nische<br />
Industrie- und Handelskammer<br />
Alle Rechte vorbehalten<br />
Herausgeber:<br />
Deutsch-<strong>Korea</strong>nische<br />
Industrie- und Handelskammer<br />
Jürgen Wöhler<br />
Geschäftsführer<br />
Hannam Plaza I 28-2 Hannam-dong<br />
Yongsan-gu I Seoul 140-884 I <strong>Korea</strong><br />
www.kgcci.com<br />
Redaktion:<br />
Carsten Lienemann<br />
clienemann@kgcci.com<br />
Anzeigen:<br />
Jennifer Budiman<br />
jbudiman@kgcci.com<br />
Layout und Druck:<br />
DeSIGN SIDAE I Seoul l <strong>Korea</strong><br />
Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht<br />
unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder.