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KORUM<br />

<strong>Korea</strong> I Unternehmen I Märkte<br />

www.kgcci.com<br />

Maschinenbau<br />

Nr. 4 I August 2007<br />

Autoindustrie:<br />

Hybridzeitalter<br />

Recht:<br />

Neue internationale<br />

Schiedsregeln<br />

Eisenbahntechnik:<br />

Chancen für Zulieferer


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Maschinenbau<br />

Maschinen “Made in Germany” genießen<br />

in <strong>Korea</strong> einen ausgesprochen guten Ruf<br />

und werden mit hoher Qualität und Leistungsfähigkeit<br />

assoziiert. Daher ist es kein<br />

Wunder, dass Deutschland auch im Jahr<br />

2006 mit 12,4% Marktanteil drittgrößter<br />

Maschinenlieferant nach <strong>Korea</strong> war. Die<br />

aktuelle Ausgabe der KORUM ist dieser<br />

Schlüsselbranche gewidmet, die wegen der<br />

koreanischen Bemühungen um Produktivitätssteigerung<br />

und Qualitätsverbesserung<br />

beste Perspektiven hat.<br />

Die Exportnation <strong>Korea</strong> positioniert sich<br />

zunehmend als Hightech-Standort. Die<br />

Nachfrage nach hochwertigen Investitionsgütern<br />

ist dementsprechend hoch.<br />

Deutsche Anbieter haben im letzten Jahr<br />

für 2,187 Mrd. Euro Maschinen nach<br />

<strong>Korea</strong> geliefert. Insbesondere Werkzeugmaschinen<br />

sind im koreanischen Markt,<br />

dem weltweit fünftgrößten für dieses Segment,<br />

stark gefragt. Der Wettbewerb seitens<br />

lokaler Anbieter wird allerdings auch<br />

in Hochtechnologiebereichen zunehmend<br />

stärker. In diesem Jahr wird nach den<br />

hohen Anlageinvestitionen in 2006 eher<br />

mit einem geringeren Wachstum gerechnet,<br />

was aber die mittel- bis langfristigen<br />

Perspektiven nicht trübt.<br />

Ob Investitions-, Konsumgüter oder Dienstleistungen<br />

– für deutsche Anbieter ist die<br />

von der <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong> organisierte Messe<br />

„German World“ eine hervorragende Gelegenheit<br />

für Neukontakte und den Ausbau<br />

von Markenimage. Bei der letzten German<br />

World 2005 haben sich mehr als 42.000<br />

Besucher über die Angebote der 62 Aussteller<br />

informiert. Schon heute sollten Sie<br />

sich deshalb die German World 2008 vom<br />

29. Mai bis 1. Juni 2008 in Seoul vormerken.<br />

Jürgen Wöhler<br />

Geschäftsführer<br />

Deutsch-<strong>Korea</strong>nische<br />

Industrie- und Handelskammer<br />

jwoehler@kgcci.com<br />

Kommentar<br />

Machines ”Made in Germany“ profit from<br />

an excellent reputation, being associated<br />

with high quality and particular duress.<br />

It is accordingly no surprise that in 2006<br />

already Germany was the third-largest<br />

machine supplier to <strong>Korea</strong> with a 12.4%<br />

market share. This current issue of KORUM<br />

is dedicated to this key industry and its<br />

promising outlook due to efforts on the<br />

<strong>Korea</strong>n side towards productivity- and<br />

quality-enhancement.<br />

The export nation <strong>Korea</strong> is increasingly<br />

positioning itself as a High Tech location.<br />

There is thus much demand for high end<br />

investment goods. Last year, German<br />

companies have supplied machines worth<br />

2.187 Billion Euros to <strong>Korea</strong>. Particularly<br />

machine tools are in high demand<br />

reflecting the fact that <strong>Korea</strong> is the<br />

world’s fifth largest market for this sector.<br />

Competition from local firms is however<br />

getting increasingly stronger even in the<br />

High Tech sector. In 2007 a somewhat less<br />

dramatic growth is expected as a result<br />

of the high investment level in 2006. This<br />

should not impair the medium - and long<br />

run - perspectives though.<br />

For all investment and consumer goods<br />

as well as services the “German World<br />

2008”, organized by the KGCCI, will prove<br />

to be an excellent opportunity to foster<br />

new contacts and to improve one’s brand<br />

image. The German World 2005 was<br />

attended by more than 42.000 visitors that<br />

informed themselves about the products<br />

and services of 62 German exhibiting<br />

companies. The German World 2008 from<br />

29 May to 1 June in Seoul is hence a date<br />

to note today already.<br />

KORUM


Kommentar<br />

Kompakt<br />

Konjunktur<br />

Kontrakte<br />

Kompetenz<br />

Kollegen<br />

Kontakte<br />

<strong>Korea</strong> Life<br />

Maschinenbau<br />

Werkzeugmaschinenmarkt <strong>Korea</strong><br />

Interview Friedrich Stockinger, TRUMPF <strong>Korea</strong><br />

<strong>Korea</strong>nischer Formenbaumarkt uneinheitlich<br />

<strong>Korea</strong>s Halbleiterbranche expandiert weiter<br />

Interview Michael Vetter, Stuttgart Sports Cars<br />

<strong>Korea</strong>s Eisenbahnen nehmen Fahrt auf<br />

Neue internationale Schiedregeln für das KCAB<br />

<strong>Korea</strong>s Autoindustrie vor dem Eintritt ins Hybridzeitalter<br />

Groz-Beckert <strong>Korea</strong> Co., Ltd.<br />

Neue Mitglieder<br />

Termine<br />

<strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong> – Gastgeber für die 11. APK in Seoul<br />

