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GB 08_Holding_Web - ÖBB

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Geschäftsbericht 20<strong>08</strong><br />

<strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG


Kennzahlen<br />

<strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG<br />

Ertragskennzahlen <strong>ÖBB</strong>-Konzern 20<strong>08</strong> 2007 Veränd. in %<br />

Umsatzerlöse in Mio. EUR 5.031,1 4874,2 3<br />

davon direkte Marktabsatzleistungen in Mio. EUR 2.516,5 2.392,2 5<br />

davon Ausland in Mio. EUR 1.209,8 -1.194,2 -1<br />

Gesamterträge in Mio. EUR 5.831,0 5.521,4 6<br />

Gesamtaufwand in Mio. EUR 5.779,8 5.007,7 15<br />

Betriebsergebnis (EBIT) in Mio. EUR 51,2 513,6 -90<br />

EBIT-Marge in % 1 9 -89<br />

Finanzergebnis in Mio. EUR -1.021,1 -469,2 > -100<br />

Ergebnis vor Steuern in Mio. EUR -969,9 44,4 > -100<br />

Jahresergebnis in Mio. EUR -965,9 42,4 > -100<br />

Gesamterträge je Mitarbeiter in TEUR 135 127 6<br />

Eigenkapitalrentabilität in % -50 2 > -100<br />

Bilanzkennzahlen <strong>ÖBB</strong>-Konzern 20<strong>08</strong> 2007 Veränd. in %<br />

Bilanzsumme in Mio. EUR 18.231,0 15.449,2 18<br />

Sachanlagenintensität in % 81 86 -6<br />

Eigenkapitalquote in % 11 19 -42<br />

Langfristiges Fremdkapital in Mio. EUR 13.627,7 10.637,7 28<br />

davon Finanzverbindlichkeiten in Mio. EUR 13.010,3 10.151,4 22<br />

Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände<br />

und Sachanlagen in Mio. EUR 2.781,5 2.528,8 10<br />

Sachanlagen-Investitionsquote<br />

der Gesamterträge 42 45 -7<br />

MitarbeiterInnen <strong>ÖBB</strong>-Konzern 20<strong>08</strong> 2007 Veränd. in %<br />

Angestellte 10.791 9.273 22<br />

MitarbeiterInnen mit Definitivstellung 30.050 32.299 -7<br />

Lehrlinge 1.424 1.321 11<br />

Gesamt 42.265 42.893 -1


Inhalt<br />

2 Highlights 20<strong>08</strong><br />

8 Kommentar des Vorstandes<br />

11 <strong>ÖBB</strong>-Konzern im Überblick<br />

11 Organisatorische Ausrichtung<br />

12 Struktur des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns<br />

12 Steuerung und Koordination<br />

13 Organisationsreform<br />

14 Leistungsbeziehungen<br />

15 MitarbeiterInnen<br />

17 Teilkonzerne<br />

22 Das Jahr im Überblick<br />

25 UEFA EURO 20<strong>08</strong> TM<br />

27 Konzernstrategie<br />

30 Interview mit dem Vorstand<br />

34 Investitionsoffensive<br />

37 Nachhaltige Unternehmensführung<br />

39 Corporate Governance<br />

60 Konzernlagebericht<br />

60 Strukturen, Beteiligungen und Niederlassungen<br />

62 Wirtschafts- und Prognosebericht<br />

99 Personalbericht<br />

103 Immobilienmanagement<br />

104 Forschungsbericht<br />

1<strong>08</strong> Umweltbericht<br />

112 Barrierefreiheit<br />

115 Sicherheit<br />

115 Risikobericht<br />

119 Vorgänge von besonderer Bedeutung<br />

121 Anmerkungen zum Lagebericht<br />

123 Konzernabschluss<br />

124 Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />

125 Konzern-Bilanz<br />

126 Konzern-Kapitalflussrechnung<br />

128 Veränderung des Eigenkapitals<br />

130 Erläuterungen zum Konzernabschluss<br />

225 <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG: Gewinn-und-Verlust-Rechnung, Bilanz


Highlights 20<strong>08</strong><br />

Operative Erfolge,<br />

Modernisierung Bahninfrastruktur,<br />

strategische Weichenstellungen


Abschluss der Akquisition von MÁV Cargo<br />

Mit der Akquisition der MÁV Cargo für rd. 400 Mio. EUR im Dezember 20<strong>08</strong><br />

wurde der Teilkonzern Rail Cargo Austria einer der größten Logistikanbieter<br />

Europas und Marktführer in Süd- und Südosteuropa.<br />

1.424 Lehrlinge<br />

per Jahresende 20<strong>08</strong><br />

In den Konzerngesellschaften der <strong>ÖBB</strong> erhalten<br />

Jugendliche in rd. 20 Lehrberufen eine fundierte<br />

Berufsausbildung, womit der <strong>ÖBB</strong>-Konzern zu den<br />

größten Ausbildungsbetrieben Österreichs zählt.<br />

Entwicklung der beförderten Fahrgäste in Mio.<br />

Fahrgäste Bus Fahrgäste Schiene<br />

435 443 447 456<br />

192 196 200 2<strong>08</strong><br />

2005 1<br />

243 247 247 248<br />

1 Inkl. rd. 1 Mio. aus Schifffahrt<br />

2006 2007 20<strong>08</strong><br />

456 Mio. Fahrgäste (+2%)<br />

Der Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr steigerte<br />

20<strong>08</strong> die Anzahl der beförderten Fahrgäste<br />

um 2% auf 456 Mio.


ailjet auf Schiene<br />

Seit Dezember 20<strong>08</strong> verkehren sieben der 67 geplanten<br />

Garnituren des neuen Hochgeschwindigkeitszugs<br />

railjet auf der Strecke Budapest – Wien – München;<br />

Gesamtinvestitionsvolumen von 816 Mio. EUR.<br />

Inbetriebnahme von 2.000<br />

neuen Güterwagen<br />

Bis 2011 werden im Rahmen des größten<br />

Waggonbeschaffungsprogramms in der<br />

Geschichte des Teilkonzerns Rail Cargo Austria<br />

rd. 5.000 neue Güterwagen angeschafft,<br />

womit sich die Wagenflotte um rd. 10% auf<br />

über 19.000 Waggons erhöht.<br />

UEFA EURO 20<strong>08</strong> TM<br />

erfolgreich gemeistert<br />

Während dieser Großveranstaltung wurden<br />

parallel zum Regelbetrieb 2,4 Mio. Fußballfans<br />

in 3.977 zusätzlichen Zügen (Pünktlichkeitsrate<br />

von 91,5%) und 22.000 zusätzlichen Postbus-<br />

Fahrten befördert.<br />

Befördertes Güteraufkommen in Mio. Tonnen<br />

2005<br />

87,8<br />

92,7 97,0 98,5<br />

2006 2007 20<strong>08</strong><br />

Rekordjahr für Teilkonzern<br />

Rail Cargo Austria<br />

Steigerung des Gesamtgüteraufkommens<br />

um 1,6% auf 98,5 Mio. Tonnen trotz massiver<br />

Rückgänge im letzten Quartal 20<strong>08</strong>.


Bahnhofsoffensive fortgesetzt<br />

20<strong>08</strong> wurden der Bahnhof Wien Praterstern (Bild) und der Bahnhof<br />

Wien Heiligenstadt in Betrieb genommen; die Modernisierung des<br />

Bahnhofs Wien Mitte, des Bahnhofs Wien Meidling und des Hauptbahnhofs<br />

St. Pölten wurde fortgesetzt. Für die BahnhofCity Wien<br />

West sowie den Hauptbahnhof Salzburg erfolgte der Spatenstich.<br />

Barrierefreie Busse<br />

Die <strong>ÖBB</strong>-Postbus GmbH achtete auch 20<strong>08</strong><br />

bei der Anschaffung von 230 neuen Bussen<br />

auf Barrierefreiheit und Klimafreundlichkeit.<br />

Ausbau und Modernisierung<br />

Im Berichtsjahr wurden durch den Teilkonzern<br />

<strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau rd. 1.451,5 Mio. EUR<br />

in Neu- und Ausbauprojekte sowie rd. 379,3<br />

Mio. EUR in das bestehende Schienennetz<br />

investiert.


Planmäßige Baufortschritte bei<br />

Großprojekten<br />

Beim Lainzer Tunnel im Großraum Wien sowie beim viergleisigen<br />

Ausbau der Westbahn und des Unterinntals (Bild)<br />

konnte der Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau 20<strong>08</strong> wichtige<br />

Etappenziele erreichen.<br />

<strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur<br />

Schnittstellenbereinigung<br />

20<strong>08</strong> wurde ein umfangreiches Projekt zur<br />

Beseitigung von Schnittstellen zwischen den<br />

beiden <strong>ÖBB</strong>-Infrastrukturgesellschaften gestartet –<br />

der Reformvorschlag wird im Frühjahr 2009<br />

den verantwortlichen Aufsichtsgremien vorgelegt,<br />

angestrebt wird eine Zusammenlegung der<br />

beiden Gesellschaften.<br />

Produktivitätssteigerung<br />

durch Betriebsführungsstrategie<br />

Im Rahmen des mehrjährigen Optimierungsprogramms<br />

wurde 20<strong>08</strong> die erste der geplanten<br />

fünf Betriebsführungszentralen in Innsbruck in<br />

Betrieb genommen.<br />

Qualitätsfokus Bahnhof<br />

Der Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb setzte das Programm zur<br />

Verbesserung der Ausstattung von Bahnhöfen und Haltestellen<br />

20<strong>08</strong> fort und investierte rd. 7,4 Mio. EUR.


Innovative Technologien für Kunden<br />

Der Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb veranschaulicht mit der<br />

Musterverkehrsstation Baden (Bild) eindrucksvoll den kundenorientierten<br />

Einsatz moderner Informationstechnologien.<br />

Höhere Sicherheit<br />

Steigerung der unfallfrei gefahrenen Zugkilometer<br />

von 7,2 auf 8,0 Mio. und der unfallfrei<br />

bewegten Wagen von 75.899 auf 92.057.


8<br />

Rekordwerte im<br />

Personen- und<br />

Güterverkehr<br />

Anpassung der<br />

Anlagenbewertung<br />

Führender<br />

Logistikanbieter in<br />

Zentral- und Osteuropa<br />

Mehrstufiges<br />

Modulangebot<br />

Kommentar des Vorstandes<br />

Der <strong>ÖBB</strong>-Konzern, der größte und umweltfreundlichste Mobilitätsanbieter Österreichs, konnte im<br />

Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> seine Marktpositionen weiter ausbauen und sowohl im Personen- wie auch im<br />

Güterverkehr Rekordwerte erzielen. Der Teilkonzern Rail Cargo Austria steigerte das Gesamtaufkommen<br />

um 1,6% auf 98,5 Mio. Tonnen, obwohl im letzten Quartal die weltweite Wirtschaftskrise einen<br />

deutlichen Nachfragerückgang auslöste. Der Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr konnte in Summe<br />

die Anzahl der Fahrgäste um 2% auf 456 Mio. steigern. Hinter diesen Erfolgen steht ein Team aus<br />

42.265 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns. Wie leistungsfähig und engagiert sich<br />

unsere Belegschaft auch Herausforderungen der besonderen Art stellt, konnte bei der UEFA EURO<br />

20<strong>08</strong> TM unter Beweis gestellt werden. Dank einer exzellenten und detaillierten Vorbereitung klappte<br />

die konzernübergreifende Zusammenarbeit reibungslos, der Besucheransturm zu diesem sportlichen<br />

Großereignis wurde vorbildlich gemeistert. Während der Austragungsdauer bauten wir unser Angebot<br />

um knapp 4.000 zusätzliche Züge und 22.000 Busfahrten aus. In Summe wurden parallel zum Regelbetrieb<br />

2,4 Millionen Fahrgäste im Rahmen dieser Veranstaltung befördert, und trotz des enormen<br />

Fahrgastaufkommens wurde ein durchschnittlicher Pünktlichkeitsgrad von 91,5% erzielt.<br />

Diese operativen Erfolge spiegeln sich auch in der Entwicklung der Gesamterträge des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns<br />

für das Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> wider. Mit Gesamterträgen in Höhe von 5.831 Mio. EUR konnte der<br />

Vorjahreswert um 6% gesteigert und ein Rekordumsatz erzielt werden. Die Entwicklung des Ergebnisses<br />

vor Zinsen und Steuern (EBIT) war hingegen von hohen Treibstoff- und Rohstoffkosten, einem<br />

Anstieg der Personalaufwendungen und auch aufgrund des Impairmentbedarfs, den die <strong>ÖBB</strong> nach<br />

IFRS-Regeln haben, geprägt. Dennoch konnte ein positives EBIT von 51,2 Mio. EUR verbucht werden.<br />

Das Finanzergebnis verschlechterte sich hingegen von -469,2 Mio. EUR auf -1.021,1 Mio. EUR.<br />

Zurückzuführen ist diese Entwicklung auf höhere, investitionsbedingte Zinsaufwendungen sowie die<br />

Verluste aus den Collateralized Debt Obligations. Damit einhergehend ging das Ergebnis vor Steuern<br />

(EBT) um mehr als 100% auf -969,9 Mio. EUR zurück.<br />

Aufgrund der Bewertung nach IFRS mussten in der Anlagenbewertung Anpassungen vorgenommen<br />

werden, die sich negativ auf die Vermögens- und Finanzlage auswirkten. Die Rückstellungen<br />

aus den Collateralized-Debt-Obligations (CDO)-Geschäften wurden 20<strong>08</strong> um 420,0 Mio. EUR erhöht,<br />

nachdem in den Vorjahren bereits Rückstellungen in Höhe von 187,0 Mio. EUR gebildet wurden.<br />

Obwohl diese Absicherungsgeschäfte noch eine Laufzeit bis 2015 haben, sind nach IFRS temporäre<br />

Kursschwankungen zum Bilanzstichtag ergebniswirksam zu berücksichtigen. Inwieweit sie zu realen<br />

Verlusten führen, kann erst am Ende ihrer Laufzeit beurteilt werden.<br />

Als wesentlicher strategischer Schritt des Berichtsjahres kann die Übernahme der ungarischen MÁV<br />

Cargo bewertet werden, die mit der Zustimmung der EU-Wettbewerbsbehörde im November 20<strong>08</strong><br />

abgeschlossen wurde. Durch diesen Zusammenschluss mit der Rail Cargo Austria AG konnten wir<br />

einen Meilenstein auf unserem Weg zum führenden Logistikanbieter in Zentral- und Osteuropa setzen.<br />

Erschlossen wurden damit nicht nur zusätzliches Wachstumspotenzial und Ressourcen, sondern<br />

auch eine strategische Positionierung zwischen dem Osten und Westen Europas. Mit der zügigen<br />

Integration werden zudem wertvolle Synergien gehoben, worauf wir 2009 auch aufgrund des veränderten<br />

Marktumfelds besonderes Augenmerk legen werden.<br />

Der Teilkonzern Rail Cargo Austria reagiert auf die geänderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

mit einer flexiblen Anpassung seines Dienstleistungsportfolios. Entlang eines mehrstufigen Modulangebots<br />

kann der Kunde individuell entscheiden, wie weit er seine Logistik an den Teilkonzern auslagert<br />

– das Spektrum reicht von der reinen Transportleistung über die Erbringung zusätzlicher Dienste<br />

wie die Verzollung und Entsorgung bis hin zur Koordination sämtlicher Logistikabläufe.


KR Gustav Poschalko DI Peter Klugar Mag. Josef Halbmayr<br />

Im Personenfernverkehr konnten wir mit der Auslieferung der ersten sieben Garnituren des railjet<br />

eine neue Qualität einläuten. Seit Dezember verkehrt er auf der Strecke Budapest – Wien – München.<br />

Mit 67 bestellten Garnituren und einem Gesamtinvestitionsvolumen von 816 Mio. EUR stellt der<br />

railjet die größte Fuhrparkerneuerung der <strong>ÖBB</strong> für den Fernverkehr in den letzten Jahren dar; weitere<br />

Auslieferungen erfolgen kontinuierlich während der nächsten Jahre. Fortgesetzt wurde im Berichtsjahr<br />

auch das mehrjährige Beschaffungsprogramm für Talentzüge, 24 Elektrotriebwagen wurden angeschafft.<br />

Für den Nahverkehr wurden 13 Desiro-Triebwagen und 47 Doppelstockwagen gekauft. Die<br />

<strong>ÖBB</strong>-Postbus GmbH hat zur Bewältigung der UEFA EURO 20<strong>08</strong> TM den Ankauf von 230 neuen Bussen<br />

zeitlich vorgezogen.<br />

Der Großteil des Investitionsvolumens 20<strong>08</strong> in Höhe von 2.781,5 Mio. EUR entfällt auf den Teilkonzern<br />

<strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau. 1,9 Mrd. EUR wurden im Berichtsjahr in den Neubau und in die Modernisierung<br />

der Infrastrukturanlagen investiert, um 10% mehr als im Vorjahr. Bei den aktuellen Großprojekten<br />

wurden wichtige Fortschritte erzielt. Beispielsweise konnten wir das detaillierte Bahnhofs- und<br />

Trassenauswahlverfahren für den Semmering-Basistunnel abschließen und den viergleisigen Ausbau<br />

der Westbahn und des Unterinntals sowie die Errichtung des Lainzer Tunnels in Wien planmäßig weiterführen.<br />

Auch die Modernisierung des Bestandsnetzes wurde im Berichtsjahr intensiviert. Im Rahmen<br />

der Bahnhofsoffensive bildeten die Eröffnung der Bahnhöfe Wien Praterstern und Heiligenstadt<br />

und des Terminals Freudenau die Highlights 20<strong>08</strong>. Ein Jahrhundertprojekt ist der Bau des Hauptbahnhofs<br />

Wien, der bis Jahresende 2012 realisiert wird. Die Finanzierung der Projekte, die zum Großteil im<br />

Interesse des Wirtschaftsstandorts Österreich liegen und dem volkswirtschaftlichen Nutzen dienen,<br />

erfolgt im Auftrag des Bundes, von dem 70% der Tilgungsraten und Zinsaufwendungen verteilt über<br />

30 Jahre beglichen werden.<br />

Wir sind uns der enormen Verantwortung, die mit diesen massiven Investitionen verbunden ist,<br />

bewusst. Die Sicherstellung eines effizienten Mitteleinsatzes nimmt deshalb ebenso wie die kontinuierliche<br />

Steigerung der Eigenfinanzierung oberste Priorität ein. Verantwortungsbereiche, die<br />

Effizienz von Prozessen und die Gestaltung von internen Schnittstellen sind laufend und konsequent<br />

zu hinterfragen. Im Berichtsjahr haben wir uns intensiv mit der Optimierung der Konzernstrukturen<br />

befasst und mit dem Programm „power + “ dem Aufsichtsrat ein umfassendes Maßnahmenpaket vorgestellt.<br />

Einen wichtigen Reformschritt bildet die Neudefinition der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG als strategische<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

Inbetriebnahme der<br />

ersten railjet-Garnituren<br />

Investitionen 20<strong>08</strong><br />

in Höhe von<br />

2.781,5 Mio. EUR<br />

Effizienz und Steigerung<br />

der Eigenfinanzierung<br />

9


10<br />

Verbesserung der<br />

Wettbewerbsfähigkeit<br />

Herausforderungen<br />

2009<br />

Leitgesellschaft. In diesem Zusammenhang werden 2009 die strategischen Steuerungsaufgaben der<br />

<strong>ÖBB</strong>-Dienstleistungs GmbH an die <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG übertragen; operative Aufgaben gehen teilweise<br />

an die Teilkonzerne über. Eine neu zu gründende Shared-Service-Gesellschaft soll als interner Dienstleister<br />

fungieren und konzernübergreifende Querschnittsfunktionen wie das Rechenzentrum oder die<br />

Personalabrechnung verantworten. Um die komplexen Schnittstellen zwischen den Teilkonzernen<br />

<strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau und <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb zu bereinigen, haben wir bereits 20<strong>08</strong> erste<br />

Schritte für eine Zusammenführung vorbereitet.<br />

Wir sind davon überzeugt, dass mit diesen strukturellen Adaptierungen eine Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

und Effizienz des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns einhergehen wird. Darüber hinaus sind für die<br />

Teilkonzerne <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr und Rail Cargo Austria für 2009 neben Vertriebsoffensiven auch<br />

Effizienzsteigerungsprogramme geplant. Gerade im Personennahverkehr, dessen Geschäftsverlauf<br />

von den Bestellungen durch Bund und Länder abhängig ist, muss durch Einsparungen, aber auch<br />

durch Nachverhandlungen mit den Gebietskörperschaften die Ertragslage verbessert werden. Mit der<br />

Liberalisierung ab 2010 muss sich der Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr im grenzüberschreitenden<br />

Schienenverkehr dem Wettbewerb stellen. Zahlreiche Maßnahmen zur Sicherstellung der Konkurrenzfähigkeit<br />

wurden bereits realisiert, dennoch müssen wir uns 2009 noch intensiver auf zukünftige<br />

Ausschreibungen von Verkehrsdienstleistungen in diesem Sektor vorbereiten.<br />

Die Wirtschaftskrise hat den <strong>ÖBB</strong>-Konzern in einigen Bereichen nicht verschont. Der Rückgang im<br />

Güterverkehr, aber auch das geringer als erwartete Wachstum im Fernverkehr sind Fakten, die wir<br />

bewältigen müssen. Ob es auch noch weitere Auswirkungen, wie etwa geringeres Wachstum im<br />

Nahverkehr durch höhere Arbeitslosigkeit gibt, werden wir genau beobachten.<br />

Das Geschäftsjahr 2009 wird aufgrund der aktuellen gesamtwirtschaftlichen Situation zahlreiche<br />

Heraus forderungen mit sich bringen, die nur mit Flexibilität, Kundenorientierung, absoluter Leistungsfähigkeit<br />

und nachhaltigem Verantwortungsbewusstsein erfolgreich zu meistern sein werden. Gleichzeitig<br />

dürfen wir die Langfristigkeit unserer Strategie aufgrund temporärer Erscheinungen nicht aus<br />

den Augen verlieren. In diesem Spannungsfeld ist das Engagement unserer Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter wichtiger denn je. Trotz unterschiedlicher Aufgabenstellungen der Gesellschaften sind<br />

wir ein Konzern mit einheitlicher strategischer Ausrichtung – nur wenn wir gemeinsam an einem<br />

Strang ziehen, wird der <strong>ÖBB</strong>-Konzern als Gewinner dieser Wirtschaftskrise hervorgehen. Wir möchten<br />

aber nicht nur diesen Appell an die Belegschaft richten, sondern unseren Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern unseren Dank und unsere Anerkennung für ihren Einsatz im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> aussprechen.<br />

Den Belegschaftsvertretern und Mitgliedern des Aufsichtsrates danken wir für die konstruktive<br />

Zusammenarbeit.<br />

Mag. Josef Halbmayr DI Peter Klugar KR Gustav Poschalko


Der <strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

im Überblick<br />

Organisatorische Ausrichtung<br />

Der <strong>ÖBB</strong>-Konzern ist der größte und umweltfreundlichste Mobilitätsanbieter Österreichs. Neben der<br />

Beförderung von Fahrgästen und Gütern ist er für die Bereitstellung, den Betrieb und die Instandhaltung<br />

der Bahninfrastruktur verantwortlich. Mit rd. 42.300 MitarbeiterInnen, Gesamterträgen von<br />

rd. 5.831 Mio. EUR und einem Investitionsvolumen von rd. 2.781,5 Mio. EUR im Jahr 20<strong>08</strong> zählt der<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern zu den größten Unternehmen und Arbeitgebern des Landes und liefert wichtige Impulse<br />

für die österreichische Wirtschaft. Die Zahl der Fahrgäste konnte im Jahr 20<strong>08</strong> um rd. 2% auf rd.<br />

456 Mio. gesteigert werden, die beförderte Tonnage um rd. 2% auf rd. 98,5 Mio. Tonnen.<br />

Die <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG agiert als strategische Leitgesellschaft des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns und hält alle Anteile<br />

an den vier Tochtergesellschaften <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG, Rail Cargo Austria AG, <strong>ÖBB</strong>-Infra struktur<br />

Betrieb AG und <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG, die sich wiederum in Teilkonzerne formieren. Diese<br />

Organisationsstruktur basiert auf dem Bundesbahnstrukturgesetz aus dem Jahr 2003, deren Ziel unter<br />

anderem die Schaffung einer modernen, wettbewerbsfähigen, transparenten und diskriminierungsfreien<br />

Unterneh mensstruktur der <strong>ÖBB</strong> durch Trennung des Infrastrukturbereichs sowie Aufspaltung<br />

des Absatzes in wettbewerbsfähige und eigenständige Branchengesellschaften (Personenverkehr und<br />

Güterverkehr) mit entsprechender Ergebnisverantwortung war.<br />

Die Teilkonzerne <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr und Rail Cargo Austria sorgen für den Transport von<br />

Personen und Gütern und erbringen gemeinwirtschaftliche Leistungen im Auftrag von Bund, Ländern,<br />

Gemeinden und Verkehrsverbünden. Deren gemeinsame Tochtergesellschaften <strong>ÖBB</strong>-Traktion<br />

GmbH und <strong>ÖBB</strong>-Technische Services GmbH organisieren die Abwicklung von Lokeinsätzen und<br />

die Wartung und Reparatur des Wagenmaterials in den Bahnwerkstätten. Die <strong>ÖBB</strong>-Postbus GmbH,<br />

ein 100%-Tochterunternehmen der <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG, ist österreichischer Marktführer im Regionalverkehr<br />

und über Tochterunternehmen auch im benachbarten Tschechien und der Schweiz<br />

tätig. Der Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb auf der Infrastrukturseite verantwortet die bedarfsgerechte<br />

und sichere Nutzung der Schieneninfrastruktur und stellt diese diskriminierungsfrei<br />

für Eisenbahnverkehrsunternehmen bereit. Der Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau ist Eigentümer<br />

aller Bahn-Anlagen und Immobilien der <strong>ÖBB</strong>. In Abstimmung mit dem Eigentümer, der Republik<br />

Österreich, und der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG errichtet und erhält die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG die Schieneninfrastruktur.<br />

Das Management, die Entwicklung und Verwertung der Immobilien des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns<br />

werden durch die <strong>ÖBB</strong>-Immobilienmanagement GmbH, eine 100%-Tochter der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur<br />

Bau AG, wahrgenommen. Einen Überblick über die Tätigkeit der <strong>ÖBB</strong>-Teilkonzerne finden Sie ab<br />

Seite 17; ausführlichere Informationen können Sie den getrennt publizierten Geschäftsberichten der<br />

