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Portable Anwendungen

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<strong>Portable</strong> <strong>Anwendungen</strong><br />

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stattet werden können. Diese Konzeption wird unter dem Stichwort „Digitale Schultasche“ in<br />

den Bundesländern Hessen und Schleswig-Holstein realisiert.<br />

3.4.2<br />

POS<br />

Generell ist zur POS bezüglich ihrer schulischen Brauchbarkeit festzuhalten, dass einige der<br />

Nachteile der <strong>Portable</strong>Apps-Suite<br />

bei dieser Lösung nicht bestehen, andererseits einige Vorteile<br />

der <strong>Portable</strong>Apps bei der POS als Nachteile existieren.<br />

Ein wesentlicher Vorteil der POS besteht darin, dass es sich um fertig konfigurierte Programmpakte<br />

handelt, welche im Nachhinein nicht geändert werden<br />

können. Dieser Vorteil ist vor allem<br />

im Hinblick auf einen möglichen schulischen Einsatz von Bedeutung, als hier die Schüler einen<br />

fertigen Stick mit fertiger Programmsammlung vorfinden, der eine für alle Schüler einheitliche<br />

Benutzeroberfläche darstellt. Hierdurch ist für eine dauerhafte einheitliche Schulungsumgebung<br />

gesorgt, welchem dem Lehrer Unterstützungsarbeit abnimmt. Der Nachteil hierbei ist allerdings,<br />

dass individuelle Anpassungen an der Benutzeroberfläche bzw. den in der Suite enthaltenen<br />

Applikationen, welche für den Unterricht notwendig sein könnten, durch die Lehrkraft nicht möglich<br />

sind. Dieser Aspekt ist auch in der Hinsicht schulisch bedeutsam, dass das Verhalten des<br />

„Startmenüs“ oder etwa dessen Größe ebenfalls nicht konfigurierbar sind. Hier kann es im Zusammenhang<br />

damit, dass das POS-Menü in einem eigenen Prozessfenster läuft und nach dem<br />

Aufruf eines Programms als Schaltfläche in der Taskleiste abgelegt wird, zu zweierlei Problemen<br />

im schulischen Alltag führen. Für die Schüler könnte es zum einen verwirrend sein, wenn<br />

nach dem Schließen einer Applikation das Auswahlfenster nicht mehr sichtbar ist, sondern nur<br />

als Schaltfläche auf der Task-Leiste erscheint und ein neues Programm erst nach einem Klick<br />

auf diese ausgewählt werden kann. Hier ist also eine eingehende Schulung durch die Lehrkraft<br />

erforderlich. Zum anderen kann hierdurch erfahrungsgemäß die Gefahr der Überladung der<br />

Task-Leiste bestehen, v.a. dann, wenn mehrere Programme gleichzeitig geöffnet sind. Das Resultat<br />

kann ein versehentliches Beenden der POS sein, wenn zum Schließen der einzelnen<br />

Programmschaltflächen die rechte Maustaste verwendet wird. Hierdurch ist dann zum erneuten<br />

Aufruf des POS-Startfensters entweder der Stick zu Entfernen und wieder Einzustecken oder<br />

über den Arbeitsplatz bzw. Explorer die EXE-Datei der POS manuell zu starten. Dies kann natürlich<br />

zu einer Hemmung des Unterrichtsflusses führen, da entweder Datenverlust auf dem<br />

Stick droht, wenn dieser einfach aus dem Slot gezogen wird, bzw. der Schüler die entsprechende<br />

Schaltfläche in der Task-Leiste nicht mehr findet.<br />

Auch ist ein weiteres Manko der POS in dem Punkt zu sehen, dass hier nicht wie bei der <strong>Portable</strong>Apps-Suite<br />

bereits vorkonfigurierte Datenverzeichnisse<br />

(„Eigene Dateien“) mit auf dem<br />

Stick installiert werden, von denen über das Startmenü aus zugegriffen werden kann. Damit bestehen<br />

bei einem schulischen Einsatz zweierlei Gefahren. Zum einen zeigt sich aus Erfahrung,<br />

dass Schüler zu einem gewissen „Datenchaos“ auf Datenträgern neigen, da sie bei der Speicherung<br />

individuell erstellter Daten oftmals unüberlegt Daten in beliebigen Verzeichnissen ablegen.<br />

Dies geschieht in der Regel auch dann, wenn bereits vorstrukturierte Ordner angelegt<br />

worden sind. Diese potentielle Gefahr des Datenchaos mag auf einem USB-Stick noch solange<br />

hinnehmbar sein, wie der Schüler die erforderlichen Daten auch wieder findet. Allerdings ist<br />

damit eine weitere Gefahr in der Weise verbunden, dass Schüler individuell erstellte Daten nicht<br />

auf dem Stick, sondern in einem beliebigen Ordner auf dem Gast-PC ablegen. Hierdurch kann<br />

natürlich der Schüler seine in der Schule erstellen Daten zu Hause nicht weiterbearbeiten, was<br />

natürlich den Unterrichtsverlauf hemmen kann, wenn es sich um vorbereitende Hausaufgaben<br />

handeln sollte. Man könnte dieses Manko sicherlich dadurch beheben, dass bei der Konfiguration<br />

der Schülersticks die entsprechenden Ordner manuell von der Lehrkraft angelegt werden,<br />

was allerdings wieder zusätzliche Arbeit bedeutet.<br />

Auf der anderen Seite ist ein Vorteil der POS, dass in dieser Suite nur deutsch sprachige Programme<br />

enthalten sind, d.h. dass hier die Nachkonfiguration<br />

der einzelnen Applikationen mit<br />

deutschen Sprachdateien komplett entfällt. Gleiches gilt natürlich auch für das Startmenü. Die<br />

Versorgung mit deutsch sprachigen Updates auf der Internet-Seite der POS ist ebenfalls sehr<br />

gut. Deren Installation dürfte nach einer Einweisung auch für die Schüler keine Schwierigkeit<br />

darstellen.<br />

Insgesamt gesehen sollte man hinsichtlich der schulischen Brauchbarkeit der beiden ausführlich<br />

vorgestellten<br />

Suiten beachten, dass es bei einer Programmform, welche zum einen Open-<br />

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© Stephan Lott, FB (I) Seite 30 Staatliches Schulamt Nürnberger Land

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