Veranstaltungen<br />

<strong>Korea</strong> am Siedepunkt<br />

5<br />

8<br />

9<br />

11<br />

13<br />

15<br />

17<br />

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23<br />

25<br />

25<br />

26<br />

27<br />

29<br />

KORUM 7


Kompakt<br />

Werkzeugmaschinenmarkt <strong>Korea</strong><br />

Wichtiger Markt für lokale und internationale Anbieter<br />

Gute Chancen in Hightech-Bereichen<br />

Detlef Rehn und Norbert Seo<br />

In den Jahren 1997/98 erlebte das Land<br />

der Morgenstille die erste ernsthafte Wirtschaftskrise<br />

seit dem <strong>Korea</strong>krieg. In dieser<br />

von <strong>Korea</strong>nern als „IWF-Krise“ bezeichneten<br />

Zeit sind viele koreanische Werkzeugmaschinenanbieter<br />

wie z.B. Samsung,<br />

Hyundai Precision, Kia Precision, Tongil<br />

und, nicht zu vergessen, Daewoo Heavy<br />

Industries (das heutige Doosan Infracore)<br />

entweder unter Bankenaufsicht gestellt<br />

worden oder bankrott gegangen.<br />

<strong>Korea</strong> hat diese Wirtschaftskrise sehr gut<br />

überstanden und seit 2003 vier Jahre hintereinander<br />

eine bemerkenswert positive<br />

wirtschaftliche Entwicklung erfahren. Im<br />

Jahr 2006 stieg die gesamte Werkzeugmaschinenproduktion<br />

auf 3,96 Mrd. USD<br />

und der Export erreichte ein Volumen von<br />

1,65 Mrd. USD. Die Gesamtmarktgröße in<br />

diesem Segment beträgt beachtliche 4,8<br />

Mrd. USD.<br />

<strong>Korea</strong> hat sich damit zum weltweit fünftgrößten<br />

Absatzmarkt für Werkzeugmaschinen<br />

entwickelt. Im Jahr 2007 rechnet die<br />

Branche trotz der allgemeinen Konjunkturschwäche<br />

im Maschinenbau insgesamt<br />

mit Wachstum. Im Jahr 2006 wurde das<br />

Marktwachstum von einer verhältnismä-<br />

KORUM<br />

ßig günstigen Wirtschaftskonjunktur und<br />

einem guten Exportergebnis getragen. Vor<br />

allem die sehr positive Geschäftsentwicklung<br />

der koreanischen Automobilindustrie<br />

trug zum Wachstum des Werkzeugmaschinenbaus<br />

bei.<br />

Experten der Branche erwarten einen<br />

Zuwachs des Exportanteils um 10% gegenüber<br />

2006. Die Inlandsnachfrage wird nach<br />

Schätzungen der KOMMA (<strong>Korea</strong> Machine<br />

Tool Manufacturer Association) in 2007<br />

allerdings um 0,7% schrumpfen. Grund<br />

für die negative Einschätzung der Situation<br />

ist, dass sich 2007 viele Endnutzer<br />

nach der großen Investitionswelle im Jahr<br />

2006 voraussichtlich zurückhalten werden.<br />

Dies gilt vor allem für die Automobil- und<br />

Halbleiterindustrie. Ferner steht die Formenbauindustrie<br />

durch den starken Won<br />

unter Druck und wird Aufträge aus dem<br />

Ausland zurückgeben oder zum Teil gar<br />

nicht annehmen können. Dies verstärkt<br />

noch weiter die Investitionszurückhaltung<br />

der Branche.<br />

Fünftgrößter Markt für<br />

Werkzeugmaschinen weltweit<br />

Der koreanische Werkzeugmaschinenmarkt<br />

ist für deutsche Anbieter grundsätzlich<br />

attraktiv. Zwar ist der Wettbewerb vor<br />

allem in preislicher Hinsicht sehr scharf,<br />

doch eröffnen sich gerade in Hightech-<br />

Bereichen viele Chancen. Deutsche Unternehmen<br />

müssen sich vor allem gegenüber<br />

japanischen Anbietern mit gezielten Marketinganstrengungen<br />

behaupten.<br />

KOMMA beziffert in ihren jüngsten Prognosen<br />

für 2007 das Volumen des Binnenmarktes<br />

(Produktion + Importe ./. Exporte)<br />

auf etwa 3,96 Bill. Won (3,2 Mrd. Euro;<br />

1.000 Won = rd. 0,85 Euro). Die Importe<br />

werden dabei schätzungsweise 2 Mrd. USD<br />

erreichen. Verglichen mit 2006 (2,55 Mrd.<br />

USD) wären dies zwar ca. 21,5% weniger,<br />

doch ist das Minus in erster Linie darauf<br />

zurückzuführen, dass die Halbleiterindustrie<br />

nach großen Investitionen der Vorjahre<br />

voraussichtlich etwas kürzer treten wird.<br />

Der Anteil der halbleiterbezogenen Ausrüstungen<br />

an den gesamten Werkzeugmaschineneinfuhren<br />

lag 2006 bei knapp 47%.<br />

In den klassischen Anwenderindustrien ist<br />

hingegen mit einer guten Importnachfrage<br />

zu rechnen. Vor allem die Autoindustrie,<br />

in der die meisten Werkzeugmaschinen<br />

benötigt werden, bewegt sich auf einem<br />

stabilen Wachstumspfad.<br />

Geschäftspartner Deutschland<br />

Japan (2006: 651 Mio. USD) und Deutschland<br />

(218 Mio. USD) führen die Importrangliste<br />

an. Während Japan ein breites<br />

Spektrum an Werkzeugmaschinen nach<br />

<strong>Korea</strong> liefert, ist Deutschland mit Spezialmaschinen<br />

vor allem in Nischen vertreten.<br />

Technologisch anspruchsvolle Maschinen<br />

für immer höherwertige Anwendungen<br />

werden in Zukunft in <strong>Korea</strong> zunehmend<br />

gefragt sein, da sich das Land nur so der<br />

rasch vorrückenden chinesischen Konkurrenz<br />

erwehren kann. Diese Entwicklung


egünstigt vor allem deutsche und japanische<br />

Anbieter. Auch die koreanischen<br />

Werkzeugmaschinenhersteller selbst kommen<br />

mit immer besseren Produkten auf<br />

den Markt.<br />

Umgang mit koreanischen<br />

Geschäftspartnern<br />

Generell sind die Kundenansprüche in<br />

<strong>Korea</strong> sehr hoch. Gerade Neueinsteiger aus<br />

Deutschland und Europa haben hiermit<br />

häufig Probleme. So erwarten die koreanischen<br />

Kunden im Grunde, dass der Verkäufer<br />

alle auftretenden Probleme für sie<br />

lösen kann. Schulungen, gute Serviceleistungen<br />

und die prompte Beantwortung<br />

von Anfragen verstehen sich von selbst.<br />

Manche Ansprüche sind überzogen, lassen<br />

sich aber in Gesprächen auf vernünftige<br />

Maßstäbe reduzieren, und ernsthafte Konflikte<br />

sind recht selten.<br />

Wie die Importstatistiken zeigen, kommen<br />

deutsche Unternehmen in vielen Fällen zum<br />

Zuge, obwohl sie teurere Produkte anbieten.<br />

Ein Grund hierfür ist, dass Maschinen<br />

"Made in Germany" grundsätzlich einen<br />

hervorragenden Ruf genießen. Erfolg haben<br />

die Unternehmen auch, weil sie innovative<br />

Maschinen in den Markt bringen, die die<br />

Konkurrenz nicht anbieten kann, und weil<br />

es ihnen offenbar gelingt, die Kunden vom<br />

"Mehrwert" zu überzeugen, den ihnen der<br />

Kauf einer teureren Maschine auf längere<br />

Sicht einbringt. <strong>Korea</strong>nische Abnehmer<br />

stehen solchen Argumenten durchaus aufgeschlossen<br />

gegenüber.<br />

Andererseits kommt es vor, dass sich die<br />

Zentralen in Deutschland zu wenig auf die<br />

Besonderheiten des koreanischen Marktes<br />

einstellen. Fairerweise ist hinzuzufügen,<br />

dass für deutsche Mutterhäuser die Planbarkeit<br />

von Abläufen wichtig ist, während<br />

<strong>Korea</strong>ner häufig mehr spontan entscheiden.<br />

Dies führt unter Umständen zu Konfliktsituation<br />

zwischen den Partnern. Diese<br />

können aber meist durch Gespräche und<br />

durch Überzeugungsarbeit gelöst werden.<br />

Viele Expats in <strong>Korea</strong> sind auch der Meinung,<br />

dass hierzulande durchaus bessere<br />

und fairere Verhandlungsbedingungen<br />

herrschen, als in Nachbarländern. Gute<br />

Reputation und Referenzen sind in <strong>Korea</strong><br />

sehr wichtig. Ihr Aufbau braucht Zeit, und<br />

der gute Ruf muss immer wieder neu unter<br />

Beweis gestellt werden.<br />

Nicht Know-how, sondern<br />

Know-whom<br />

Gelingt es, namhafte koreanische Unternehmen<br />

als Kunden zu gewinnen, ist ein<br />

großer Schritt in Richtung geschäftlicher<br />

Erfolg getan. In <strong>Korea</strong> ist es enorm wichtig,<br />

eine gute Beziehungsebene zu den<br />

Entscheidungsträgern in der Firma aufzubauen<br />

und aufrecht zu erhalten. In vielen<br />

Unternehmen ist es üblich, dass Entscheidungen<br />

durch die Geschäftsführer oder /<br />

und Werksleiter getroffen werden. In sel-<br />

„Besser als China, günstiger als Japan“<br />

Interview mit Friedrich Stockinger<br />

KORUM: Herr Stockinger, der deutsche<br />

Maschinenbau ist ein wichtiges Rückrat<br />

der Exportwirtschaft. Was macht deutsche<br />

Maschinen im Ausland so begehrt?<br />

Stockinger: Der deutsche Maschinenbau<br />

erfährt in der Tat im Ausland ein ausgesprochen<br />

positives Image. Die Kunden<br />

verbinden „Made in Germany“ mit hohen<br />

Erwartungen an die Qualität und Leistungsfähigkeit<br />

der Produkte. Den Herstellern<br />

gelingt es erfreulicherweise immer<br />

wieder, den Bedarf der Kunden weit vorausschauend<br />

zu erfüllen. Die Wurzeln für<br />

den aktuellen Erfolg sind sehr vielfältig.<br />

Die Hersteller sehen sich von ihren Kunden<br />

im deutschen Markt ständig gefordert,<br />

Kompakt<br />

tensten Fällen durch die untere Hierarchie.<br />

Auch im modernen <strong>Korea</strong> spielen konfuzianische<br />

Traditionen immer noch eine wichtige<br />

Rolle.<br />

Herausforderungen<br />

Die koreanische Werkzeugmaschinenbranche<br />

steht in 2007 vor drei wichtigen und<br />

schwierigen Hürden:<br />

• Die anhaltende Won-Stärke entwickelt<br />

sich zu einem Wettbewerbsnachteil<br />

für Exporteure,<br />

• die Präsidentschaftswahl im Dezember<br />

2007 kann weitere Investitionen<br />

im Land verzögern und<br />

• im Bereich der inner-koreanischen<br />

Beziehungen müssen Konflikte vermieden<br />

werden, um den koreanischen<br />

Export weiterhin sicherzustellen.<br />

<strong>Korea</strong>nische Werkzeugmaschinen können<br />

sich gegenüber chinesischen und taiwanesischen<br />

Produkten durch höhere Qualität<br />

zu fairen Preisen behaupten. Durch ein<br />

stärkeres Engagement in Entwicklung und<br />

Innovation wird sich <strong>Korea</strong> weiterhin als<br />

einer der weltweit führenden Werkzeugmaschinenhersteller<br />

behaupten können.<br />

Dr. Detlef Rehn ist Korrespondent der<br />

Bundesagentur für Außenwirtschaft<br />

(bfai) in <strong>Korea</strong>. Norbert Seo ist Executive<br />

Vice President bei Hwacheon Machinery<br />

Works Co., Ltd.<br />

wettbewerbsfähige Produkte mit führender<br />

Technologie zu realisieren. Gleichzeitig sind<br />

sie auf Erfolge im Export angewiesen und<br />

müssen sich mit den Anforderungen entfernter<br />

Märkte auseinandersetzen. Weitere<br />

Erfolgsfaktoren der Branche bilden die gute<br />

Infrastruktur, das breite und kompetente<br />

Netz der Zulieferer, das Ausbildungssystem<br />

KORUM


Kompakt<br />

und die Verfügbarkeit qualifizierter Fachkräfte.<br />

Auch die enge Zusammenarbeit mit<br />

Forschungszentren und Universitäten, die<br />

weitgehend mittelständische, hochflexible<br />

Firmenstruktur und die Bereitschaft zur<br />

kontinuierlichen Verbesserung der internen<br />

Strukturen und Prozesse sind erfolgsentscheidend.<br />

Friedrich Stockinger, Präsident TRUMPF <strong>Korea</strong> Co., Ltd.<br />

KORUM: Wie beurteilen Sie den koreanischen<br />

Maschinenbaumarkt im Vergleich<br />

zu Japan und China?<br />

Stockinger: Die Produktion in <strong>Korea</strong> sieht<br />

sich in ihrer Wettbewerbsposition sehr<br />

häufig zwischen Japan und China platziert.<br />

Es gilt einerseits, deutlich besser zu sein als<br />

die meist wesentlich günstigeren Produkte<br />

aus China und andererseits günstiger als<br />

die qualitativ gut bewerteten Produkte<br />

aus Japan. Die Wirtschaft ist wesentlich<br />

auf den Export angewiesen und sucht ihre<br />

Erfolge zunehmend in anspruchsvolleren<br />

Technologiesegmenten. Alle Aspekte sprechen<br />

für den Einsatz hochwertiger und<br />

effizienter Produktionsmittel. Der Markt<br />

<strong>Korea</strong> gilt im Bereich Maschinenbau als<br />

offen. Teilweise existieren Anbieter und<br />

damit Wettbewerber als Teil eines sogenannten<br />

Chaebols oder wurden als „verlängerte<br />

Werkbank“ dieser Konzerne aufgebaut.<br />

In diesen Fällen kann der Weg zum<br />

Erfolg für externe Anbieter sehr mühsam<br />

werden. Der Wettbewerb seitens lokaler<br />

Anbieter wird zunehmend stärker und<br />

international erfolgreicher.<br />

10 KORUM<br />

KORUM: Die Firmengruppe TRUMPF ist<br />

Weltmarktführer bei Lasersystemen. Welches<br />

sind Ihre Kernprodukte im koreanischen<br />

Markt?<br />

Stockinger: TRUMPF <strong>Korea</strong> Co., Ltd. vertritt<br />

das gesamte Produktprogramm der Gruppe.<br />

Traditionell stehen die Werkzeugmaschinen<br />

für die Blechbearbeitung im Mittelpunkt.<br />

Dort sind die Laserschneidsysteme<br />

heute der Hauptumsatzträger. Daneben<br />

behaupten die Stanztechnik, das Biegen,<br />

die Automatisierung und die Softwarelösungen<br />

wichtige Anteile. Das Geschäftsfeld<br />

Lasertechnik und Elektronik bietet vielfältige<br />

Produkte und Lösungen im Bereich der<br />

CO2- und YAG-Laser, der Laserbeschrifter<br />

und der Hochleistungsgeneratoren. Gerade<br />

das noch junge Geschäftsfeld der HF-<br />

und DC-Generatoren konnte in <strong>Korea</strong> im<br />

Bereich der Flachbildschirmfertigung und<br />

Elektronik aktuell beachtliche Erfolge verzeichnen.<br />

KORUM: Wie unterscheidet sich Ihre Kundenstruktur<br />

im Vergleich zum deutschen<br />

Markt?<br />

Stockinger: Die koreanische Industrielandschaft<br />

ist geprägt von vergleichsweise<br />

wenigen, oft sehr dominanten Konzernen<br />

und quasi unzähligen Kleinbetrieben. Der<br />

Mittelstand ist im Vergleich zu Deutschland<br />

weniger ausgeprägt. Im koreanischen<br />

Markt ist auffallend, dass sich die Kunden<br />

für Werkzeugmaschinen eher bei den<br />

Kleinbetrieben und den Zulieferbetrieben<br />

finden, während die neuesten Laserapplikationen<br />

eher in Produktionsanlagen der<br />

Automobil- und Stahlindustrie sowie der<br />

Elektronik realisiert werden.<br />

KORUM: Über den Preis können und wollen<br />

die meisten deutschen Maschinenbauer<br />

nicht konkurrieren. Was sind nach Ihrer<br />

Erfahrung die wesentlichen Faktoren für<br />

den Erfolg im koreanischen Markt?<br />

Stockinger: Das Maschinengeschäft ist<br />

heute international durch eine hohe Wettbewerbsintensität<br />

gekennzeichnet. Da ist<br />

<strong>Korea</strong> keine Ausnahme. Es macht für uns<br />

in der Begegnung mit lokalen Anbietern<br />

immer mehr Sinn, sich auf Alleinstellungsmerkmale<br />

zu konzentrieren. Eine Besonderheit<br />

in <strong>Korea</strong> ist sicher die hohe Erwartungshaltung<br />

gegenüber ausländischen<br />

Lieferanten. Eine uneingeschränkte Servi-<br />

cebereitschaft und eine hohe Zuverlässigkeit<br />

der Systeme sind unverzichtbar.<br />

KORUM: Kann TRUMPF als Familienunternehmen<br />

anders auf internationalen Märkten<br />

agieren als eine börsennotierte Firma?<br />

Stockinger: Für TRUMPF ist die Führung<br />

der Firma durch die Eigentümerfamilie<br />

sehr vorteilhaft. Viele komplexe Entscheidungen<br />

können immer zeitnah getroffen<br />

werden. Am Beispiel von TRUMPF <strong>Korea</strong><br />

wurden die Vorteile eines Familienunternehmens<br />

häufig sichtbar: Die Aufnahme<br />

der Geschäftstätigkeit mitten in der Asienkrise<br />

ohne kalkulierbare Erfolgsaussichten<br />

– ein Bekenntnis zum Markt entgegen vieler<br />

Stimmen. Der Bau einer Niederlassung<br />

in Seoul – eine erste Präsenz in einem der<br />

teuersten Immobilienmärkte. Die Ausrüstung<br />

der Flachbildschirmfertigung unter<br />

erheblichem Zeitdruck - in einem sehr entfernten<br />

Markt.<br />

KORUM: Wie kann der technische Vorsprung<br />

deutscher Maschinenbauer langfristig<br />

aufrechterhalten werden?<br />

Stockinger: Eine sehr entscheidende<br />

Voraussetzung ist das Bewusstsein um die<br />

ständige Herausforderung dieser Position.<br />

Es gilt zunächst alle genannten Erfolgsfaktoren<br />

konsequent weiter zu entwickeln.<br />

In einem hochdynamischen Markt wie<br />

<strong>Korea</strong> gewinnt ein Anbieter allerdings sehr<br />

schnell den Eindruck, dass in Zukunft noch<br />

wesentlich mehr zu tun ist. Die Erfolge<br />

des deutschen Maschinenbaus im Ausland<br />

werden noch maßgeblich aus dem Heimatmarkt<br />

gesteuert und vorangetrieben.<br />

Es ist unverzichtbar, die Anforderungen<br />

entfernter Märkte noch schneller zu erfassen<br />

und in marktgerechte Lösungen umzusetzen.<br />

Eine weitere Entwicklung, die es<br />

zu begleiten gilt, ist das Engagement vieler<br />

koreanischer Konzerne in den jungen<br />

osteuropäischen Mitgliedsländern der EU.<br />

Diese Investitionsentscheidungen werden<br />

überwiegend zentral getroffen und können<br />

vor Ort kaum beeinflusst werden. Wer sich<br />

also vor der eigenen Tür noch behaupten<br />

möchte, muss dies möglicherweise durch<br />

Umwege über andere Kontinente leisten.<br />

Die daraus resultierenden Kooperationen<br />

erfordern eine intensivere Zusammenarbeit<br />

beim Engineering. Dies wirft natürlich die<br />

weitere Frage nach dem Schutz der eige-


nen Technologie vor unkontrollierbaren<br />

Kopien auf. Eine spürbare Besserung findet<br />

in den Märkten meist dann statt, wenn<br />

sich diese selbst um Exporte bemühen.<br />

Dies sollte jedoch die Anstrengungen zum<br />

Schutz intellektuellen Eigentums nicht<br />

schmälern.<br />

KORUM: Würde ein Freihandelsabkommen<br />

mit der EU starke Auswirkungen auf Ihre<br />

Branche haben?<br />

Stockinger: Ja. Wir erfahren momentan in<br />

<strong>Korea</strong> mit jedem neuen Freihandelsabkommen<br />