Teilkonzerne entnehmen.<br />

Die Kernaufgaben der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG werden durch den § 4 des Bundesbahngesetzes vorgegeben:<br />

- Ausübung der Anteilsrechte an den Österreichischen Bundesbahnen<br />

- Umstrukturierung der Österreichischen Bundesbahnen<br />

- Wahrnehmung ihrer Anteilsrechte an den umstrukturierten Gesellschaften und sonstigen<br />

Gesellschaften mit der Zielsetzung einer einheitlichen strategischen Ausrichtung<br />

Zur Erfüllung dieser Aufgaben kann die <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG alle dafür notwendigen und zweckmäßigen<br />

Maßnahmen setzen. Zur Gewährleistung einer einheitlichen strategischen Ausrichtung des gesamten<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzerns kann die <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG im erforderlichen Ausmaß auf die Konzerngesellschaften<br />

Einfluss nehmen.<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

Wichtige Impulse für<br />

die österreichische<br />

Wirtschaft<br />

Strategische<br />

Leitgesellschaft<br />

Operative Teilkonzerne<br />

Aufgaben<br />

gesetzlich geregelt<br />

11


12<br />

Einheitliche<br />

Unternehmensstrategie<br />

Die Struktur des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns (Auszug)<br />

<strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG<br />

51%<br />

<strong>ÖBB</strong>-<br />

Personenverkehr<br />

AG<br />

<strong>ÖBB</strong>-<br />

Postbus<br />

GmbH<br />

<strong>ÖBB</strong>-<br />

Traktion<br />

GmbH<br />

49% <strong>ÖBB</strong>-<br />

Technische<br />

Services<br />

GmbH<br />

Rail Tours<br />

Austria<br />

GmbH<br />

49%<br />

Rail Cargo<br />

Austria AG<br />

114 verschiedene<br />

Speditionen &<br />

Beteiligungen<br />

<strong>ÖBB</strong>-<br />

Traktion<br />

GmbH<br />

51% <strong>ÖBB</strong>-<br />

Technische<br />

Services<br />

GmbH<br />

50%<br />

<strong>ÖBB</strong>-<br />

Infrastruktur<br />

Betrieb AG<br />

Netz- &<br />

Strecken-<br />

Entwicklungs<br />

GmbH<br />

Mungos<br />

GmbH<br />

Rail<br />

Equipment<br />

GmbH<br />

<strong>ÖBB</strong>-<br />

Dienstleistungs<br />

GmbH<br />

<strong>ÖBB</strong>-<br />

Werbecenter<br />

GmbH<br />

Steuerung und Koordination<br />

Der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG obliegt die Ausübung der Anteilsrechte an den Gesellschaften des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns<br />

sowie dessen einheitliche strategische Ausrichtung. Darüber hinaus organisiert die <strong>ÖBB</strong>-Dienstleistungs<br />

GmbH, eine 100%-Tochter der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG, konzernübergreifende Querschnittsfunktionen<br />

wie Forschung und Entwicklung, Recht, Umweltschutz und Nachhaltigkeit, internationale<br />

Beziehungen, Kommunikation und Barrierefreiheit. Zur effizienten Koordination der Teilkonzerne<br />

werden Konzernrichtlinien und übergreifende Kommunikationsplattformen eingesetzt.<br />

Beteiligungsübersicht<br />

Die nachstehende Landkarte zeigt, in welchen Ländern der <strong>ÖBB</strong>-Konzern Beteiligungen unterhält.<br />

Details können der Beteiligungsübersicht im Konzernanhang auf Seite 217 entnommen werden.<br />

50%<br />

<strong>ÖBB</strong>-<br />

Infrastruktur<br />

Bau AG<br />

Netz- &<br />

Strecken-<br />

Entwicklungs<br />

GmbH<br />

<strong>ÖBB</strong>-<br />

Immobilienmanagement<br />

GmbH<br />

Brenner<br />

Eisenbahn<br />

GmbH


Anzahl der <strong>ÖBB</strong>-Gesellschaften je Land<br />

Kroatien 2<br />

Italien 6<br />

Bulgarien 2<br />

Slowakei 5<br />

Polen 5<br />

Frankreich 1<br />

Slowenien 4<br />

Bosnien-Herzegowina 1<br />

Spanien 1<br />

Ungarn 28<br />

Belgien 4<br />

Tschechien 8<br />

Liechtenstein 1<br />

Schweiz 3<br />

Russland 1<br />

Ukraine 1<br />

Österreich 87<br />

Deutschland 1<br />

Niederlande 3<br />

Serbien 1<br />

Griechenland 1<br />

Schweden 1<br />

Rumänien 5<br />

Türkei 1<br />

Organisationsreform<br />

Im Rahmen der Strukturreform 2005 wurden die <strong>ÖBB</strong> in einen Konzern, der aus einer <strong>Holding</strong> mit vier<br />

operativen Tochtergesellschaften besteht, umgewandelt. Seit Mitte 20<strong>08</strong> arbeiten Vorstand und Aufsichtsrat<br />

der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG unter Einbindung der Organe der betroffenen Konzerngesellschaften an<br />

einem weiteren wichtigen Reformschritt, um die Schnittstellen zwischen den Konzerngesell schaften<br />

zu verbessern. Schwerpunkte dieser Reform sind einerseits die Reorganisation der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG<br />

und der <strong>ÖBB</strong>-Dienstleistungs GmbH und andererseits die Zusammenarbeit zwischen <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong><br />

und den Teilkonzernen. Weiters wird eine Verbesserung der Schnittstellen in den operativen Gesellschaften<br />

angestrebt.<br />

Mit der Reorganisation werden folgende Ziele verfolgt:<br />

- Positionierung der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG als strategische Management-<strong>Holding</strong><br />

- Stärkung der operativen Gesellschaften im <strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

- Erbringung konzernweiter administrativer Dienstleistungen durch eine Shared-Service-Gesellschaft<br />

Zur Erreichung dieser Ziele soll sich die <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG in Zukunft vor allem auf die zentralen Konzernfunktionen<br />

und strategische Steuerungsaufgaben konzentrieren. Die strategischen Aufgaben<br />

der <strong>ÖBB</strong>-Dienstleistungs GmbH wird die <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG übernehmen. Bisher von der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong><br />

AG wahrgenommene operative Aufgaben sollen in Zukunft vermehrt durch die Teilkonzerne selbst<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

Ziele der<br />

Umstrukturierungen<br />

13


14<br />

Schnittstellenbereinigung<br />

zwischen den In frastruktur<br />

gesellschaften<br />

Mobilitätsangebote im<br />

Auftrag des Bundes<br />

Tarif- und Leistungsbestellungen<br />

Rollende Landstraße<br />

entlastet Straßenverkehr<br />

erbracht werden, um deren Handlungsfähigkeit und Eigenständigkeit zu stärken. Zudem ist geplant,<br />

eine Shared-Service-Gesellschaft zu gründen, die Querschnittsfunktionen erfüllt, die von allen Konzerneinheiten<br />

genutzt werden.<br />

Um Schnittstellen zwischen den Infrastrukturgesellschaften <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG und <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur<br />

Betrieb AG zu bereinigen, wurde im Juni 20<strong>08</strong> ein gemeinsames Projekt gestartet. Die Leitlinie<br />

für die Reform ist die im aktuellen Regierungsprogramm für die 24. Legislaturperiode festgelegte<br />

„Zusammenlegung der beiden Gesellschaften und Schaffung eines zentralen Anlagenmanagements<br />

bei gleichzeitiger Zusammenfassung der Baudienstleistungen in einer eigenen Organisationseinheit.“<br />

Für die Umsetzung ist eine Änderung des Bundesbahngesetzes notwendig.<br />

Leistungsbeziehungen des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns mit<br />

Bund, Ländern und Gemeinden<br />

Das Mobilitätsangebot des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns ist essenziell für die Versorgung des Landes. Neben privaten<br />

Fahrgästen im Personenverkehr und gewerblichen Kunden im Güterverkehr unterhält der <strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

vielfältige Geschäftsbeziehungen mit öffentlichen Körperschaften. Diese Leistungsbeziehungen<br />

mit dem Bund, den Bundesländern und den Gemeinden sind klar definiert. Im Auftrag des Bundes<br />

erbringt der <strong>ÖBB</strong>-Konzern sogenannte gemeinwirtschaftliche Leistungen (GWL) im Bereich des Personen-<br />

und Güterverkehrs. Dafür leistet der Bund ein Entgelt für die Bereitstellung und den Betrieb der<br />

österreichweiten Bahninfrastruktur. Dieses Entgelt wird direkt an den Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur<br />

Betrieb bezahlt und betrug im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> 1.014,8 Mio. EUR nach 1.006 Mio. EUR im Vorjahr.<br />

Basierend auf dieser Vereinbarung haben im Berichtsjahr insgesamt 22 Eisenbahnunternehmen die<br />

Infrastrukturanlagen der <strong>ÖBB</strong> für ihre Geschäftstätigkeit genutzt.<br />

Um ein attraktives Nahverkehrsangebot bereitzustellen, leistet der Bund Abgeltungen für gemeinwirtschaftliche<br />

Leistungen. Er unterstützt über Tarifbestellungen ermäßigte Zeitkarten, Schüler- und<br />

Lehrlingsfreifahrten und die VORTEILScard, außerdem garantieren Leistungsbestellungen definierte<br />

Kilometer-Leistungen im Nahverkehr. Für diese gemeinwirtschaftlichen Leistungen verrechnete der<br />

Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr im Berichtsjahr rd. 501,6 Mio. EUR nach rd. 468 Mio. EUR im<br />

Vorjahr. Mit den Bundesländern hat der Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr darüber hinausgehende<br />

Verkehrsdienstleistungsverträge, die das jeweilige regionale Leistungsangebot bestimmen und die<br />

Gestaltung der Taktfahrpläne, Verbindungen außerhalb von Stoßzeiten sowie den Einsatz bestimmter<br />

Zuggarnituren regeln.<br />

Die österreichische Verkehrspolitik hat sich zum Ziel gesetzt, den Güterverkehr verstärkt von der Straße<br />

auf die Schiene zu verlagern. Die Rollende Landstraße (ROLA) bietet eine interessante Alternative<br />

zum Straßenverkehr – allein auf der Transitstrecke zwischen Wörgl und Brenner verkehren täglich<br />

54 Züge der Rollenden Landstraße. Zur Förderung der Rollenden Landstraße hat der Bund einen<br />

Auftrag erteilt und im Jahr 20<strong>08</strong> Kosten in Höhe von 109,9 Mio. EUR für die Kunden der Rollenden<br />

Landstraße übernommen. Dank der attraktiven Angebote konnte 20<strong>08</strong> mit rd. 330.000 Lkw die<br />

Nachfrage um 13% gesteigert werden. Bis 2010 sollen die Kapazitäten der ROLA auf 500.000 Lkw<br />

pro Jahr ausgeweitet und weitere Destinationen erschlossen werden.


Neben diesen operativen Leistungsbeziehungen mit öffentlichen Körperschaften definieren das Bundeshaushaltsgesetz<br />

bzw. das Budgetermächtigungsgesetz Haftungsbestimmungen bzw. die teilweise<br />

Übernahme von Finanzierungen der Infrastrukturprojekte durch den Bund. Details dazu finden sich<br />

auf den Seiten 34ff.<br />

Interne Leistungsbeziehungen<br />

Trotz dezentraler Verantwortlichkeiten ist die Leistungserbringung des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns stark vernetzt.<br />

Für einen Personenzug beispielsweise erstellt die <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG den Fahrplan und führt<br />

alle dafür notwendigen Leistungen zu einem Paket zusammen. Die <strong>ÖBB</strong>-Technische Services GmbH<br />

sorgt dafür, dass der Fuhrpark einsatzfähig ist. Von der <strong>ÖBB</strong>-Traktion GmbH wird die Lokleistung<br />

beigestellt. Bei der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb AG wird die erforderliche Trasse bestellt. Die <strong>ÖBB</strong>-<br />

Infrastruktur Bau AG stellt sicher, dass der bautechnische Zustand der Gleisanlagen und Bahnhöfe<br />

dem Stand der Technik entspricht und liefert den Bahnstrom. Diese innerbetrieblichen Leistungen<br />

lösen beträchtliche Innenumsätze aus, die im Rahmen der Konzernkonsolidierung eliminiert werden.<br />

MitarbeiterInnen<br />

Der <strong>ÖBB</strong>-Konzern zählt mit seinen 42.265 MitarbeiterInnen ohne MÁV Cargo (Stand: 31.12.20<strong>08</strong>) zu<br />

den größten Arbeitgebern des Landes, womit sich im Vergleich zu 2007 um 628 weniger im Kon zern<br />

befinden. Der Erfolg des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns als modernes Dienst leistungsunternehmen basiert auf gut<br />

ausgebildeten und motivierten<br />

MitarbeiterInnen, die sich im<br />

täglichen Einsatz für die Kund- MitarbeiterInnen 20<strong>08</strong> nach Teilkonzernen und <strong>Holding</strong><br />

Innen engagieren. Das Personalmanagement<br />

nimmt des-<br />

13.945 Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr<br />

halb einen zentralen Stellen -<br />

7.784 Teilkonzern Rail Cargo Austria<br />

wert in der Un ter nehmens-<br />

11.517 Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb<br />

führung ein und fokussiert<br />

6.504 Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau<br />

gezieltes Personal marketing,<br />

2.515 <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG und sonstige Gesellschaften<br />

effektives Recruiting und bedarfsorientierte<br />

Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen.<br />

Mitarbeiterkennzahlen 20<strong>08</strong> 1 2007 Veränd. in %<br />

MitarbeiterInnen 42.265 42.893 -1<br />

davon mit Definitivstellung 30.050 32.299 -7,0<br />

davon Lehrlinge 1.424 1.321 11,0<br />

Frauenquote in % 8,2 - -<br />

Frauenquote bei Lehrlingen in % 16,0 - -<br />

Aufwendungen für Aus- und Weiterbildung<br />

gesamt in Mio. EUR 12,5 15,1 -17<br />

1 exklusive 3.791 MitarbeiterInnen MÁV Cargo<br />

Eine ausführliche Darstellung der Mitarbeiterstruktur finden Sie im Lagebericht ab Seite 99 bzw. in<br />

den Geschäftsberichten der Teilkonzerne.<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

Innenumsätze aufgrund<br />

starker Vernetzungen<br />

15


16<br />

Förderung und<br />

Ausbildung<br />

Facts<br />

Mädchen für Technikberufe<br />

gefragt<br />

Ziel: 10% Frauenanteil<br />

Betriebliche Gesundheitsförderung<br />

Bedarfsorientierte Aus- und Weiterbildungsprogramme<br />

Ziel der Personalentwicklung ist die optimale Förderung der MitarbeiterInnen, um sie für den täglichen<br />

Einsatz und die damit verbundenen Herausforderungen bestmöglich vorzubereiten. Dabei<br />

liegt der Fokus auf speziellen Programmen für Führungskräfte, Frauenförderung, Nachwuchsförderprogrammen<br />

wie dem Traineeprogramm für HTL-AbsolventInnen und auf der Unterstützung von<br />

Top-LeistungsträgerInnen. Durch die breite Palette an Berufen – von AnlagentechnikerInnen bis zu<br />

ZugbegleiterInnen – stehen engagierten MitarbeiterInnen zahlreiche interne Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten<br />

offen.<br />

- 42.265 MitarbeiterInnen<br />

- 1.424 Lehrlinge per 31.12.20<strong>08</strong><br />

- 12,5 Mio. EUR für Aus- und<br />

Weiterbildung<br />

- Anteil Personalaufwand am<br />

Gesamtertrag 39% (Vj: 39%)<br />

- Gesamterträge je MitarbeiterIn<br />

135 TEUR (Vj: 127 TEUR)<br />

Neben einem konzernweiten Bildungsprogramm<br />

bieten die <strong>ÖBB</strong>-Teilkonzerne individuell<br />

auf ihre Bedürfnisse angepasste Schulungen<br />

an. Im Berichtsjahr wurden im gesamten <strong>ÖBB</strong>-<br />

Konzern rd. 7.950 Teilnehmer tage gezählt.<br />

Das Weiterbildungsangebot reicht von maßgeschneiderten<br />

Programmen für TriebfahrzeugführerInnen<br />

und FahrdienstleiterInnen über<br />

Erste-Hilfe- und Brandschutz-Schulungen bis<br />

hin zu EDV-, Sprach- und Verkaufs trainings.<br />

Historischer Höchststand bei Lehrlingen<br />

Durch eine breit angelegte Lehrlingsoffensive erreichte die Anzahl der Auszubildenden 20<strong>08</strong> mit<br />

1.424 Lehrlingen einen historischen Höchststand. Mit gezielten Maßnahmen konnten verstärkt<br />

Mädchen für technikorientierte Lehrberufe gewonnen werden; per Jahresende waren 299 weibliche<br />

Lehrlinge beschäftigt, davon 106 in technischen Lehrberufen. Insgesamt bilden die <strong>ÖBB</strong> Jugendliche<br />

in 13 technischen und fünf kaufmännischen Lehrberufen aus.<br />

Frauen am Zug<br />

Der <strong>ÖBB</strong>-Konzern hat sich zum Ziel gesetzt, den Frauenanteil bis zum Jahr 2010 von 8,2% (Stand:<br />

31.12.20<strong>08</strong>) auf 10% zu erhöhen und ergreift deshalb zahlreiche Fördermaßnahmen. Der Frauenanteil<br />

bei den Lehrlingen konnte in den letzten Jahren stetig erhöht werden. Mit dem „Programm für Frauen<br />

im Management“ soll auch ihr Anteil in Führungspositionen kontinuierlich ausgebaut werden.<br />

Gesundheitsförderung und Work-Life-Balance<br />

Mit der Unterzeichnung der „Charta für Betriebliche Gesundheitsförderung“ bekennen sich die <strong>ÖBB</strong><br />

zu ihren Grundsätzen und haben 2007 ein konzernweites Programm zur betrieblichen Gesundheitsförderung<br />

gestartet. Durch Maßnahmen wie Schulungen für Führungskräfte, den Aufbau eines<br />

Gesundheitsportals und Seminaren zur gesunden Ernährung und Stress-Prävention sollen die MitarbeiterInnen<br />

für das Thema sensibilisiert werden. Zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Privat leben<br />

bieten die <strong>ÖBB</strong> flexible Arbeitszeitmodelle wie Gleitzeit, Durchrechnungsmodelle, 4-Tage-Woche,<br />

Teilzeit- und Telearbeit.<br />

Maßnahmen zur Verbesserung der betrieblichen Sicherheit werden im Personalbericht des Lageberichts<br />

ab Seite 99 beschrieben. Sie bilden aufgrund des Unternehmensgegenstands einen wichtigen<br />

Schwerpunkt im Ausbildungs- und Präventivbereich.


Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr<br />

456 Mio. Fahrgäste in 20<strong>08</strong><br />

Der Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr ist mit seinem engmaschigen Schienen- und Busverkehrsnetz<br />

der größte Anbieter von öffentlichen Verkehrsleistungen in Österreich und hält – ohne Berücksichtigung<br />

der innerstädtischen Verkehre – einen Marktanteil von etwa 90%. Der Teilkonzern<br />

<strong>ÖBB</strong>-Personenver kehr umfasst im Wesentlichen die <strong>ÖBB</strong>-Per sonen ver kehr AG (100%), die <strong>ÖBB</strong>-Post -<br />

bus GmbH (100%), die <strong>ÖBB</strong>-Traktion GmbH<br />

(51%, die restlichen 49% werden von der Rail<br />

Cargo Austria AG gehalten) und die <strong>ÖBB</strong>-Technische<br />

Services GmbH (49%, 51% Rail Cargo<br />

Austria AG).<br />

In Summe nutzten im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> mit<br />

rd. 456 Mio. Fahrgästen um 2% mehr als im<br />

Vorjahr die Dienstleistungen des Teilkonzerns<br />

<strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr. Davon entfielen 175<br />

Mio. auf den Schienennah- und Regionalverkehr<br />

(+3%) und 33 Mio. auf den Schienenfernverkehr<br />

(+10%). Die <strong>ÖBB</strong>-Postbus GmbH<br />

- Steigerung der Fahrgastanzahl<br />

um 2% auf 456 Mio.<br />

- Gesamterträge plus 5% auf<br />

2.103,7 Mio. EUR, Betriebsergebnis<br />

ging auf -331,6 Mio. EUR zurück<br />

- 13.945 MitarbeiterInnen<br />

(Stand: 31.12.20<strong>08</strong>)<br />

erreichte mit rd. 248 Mio. Fahrgästen das Niveau des Vorjahres und hält einen Marktanteil von rd.<br />

65% im Regionalbusverkehr. Die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb AG erbrachte 20<strong>08</strong> rd. 152,4 Mio. Zugkilometer<br />

und 10.995 Personaleinsatzstunden.<br />

Insbesondere rund um die Ballungszentren konnten auf der Schiene überproportionale Steigerungen<br />

verzeichnet werden. Hier wirkte sich einerseits der starke Anstieg der Treibstoffkosten aus, andererseits<br />

konnten auch dank attraktiver Angebote und besserer Taktverkehre neue Kunden gewonnen<br />

werden. Besonders stark – um bis zu 18% – sind die Fahrgastzahlen auf den neuen S-Bahn-Verbindungen<br />

in Tirol und der Steiermark gestiegen.<br />

Ein deutlicher Fahrgastanstieg konnte auch<br />

im Fernverkehr verzeichnet werden, wodurch<br />

in diesem Bereich eine Umsatzsteigerung von<br />

10% erzielt wurde.<br />

Absicherung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

Um die Fahrgastzahlen kontinuierlich zu erhöhen<br />

und die Wettbewerbsfähigkeit in einem ab<br />

2010 liberalisierten Markt sicherzustellen, setzt<br />

der Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr auf die<br />

konsequente Modernisierung des Fuhrparks<br />

und die Einführung eines integrierten Taktfahrplans.<br />

Erste Schritte zur Umsetzung eines integrierten Taktfahrplans wurden im Dezember 2007 mit<br />

der Beschleunigung des Fernverkehrs auf der Westbahn auf 200 km/h gesetzt, weitere folgten mit<br />

dem Fahrplanwechsel im Dezember 20<strong>08</strong>. Ziel ist es, bis 2012 einen durchgehenden Taktfahrplan zwischen<br />

Fernverkehr, Nahverkehr und Regionalbussen umzusetzen. Gleichzeitig werden massive Investitionen<br />

in den Fuhrpark getätigt. Als eines der Highlights kommt im Fernverkehr seit Ende 20<strong>08</strong> der<br />

railjet zum Einsatz und sorgt für eine neue Dimension von Komfort und Qualität bei Bahnreisen.<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

Größter Anbieter<br />

öffentlicher Verkehrsleistungen<br />

mit<br />

Bahn und Bus<br />

Facts<br />

17


18<br />

Steigerung der<br />

Erträge um 5% auf<br />

2,1 Mrd. EUR<br />

Übernahme der<br />

MÁV Cargo<br />

Rail Cargo Austria<br />

und MÁV Cargo<br />

sind Nummer 1 in<br />

Südosteuropa<br />

Optimale Abstimmung<br />

unterschiedlicher<br />

Verkehrsträger<br />

Geschäftsverlauf 20<strong>08</strong> im Überblick<br />

Unterstützt durch die positive Entwicklung der Fahrgastzahlen konnte der Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr<br />

im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> einen Gesamtertrag von 2.103,7 Mio. EUR nach 1.996,1 Mio. EUR im<br />

Jahr 2007 erzielen. Der deutliche Rückgang im EBIT 20<strong>08</strong> gegenüber dem Vorjahr ist vor allem durch<br />

den hohen Impairmentbedarf in der <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG, <strong>ÖBB</strong>-Postbus GmbH und <strong>ÖBB</strong>-Traktion<br />

GmbH begründet. Durch Einmal- und Sondereffekte (Rückstellungen für CDO/PCDS und CBL) kommt<br />

es darüber hinaus zu einer deutlichen Verschlechterung des EBT. In Summe tätigte der Teilkonzern<br />

<strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> Investitionen in Höhe von 379,3 Mio. EUR, nach 683,2<br />

Mio. EUR im Vorjahr. Eine ausführliche Darstellung des Geschäftsverlaufs und des Marktumfelds findet<br />

sich im Geschäftsbericht 20<strong>08</strong> des Teilkonzerns <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr.<br />

Teilkonzern Rail Cargo Austria<br />

Ausbau der Marktführerschaft in Österreich, Ost- und Südosteuropa<br />

Der Teilkonzern Rail Cargo Austria ist führender Gesamtlogistik-Dienstleister in Mittel-, Südost- und<br />

Osteuropa. Mit dem Kauf der ungarischen MÁV Cargo im Berichtsjahr gelang es dem Teilkonzern Rail<br />

Cargo Austria, diese Position weiter zu festigen. Mit ihren rd. 11.000 MitarbeiterInnen und 33.000<br />

Güterwagen sind beide Unternehmen gemeinsam die Nummer 1 in Südosteuropa und die Nummer 3<br />

in Europa. Die Zustimmung für den Unternehmenszusammenschluss durch die europäische Wettbewerbsbehörde<br />

erfolgte im November 20<strong>08</strong>, die Konsolidierung in den Jahresabschluss des Teilkonzerns<br />

Rail Cargo Austria setzt mit 31.12.20<strong>08</strong><br />

ein und ist in den nachstehenden Kennzahlen<br />

nicht inkludiert.<br />

Das vorrangige Unternehmensziel des Teilkonzerns<br />

Rail Cargo Austria ist es, seinen KundInnen<br />

optimale Logistikdienstleistungen zu marktgerechten<br />

Preisen zu bieten. Die Umwelt- und<br />

Klimafreundlichkeit des Gütertransports auf der<br />

Schiene („green logistics“) beeinflusst vermehrt<br />

die Entscheidung der Kunden. Das Leistungsportfolio<br />

des Teilkonzerns Rail Cargo Austria<br />

gliedert sich entlang der gesamten Wertschöpfungskette<br />

in die vier Bereiche Cargo&Logistik, Intermodal und Kontraktlogistik und Universalspedition.<br />

Im Bereich Cargo&Logistik werden täglich über 280.000 Tonnen Güter befördert. Gemeinsam mit den<br />

Konzerntöchtern und Kooperationspartnern werden die Transportströme zu direkten Zügen von und in<br />

die wichtigsten Wirtschaftszentren Europas gebündelt. Attraktive Güterzug-Expressverbindungen sorgen<br />

für einen raschen und sicheren Transport.<br />

Der Geschäftsbereich Intermodal vereint die Vorteile aller Verkehrsträger – je nach Bedürfnis der<br />

Kunden werden die Transportmöglichkeiten von Schiene, Straße, Luft und Wasserwegen optimal<br />

aufeinander abgestimmt. Allein in Österreich stehen den Kunden acht Terminalstandorte zur Verfügung.<br />

Über Zweigniederlassungen und Beteiligungen der Speditions <strong>Holding</strong> GmbH erstreckt sich<br />

der Aktions radius des Teilkonzerns Rail Cargo Austria über 24 Länder Europas. Die <strong>ÖBB</strong>-Technische<br />

Services GmbH, ein Gemeinschaftsunternehmen der Rail Cargo Austria AG und der <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr<br />

AG, ist mit ihren 25 Standorten in ganz Österreich für die professionelle Instandhaltung von<br />

Schienenfahrzeugen und deren Komponenten verantwortlich.


