Portable Anwendungen

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Portable Anwendungen _________________________________________________________________________________________________________ Ansonsten sind die Bedienung und die Datenstruktur der einzelnen Sticks im Wesentlichen identisch mit der oben genauer besprochenen POS, auch wenn diese eine andere Technik des Programmaufrufs verwendet. 3.3.2 Officebox24 Eine kostenpflichtige, aber sehr günstige Sammlung an portablen Programmen findet sich unter der Internetadresse http://www .officebox24.de/ . Für aktuell 5,15 € kann man im Shop dieser Seite eine CD mit eigentlich allen gängigen, aber auch seltenen portablen Anwendungen bestellen. Diese CD enthält ein sog. ISO-Image, welches mittels eines speziellen Brennprogramms – z.B. Nero Burning ROM – zunächst auf den PC „entpackt“ und anschließend manuell auf einen USB-Stick kopiert werden kann. Auch diese Distribution enthält ein Startmenü, über welches der Anwender Zugriff auf die diversen Programme hat. Im entpackten Zustand benötigen die in dem ISO-Image enthaltenen portablen Programme einen Speicherplatz von ca. 900 MB, weswegen für die Verwendung dieses Paketes ein USB-Stick von mindestens 2 GB, besser 4 GB empfohlen wird, da ja die persönlichen Daten ja auch noch auf dem Stick Platz finden sollen. 3.4 Schulische Brauchbarkeit Insgesamt gesehen bieten die beiden hier ausführlich vorgestellten Suiten mit portablen Pro- grammen eine für den Schulalltag ausreichende Auswahl an Programmen zu jedem Einsatzzweck an. Als Schwierigkeit im Schulalltag dürfte sich erweisen, dass es sich bei den verwendeten Applikationen um OpenSource-Software handelt, d.h. um Programme, welche zum einen relativ häufigen Updates unterliegen und zum anderen nicht immer den für die Schüler und auch Lehrer von Microsoft her bekannten Bedienungsstandards folgen. Dies betrifft in erster Linie das Office-Paket OpenOffice.org portable, in welchem einerseits viele Dialoge zwar an denselben Stellen wie bei Microsoft Office zu finden sind, allerdings eine andere Bezeichnung tragen. Hierdurch ist bei einer erstmaligen Begegnung mit diesem Programm sowohl für Lehrer als auch für Schüler für etwas Überraschung gesorgt, was natürlich eine gewisse Einarbeitungszeit für beide Seiten zur Folge hat. Allerdings hat sich gezeigt, dass die Schüler relativ rasch sich mit diesem Programm anfreunden können und die Notwendigkeit der unterstützenden Hilfe durch den Lehrer in der Programmbedienung stetig abnimmt. Selbstverständlich ist auf Seiten der Lehrkraft bei der Verwendung dieser OpenSource-Software ein relativ hohes Maß an Bereitschaft zur Einarbeitung in diese Programme vonnöten und setzt auch eine gewisse Erfahrung in der Bedienung des Computers bzw. von Programmen voraus. Dies kann aber durch eine entsprechend den OpenSource-Programmen gegenüber aufgeschlossene Systembetreuung bzw. interessierte Lehrkräfte durch Fortbildungsangebote in der schulhausinternen Lehrerfortbildung aufgefangen werden. Dieses scheinbare Manko der OpenSource-Programme sollte nicht dazu führen, den Schülern neue Möglichkeiten des digitalen Lernens zu verwehren. Was die beiden Suiten betrifft lasst sich festhalten, dass beide ihre Vor- und Nachteile besitzen und je nach dem, worauf die Lehrkraft Wert legt, haben beide ihren Wert für die Schule. 3.4.1 PortableApps-Suite Die PortableApps-Suite ist ein Programmpaket, welches sich sehr individuell entsprechend den schulischen Gegebenheiten und Anforderungen zusammenstellen und konfigurieren lässt, wobei das Angebot an portablen Programmen auf Grund des quasi proprietären Dateiformats der Installationsdateien zunächst einmal beschränkt bleibt. Hierzu ist aber festzuhalten, dass die Vielfalt der auf der Internetseite der PortableApps angebotenen Programme für den schulischen Einsatz mehr als ausreichend ist. Ein wesentlicher Vorteil dieser Suite ist darin zu sehen, dass sie bereits im Startmenü Verknüpfungen zu den Datenordnern wie zum Beispiel „Eigene Dateien“ anbietet, welche dem Schüler durch den Umgang mit Windows her bekannt sein dürften. Hierdurch dürfte es auch bei einem längeren Einsatz der PortableApps zu keinem „Datenchaos“ auf einem Schülerstick beim Speichern neuer Dateien führen. Außerdem wird beim Auf- ________________________________________________________________________________________________________________________ © Stephan Lott, FB (I) Seite 28 Staatliches Schulamt Nürnberger Land