wieder neue Wettbewerbspositionen.<br />

Anbieter aus dem Partnerland genießen<br />

in kürzester Zeit erhebliche Preisvorteile.<br />

Eine zügige Vereinbarung wäre daher sehr<br />

wünschenswert.<br />

KORUM: TRUMPF <strong>Korea</strong> hat vor kurzem<br />

das TRUTEC Gebäude in Seoul eröffnet.<br />

Was war ausschlaggebend für die Entscheidung,<br />

ein eigenes Gebäude zu errichten?<br />

Stockinger: Der Markt <strong>Korea</strong> fordert im<br />

Bereich der Hochtechnologie eine inten-<br />

Laser Remote Welding<br />

sive Präsenz. Diese kann nur durch die<br />

Verfügbarkeit der TRUMPF Produkte vor<br />

Ort dargestellt werden. Konkret werden<br />

wir zukünftig den Kunden Applikationsunterstützung,<br />

Schulungen, Vorführungen,<br />

Anpassentwicklungen und in Teilbereichen<br />

auch Test- und Versuchsleistungen anbieten.<br />

Das Mietangebot in Seoul umfasst<br />

durchaus attraktive Bürokomplexe. Die<br />

Kombination mit einer Basis für die technischen<br />

Einrichtungen ist jedoch nur<br />

schwer zu finden. Unter diesen Gegeben-<br />

<strong>Korea</strong>nischer Formenbaumarkt uneinheitlich<br />

Chinesische Konkurrenz macht Sorgen<br />

Technologisch anspruchsvolle Produkte aussichtsreich<br />

Detlef Rehn<br />

Der koreanische Formenbaumarkt zeigte<br />

2006 nur wenig Bewegung. Die Inlandsnachfrage<br />

stieg nur gering, und die Importe<br />

gingen zurück. 2007 soll sich die Lage<br />

wieder bessern, denn die Prognosen für<br />

wichtige Abnehmerbranchen, wie die Auto-<br />

oder IT-Industrie, sind günstig. Deutsche<br />

Produkte kommen vor allem in Nischen<br />

zum Zuge. Im koreanischen Formenbau<br />

dominieren kleine Unternehmen, die sich<br />

nur mühsam der chinesischen Konkurrenz<br />

erwehren können und auch stark unter<br />

dem teuren Won leiden.<br />

Der Formenbau gehört zu den wichtigen<br />

Branchen der koreanischen Industrie.<br />

Nach Angaben des <strong>Korea</strong> National<br />

Statistical Office gab es Ende 2005 rund<br />

2.700 Hersteller von Formen. Sie beschäftigten<br />

42.000 Mitarbeiter. Etwa die Hälfte<br />

der Betriebe hatte weniger als zehn<br />

Mitarbeiter. Die wichtigsten Unternehmen<br />

des Zweigs sind in der <strong>Korea</strong> Die & Mold<br />

Industry Cooperative (KODMIC) zusammengeschlossen.<br />

Ende Januar 2007 hatte<br />

der Verband 473 Mitglieder.<br />

Im Jahr 2005 belief sich der Branchenumsatz<br />

nach KODMIC-Angaben auf 5,25<br />

Bill. Won; dies waren 7,9% mehr als 2004.<br />

Auf Dollarbasis meldet der Verband einen<br />

Produktionsanstieg um 21,9% auf rund<br />

5,02 Mrd. USD. Dieser hohe Zuwachs ist<br />

vor allem auf die Verbilligung des Dol-<br />

Kompakt<br />

heiten hatte sich die TRUTEC Lösung sehr<br />

klar herauskristallisiert. Die Einrichtung<br />

wird darüber hinaus von den Kunden als<br />

starkes Bekenntnis zum Markt <strong>Korea</strong> wahrgenommen.<br />

KORUM: TRUMPF ist seit 10 Jahren im<br />

koreanischen Markt aktiv. Welche Herausforderungen<br />

sehen Sie für deutsche<br />

Maschinenbauer in der kommenden Dekade?<br />

Stockinger: Wir werden wesentlich höhere<br />

Erwartungen an die Leistungsfähigkeit<br />

der Maschinen erfahren und noch stärker<br />

einem international aktiven koreanischen<br />

Wettbewerb begegnen. Es gilt sicher auch,<br />

den koreanischen Investoren aus <strong>Korea</strong><br />

heraus über die Landesgrenzen hinweg zu<br />

folgen.<br />

Das Interview wurde geführt von<br />

Carsten Lienemann, Stellv. Bereichsleiter<br />

Marketing und Volkswirtschaft der<br />

Deutsch-<strong>Korea</strong>nischen Industrie- und<br />

Handelskammer.<br />

lars gegenüber dem koreanischen Won<br />

zurückzuführen. Kunststoffformen bildeten<br />

mit 2,39 Bill. Won (+2,5%) das größte<br />

Segment. Dahinter folgten Pressformen<br />

(1,32 Bill. Won, +16,0%), Spritzgussformen<br />

(165,7 Mrd. Won, +13,2%) sowie sonstige<br />

Formen mit 1,53 Bill. Won (+23,4%).<br />

Zahlen zu Produktion und Inlandsbedarf im<br />

Jahr 2006 lagen noch nicht vor. Legt man<br />

jedoch eine Umfrage der KODMIC unter<br />

den 100 wichtigsten Verbandsmitgliedern<br />

zugrunde, verlief die Entwicklung der Branche<br />

insgesamt ungünstiger als 2005. Fast<br />

47% der Befragten klagten über Umsatzrückgänge,<br />

und weitere 20% erwirtschafteten<br />

keinen Zuwachs. Schwierigkeiten<br />

KORUM 11


Kompakt<br />

dürften vor allem die Kleinbetriebe gehabt<br />

haben. Im Inlandsgeschäft sind die Gründe<br />

unter anderem darin zu suchen, dass<br />

die Konjunktur mindestens im 1. Halbjahr<br />

2006 sehr schwach war und wichtige Kunden<br />

ihre Bestellungen reduzierten. Dies<br />

dürfte zum Beispiel für Teile der Autoindustrie<br />

gegolten haben, die im Ganzen<br />

ihren Output 2006 gegenüber dem Vorjahr<br />

um lediglich 3,6% steigerte. Zu schaffen<br />

machte den heimischen Formenbauern ferner<br />

die stärker werdende chinesische Konkurrenz,<br />

die auch nach <strong>Korea</strong> vordringt und<br />

vor allem preisliche Vorteile hat.<br />

Die Exporte liefen offenbar besser als das<br />

Inlandsgeschäft. Der KODMIC zufolge steigerten<br />

die heimischen Formenbauer ihre<br />

Ausfuhren gegenüber 2005 um 11,3% auf<br />

1,36 Mrd. USD. Als Gründe für die Umsatzausweitung<br />

nannten die Befragten eine<br />

gestiegene Auslandsnachfrage, neue Handelspartner<br />

und eine bessere technologische<br />

Konkurrenzfähigkeit. Auch kürzere<br />

Lieferzeiten, Marketing und neue Produkte<br />

trugen, wenn auch mit deutlichem Umfrageabstand,<br />

zur Exportsteigerung bei. Negativ<br />

schlugen besonders der teure Won und<br />

die Preiskonkurrenz Chinas zu Buche.<br />

Für 2007 rechnen die Unternehmen wieder<br />

mit einer insgesamt günstigeren Lage. Ihre<br />

Zuversicht schöpfen die Befragten dabei<br />

12 KORUM<br />

aus besseren Absatzaussichten für ihre<br />

Produkte bei den wichtigen Abnehmerbranchen<br />

für Formen. Das sind vor allem<br />

die Autoindustrie, die Informations- und<br />

Kommunikationstechnik und die Haushaltselektroindustrie.<br />

Tatsächlich wird<br />

laut Prognosen für die Autoindustrie ein<br />

Anstieg des Outputs um 4,2% auf rund<br />

4 Mio. Einheiten erwartet. Impulse sind<br />

auch aus der Informations- und Kommunikationstechnik<br />

in Form von zum Beispiel<br />

größeren Flachbildschirmen oder neuen<br />

Handys zu erwarten. Generell dürften auch<br />

2007 die Ausfuhren dynamischer als das<br />

Inlandsgeschäft verlaufen. Ein Grund hierfür<br />

ist, dass zahlreiche Unternehmen der<br />

wichtigen Abnehmerindustrien aus Kostengründen<br />

ihre Produktion oder Teile davon<br />

aus <strong>Korea</strong> ins Ausland verlagert haben.<br />

Nach KODMIC-Angaben sind auch die mittelfristigen<br />

Aussichten für die Branche im<br />

Prinzip gut. Der Verband prognostiziert<br />

bis 2010 eine durchschnittliche jährliche<br />

Wachstumsrate von 4% bis 5%. Die Produktion<br />

soll bis 2010 schätzungsweise auf<br />

7 Mrd. USD steigen. Ausfuhren von dann 2<br />

(2005: 1,2) Mrd. USD sollen Einfuhren von<br />

200 (127) Mio. USD gegenüberstehen.<br />

Die koreanischen Formenbauer sind<br />

zumeist im mittleren Preis- und Technologiesegment<br />

aktiv, werden hier allerdings<br />

zunehmend von chinesischen Anbietern<br />

unter Druck gesetzt. Um die technologischen<br />

Grundlagen des heimischen Formenbaus<br />

zu verbessern, werden verschiedene<br />

Wege verfolgt. So arbeitet vor allem<br />

das <strong>Korea</strong> Institute of Industrial Technology<br />

(KITECH) in den Instituten Incheon und<br />

Gwangju an neuen Formen. Das KITECH ist<br />

die wichtigste Forschungs- und Entwicklungseinrichtung<br />

für den verarbeitenden<br />

Sektor und soll mit seinen Arbeiten besonders<br />

die kleinen und mittleren Unternehmen<br />

des Landes unterstützen.<br />

Ein anderes Projekt, das vom Ministerium<br />

für Handel, Industrie und Energie (MOCIE)<br />

unterstützt wird, ist die Entwicklung von<br />

sogenannten “intelligent mold shops“, in<br />

denen der Formenbau weitgehend maschinell<br />

erfolgen soll. Auf diese Weise soll<br />

ein drängendes Problem besonders kleiner<br />

Formenhersteller, die Knappheit an<br />

qualifizierten Arbeitskräften, gelöst werden.<br />

Ferner hat das MOCIE "Formen mit<br />

hohem Wertschöpfungsgrad" innerhalb des<br />

Maschinen- und Anlagenbaus zu einem<br />

"Wachstumsmotor der nächsten Generation"<br />

erklärt.<br />

Ob all dies ausreicht, die technologische<br />

Basis des koreanischen Formenbaus<br />

wesentlich zu verbessern, ist abzuwarten.<br />

Eine finnische Untersuchung zum Stand<br />

der koreanischen Fertigungstechnologien,<br />

die Ende 2005 veröffentlicht wurde,<br />

konstatiert, dass die Informations- und<br />

Kommunikationstechnik in der Regierung<br />

offenbar eine höhere Priorität als der Präzisionsmaschinenbau<br />

genießt. In eine ähnliche<br />

Richtung sind die Klagen kleiner Formenbauer<br />

in der KODMIC-Umfrage darüber<br />

zu interpretieren, sie erhielten zu wenig<br />

staatliche Unterstützung.<br />

Angesichts der Bemühungen, aber auch<br />

Schwierigkeiten, das technologische<br />

Niveau anzuheben, bieten sich dem deutschen<br />

Formenbau und den Anbietern von<br />

Werkzeugmaschinen auch in den kommenden<br />

Jahren in <strong>Korea</strong> im Prinzip gute<br />

geschäftliche Möglichkeiten. Deutschland<br />

hielt 2006 einen Anteil von etwa 8% an<br />

den koreanischen Formenimporten in Höhe


von rund 117 Mio. USD. Japan war mit<br />

mehr als 44% größtes Lieferland. Deutsche<br />

Unternehmen können sich im Regelfall<br />

nur in Nischen behaupten, nehmen aber<br />

hier mit ihren hochwertigen Werkzeugen<br />

und Maschinen oft eine führende Position<br />

ein und füllen wichtige Bedarfslücken in<br />

<strong>Korea</strong>.<br />

Gerade deutsche Erzeugnisse haben aber<br />

ihren Preis. Dieser lässt sich am Markt nur<br />

dann durchsetzen, wenn klar gemacht werden<br />

kann, dass mit dem Kauf eines deutschen<br />

Produkts ein "Mehrwert" verbunden<br />

ist, den die Konkurrenz nicht bieten kann.<br />

Hinzu kommen müssen beste Qualität der<br />

Produkte sowie perfekter Service.<br />

Die bedeutendste heimische Spezialmesse<br />

für den Formenbau ist die "Intermold<br />

<strong>Korea</strong>". Sie wird alle zwei Jahre abgehalten<br />

und fand in ihrer jüngsten Auflage<br />

<strong>Korea</strong>s Halbleiterbranche expandiert weiter<br />

Abstand die bestimmende Produktgruppe.<br />

Bei Halbleitermaterialien wird das Wachstum<br />

voraussichtlich noch stärker ausfallen.<br />

SEMI prognostiziert hier einen Anstieg um<br />

12% auf 5,63 Mrd. USD.<br />

Die Zahlen der <strong>Korea</strong> Semiconductor Industry<br />

Association (KSIA) weichen von den<br />

SEMI-Statistiken etwas ab. Danach wurden<br />

Kompakt<br />

vom 21.03. bis 25.03.07 im Messegelände<br />

KINTEX bei Seoul statt. Veranstalter ist<br />

die KODMIC. An der Ausstellung nahmen<br />

340 Unternehmen aus 20 Ländern teil.<br />

Deutschland stellte mit 20 Teilnehmern<br />

hinter Japan (45) das zweitstärkste ausländische<br />

Kontingent. Die nächste Intermold<br />

ist für März 2009 angesetzt. Austragungsort<br />

ist wieder das KINTEX-Gelände.<br />

Auch 2007 gute Nachfrage nach Ausrüstungen und Materialien zu erwarten<br />

Detlef Rehn<br />

Der Markt für Halbleiterausrüstungen und<br />

-materialien bietet auch 2007 gute Perspektiven.<br />

Vor allem die Nachfrage nach<br />

Materialien wird voraussichtlich kräftig<br />

wachsen. Ausländische Anbieter profitieren<br />

von der günstigen Konjunktur besonders,<br />

da <strong>Korea</strong> stark einfuhrabhängig ist. Impulse<br />

gehen besonders von Flashspeichern<br />

aus. Kurzfristig sehen sich auch <strong>Korea</strong>s<br />

Halbleiterproduzenten mit Überkapazitäten<br />

und Preisverfall konfrontiert. Marktforscher<br />

rechnen jedoch mit einer raschen Stabilisierung<br />

der Lage.<br />

<strong>Korea</strong>s Nachfrage nach Ausrüstungen und<br />

Materialien für die Halbleiterindustrie fällt<br />

voraussichtlich auch 2007 gut aus. SEMI,<br />

ein internationales Marktforschungsunternehmen<br />

für das Halbleitergeschäft,<br />

sagt Gesamtumsätze von 12,82 Mrd. USD<br />

voraus. Gegenüber dem geschätzten Ergebnis<br />

von 2006 (11,99 Mrd. USD) wäre dies<br />

ein Anstieg um 6,9%.<br />

Im Einzelnen erwartet SEMI bei Halbleiterausrüstungen<br />

2007 einen Umsatz von<br />

7,19 Mrd. USD; im Vergleich zum erwarteten<br />

Resultat von 2006 (6,98 Mrd. USD)<br />

würde dies einen Zuwachs von 3% bedeuten.<br />

Anlagen, Ausrüstungen und Geräte<br />

für die Waferbearbeitung sind mit großem<br />

2006 mit Halbleiterausrüstungen in <strong>Korea</strong><br />

rund 8,1 Mrd. USD umgesetzt; für 2007<br />

lautet die Prognose auf 7,6 Mrd. USD. In<br />

der Vergangenheit wurden mehr als 80%<br />

des Bedarfs durch Importe gedeckt. Der<br />

Umsatz mit Halbleitermaterialien erreichte<br />

2006 etwa 4,2 Mrd. USD und soll 2007 auf<br />

rund 4,4 Mrd. USD steigen. Die Einfuhrabhängigkeit<br />

lag 2006 bei 53% und soll sich<br />

2007 auf 56% erhöhen.<br />

Seit 2003 hat die koreanische Halbleiterindustrie<br />

sehr stark investiert. Wie das US-<br />

Marktforschungsinstitut Gartner ermittelte,<br />

wurden 2006 schätzungsweise 8,36 Mrd.<br />

USD in neue Anlagen und Ausrüstungen<br />

angelegt. 2007 werden die Investitionen<br />

voraussichtlich niedriger ausfallen; sie liegen<br />

mit knapp 8 Mrd. USD absolut aber<br />

immer noch auf einem sehr hohen Niveau.<br />

Für 2008 erwartet Gartner sogar Aufwendungen<br />

von knapp 9,66 Mrd. USD. Zu den<br />

großen Projekten gehört der Bau von vier<br />

neuen und die Modernisierung von bestehenden<br />

300mm-Fertigungslinien durch<br />

Hynix bis 2010. Hierfür will das Unternehmen<br />

insgesamt 4,7 Mrd. USD ausgeben.<br />

Grund für die hohen Investitionen ist die<br />

grundsätzlich gute Konjunktur der Halbleiterindustrie.<br />

2006 produzierten die<br />

KORUM 13


Kompakt<br />

Einfuhren ausgewählter Halbleiterausrüstungen<br />

Quelle: <strong>Korea</strong>nische Außenhandelsstatistik, Kotis<br />

koreanischen Unternehmen, allen voran<br />

Samsung Electronics und Hynix, Chips im<br />

Gesamtwert von 43,1 Mrd. USD (+22,1%<br />

gegenüber 2005). Damit erreichte der<br />

koreanische Weltmarktanteil 10,7%. Rund<br />

86% der Produktion wurden exportiert;<br />

zwei Drittel hiervon waren für die Region<br />

Asien-Pazifik bestimmt. Auch für 2007 sind<br />

die Aussichten im Prinzip gut. Die KSIA<br />

sagt einen Produktionswert von 48,1 Mrd.<br />

USD voraus.<br />

Kurzfristig sind aber Rückschläge nicht<br />

auszuschließen. In den ersten Monaten<br />

2007 verzeichnete die Branche weltweit<br />

ein Überangebot an dynamischen Speicherchips<br />

und bei Flashspeichern. Folge<br />

war, dass die Preise einbrachen und in<br />

<strong>Korea</strong> Samsung Electronics und in geringerem<br />

Maße auch Hynix im ersten Quartal<br />

2007 kräftige Gewinneinbrüche hinnehmen<br />

mussten. Auch die Hoffnungen der<br />

Hersteller auf eine Mehrnachfrage nach<br />

Speicherchips aufgrund der Einführung des<br />

neuen Vista-Betriebssystems von Microsoft<br />

haben sich bisher nicht durchweg erfüllt.<br />

Im weiteren Jahresverlauf wird sich der<br />

Preisrückgang jedoch verlangsamen und<br />

die Chipnachfrage wieder anziehen, meinen<br />

Marktforscher.<br />

Impulse gehen vor allem von Flashspei-<br />

14 KORUM<br />

cherchips aus. Samsung Electronics setzt<br />

in diesem Rahmen viel Hoffnung besonders<br />

auf das iPhone von Apple, das seit<br />

Mitte 2007 im Markt eingeführt ist. Als<br />

Speicher wird das iPhone 4-Gbit- oder<br />

8-Gbit-NAND-Chips verwenden. Samsung<br />

gehört wie auch Konkurrent Hynix zu den<br />

Unternehmen, mit denen Apple im November<br />

2005 eine Vereinbarung zur Lieferung<br />

der Flashspeicherchips geschlossen hat. In<br />

<strong>Korea</strong> selbst sollten sich neue Mobilkommunikationsanwendungen,<br />

wie beispielsweise<br />

Wireless Broadcasting (WiBro) und<br />

Digital Media Broadcasting (DMB), günstig<br />

auf den Geräte- und damit auch auf den<br />

Halbleiterbedarf auswirken.<br />

Viel Bewegung gibt es bei den koreanischen<br />

Produzenten auch im Fall von<br />

Fusion-Speicherchips. Samsung Electronics<br />

stellte Ende März 2007 in Taipeh (Taiwan)<br />

einen neuen 4-Gbit-Chip (Flex-One-NAND)<br />

vor, der schnelle Lese- und Schreibfunktionen<br />

mit großen Speicherkapazitäten in<br />

einer Komponente verbindet und für den<br />

Einsatz in Mobilkommunikationsgeräten<br />

gedacht ist. Der Konzern hat sich nach<br />

Presseberichten für 2008 ein Umsatzziel<br />

von 100 Mio. USD und für 2012 von 1 Mrd.<br />

USD gesetzt.<br />

Hynix hat Anfang April 2007 die Produk-<br />

in Mio. USD, Änd. geg. Vorjahr in %<br />

Produkt 2005 Änd. 2006 Änd.<br />

Strahlwerkzeugmaschinen (8456) 1.130,8 +28,5 1.434,3 +26,8<br />

Formmaschinen (8462.29.1010) 0,1 -85,7 0,3 +85,8<br />

Metallbeschichtungsmaschinen (8479.81.2010) 2,5 +231,0 1,7 -33,1<br />

Masch. z. Beschichtung u. Entwicklung/Stabilisierung v. Fotolack (8479.89.2010) 214,5 +54,8 242,1 +12,9<br />