Rekordergebnis bei Tonnagen beförderung<br />

Der Teilkonzern Rail Cargo Austria konnte im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> sowohl bei den beförderten Tonnen<br />

als auch bei den Umsatzerlösen Rekordwerte erzielen. Das transportierte Gesamtaufkommen<br />

wurde um 1,6% auf 98,5 Mio. Tonnen gesteigert, die Gesamterträge um 5% auf rd. 2,5 Mrd. EUR.<br />

Das Betriebsergebnis ohne Sondereffekte in<br />

Höhe von rd. 20 Mio. EUR ging aufgrund des<br />

Impairmentbedarfs in Höhe von rd. 60 Mio.<br />

EUR auf -39,4 Mio. EUR zurück. Einhergehend<br />

mit der globalen Wirtschaftskrise setzte vor<br />

allem in der Holz- und der Papierindustrie sowie<br />

im Stahl- und Automotive-Bereich im letzten<br />

Quartal ein deutlicher Rückgang ein.<br />

Der Teilkonzern Rail Cargo Austria reagiert auf<br />

diese geänderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

mit einer flexiblen Anpas sung<br />

seines Dienstleistungsportfolios. Entlang eines<br />

mehrstufigen Modulangebots können die<br />

- Steigerung der beförderten Tonnen<br />

um 1,6% auf 98,5 Mio. Tonnen<br />

- Gesamterträge plus 5% auf<br />

2,5 Mrd. EUR, Betriebsergebnis<br />

geht auf -39,4 Mio. EUR zurück<br />

- Investitionen um mehr als 100%<br />

auf 435,8 Mio. EUR gesteigert<br />

- 11.575 MitarbeiterInnen (davon<br />

3.791 MÁV Cargo) per 31.12.20<strong>08</strong><br />

KundInnen individuell entscheiden, wie weit sie ihre Logistik an den Teilkonzern auslagern – das<br />

Spektrum reicht von der reinen Transportleistung über die Erbringung zusätzlicher Dienste wie die<br />

Verzollung und Entsorgung bis hin zur Koordination sämtlicher Logistik abläufe.<br />

Die globale Wirtschaftskrise trifft auch die Logistikkonzerne unmittelbar. Der Teilkonzern Rail Cargo<br />

Austria hat sich auf Basis mehrerer möglicher Szenarien bestmöglich auf die aktuellen Gegebenheiten<br />

eingestellt, verbunden mit zwei Zielen: einerseits einen wahrscheinlichen Tonnagerückgang umsatz-<br />

und kostenseitig zu kompensieren und andererseits sich konzernintern fit zu machen, um beim Start<br />

des Konjunkturmotors verstärkt Marktanteile gewinnen zu können. Eine ausführliche Beschreibung<br />

des Geschäftsverlaufs und der externen gesamtwirtschaftlichen Einflussfaktoren findet sich im Geschäftsbericht<br />

20<strong>08</strong> des Teilkonzerns Rail Cargo Austria.<br />

Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb<br />

Erfolgreicher Anbieter von Schieneninfrastruktur im liberalisierten Markt<br />

Der Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb schafft mit dem Betrieb eines rd. 5.700 km langen Streckennetzes<br />

die Voraussetzung für einen reibungslosen Personen- und Güterverkehr in Österreich. Die<br />

Absicherung der Qualität, hohe Kundenzufriedenheit und Sicherheit sowie wirtschaftliche Effizienz<br />

haben bei der Betriebsführung oberste Priorität. Zu den Kunden des Teilkonzerns zählen insgesamt<br />

22 Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU). Täglich werden knapp 23.000 Waggons zu über 7.500<br />

Zügen gereiht und befördern 550.000 Reisende und rd. 274.000 Tonnen Güter. Darüber hinaus ist<br />

der Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb für die Produktionsplanung sowie den Verschub zuständig,<br />

organisiert das internationale Fahrplanmanagement für die Hauptkorridore und führt die Wartung,<br />

Inspektion, Entstörung und Instandsetzung der Schieneninfrastruktur durch.<br />

Geschäftsverlauf 20<strong>08</strong> im Überblick<br />

Die Gesamterträge des Teilkonzerns <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb beliefen sich im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong><br />

auf rd. 1.594,1 Mio. EUR (Vj: 1.544,8 Mio. EUR). Die staatliche Leistungsabgeltung für Betrieb, Wartung,<br />

Inspektion und Instandsetzung der Schieneninfrastruktur blieb 20<strong>08</strong> mit 1.014.8 Mio. EUR (Vj:<br />

1.006,0 Mio. EUR) annähernd stabil und entspricht einem Anteil von 65% (Vj: 66%) am Gesamtertrag.<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

Betrieb der<br />

Schieneninfrastruktur<br />

Steigerung der<br />

Benützungsentgelte<br />

auf 439 Mio. EUR<br />

Facts<br />

19


20<br />

Facts<br />

Zusammenlegung<br />

geplant<br />

Schaffung einer modernen<br />

Bahninfrastruktur<br />

Die Umsätze aus Infrastrukturbenützungsentgelten konnten auf 439,0 Mio. EUR gesteigert werden.<br />

Verbessert wurde auch die Produktivität – die Zugkilometer um rd. 1% auf rd. 152,4 Mio. und die Bruttotonnenkilometer<br />

geringfügig auf rd. 76.273,7 Mio. Obwohl das Berichtsjahr insgesamt von einem<br />

leicht steigenden Verkehrswachstum geprägt war, machten sich gegen Jahresende die ersten Auswirkungen<br />

der Wirtschaftskrise durch rückläufige Transportmengen und starken Preisdruck – ausgehend<br />

vom Straßengüterverkehr – bemerkbar. Der<br />

Verkehrsanteil der Eisenbahnverkehrsunter-<br />

- Steigerung der Produktivität:<br />

Zugkilometer plus 1%<br />

- Gesamterträge plus 3% auf<br />

1.594,1 Mrd. EUR, Betriebsergebnis<br />

sinkt auf -16,9 Mio. EUR<br />

- 11.517 MitarbeiterInnen<br />

(Stand: 31.12.20<strong>08</strong>)<br />

nehmen, die nicht zum <strong>ÖBB</strong>-Konzern gehören,<br />

beläuft sich im Güterverkehr gemessen an den<br />

Gesamtbruttotonnenkilometern auf 10% nach<br />

9% im Vorjahr. Im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> haben<br />

18 (Vj: 17) externe Eisenbahnverkehrsunternehmen<br />

Verkehrsleistungen im <strong>ÖBB</strong>-Streckennetz<br />

erbracht.<br />

Sicherstellung eines<br />

diskriminierungsfreien Zugangs<br />

Aufgrund der Liberalisierung des innergemeinschaftlichen<br />

Eisenbahnverkehrs ist das Bereitstellen der <strong>ÖBB</strong>-Schienen- und Verschub infrastruktur für<br />

alle Eisenbahnverkehrsunter nehmen, die die Zulassungsbedingungen er füllen, vorgeschrieben. Die<br />

Regeln für den diskriminierungsfreien Zugang und die Inanspruchnahme des Schienennetzes wurden<br />

gemäß Eisenbahngesetz über die Schienennetz-Nutzungsbedingungen (SNNB) im Internet veröffentlicht.<br />

Auch die für die Betriebsführung erforderlichen Vorschriften und Behelfe wurden für zuge lassene<br />

Eisenbahnverkehrsunternehmen über das Internet zugänglich gemacht. Der diskriminierungsfreie<br />

Zugang zum <strong>ÖBB</strong>-Netz gemäß den gesetzlichen Vorgaben war im Berichtsjahr uneingeschränkt<br />

gewährleistet.<br />

Bereinigung der Schnittstellen mit der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG<br />

Um Schnittstellen zwischen den Infrastrukturgesellschaften <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb AG und <strong>ÖBB</strong>-<br />

Infrastruktur Bau AG zu bereinigen, wurde im Juni 20<strong>08</strong> ein gemeinsames Projekt gestartet. Nach<br />

Vorliegen der Ergebnisse der Projektgruppen Anfang 2009 ist geplant, in Abstimmung mit dem<br />

Eigentümer den Prozess zur Gesetzesänderung, der für eine Zusammenlegung der beiden Gesellschaften<br />

notwendig ist, zu beginnen.<br />

Eine ausführliche Darstellung des Geschäftsverlaufs und des Marktumfelds findet sich im Geschäftsbericht<br />

20<strong>08</strong> des Teilkonzerns <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb.<br />

Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau<br />

Eigentümer der österreichischen Bahninfrastruktur<br />

Im Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau sind die Kompetenz für die Planung und Umsetzung von Infrastrukturprojekten<br />

ebenso wie das Know-how in Finanzierungsfragen und im Anlagenmanagement<br />

des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns gebündelt. Seine Kernauf gabe ist es, die notwendige Schieneninfrastruktur zu<br />

schaffen, um eine moderne, umweltfreundliche und leistbare Mobilität zu ermöglichen. Neben der<br />

Schieneninfrastruktur samt Anlagen und Einrichtungen sind auch die Bereiche Energieerzeugung und<br />

Stromhandel, die Telekommunikationsdienstleistungen und das gesamte Immobilienvermögen im<br />

Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau zusammengefasst. Die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG ist Eigentümerin<br />

von Anlagen und Einrichtungen im Wert von rd. 11,5 Mrd. EUR (Vj: 10,1 Mrd. EUR). Hierzu zählen


unter anderem rd. 5.836 Gebäude (inklusive 946 Aufnahme- und Haltestellengebäude) mit einer<br />

Gesamtnutzungsfläche von rd. 2,8 Mio. m 2 , 11.000 Gleiskilometer, 15.829 Weichen, 6.630 Brücken,<br />

277 Tunnel sowie Grundstücksflächen von mehr als 209 Mio. m 2 .<br />

Bei der Wahrung ihrer Rechte und Pflichten als Eigentümer der <strong>ÖBB</strong>-Anlagen unterstützt der Geschäftsbereich<br />

Vermögensmanagement Anlagen als Kompetenzzentrum die Organe des Teilkonzerns <strong>ÖBB</strong>-<br />

Infrastruktur Bau. Der Kraftwerksbereich betreibt zehn Wasserkraftwerke und liefert damit sowohl<br />

elektrische Energie für den gesamten <strong>ÖBB</strong>-Konzern als auch für zahlreiche externe Kunden. Weiters<br />

stehen die drei Tochtergesellschaften – die Brenner Eisenbahn GmbH, die <strong>ÖBB</strong> Telekom Service GmbH<br />

und die <strong>ÖBB</strong>-Immobilienmanagement GmbH – zu 100% im Besitz der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG.<br />

Geschäftsverlauf 20<strong>08</strong> im Überblick<br />

Der Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau verzeichnete im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> einen Umsatzanstieg um<br />

rd. 1% auf rd. 1.268,7 Mio. EUR. Ein Großteil dieser Umsätze entfällt auf Leistungen, die für andere<br />

<strong>ÖBB</strong>-Gesellschaften erbracht wurden. Der größte Kunde ist die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb AG, der<br />

für 20<strong>08</strong> ein Nutzungsentgelt für die bereitgestellte Infrastruktur in Höhe von rd. 473 Mio. EUR verrechnet<br />

wurde. Dies entspricht einem Anteil<br />

von 37% am Umsatz. Auf das Geschäftsfeld<br />

Energieversorgung entfallen rd. 400,5 Mio.<br />

EUR, davon wurden rd. 198,8 Mio. EUR der<br />

<strong>ÖBB</strong>-Traktion GmbH in Rechnung gestellt. Die<br />

Erlöse aus Vermietung und Verpachtung belaufen<br />

sich für 20<strong>08</strong> auf 36,2 Mio. EUR (Vj:<br />

39,0 Mio. EUR).<br />

Investitionen und Finanzierung<br />

Der Großteil der Investitionen des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns<br />

entfällt auf den Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-In frastruktur<br />

Bau, der 20<strong>08</strong> rd. 1.905,8 Mio. EUR<br />

- Gesamterträge plus 7% auf<br />

1.799,7 Mio. EUR, Betriebsergebnis<br />

plus 2% auf 445,9 Mio. EUR<br />

- Investitionsvolumen<br />

1.905,8 Mio. EUR<br />

(Vj: 1.878,9 Mio. EUR)<br />

- 6.504 MitarbeiterInnen<br />

(Stand: 31.12.20<strong>08</strong>)<br />

in die Modernisierung und Instandhaltung der Infrastruktur investierte. Welche Projekte realisiert<br />

werden orientiert sich am jeweils gültigen Rahmenplan, der in Abstimmung mit dem Bundesministerium<br />

für Verkehr, Innovation und Technologie sowie dem Bundesministerium für Finanzen für einen<br />

Zeitraum von jeweils sechs Jahren erstellt und jährlich aktualisiert wird.<br />

Detaillierte Angaben zu den Investitionsschwerpunkten und zur Finanzierung finden Sie ab Seite 34,<br />

im <strong>ÖBB</strong>-Investitionsatlas sowie im Geschäftsbericht des Teilkonzerns <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau.<br />

Bahnstrom aus<br />

Wasserkraft<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

Westbahnhof wird zur<br />

BahnhofCity Wien West<br />

Facts<br />

21


22<br />

Investitionen in<br />

Zugmaterial<br />

Das Jahr im Überblick<br />

<strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> bzw. Konzernwerte<br />

- Der <strong>ÖBB</strong>-Konzern konnte 20<strong>08</strong> den Gesamtertrag um 6% auf 5.831 Mio. EUR steigern. Der<br />

Betriebserfolg (EBIT) verzeichnete einen Rückgang von 513,6 Mio. EUR auf 51,2 Mio. EUR.<br />

- Im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> tätigte der <strong>ÖBB</strong>-Konzern Investitionen mit einem Gesamtvolumen von<br />

2.781,5 Mio. EUR. Die Schwerpunkte bilden die Modernisierung und der Ausbau der Bahninfrastruktur<br />

sowie die Erneuerung des Fuhrparks.<br />

- Die Steigerung des Gesamtertrags je MitarbeiterIn um 6% auf 135 EUR dokumentiert die verbesserte<br />

Produktivität des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns.<br />

- Dank der breit angelegten Lehrlingsoffensive wurde im Herbst 20<strong>08</strong> mit 1.770 Lehrlingen ein historischer<br />

Höchststand erreicht.<br />

Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr<br />

- Mit einer Steigerung um 2% auf 456 Mio. Fahrgäste konnte der Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr<br />

im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> einen neuen Rekordwert erzielen.<br />

- Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 20<strong>08</strong> wurde ein weiterer Schritt zur Realisierung des integrierten<br />

Taktfahrplans gesetzt, der bis 2012 umgesetzt werden soll und eine deutliche Angebotsverbesserung<br />

bringen wird.<br />

- Im Dezember 20<strong>08</strong> nahm der railjet, der neue Hochgeschwindigkeitszug im Fernverkehr, den<br />

Betrieb auf und verbindet seither mit sieben Garnituren Budapest über Wien mit München. Mit<br />

67 bestellten Garnituren und einem Gesamtinvestitionsvolumen von 816 Mio. EUR stellt der railjet<br />

die größte Fuhrparkerneuerung für den Fernverkehr in der Geschichte der <strong>ÖBB</strong> dar.<br />

- Das im Jahr 2004 gestartete Beschaffungsprogramm für Talentzüge wurde 20<strong>08</strong> fortgesetzt. Es<br />

wurden 24 Elektrotriebwagen angeschafft; für den Nahverkehr wurden 13 Desiro-Triebwagen und<br />

47 Doppelstockwagen gekauft.


- Die <strong>ÖBB</strong>-Postbus GmbH hat im Berichtsjahr 230 neue Busse angeschafft und achtet dabei neben<br />

der Barrierefreiheit auch auf die Klimafreundlichkeit.<br />

- In Summe investierte der Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr im Berichtsjahr 339,1 Mio. EUR in die<br />

Modernisierung und Erneuerung der Flotte.<br />

Teilkonzern Rail Cargo Austria<br />

- Die europäische Wettbewerbsbehörde genehmigte im November 20<strong>08</strong> die Übernahme der ungarischen<br />

MÁV Cargo durch die Rail Cargo Austria AG – gemeinsam wird die Marktführerschaft in<br />

Südosteuropa eingenommen.<br />

- Der Teilkonzern Rail Cargo Austria konnte 20<strong>08</strong> trotz einer gesamtwirtschaftlichen Abschwächung<br />

im letzten Quartal mit einem beförderten Gesamtaufkommen von 98,5 Mio. Tonnen einen Rekordwert<br />

erzielen und die Gesamterträge um 5% auf 2.547,5 Mio. EUR steigern.<br />

- Auf der Rollenden Landstraße wurden 20<strong>08</strong> mit rd. 330.000 Lkw um 13% mehr als im Vorjahr<br />

schnell, sicher und umweltfreundlich auf der Schiene transportiert.<br />

- Im Rahmen des Beschaffungsprogramms der Rail Cargo Austria AG werden bis 2011 mehr als 5.000<br />

neue Güterwagen für rd. 400 Mio. EUR angeschafft. Alleine 20<strong>08</strong> wurden rd. 2.000 neue Güterwaggons<br />

in Betrieb genommen.<br />

Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau<br />

- Der Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau investierte im Berichtsjahr insgesamt 1.905,8 Mio. EUR in<br />

den Ausbau und die Verbesserung der Bahninfrastruktur.<br />

- Nach umfangreichen Umbau- und Modernisierungsarbeiten konnten der Bahnhof Wien Praterstern,<br />

der Bahnhof Wien Heiligenstadt und das Terminal Freudenau 20<strong>08</strong> in Betrieb genommen werden.<br />

- Beim Lainzer Tunnel im Großraum Wien, dem viergleisigen Ausbau der Westbahn und des Unterinntals<br />

wurden wichtige Fortschritte erzielt. Ebenso bei den Arbeiten für die beiden Schlüsselprojekte<br />

an der Südbahn – der Koralmbahn Graz – Klagenfurt und dem Semmering-Basistunnel neu.<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

Steigerung der<br />

Verkehre auf der<br />

Rollenden Landstraße<br />

23


24<br />

Offensive zur<br />

Modernisierung der<br />

Bahninfrastruktur<br />

- Für den Semmering-Basistunnel neu wurde das detaillierte Bahnhofs- und Trassenauswahlverfahren<br />

unter Einbindung der betroffenen Regionen und der Bundesländer Niederösterreich und Steiermark<br />

erfolgreich abgeschlossen.<br />

- Die Bahnhofsoffensive wurde 20<strong>08</strong> zügig fortgesetzt – das herausragende Jahrhundertprojekt bildet<br />

der Bau des neuen Hauptbahnhofs Wien, der bis Jahresende 2012 realisiert wird.<br />

- Zur Bereinigung der komplexen Schnittstellen zwischen den Infrastruktur-Gesellschaften des <strong>ÖBB</strong>-<br />

Konzerns wurde im Juni 20<strong>08</strong> ein Projekt gestartet, das im Frühjahr 2009 Ergebnisse an die zuständigen<br />

Aufsichtsräte zur Entscheidungsfindung liefern wird.<br />

Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb<br />

- Dank umfassender Vorbereitungsarbeiten im Berichtsjahr konnte der Zertifizierungsprozess nach<br />

EN ISO 9001:20<strong>08</strong> im Jänner 2009 erfolgreich abgeschlossen werden. Die Qualitätsstandards des<br />

Teilkonzerns <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb in den Bereichen Organisation, Prozesse und Managementabläufe<br />

sind damit auch offiziell anerkannt.<br />

- Die Qualität des Bestandsnetzes konnte durch die Reduzierung von Geschwindigkeitsbeschränkungen,<br />

sogenannten Langsamfahrstellen, weiter verbessert werden und führt zu signifikanten<br />

Effizienzsteigerungen in der Betriebsführung.<br />

- Dank umfangreicher Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit auf Eisenbahnkreuzungen konnte<br />

die Anzahl der Unfälle reduziert werden, weitere Verbesserungsschritte sind in Umsetzung.


UEFA EURO 20<strong>08</strong> TM – Fußball am Zug<br />

Mit Bravour gemeistert<br />

Dank der weitreichenden Vorbereitungsarbeiten und dem großen Engagement der <strong>ÖBB</strong>-MitarbeiterInnen<br />

konnten die <strong>ÖBB</strong> die Herausforderungen während der UEFA EURO 20<strong>08</strong> TM erfolgreich meistern<br />

und damit erneut beweisen, dass sie ein verlässlicher Mobilitätspartner für Großereignisse sind.<br />

Mit 3.977 zusätzlichen Zügen sowie 22.000 zusätzlichen Postbus-Fahrten beförderten die <strong>ÖBB</strong> während<br />

der UEFA EURO 20<strong>08</strong> TM rund 2,4 Millionen Fußballfans in die Stadien und Fanzonen und wieder<br />

zurück. Parallel dazu wurde der Regelbetrieb in gewohnter Qualität aufrechterhalten. Insgesamt<br />

waren damit während der UEFA EURO 20<strong>08</strong> TM 16,7 Millionen Fahrgäste mit den Zügen und Bussen<br />

der <strong>ÖBB</strong> unterwegs. Trotz des enormen Fahrgastaufkommens kamen nahezu alle Nah- und Fernverkehrszüge<br />

pünktlich an ihr Ziel – die durchschnittliche Pünktlichkeitsrate lag bei 91,5%.<br />

Zur Gewährleistung größtmöglicher Sicherheit während des Fußball-Großereignisses war das Sicherheitspersonal<br />

der <strong>ÖBB</strong> auf den Bahnhöfen insgesamt 80.000 Stunden im Einsatz – auch die Polizei<br />

verstärkte ihre Präsenz. Um schnell auf etwaige Vorfälle reagieren zu können, kooperierten <strong>ÖBB</strong> und<br />

Polizei eng – die Einsatzleitungen standen laufend in Kontakt, außerdem hatte die Exekutive Zugriff<br />

auf die mehr als 2.000 Überwachungskameras der <strong>ÖBB</strong> in den Bahnhöfen. Dank dieser umfangreichen<br />

Maßnahmen verlief die Veranstaltung grundsätzlich reibungslos.<br />

Gut geschulte MitarbeiterInnen garantierten optimales Service<br />

Lange vor dem Start der UEFA EURO 20<strong>08</strong> TM am 7. Juni 20<strong>08</strong> wurde mit den Vorbereitungsarbeiten<br />

begonnen. Unter anderem nahmen über 2.000 MitarbeiterInnen an speziellen Schulungen teil. Etwa<br />

1.500 MitarbeiterInnen, die im direkten Kundenkontakt stehen, frischten ihre Englischkenntnisse auf,<br />

um für das internationale Publikum gerüstet zu sein. Zudem wurden rd. 400 MitarbeiterInnen von<br />

erfahrenen ExekutivbeamtInnen zum Thema „Umgang mit Fanverhalten“ geschult und gaben ihr<br />

Wissen wiederum als TrainerInnen an andere <strong>ÖBB</strong>-MitarbeiterInnen weiter.<br />

An Spieltagen waren an den Schlüsselbahnhöfen je zehn KundenlenkerInnen und 15 PromotorInnen<br />

im Einsatz. Um ihre KollegInnen in den Bahnhöfen zu unterstützen, tauschten 219 MitarbeiterInnen<br />

freiwillig ihre Tätigkeit gegen den direkten Kundenkontakt am Bahnhof. Bahn- und tourismusspezifische<br />

Fragen wurden an eigens dafür eingerichteten Welcome Desks in den Landessprachen der<br />

aktuellen Spielpaarung beantwortet. Auch die Kassenöffnungszeiten wurden verlängert. Besonderes<br />

Highlight für viele Fahrgäste war die Mitteilung der aktuellen Spielstände via Lautsprecherdurchsagen<br />

in Zügen und auf Bahnhöfen.<br />

Verlässlicher<br />

Mobilitätspartner<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

Rund 2,4 Millionen<br />

Fußballfans wurden<br />

von den <strong>ÖBB</strong> befördert<br />

Sicherheit wurde<br />

gewährleistet<br />

Spezielle Schulungen<br />

im Vorfeld<br />

Kundenservice<br />

25


26<br />

Dank optimaler<br />

Vorbereitung wurde<br />

die UEFA EURO 20<strong>08</strong> TM<br />

erfolgreich gemeistert.<br />

Zusätzliche Fahrten<br />

Stressfreie und kostengünstige<br />

Anreise<br />

Facts<br />

Das <strong>ÖBB</strong>-Reinigungspersonal leistete während der UEFA EURO 20<strong>08</strong> TM mehr als 25.000 zusätzliche<br />

Arbeitsstunden. Die LokführerInnen und ZugbegleiterInnen verzichteten während der Veranstaltung<br />

im Juni freiwillig auf ihren Urlaub und waren insgesamt 27.000 Stunden zusätzlich im Einsatz.<br />

Durch die optimale Ausnützung der Trassenkapazitäten und eine Taktverdichtung wurden alleine<br />

in Wien rd. 2.050 zusätzliche Zugfahrten ermöglicht. Die Wartungsintervalle wurden derart abgestimmt,<br />

dass im Juni möglichst viele Waggons zur Verfügung standen. Zudem hat die <strong>ÖBB</strong>-Postbus<br />

GmbH, um die geplanten Mehrleistungen während der UEFA EURO 20<strong>08</strong> bewältigen zu können,<br />

den Ankauf von 230 neuen Bussen zeitlich vorgezogen. So wurde beispielsweise in der Host City Salzburg<br />

rechtzeitig zur Fußballeuropameisterschaft im Mai die Postbusflotte um 40 neue, barrierefreie<br />

Fahrzeuge aufgestockt.<br />

Attraktive Angebote für Fußballfans<br />

Um nicht nur eine stressfreie, sondern auch kostengünstige Anreise mit Bus und Bahn zu ermöglichen,<br />

boten die <strong>ÖBB</strong> zahlreiche Spezialtickets an. Fans hatten unter anderem die Möglichkeit, ihre<br />

Eintrittskarte zum Fußballmatch als Fahrkarte für die An- und Abreise zu nutzen.<br />

Mit 3,6 Millionen zusätzlichen Plätzen – 2,4 Millionen in der Bahn, 1,2 Millionen im Bus – wurde während<br />

der UEFA EURO 20<strong>08</strong> TM das bestehende Fahrplanangebot um insgesamt mehr als 225 Millionen<br />

Personenkilometer erweitert. Wären diese<br />

Fahrten mit dem Pkw zurückgelegt worden,<br />

- 2,4 Millionen zusätzliche Fahrgäste<br />

- 3.977 zusätzliche Züge und<br />

22.000 zusätzliche Busfahrten<br />

- Pünktlichkeitsrate von 91,5%<br />

- Spezialschulungen für über<br />

2.000 <strong>ÖBB</strong>-MitarbeiterInnen<br />

hätte dies 16.355 Tonnen CO 2 und damit eine<br />

enorme Belastung der Umwelt verursacht.<br />

Durch die umweltfreundliche Anreise mit Bus<br />

und Bahn konnte etwa soviel CO 2 eingespart<br />

werden, wie alle Diesel-Pkw Österreichs an<br />

einem Tag ausstoßen.<br />

Um die KundInnen umfassend zu informieren,<br />

wurden über 2,2 Mio. Informationsfolder<br />

und Taschenfahrpläne ausgegeben. Zusätzlich<br />

nutzten die <strong>ÖBB</strong> das Internet – neben Ticketangeboten,<br />

Fahrplänen, Gepäck- oder Lost&Found-Service waren auch Fotos und Standort der <strong>ÖBB</strong>-<br />

Länderloks auf einer eigens für die UEFA EURO 20<strong>08</strong> TM eingerichteten <strong>Web</strong>site abrufbar. Auch die von<br />

den <strong>ÖBB</strong> eingerichtete Fußball-Hotline wurde von den KundInnen gut angenommen und verzeichnete<br />

während der UEFA EURO 20<strong>08</strong> TM rd. 3.100 Anrufe.