Portable Anwendungen _________________________________________________________________________________________________________ rufen bereits gespeicherter Daten ein gewisser Standard für alle Schüler hergestellt, welche das Unterrichten insofern erleichtern, als auf jedem Schülerstick diese Verknüpfungen existieren und Daten auch dort abgespeichert sein sollten und somit keine Zeit im Unterricht für das Suchen nach bereits gespeicherten Dateien durch die Schüler verloren geht. Man sollte als unterrichtende Lehrkraft großen Wert darauf legen, dass alle Schülerdaten in diesem Verzeichnis inkl. der enthaltenen Unterordner abgelegt werden. Ein weiterer Vorteil dieser bereits vorhandenen Ordner für die Anwenderdaten besteht darin, dass für die Herstellung einer gewissen Einheitlichkeit der Sticks die Lehrkraft bei der Vorbereitung der Schülersticks von Konfigurationsarbeit entlastet wird. Nicht zuletzt zeigt sich das Startmenü der PortableApps aufgeräumt und übersichtlich, wodurch die Einarbeitungszeit sowohl für Lehrer als auch Schüler eher gering sein dürfte. Ein Manko der PortableApps ist sicherlich, dass alle Programme und auch das Menü selbst zunächst nur in englischer Sprache vorliegen, was sowohl für Lehrer und Schüler ungewohnt ist und für Verwirrung sorgen wird. Im Hinblick auf das Menü besteht für dieses Problem zum einen die Möglichkeit der Einweisung der Schüler in die Bedeutung der einzelnen englischen Begriffe und deren Bedeutung. Nach einer gewissen Eingewöhnungszeit wird der Umgang mit den englischen Menüpunkten kein Problem mehr sein. Zum anderen kann das Sprachproblem durch die „Nachrüstung“ des Menüs mit einer deutschen Sprachdatei umgangen werden, welche unter der Internetadresse http://portableapps.xrx.ca/portable-apps-menu-mod/ herunter geladen werden kann. Auch die Schwierigkeit der englisch sprachigen Programme, welche standardmäßig in den PortableApps enthalten sind, lässt sich zum Teil durch die „Nachrüstung“ der Programme mit einer deutschen Sprachdatei, die auf den Internetseiten der entsprechenden Applikation zum Download angeboten werden, lösen. Dies hat allerdings zur Konsequenz, dass eine vorbereitende Arbeit der Lehrkraft darin besteht, zunächst zu überprüfen, ob das installierte Programm auf Englisch oder Deutsch vorliegt bzw. ob für das englische Programm eine deutsche Sprachdatei zur Verfügung steht. Ist dies der Fall, muss natürlich hier per Hand nachgearbeitet werden, was wiederum einen nicht unerheblichen Zeitaufwand bedeutet. Eine Lösung des Sprachproblems bei den PortableApps besteht darin, dass für einige Programm bereits eine fertige Lösung in Deutsch existiert, und zwar unter der Bezeichnung „OpenOffice portable plus“. Dieses OOOplus kann unter der Internetadresse http://www.ooodev.org/index.php?option=comcontent&task=view&id=59&Itemid=116 herunter geladen werden. Es enthält fast alle aus der englisch sprachigen PortableApps-Suite bekannten Programme, allerdings die meisten in deutscher Sprache und verfügt über das selbe Startmenü, hat aber zur Einschränkung der schulischen Brauchbarkeit einige Programme im Gepäck, welche für den schulischen Alltag nicht notwendig sind. Es stellt allerdings eine brauchbare Alternative zur englischen Version der PortableApps dar. Als ein weiteres „Manko“, welches oben als Vorzug der PortableApps genannt wurde, ist dessen individuelle Anpassung an die Erfordernisse des schulischen Alltags insofern, als hier expe- rimentierfreudige Schüler durchaus in der Lage sind, einen mit den PortableApps versehenen Stick zu verkonfigurieren und damit unbrauchbar zu machen. Dies hätte zur Folge, dass hier zum einen die vom Schüler erstellten Daten verloren sind und zum anderen, dass hier auf den Lehrer die Neukonfiguration eines Schülersticks zukommt. Dieses Manko besteht aber nicht nur bei den PortableApps, sondern prinzipiell bei allen portablen Anwendungen, da hier keine Konfigurationssperren, wie zum Beispiel in einem serverbasierten LAN unter Windows 2000 oder Windows 2003 mittels Gruppenrichtlinien, in den Stick eingebaut werden können. Der manuelle Schreibschutz der USB-Sticks ist insofern obsolet, als bei einer Aktivierung der Schüler auch keine Daten auf diesen Stick speichern kann und somit dieser deaktiviert werden muss. Alles in allem ist die PortableApps-Suite eine durchdachte und für den Schulalltag durchaus brauchbare Lösung, welche sowohl für den Lehrer als auch für den Schüler leicht zu bedienen und zu konfigurieren ist. Des Weiteren enthält dieses Programmpaket alle für den Schulalltag erforderlichen Programme, die alle schulischen Standardarbeiten abdecken. Der Einsatz der PortableApps-Suite kann sicherlich ab der Jahrgangsstufe 7 der Hauptschule erfolgen, sollte allerdings auf Grund der Gefahr der Verkonfiguration durch Schüler, was den Unterrichtsfortgang durchaus hemmen kann, nur in solchen Klassen erfolgen, die sich als diszipliniert Im Unterricht und dem Umgang mit zur Verfügung gestellten Medien gezeigt haben. Ein weiteres Einsatzgebiet der PortableApps stellen sicherlich Laptopklassen dar, da die PortableApps auf einem Lehrerstick leicht mit einem mobilen, klassen- oder gruppeninternen Webserver ausge- ________________________________________________________________________________________________________________________ © Stephan Lott, FB (I) Seite 29 Staatliches Schulamt Nürnberger Land