App. zum Sputtern auf Wafern (8479.89.2020) 1.052,4 +31,8 1.410,9 +34,1<br />

App. z. Aufbringen v. Tape auf Wafern (8479.89.2030) 4,1 +80,3 2,9 -29,4<br />

App. zum Bonden oder Lösen von Wafern auf Keramik (8479.89.2040) 0,6 - 0,2 -74,0<br />

App. z. Aufbringen v. Lötpunkten auf Halbleiterplatten (8479.89.2050) 0,2 +2,7 0 -81,8<br />

Apparate z. Die Bonding, Waferreinigung (8479.89.2060) 106,1 +36,9 85,4 -19,6<br />

Verkapselungausrüstungen (8479.89.2071) 13,4 -56,2 8,3 -38,7<br />

And. App. z. Formen oder Schneiden (8479.89.2079) 1,3 -60,5 0,8 -34,1<br />

App. z. Einsetzen oder Entfernen v. Halbleiterbauelementen (8479.89.2080) 0,8 -61,2 0,4 -52,9<br />

App. für die Herstellung von Einkristallbarren (8479.89.2091) 0,8 - 7,6 +836,2<br />

App. z. Nassätzen usw. (8479.89.2092) 194,4 +7,2 216,3 +11,3<br />

And. Apparate (8479.89.2099) 262,9 +24,5 248,2 -5,6<br />

Surface Mounter f. elektron. Teile (8479.89.9092) 104,8 -14,3 114,2 +9,0<br />

tion seines ersten Fusionchips (Disk on<br />

chip H3) aufgenommen. Er soll ebenfalls in<br />

Mobilgeräten verwendet werden. Ziel des<br />

Unternehmens ist, mit Fusionspeichern bis<br />

2010 Umsätze von 1 Mrd. USD im Jahr zu<br />

erwirtschaften.<br />

Unterdessen will die koreanische Regierung<br />

nach Presseberichten von Mitte April 2007<br />

Samsung und Hynix zu einer Zusammenarbeit<br />

zumindest in Forschung und Entwicklung<br />

veranlassen. Dadurch soll die globale<br />

Wettbewerbsfähigkeit der koreanischen<br />

Halbleiterindustrie insgesamt erhöht werden.<br />

Wichtigste Messe für die Präsentation von<br />

Halbleiterausrüstungen in <strong>Korea</strong> ist die<br />

"Semicon <strong>Korea</strong>". Sie wird von SEMI veranstaltet<br />

und fand in ihrer jüngsten Auflage<br />

vom 31.01. bis 02.02.2007 im Convention<br />

and Exhibition Center (COEX) Seoul statt.<br />

An der Messe nahmen 232 (2006: 142)<br />

koreanische und 114 (173) ausländische<br />

Unternehmen teil. Viele ausländische Aussteller<br />

wurden von ihren koreanischen Niederlassungen<br />

oder Importeuren auf der<br />

Messe vertreten. Knapp 27.000 Besucher<br />

wurden gezählt. Die nächste "Semicon<br />

<strong>Korea</strong>" ist für den 30.01. bis 01.02.2008<br />

angesetzt. Austragungsort ist wieder das<br />

COEX-Gelände in Seoul.


Konjunktur<br />

„Ein Porsche ist ein Traumwagen – auch für <strong>Korea</strong>ner“<br />

Interview mit Michael Vetter<br />

KORUM: Herr Vetter, sind <strong>Korea</strong>ner ähnlich<br />

autovernarrt, wie man es im Allgemeinen<br />

den Deutschen nachsagt?<br />

Vetter: Ja, das kann man ohne Übertreibung<br />

so sagen. Sie müssen sich doch nur<br />

umschauen auf den Straßen <strong>Korea</strong>s. Autos<br />

sind des <strong>Korea</strong>ners liebstes Kind – wie bei<br />

den Deutschen. Vielleicht sind die Deutschen<br />

aufgrund der längeren Automobil-<br />

Tradition noch etwas „verrückter“ im positiven<br />

Sinn als die <strong>Korea</strong>ner. Aber es ist nur<br />

noch eine Frage der Zeit, bis die <strong>Korea</strong>ner<br />

gleichziehen.<br />

KORUM: Premium-Sportwagen zählen<br />

hierzulande zu den Nischenprodukten. Wie<br />

wichtig ist für Porsche der koreanische<br />

Markt?<br />

Vetter: Nicht nur hierzulande zählen Premium-Sportwagen<br />

zu den Nischenprodukten.<br />

Das ist eine weltweit zutreffende<br />

Aussage. Jedoch hier in <strong>Korea</strong>, oder<br />

auch Asien im Allgemeinen, stehen Premium-Sportwagen<br />

und andere Premium-<br />

Michael Vetter, Präsident Stuttgart Sports Cars Ltd., Official Porsche Importer and Distributor<br />

Automobile noch höher im Kurs als im<br />

„etablierten“ Westen. Automobile werden<br />

erst seit ca. 1985 nach <strong>Korea</strong> importiert.<br />

Porsche unterzeichnete bereits 1986 als<br />

einer der ersten deutschen Hersteller einen<br />

Importeurvertrag mit einer lokalen Firma.<br />

Allerdings war damals der Markt für solch<br />

„exotische“ Fahrzeuge nicht wirklich<br />

gegeben. Damals waren mehr statussymbolträchtige<br />

Limousinen gefragt. Erst nach<br />

der Überwindung der „Asienkrise“ und der<br />

damit verbundenen schrittweisen Öffnung<br />

des koreanischen Automobilmarktes zog<br />

der Bedarf an. Im Jahr 2000 hat Porsche<br />

gerade mal 7 Fahrzeuge an Kunden ausgeliefert.<br />

2006 waren es bereits 209 und für<br />

2007 erwarten wir um die 300 Auslieferungen.<br />

Außerhalb von China und Japan ist<br />

<strong>Korea</strong> einer der vielversprechendsten Märkte<br />

für Porsche innerhalb des asiatischen<br />

Raums, und daher werden auch vermehrt<br />

Investitionen in diesem wichtigen Wachstumsmarkt<br />

getätigt.<br />

KORUM: In welcher Form ist Porsche heute<br />

in <strong>Korea</strong> engagiert?<br />

Vetter: Wie in den meisten Ländern ist<br />

Porsche mit einem exklusiven Importeur<br />

in <strong>Korea</strong> vertreten. Die Firma Stuttgart<br />

Sports Cars Ltd. (SSCL) ist seit 2005 für den<br />

Import, Vertrieb und Service von Porsche-<br />

Fahrzeugen zuständig. SSCL ist die Nachfolger-<br />

und Schwesterfirma von Hansung<br />

Motor Cooperation (HSMC) – dem ersten<br />

Porsche-Importeur in <strong>Korea</strong>.<br />

KORUM: Wie organisieren Sie Vertrieb und<br />

Service in <strong>Korea</strong>?<br />

Vetter: Mit einem Team von derzeit 14<br />

Mitarbeitern kümmere ich mich überwiegend<br />

um den Import von Porsche-Fahrzeugen,<br />

die Betreuung unserer angeschlossenen<br />

Porsche-Zentren in Bezug auf Training,<br />

Verkauf, Service und Marketing sowie<br />

die Homologation unserer Fahrzeuge für<br />

den koreanischen Markt. Hinzu kommt<br />

natürlich die gesamte Vermarktung und<br />

der Ausbau unseres Händlernetzes in<br />

<strong>Korea</strong>. Weitere 40 Mitarbeiter sind in den<br />

exklusiven Verkaufs- und Service-Zentren<br />

beschäftigt. Wir eröffnen zum Beispiel im<br />

September dieses Jahres das bislang größte<br />

Porsche-Zentrum in Busan. Das gesamte<br />

Team ist bereits an Bord und wird zur Zeit<br />

geschult. Die Bauarbeiten werden wir hoffentlich<br />

im August abschließen können.<br />

KORUM: Im Straßenbild fällt die hohe<br />

Popularität von SUVs unmittelbar auf. Wie<br />

verteilt sich Ihr Geschäft auf Sport- und<br />

Geländewagen? Gibt es hier signifikante<br />

Unterschiede zu Märkten in anderen Ländern?<br />

Vetter: Im Wesentlichen nicht. Zwar zeigen<br />

unsere Statistiken, dass unser Sportwagenanteil<br />

in den ersten fünf Monaten<br />

des Jahres bei rund 68% lag, der des<br />

Cayenne „nur“ bei rund 32%, aber dies ist<br />

auf die Einführung des neuen Cayenne im<br />

März 2007 zurückzuführen. Wir erwarten<br />

beim Cayenne ca. 45-50% Anteil am<br />

Gesamtabsatz. Dieses Bild dürfte sich so in<br />

den meisten Porsche-Märkten widerspiegeln.<br />

KORUM 1


Konjunktur<br />

KORUM: Wie würden Sie einen typischen<br />

Porsche Kunden in <strong>Korea</strong> beschreiben? Mit<br />

welchen Maßnahmen sprechen Sie Ihre<br />

Zielgruppe an?<br />

Vetter: Sehr emotional und imagebewusst,<br />

würde ich sagen. Ein Porsche ist ein<br />

Porsche 911 Turbo Cabriolet<br />

Traumwagen – nicht nur für die Deutschen,<br />

sondern auch für die <strong>Korea</strong>ner. Porsche hat<br />

letztes Jahr eine Umfrage in <strong>Korea</strong> gewonnen,<br />

bei der nach der beliebtesten Automarke<br />

gefragt wurde. Zudem ist „Made in<br />

Germany“ ein Garant für höchste Qualität<br />

und hat in <strong>Korea</strong> einen sehr hohen Stellenwert.<br />

Gerade eben hat Porsche wieder<br />

beim amerikanischen J. D. Power Index die<br />

besten Qualitätsergebnisse aller Hersteller<br />

erreicht. Diese Qualität weiß man auch in<br />

<strong>Korea</strong> zu schätzen, und insofern ist unsere<br />

Kundenansprache sehr stark auf Fahrveranstaltungen<br />

fokussiert. Ein Porsche ist<br />

der beste Verkäufer, den wir im Unternehmen<br />

haben – er spricht für sich selbst!<br />

Also setzen wir alles daran, Interessenten<br />

Fahrgelegenheiten zu bieten, bei denen<br />

sie dann – wie tausende vor Ihnen – vom<br />

sogenannten „Porsche Virus“ infiziert werden.<br />

Die einzige Heilung gegen dieses Virus<br />

– wie viele Kunden überall auf der Welt<br />

bestätigen werden – ist, einen Porsche zu<br />

besitzen.<br />

KORUM: Gibt es im Vergleich zu Europa<br />

Unterschiede bei der Modellpalette und<br />

den jeweiligen Ausstattungsvarianten?<br />

16 KORUM<br />

Vetter: Im Grunde nicht. Wir importieren<br />

alles, was Porsche baut. Ausnahme zur<br />

Zeit: Der neue 911 GT3 und GT3RS – die<br />

sind zur Zeit noch etwas zu laut für den<br />

koreanischen Markt. Übrigens ist <strong>Korea</strong><br />

damit leider der einzige Markt auf der<br />

Welt, wo Porsche diese Modelle derzeit<br />

nicht anbieten kann. Porsche arbeitet daher<br />

an einer Sonderlösung nur für den koreanischen<br />

Markt. Wir bieten jeden Porsche<br />

als Basisversion ab Werk an, aber auch<br />

mit einem sogenannten „<strong>Korea</strong>n Premium<br />

Package“, dass alle gängigen Optionen<br />

bereits enthält, da der koreanische Kunde<br />

sehr anspruchsvoll ist und gerne eine<br />

Komplett-Ausstattung wünscht. Unser Ziel<br />

ist allerdings, jeden Kunden dazu zu animieren,<br />

seinen eigenen Porsche zu gestalten<br />

und zu designen. Dies ist nun einfach<br />

online auf unserer Homepage möglich, so<br />

dass jeder Interessent genau seinen Traum-<br />

Porsche bestellen kann. Auf dieses Angebot<br />

greifen mittlerweile ca. 50% unserer Kunden<br />

zurück – Tendenz steigend.<br />

KORUM: Aktuell stehen Umweltthemen<br />

stärker in der öffentlichen Debatte. Wie<br />

kann die Gratwanderung zwischen Fahrspaß<br />

und Umweltschutz gelingen?<br />

Vetter: Das Thema wird derzeit wohl in<br />

Europa stärker diskutiert als hier in <strong>Korea</strong>.<br />

Nichtsdestotrotz ist es ein sehr wichtiges,<br />

uns alle direkt betreffendes Thema, nicht<br />

nur wenn es ums Automobil geht. Porsche<br />

ist und war immer – im Rahmen der Möglichkeiten<br />

– sehr auf Umweltverträglichkeit<br />

bedacht. Zum Beispiel konnten beim neuen<br />

Cayenne der Verbrauch je nach Fahrweise<br />

um bis zu 15% reduziert werden – und das<br />

bei höherer Leistung. Außerdem entwickelt<br />

Porsche derzeit einen Hybrid Motor, der im<br />

Cayenne bis spätestens 2010 zum Einsatz<br />

kommen wird und den Verbrauch nochmals<br />

um bis zu 30% reduziert. Auch der<br />

neue Panamera, der 2009 auf die Märkte<br />

kommt, wird bereit sein für die Hybrid-<br />

Technik. Sportwagen von Porsche können<br />

mit bis zu 10% Biosprit (Ethanol) gefahren<br />

werden, was zu einer ca. 10%igen Verbesserung<br />

der CO2-Balance führt. Beim<br />

Cayenne ist sogar ein 25%-Anteil Biosprit<br />

möglich.<br />

KORUM: Die EU und <strong>Korea</strong> haben bereits<br />

Gespräche zum Abschluss eines Freihandelsabkommens<br />

aufgenommen. Welche<br />

Wünsche und Erwartungen hätten Sie<br />

aus Sicht Ihrer Branche an ein mögliches<br />

Abkommen?<br />

Vetter: Von größtem Interesse für uns<br />

wäre zum einen der Abbau von Handelshemmnissen<br />

(siehe z.B. 911 GT3 Problematik)<br />

und die Anerkennung europäischer<br />

Standards in Bezug auf Emissions- und<br />

Geräuschgrenzwerte. Auch ein Abbau<br />

der Importzölle und -steuern würde allen<br />

Kunden unmittelbar zugutekommen. Des<br />

Weiteren brauchen unabhängige Kleinserienhersteller<br />

wie Porsche Ausnahmeregelungen,<br />

wie es sie bereits in Europa oder<br />

auch den USA seit langen gibt, um am<br />

koreanischen Markt wettbewerbsfähig zu<br />

sein und zu bleiben.<br />

KORUM: Wie wird sich nach Ihrer Einschätzung<br />

der Markt für Porsche in den<br />

kommenden Jahren entwickeln?<br />

Vetter: Sehr positiv – wir haben uns zum<br />

Ziel gesetzt, 1.000 Porsche pro Jahr in<br />

<strong>Korea</strong> zu verkaufen, wenn der neue Panamera<br />

eingeführt wurde. Unsere Vision lautet<br />

derzeit: 1.000 Porsche bis 2010!<br />

Das Interview wurde geführt von<br />

Carsten Lienemann, Stellv. Bereichsleiter<br />

Marketing und Volkswirtschaft der<br />

Deutsch-<strong>Korea</strong>nischen Industrie- und<br />

Handelskammer.