Konzernstrategie<br />

Der <strong>ÖBB</strong>-Konzern muss sich in einem vielschichtigen Spannungsfeld aus Wirtschaftlichkeit, Sicherstellung<br />

der Mobilität für die KundInnen, Wettbewerbsfähigkeit und nachhaltiger Unternehmensführung<br />

behaupten. Dieser Interessensausgleich wird durch eine weitsichtige und verantwortungsvolle Unternehmensstrategie<br />

sichergestellt, die derart gestaltet ist, dass flexibel auf geänderte Rahmenbedingungen<br />

Rücksicht genommen werden kann.<br />

Eine zentrale Aufgabe der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG besteht darin, eine einheitliche strategische Ausrichtung<br />

der vier Teilkonzerne <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr, Rail Cargo Austria, <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau und <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur<br />

Betrieb zu gewährleisten. Die beiden Infrastruktur-Gesellschaften durchlaufen derzeit einen<br />

gemeinsamen – im Regierungsübereinkommen festgehaltenen – Effizienzsteigerungsprozess mit dem<br />

Ziel der Zusammenlegung.<br />

Über ihre Abteilung Strategie und Unternehmensentwicklung gibt die <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG den strategischen<br />

Rahmen vor und bedient sich bei der Zielverfolgung eines strategischen Controllings. Die Ausgestaltung<br />

der Unternehmensstrategien obliegt den Teilkonzernen in Abstimmung mit den jeweiligen<br />

Aufsichtsratsorganen. Die Unternehmensstrategien werden in der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG konsolidiert.<br />

Der Kern der konzernweiten strategischen Ausrichtung leitet sich aus dem Bundesbahnstrukturgesetz<br />

2003 ab, das den Auftrag des Eigentümers konkretisiert. Unter Einbindung von MitarbeiterInnen wurden<br />

in den Jahren 2006 und 2007 eine Mission, eine Vision und ein Leitbild entwickelt, die in Summe<br />

als gemeinsame Richtschnur dienen.<br />

Power + Programm zur strategischen Zielerreichung<br />

Die übergeordneten strategischen Zielsetzungen des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns können unter den folgenden drei<br />

Schwerpunkten zusammengefasst werden:<br />

- Effizienz und Leistungsvermögen<br />

- Qualität und Kundenorientierung<br />

- Wettbewerbsfähigkeit und Internationalisierung<br />

Zur Erreichung dieser drei Zielsetzungen hat die <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG Ende des Jahres 20<strong>08</strong> das Programm<br />

„power + “ gestartet – in Zusammenarbeit mit allen Vorständen und Geschäftsführern der<br />

<strong>ÖBB</strong>-Gesellschaften wird im Rahmen dieses Programms die zukünftige strategische Ausrichtung des<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzerns definiert. Ziel des Programms „power + “ ist die nachhaltige Steigerung der Leistungsfähigkeit<br />

und Ertragskraft des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns, um sowohl die Wettbewerbsfähigkeit sicherzustellen als<br />

auch den Finanzierungsbedarf durch den Eigentümer zu reduzieren.<br />

Das Programm umfasst 13 zentrale sowohl gesellschaftsübergreifende wie auch gesellschaftsspezifische<br />

Projekte, die bis Mitte des Jahres 2010 abgeschlossen werden sollen. Ihre effektive Umsetzung<br />

wird durch ein Maßnahmencontrolling unterstützt. Bereits laufende Konzernprojekte wurden in dieses<br />

Programm integriert bzw. zur Umsetzung an die zuständigen Gesellschaften übergeben. Nachstehend<br />

werden einige Projekte exemplarisch vorgestellt:<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

Weitsichtige und verantwortungsvolle<br />

Strategie<br />

Einheitliche Ausrichtung<br />

der Teilkonzerne<br />

Strategischer Rahmen<br />

Mission, Vision<br />

und Leitbild<br />

Neue strategische<br />

Ausrichtung<br />

Effektive Umsetzung<br />

der Projekte<br />

27


28<br />

Strategisches Controlling<br />

Steigerung der<br />

Produktivität<br />

Synergien nutzen<br />

Flächenpräsenz<br />

bewerten<br />

Transparenz und<br />

Optimierungspotenziale<br />

Im Rahmen des Projekts „Konzernsteuerung“, das als Teil des Programms „power + “ federführend<br />

durch die <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG geleitet wird, wird am Aufbau eines strategischen Controllings gearbeitet.<br />

Es werden wesentliche Kennzahlen und Key Performance Indicators (KPIs) definiert, die der aktiven<br />

und frühzeitigen Reaktion auf geänderte Rahmenbedingungen dienen. Das Erreichen dieser Vorgaben<br />

wird periodisch überprüft.<br />

Zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit im Schienenverkehr sind im Produktionsverbund Absatz interne<br />

Synergien und Produktivitätssteigerungen zu realisieren. Zu diesem Zweck werden im Rahmen<br />

des gesellschaftsübergreifenden Projekts „Produktion im Absatz“ alternative Produktionsformen<br />

im Schienenverkehr entwickelt und evaluiert. Die damit realisierten Optimierungen sollen vor allem<br />

die Effizienz der Produktionsprozesse maximieren und die Schnittstellen minimieren.<br />

Der durch die EU-Wettbewerbsbehörde im November 20<strong>08</strong> genehmigte Zusammenschluss der Rail<br />

Cargo Austria AG mit der ungarischen MÁV Cargo bildet die Basis für nachhaltiges Wachstum des<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzerns im internationalen Güterverkehr. Um unternehmensübergreifende Synergien bestmöglich<br />

zu nutzen, wurde das Projekt „Joining Forces“, das von der Rail Cargo Austria initiiert wurde<br />

und abgewickelt wird, ins Programm aufgenommen. Die akkordierte Ausrichtung der Unternehmen<br />

wird es ermöglichen, die Abwicklung des Güterverkehrs zwischen den unterschiedlichen Zugsystemen<br />

West- und Südosteuropas und den GUS-Staaten zu optimieren. Zudem wird die MÁV Cargo eine<br />

wesentliche Rolle im kombinierten Verkehr in den Ländern Südosteuropas einnehmen.<br />

Flächenpräsenz der Gesellschaften<br />

Die wirtschaftliche Situation zwingt zu einer Bewertung der Flächenpräsenz im Bereich der Schiene.<br />

In einer ersten Phase sollen die Angebotskonzepte der Absatzgesellschaften auf einzelnen Strecken<br />

des Ergänzungsnetzes betrachtet werden. Die wirtschaftliche Nachhaltigkeit kann nur erreicht werden,<br />

wenn (unabhängig der alternativen Bedienungsformen) ein gemeinsames Commitment aller<br />

Gesellschaften besteht. Für diese Entscheidungen sind im Rahmen des Projekts die notwendigen<br />

Grundlagen zu erarbeiten.<br />

Senkung der Overheadkosten<br />

Im Rahmen des Projekts sollen eine Kategorisierung der Overheadeinheiten sowie eine klare Abgrenzung<br />

zwischen Overhead und operativen Bereichen vorgenommen werden. Durch eine eingehende<br />

Prozessanalyse wird Transparenz über bestehende Prozesse und Kapazitäten geschaffen und durch<br />

Benchmarking sollen Optimierungspotenziale aufgezeigt werden, die durch entsprechende Maßnahmen<br />

eine Reduzierung des Overheadaufwands auf allen Ebenen ermöglichen.<br />

Weitere Projekte beschäftigen sich unter anderem mit der Flächenpräsenz im Personen(nah)- und<br />

Güterverkehr, Effizienzsteigerungen in der Verwaltung sowie der Markterweiterung im Güterverkehr.


Strategien der Teilkonzerne im Überblick<br />

Durch die Kosten- und Qualitätsoffensive des Teilkonzerns <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr sollen die Marktposition<br />

in Österreich sowie die Wettbewerbsfähigkeit im liberalisierten Markt gesichert werden. Als<br />

größter Mobilitätsanbieter Österreichs (Schiene und Bus) baut der Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr<br />

internationale Verkehre primär durch die Kooperation mit Nachbarbahnen aus; grenzüberschreitende<br />

Verkehre zu Ballungsräumen werden forciert.<br />

Die strategischen Ziele des Teilkonzerns Rail Cargo Austria sind, ausgehend von Österreich, das Lead-<br />

Unternehmen einer Fracht- und Speditionsallianz in Mittel- und Südosteuropa zu werden und eine<br />

führende Stellung als zentraleuropäischer Gesamtlogistikanbieter bei bahnnahen Gütertransporten<br />

einzunehmen. Die Rail Cargo Austria AG soll Ertrags-, Wachstums- und Kostenführer im Vergleich<br />

zum strategischen Mitbewerb werden.<br />

Der Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau sieht seine strategischen Hauptstoßrichtungen in der Priorisierung<br />

des Rahmenplans nach (markt)wirtschaftlichen Kriterien sowie unter Berücksichtigung der verkehrspolitischen<br />

Interessen des Eigentümers, im forcierten Ausbau betrieblich und marktwirtschaftlich<br />

notwendiger Streckenabschnitte, in der nachhaltigen Wertsteigerung des Anlageneigentums und<br />

im Erbringen positiver Ergebnisbeiträge durch aktives Portfoliomanagement in den Geschäftsfeldern<br />

Kraftwerke, T-KOM Services, Bau & Instandhaltung und in der Tochtergesellschaft <strong>ÖBB</strong>-Immobilienmanagement<br />

GmbH. Im Juni 20<strong>08</strong> startete die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG gemeinsam mit der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur<br />

Betrieb AG das Projekt „<strong>ÖBB</strong> Infrastruktur Schnittstellenbereinigung“, in dessen Fokus die<br />

Beseitigung von bestehenden Schnittstellen zwischen den beiden Infrastrukturgesellschaften steht.<br />

Die sicherste Schieneninfrastruktur bereitzustellen, bleibt für die Verantwortlichen im Teilkonzern<br />

<strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb vorrangiges Ziel. Sowohl für den Güter- als auch für den Personenverkehr<br />

sollen wirtschaftliche und qualitativ hochwertige Betriebsführungsleistungen zum Ausbau des Marktanteils<br />

führen – unterstützt von einer optimalen Anlagenverfügbarkeit, die im Zusammenwirken mit<br />

der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG gewährleistet wird, und einer ökonomischen Dimensionierung des<br />

Schienennetzes unter Berücksichtigung volkswirtschaftlicher Vorgaben.<br />

Weiterführende Angaben und Interviews mit den Vorständen der Teilkonzerne finden sich in den<br />

jeweiligen Geschäftsberichten.<br />

Sicherung der<br />

Marktposition<br />

Führender<br />

Logistikanbieter<br />

Ausbau des<br />

Schienennetzes<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

Sichere<br />

Schieneninfrastruktur<br />

29


30<br />

Interview mit dem Vorstand der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG<br />

Der Sprecher des Vorstandes Peter Klugar und die Vorstände Gustav Poschalko und Josef Halbmayr<br />

im Gespräch über die aktuellen Herausforderungen der <strong>ÖBB</strong> und die wichtigsten strategischen Ziele<br />

der nächsten Jahre.<br />

Sie haben 20<strong>08</strong> eine Anpassung der <strong>ÖBB</strong>-Strukturreform 2005<br />

eingeleitet – welches Ziel verfolgen Sie damit?<br />

Klugar: So viel vorweg – die Strukturreform 2005 war ein wichtiger Schritt für den <strong>ÖBB</strong>-<br />

Konzern. Aber nach drei Jahren wurden Anpassungen notwendig. 20<strong>08</strong> haben wir uns daher<br />

entschlossen, Veränderungen einzuleiten, damit der <strong>ÖBB</strong>-Konzern für die Zukunft optimal<br />

aufgestellt ist. Einen wichtigen Eckpfeiler dieser Anpassungen bildet die Schnittstellenbereinigung<br />

im Infrastrukturbereich. Dort soll es ab 2010 wieder nur eine Leitgesellschaft geben,<br />

wofür jedoch eine Änderung im Bundesbahngesetz notwendig ist. Der zweite wichtige Schritt<br />

ist eine Neuordnung der Aufgaben zwischen der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG und den nachgeordneten<br />

Gesellschaften. Die <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG konzentriert sich in Zukunft noch mehr als bislang auf<br />

ihre Funktion als strategische Leitgesellschaft. Die operativen Aufgaben wandern zur Gänze<br />

in die Gesellschaften, um transparente Verantwortungsbereiche zu schaffen. Der dritte Bereich<br />

fokussiert die Neuausrichtung der <strong>ÖBB</strong>-Dienstleistungs GmbH – sämtliche strategische<br />

Aufgaben werden von dort zur <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG wandern. Eine Shared-Service-Gesellschaft<br />

wird Dienstleistungen sowohl für die <strong>Holding</strong> wie auch für die übrigen Gesellschaften erbringen<br />

– operative Tätigkeiten werden von den Gesellschaften durchgeführt. Ich bin davon<br />

überzeugt, dass wir mit diesen Schritten und Maßnahmen noch klarere Strukturen schaffen<br />

und letztlich auch Effizienzsteigerungen realisieren können.<br />

Mit der UEFA EURO 20<strong>08</strong> TM hatten die <strong>ÖBB</strong> im<br />

Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> ein Großereignis der besonderen<br />

Art zu bewältigen. Wie lautet Ihr Resümee?<br />

Halbmayr: Die UEFA EURO 20<strong>08</strong> TM war ein einzigartiges Großereignis mit<br />

enormen Profilierungschancen sowohl für Österreich als auch die <strong>ÖBB</strong>.<br />

Und heute können wir sagen, dass wir diese Herausforderung bravourös<br />

gemeistert haben. Internationale Experten und die UEFA haben uns mehrfach<br />

ihre Anerkennung für unsere Leistungen ausgesprochen. Hier gilt<br />

mein besonderer Dank allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus allen<br />

Unternehmensbereichen.<br />

Die Abstimmung zwischen<br />

„Internationale Experten und<br />

die UEFA haben uns mehrfach<br />

ihre Anerkennung für unsere<br />

Leistungen ausgesprochen.“<br />

Josef Halbmayr<br />

den Gesellschaften hat reibungslos<br />

funktioniert und<br />

einmal mehr gezeigt, dass<br />

wir miteinander hervorragende<br />

Leistungen bringen<br />

können. Dies müssen wir<br />

jetzt in unser tägliches Ge-<br />

schäft transferieren – wir müssen auch abseits von Großereignissen noch stärker als bislang<br />

an einem Strang ziehen, dann sind wir auf dem richtigen Weg zu einer führenden Bahn in<br />

Europa.


Die Investitionen in neue Züge im Nahverkehr wurden 20<strong>08</strong><br />

zum Großteil abgeschlossen. Was ist noch notwendig, um im<br />

europäischen Wettbewerb bestehen zu können?<br />

Halbmayr: Seit den 1990er Jahren zeichnete sich ab, dass in den Jahren davor viel zu wenig<br />

in neues Wagenmaterial investiert wurde. Erst in den letzten Jahren fand hier ein deut licher<br />

Strategie wechsel statt. Die Unternehmensführung und der Eigen tümer haben sich ent -<br />

schieden, in modernes Wagenmaterial zu investieren. Und das halte ich auch für zwingend<br />

notwendig. Denn nur mit Top-Qualität können wir KundInnen halten und neue KundInnen<br />

gewinnen. Mittlerweile greifen diese Investitionen bereits – es kommen 84 neue Nahverkehrszüge<br />

zum Einsatz. Und vor allem mit dem railjet setzen wir neue Maßstäbe, was Qualität und<br />

Komfort betrifft. Die steigenden Fahrgastzahlen belegen, dass wir auf dem richtigen Weg sind.<br />

20<strong>08</strong> haben wir im Nahverkehr um 3% mehr und im Fernverkehr um 10% mehr Fahrgäste<br />

befördert. Mit der Liberalisierung des grenzüberschreitenden Personenverkehrs ab 2010 wird<br />

spürbarer Wettbewerb aufkommen. Mit der Anschaffung von neuem Wagenmaterial aber<br />

auch mit unserem neuen Taktfahrplan, den wir mit dem letzten<br />

Fahrplanwechsel im Dezember 20<strong>08</strong> gestartet haben, sind wir<br />

bereits heute gut darauf vorbereitet. Unbestritten ist aber, dass<br />

noch weiteres Verbesserungspotenzial besteht – vor allem zur<br />

Verbesserung der Effizienz und Optimierung der Kosten haben<br />

wir 20<strong>08</strong> mit strategischen Projekten wichtige Schritte gesetzt.<br />

Die <strong>ÖBB</strong> investieren massiv in<br />

den Ausbau der Infrastruktur.<br />

Welche Ziele verfolgen Sie hier?<br />

Klugar: Die Investitionen in den Ausbau der Infrastruktur sind für die <strong>ÖBB</strong><br />

ein absolutes Muss. Der Eigentümer, die Republik Österreich, hat sich zu<br />

einem nachhaltigen Investitionsprogramm entschieden – mit Projekten<br />

wie dem viergleisigen Ausbau der Westbahn, dem neuen Hauptbahnhof<br />

Wien und dem Ausbau der Südbahn. Damit werden wir den Stellen wert<br />

der <strong>ÖBB</strong> über Jahrzehnte hinweg festigen. Hier gilt es, in Generationen<br />

und nicht in Geschäftsjahren zu denken. Eine gut aus gebaute Infrastruktur<br />

ist die Basis für eine funktionierende, wettbewerbs fähige<br />

Bahn. Mit dem Ausbau von Süd- und Westbahn werden Engpässe<br />

beseitigt und Hochleistungsstrecken von internationaler Bedeutung geschaffen.<br />

Damit entsteht neues Wachstumspotenzial. Für die kommenden Jahre werden<br />

aber auch die Verbesserung und Erneuerung von bestehenden Strecken wichtige<br />

Schwerpunkte bleiben. Die Verbindung von Neubau und Optimierung des bestehenden<br />

Streckennetzes wird unseren Kunden eine noch bequemere und schnellere<br />

Anbindung im Nah- und Fernverkehr bieten. Ganz im Sinne unseres gesamtheitlichen<br />

Mobilitätsverständnisses. Voraussetzung für diesen Ausbau ist die Vereinbarung<br />

zwischen dem Bund und dem <strong>ÖBB</strong>-Konzern über die Übernahme von 70%<br />

der Errichtungskosten durch den Bund.<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

„Jeder Zuwachs für die <strong>ÖBB</strong>,<br />

ob im Personen- oder Güterverkehr,<br />

ist ein Gewinn für<br />

die Umwelt. Das sieht auch<br />

unser Eigentümer so und<br />

unterstützt deshalb den<br />

Ausbau der Infrastruktur.“<br />

Peter Klugar<br />

31


32<br />

Halbmayr: Bis 2020 werden rd. 24,5 Mrd. EUR investiert, pro Jahr sind das beachtliche 2 Mrd.<br />

EUR. Mit dieser Entscheidung bekennt sich der österreichische Staat eindeutig zum notwendigen<br />

Ausbau der Bahninfrastruktur. Damit können die Anforderungen an die Bahn der Zukunft<br />

erfüllt werden, die auch ökologisch einen immer wichtigeren Stellenwert einnimmt. Uns ist<br />

aber auch bewusst, dass wir bei diesem enormen Investitionsvolumen eine absolut effiziente<br />

Mittelverwendung sicherstellen müssen, denn letztlich finanziert diese Vorhaben zu einem<br />

beachtlichen Teil indirekt der österreichische Steuerzahler.<br />

Welchen strategischen Vorteil hat die<br />

Übernahme der ungarischen MÁV Cargo<br />

für die <strong>ÖBB</strong>?<br />

Poschalko: Die Übernahme der MÁV Cargo durch die Rail Cargo<br />

Austria AG war die wichtigste Akquisition der letzten Jahre für den<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern. 2009 werden wir die Integration der MÁV Cargo vorantreiben.<br />

Gerade in diesen gesamtwirtschaftlich schwierigen Zeiten<br />

ist diese Akquisition enorm wichtig, da sie unsere Flexibilität im Güterverkehr<br />

deutlich erhöht. Güterverkehre die z.B. bisher von Ungarn an<br />

unseren Landesgrenzenvorbei-<br />

„Mit der Übernahme der<br />

MÁV Cargo werden wir unsere<br />

Marktpräsenz in Südosteuropa<br />

deutlich ausbauen und dadurch<br />

Wettbewerbsvorteile sichern.“<br />

Gustav Poschalko<br />

ge führt wurden,<br />

können wir jetzt<br />

über unser eigenes<br />

Netz steuern.<br />

Mit der Akquisition<br />

hat Rail Cargo<br />

Austria AG rd.<br />

13.000 Güterwag-<br />

gons ins Eigentum übernommen und hält nun in Summe ein Portfolio von 33.000 Waggons.<br />

Die Transaktion beinhaltet aber auch eine Werkstätte und eine Waggonerzeugung in Miskolc,<br />

die für uns auch bislang schon im Bereich der Fertigung und Waggonrevision tätig waren.<br />

Wir reduzieren damit also auch die Abhängigkeit von Erzeugern und verlängern gleichzeitig<br />

unsere Wertschöpfungskette. Im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld muss der Teilkonzern Rail<br />

Cargo Austria aber auch rasch reagieren. Das Güterverkehrsaufkommen ist in den letzten<br />

Monaten des Geschäftsjahres 20<strong>08</strong> deutlich zurückgegangen. Auf die vor uns liegenden<br />

Heraus forderungen müssen wir mit einer Forcierung unserer Vertriebsanstrengungen und<br />

einem Effizienzsteigerungsprogramm antworten.