<strong>Portable</strong> <strong>Anwendungen</strong><br />

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rufen bereits gespeicherter Daten ein gewisser Standard für alle Schüler hergestellt, welche das<br />

Unterrichten insofern erleichtern, als auf jedem Schülerstick diese Verknüpfungen existieren<br />

und Daten auch dort abgespeichert sein sollten und somit keine Zeit im Unterricht für das Suchen<br />

nach bereits gespeicherten Dateien durch die Schüler verloren geht. Man sollte als unterrichtende<br />

Lehrkraft großen Wert darauf legen, dass alle Schülerdaten in diesem Verzeichnis<br />

inkl. der enthaltenen Unterordner abgelegt werden. Ein weiterer Vorteil dieser bereits vorhandenen<br />

Ordner für die Anwenderdaten besteht darin, dass für die Herstellung einer gewissen<br />

Einheitlichkeit der Sticks die Lehrkraft bei der Vorbereitung der Schülersticks von Konfigurationsarbeit<br />

entlastet wird. Nicht zuletzt zeigt sich das Startmenü der <strong>Portable</strong>Apps aufgeräumt<br />

und übersichtlich, wodurch die Einarbeitungszeit sowohl für Lehrer als auch Schüler eher gering<br />

sein dürfte.<br />

Ein Manko der <strong>Portable</strong>Apps ist sicherlich, dass alle Programme und auch das Menü selbst zunächst<br />

nur in englischer Sprache vorliegen, was sowohl für Lehrer und Schüler ungewohnt ist<br />

und für Verwirrung sorgen wird. Im Hinblick auf das Menü besteht für dieses Problem zum einen<br />

die Möglichkeit der Einweisung der Schüler in die Bedeutung der einzelnen englischen<br />

Begriffe und deren Bedeutung. Nach einer gewissen Eingewöhnungszeit wird der Umgang mit<br />

den englischen Menüpunkten kein Problem mehr sein. Zum anderen kann das Sprachproblem<br />

durch die „Nachrüstung“ des Menüs mit einer deutschen Sprachdatei umgangen werden, welche<br />

unter der Internetadresse http://portableapps.xrx.ca/portable-apps-menu-mod/ herunter<br />

geladen werden kann. Auch die Schwierigkeit der englisch sprachigen Programme, welche<br />

standardmäßig in den <strong>Portable</strong>Apps enthalten sind, lässt sich zum Teil durch die „Nachrüstung“<br />

der Programme mit einer deutschen Sprachdatei, die auf den Internetseiten der entsprechenden<br />