<strong>Korea</strong>s Eisenbahnen nehmen Fahrt auf<br />

Viele Projekte im Nah- und Fernverkehr<br />

Kommt "Eiserne Seidenstraße"?<br />

Detlef Rehn<br />

Der Eisenbahnsektor in <strong>Korea</strong> wird in<br />

den kommenden Jahren stark ausgebaut.<br />

Schwerpunkte sind das Hochgeschwindigkeitsnetz,<br />

Stadtbahnen und Magnetschwebezüge.<br />

Priorität hat die Entwicklung<br />

eigener Bahntechnologien. Ausländische<br />

Unternehmen kommen vor allem mit technologisch<br />

anspruchsvollen Ausrüstungen<br />

zum Zuge. Trotz der ersten Testfahrten<br />

zwischen Süd- und Nordkorea sind Hoffnungen<br />

auf baldige reguläre Zugverbindungen<br />

verfrüht. Die wichtigste Fachmesse<br />

im Lande findet alle zwei Jahre in Busan<br />

statt.<br />

Am 17. Mai 2007 fuhren nach 56 Jahren<br />

erstmals wieder Züge zwischen Süd-<br />

und Nordkorea. Zwar wurden nur zwei<br />

kleinere renovierte Trassen im Westen und<br />

im Osten des geteilten Landes getestet,<br />

doch sind zumindest in Regierungskreisen<br />

in Seoul die Hoffnungen groß, dass die<br />

Testfahrten ein erster Schritt in Richtung<br />

"Eiserne Seidenstraße" sind. Hierunter wird<br />

eine Eisenbahnverbindung verstanden, die<br />

<strong>Korea</strong> mit Russland und China sowie über<br />

die transsibirische Trasse auch mit Europa<br />

verbinden würde.<br />

Auf der "<strong>Korea</strong> Railways & Logistics Fair",<br />

die einen Tag zuvor im Busan Exhibition<br />

& Convention Center (BEXCO) eröffnet<br />

wurde, stießen die Testfahrten naturgemäß<br />

auf große Aufmerksamkeit. Keiner der Aussteller<br />

war allerdings so kühn, schon bald<br />

weitere Durchbrüche im Eisenbahnverkehr<br />

zwischen Süd- und Nordkorea zu erwarten.<br />

Schon der marode Zustand fast aller Strecken<br />

im Norden macht jeden Ausbauplan<br />

zu einem großen finanziellen Wagnis, ganz<br />

abgesehen von den vielen ungelösten politischen<br />

Fragen. Dennoch: Irgendwann wird<br />

die "Eiserne Seidenstraße" kommen, zeigte<br />

sich ein Aussteller überzeugt.<br />

Priorität haben in <strong>Korea</strong> daher derzeit<br />

und in den kommenden Jahren der Ausbau<br />

und die Modernisierung des eigenen<br />

Konjunktur<br />

Eisenbahnsektors. Dabei gibt es drei große<br />

Schwerpunkte. Im Netz des Hochgeschwindigkeitszuges<br />

KTX wird zum einen gegenwärtig<br />

eine neue Strecke zwischen Dong-<br />

Daegu und Busan gebaut. Sie soll 2011<br />

betriebsbereit sein. Ursprünglich war 2010<br />

anvisiert worden, doch kam es zu Verzögerungen<br />

unter anderem aufgrund von<br />

Umweltprotesten. Die neue Strecke soll<br />

Spitzengeschwindigkeiten von 300 km/h<br />

erlauben. Bislang verkehrt der KTX von<br />

Dong-Daegu nach Busan auf einer alten,<br />

allerdings modernisierten Trasse. Nach dem<br />

Ausbau soll der KTX für die knapp 410 km<br />

zwischen Seoul und Busan nur noch etwa<br />

zwei Stunden brauchen; derzeit sind es<br />

2.40 Stunden.<br />

Eine zweite KTX-Strecke führt von Seoul<br />

über Daejeon in den Südwesten des Landes<br />

(Honam-Jeolla-Line). Dabei soll zunächst<br />

der sogenannte Honam-Abschnitt zwischen<br />

Daejeon und Mokpo bis 2009 auf<br />

Geschwindigkeiten von bis zu 160 km/h<br />

modernisiert werden. Ebenfalls 160 km/h<br />

sollen ab 2010 auf dem Jeolla-Abschnitt<br />

von Daejeon nach Yeosu möglich werden.<br />

Während auf der Strecke nach Busan Züge<br />

der auf der französischen TGV-Technologie<br />

basierenden ersten KTX-Generation unterwegs<br />

sind, sollen in Richtung Mokpo/Yeosu<br />

Züge der zweiten Generation (KTX-2) zum<br />

Einsatz kommen. Dabei handelt es sich um<br />

eine Eigenentwicklung des größten koreanischen<br />

Eisenbahnbauers Rotem. Die Firma<br />

hat für die Honam-Jeolla-Strecken bereits<br />

von der <strong>Korea</strong> Railroad Corporation (Korail)<br />

Aufträge über die Lieferung von zehn Zuggarnituren<br />

mit jeweils zehn Wagen erhalten.<br />

Die ersten sechs Züge sollen 2009, die<br />

weiteren 2010 ausgeliefert werden.<br />

Daneben wird bis 2017 eine ganz neue<br />

Hochgeschwindigkeitsstrecke der Honam-<br />

KORUM 17


1<br />

Konjunktur<br />

Linie von Osong (Prov. N. Chungcheong)<br />

nach Mokpo gebaut. Durch sie soll sich<br />

die Fahrzeit zwischen Seoul und Mokpo<br />

auf 1.46 (bisher 2.58) Std. verkürzen. Die<br />

Kosten für den Neubau belaufen sich auf<br />

10,5 Bill. Won (8,6 Mrd. Euro; 1.000 Won =<br />

rd. 0,82 Euro).<br />

Stadtbahnprojekte (Light-Rail Trains, LRT)<br />

sind ein zweiter großer Bereich. 2005<br />

endete ein Siebenjahresprojekt des <strong>Korea</strong><br />

Railroad Research Institute (KRRI), das die<br />

Entwicklung eines eigenen koreanischen<br />

Automated Guideway Transit System (K-<br />

AGT) zum Ziel hatte. Die Kosten beliefen<br />

sich auf umgerechnet 51 Mio. USD. Als<br />

Teil des Vorhabens baute die Firma Woojin<br />

einen führerlosen Zugprototypen, der aus<br />

zwei Waggons besteht und auf Gummireifen<br />

fährt. Die Züge wurden vom japanischen<br />

National Traffic Safety Environmental<br />

Laboratory (NTSEL) abgenommen.<br />

Grund für die Einschaltung dieses Instituts<br />

ist, dass Woojin bei der Entwicklung der<br />

Züge sehr eng mit der japanischen Firma<br />

Kobelco kooperierte, die über viele Erfahrungen<br />

auf dem Gebiet von AGT verfügt<br />

und auch heute noch Woojin berät. Der K-<br />

AGT soll voraussichtlich ab 2010 auf einem<br />

neuen Zweig der U-Bahn Linie 3 in Busan<br />

eingesetzt werden. Auch die Stadt Seoul<br />

diskutiert derzeit verschiedene LRT-Vorhaben,<br />

doch sind konkrete Entscheidungen<br />

KORUM<br />

frühestens im Herbst 2007 zu erwarten.<br />

Magnetbahnen sind ein dritter Schwerpunkt.<br />

Im Oktober 2006 gab die koreanische<br />

Regierung bekannt, bis 2012 rund<br />

450 Mrd. Won in die Entwicklung von<br />

Magnetschwebezügen niedriger Geschwindigkeit<br />

und einer Referenzstrecke investieren<br />

zu wollen. Das Budget ist auf eine<br />

Strecke von mindestens 7 km Länge und<br />

drei zweiteilige Züge kalkuliert. Die Technologien<br />

sollen ganz überwiegend aus dem<br />

Inland stammen. Der Prototyp eines Zuges<br />

wurde von Rotem und dem <strong>Korea</strong> Institute<br />

of Machinery and Materials (KIMM) entwickelt.<br />

Die Entscheidung über den Standort<br />

der Referenzstrecke wird dem Vernehmen<br />

nach bis im Sommer 2007 gefällt.<br />

Für den Ausbau und die Erneuerung von<br />

Strecken und rollendem Material sind hohe<br />

Investitionen vorgesehen. Nach Angaben<br />

von Korail aus dem Jahr 2005 sollen zum<br />

Beispiel für neues rollendes Material von<br />

2006 bis 2010 rund. 2,8 Bill. Won ausgegeben<br />

werden. Für die Waggonerneuerung<br />

sind im Zeitraum von 2006 bis 2009 Investitionen<br />

von 266,4 Mrd. Won vorgesehen.<br />

Hier bieten sich auch ausländischen Unternehmen<br />

viele Möglichkeiten, etwa durch<br />

die Lieferung von technisch anspruchsvollen<br />

Zug- und Waggonkomponenten, die<br />

in <strong>Korea</strong> selbst nicht hergestellt werden<br />

können. Auch der Neubau oder die Modernisierung<br />

von Bahnhöfen und Depots eröffnet<br />

Chancen. Bedarf besteht ferner bei<br />

Wartungs-, Inspektions- und Kontrollausrüstungen.<br />

Im Jahr 2006 importierte <strong>Korea</strong> Schienenfahrzeuge<br />

und Komponenten sowie<br />

Gleismaterial (ZTKap. 86) im Gesamtwert<br />

von 90,7 Mio. USD (-27,8% geg.<br />

2005). Deutschland war mit 30,6 Mio.<br />

USD (+13,7%) wichtigstes Lieferland. Die<br />

Einfuhren von elektrischen Eisenbahn-<br />

Signalausrüstungen beliefen sich auf<br />

zusammen 23,0 Mio. USD (-36,8%). Mehr<br />

als zwei Drittel hiervon stammten aus<br />

Frankreich. Deutschland lieferte Signalausrüstungen<br />

für 1,3 Mio. USD (-94,8%).<br />

Der koreanische Eisenbahnbau will sich<br />

auch auf dem Weltmarkt etablieren. Dies<br />

gilt sowohl für Rotem als auch für Woojin.<br />

Rotem hat zum Beispiel mit Irland einen<br />

Vertrag im Gesamtwert von 300 Mio. Euro<br />

über die Lieferung von Dieselzügen abgeschlossen.<br />

Die Züge werden derzeit verschifft.<br />

Interesse besteht bei Rotem unter<br />

anderem auch an Brasilien, den Maghreb-Staaten<br />

und Indien. Ähnlich wie bei<br />

den Autoherstellern wird die Beschaffung<br />

benötigter ausländischer Zugkomponenten<br />

über die Firmenzentrale in <strong>Korea</strong> abgewickelt.<br />

Die "<strong>Korea</strong> Railways & Logistics Fair" ist die<br />

wichtigste heimische Messe für Eisenbahntechnik.<br />

Sie findet alle zwei Jahre statt und<br />

wurde in der jüngsten Auflage vom 16.05.<br />

bis 19.05.07 im BEXCO abgehalten. Veranstalter<br />

waren unter anderem Korail und<br />

die <strong>Korea</strong> Railroad Network Authority. Die<br />

Organisation lag bei der Messe Frankfurt<br />

<strong>Korea</strong>. An der Messe nahmen etwa 150<br />

Unternehmen teil. Deutschland stellte das<br />

größte Kontingent unter den ausländischen<br />

Firmen.<br />

Die "<strong>Korea</strong> Railways & Logistics Fair" soll<br />

das nächste Mal im Mai 2009 stattfinden.<br />

Ein genauer Termin steht noch nicht fest.<br />

Austragungsort wird wieder das BEXCO in<br />

Busan sein.