Wie finanzieren die <strong>ÖBB</strong> eine Akquisition dieser<br />

Größenordnung, aber auch Infrastrukturprojekte und<br />

die Erneuerung des Fuhrparks?<br />

Poschalko: Die Finanzierung der Akquisition der MÁV Cargo läuft über zwei Säulen: Ein Teil<br />

wird über den Cash Flow aus dem Ergebnis finanziert, der Rest wird über den freien Kapitalmarkt,<br />

eventuell auch durch die Ausgabe einer Anleihe, finanziert.<br />

Halbmayr: Die Finanzierung der Infrastrukturinvestitionen wird über den Rahmenplan abgewickelt,<br />

der für jeweils sechs Jahre gilt und jährlich aktualisiert wird. Die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur<br />

Bau AG finanziert sich zu weiten Teilen über Anleihen, die am<br />

Kapitalmarkt begeben werden. Dafür übernimmt der Eigentümer,<br />

die Republik Österreich, die Haftungen; für Neuprojekte übernimmt<br />

der Bund ab 20<strong>08</strong> 70% der Tilgungsraten und Zinsaufwendungen<br />

verteilt über 30 Jahre. Die Anschaffungskosten für Wagenmaterial,<br />

wie etwa die rd. 816 Mio. EUR für den neuen railjet, werden wie<br />

bisher über den Cash Flow und EUROFIMA-Darlehen finanziert.<br />

Inwieweit berücksichtigt der <strong>ÖBB</strong>-Konzern Umwelt- und<br />

Nachhaltigkeitsaspekte in seiner Konzernstrategie?<br />

Klugar: Jeder Zuwachs für die <strong>ÖBB</strong>, ob im Personen- oder Güterverkehr, ist ein Gewinn für<br />

die Umwelt. Das sieht auch unser Eigentümer so und unterstützt deshalb den Ausbau der<br />

Infrastruktur und die Anschaffung neuer Züge. Es ist im Interesse aller, soviel Verkehr wie<br />

möglich von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Mit einer Steigerung im Personenverkehr<br />

von 2% und von 1,6% im Güterverkehr ist uns das 20<strong>08</strong> wiederholt gelungen. Wir<br />

werden im Laufe des Geschäftsjahres 2009 den zweiten Nachhaltigkeitsbericht erstellen<br />

und unsere überaus vielfältigen Leistungen für die Umwelt, die Gesellschaft und als Arbeitgeber<br />

dokumentieren. Damit erneuern wir unser klares Bekenntnis zu verantwortungsvollem<br />

und nachhaltigem Handeln. Gerade in Zeiten des Klimawandels muss die Bahn ein<br />

klares Signal setzen und sich als das Verkehrs- und Transportmittel der Zukunft positionieren.<br />

Denn, wer Bahn fährt, spart CO 2 – und schützt so das Klima. In wirtschaftlich angespannten<br />

Zeiten ist es aber auch wichtig, dass die <strong>ÖBB</strong> mit ihren Investitionen zu einer Belebung der<br />

Konjunktur beitragen. In Abstimmung mit unserem Eigentümer setzten<br />

wir mit Investitionen in Höhe von 700 Mio. EUR aus dem Konjunktur-<br />

belebungspaket wichtige Impulse für die Wirtschaft und Beschäftigung<br />

in Österreich.<br />

„Die rd. 816 Mio. EUR für den<br />

neuen railjet werden über<br />

den Cash Flow und EUROFIMA-<br />

Darlehen finanziert.“<br />

Josef Halbmayr<br />

„Gerade in Zeiten des Klimawandels<br />

muss die Bahn ein<br />

klares Signal setzen und sich<br />

als das Verkehrsmittel der<br />

Zukunft positionieren.“<br />

Peter Klugar<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

33


34<br />

Investitionen 20<strong>08</strong><br />

in Höhe von<br />

2.781,5 Mio. EUR<br />

Rahmenplan bestimmt<br />

Investitionsprojekte<br />

Haftungszusagen<br />

des Bundes<br />

Erfolgreiche<br />

Anleihenbegebung<br />

Investitionsoffensive<br />

des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns<br />

Ausbau und Modernisierung der Bahninfrastruktur<br />

Im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> investierte der <strong>ÖBB</strong>-Konzern in Summe rd. 2.781,5 Mio. EUR (Vj: rd. 2.529<br />

Mio. EUR) in immaterielles Anlagevermögen und Sachanlagen. Im Vergleich zu den Buchwerten der<br />

Sachanlagen wird damit eine Investitionsquote von rd. 18% (Vj: rd. 22%) erreicht. Der Großteil dieser<br />

Investitionen entfällt mit rd. 1.905,8 Mio. EUR auf den Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau, der für die<br />

Bereitstellung der notwendigen Schieneninfrastruktur verantwortlich ist. Welche Investitionen getätigt<br />

werden, wird für jeweils sechs Jahre im sogenannten Rahmenplan festgelegt. Für 20<strong>08</strong> bis 2013<br />

sieht er ein jährliches Investitionsvolumen für Neu- und Ausbauprojekte von 1,2 bis 1,4 Mrd. EUR<br />

sowie rd. 520 Mio. EUR für die Modernisierung und Verbesserung von Bestandsstrecken vor. Nachstehend<br />

wird erläutert, wie diese Investitionen finanziert werden, um im Anschluss einen Überblick<br />

der wichtigsten Investitions-Highlights des Berichtsjahres zu liefern. Detaillierte Informationen finden<br />

Sie im <strong>ÖBB</strong>-Investitionsatlas sowie im Geschäftsbericht des Teilkonzerns <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau.<br />

Infrastrukturinvestitionen gemäß Rahmenplan<br />

Im sechsjährigen Rahmenplan, der – wie in § 43 Bundesbahngesetz festgelegt – durch den Bundesminister<br />

für Verkehr, Innovation und Technologie und den Bundesminister für Finanzen genehmigt werden<br />

muss, werden die zu realisierenden Infrastrukturprojekte bestimmt. Er wird jährlich überarbeitet<br />

und um ein Jahr fortgeschrieben. Die Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur Österreichs wurden<br />

Investitionsvolumen ab 2005<br />

in Mio. EUR<br />

1.900<br />

1.800<br />

1.700<br />

1.600<br />

1.500<br />

1.400<br />

1.300<br />

1.423<br />

1.623<br />

1.879<br />

2005 2006 2007 20<strong>08</strong><br />

1.906<br />

in den letzten Jahren massiv gesteigert. Eine<br />

Vorausschau auf die projektierten Bauvorhaben<br />

bis 2020 weist aus, dass in Summe rd.<br />

24,5 Mrd. EUR (exklusive Sonderfinanzierung<br />

des Brenner Basistunnels) in den Infrastrukturausbau<br />

der Bahn investiert werden sollen. Der<br />

Fortsetzungsbedarf der bis Jahresende 20<strong>08</strong><br />

begonnenen Rahmenplan-Investitionen – unter<br />

Berücksichtigung der Auswirkungen des<br />

Rahmenplans 20<strong>08</strong>–2013 mit 2,5% vorausvalorisiert<br />

– beträgt rd. 10,6 Mrd. EUR (Vj:<br />

10.026 Mio. EUR).<br />

Nachhaltige Infrastrukturfinanzierung<br />

Im Zuge der <strong>ÖBB</strong>-Reform wurde 2005 die automatische Kostenabdeckung für Neuinvestitionen im<br />

Infrastrukturbereich auf Leistungsentgelte und Haftungszusagen des Bundes umgestellt. Damit trägt<br />

der Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau die Verantwortung für eine bedarfsgerechte und wirtschaftliche<br />

Leistungserbringung und erhält keine staatlichen Leistungsentgelte zum operativen Ergebnis.<br />

Es besteht aber die Verpflichtung zur Erfüllung jener Auflagen, die aufgrund des Aktiengesetzes und<br />

des Unternehmensreorganisationsgesetzes in Bezug auf Verschuldung und Eigenkapitalquote gestellt<br />

werden. Diese Ansprüche stellen eine große Herausforderung bei der Finanzierung von Planungs-<br />

und Bauprojekten dar, der mit einer konservativen Risikopolitik und einer verbesserten Eigenfinanzierung<br />

begegnet wird.<br />

Für die im Rahmenplan festgelegten Investitionen übernimmt der Bund die Haftung gemäß § 66<br />

Bundeshaushaltsgesetz, geleistet werden diese Investitionen jedoch direkt vom Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-<br />

Infrastruktur Bau. Er finanziert diese Projekte zum Teil aus dem generierten Cash Flow; der Anteil<br />

der Eigenfinanzierung konnte 20<strong>08</strong> weiter gesteigert werden. Der Großteil der Finanzierung erfolgt


aber über Anleiheemissionen am Kapitalmarkt. Im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> wurden fix verzinste Anleihen<br />

mit einem Gesamtvolumen von rd. 1,6 Mrd. EUR ausgegeben. Aufgrund der bestehenden Bundeshaftung<br />

verfügt die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG über eine ausgezeichnete Bonitätseinstufung (AAA/<br />

Aaa-Rating). Zusätzlich beteiligen sich die Bundesländer, Städte und Gemeinden an der Finanzierung<br />

von Infrastrukturprojekten, insbesondere wenn für sie aus derartigen Vorhaben ein Nutzen für den<br />

Nahverkehr resultiert. Einzelne Projekte von gesamteuropäischer Bedeutung werden von der Europäischen<br />

Union mitfinanziert.<br />

Mit dem Budgetermächtigungsgesetz 2007 wurde die Finanzierung des Neubaus von Bahninfrastrukturanlagen<br />

neu geregelt. Der Bund übernimmt nunmehr indirekt rd. 70% der Errichtungskosten.<br />

Zwar wird der Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau auch weiterhin die zur Finanzierung der Neubauprojekte<br />

notwendigen Finanzmittel über den Kapitalmarkt aufnehmen; 70% der Tilgungsraten und<br />

Zinsaufwendungen verteilt über 30 Jahre werden aber ab dem Geschäftsjahr 2007 durch die Republik<br />

Österreich beglichen. Für das Berichtsjahr bedeutet diese Regelung, dass der Bund von den durchgeführten<br />

Neuinvestitionen in Höhe von rd. 2,3 Mrd. EUR einen Anteil von 1,6 Mrd. EUR zuzüglich des<br />

Zinsanteils verteilt über 30 Jahre übernimmt. Diese adaptierte Finanzierungslogik trägt wesentlich zur<br />

nachhaltigen Ausrichtung der Finanzierung der österreichischen Bahninfrastruktur bei, denn nur rd.<br />

30% der Investitionen wären aus rein betriebswirtschaftlicher Sicht finanzierbar. Der Großteil erfolgt<br />

im Interesse des Wirtschaftsstandorts Österreich und zum volkswirtschaftlichen Nutzen. Im Zuge der<br />

Fortschreibung des Rahmenplans für die Jahre 20<strong>08</strong> bis 2013 wurde die Übernahme dieser Investitionskosten<br />

mit einer Einverständniserklärung zwischen den <strong>ÖBB</strong> und dem Bundesministerium für<br />

Verkehr, Innovation und Technologie fixiert.<br />

Zusätzliche Investitionen zur Belebung der österreichischen Konjunktur<br />

Angesichts der Auswirkungen der weltweiten Wirtschaftskrise hat die Bundesregierung Ende Oktober<br />

20<strong>08</strong> ein Konjunkturbelebungspaket für die Jahre 2009–2012 beschlossen, das Investitionen in<br />

Höhe von 700 Mio. EUR für den Ausbau und die Verbesserung der Bahninfrastruktur vorsieht. Rd.<br />

410 Mio. EUR davon sind für die Erneuerung des Bestandsnetzes vorgesehen, etwa 290 Mio. EUR<br />

werden in den Neu- und Ausbau von Bahnstrecken und die Modernisierung von Bahnhöfen wie jene<br />

in Leibnitz, Graz, Bruck a.d. Mur, Melk, Attnang-Puchheim, Hallwang und Seekirchen investiert.<br />

Rahmenplan 20<strong>08</strong>–2013<br />

Der im März 20<strong>08</strong> vorgestellte Rahmenplan für die Jahre 20<strong>08</strong> bis 2013 hat Investitionen in den<br />

Ausbau der Bahn in Höhe von 10,7 Mrd. EUR vorgesehen; dies entspricht einem Zuwachs um<br />

0,7 Mrd. EUR im Vergleich zum Rahmenplan 2007–2012. Um die Qualität der bestehenden Bahnstrecken<br />

zu steigern und Langsamfahrstellen zu beseitigen, wurden zusätzliche Investitionen in Höhe<br />

von 60 Mio. EUR jährlich vorgesehen.<br />

Die zentralen Streckenprojekte dieses Rahmenplans waren:<br />

- der viergleisige Ausbau der Westbahn<br />

- der viergleisige Ausbau der Unterinntal-Strecke<br />

- der Ausbau der Südbahn mit der Koralmbahn und dem Semmering-Basistunnel neu<br />

- der Lainzer Tunnel als Verbindungsstrecke zwischen West-, Süd- und Donauländebahn<br />

Bund trägt 70%<br />

der Kosten<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

10,7 Mrd. EUR für<br />

den Ausbau der Bahn<br />

35


36<br />

Bis 2015 werden die am<br />

stärksten frequentierten<br />

Bahnhöfe erneuert<br />

Eröffnungen<br />

Investitionen in<br />

das Bestandsnetz<br />

Fortschreibung des<br />

Rahmenplans<br />

Ein wichtiger Meilenstein beim Projekt „Semmering-Basistunnel<br />

neu“ wurde 20<strong>08</strong> gesetzt.<br />

Das Verfahren zur Trassenfindung und Bahnhofsauswahl<br />

wurde unter Einbeziehung der<br />

Regionen und der Länder Niederösterreich und<br />

Steiermark erfolgreich abgeschlossen. 2009<br />

werden die notwendigen Behördenverfahren<br />

gestartet.<br />

Im Rahmen der Bahnhofsoffensive werden<br />

die am stärksten frequentierten Bahnhöfe in<br />

mehreren Phasen von 2000 bis 2015 erneuert<br />

und modernisiert. In der ersten Phase wurden von 2000 bis 2005 die Bahnhöfe Feldkirch, Innsbruck,<br />

Graz, Baden, Krems, Linz, Wiener Neustadt, Leoben, Wels und Klagenfurt mit einem Investitionsvolumen<br />

von rd. 200 Mio. EUR erneuert. Zu den aktuellen Projekten im Rahmen der Bahnhofsoffensive<br />

zählen:<br />

- Neubau des Hauptbahnhofs Wien (Bauzeit: 2007–2013)<br />

- Umbau des Hauptbahnhofs Salzburg (Bauzeit: 20<strong>08</strong>–2014)<br />

- Umbau des Hauptbahnhofs St. Pölten (Bauzeit: 2006–2013)<br />

- Um- und Ausbau des Bahnhofs Wien West (Bauzeit: 20<strong>08</strong>–2011)<br />

- Modernisierung des Bahnhofs Wien Mitte (Bauzeit: 2007–2010)<br />

- Umbau Bahnhof Wien Hütteldorf (Bauzeit: 2009)<br />

Als erster Wiener Großbahnhof, der im Zuge der Bahnhofsoffensive grundlegend modernisiert wurde,<br />

konnte der Bahnhof Wien Praterstern im April 20<strong>08</strong> eröffnet werden; ebenso wurden der Bahnhof<br />

Wien Heiligenstadt und der Terminal Freudenau im Berichtsjahr in Betrieb genommen.<br />

Weiters wurden gemäß Rahmenplan 20<strong>08</strong>–2013 folgende Schwerpunkte gesetzt:<br />

- zahlreiche Nahverkehrsvorhaben in Ballungsräumen<br />

- Ausbau der Tunnelsicherheit auf Bestandsstrecken<br />

- Lärmschutzmaßnahmen<br />

- Errichtung von Park&Ride-Anlagen<br />

- umfassende Reinvestitionen<br />

Neben wesentlichen Neu- und Ausbauprojekten fokussiert der Rahmenplan 20<strong>08</strong>–2013 stärker als<br />

bislang auch die Erhaltung und Verbesserung des bestehenden Schienennetzes und die Modernisierung<br />

und Herstellung von Barrierefreiheit auf Bahnhöfen. Der Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau investiert<br />

jährlich rd. 500 Mio. EUR in die Erhaltung und Erneuerung des Bestandsnetzes und realisierte<br />

im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> mehr als 1.600 sogenannte „Basisinvestitionsprojekte“. Weitere 120 Mio. EUR<br />

investierte der Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb in die Erhaltung des Bestandsnetzes.<br />

Der fortgeschriebene Rahmenplan 2009–2014 wurde am 25. März 2009 vom Bundesministerium<br />

für Verkehr, Innovation und Technologie vorgestellt. Er sieht ein Gesamtinvestitionsvolumen von rd.<br />

13,9 Mrd. EUR für die Bahn vor. Diese Summe umfasst auch das Konjunkturbelebungspaket der<br />

Bundesregierung mit rund 700 Mio. EUR und den österreichischen Anteil am Brenner Basistunnel als<br />

Sondervorhaben. Bis 2014 werden jährlich rd. 2,3 Mrd. EUR in den Ausbau des Bahnnetzes fließen.


Nachhaltige<br />

Unternehmensführung<br />

Bekenntnis zur verantwortungsvollen Unternehmensführung<br />

Der <strong>ÖBB</strong>-Konzern ist eines der größten Unternehmen Österreichs und ist sich der damit verbundenden<br />

besonderen unternehmerischen Verantwortung bewusst. In der Unternehmensführung wird eine<br />

ausgewogene Balance aus wirtschaftlichen, ökologischen und gesellschaftlichen Interessen angestrebt.<br />

Konzernweite Nachhaltigkeitsstrukturen<br />

Um dem steigenden Stellenwert gesellschafts- und umweltpolitischer Fragestellungen gerecht zu<br />

werden, wurden die Nachhaltigkeitsagenden innerhalb des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns neu organisiert. Ziel ist es,<br />

durch die konzernweite Koordination eine weitere Steigerung der Umwelt- und Nachhaltigkeitsperformance<br />

zu erreichen.<br />

Im Februar 20<strong>08</strong> wurde in der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG ein „Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagement“<br />

implementiert. Ein konzernweiter Koordinator für Nachhaltigkeit steuert die unterschiedlichen Aktivitäten.<br />

Relevante Fragestellungen werden im sogenannten „Zentralen Nachhaltigkeitsausschuss“<br />

diskutiert, wo AnsprechpartnerInnen aus den<br />

unterschiedlichen Bereichen unter der Leitung<br />

des Konzernkoordinators die Schwerpunkte<br />

der konzernweiten Nachhaltigkeitsaktivitäten<br />

festlegen. In diese Nachhaltigkeitsstruktur<br />

wurden alle Konzerngesellschaften integriert;<br />

bereits bestehende Informations- bzw. Ablaufstrukturen<br />

wurden eingebunden. In Summe<br />

wurden so durchgängige Diskussions- und<br />

Gestaltungsprozesse zur weiteren Optimierung<br />

der nachhaltigen Gestaltung der Unternehmensführung<br />

geschaffen.<br />

- Nachhaltigkeit<br />

- CO 2 / Klima / Energie<br />

- Lärm / Abfall / Feinstaub<br />

- Naturschutz / <strong>ÖBB</strong> & Natur<br />

- Umweltförderungen<br />

- Umweltinformation & Datenservice<br />

Grundverständnis des Nachhaltigkeitsmanagements<br />

Mit den neu geschaffenen konzernweiten Nachhaltigkeitsstrukturen wurde die Grundlage zur Neubewertung<br />

und weiteren Optimierung der Nachhaltigkeitsperformance des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns gelegt. Die<br />

gesellschaftliche Verantwortung des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns wird in das neue Nachhaltigkeitsleitbild einfließen.<br />

Das Grundverständnis des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns als nachhaltiger Mobilitätsanbieter lässt sich wie folgt<br />

zusammenfassen: Wir investieren in modernste Züge und Busse, schnelle Streckenführungen und<br />

attraktive Bahnhöfe. Das sind Werte für Generationen. Wir schaffen Arbeitsplätze, helfen mit, den<br />

Wirtschaftsstandort Österreich zu sichern und bieten klimafreundliche Mobilitätsangebote für eine<br />

nachhaltige und umweltfreundliche Zukunft. Auf diesem grundsätzlichen Verständnis basieren die<br />

Handlungsfelder des Nachhaltigkeitsmanagements. Es werden Zielsetzungen definiert sowie Maßnahmen<br />

und Programme festgelegt, um diese zu erreichen.<br />

Zielsetzungen des letzten Nachhaltigkeitsberichts<br />

Im Nachhaltigkeitsbericht 2006 haben die <strong>ÖBB</strong> ihre Zielsetzungen in Bezug auf ökonomische, ökologische<br />

und soziale Belange veröffentlicht und arbeiten seither intensiv an deren Umsetzung. Zahlreiche<br />

Ziele konnten erreicht werden, andere verlangen eine langfristige Planung und weitreichende<br />

Maßnahmen und befinden sich derzeit in Umsetzung. Ökonomische Zielsetzungen wie zum Beispiel<br />

nachhaltige Produktivitätssteigerungen, eine Fortsetzung der erfolgreichen Expansion sowie die verstärkte<br />

Nutzung der Synergien von Schiene und Bus standen dabei ebenso im Fokus wie ein Beitrag<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

Balance der unterschiedlichen<br />

Interessen<br />

Koordination<br />

erhöht Nachhaltigkeitsperformance<br />

Für die folgenden<br />

<strong>ÖBB</strong>-Leitthemen wurden<br />

20<strong>08</strong> Programm-<br />

Manager Innen eingesetzt:<br />

Nachhaltigkeitsleitbild<br />

37


38<br />

Deutlich höhere CO 2 -<br />

Emissionen von Pkw<br />

und Lkw<br />

Steigerung des<br />

Wasserkraftanteils<br />

am Bahnstrom<br />

Neuer Nachhaltigkeitsbericht<br />

im Herbst 2009<br />

zum Umwelt- und Klimaschutz. Die <strong>ÖBB</strong> haben sich zum Ziel gesetzt, die Energieeffizienz im Schienenverkehr<br />

zu steigern, Kraftwerke ökologisch auszubauen und weitere Beiträge zum klima:aktiv-<br />

Programm des Lebensministeriums im Bereich Mobilität zu leisten. Auch soziale Aspekte wurden<br />

berücksichtigt: Ein konzernweites Programm zur betrieblichen Gesundheitsförderung konnte bereits<br />

2007 gestartet werden, das Aus- und Weiterbildungsprogramm wird laufend ausgebaut. Bis 2015<br />

sollen alle Bahnhöfe mit einer Frequenz von über 2.000 Reisenden pro Tag barrierefrei werden.<br />

Eine detaillierte Evaluierung der Zielsetzungen aus dem Nachhaltigkeitsbericht 2006 finden Sie im<br />

nächsten Nachhaltigkeitsbericht, der im Herbst 2009 erscheinen wird.<br />

Klimafreundliche Mobilität mit Bahn und Bus<br />

Auf den Verkehrssektor entfällt mehr als ein Viertel aller in Österreich verursachten Treibhausgase.<br />

Die Bahn bietet sowohl beim Personen- als auch beim Güterverkehr eine umweltfreundliche Alternative,<br />

wie ein Vergleich der CO 2 -Emissionen der unterschiedlichen Verkehrsträger belegt. Ein Pkw<br />

verursacht etwa acht Mal mehr CO 2 als der Bahnverkehr. Im Güterverkehr ist der CO 2 -Vorteil der<br />

Bahn noch größer, denn ein Lkw verursacht etwa 23 Mal mehr an CO 2 -Emissionen. Auch der Busverkehr<br />

der <strong>ÖBB</strong>-Postbus GmbH belastet das Klima deutlich weniger als der Individualverkehr. Bei der<br />

Anschaffung neuer Busse wird auch deren Klimaverträglichkeit berücksichtigt – die Stadtbusse in<br />

St. Pölten beispielsweise wurden auf Erdgasantrieb umgestellt.<br />

Erneuerbare Energie aus Wasserkraft für den Bahnbetrieb<br />

Die zehn vom Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau betriebenen Wasserkraftwerke decken rd. 34% des<br />

Energiebedarfs des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns. Insgesamt konnte der Wasserkraft- und Ökoenergieanteil bei der<br />

Bahnstromversorgung von 89% im Vorjahr auf 92% im Jahr 20<strong>08</strong> ausgebaut werden. Die daraus resultierenden<br />

CO 2 -Werte für den Bahnverkehr konnten somit verbessert werden: Der CO 2 -Ausstoß im<br />

Personenverkehr liegt nun<br />

CO 2 -Emissionen<br />

Gütertransport im Jahr 20<strong>08</strong><br />

Vergleich mit durchschnittlichem<br />

Lkw (Beladung 8,78 t), Werte in g/Tkm<br />

Quelle: Umweltbundesamt 2009<br />

6,7<br />

Schiene<br />

Lkw<br />

100,9<br />

CO 2 -Emissionen<br />

Personentransport im Jahr 20<strong>08</strong><br />

Vergleich mit einem durchschnittlichen Pkw<br />

(Beladung 1,18 Personen), Werte in g/Pkm<br />

Quelle: Umweltbundesamt 2009<br />

Schiene<br />

18,6<br />

weiter bei 18,6 g/Pkm, der<br />

im Güterverkehr bei 6,9 g/<br />

Tkm. Um den Wasserkraftanteil<br />

weiter auszubauen,<br />

werden bis zum Jahr 2016<br />

rd. 700 Mio. EUR in den<br />

Kraftwerksbereich investiert<br />

und die Kapazität der<br />

<strong>ÖBB</strong>-eigenen Stromproduktion<br />

um 25% gesteigert.<br />

Nachhaltigkeitsbericht 2007/<strong>08</strong><br />

Im Zwei-Jahres-Rhythmus informiert der <strong>ÖBB</strong>-Konzern über seine Leistungen und Aktivitäten auf dem<br />

Weg zu einer nachhaltigeren Unternehmensführung. Der letzte Nachhaltigkeitsbericht für das Geschäftsjahr<br />

2006 wurde im Herbst 2007 veröffentlicht; der nächste Bericht wird über die Aktivitäten<br />

in den Geschäftsjahren 2007 und 20<strong>08</strong> informieren und im Herbst 2009 erscheinen. Deshalb wurde<br />

an dieser Stelle auf eine ausführlichere Darstellung verzichtet. Weiterführende Informationen finden<br />

sich im Lagebericht ab Seite 1<strong>08</strong> und in den Geschäftsberichten der Teilkonzerne.<br />

174,4<br />

204,5<br />

Pkw Flugzeug


Corporate Governance<br />

Um das Vertrauen aller Interessengruppen zu stärken und die Transparenz der Berichterstattung zu<br />

erhöhen, befolgt der <strong>ÖBB</strong>-Konzern seit Oktober 2006 die Regeln des Österreichischen Corporate<br />

Governance Kodex.<br />

Corporate-Governance-Bericht<br />

Der <strong>ÖBB</strong>-Konzern will das Vertrauen seiner KundInnen und MitarbeiterInnen sowie auch jenes der<br />

breiten Öffentlichkeit durch eine transparente, zeitnahe und detaillierte Informationspolitik stärken.<br />

Als kapitalmarktorientiertes Unternehmen und aufgrund des hohen öffentlichen Interesses orientiert<br />

sich der <strong>ÖBB</strong>-Konzern in der Ausgestaltung und Kommunikation seiner Unternehmensführung an internationalen<br />

Standards und Best-Practice-Methoden, vor allem aber am Österreichischen Corporate<br />

Governance Kodex.<br />

Der Vorstand der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG verfolgt eine Unternehmensstrategie, wie es das Wohl des Unternehmens<br />

unter Berücksichtigung der Interessen des Eigentümers, der Republik Österreich, und der<br />

Arbeitnehmer erfordert. Er berichtet dem Aufsichtsrat regelmäßig über die Geschäftsentwicklung<br />

und legt ihm – der Satzung und dem Gesetz entsprechend – bestimmte Geschäftsfälle der <strong>ÖBB</strong>-<br />

<strong>Holding</strong> AG oder ihrer Konzernunternehmen zur Genehmigung vor. Die strategische Ausrichtung des<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzerns erfolgt in enger Abstimmung mit dem Aufsichtsrat.<br />

Bekenntnis zum Österreichischen Corporate Governance Kodex<br />

Der Österreichische Corporate Governance Kodex richtet sich in erster Linie an börsenotierte Aktiengesellschaften.<br />

Wenngleich weder der <strong>ÖBB</strong>-Konzern noch einer seiner vier Teilkonzerne mit Unternehmensanteilen<br />

an einer Börse gelistet sind, wird der Empfehlung des österreichischen Arbeitskreises für<br />

Corporate Governance entsprochen, wonach sich auch nicht-börsenotierte Unternehmen am Kodex<br />

orientieren sollten, soweit die Regeln für sie anwendbar sind. Der Vorstand und der Aufsichtsrat der<br />

<strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG haben im September 2006 den Beschluss zur Einhaltung des Österreichischen Corporate<br />

Governance Kodex gefasst. Dieses Bekenntnis, der Kodex in der für die Konzerngesellschaften<br />

geltenden Fassung sowie die Begründung etwaiger Abweichungen sind auf der <strong>Web</strong>site des <strong>ÖBB</strong>-<br />

Konzerns www.oebb.at/vip8/oebb/de/Konzern/OeCGK_im_OeBB-_Konzern/ abrufbar.<br />

Überblick zu den Abweichungen inklusive Begründungen<br />

Der Kodex umfasst drei Regelkategorien: Die Legal Requirements (L) beruhen auf zwingenden österreichischen<br />