Applikation zum Download angeboten werden, lösen. Dies hat allerdings zur Konsequenz,<br />

dass eine vorbereitende Arbeit der Lehrkraft darin besteht, zunächst zu überprüfen, ob das installierte<br />

Programm auf Englisch oder Deutsch vorliegt bzw. ob für das englische Programm<br />

eine deutsche Sprachdatei zur Verfügung steht. Ist dies der Fall, muss natürlich hier per Hand<br />

nachgearbeitet werden, was wiederum einen nicht unerheblichen Zeitaufwand bedeutet. Eine<br />

Lösung des Sprachproblems bei den <strong>Portable</strong>Apps besteht darin, dass für einige Programm<br />

bereits eine fertige Lösung in Deutsch existiert, und zwar unter der Bezeichnung „OpenOffice<br />

portable plus“. Dieses OOOplus kann unter der Internetadresse http://www.ooodev.org/index.php?option=comcontent&task=view&id=59&Itemid=116<br />

herunter geladen werden. Es enthält<br />

fast alle aus der englisch sprachigen <strong>Portable</strong>Apps-Suite bekannten Programme, allerdings<br />

die meisten in deutscher Sprache und verfügt über das selbe Startmenü, hat aber zur Einschränkung<br />

der schulischen Brauchbarkeit einige Programme im Gepäck, welche für den schulischen<br />

Alltag nicht notwendig sind. Es stellt allerdings eine brauchbare Alternative zur englischen<br />

Version der <strong>Portable</strong>Apps dar.<br />

Als ein weiteres „Manko“, welches oben als Vorzug der <strong>Portable</strong>Apps genannt wurde, ist dessen<br />

individuelle Anpassung an die Erfordernisse des schulischen Alltags insofern, als hier expe-<br />

rimentierfreudige Schüler durchaus in der Lage sind, einen mit den <strong>Portable</strong>Apps versehenen<br />

Stick zu verkonfigurieren und damit unbrauchbar zu machen. Dies hätte zur Folge, dass hier<br />

zum einen die vom Schüler erstellten Daten verloren sind und zum anderen, dass hier auf den<br />

Lehrer die Neukonfiguration eines Schülersticks zukommt. Dieses Manko besteht aber nicht nur<br />

bei den <strong>Portable</strong>Apps, sondern prinzipiell bei allen portablen <strong>Anwendungen</strong>, da hier keine Konfigurationssperren,<br />

wie zum Beispiel in einem serverbasierten LAN unter Windows 2000 oder<br />

Windows 2003 mittels Gruppenrichtlinien, in den Stick eingebaut werden können. Der manuelle<br />

Schreibschutz der USB-Sticks ist insofern obsolet, als bei einer Aktivierung der Schüler auch<br />

keine Daten auf diesen Stick speichern kann und somit dieser deaktiviert werden muss.<br />

Alles in allem ist die <strong>Portable</strong>Apps-Suite eine durchdachte und für den Schulalltag durchaus<br />

brauchbare Lösung, welche sowohl für den Lehrer als auch für den Schüler leicht zu bedienen<br />

und zu konfigurieren ist. Des Weiteren enthält dieses Programmpaket alle für den Schulalltag<br />

erforderlichen Programme, die alle schulischen Standardarbeiten abdecken. Der Einsatz der<br />

<strong>Portable</strong>Apps-Suite kann sicherlich ab der Jahrgangsstufe 7 der Hauptschule erfolgen, sollte<br />

allerdings auf Grund der Gefahr der Verkonfiguration durch Schüler, was den Unterrichtsfortgang<br />

durchaus hemmen kann, nur in solchen Klassen erfolgen, die sich als diszipliniert Im Unterricht<br />

und dem Umgang mit zur Verfügung gestellten Medien gezeigt haben. Ein weiteres<br />

Einsatzgebiet der <strong>Portable</strong>Apps stellen sicherlich Laptopklassen dar, da die <strong>Portable</strong>Apps auf<br />

einem Lehrerstick leicht mit einem mobilen, klassen- oder gruppeninternen Webserver ausge-<br />

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