Neue internationale Schiedsregeln für das KCAB<br />

Matthias Schleicher<br />

Mit Wirkung zum 1. Februar 2007 hat das<br />

<strong>Korea</strong>nische Institut für Handelsschiedsbarkeit<br />

(<strong>Korea</strong>n Commercial Arbitration<br />

Board, nachfolgend „KCAB“) neue Regeln<br />

für internationale Schiedsverfahren verabschiedet,<br />

die sich an den Standards für<br />

internationale Schiedsverfahren bei der<br />

Internationalen Handelskammer (International<br />

Chamber of Commerce, „ICC“) und<br />

anderen Instituten orientieren, und damit<br />

das KCAB als Schiedsinstitution auch bei<br />

Streitigkeiten unter Einschluss ausländischer<br />

Parteien attraktiver machen soll.<br />

Die Unterschiede zu den bisherigen nationalen<br />

Schiedsregeln, die im Übrigen weiter<br />

gelten, betreffen insbesondere das Verfahren<br />

bei der Bestellung der Schiedsrichter,<br />

die Schiedssprache und das Vergütungssystem<br />

für die Schiedsrichter.<br />

Anwendungsbereich<br />

Die neuen internationalen Schiedsregeln<br />

des KCAB gelten nur dann, wenn sie<br />

zwischen den Parteien ausdrücklich<br />

vereinbart worden sind. Das KCAB schlägt<br />

hierfür folgende Formulierung vor: „Any<br />

dispute, controversy or claim under, out of<br />

or relating to this contract (including noncontractual<br />

claims) and any subsequent<br />

amendments of this contract, including,<br />

without limitation, its formation, validity,<br />

binding effect, interpretation, performance,<br />

breach or termination, shall be referred to<br />

and finally resolved by arbitration under<br />

KCAB International Rules, which Rules are<br />

deemed to be incorporated by reference<br />

into this clause. The number of arbitrators<br />

shall be …. The seat or legal place of<br />

arbitration shall be …. The language to be<br />

used in the arbitral proceedings shall be ….”<br />

Schiedsklauseln, die das KCAB als<br />

Schiedsinstitut bestimmen, aber nicht ausdrücklich<br />

auf die internationalen Schieds-<br />

regeln verweisen, beziehen sich auf die<br />

bisherigen nationalen Schiedsregeln. Allein<br />

aus der Tatsache, dass der Sachverhalt<br />

aufgrund der Herkunft der Parteien, des<br />

vereinbarten Schiedsorts oder aus anderen<br />

Gründen internationale Bezüge aufweist,<br />

kann die Geltung der internationalen<br />

Schiedsregeln nicht abgeleitet werden.<br />

Sollen Verträge, die mangels ausdrücklicher<br />

Bezugnahme auf die internationalen<br />

Schiedsregeln auch weiterhin den bis-<br />

Kontrakte<br />

herigen nationalen Schiedsregeln unterliegen,<br />

künftig nach den internationalen<br />

Schiedsregeln beurteilt werden, müssen<br />

die Vertragsparteien daher eine Zusatzvereinbarung<br />

treffen.<br />

Wesentliche Unterschiede zwischen<br />

den nationalen und den<br />

internationalen Schiedsregeln<br />

des KCAB<br />

Anzahl der Schiedsrichter<br />

Nach den bisherigen nationalen Regeln<br />

obliegt es in Ermangelung einer Abrede<br />

der Parteien dem Sekretariat des KCAB,<br />

die Anzahl der Schiedsrichter festzulegen.<br />

Hierbei ist es ständige Praxis, Sachverhalte<br />

mit einem Streitwert von mehr als<br />

200 Mio. Won (derzeit rund 160.000 Euro)<br />

einem Tribunal aus drei Schiedsrichtern<br />

zuzuweisen. Die neuen internationalen<br />

Regeln sehen vor, dass der Rechtsstreit<br />

– wiederum in Ermanglung einer ausdrücklichen<br />

Parteiabrede – grundsätzlich durch<br />

einen Schiedsrichter entschieden wird,<br />

wenn nicht das Sekretariat auf Antrag<br />

einer der Parteien angesichts des Umfangs,<br />

der Schwierigkeit und aufgrund sonstiger<br />

Umstände die Anzahl der Schiedsrichter<br />

auf drei festsetzt.<br />

Bestimmung der Schiedsrichter<br />

Haben sich die Parteien nicht ausdrücklich<br />

auf das Verfahren der Bestimmung<br />

der Schiedsrichter geeinigt, versendet das<br />

Sekretariat des KCAB bei Geltung der nationalen<br />

Regeln eine Liste von zehn Kandidaten<br />

an die Parteien des Rechtsstreits.<br />

Den Parteien obliegt es daraufhin, diese<br />

Kandidaten auf einer Präferenzskala<br />

von 1 bis 10 zu bewerten. Das Sekretariat<br />

des KCAB bestimmt die Kandidaten zu<br />

Schiedsrichtern, die nach dem Mittelwert<br />

der Bewertungen der Parteien den höchsten<br />

Zuspruch gefunden haben. Da in der<br />

Praxis die Kandidatenliste nur Kandidaten<br />

KORUM 1


Kontrakte<br />

koreanischer Nationalität enthält, hat die<br />

ausländische Partei (zumindest wenn eine<br />

Fremdsprache als Schiedssprache bestimmt<br />

worden ist) die Möglichkeit, zum Zwecke<br />

der Bestimmung des Vorsitzenden des<br />

Schiedsgerichts, die Vorlage einer weiteren<br />

Liste von fünf Kandidaten zu verlangen,<br />

welche die Nationalität von Drittstaaten<br />

besitzen.<br />

Ist nach den neuen internationalen Regeln<br />

ein Einzelschiedsrichter zu bestellen, so<br />

haben die Parteien Gelegenheit, sich auf<br />

einen Kandidaten zu einigen. Kommt eine<br />

Einigung binnen einer Frist von 30 Tagen<br />

seit Zustellung der Schiedsklage nicht<br />

zustande, bestimmt das Sekretariat des<br />

KCAB den Schiedsrichter, wobei auf Verlangen<br />

einer der Parteien ein Drittstaatler<br />

zu bestellen ist. Sind drei Schiedsrichter<br />

zu bestellen, so bestimmt jede Partei einen<br />

Schiedsrichter seiner Wahl und die so<br />

bestimmten Schiedsrichter einigen sich auf<br />

den dritten Schiedsrichter als Vorsitzenden.<br />

Schiedssprache<br />

Nach den nationalen Regeln ist <strong>Korea</strong>nisch<br />

Schiedssprache, solange sich die<br />

Parteien nicht auf eine andere Sprache<br />

geeinigt haben. In der Praxis ist jedoch<br />

auch in einem solchen Fall der ausdrücklichen<br />

Sprachenwahl <strong>Korea</strong>nisch faktische<br />

Schiedssprache, da kaum alle der in der<br />

Kandidatenliste des KCAB benannten Kandidaten<br />

eine Fremdsprache in einem für die<br />

Bedürfnisse des Schiedsverfahrens erforderlichen<br />

Umfang beherrschen dürften.<br />

Auch wenn sich die Parteien auf Englisch<br />

als Schiedssprache geeinigt haben, werden<br />

die Schriftsätze daher in der Praxis<br />

oft zweisprachig eingereicht und die Verhandlungen<br />

auf <strong>Korea</strong>nisch mit englischer<br />

Übersetzung geführt. Da die dafür erforderlichen<br />

Zusatzkosten der Parteien im<br />

Einzelfall bedeutend sein können, verzichten<br />

viele ausländische Parteien freiwillig<br />

auf die Bestellung eines Drittstaatlers als<br />

Vorsitzenden und Englisch als Verfahrenssprache.<br />

Die internationalen Regeln weisen die<br />

Bestimmung der Verfahrenssprache in<br />

20 KORUM<br />

Ermangelung einer ausdrücklichen Parteiabrede<br />

dem Sekretariat des KCAB zu.<br />

Hierbei hat das Sekretariat alle Begleitumstände,<br />

namentlich die Vertragssprache<br />

der Parteien, zu berücksichtigen. Insge-<br />

samt ist damit zu rechnen, dass nach den<br />

internationalen Regeln tatsächlich mehr<br />

Schiedsverfahren in englischer Sprache<br />

geführt werden, als nach den bisherigen<br />

nationalen Regeln.<br />

Vergütung der Schiedsrichter<br />

Die Vergütung der Schiedsrichter nach den<br />

neuen internationalen Regeln ist wesentlich<br />

höher als nach den nationalen Regeln.<br />

Nach den internationalen Regeln wird<br />

zunächst der vom Schiedsrichter tatsächlich<br />

für die Bearbeitung des Rechtsstreits<br />

angefallene Zeitaufwand mit einem Stundensatz<br />

multipliziert, der vom Sekretariat<br />

des KCAB auf der Grundlage der Natur und<br />

Schwierigkeit des Rechtsstreits sowie der<br />

Erfahrung des jeweiligen Schiedsrichters<br />

in einem Rahmen zwischen 250 USD und<br />

500 USD festgesetzt wird. Die so ermittelte<br />

Vergütung wird dann vom Sekretariat des<br />

KCAB an eine Vergütungstabelle angepasst,<br />

in der streitwertabhängig eine Mindest-<br />

und eine Höchstvergütung geregelt sind.<br />

Nach den neuen internationalen Regeln<br />

ist die Kostenbelastung der Parteien damit<br />

höher als nach den nationalen Regeln;<br />

es steht allerdings zu erwarten, dass die<br />

Attraktivität des Schiedsrichteramtes und<br />

die Bereitschaft der Schiedsrichter zu einer<br />

professionellen Aufarbeitung und Bewer-<br />

tung komplizierter Sachverhalte höher als<br />

nach den nationalen Regeln ist.<br />

Zusammenfassung<br />

Mit den genannten und einigen weiteren<br />

Neuerungen in den internationalen<br />

Schiedsregeln reagiert das KCAB auf Kritik<br />

aus der internationalen Wirtschaft an der<br />

Effizienz und Fairness seiner Schiedsordnung<br />

für internationale Sachverhalte. Die<br />

Zukunft wird zeigen, ob die neuen internationalen<br />

Regeln von den Unternehmen<br />

angenommen werden, was angesichts des<br />

Erfordernisses der ausdrücklichen Bezugnahme<br />

auf die internationalen Regeln<br />

zweifelhaft sein kann. Für den ausländischen<br />

Vertragspartner, der mit dem Verlangen<br />

des koreanischen Partners nach<br />

einer KCAB-Schiedsklausel konfrontiert<br />

wird, ergibt sich jedenfalls die Möglichkeit,<br />

eine aus heutiger Sicht zum Mindesten<br />

formal internationalen Standards entsprechende<br />

Schiedsordnung zu wählen.<br />

Dr. Matthias Schleicher ist deutscher<br />

Rechtsanwalt und Foreign Legal<br />

Consultant bei Kim & Chang in Seoul.