Rechtsvorschriften und sind somit jedenfalls zu erfüllen. Für nicht börsenotierte Aktiengesellschaften<br />

sind die L-Regeln jedoch als C-Regeln zu interpretieren. Abweichungen von den sogenannten<br />

„Comply-or-Explain-Regeln“ (C-Regeln) sind öffentlich zu begründen. „Recommendations“<br />

(R-Regeln) haben lediglich Empfehlungscharakter – Abweichungen sind weder offenzulegen noch zu<br />

begründen.<br />

Gleichzeitig mit dem Bekenntnis zur Einhaltung des Österreichischen Corporate Governance Kodex<br />

wurden folgende Abweichungen der Konzerngesellschaften des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns mit folgenden Begründungen<br />

veröffentlicht:<br />

Abweichungen aufgrund der Eigentümerstruktur und fehlenden Börsennotiz<br />

Aufgrund der besonderen direkten bzw. indirekten Eigentümerstruktur des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns bzw. seiner<br />

Teilkonzerne mit der Republik Österreich als Alleinaktionär und aufgrund einer fehlenden Börsenotiz<br />

sind nachstehende Regelungen nicht anzuwenden bzw. werden nicht erfüllt: L-Regel: 1., 8.3., 19.,<br />

29. (1. Satz), 61., 63. (teilweise), 68.; C-Regel: 28., 54., 66., 69., 70., 71.; R-Regel: 72.<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

Transparente und<br />

zeitnahe Information<br />

Abweichungen und<br />

deren Begründung<br />

39


40<br />

Republik Österreich als<br />

Alleineigentümer<br />

Präsidium des Aufsichtsrates<br />

regelt Beziehung<br />

mit Vorstand<br />

Externe Evaluierung<br />

Alleinaktionär und Veröffentlichungen (Aktionärsschutz)<br />

Da die Republik Österreich Alleinaktionär der Gesellschaft ist, werden Einladungen zur Hauptversammlung,<br />

Ankündigungen der Tagesordnung sowie der Anträge und die Unterlagen für die Aktionäre<br />

und der Abstimmungsergebnisse der Hauptversammlung nicht auf der <strong>Web</strong>site der Gesellschaft<br />

veröffentlicht. Aufgrund dieser Eigentümerstruktur besteht kein über die gesetzlichen Bestimmungen<br />

hinausgehendes Schutzbedürfnis der Aktionäre. Die nachstehenden Regeln werden daher nicht angewendet:<br />

C-Regel 4., 5., 6.; R-Regel 7.<br />

Altersgrenzen<br />

In den Satzungen und den Geschäftsordnungen für den Aufsichtsrat und den Vorstand der Gesellschaften<br />

des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns sind keine Altersgrenzen für Mitglieder des Vorstandes und Aufsichtsrates festgeschrieben.<br />

Die Aufsichtsräte erachten die Einführung von allgemeinen Altersgrenzen als nicht sinnvoll<br />

und setzen bei Vorstandsbestellungen den Fokus auf die berufliche Qualifikation der Kandidaten. Die<br />

nachstehenden Regeln werden daher nicht erfüllt: C-Regel: 38. (letzter Satz), 57. (letzter Satz).<br />

Nominierungsausschuss<br />

Aufgrund der für den <strong>ÖBB</strong>-Konzern geltenden gesetzlichen Bestimmungen (öffentliche Ausschreibung<br />

gemäß Stellenbesetzungsgesetz) erscheint es zweckmäßiger, die bestehende Zuständigkeitsordnung,<br />

wonach das Präsidium des Aufsichtsrates (Vorsitzender und seine Stellvertreter) sich mit sämtlichen<br />

Beziehungen der Gesellschaft zu den Vorstandsmitgliedern zu befassen hat, beizubehalten. Die<br />

C-Regel 41 kommt daher nicht zur Anwendung.<br />

Vergütungsausschuss<br />

Da sich das Präsidium des Aufsichtsrates auch mit der Frage der Vergütung des Vorstandes zu befassen<br />

hat, wird eine Änderung der bestehenden Zuständigkeitsordnung im Aufsichtsrat als nicht<br />

notwendig erachtet. Die C-Regel 43 wird daher nicht angewendet.<br />

Vorstandsvergütungen<br />

Die Offenlegung der Vergütung liegt in der persönlichen Entscheidungssphäre jedes Vorstandsmitglieds;<br />

eine Veröffentlichung im Geschäftsbericht erfolgt daher nicht. Der Empfehlung der R-Regel 31<br />

wird daher nicht nachgekommen.<br />

Veröffentlichungen<br />

Auf unserer <strong>Web</strong>site (www.oebb.at) können weiters eingesehen werden:<br />

- Evaluierung der Einhaltung der Regelungen<br />

des Corporate Governance Kodex durch<br />

die Confida Wirtschaftstreuhandgesellschaft<br />

m.b.H. sowie die Rechtsanwaltskanzlei<br />

Lansky, Ganzger & Partner Rechtsanwälte<br />

GmbH<br />

- Satzungen sowie Auszüge der Geschäfts-<br />

ordnungen für den Aufsichtsrat der<br />

- <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG<br />

- <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG<br />

- Rail Cargo Austria AG<br />

- <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG<br />

- <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb AG<br />

- Mitglieder der Prüfungsausschüsse<br />

Unabhängigkeit<br />

Als Kriterien zur Feststellung der Unabhängigkeit der Aufsichtsratsmitglieder gelten jene, die im<br />

Österreichischen Corporate Governance Kodex (Anhang 1) definiert sind.


Aktionärsstruktur<br />

Die Republik Österreich ist alleiniger Aktionär der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG, die wiederum sämtliche Anteile<br />

an der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG, der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb AG, der <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG<br />

und der Rail Cargo Austria AG hält. Bei der Umsetzung des Österreichischen Corporate Governance<br />

Kodex sind diese vier Teilkonzerne eingebunden.<br />

Vergütung des Managements<br />

Grundsätze der Erfolgsbeteiligung<br />

Die Grundsätze für die Erfolgsbeteiligung der Führungskräfte des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns (Vorstände der <strong>ÖBB</strong>-<br />

<strong>Holding</strong> AG, Vorstände der Mutterunternehmen der Teilkonzerne und Geschäftsführer von Gesellschaften<br />

in ähnlichen Ebenen) stellen sich folgendermaßen dar:<br />

In den Dienstverträgen der Führungskräfte wurde eine leistungsorientierte Komponente (MbO –<br />

Management by Objectives) eingeführt, wodurch sich der Erfolg des Unternehmens maßgeblich auf<br />

die Entlohnung auswirkt. Generell erhalten die Führungskräfte einen Lohnbestandteil von 2/3 als<br />

Fixum und einen Bestandteil von 1/3 als erfolgsabhängige Komponente. Zwecks Zieldefinition wird<br />

jährlich am Beginn des Geschäftsjahres individuell je Gesellschaft eine Score Card erstellt, in der klar<br />

vereinbarte quantitative und qualitative Zielgrößen definiert sind, die im Regelfall anspruchsvoller als<br />

die Budgetwerte festgelegt werden. Die Zielgrößen orientieren sich am Erfolg des Gesamtkonzerns,<br />

an der Strategie und an den Schwerpunkten des Gesamtkonzerns.<br />

Die Führungskräfte des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns nehmen an einem außerbetrieblichen Pensionskassenmodell<br />

teil, das beitragsorientiert ausgerichtet ist. Eine Pensionszusage seitens des Unternehmens gibt es<br />

nicht. Die Anwartschaften und Ansprüche des Vorstandes der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG im Falle der Beendigung<br />

der Funktion bzw. des Anstellungsverhältnisses richten sich nach den entsprechenden Bestimmungen<br />

des Stellenbesetzungsgesetzes. Darüber hinausgehende Ansprüche bestehen nicht.<br />

Risikomanagement<br />

Im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> erfolgte eine konzernweite Identifizierung, Analyse, Bewertung und Berichterstattung<br />

der unterschiedlichen Risiken des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns. Dieser Risikomanagementprozess wurde<br />

zentral und unternehmensübergreifend für den gesamten <strong>ÖBB</strong>-Konzern durch das Corporate Risk<br />

Management der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG koordiniert. In den Teilkonzernen sowie in allen relevanten Gesellschaften<br />

wurden Verantwortliche benannt, die diesen Risikomanagementprozess dezentral durchführen.<br />

Zudem ist eine Reportingsystematik eingerichtet worden, wonach in regelmäßigen Abständen<br />

Berichte der jeweiligen Konzerngesellschaften in einen umfassenden Risikobericht des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns<br />

münden, der auf alle Schlüsselrisiken eingeht. Diese werden bewertet, nach Priorität gereiht und in<br />

einer Konzernbetrachtung direkt mit dem Vorstand der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG analysiert. Die laufende Beobachtung<br />

der definierten Schlüsselrisiken soll darüber hinaus eine unverzügliche Meldung etwaiger<br />

Veränderungen an den Vorstand sicherstellen.<br />

Mit diesem Risikomanagement-System wird sichergestellt, dass dem <strong>ÖBB</strong>-Konzern eine systematische,<br />

laufende und umfassende Beobachtung des Risikoumfelds sowie ein aktives Management der<br />

Risiken möglich sind. Im Jahr 2009 soll das bestehende Risikomanagement-System weiter ausgebaut<br />

werden, um auf Basis der Planungs-, Controlling- und Strategie-Prozesse und unterstützt durch interne<br />

Richtlinien und Berichte der verantwortlichen Akteure eine fundierte und frühzeitige Risikoerkennung<br />

und Risikosteuerung in der <strong>ÖBB</strong>-Gruppe zu ermöglichen.<br />

Erfolgsabhängige<br />

Vergütung für<br />

Führungskräfte<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

Konzernweite<br />

Bewertung von Risiken<br />

Ausbau des<br />

Risikomanagement-<br />

Systems<br />

41


42<br />

Prüfpflicht für alle<br />

Gesellschaften mit 50%<br />

<strong>ÖBB</strong>-Beteiligung<br />

Prüfung nach internationalen<br />

Grundsätzen<br />

Externe Evaluierung<br />

Entsprechend den Regeln des Österreichischen Corporate Governance Kodex ist im Zuge der jährlichen<br />

Abschlussprüfung eine Einschätzung der Funktionsfähigkeit des Risikomanagement-Systems<br />

durch externe Wirtschaftsprüfer vorgesehen. Für den <strong>ÖBB</strong>-Konzern ist dies per 31.12.20<strong>08</strong> erfolgt.<br />

Die Evaluierung des Risikomanagement-Systems ergab keinen Grund zu Beanstandungen.<br />

Konzernrevision<br />

Die Konzernrevision unterstützt in erster Linie den Vorstand und den Aufsichtsrat der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG<br />

in der Wahrnehmung der jeweiligen Funktionen und Verantwortungen. Darüber hinaus übernimmt die<br />

Konzernrevision für die einzelnen Konzerngesellschaften auch die Funktion der Internen Revision. Somit<br />

zählen zu den Hauptaufgaben der Konzernrevision die Prüfung und Beurteilung von Prozessen und Systemen<br />

des Risikomanagements, interne Kontrollen und alle mit Corporate Governance zusammenhängende<br />

Fragestellungen. Die <strong>ÖBB</strong>-Konzernrevision ist dem Vorstand der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG unterstellt, der<br />

auch die diesbezügliche Kommunikation mit dem Aufsichtsrat übernimmt. Der jeweilige Auftraggeber<br />

(<strong>Holding</strong>-Vorstand bzw. Vorstand oder Geschäftsführung der Konzerngesellschaft) wird vom Leiter der<br />

Konzernrevision regelmäßig über den Status der Prüfungen informiert. Zusätzlich wird über alle beauftragten<br />

Prüfungen ein schriftlicher Bericht verfasst, der vom jeweiligen Auftraggeber inklusive allfälliger<br />

Empfehlungen der Konzernrevision beschlossen wird. Der Prüfpflicht durch die Konzernrevision unterliegen<br />

alle Konzerngesellschaften, an denen die <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG mittelbar oder unmittelbar einen Anteil<br />

von mindestens 50% hält, sowie deren Organisationseinheiten, Geschäftsbereiche und Projekte. Die<br />

Konzernrevision erstellt einen Prüfungsplan, der einem risikoorientierten Ansatz und strategischen Aspekten<br />

folgt und Themenvorschläge wesentlicher Konzerngesellschaften berücksichtigt. Ein Revisionshandbuch<br />

liefert detaillierte Vorgaben zur Ausübung, Funktion und Vorgehensweise der Konzernrevision.<br />

Die Wirtschaftsprüfer<br />

Die Zusammenarbeit zwischen den drei bestellten Wirtschaftsprüfungskanzleien und den Aufsichtsräten<br />

der Konzernunternehmen erfolgt laufend. Die Jahresabschlussprüfungen wurden gemäß C-Regel<br />

74 nach internationalen Grundsätzen (ISA) durchgeführt (z.B. ISA 240 „Fraud and Error“, ISA 320<br />

„Wesentlichkeit“, ISA 400 „Risikobeurteilung und Kontrolle“ und ISA 700 „Bestätigungsbericht des<br />

Abschlussprüfers“). Die Kosten der Wirtschaftsprüfung betragen für das Jahr 20<strong>08</strong> ca. 2,3 Mio. EUR.<br />

Evaluierung der Einhaltung der Regelungen<br />

des Corporate Governance Kodex<br />

Die Umsetzung und Richtigkeit unserer öffentlichen Erklärungen zur Beachtung des Corporate Governance<br />

Kodex haben die Confida Wirtschaftstreuhand GmbH unter Anwendung der Regelungen der<br />

„International Federation of Accounts“ für die Durchführung von Aufträgen zur prüferischen Durchsicht<br />

sowie die Rechtsanwaltskanzlei Lansky, Ganzger & Partner Rechtsanwälte GmbH evaluiert und<br />

darüber Berichte erstattet, die auf www.oebb.at eingesehen werden können. Die Evaluierung durch<br />

die Prüfer zur Einhaltung der Regelungen des Kodex und der Richtigkeit der öffentlichen Berichterstattung<br />

hat ergeben, dass die öffentlichen Erklärungen über die Beachtung des Kodex mit den<br />

in den Berichten enthaltenen Anmerkungen zutreffend sind. Den Themenbereich des Kodex zum<br />

Abschlussprüfer hat die Rechtsanwaltskanzlei Lansky, Ganzger & Partner Rechtsanwälte GmbH untersucht<br />

und einen Bericht erstattet, der keine Beanstandungen ergeben hat.


Mitglieder des Vorstandes<br />

DI Peter Klugar<br />

- Mitglied des Vorstandes der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG seit 1.12.2007, bestellt bis 31.12.2010<br />

- Sprecher des Vorstandes seit 26.5.20<strong>08</strong><br />

- Mitglied des Vorstandes der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb AG von 27.8.2004 bis 29.2.20<strong>08</strong><br />

Geboren 1949 in Graz, Studium Wirtschaftsingenieurwesen<br />

an der Universität Graz. Von 1978 bis 1984 in<br />

den Bereichen bautechnische Verkehrsplanung und<br />

Planung von Bahnhofsanlagen der <strong>ÖBB</strong> tätig; von 1985<br />

bis 1987 verschiedene Stabsfunktionen in der Unternehmensplanung.<br />

Wechsel ins Bundesministe rium<br />

für Verkehr von 1988 bis 1991. Im Jahr 1991 Eintritt<br />

in die Strategische Planung der <strong>ÖBB</strong>; 1991 bis 1992<br />

Übernahme der Leitung des Straßentransportdienstes<br />

(Bus- und Lkw-Bereich). Ab 1995 Leiter des Geschäftsbereichs<br />

Netz bis 2004, Erteilung der Prokura im Jahr<br />

1999. Von 1999 bis 2002 Geschäftsführer der Schieneninfrastruktur-Dienstleistungsgesellschaft<br />

mbH (SCHIG). Von 2003 bis 2006 international tätig<br />

als Vizepräsident von Rail Net Europe. Im Jahr 2004 Bestellung zum Vorstandsdirektor der<br />

<strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb AG, mit 1.12.2007 Bestellung zum Vorstandsdirektor der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong><br />

AG und seit Mai 20<strong>08</strong> Sprecher des Vorstandes der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG.<br />

Verantwortungsbereiche und Funktionen im <strong>ÖBB</strong>-Konzern:<br />

- Strategie/Unternehmensentwicklung, Konzernkommunikation, Konzernrevision, Personal,<br />

Umwelt, Informationstechnologie<br />

- Vorsitzender des Aufsichtsrates der <strong>ÖBB</strong>-Dienstleistungs GmbH seit 26.11.20<strong>08</strong><br />

Erstmalig gewählt 28.10.20<strong>08</strong> und bestellt bis zum Gesellschafterbeschluss 2010<br />

- 1. Stellvertreter des Aufsichtsratsvorsitzenden der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb AG seit 26.6.20<strong>08</strong><br />

Erstmalig gewählt 14.4.20<strong>08</strong> und bestellt bis zur Hauptversammlung 2010<br />

- 1. Stellvertreter des Aufsichtsratsvorsitzenden der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG seit 26.6.20<strong>08</strong><br />

Erstmalig gewählt 14.4.20<strong>08</strong> und bestellt bis zur Hauptversammlung 2011<br />

Vorsitzender des Investitionsausschusses des Aufsichtsrates der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG<br />

Externe Funktionen:<br />

- Präsident der Österreichischen Verkehrswissenschaftlichen Gesellschaft<br />

- Vorstandsmitglied der Forschungsgemeinschaft Straße und Verkehr<br />

- Vorstandsmitglied der Industriellenvereinigung<br />

- Mitglied des Österreichischen Verkehrssicherheitsbeirates<br />

- Mitglied des CER-Management Committee<br />

- Aufsichtsratsmitglied des Institutes für Gesundheitsförderung und Prävention GmbH<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

43


44<br />

Mag. Josef Halbmayr MBA<br />

- Mitglied des Vorstandes der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG<br />

- Seit 1.11.20<strong>08</strong>, bestellt bis 31.10.2012<br />

- Mitglied des Vorstandes der <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG seit 1.12.2007, bestellt bis 31.12.2011<br />

Geboren 1955 in St. Peter/Au, Studium der Betriebswirtschaftslehre<br />

an der Johannes Kepler<br />

Universität Linz, Master of Business Administration<br />

mit Schwerpunkt Corporate Finance,<br />

Marketing und International Business an der<br />

University of Toronto. Von 1985 bis 1990 Geschäftsstellenleiter<br />

COM Shop & Systems, Leiter<br />

Zentrale Dienste beim Landesverlag Linz.<br />

1991 wechselte er zu CPC International – C.H.<br />

Knorr, wo er die Leitung des Controllings und<br />

der Strategischen Planung übernahm. 1995<br />

erfolgte sein Eintritt bei der Firma Felbermayr in Wels als Business Development Manager. Von<br />

1997 bis 1999 war er Leiter des Unternehmensbereichs Postauto bei der Post und Telekom Austria<br />

AG. 1999 wechselte er zur Österreichischen Post AG, als Vorstandsmitglied verantwortlich<br />

für die Bereiche Filialnetz und Paket. 2005 wurde er Vorstandsmitglied der Wiener Privatbank<br />

Immobilieninvest AG in Wien. Mit 1.12.2007 wurde er Vorstand der <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG<br />

mit den Verantwortungsbereichen Rechnungs wesen & Controlling, Recht, Personal und Systeme<br />

& Prozesse sowie Corporate Development. Mit 1.11.20<strong>08</strong> wurde er zum Vorstandsmitglied der<br />

<strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG bestellt.<br />

Verantwortungsbereiche und Funktionen im <strong>ÖBB</strong>-Konzern:<br />

- Rechnungswesen, Group Controlling, Corporate Treasury, Recht<br />

- Vorstandsmitglied der <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG<br />

Seit 1.12.2007, bestellt bis 31.12.2011<br />

- Aufsichtsrat der Rail Cargo Austria AG<br />

Erstmalig gewählt am 25.2.2009 und bestellt bis zur Hauptversammlung 2010<br />

- Vorsitzender des Aufsichtsrates der Österreichischen Postbus AG seit 27.11.20<strong>08</strong><br />

Erstmalig gewählt 26.3.20<strong>08</strong> und bestellt bis zu Hauptversammlung 2011<br />

- Aufsichtsrat der <strong>ÖBB</strong>-Postbus GmbH<br />

Erstmalig gewählt 25.3.20<strong>08</strong> und bestellt bis zum Gesellschafterbeschluss 2010<br />

- Aufsichtsrat der <strong>ÖBB</strong>-Dienstleistungs GmbH<br />

Erstmalig gewählt 29.12.20<strong>08</strong> und bestellt bis zum Gesellschafterbeschluss 2010<br />

- Aufsichtsrat der <strong>ÖBB</strong>-Traktion GmbH<br />

Erstmalig gewählt 7.5.20<strong>08</strong> und bestellt bis zum Gesellschafterbeschluss 2010<br />

- Stellvertreter des Aufsichtsratsvorsitzenden der <strong>ÖBB</strong>-Technische Services GmbH seit 23.2.2009<br />

Erstmalig gewählt 23.2.2009 und bestellt bis zum Gesellschafterbeschluss 2010<br />

- Beirat City Air Terminal Betriebsgesellschaft m.b.H. (CAT)<br />

Externe Funktionen:<br />

- Vorsitzender des Aufsichtsrates der Rundfunk und Telekom Regulierungs GmbH<br />

- Aufsichtsrat der Severin <strong>Holding</strong> GmbH


KR Gustav Poschalko<br />

- Mitglied des Vorstandes der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG seit 1.12.2007, bestellt bis 31.12.2010<br />

- Mitglied des Vorstandes der Rail Cargo Austria AG von 1.10.2004 bis 31.1.20<strong>08</strong><br />

Geboren 1940 in Wien, nach dem Besuch des Realgymnasiums<br />

in Wien Ausbildung zum Speditionskaufmann<br />

von 1955 bis 1957 bei Gebrüder Weiss Gesellschaft<br />

mbH Internationale Spedition und danach bis 1960 in<br />

der Tarifabteilung inkl. der Schadens-, Luftfracht- und<br />

Massengutabteilung dieses Unternehmens tätig. Von<br />

1960 bis 1962 bei der Österreichisch-Alpine Montangesellschaft<br />

mit der Behandlung von Transportfragen<br />

und der zollmäßigen Behandlung von Gütern beauftragt.<br />

Ab September 1962 Tätigkeit bei Interfracht<br />

Internationale Frachtdienste Gesellschaft mbH und Express Internationale Speditions Gesellschaft<br />

mbH. Ab Juli 1982 Geschäftsführer der Interfracht und ab Mai 1983 Geschäftsführer der Express,<br />

nach Umwandlung dieses Unternehmens in eine Aktiengesellschaft als Einzelvorstand verantwortlich.<br />

Mit Übernahme des Unternehmens durch die <strong>ÖBB</strong> per 1.1.1999 und der damit verbundenen<br />

Gründung der Speditions <strong>Holding</strong> AG Vorstand dieses neu gegründeten Unternehmens.<br />

Verantwortungsbereiche und Funktionen im <strong>ÖBB</strong>-Konzern:<br />

- Güterverkehr und Logistik, Personenverkehr, Traktion, Technische Services und Einkauf<br />

- Mitglied des Vorstandes der Rail Cargo Austria AG bis 31.1.20<strong>08</strong><br />

- Aufsichtsrat der <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG<br />

Erstmalig gewählt am 14.4.20<strong>08</strong> und bestellt bis zur Hauptversammlung 2010<br />

- Aufsichtsrat der Rail Cargo Austria AG<br />

Erstmalig gewählt am 14.4.20<strong>08</strong> und bestellt bis zur Hauptversammlung 2010<br />

- Vorsitzender des Aufsichtsrates der <strong>ÖBB</strong>-Postbus GmbH seit 10.4.20<strong>08</strong><br />

Erstmalig gewählt 25.3.20<strong>08</strong> und bestellt bis zum Gesellschafterbeschluss 2010<br />

- Vorsitzender des Aufsichtsrates der <strong>ÖBB</strong>-Traktion GmbH seit 14.4.20<strong>08</strong><br />

Erstmalig gewählt 25.10.2004 und bestellt bis zum Gesellschafterbeschluss 2010<br />

- Aufsichtsrat der <strong>ÖBB</strong>-Technische Services GmbH<br />

Erstmalig gewählt 25.10.2004 und bestellt bis zum Gesellschafterbeschluss 2010<br />

- Vorsitzender des Aufsichtsrates der RAABERSPED Kft., CSKD Intrans a.s.<br />

- Vorsitzender des Verwaltungsrates der Express-Interfracht Hellas S.A., Express Italia s.r.l.<br />

- Mitglied des Verwaltungsrates Express-Interfracht Liechtenstein<br />

- Vorsitzender des Beirates der Dolphin Shipping GmbH, Express-Interfracht mezinarodni<br />

spedice CZ , AgroFreight GmbH, Entsorgungslogistik Austria, HAELA Abfallverwertung GmbH,<br />

Raabersped, Intercontainer Austria<br />

- Stellvertretender Vorsitzender des Beirates der Industriewaggon GmbH, Car Rail Logistics GmbH<br />

- Mitglied des Beirates Express-Interfracht Internationale Spedition GmbH, Speditions <strong>Holding</strong><br />

GmbH, ChemFreight<br />

- Mitglied des Vorstandes MÁV Cargo Zrt.<br />

Externe Funktionen:<br />

- Vorsitzender des Aufsichtsrates der ETRANSA Speditions AG, Express Slovakia „Medzinárodná<br />

preprava, a.s.“, Hungaria Intermodal Kft.<br />

- Vizepräsident (Vice Chairman) Coordinating Council of Transsibirian Transportation (CCTST)<br />

- Geschäftsführer der ChemFreight Transport, Logistik & Waggonvermietung GmbH, Kadmos s.r.o.<br />

- Mitglied des Verwaltungsrates der TMF Transports Terrestres Maritimes et Fluviaux SA<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

45


46<br />

Mag. Erich Söllinger<br />

Mitglied des Vorstandes der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG seit 20.4.2004 bis 31.10.20<strong>08</strong><br />

Verantwortungsbereiche und Funktionen im <strong>ÖBB</strong>-Konzern bis 31.10.20<strong>08</strong>:<br />

- Rechnungswesen, Group Controlling, Corporate Treasury, Recht, Mergers & Acquisitions,<br />

Interne Services<br />

- Vorsitzender des Aufsichtsrates der <strong>ÖBB</strong>-Dienstleistungs GmbH, erstmalig gewählt 7.3.2005<br />

- Stellvertreter des Aufsichtsratsvorsitzenden der <strong>ÖBB</strong>-Postbus GmbH, erstmalig gewählt<br />

1.10.2004<br />

- Vorsitzender des Aufsichtsrates der Österreichischen Postbus AG, erstmalig gewählt 15.9.2003<br />

- Aufsichtsrat der <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG, wiedergewählt am 14.4.20<strong>08</strong><br />

- Aufsichtsrat der Rail Cargo Austria AG, wiedergewählt am 14.4.20<strong>08</strong><br />

- Aufsichtsrat der <strong>ÖBB</strong>-Technische Services GmbH, erstmalig gewählt am 7.8.2007<br />

- Aufsichtsrat der <strong>ÖBB</strong>-Traktion GmbH bis 18.3.20<strong>08</strong>, erstmalig gewählt am 2.8.2007<br />

Externe Funktionen:<br />

- Mitglied des Verwaltungsrates EUROFIMA Europäische Gesellschaft für die Finanzierung von<br />

Eisenbahnmaterial AG bis 31.10.20<strong>08</strong><br />

Mag. Martin Huber<br />

Mitglied des Vorstandes der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG seit 1.11.2004,<br />

Sprecher des Vorstandes seit 1.1.2005, Vorsitzender des Vorstandes und Generaldirektor<br />

seit 16.11.2007 bis 22.4.20<strong>08</strong>.<br />

Verantwortungsbereiche und Funktionen im <strong>ÖBB</strong>-Konzern bis 22.4.20<strong>08</strong>:<br />

- Strategie, Organisation, Personal, Konzernkommunikation, Konzernrevision,<br />

Beteiligungsmanagement und Errichtung-Infrastruktur<br />

- Vorsitzender des Aufsichtsrates der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb AG, unabhängig, erstmalig<br />

gewählt 28.10.2004<br />

- Vorsitzender des Aufsichtsrates der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG, erstmalig gewählt 16.3.2005<br />

- Stellvertreter des Aufsichtsratsvorsitzenden der <strong>ÖBB</strong>-Dienstleistungs GmbH, erstmalig gewählt<br />

14.10.2004<br />

- Vorsitzender des Aufsichtsrates der <strong>ÖBB</strong>-Immobilienmanagement GmbH seit 11.9.2007,<br />

erstmalig gewählt 13.10.2004, wiedergewählt 21.8.2007<br />

- Vorsitzender des Aufsichtsrates der Brenner Eisenbahn GmbH seit 9.10.2007, erstmalig gewählt<br />

am 11.9.2007<br />

Externe Funktionen:<br />

- Stellvertreter des Aufsichtsratsvorsitzenden der Österreichischen Verkehrskreditbank AG


Der Aufsichtsrat<br />

Die Grundlage für die Tätigkeit des Aufsichtsrates bilden in erster Linie das Aktiengesetz, die Satzung<br />

der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG, die Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat sowie der Corporate Governance<br />

Kodex der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG. Als „unabhängig“ im Sinne der Generalklausel der Regel 53 gelten jene<br />

Mitglieder des Aufsichtsrates, die die Kriterien zur Feststellung der Unabhängigkeit gemäß Österreichischem<br />

Corporate Governance Kodex (Anhang 1) erfüllen.<br />

Mitglieder und Ausschüsse des Aufsichtsrates der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG und deren weitere<br />

Aufsichtsratsfunktionen im <strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Der Aufsichtsrat zählt per 31. Dezember 20<strong>08</strong> zwölf Mitglieder – acht Mitglieder wurden als Kapitalvertreter<br />

von der Hauptversammlung gewählt und vier Mitglieder vom Betriebsrat als Belegschaftsvertreter<br />

entsendet. Der Aufsichtsrat kommt seiner Tätigkeit grundsätzlich im Plenum nach.<br />

Als Ausschuss ist lediglich der gesetzlich vorgeschriebene Prüfungsausschuss eingerichtet, der sich<br />

vorbereitend für den Gesamtaufsichtsrat mit allen Fragen des Jahresabschlusses, dessen Prüfung und<br />

Aspekten der Konzernrechnungslegung befasst. Für die Regelung der Beziehungen zwischen der<br />

Gesellschaft und den Mitgliedern des Vorstandes ist das Präsidium des Aufsichtsrates verantwortlich.<br />

Die nachstehende Aufstellung gibt Auskunft über die Mitglieder des Aufsichtsrates der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong><br />

AG, deren Bestelldauer und weitere Aufsichtsratsmandate:<br />

DI Horst Pöchhacker<br />

geb. 1938, Vorsitzender, unabhängig<br />

Erstmalig gewählt 29.5.2007 und bestellt bis zur Hauptversammlung 2010<br />

Weitere Funktionen im <strong>ÖBB</strong>-Konzern:<br />

- Vorsitzender des Aufsichtsrates der <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG, erstmalig gewählt 29.5.2007<br />

und bestellt bis zur Hauptversammlung 2010<br />

- Vorsitzender des Aufsichtsrates der Rail Cargo Austria AG, erstmalig gewählt 29.5.2007 und<br />

bestellt bis zur Hauptversammlung 2010<br />

Funktionen außerhalb des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns:<br />

- Stellvertreter des Aufsichtsratsvorsitzenden der Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft,<br />

Bundesimmobiliengesellschaft m.b.H., UBM Realitätenentwicklung<br />

Aktiengesellschaft, Brenner Basistunnel BBT SE<br />

- Aufsichtsrat der Wiener Städtische Wechselseitige Versicherungsanstalt-Vermögensverwaltung,<br />

CA Immobilien Anlagen Aktiengesellschaft<br />

Dr. Eduard Saxinger<br />

geb. 1947, 1. Stellvertreter des Vorsitzenden, unabhängig<br />

Erstmalig gewählt 29.5.2007 und bestellt bis zur Hauptversammlung 2010<br />

Weitere Funktionen im <strong>ÖBB</strong>-Konzern:<br />

- Vorsitzender des Aufsichtsrates, Stellvertreter des Vorsitzenden bis 26.6.20<strong>08</strong>, der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur<br />

Bau AG, erstmalig gewählt 29.5.2007 und bestellt bis zur Hauptversammlung 2011<br />

- Vorsitzender des Aufsichtsrates, Stellvertreter des Vorsitzenden von 21.4.20<strong>08</strong> bis 26.6.20<strong>08</strong>,<br />

der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb AG, erstmalig gewählt 29.5.2007 und bestellt bis zur Hauptversammlung<br />

2010<br />

Funktionen außerhalb des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns:<br />

- Aufsichtsratsvorsitzender Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft<br />

- Geschäftsführer Saxinger, Chalupsky und Partner Rechtsanwälte GmbH<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

47


48<br />

Franz Rauch<br />

geb. 1940, 2. Stellvertreter des Vorsitzenden, unabhängig<br />

Erstmalig gewählt 31.3.2004 und bestellt bis zur Hauptversammlung 2010<br />

Weitere Funktionen im <strong>ÖBB</strong>-Konzern:<br />

- 2. Stellvertreter des Vorsitzenden der <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG seit 16.4.20<strong>08</strong>,<br />

erstmalig gewählt 14.4.20<strong>08</strong> und bestellt bis zur Hauptversammlung 2010<br />

- Stellvertreter des Vorsitzenden der Rail Cargo Austria AG,<br />

erstmalig gewählt 23.9.2004 und bestellt bis zur Hauptversammlung 2010<br />

Funktionen außerhalb des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns:<br />

- Aufsichtsrat der Bank Austria-Member of UniCredit Group, Fohrenburg Beteiligungs-AG,<br />

Hirschmann Automotive GmbH, OTAG Oberflächentechnologie AG, Treibacher Industrie AG,<br />

Vorarlberger Kraftwerke AG, Vorarlberger Illwerke AG, Wienerberger AG<br />

DI Herbert Kasser<br />

geb. 1964, 3. Stellvertreter des Vorsitzenden, unabhängig<br />

Erstmalig gewählt 27.4.2007 und bestellt bis zur Hauptversammlung 2010<br />

Weitere Funktionen im <strong>ÖBB</strong>-Konzern:<br />

- 2. Stellvertreter des Vorsitzenden, Stellvertreter des Vorsitzenden von 21.4.20<strong>08</strong> bis 26.6.20<strong>08</strong>,<br />

der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb AG<br />

Erstmalig gewählt 27.8.2004 und bestellt bis zur Hauptversammlung 2010<br />

- 2. Stellvertreter des Vorsitzenden, Stellvertreter des Vorsitzenden von 21.4.20<strong>08</strong> bis 26.6.20<strong>08</strong><br />

der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG<br />

Erstmalig gewählt 16.3.2005 und bestellt bis zur Hauptversammlung 2011<br />

Funktionen außerhalb des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns:<br />

- Aufsichtsrat der Bundesimmobiliengesellschaft m.b.H., BIG Finanzdienstleistungen GmbH, BIG<br />

Entwicklungs- und Verwertungs GmbH, Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs AG,<br />

Österreichische Bundesforste AG, Brenner Basistunnel BBT SE, Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft<br />

mbH, Schieneninfrastruktur-Dienstleistungsgesellschaft mbH<br />

Wilhelm Haberzettl<br />

(Belegschaftsvertreter), geb. 1956, 4. Stellvertreter des Vorsitzenden, unabhängig<br />

Erstmalig entsendet 31.3.2004<br />

Wilhelm Haberzettl wurde bereits ab 1.11.1996 in den Aufsichtsrat der Österreichischen<br />

Bundesbahnen entsendet.<br />

Weitere Funktionen im <strong>ÖBB</strong>-Konzern:<br />

- Aufsichtsrat der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG, erstmalig entsendet 16.3.2005<br />

Kurt Eder<br />

geb. 1946, unabhängig<br />

Erstmalig gewählt 13.8.20<strong>08</strong> und bestellt bis zur Hauptversammlung 2010<br />

Weitere Funktionen im <strong>ÖBB</strong>-Konzern:<br />

- Aufsichtsrat der <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG, erstmalig gewählt 14.4.20<strong>08</strong> und bestellt bis zur<br />

Hauptversammlung 2010<br />

- Aufsichtsrat der Rail Cargo Austria AG, erstmalig gewählt 14.4.20<strong>08</strong> und bestellt bis zur<br />

Hauptversammlung 2010


Mag. Maria Kubitschek<br />

geb. 1962, unabhängig<br />

Erstmalig gewählt 27.4.2007 und bestellt bis zur Hauptversammlung 2010<br />

Weitere Funktionen im <strong>ÖBB</strong>-Konzern:<br />

- Aufsichtsrat der <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG, erstmalig gewählt 29.5.2007 und bestellt bis zur<br />

Hauptversammlung 2010<br />

Funktionen außerhalb des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns:<br />

- Aufsichtsrat der Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft,<br />

Austrian Research Centers GmbH, Forschungs-Förderungs-Gesellschaft<br />

Dr. Leopold Specht<br />

geb. 1956, unabhängig<br />

Erstmalig gewählt 27.4.2007 und bestellt bis zur Hauptversammlung 2010<br />

Funktionen außerhalb des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns:<br />

- Geschäftsführender Gesellschafter Specht Rechtsanwalt GmbH, Dr. Leopold Specht<br />

Beteiligungs- und Vermögensverwaltung GmbH<br />

- Geschäftsführer Specht Asset Management Services GmbH<br />

- Aufsichtsrat Austro Control Österreichische Gesellschaft für Zivilluftfahrt GmbH<br />

Mag. Christian Teufl<br />

geb. 1952, unabhängig<br />

Erstmalig gewählt 13.8.20<strong>08</strong> und bestellt bis zur Hauptversammlung 2010<br />

Funktionen außerhalb des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns:<br />

- Vorstand LEIPNIK-LUNDENBURGER INVEST Beteiligungs-AG,<br />

- Geschäftsführung BL Syndikat Beteiligungs Gesellschaft m.b.H.,<br />

Estezet Beteiligungsgesellschaft m.b.H.,<br />

- Marchfelder Zuckerfabriken Gesellschaft m.b.H., MAZ Beteiligungs GmbH, Raiffeisen-Invest-<br />

Gesellschaft m.b.H., SALVELINUS Handels- und Beteiligungsgesellschaft m.b.H., St. Wolfgang<br />

Beteiligung G.m.b.H., VECTRA Handels- und Beteiligungsgesellschaft m.b.H., Zucker Invest<br />

GmbH, Zucker Vermögensverwaltungs GmbH, Zucker-Beteiligungsgesellschaft m.b.H.,<br />

Zuckermarkt-Studiengesellschaft m.b.H<br />

- Stellvertreter des Aufsichtsratsvorsitzenden CONSTANTIA PRIVATBANK AG, VK Mühlen AG,<br />

Z&S Zucker und Stärke <strong>Holding</strong> AG<br />

- Aufsichtsrat der AGRANA Beteiligungs-AG, AGRANA Zucker, Stärke und Frucht <strong>Holding</strong> AG,<br />

EPAMEDIA – EUROPÄISCHE PLAKAT- UND AUSSENMEDIEN GMBH, Kathrein & Co. Privatgeschäftsbank<br />

AG, Österreichische Rundfunksender GmbH, Raiffeisen Centrobank AG, RZB<br />

Private Equity <strong>Holding</strong> AG<br />

Werner Harrer<br />

(Belegschaftsvertreter), geb. 1954, unabhängig<br />

Erstmalig entsendet 31.3.2004<br />

Werner Harrer wurde bereits ab 1.8.2002 in den Aufsichtsrat der Österreichischen Bundesbahnen<br />

entsendet.<br />

Weitere Funktionen im <strong>ÖBB</strong>-Konzern:<br />

- Aufsichtsrat der Rail Cargo Austria AG, erstmalig entsendet am 17.5.2004<br />

Funktionen außerhalb des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns:<br />

- Vorstand BWS (Bau-Wohn-Siedlungsgesellschaft) bis Dezember 20<strong>08</strong><br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

49


50<br />

Gottfried Winkler<br />

(Belegschaftsvertreter), geb. 1956, unabhängig<br />

Erstmalig entsendet 31.3.2004<br />

Gottfried Winkler wurde bereits ab 11.11.1999 in den Aufsichtsrat der Österreichischen<br />

Bundesbahnen entsendet.<br />

Weitere Funktionen im <strong>ÖBB</strong>-Konzern:<br />

- Aufsichtsrat der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb AG, erstmalig entsendet am 7.6.2004<br />

Mag. Andreas Martinsich<br />

(Belegschaftsvertreter), geb. 1964, unabhängig<br />

Erstmalig entsendet 25.4.2006<br />

Ausgeschiedene Aufsichtsratsmitglieder<br />

Univ.-Doz. DI Dr. Hermann Egger<br />

geb. 1949, unabhängig, bis 13.8.20<strong>08</strong><br />

Erstmalig gewählt 31.3.2004<br />

Dr. Hermann Egger war bereits ab 1.12.2002 Aufsichtsrat der Österreichischen Bundesbahnen.<br />

Mag. Dr. Karl Sevelda<br />

geb. 1950, unabhängig, bis 13.8.20<strong>08</strong><br />

Erstmalig gewählt 23.9.2004<br />

Weitere Aufsichtsratsfunktionen bei inländischen<br />

Konzerngesellschaften des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns<br />

Nachstehend werden weitere Aufsichtsratspositionen von Gesellschaften angeführt, die nicht in der<br />

zuvor abgebildeten Aufstellung enthalten sind. Darüber hinaus bestehen auch Gesellschaften, in denen<br />

Beiräte eingerichtet wurden, die jedoch nicht angeführt werden.<br />

<strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG<br />

Univ.Prof. DI Dr. Friedrich Zibuschka, geb. 1950, 1. Stellvertreter des Vorsitzenden, unabhängig<br />

Erstmalig gewählt 29.5.2007 und bestellt bis zur Hauptversammlung 2010<br />

Dr. Gabriele Payr, geb. 1959, unabhängig<br />

Erstmalig gewählt 29.5.2007 und bestellt bis zur Hauptversammlung 2010<br />

Funktionen außerhalb des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns:<br />

- Generaldirektorin (Stellvertreterin bis 31.12.20<strong>08</strong>) WIENER STADTWERKE <strong>Holding</strong> AG<br />

- Vorsitzende des Aufsichtsrates der Friedhöfe Wien GmbH<br />

- Stellvertreterin des Aufsichtsratsvorsitzenden der Bestattung Wien GmbH, Gemeinnützige<br />

Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft der Wiener Stadtwerke Gesellschaft m.b.H., Wiener<br />

Linien GmbH, Wiener Lokalbahnen AG<br />

- Aufsichtsrat der Wien <strong>Holding</strong> GmbH, Wiener Rotes Kreuz – Rettungs-, Krankentransport-,<br />

Pflege- und Betreuungsgesellschaft mbH


Dr. Johannes Seiringer, geb. 1961, unabhängig<br />

Erstmalig gewählt 14.4.20<strong>08</strong> und bestellt bis zur Hauptversammlung 2010<br />

Funktionen außerhalb des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns:<br />

- Aufsichtsrat AGCS Gas Clearing and Settlement AG, APCS Power Clearing and Settlement AG<br />

Ernst Friedl, geb. 1956, (Belegschaftsvertreter), unabhängig<br />

Erstmalig entsendet 17.5.2004<br />

Peter Haidacher, geb. 1959, (Belegschaftsvertreter), unabhängig<br />

Erstmalig entsendet 24.4.20<strong>08</strong><br />

Hans Jürgen Jarius, geb. 1962, (Belegschaftsvertreter), unabhängig<br />

Erstmalig entsendet 24.4.20<strong>08</strong><br />

Helmut Radlingmayr, geb. 1957, (Belegschaftsvertreter), unabhängig<br />

Erstmalig entsendet 17.5.2004<br />

Ausgeschiedene Aufsichtsratsmitglieder<br />

Franz Altenburger, geb. 1956, (Belegschaftsvertreter), unabhängig bis 31.10.20<strong>08</strong><br />

Erstmalig entsendet 17.5.2004<br />

Rail Cargo Austria AG<br />

Mag. Herbert Kaufmann, geb. 1949, unabhängig<br />

Erstmalig gewählt 29.5.2007 und bestellt bis zur Hauptversammlung 2010<br />

Funktionen außerhalb des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns:<br />

- Sprecher des Vorstandes Flughafen Wien AG<br />

- Aufsichtsrat Österreichische Elektrizitätswirtschafts-AG, FIMBAG Finanzmarktbeteiligung AG,<br />

AMZ Arbeits- und Sozialmedizinisches Zentrum Mödling GmbH, Austro Control Österreichische<br />

Gesellschaft für Zivilluftfahrt mbH<br />

Dr. Siegfried Meysel, geb. 1938, unabhängig<br />

Erstmalig gewählt 29.5.2007 und bestellt bis zur Hauptversammlung 2010<br />

Mag. Dr. Karl Sevelda, geb. 1950, unabhängig<br />

Erstmalig gewählt 29.5.2007 und bestellt bis zur Hauptversammlung 2010<br />

Funktionen außerhalb des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns:<br />

- Mitglied des Vorstandes Raiffeisen Zentralbank Österreich AG<br />

- Aufsichtsrat der BENE AG, HFA Zwei Mittelstandsfinanzierungs-AG, Raiffeisen Factor Bank AG,<br />

Raiffeisen Centrobank AG, Raiffeisen International Bank-<strong>Holding</strong> AG, Raiffeisen Investment<br />

AG, RZB Private Equity <strong>Holding</strong> AG<br />

Mag. Bernhard Moser, geb. 1966, (Belegschaftsvertreter), unabhängig<br />

Erstmalig entsendet 15.4.20<strong>08</strong><br />

Bernhard Mühlbacher, geb. 1959, (Belegschaftsvertreter), unabhängig<br />

Erstmalig entsendet 4.7.2005<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

51


52<br />

Norbert Rothbart, geb. 1962, (Belegschaftsvertreter), unabhängig<br />

Erstmalig entsendet 23.9.2004<br />

Funktionen außerhalb des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns:<br />

- Vorsitzender des Aufsichtsrates der SPARDA Bank Villach/Innsbruck<br />

<strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb AG<br />

Univ.-Doz. DI Dr. Hermann Egger, geb. 1949, 3. Stellvertreter des Vorsitzenden,<br />

Stellvertreter des Vorsitzenden, der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb AG bis 26.6.20<strong>08</strong>, unabhängig<br />

Erstmalig gewählt 17.5.2004 und bestellt bis zur Hauptversammlung 2010<br />

Weitere Funktionen im <strong>ÖBB</strong>-Konzern:<br />

- Aufsichtsrat der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG, erstmalig gewählt 16.3.2005 und bestellt bis zur<br />

Hauptversammlung 2011<br />

Funktionen außerhalb des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns:<br />

- Vorstand Kelag – Kärntner Elektrizitäts-Aktiengesellschaft<br />

- Aufsichtsrat der AGCS Gas Clearing and Settlement AG, CISMO Clearing Integrated Services and<br />

Market Operations GmbH, EXAA Abwicklungsstelle für Energieprodukte AG, Stadtwerke Kapfen -<br />

berg GmbH, Verbund Austrian Thermal Power GmbH, Verbund Austrian Hydro Power AG<br />

Mag. Christian Domany, geb. 1952, unabhängig<br />

Erstmalig gewählt 29.5.2007 und bestellt bis zur Hauptversammlung 2010<br />

Funktionen außerhalb des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns:<br />

- Vorstandsmitglied Flughafen Wien AG<br />

- Aufsichtsrat Competence Investment AG, ORF Österreichischer Rundfunk<br />

DI Bernhard Engleder, geb. 1954, unabhängig<br />

Erstmalig gewählt 29.5.2007 und bestellt bis zur Hauptversammlung 2010<br />

Günther Havranek, geb. 1938, unabhängig<br />

Erstmalig gewählt 14.4.20<strong>08</strong> und bestellt bis zur Hauptversammlung 2010<br />

Manfred Kempfer, geb. 1955, (Belegschaftsvertreter), unabhängig<br />

Erstmalig entsendet 17.10.2007<br />

Gerhard Schneider, geb. 1959, (Belegschaftsvertreter), unabhängig<br />

Erstmalig entsendet 14.9.2009<br />

Franz Ziegler, geb. 1964, (Belegschaftsvertreter), unabhängig<br />

Erstmalig entsendet 21.4.20<strong>08</strong><br />

Ausgeschiedene Aufsichtsratsmitglieder<br />

Günter Mayr, geb. 1958, (Belegschaftsvertreter), unabhängig bis 14.1.2009<br />

Erstmalig entsendet 11.7.2005


<strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG<br />

Mag. Ilse Hohenegger, geb. 1967, unabhängig<br />

Erstmalig gewählt 4.12.20<strong>08</strong> und bestellt bis zur Hauptversammlung 2011<br />

Funktionen außerhalb des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns:<br />

- Aufsichtsrat Spanische Hofreitschule – Bundesgestüt Piber Gesellschaft öffentlichen Rechts,<br />

Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />

DI Brigitte Jilka MBA, geb. 1956, unabhängig<br />

Erstmalig gewählt 29.5.2007 und bestellt bis zur Hauptversammlung 2011<br />

Funktionen außerhalb des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns:<br />

- Geschäftsführerin Wien <strong>Holding</strong> GmbH bis 31.12.20<strong>08</strong><br />

- Aufsichtsrat der Wiener Stadtentwicklungs GmbH, GESIBA Gemeinnützige Siedlungs- und<br />

Bauaktiengesellschaft, Gemeinnützige Wohnungsaktiengesellschaft Wohnpark Alt-Erlaa,<br />

Schloß Laxenburg BetriebsgmbH, Wiener Container Terminal GmbH, Wiener Stadtwerke<br />

<strong>Holding</strong> AG<br />

Dkfm. Dr. Dieter Nefischer, geb. 1944, unabhängig<br />

Erstmalig gewählt 14.4.20<strong>08</strong> und bestellt bis zur Hauptversammlung 2011<br />

Franz Eder, geb. 1959, (Belegschaftsvertreter), unabhängig<br />

Erstmalig entsendet 15.4.20<strong>08</strong><br />

Herbert Fleckinger, geb. 1957, (Belegschaftsvertreter), unabhängig<br />

Erstmalig entsendet am 19.7.2006<br />

Ing. Gerhard Zauner, geb. 1954, (Belegschaftsvertreter), unabhängig<br />

Erstmalig entsendet 16.3.2005<br />

Ausgeschiedene Aufsichtsratsmitglieder<br />

Dr. Peter Quantschnigg, geb. 1955, unabhängig, bis 5.11.20<strong>08</strong><br />

Erstmalig gewählt 29.5.2007<br />

<strong>ÖBB</strong>-Dienstleistungs GmbH<br />

Dr. Karl-Johann Hartig, geb. 1949, Stellvertreter des Vorsitzenden seit 24.6.20<strong>08</strong>, unabhängig<br />

Erstmalig gewählt 31.7.2007 und bestellt bis zum Gesellschafterbeschluss 2010<br />

Funktionen außerhalb des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns:<br />

- Aufsichtsrats-Vizepräsident Raab-Ödenburg-Ebenfurter Eisenbahn AG, Neusiedlerseebahn AG<br />

bis 24.5.20<strong>08</strong><br />

MMag. Johannes Kasal, geb. 1969, unabhängig<br />

Erstmalig gewählt 31.7.2007 und bestellt bis zum Gesellschafterbeschluss 2010<br />

Weitere Funktionen im <strong>ÖBB</strong>-Konzern:<br />

- Geschäftsführer Scope Consulting Unternehmensberatung GmbH<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

53


54<br />

Franz Schultes, geb. 1956, (Belegschaftsvertreter), unabhängig<br />

Erstmalig entsendet 7.9.2004<br />

Elisabeth Vondrasek, geb. 1960, (Belegschaftsvertreter), unabhängig<br />

Erstmalig entsendet 7.9.2004<br />

<strong>ÖBB</strong>-Traktion GmbH<br />

Ferdinand Schmidt, geb. 1951, Stellvertreter des Vorsitzenden, unabhängig<br />

Erstmalig gewählt 25.10.2004 und bestellt bis zum Gesellschafterbeschluss 2010<br />

Weitere Funktionen im <strong>ÖBB</strong>-Konzern:<br />

- Mitglied des Vorstandes der Rail Cargo Austria AG<br />

- Vorsitzender des Aufsichtsrates der <strong>ÖBB</strong>-Technische Services GmbH, erstmalig gewählt<br />

25.10.2004 und bestellt bis zum Gesellschafterbeschluss 2010<br />

- Mitglied des Vorstandes der MÁV Cargo Zrt.<br />

Funktionen außerhalb des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns:<br />