Kompetenz<br />

<strong>Korea</strong>s Autoindustrie vor dem Eintritt ins Hybridzeitalter<br />

Druck der japanischen Konkurrenz zwingt Hyundai zum Handeln<br />

Hohe staatliche Subventionen<br />

Detlef Rehn<br />

Angetrieben durch hohe Ölpreise, die<br />

Absatzerfolge von Toyota und aus Sorge,<br />

technologisch zurückzufallen, will auch<br />

<strong>Korea</strong> mit eigenen Hybridautos auf den<br />

Markt kommen. Im März 2007 diskutierte<br />

die Privatwirtschaft mit der Regierung<br />

einen entsprechenden Plan. Der Beginn der<br />

Großproduktion bei Hyundai ist für 2009<br />

geplant. Der Staat fördert die Entwicklung<br />

mit hohen Summen. Toyota verkauft<br />

bereits einen Hybrid-SUV in <strong>Korea</strong> und<br />

plant für 2007 die Einführung weiterer<br />

Modelle. Auch Honda ist schon im Markt<br />

vertreten.<br />

Auch <strong>Korea</strong> kann sich dem Zug zum Hybridauto<br />

nicht entziehen. Nach mehrjährigen,<br />

nur sehr halbherzigen Anstrengungen will<br />

die Hyundai-Gruppe, vor allem angetrieben<br />

durch die überraschenden Erfolge der japanischen<br />

Konkurrenz, in den kommenden<br />

Jahren die Entwicklung eigener Hybridmodelle<br />

forcieren. Vorgesehen ist, 2007<br />

und 2008 insgesamt knapp 3.400 Autos<br />

zu bauen und an koreanische Regierungsinstitutionen<br />

zu Testzwecken auszuliefern.<br />

Gearbeitet wird bei Hyundai derzeit an<br />

einer Benzin- und einer LPG-Hybridversion<br />

des Getz/Click und des Accent/Verna. Nach<br />

Pressemeldungen sollen sie pro Stück 25<br />

Mio. Won (rund 20.000 Euro; 1.000 Won =<br />

0,80 Euro) kosten. Die Zentralregierung soll<br />

die Anschaffung mit jeweils 14 Mio. Won<br />

subventionieren. Beim Gashybridmodell<br />

strebt Hyundai einen Effizienzwert von 20<br />

km/l an; für die Benzinversion liegen die<br />

Vorgaben noch nicht fest, hieß es bei dem<br />

Autobauer.<br />

Hyundai beabsichtigt, in diesem und im<br />

nächsten Jahr die lokale Entwicklung von<br />

Hauptkomponenten wie Motoren, Inver-<br />

ter und Batterien so weit voranzutreiben,<br />

dass ab 2009 der Eintritt in eine reguläre<br />

Großfertigung möglich ist. Kommerzialisiert<br />

werden soll dabei vor allem der<br />

Mittelklassetyp Elantra/Avante. Die angestrebten<br />

Größenordnungen sind 20.000<br />

Einheiten für 2010, 50.000 für 2011 und<br />

100.000 für 2012. Bis 2015 will Hyundai<br />

eine Jahresproduktion von 300.000 Hybridautos<br />

erreichen. Produktionsstandort wird<br />

voraussichtlich <strong>Korea</strong> sein. Meldungen über<br />

eine Fertigung in China bezeichnete ein<br />

Sprecher von Hyundai als "Wunschdenken<br />

der chinesischen Seite".<br />

Bei der Entwicklung der Hybridautos arbeitet<br />

Hyundai mit verschiedenen Unternehmen<br />

zusammen. Die Batterien beispielsweise<br />

werden in der Forschungs- und Entwicklungsphase<br />

von LG Chem zugeliefert.<br />

Stimmt der Preis, will Hyundai diese Koo-<br />

KORUM 21


Kompetenz<br />

peration auch bei der Großproduktion der<br />

Hybridautos beibehalten. Während Toyota<br />

für seine Hybridmodelle Nickel-Metallhydrid-Batterien<br />

benutzt, entwickelt LG<br />

Chem Lithium-Polymer-Zellen.<br />

Die finanzielle Unterstützung durch die<br />

Regierung ist für Hyundai eine wesentliche<br />

Voraussetzung, die Hybridaktivitäten zu<br />

forcieren. Denn ohne solche Hilfen sei an<br />

eine Kommerzialisierung von Hybridautos<br />

ab 2009/2010 nicht zu denken, hieß es<br />

Anfang November 2006 in einem Interview<br />

der "<strong>Korea</strong> Times" mit Min-Jin Kim, dem<br />

Leiter des Hybrid-Forschungsteams bei<br />

Hyundai. Mittelklasse-Hybridautos seien<br />

3.000 USD bis 4.000 USD teurer als Standardmodelle;<br />

die koreanischen Autohersteller<br />

sähen sich jedoch außerstande, diese<br />

Differenz durch eigene Anstrengungen<br />

zu verringern.<br />

Die Klagen sind nicht ungehört geblieben.<br />

Im März 2007 diskutierten im Namyang-<br />

FuE-Zentrum von Hyundai Vertreter der<br />

Auto- und Zuliefererunternehmen (unter<br />

anderem Hyundai, Halla Airconditioner,<br />

Pyeonghwa Valeo, Fuel Cell Power), der<br />

Verbände und anderer Einrichtungen mit<br />

dem Ministerium für Handel, Industrie<br />

und Energie (MOCIE) über einen neuen<br />

Aktionsplan für das "Auto der Zukunft".<br />

Dabei wurde bekannt, dass die koreanische<br />

Regierung 2007 die Entwicklung von<br />

Hybridautos mit 18,2 Mrd. Won subventioniert;<br />

2006 lag der Betrag mit 18,1 Mrd.<br />

22 KORUM<br />

Won nur unwesentlich niedriger. Für Arbeiten<br />

auf dem Gebiet von (Wasserstoff-)<br />

Brennstoffzellenantrieben sind weitere<br />

14,1 (14,0) Mrd. Won vorgesehen.<br />

Dabei wird es möglicherweise nicht bleiben.<br />

In einem Aufsatz eines Vertreters des<br />

Forschungsinstituts für Umweltpolitik, den<br />

die Zeitschrift des Autoherstellerverbandes<br />

KAMA im Mai 2007 abdruckte, heißt es,<br />

die Entwicklung umweltfreundlicher Autos<br />

(einschließlich Hybridfahrzeugen) werde<br />

von 2009 bis 2011 mit zusammen mehr<br />

als 227 Mrd. Won unterstützt. Im Zeitraum<br />

von 2012 bis 2015 würden die Hilfen<br />

sogar insgesamt 1,25 Bill. Won erreichen.<br />

Diese Angaben waren nicht zu überprüfen.<br />

Unklar ist auch, ob sich die Beträge nur auf<br />

die Forschung und Entwicklung beziehen<br />

oder zum Beispiel auch Steuernachlässe<br />

beim Kauf von Hybridautos beinhalten.<br />

Obwohl Hyundai seine Hybridaktivitäten<br />

verstärkt, gibt es innerhalb des Unternehmens<br />

offenbar weiterhin viel Skepsis über<br />

die eingeschlagene Richtung. Hybridautos<br />

brächten eigentlich nur Verluste; sie seien<br />

aus finanziellen Gründen daher sinnlos<br />

und im Übrigen unter umweltpolitischen<br />

Aspekten eine "Mogelpackung", meinte ein<br />

Unternehmenssprecher gegenüber der bfai<br />

(Bundesagentur für Außenwirtschaft). Dennoch<br />

müsse sich Hyundai um des Erhalts<br />

seiner technologischen Konkurrenzfähigkeit<br />

willen verstärkt mit Hybridautos befassen,<br />

auch wenn diese nur eine Zwischenstufe<br />

zu Elektro- und Brennstoffzellenfahrzeugen<br />

darstellten. Wie viel Hyundai für die<br />

Entwicklung von Hybridautos aufwendet,<br />

wollte er nicht sagen.<br />

Hyundai ist nervös. "Hybrid" ist weltweit<br />

zu einem Thema geworden, und Grund<br />

hierfür sind vor allem die Aktivitäten von<br />

Toyota. Der japanische Konzern hat nach<br />

einem Reuters-Bericht von 1997 bis Ende<br />

April 2007 insgesamt knapp 1 Mio. Hybridautos<br />

verkauft. Das Unternehmen prognostiziert,<br />

ab 2010 jährlich etwa 1 Mio.<br />

Hybridfahrzeuge zu produzieren, und hofft,<br />

bis dahin die Kosten so weit zu senken,<br />

dass Gewinnmargen wie bei herkömmlichen<br />

Autos möglich sind.<br />

Auch am koreanischen Markt geht der<br />

Trend zum Hybridauto nicht vorbei. Toyota<br />

ist seit September 2006 mit einer Hybridversion<br />

des SUV Lexus RX400h im Markt<br />

vertreten. Presseberichten zufolge sollen<br />

bis etwa Ende Mai 2007 mehr als 100<br />

davon verkauft worden sein, obwohl der<br />

Stückpreis von 80 Mio. Won sehr hoch<br />

ist. Weitere Hybridmodelle will die Firma<br />

im weiteren Jahresverlauf auf den Markt<br />

bringen.<br />

Andere Unternehmen folgen. Honda führte<br />

Anfang 2007 eine "Civic"-Hybridversion im<br />

Markt ein. Der Wagen kostet nur 33,9 Mio.<br />

Won. Innerhalb der koreanischen Hersteller<br />

wagt sich als erster GM-Daewoo mit<br />

einem Hybridmodell voraussichtlich Ende<br />

2007/Anfang 2008 auf den Inlandsmarkt.<br />

Zwar mögen die Absatzzahlen für Hybride<br />

in <strong>Korea</strong> derzeit und in der nahen Zukunft<br />

noch sehr klein sein, doch meint der Leiter<br />

des Hybrid-Forschungsteams bei Hyundai,<br />

dass spätestens ab dem Ende der laufenden<br />

Dekade das Geschäft mit Hybridautos<br />

überall, also auch im eigenen Land deutlich<br />

anzieht. Diesen Trend zu übergehen,<br />

kann sich Hyundai und die gesamte korea-<br />

nische Autoindustrie nicht leisten, zumal<br />

im Gegensatz zu europäischen Herstellern<br />

der Diesel im Programm deutlich geringer<br />

vertreten ist. Die Hybridampel steht daher<br />

auch in <strong>Korea</strong> auf Gelb/Grün.


Groz-Beckert KG<br />

Vom Nadelhersteller zum Systemanbieter<br />

Rolf Schwörer<br />

Seit 1852 stellt Groz-Beckert Präzisionsnadeln<br />

und -teile her. Inzwischen beschäftigt<br />

das Unternehmen circa 7.000 Mitarbeiter,<br />

verfügt weltweit über zahlreiche<br />

Produktions- und Vertriebsgesellschaften<br />

und ist in über 150 Ländern vertreten.<br />

Groz-Beckert bietet Präzisionsteile für alle<br />

Bereiche, in denen es um die Herstellung<br />

von textilen Flächen geht, an: Produkte<br />

zum Stricken und Wirken, Nähen, Filzen,<br />

Tuften und Weben.<br />

Auf jeder Maschine die<br />

perfekte Masche<br />

Überall dort, wo Maschenwaren nicht<br />

einfach nur hergestellt werden, sondern<br />

zugleich auch höchste Ansprüche<br />

an Leistung, Zuverlässigkeit und Qualität<br />

bestehen, sind die Nadeln und Systemteile<br />

von Groz-Beckert im Einsatz. Was<br />

diese “kleinen Werkzeuge“ auszeichnet, ist<br />

der innovative Vorsprung im Tausendstel-<br />

Millimeter Bereich. Das Nadelsortiment<br />

für den Strickmaschinenbereich umfasst<br />

Nadeln zur Herstellung von: Feinstrümpfen<br />

und Socken auf Kleinrundstrickmaschinen,<br />

Ober- und Unterbekleidung auf Großrundstrick-<br />

und Flachstrickmaschinen, feinsten<br />

Spitzen auf Raschelmaschinen und hochkomplexen<br />

technischen Textilien auf Kettenwirkmaschinen.<br />

Wo Textilien sind, sind Nähte<br />

Es gibt so gut wie kein verarbeitetes textiles<br />

Produkt, das ohne Naht auskommt:<br />

Ober- und Unterbekleidung, Schuhe, Polstermöbel,<br />

Verdecke und Innenausstattung<br />

in der Automobilindustrie, aber auch Technische<br />

und Funktionstextilien verfügen<br />

über eine Vielzahl von Nähten und Naht-<br />

positionen. Die Anforderungen sind von<br />

Fall zu Fall verschieden, aber für die Qualität<br />

immer entscheidend. Groz-Beckert hat<br />

die Nadel für jeden Einsatz: Für Steppstich,<br />

Kettenstich- und Überwendlingsnähte, zum<br />

Annähen von Knöpfen und für die Blindstichnähte;<br />

Nadeln für die Lederverarbeitung<br />

und Nadeln für Sonderanwendungen.<br />

Von Grund auf gut vernadelt<br />

Groz-Beckert bietet mehr als 1.500 unterschiedliche<br />

Nadeltypen für die Flachvernadelung<br />

und Strukturierung an. Im eigenen<br />

Filznadeltechnikum werden kontinuierlich<br />

Versuche mit dem Ziel durchgeführt,<br />

sowohl die Nadeltypen wie auch die Herstellung<br />

von Vliesstoffen zu optimieren.<br />

Eingesetzt werden Vliese u.a. bei der Herstellung<br />

von Jacken und Taschen oder<br />

Bodenbelägen (z.B. für Sportstätten), zur<br />

Schalldämpfung im Auto oder für Bremsanlagen,<br />

deren Basismaterial aus Kohlefasern<br />

besteht.<br />

Velours oder Schlingenware -<br />

das ist die Frage<br />

Ob als Teppich, Bodenbelag, Autoboden,<br />

Badematten oder Kunstrasen – überall<br />

sind getuftete Flächentextilien präsent.<br />

Das Verfahren des Tuftens wird erst seit<br />

60 Jahren angewandt. Unterschieden wird<br />

dabei zwischen Schlingen- und Veloursware.<br />

Groz-Beckert bietet Systemgaugeparts<br />

der Marken Eisbär und Schlemper für beide<br />

Verarbeitungstechniken.<br />

Partner der Webindustrie<br />

Mit den zur Unternehmensgruppe gehörenden<br />

Produktionsgesellschaften Grob<br />

Kollegen<br />

Horgen AG und Schmeing ist Groz-Beckert<br />

auch im Segment Weben präsent und<br />

weltweit einer der führenden Anbieter<br />

von Webmaschinenzubehör. Das Sortiment<br />

umfasst alles, was die Webindustrie<br />

braucht: Webschäfte und Weblitzen,<br />

Lamellen, Kettfadenwächter und Kantenbinder.<br />

Weltweit präsent<br />

Mit einem dichten Netz von eigenen Vertriebstochtergesellschaften<br />

und zahlreichen<br />

Vertretungen sorgt Groz-Beckert<br />

weltweit in über 150 Ländern für perfekten<br />

Service und schnelle Lieferzeiten. Im Jahre<br />

2001 wurde die Groz-Beckert <strong>Korea</strong> Co.,<br />

Ltd. mit Sitz in Seoul gegründet. Die GBK<br />

betreut den koreanischen Markt mit der<br />

kompletten Produktpalette. Neben dem<br />

Geschäftsführer kümmern sich 20 Mitarbeiter<br />

und Techniker um die Belange der<br />

Kunden. Auf der ITMA 2007 vom 13.-20.<br />

September in München präsentieren Groz-<br />

Beckert und Grob Horgen AG in der Halle B<br />

3, Stand 202 neben Systemen und Dienstleistungen<br />

auch in ihren Kernbereichen<br />

Neuheiten und Weiterentwicklungen.<br />

Rolf Schwörer ist Managing Director von<br />

Groz-Beckert <strong>Korea</strong> Co., Ltd.<br />

KORUM 23


Neue Mitglieder<br />

Behr <strong>Korea</strong><br />

Herr Walter Ulrich Heinzelmann<br />

Joint Rep. Director<br />

Herr Younggyu Park<br />

Joint Rep. Director<br />

E-Mail: walter.heinzelmann@<br />

behrgroup.com<br />

younggyu.park@behrgroup.com<br />

Branche: Automotive and Supply; Machinery<br />

and Equipment<br />

Gid Communications Co., Ltd.<br />

Herr Min-Ho Kim<br />

Director<br />

E-Mail: gidco@korea.com<br />

Branche: Automotive and Supply; Building,<br />

Construction, Engineering<br />

GOEXPO Tour Corp.<br />

Herr Mr. Deuk-Soo Kim<br />

CEO<br />

E-Mail: info@goexpo.co.kr<br />

Branche: Tourism, Hotels; Transportation,<br />

Logistics<br />

Hwacheon Machinery Works Co., Ltd.<br />

Herr Young-Ryual Kwon<br />

Chairman & CEO<br />

Herr Norbert Seo<br />

Exec. Vice President<br />

E-Mail: ceo@hwacheon.co.kr<br />

norbert.seo@hwacheon.co.kr<br />

Branche: Automotive and Supply; Import,<br />

Export; Machinery and Equipment<br />

Invest in Germany GmbH<br />

Herr David Wortmann<br />

Senior Manager<br />

E-Mail: wortmann@invest-in-germany.com<br />

IPB - IP Bewertungs AG<br />

Herr Guido von Scheffer<br />

Director<br />

Herr Jochen Kalbitz<br />

Corporate Development<br />

E-Mail: scheffer@ipb-ag.com<br />

kalbitz@ipb-ag.com<br />

Branche: Banking, Financial Services; Consultants<br />

(Business); Legal Services<br />

Herr Martin Kagerbauer<br />

Ridlerstr. 33<br />

80339 München<br />

E-Mail: kagerbauer@akkt-recht.de<br />

KfW Bankengruppe<br />

Frau Sun-Young Kim<br />

Dep. Director<br />

E-Mail: sun-young.kim@kfwchina.com<br />

Branche: Banking, Financial Services;<br />

Import, Export; Road Construction,<br />

Transport Infrastructure; Ship Building<br />

and Supply; Transportation, Logistics<br />

Frau Gi-Eun Kim<br />

Kyungnam Apt. 3-1205<br />

Seocho-gu, Banpo 2-dong<br />

Seoul 137-765<br />

E-Mail: gkeun@skuniv.ac.kr<br />

MGI & Dachser Inc.<br />

Herr Jin-Yul Woo<br />

CEO<br />

E-Mail: jywoo@mgi-dachser.net<br />

Branche: Automotive and Supply; Chemistry,<br />

Pharmaceuticals<br />

Frau See-Hie Song<br />

Ridlerstr.33<br />

80339 München<br />

E-Mail: song@akkt-recht.de<br />

Vector <strong>Korea</strong> Ltd.<br />

Herr Thomas Geyer<br />

General Manager<br />

E-Mail: thomas.geyer@<br />

vector-korea.com<br />

Branche: Automotive and Supply; Consultants<br />

(Business); Consultants (Technical);<br />

Electrical and Electronics Industry;<br />

IT, Telecommunication, Software<br />

Willkommen für<br />

Claudia Schmitz<br />

Kontakte<br />

Frau Claudia Schmitz hat am 16. August<br />

ihre Tätigkeit als Leiterin der Wirtschaftsabteilung<br />

der Deutschen Botschaft in Seoul<br />

aufgenommen. Sie ist zugleich Ständige<br />

Vertreterin des Botschafters. Frau Schmitz<br />

war nach Stationen in Tokyo und Dublin<br />

zuletzt Leiterin des Protokolls beim Deutschen<br />

Bundestag. Sie ist Nachfolgerin von<br />

Dr. Claus Auer, der an das Auswärtige Amt<br />

zurückgegangen ist. Die <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong> freut<br />

sich auf eine Fortsetzung der intensiven<br />

Zusammenarbeit mit der Deutschen Botschaft<br />

in Seoul.<br />

Termine*<br />

Kammerfrühstück mit Prof. Dr. Walter,<br />

Chefvolkswirt Deutsche Bank AG<br />

Wann Freitag, 24. August 2007<br />

Wo Grand Hyatt Hotel<br />

11. Asien-Pazifik-Konferenz der<br />

Deutschen Wirtschaft<br />

Wann Donnerstag, 4. – Samstag, 6.<br />

Oktober 2007<br />

Wo Grand Hyatt Hotel<br />

* Teilnahme an den Veranstaltungen nur<br />

mit Einladung<br />

www.kgcci.com → Members Only →<br />

Invitations<br />

Kontakt: Sylvia Selbert<br />

E-Mail: sselbert@kgcci.com<br />

KORUM 2


Kontakte<br />

<strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong> – Gastgeber für die 11. APK in Seoul<br />

Jürgen Wöhler<br />

Die 11. Asien-Pazifik-Konferenz der Deutschen<br />

Wirtschaft (APK) findet vom 4. bis<br />

6. Oktober 2007 unter der gemeinsamen<br />

Leitung von Bundesminister für Wirtschaft<br />

und Technologie Michael Glos und des<br />

APA-Vorsitzenden Dr. Jürgen Hambrecht in<br />

Seoul statt. Die APK ist ein bewährtes Format,<br />

das an verschiedenen Standorten in<br />

Asien unter organisatorischer Federführung<br />

der <strong>AHK</strong>s durchgeführt wurde. In Seoul<br />

übernimmt die <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong> den Hauptteil<br />

der organisatorischen Arbeit. Wir sind als<br />

Kammer damit nach 1992 zum zweiten<br />

Mal Gastgeber der Konferenz.<br />

Deshalb möchte ich an alle Mitgliedsunternehmen<br />

auch im Namen unseres Chairman<br />

Dr. Young-Sup Huh und des Präsidenten<br />

Dr. Heinz Grewe appellieren, an der 11.<br />

APK aktiv teilzunehmen und die Durchführung<br />

zu unterstützen. Die Konferenz bietet<br />

uns die Chance, den erwarteten rund<br />

500 Unternehmern und Vertretern deutscher<br />

Institutionen sowie den ebenfalls<br />

teilnehmenden deutschen Botschaftern in<br />

asiatischen Ländern die erfolgreiche Wirtschaftsentwicklung<br />

<strong>Korea</strong>s und das Engagement<br />

deutscher Unternehmen in <strong>Korea</strong><br />

vorzustellen.<br />

Die Moderatoren und Diskutanten bei den<br />

Foren kommen aus 34 deutschen Unternehmen<br />

und Institutionen, von denen 15<br />

mit Tochtergesellschaften in <strong>Korea</strong> ver-<br />

Abschied von Andreas Biermann<br />

Andreas Biermann, Präsident und CFO der<br />

BASF Company Ltd., <strong>Korea</strong>, und Vizepräsident<br />

des Vorstands der KGCCI, hat <strong>Korea</strong><br />

verlassen und am 01. August 2007 die<br />

Position des Managing Director Corporate<br />

Service bei BASF IT Services in Deutschland<br />

übernommen. Die Nachfolge von Herrn<br />

Biermann bei BASF <strong>Korea</strong> hat Herr Georg<br />

Gottbrath angetreten. Herr Gottbrath ist<br />

seit 27 Jahren in verschiedenen Positionen<br />

bei BASF tätig, zuletzt als Leiter Accoun-<br />

26 KORUM<br />

treten und Mitglied der Kammer sind.<br />

Dadurch ergibt sich die Möglichkeit, die<br />

spezifischen Erfahrungen unserer Mitgliedsunternehmen<br />

in die verschiedenen<br />

Foren einzubringen. Die Festlegung von<br />

Themen und Inhalten der einzelnen Foren<br />

sowie die Auswahl der Moderatoren und<br />

Diskutanten erfolgt in enger Abstimmung<br />

zwischen den Vertretern deutscher Auslandshandelskammern<br />

in Asien, der APA-<br />

Trägerverbänden BDI, DIHK, OAV, BGA und<br />

Bankenverband sowie des Wirtschaftsministeriums.<br />

Dadurch ist sichergestellt,<br />

dass ein interessantes Programm geboten<br />

wird, in dem hochrangige Vertreter der<br />

in Asien aktiven deutschen Unternehmen<br />

auftreten. Es wird erstmals keine Staffel<br />

von <strong>AHK</strong>-Länderworkshops geben, sondern<br />

länderübergreifende <strong>AHK</strong>-Foren sollen den<br />

teilnehmenden Unternehmensvertretern<br />

einen noch größeren Mehrwert bieten.<br />

Die APK behandelt das Engagement der<br />

deutschen Wirtschaft in ganz Asien-Pazifik.<br />

Dennoch wird auf das Gastgeberland<br />

immer ein spezieller Schwerpunkt gelegt.<br />

Dazu ist u.a. ein eigenes Forum „<strong>Korea</strong> -<br />

Mit Hightech an die Weltspitze“ geplant.<br />

Bundesminister Michael Glos hat seinen<br />

koreanischen Kollegen MOCIE-Minister<br />

Kim Young Ju eingeladen, mit ihm und<br />

hochrangigen Wirtschaftsvertretern aus<br />

Deutschland und <strong>Korea</strong> die Perspektiven<br />

der Wirtschaftsentwicklung <strong>Korea</strong>s und die<br />

ting Systems.<br />

Herr Biermann war seit 30. März 2004<br />

Mitglied des Vorstands der KGCCI und seit<br />

30. März 2005 Vizepräsident der Kammer.<br />

Bei der Verabschiedung am 28. Juli haben<br />

sich Vorstand und Geschäftsführung bei<br />

Andreas Biermann für seinen engagierten<br />

ehrenamtlichen Einsatz herzlich bedankt<br />

und ihm für die neue Tätigkeit die besten<br />

Wünsche ausgesprochen.<br />

Rahmenbedingungen für das wirtschaftliche<br />

Engagement deutscher Unternehmen<br />

in <strong>Korea</strong> zu diskutieren. Die Erfahrungen<br />

deutscher Unternehmen in <strong>Korea</strong> werden<br />

dabei durch Dr. Kim Hyo-Joon, Repr. Director<br />

& President BMW Group <strong>Korea</strong> und<br />

Dr. Thomas Enders, CEO von EADS, eingebracht.<br />

Zu diesem Forum werden auch<br />

die koreanischen Vorstandsmitglieder der<br />

Kammer eingeladen, um sich in die Diskussion<br />

und Gespräche einzubringen.<br />

Im Forum „Hightech-Partnerschaft mit<br />

Japan und <strong>Korea</strong>“ diskutieren Vertreter<br />

von BASF, Bosch, Merck und Trumpf -<br />

Unternehmen, die seit Jahren mit eigenen<br />

Niederlassungen in <strong>Korea</strong> vertreten sind<br />

- Möglichkeiten und Wege der Zusammenarbeit<br />

im Hochtechnologiebereich.<br />

Das Networking bei den Abendempfängen,<br />

auf denen <strong>Korea</strong> auch von seiner künstlerischen<br />

Seite gezeigt wird, bietet dann<br />

weitere Möglichkeiten, sich über <strong>Korea</strong><br />

und das Geschäftspotenzial für deutsche<br />

Unternehmen hier auszutauschen.<br />

Unsere Mitglieder sind herzlich eingeladen,<br />

sich zur 11. APK anzumelden unter<br />

apk.kgcci.com<br />

Anmeldungen zur Konferenz: 404, darunter<br />

70 aus Mitgliedsunternehmen (22.08.2007)<br />

Jürgen Wöhler ist Geschäftsführer<br />

der <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong>.


Veranstaltungen<br />

Spargelessen<br />

Das traditionelle Spargelessen der KGCCI fand in diesem Jahr am 8. Juni erstmalig im Grand<br />

Hyatt Hotel statt. Rund 90 Gäste ließen sich den Spargel mit Schinken bei gutem deutschen<br />

Wein munden. Bild oben: Dr. Claus Auer, bis Mitte August Leiter der Wirtschaftsabteilung der<br />

Deutschen Botschaft in Seoul (Mitte) und Jürgen Wöhler, Geschäftsführer <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong>.<br />

Solar-Delegation<br />

Stammtische<br />

Besuch Europas größter internationaler Fachmesse für Solarenergie „Intersolar“ in Freiburg i.Br. Bild: Herr Suk-Yoon Yoon, General<br />

Manager of Policy Development Department, KEMCO (vordere Reihe sitzend, 5.v.l.), Frau Hae-Young Yoon, Stellvertretende<br />

Bereichsleiterin <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong> und Organisatorin der Delegationsreise (vordere Reihe sitzend, 4.v.l.).<br />

Kontakte<br />

Zum Stammtisch am 20. Juni<br />

trafen sich mehr als 70 Kammermitglieder<br />

zu Gesprächen<br />

und Kontakten im deutschen<br />

Restaurant Bärlin und<br />

erfreuten sich in angenehmer<br />

Atmosphäre an den von<br />

Schenker <strong>Korea</strong> gesponserten<br />

Getränken. Der Stammtisch<br />

am 08. August wurde von 65<br />

Gästen besucht, die sich im<br />

Biergarten des Renaissance<br />

Seoul Hotels das Spanferkel<br />

und die von Merck Limited<br />

<strong>Korea</strong> gestifteten Getränke<br />

schmecken ließen.<br />

Die <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong> organisierte für die Zeit vom 18.–24. Juni<br />

eine Delegationsreise nach Deutschland, an der 65 koreanische<br />

Geschäftsleute sowie Vertreter der <strong>Korea</strong> Energy<br />

Management Corporation (KEMCO), Jinhae City Hall sowie<br />

Seoul Metropolitan Government teilnahmen. Ziel der Reise<br />

waren Projekte und Unternehmen im Bereich Erneuerbare<br />

Energien mit Schwerpunkt auf Fotovoltaik und Solarthermie.<br />

Neben einer Produktionsbesichtigung bei Schott Solar AG<br />

in Alzenau und einem Firmenbesuch bei VDE in Offenbach<br />

besuchte die Gruppe Solarprojekte u.a. im Raum Freiburg und<br />

am Bodensee sowie Europas größte internationale Fachmesse<br />

für Solarenergie „Intersolar“ in Freiburg i.Br. Im Rahmen<br />

der Delegationsreise konnten neben Einblicken in neueste<br />

Entwicklungen Kontakte zu deutschen Unternehmen geknüpft<br />

werden.<br />

KORUM 27


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<strong>Korea</strong> am Siedepunkt<br />

Markus Hummel<br />

Hitze: Hohe, als unangenehm empfundene<br />

Wärme.<br />

Das entscheidende Wort bei der Definition<br />

ist eindeutig „unangenehm“. Ergänzt man<br />

das Ganze noch mit dem Adjektiv „feucht“,<br />

erhält man den koreanischen August. Verständlich<br />

also, dass „Hitzebewältigung“<br />

derzeit in aller Munde ist. Sei es die globale<br />

Erwärmung oder aber auch einfach<br />

nur die lokale Erwärmung der eigenen vier<br />

Wände.<br />

Die Chancen stehen gut, dass 2007 das<br />

zweitwärmste Jahr in <strong>Korea</strong> seit Beginn der<br />

Aufzeichnungen im Jahre 1860 wird. Ganz<br />

sicher ist jedoch, dass LG, Weltmarktführer<br />

im Bereich Klimaanlagen, und des-<br />

sen einheimischer Konkurrent Samsung<br />

die Verkaufszahlen ihrer Produkte noch<br />

weiter steigern können. LG erwartet eine<br />

Umsatzsteigerung von knapp 20%. Auch<br />

bei Samsung zeigt man sich optimistisch,<br />

da die Erträge im Bereich Klimaanlagen<br />

im letzten Quartal um 6% gestiegen sind.<br />

Das feucht-heiße Klima verleitet manch<br />

einen zu maßlosem Stromverbrauch, denn<br />

ohne Klimaanlage ist der Sommer kaum<br />

zu ertragen. Doch auch in Zeiten ohne<br />

Klimatisierung wusste man sich in <strong>Korea</strong><br />

zu helfen.<br />

Seit jeher benutzt man in <strong>Korea</strong> eine Art<br />

Bambuskissen mit dem Namen „Jukbuin“,<br />

was übersetzt ungefähr soviel bedeutet<br />

wie Bambusfrau, da Männer dieses Kissen<br />

oft wie eine Frau umarmten. Die kühle<br />

Bambusoberfläche soll dabei für einen<br />

angenehmeren Schlaf sorgen. Aber nicht<br />

nur diese „Jukbuin“, sondern auch viele<br />

andere Gegenstände werden aus diesem<br />

Grund aus dem Bambusholz hergestellt,<br />

wie zum Beispiel Matten für Autositze,<br />

Betten oder Sofas.<br />

Auch in Sachen Mode weiß man sich in<br />

<strong>Korea</strong> zu helfen. Am populärsten sind<br />

Kleidungsstücke aus Nessel, sogenannte<br />

<strong>Korea</strong> Life<br />

„Ramie“. Der Stoff ist bei Jung und Alt weit<br />

verbreitet. Ein weiterer populärer Stoff ist<br />

Hanf, welcher vor allem zur Herstellung<br />

von Bettwäsche und Tüchern verwendet<br />

wird. Heutzutage erfreuen sich Ramie- und<br />

Hanf-Fasern vor allem in den heißen Sommermonaten<br />

sehr großer Beliebtheit und<br />

sind in <strong>Korea</strong> in Kaufhäusern, aber auch<br />

auf den Märkten überall zu finden.<br />

Die Hitze mit Hitze zu bekämpfen ist eine<br />

weitere typisch koreanische Möglichkeit<br />

mit dem Klima umzugehen. So entstand<br />

die kulinarische Tradition des „Boyangsik“.<br />

Scharfes, proteinhaltiges Essen, von welchem<br />

man glaubt, es erfrische Geist und<br />

Körper, um die Sommer-Lethargie zu<br />

bezwingen. Die Auswahl an „Boyangsik“<br />

in der koreanischen Küche ist sehr facettenreich<br />

und reicht von sehr populären,<br />

bis hin zu international eher kontroversen<br />

Gerichten.<br />

Das wohl bekannteste Gericht dieser Gattung<br />

ist wahrscheinlich „Samgyetang“, ein<br />

Hühnchen in einer würzigen Ginseng-Brühe.<br />

Eher unspektakulär im Vergleich zu<br />

„Bosintang“, einer Suppe bestehend aus<br />

Hundefleisch, Sesamblättern und weiterem<br />

Gemüse. Aber auch kalte Gerichte finden<br />

in <strong>Korea</strong> vor allem in der Sommerzeit großen<br />

Anklang. Besonders beliebt sind sogenannte<br />

„Naengmyeon“, kalte Nudeln auf<br />

Eis, oder „Bingsu“, eine berühmte korea-<br />

nische Nachspeise, bestehend aus süßen<br />

roten Bohnen und Früchten auf Eis.<br />

Wer sich nun mit solch koreanischen<br />

Besonderheiten gar nicht anfreunden will,<br />

kann auch im Land der Morgenstille auf<br />

die bewährten Klassiker wie etwa ein kühles<br />

Bier oder eine Wassermelone zurückgreifen.<br />

Markus Hummel absolviert ein Praktikum<br />

bei der Deutsch-<strong>Korea</strong>nischen Industrie-<br />

und Handelskammer.<br />

KORUM 2


Media Data<br />

PROFILE<br />

KORUM, the bimonthly magazine of the KGCCI publishes articles on <strong>Korea</strong>'s economy,<br />

markets, companies, technologies as well as tax and legal issues. The journal also<br />

contains information on the activities of the KGCCI and its member companies.<br />

KORUM target group consists of members of the KGCCI in <strong>Korea</strong>, Germany<br />

and abroad, decision makers of German companies doing business with <strong>Korea</strong>,<br />

representatives of German business associations and organisations.<br />

Circulation: 1,000 copies<br />

Language: German<br />

Pages: 32 (full colour)<br />

Frequency: bimonthly (February, April, June, August, October, December)<br />

AD RATES<br />

Rates per issue, all pages full colour<br />

Page<br />

Cover Page 2 + page 3 (double spread)<br />

Page 30 + cover page 3 (double spread)<br />

2/1 page (DIN A4 double spread)<br />

Cover page 2<br />

Cover page 3<br />

1/1 page (DIN A4)<br />

1/2 page<br />

1/3 page<br />

CLOSING DATE<br />

Advertisements and contributions for issue 5, 2007: September 14th, 2007.<br />

Main topic: Special Edition APK<br />

DISCOUNT RATES<br />

Member discount<br />

10% per ad<br />

Frequency discount<br />

3 issues: 5%<br />

6 issues: 10%<br />

30<br />

KORUM<br />

Basic rate<br />

3.1 Mil. Won / 2.500 €<br />

3.0 Mil. Won / 2.400 €<br />

2.8 Mil. Won / 2.250 €<br />

2.6 Mil. Won / 2.100 €<br />

2.5 Mil. Won / 2.050 €<br />

2.3 Mil. Won / 1.850 €<br />

1.6 Mil. Won / 1.300 €<br />

1.4 Mil. Won / 1.100 €<br />

CONTACT<br />

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(horizontal)<br />

70 x 297<br />

(vertical)<br />

Ms. Jennifer Budiman at KGCCI<br />

Tel. + 82-2-37804-645<br />

Fax + 82-2-37804-637<br />

jbudiman@kgcci.com<br />

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KORUM<br />

<strong>Korea</strong> I Unternehmen I Märkte<br />

Nr. 4 l August 2007<br />

Das Magazin erscheint sechsmal im Jahr.<br />

Nachdruck nur mit Quellenangabe.<br />

© Deutsch-<strong>Korea</strong>nische<br />

Industrie- und Handelskammer<br />

Alle Rechte vorbehalten<br />

Herausgeber:<br />

Deutsch-<strong>Korea</strong>nische<br />

Industrie- und Handelskammer<br />

Jürgen Wöhler<br />

Geschäftsführer<br />

Hannam Plaza I 28-2 Hannam-dong<br />

Yongsan-gu I Seoul 140-884 I <strong>Korea</strong><br />

www.kgcci.com<br />

Redaktion:<br />

Carsten Lienemann<br />

clienemann@kgcci.com<br />

Anzeigen:<br />

Jennifer Budiman<br />

jbudiman@kgcci.com<br />

Layout und Druck:<br />

DeSIGN SIDAE I Seoul l <strong>Korea</strong><br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht<br />

unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder.


395, 5-ga, Namdaemun-ro, Chung-gu, Seoul, <strong>Korea</strong> 100-676 C.P.O. BOX 7692 Tel : +82.2.753.7788 Fax : +82.2.317.3273 http://www.millenniumseoulhilton.co.kr

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