- Aufsichtsrat Loser Bergbahnen GmbH<br />

Dr. Werner Kovarik, geb. 1960, unabhängig<br />

Erstmalig gewählt 15.1.2009 und bestellt bis zum Gesellschafterbeschluss 2010<br />

Weitere Funktionen im <strong>ÖBB</strong>-Konzern:<br />

- Mitglied des Vorstandes der <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG<br />

- Aufsichtsrat der <strong>ÖBB</strong>-Technische Services GmbH, erstmalig gewählt am 13.1.2009 und bestellt<br />

bis zum Gesellschafterbeschluss 2010<br />

Roman Hebenstreit, geb. 1971, (Belegschaftsvertreter), unabhängig<br />

Erstmalig entsendet 8.9.2005<br />

Funktionen außerhalb des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns:<br />

- Aufsichtsrat der Österreichischen Beamtenversicherung<br />

Gerhard Tauchner, geb. 1964, (Belegschaftsvertreter), unabhängig<br />

Erstmalig entsendet 8.9.2005<br />

Ausgeschiedene Aufsichtsratsmitglieder<br />

DI Dr. Stefan Wehinger, geb. 1966, Vorsitzender, unabhängig bis 31.3.20<strong>08</strong><br />

Erstmalig gewählt 25.10.2004<br />

Weitere Funktionen im <strong>ÖBB</strong>-Konzern:<br />

- Mitglied des Vorstandes der <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG bis 31.3.20<strong>08</strong><br />

- Stellvertreter des Vorsitzenden der <strong>ÖBB</strong>-Technische Services GmbH bis 18.2.20<strong>08</strong>, erstmalig<br />

gewählt 25.10.2004<br />

- Vorsitzender des Aufsichtsrates der <strong>ÖBB</strong>-Postbus GmbH bis 24.3.20<strong>08</strong>, erstmalig gewählt<br />

1.10.2004<br />

- Aufsichtsrat der Österreichischen Postbus AG bis 26.3.20<strong>08</strong>, erstmalig gewählt 29.8.2007


<strong>ÖBB</strong>-Technische Services GmbH<br />

Alois Fritzenwallner, geb. 1954, (Belegschaftsvertreter), unabhängig<br />

Erstmalig entsendet 27.4.2006<br />

Joachim Werdenich, geb. 1964, (Belegschaftsvertreter), unabhängig<br />

Erstmalig entsendet 27.4.2006<br />

<strong>ÖBB</strong>-Immobilienmanagement GmbH<br />

Mag. Gilbert Trattner, geb. 1949, Vorsitzender,<br />

Stellvertreter des Vorsitzenden bis 24.6.20<strong>08</strong>, unabhängig<br />

Erstmalig gewählt 13.10.2004, wiedergewählt am 2.5.2007 und bestellt bis zum<br />

Gesellschafterbeschluss 2010<br />

Weitere Funktionen im <strong>ÖBB</strong>-Konzern:<br />

- Mitglied des Vorstandes der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG<br />

- Stellvertreter des Vorsitzenden der Brenner Eisenbahn GmbH, erstmalig gewählt 26.3.2002,<br />

wiedergewählt am 11.9.2007 und bestellt bis zum Gesellschafterbeschluss 2010<br />

Mag. (FH) Andreas Matthä, geb.1962, Stellvertreter des Vorsitzenden seit 16.9.20<strong>08</strong>, unabhängig<br />

Erstmalig gewählt am 21.8.2007 und bestellt bis zum Gesellschafterbeschluss 2010<br />

Weitere Funktionen im <strong>ÖBB</strong>-Konzern:<br />

- Sprecher des Vorstandes der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG<br />

- Aufsichtsrat der Brenner Eisenbahn GmbH, erstmalig gewählt 11.9.2007 und bestellt<br />

bis zum Gesellschafterbeschluss 2010<br />

DI Dr. Georg-Michael Vavrovsky, geb.1950, unabhängig<br />

Erstmalig gewählt am 2.5.2007 und bestellt bis zum Gesellschafterbeschluss 2010<br />

Weitere Funktionen im <strong>ÖBB</strong>-Konzern:<br />

- Mitglied des Vorstandes der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG<br />

- Vorsitzender des Aufsichtsrates der Brenner Eisenbahn GmbH seit 18.6.20<strong>08</strong>, erstmalig gewählt<br />

24.5.2005, wiedergewählt am 11.9.2007 und bestellt bis zum Gesellschafterbeschluss 2010<br />

Funktionen außerhalb des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns:<br />

- Aufsichtsrat Brenner Basistunnel BBT SE<br />

Andreas Köck, geb. 1954, (Belegschaftsvertreter), unabhängig<br />

Erstmalig entsendet 25.10.2004<br />

Christian Sigl, geb. 1961, (Belegschaftsvertreter), unabhängig<br />

Erstmalig entsendet 17.11.2004<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

55


56<br />

<strong>ÖBB</strong>-Postbus GmbH<br />

Mag. Gabriele Lutter, geb. 1962, Stellvertreterin des Vorsitzenden seit 27.11.20<strong>08</strong>, unabhängig<br />

Erstmalig gewählt 25.3.20<strong>08</strong> und bestellt bis zum Gesellschafterbeschluss 2010<br />

Weitere Funktionen im <strong>ÖBB</strong>-Konzern:<br />

- Sprecherin des Vorstandes <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG<br />

- Stellvertreterin des Vorsitzenden der Österreichischen Postbus AG seit 27.11.20<strong>08</strong>, erstmalig<br />

gewählt 6.11.20<strong>08</strong> und bestellt bis zur Hauptversammlung 2011<br />

- Aufsichtsrat der <strong>ÖBB</strong>-Traktion GmbH bis 12.1.2009, erstmalig gewählt 31.3.20<strong>08</strong><br />

- Stellvertreterin des Vorsitzenden der <strong>ÖBB</strong>-Technische Services GmbH seit 14.4.20<strong>08</strong>,<br />

bis 2.12.20<strong>08</strong>, erstmalig gewählt am 27.3.20<strong>08</strong><br />

Franz Poimer, geb. 1949, (Belegschaftsvertreter), unabhängig<br />

Erstmalig entsendet 1.10.2004<br />

Weitere Funktionen im <strong>ÖBB</strong>-Konzern:<br />

- Aufsichtsrat der Österreichischen Postbus AG, erstmalig entsendet 15.9.2003<br />

Robert Wurm, geb. 1957, (Belegschaftsvertreter), unabhängig<br />

Erstmalig entsendet 1.10.2004<br />

Weitere Funktionen im <strong>ÖBB</strong>-Konzern:<br />

- Aufsichtsrat der Österreichischen Postbus AG, erstmalig entsendet 15.9.2003<br />

Ausgeschiedene Aufsichtsratsmitglieder<br />

DI Mag. Gerhard Gamperl, geb. 1960, unabhängig, bis 24.3.20<strong>08</strong><br />

Erstmalig gewählt 1.8.2007<br />

Kurt Röck, geb. 1958, unabhängig, bis 24.3.20<strong>08</strong><br />

Erstmalig gewählt 1.8.2007<br />

Österreichische Postbus AG<br />

Mag. Günter Hek, geb. 1966, unabhängig<br />

Erstmalig gewählt 20.4.2005 und bestellt bis zur Hauptversammlung 2011<br />

Ausgeschiedene Aufsichtsratsmitglieder<br />

Mag. Michaela Steinacker, geb. 1962, Stellvertreter des Vorsitzenden, unabhängig bis 30.6.20<strong>08</strong><br />

Erstmalig gewählt 20.4.2005<br />

Weitere Funktionen im <strong>ÖBB</strong>-Konzern bis 30.6.20<strong>08</strong>:<br />

- Geschäftsführerin der <strong>ÖBB</strong>-Immobilienmanagement GmbH, der <strong>ÖBB</strong>-Werbecenter GmbH,<br />

<strong>ÖBB</strong>-Projektentwicklung GmbH, HBF Eins <strong>Holding</strong> GmbH, Hauptbahnhof Zwei <strong>Holding</strong> GmbH,<br />

HBF Eins Alpha Projektentwicklungs GmbH, HBF Zwei Beta Projektentwicklungs GmbH,<br />

HBF Drei Gamma Projektentwicklungs GmbH, HBF Vier Delta Projektentwicklungs GmbH,<br />

HBF Fünf Epsilon Projektentwicklungs GmbH, HBF Sechs Gamma Projektentwicklungs GmbH<br />

Funktionen außerhalb des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns:<br />

- Aufsichtsrat EVN AG


Informationen zum Aufsichtsrat der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG<br />

Mitglieder des Präsidiums<br />

- DI Horst Pöchhacker, Vorsitzender<br />

- Dr. Eduard Saxinger<br />

- Franz Rauch<br />

- DI Herbert Kasser<br />

- Wilhelm Haberzettl (Belegschaftsvertreter)<br />

Mitglieder des Prüfungsausschusses<br />

- DI Herbert Kasser, Vorsitzender seit 26.2.20<strong>08</strong><br />

- Mag. Christian Teufl, Stellvertreter seit 14.10.20<strong>08</strong><br />

- Mag. Maria Kubitschek<br />

- Mag. Dr. Karl Sevelda, (Stellvertreter des Vorsitzenden von 26.2.20<strong>08</strong> bis 13.8.20<strong>08</strong>)<br />

- Werner Harrer<br />

Sitzungsstatistik Aufsichtsrat der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong><br />

- Fünf ordentliche Sitzungen<br />

- Fünf außerordentliche Sitzungen<br />

- Vier Sitzungen des Prüfungsausschusses<br />

- Drei Präsidiumssitzungen<br />

Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder<br />

Den Aufsichtsratsmitgliedern der <strong>ÖBB</strong>-Konzerngesellschaften werden die ihnen im Zusammenhang<br />

mit der Ausübung ihrer Funktion entstehenden tatsächlichen Aufwendungen gegen Rechnungslegung<br />

ersetzt.<br />

Die Basisvergütung für ein Aufsichtsratsmandat beträgt 9,0 TEUR pro Jahr. Der Vorsitzende eines Aufsichtsrates<br />

erhält die doppelte Basisvergütung, ein Stellvertreter des Vorsitzenden in der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong><br />

AG erhält die eineinhalbfache Basisvergütung. Für die Tätigkeit in einem weiteren Aufsichtsrat im<br />

Konzern erhält das Mitglied weitere 50% der zuvor angeführten Werte. Bei Kumulation von mehreren<br />

Funktionen kann eine Höchstgrenze von 22,5 TEUR nicht überschritten werden. Aufsichtsräte, die<br />

Dienstnehmer im <strong>ÖBB</strong>-Konzern sind, erhalten keine Aufsichtsratsvergütungen.<br />

Die Staatskommissäre<br />

MR Dr. Gerhard Gürtlich - Staatskommissär bei <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG<br />

- Staatskommissär-Stellvertreter <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG<br />

- Staatskommissär bei <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb AG<br />

DI Georg Parrer - Staatskommissär-Stellvertreter bei <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG<br />

- Staatskommissär bei <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG<br />

- Staatskommissär-Stellvertreter bei <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb AG<br />

Weitergehende Informationen zu Aufsichtsräten einzelner <strong>ÖBB</strong>-Konzerngesellschaften sind unter<br />

www.oebb.at veröffentlicht.<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

57


58<br />

Auswirkungen der<br />

Wirtschaftskrise<br />

Wettbewerbsfähig auch<br />

am liberalisierten Markt<br />

Langfristige<br />

Finanzplanung<br />

Liberalisierung des Personenverkehrs<br />

ab 2010<br />

Kommentar des Vorsitzenden des Aufsichtsrates der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG<br />

Die globale Finanz- und Wirtschaftskrise geht auch an den <strong>ÖBB</strong> nicht spurlos vorbei. Das betrifft nicht<br />

nur das im Jahr 2005 abgeschlossene höchst riskante Derivatgeschäft mit der Deutschen Bank, sondern<br />

auch den Rückgang im Güterverkehr Ende 20<strong>08</strong> und aktuell im bisherigen Verlauf 2009. Unsere<br />

Kunden in den verschiedenen Sparten sind mit zweistelligen Einbußen beim Umsatz konfrontiert, dies<br />

hat natürlich auch Auswirkungen auf Fracht- und Logistikleistungen.<br />

Diese Entwicklung hat die <strong>ÖBB</strong> nicht ganz unvorbereitet getroffen. Die Öffnung der Märkte, zunächst<br />

im Frachtbereich und ab 2010 auch im Personenverkehr, hat uns schon 2007 gezwungen,<br />

die Strategien und Strukturen schrittweise an diese Situation anzupassen und das Kosten- und Erlösmanagement<br />

zu optimieren. Wir sind dabei, unsere Marktpräsenz im In- und Ausland zu festigen,<br />

was an sich Kostenführerschaft voraussetzt. Da wir Personalkosten zu tragen haben, die über jenen<br />

der Konkurrenz liegen, müssen wir bei Effizienz und Kundenzufriedenheit punkten.<br />

Die sich täglich verschärfende Krisensituation<br />

veranlasst uns natürlich, die eingeleiteten<br />

„Fitness programme“ zu verstärken und zu<br />

beschleunigen. Die raschere Umsetzung der<br />

eingeleiteten Strukturverbesserungen im Bereich<br />

Produktion, d. h. Traktion und Verschub,<br />

sowie bei der Aufteilung der bisherigen <strong>ÖBB</strong>-<br />

Dienstleistungs GmbH sind dabei genauso ein<br />

Thema wie die endgültige Bereinigung der<br />

Schnittstellen zwischen der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur<br />

Bau AG und der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb AG<br />

bei der Erhaltung des Bestandsnetzes.<br />

Die großen Investitionen in das Streckennetz<br />

und in das rollende Material werden meist<br />

recht kritisch kommentiert. In Unkenntnis der<br />

betriebswirtschaftlichen und volkswirtschaftlichen<br />

Zusammenhänge wird den <strong>ÖBB</strong> der finanziellen Kollaps vorausgesagt, da zur Zeit ihre Schulden<br />

kontinuierlich ansteigen. Eine längerfristige Finanzplanung zeigt aber, dass nach dem aktuellen<br />

Investitionsboom etwa im Jahr 2020 die Ausgaben unter die Einnahmen sinken werden und dann die<br />

Refinanzierung bzw. Entschuldung des Systems beginnt. Der Effekt wird dadurch beschleunigt, dass<br />

mit Wirksamwerden der Investitionen die Einnahmen steigen.<br />

Während die Investitionen in die Infrastruktur allen Wettbewerbern zugute kommen, dienen die<br />

Investitionen in das rollende Material, z.B. in den railjet, der Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

der <strong>ÖBB</strong>.<br />

Im Güterverkehr gibt es seit längerem Konkurrenz, im Personenverkehr steht der Wettbewerb ab<br />

2010 unmittelbar bevor. Unsere Aufgabe wird es sein, der Politik bzw. dem Eigentümer klarzumachen,<br />

dass ein „Rosinenpicken“ der privaten Wettbewerber eine Diskriminierung des ehemaligen Monopolisten<br />

bedeuten würde. Speziell die Bedienung der Peripherie in den Bundesländern ist trotz aller<br />

Subventionen nicht kostendeckend, während die Konkurrenz im Personenverkehr, etwa zwischen<br />

Wien und Salzburg, gutes Geld verdienen kann. Der Netzzutritt für die Wettbewerber wird durch das<br />

Infrastrukturmanagement der <strong>ÖBB</strong> völlig neutral und fair ermöglicht.


Gerade in der aktuellen kritischen Wirtschaftslage zeigt sich, dass die gute Ausbildung und die Kompetenz<br />

der <strong>ÖBB</strong>-MitarbeiterInnen äußerst wichtige Assets sind. Sie ermöglichen uns, durch entsprechende<br />

Maßnahmen bei Erlössteigerung und Kostenreduktion die Zukunft erfolgreich zu bewältigen.<br />

Ich bedanke mich beim Management und bei allen MitarbeiterInnen sowie bei den BetriebsrätInnen<br />

für die guten Leistungen und die konstruktive Zusammenarbeit und glaube, dass auch das Jahr 2009<br />

trotz aller außergewöhnlichen Einflüsse gut bewältigt werden wird.<br />

Im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> hat der Aufsichtsrat der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG fünf ordentliche und fünf außerordentliche<br />

Aufsichtsratssitzungen sowie drei Präsidiumssitzungen abgehalten. Der Prüfungsausschuss<br />

tagte vier Mal. Der Aufsichtsrat ließ sich über die Aufsichtsratssitzungen hinaus regelmäßig vom Vorstand<br />

über die Geschäftsentwicklung und über alle wesentlichen Angelegenheiten der Gesellschaft<br />

und des Konzerns informieren. Dem Aufsichtsrat wurden schließlich vom Vorstand der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong><br />

AG der mit dem Bestätigungsvermerk testierte Jahresabschluss 20<strong>08</strong> (Einzelabschluss) und der Lagebericht<br />

sowie der mit dem Bestätigungsvermerk testierte Konzernabschluss 20<strong>08</strong> und der Konzernlagebericht<br />

der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG vorgelegt. Der Jahresabschluss samt Anhang sowie Lagebericht<br />

wurden von der Grant Thornton Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungs-GmbH, der Konzernabschluss<br />

samt Notes zum Konzernabschluss und Konzernlagebericht von der Confida Wirtschaftstreuhandgesellschaft<br />

m.b.H. überprüft. Die Prüfungen aufgrund der Bücher und Schriften der Gesellschaft<br />

sowie der vom Vorstand erteilten Erklärungen und Nachweise ergaben, dass die Buchführung<br />

und der Jahresabschluss bzw. Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften entsprechen und kein<br />

Anlass zu Beanstandungen gegeben ist. Der Lagebericht bzw. Konzernlagebericht steht im Einklang<br />

mit dem Jahresabschluss bzw. Konzernabschluss. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss und den<br />

Lagebericht gemäß § 125 Abs. 2 Aktiengesetz gebilligt und damit festgestellt sowie den Konzernabschluss<br />

und den Konzernlagebericht des Geschäftsjahres 20<strong>08</strong> nach einer ausführlichen Prüfung im<br />

Prüfungsausschuss genehmigt.<br />

DI Horst Pöchhacker<br />

Feststellung des<br />

Jahresabschlusses<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

59


60<br />

Konzernlagebericht<br />

Dieser Lagebericht ist Teil des gemäß § 244 U<strong>GB</strong> verpflichtend aufzustellenden Konzernabschlusses der Österreichische<br />

Bundesbahnen-<strong>Holding</strong> Aktiengesellschaft, Wien (fortan „<strong>ÖBB</strong>-Konzern“), der zum Firmenbuch unter FN<br />

247642 f beim Handelsgericht Wien eingereicht wird. Der Konzernabschluss zum 31.12.20<strong>08</strong> wurde gem. § 245a<br />

(2) U<strong>GB</strong> in Übereinstimmung mit den vom International Accounting Standards Board („IASB“) verabschiedeten International<br />

Financial Reporting Standards („IFRS/IAS“), den Interpretationen des International Financial Reporting Interpretation<br />

Committee („IFRIC“) sowie den Interpretationen des Standards Interpretation Committee („SIC“) erstellt,<br />

welche zum 31.12.20<strong>08</strong> in Geltung und von der Europäischen Union übernommen waren, erstellt. Darüber hinaus<br />

sind zwei Tochterunternehmen der Österreichische Bundesbahnen-<strong>Holding</strong> Aktiengesellschaft (fortan „<strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong><br />

AG“), die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau Aktiengesellschaft und die <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr Aktiengesellschaft, gem. § 245 (5)<br />

U<strong>GB</strong> verpflichtet, einen Teilkonzernabschluss zu erstellen, da sie Anleihen ausgegeben haben, die an einem geregelten<br />

Markt zum Handel zugelassen sind. Der Teilkonzernabschluss der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau Aktiengesellschaft wird zum<br />

Firmenbuch unter FN 71396 w beim Handelsgericht Wien und der Teilkonzernabschluss der <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr<br />

Aktiengesellschaft wird zum Firmenbuch unter FN 247842 y beim Handelsgericht Wien eingereicht.<br />

A. Struktur, Beteiligungen und Zweigniederlassungen des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns<br />

Die Struktur des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns<br />

Mit der Umstrukturierung der Österreichischen Bundesbahnen, überwiegend wirksam per 1.1.2005, wurde eine <strong>Holding</strong>struktur<br />

mit der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG als Muttergesellschaft geschaffen. In ihre Tochterunternehmen, die als operativ<br />

selbständige Aktiengesellschaften bzw. Gesellschaften mit beschränkter Haftung agieren, wurden durch Abspaltung<br />

zur Aufnahme folgende „Teilbetriebe“ bzw. Geschäftsbereiche eingebracht:<br />

- Personen- und Güterverkehr<br />

- Traktion<br />

- Technische Services<br />

- Dienstleistungen<br />

- Schieneninfrastrukturbetrieb<br />

- Immobilien<br />

- Profitcenter Bahnbus<br />

Das in die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG umgewandelte und danach mit der Eisenbahn-Hochleistungsstrecken-AG und<br />

Schieneninfrastrukturfinanzierungs-Gesellschaft mbH verschmolzene Restvermögen der Österreichischen Bundesbahnen<br />

wurde ebenfalls ein Tochterunternehmen der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG.<br />

Die grundlegenden Rahmenbedingungen für diese Umstrukturierung bildet der dritte Teil „Umstrukturierung der<br />

Öster reichischen Bundesbahnen“ des Bundesgesetzes zur Neuordnung der Rechtsverhältnisse der Österreichischen<br />

Bundesbahnen, zuletzt geändert durch B<strong>GB</strong>l I Nr. 142/2004.<br />

In die fünf direkt gehaltenen und 100%igen Tochtergesellschaften wurden die ehemaligen Teilbetriebe wie folgt<br />

aufgenommen:<br />

- Teilbetrieb Personenverkehr – <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG<br />

- Teilbetrieb Güterverkehr – Rail Cargo Austria AG<br />

- Teilbetrieb Traktion – <strong>ÖBB</strong>-Traktion GmbH als gemeinsame Tochter der <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG und der<br />

Rail Cargo Austria AG<br />

- Teilbetrieb Technische Services – <strong>ÖBB</strong>-Technische Services GmbH als gemeinsame Tochter der<br />

<strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG und der Rail Cargo Austria AG<br />

- Teilbetrieb Schieneninfrastrukturbetrieb – <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb AG<br />

- Der Teilbetrieb Dienstleistungen wurde bereits 2004 an die <strong>ÖBB</strong>-Dienstleistungs GmbH abgespalten.<br />

- Das verbleibende Restvermögen wurde formwechselnd in die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG eingebracht.


Die <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG agiert als strategische Leitgesellschaft, die alle Anteile an den vier Aktiengesellschaften (Teilkonzernen)<br />

<strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG, Rail Cargo Austria AG, <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb AG und <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG<br />

sowie an der <strong>ÖBB</strong>-Dienstleistungs GmbH hält. Die Teilkonzerne werden in weiterer Folge Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr,<br />

Teilkonzern Rail Cargo Austria, Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb und Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau<br />

genannt.<br />

Die Teilkonzerne <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr und Rail Cargo Austria sind für die kundenfreundliche und ertragsorientierte<br />

Beförderung von Personen und Gütern verantwortlich. Deren gemeinsame Tochtergesellschaften <strong>ÖBB</strong>-Traktion GmbH<br />

und <strong>ÖBB</strong>-Technische Services GmbH zeichnen für die Bereiche Traktion und Werkstätten verantwortlich.<br />

Der Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb hat die Nutzung und die Bereitstellung der österreichischen Schieneninfrastruktur<br />

sicher, kostengünstig und für alle Eisenbahnverkehrsunternehmen diskriminierungsfrei sicherzustellen. Der<br />

Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau errichtet die österreichische Schieneninfrastruktur im Auftrag bzw. zum Nutzen<br />

des Eigentümers Republik Österreich. Die Finanzierung der Investitionen für den Schieneninfrastrukturausbau wird<br />

nunmehr über den selbst erwirtschafteten Cash Flow, über Fremdkapital sowie Haftungen des Bundes auf Basis mehrjähriger<br />

Rahmenpläne sichergestellt. Die Verwaltung, Entwicklung und Verwertung der Immobilien des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns<br />

werden durch die Tochtergesellschaft der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG, die <strong>ÖBB</strong>-Immobilienmanagement GmbH, wahrgenommen.<br />

Um den Informationsgehalt zu erhöhen, wird in einigen Abschnitten dieses Lageberichts auf die Entwicklungen und<br />

Aspekte der Teilkonzerne gesondert eingegangen.<br />

Die Beteiligungen<br />

In der Beteiligungsübersicht im Konzernanhang werden alle Beteiligungen des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns angeführt, nachstehend<br />

wird eine Summierung nach Teilkonzernen und Ländern abgebildet.<br />

Teilkonzern (ohne Doppelzählungen)<br />

<strong>ÖBB</strong>-Personen- Rail Cargo <strong>ÖBB</strong>-Infra- <strong>ÖBB</strong>-Infraverkehr<br />

Austria struktur Betrieb struktur Bau Sonstige Gesamt<br />

Verbundene Tochterunternehmen 10 67 8 26 10 121<br />

davon im Ausland 1 46 0 0 0 47<br />

Beteiligte Tochterunternehmen 3 31 1 0 1 36<br />

davon im Ausland 1 24 0 0 0 25<br />

Sonstige Tochterunternehmen 4 8 0 3 1 16<br />

davon im Ausland 4 8 0 1 1 14<br />

Summe 17 106 9 29 12 173 1<br />

davon im Ausland 6 78 0 1 1 86<br />

1 nur Gesellschaften, auf die ein direkter Einfluss ausgeübt werden kann<br />

Außerhalb Österreichs ist der Konzern an 86 Gesellschaften in unterschiedlicher Höhe beteiligt, die ihren Sitz in folgenden<br />

Staaten haben: Ungarn (28), Tschechien (8), Italien (6), Polen (5), Slowakei (5), Rumänien (5), Slowenien (4),<br />

Belgien (4), Schweiz (3), Niederlande (3), je zwei Beteiligungen in Bulgarien und Kroatien und je eine Beteiligung in<br />

Serbien, Bosnien-Herzegowina, Spanien, Frankreich, Deutschland, Russland, Schweden, Griechenland, Liechtenstein,<br />

Türkei und Ukraine.<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

61


62<br />

Die vier Teilkonzerne und ihre Zweigniederlassungen<br />

Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr<br />

Dieser Teilkonzern nutzt im Schienenpersonenverkehr 1.239 Bahnhöfe und Haltestellen in ganz Österreich. In 170<br />

dieser Bahnhöfe erfolgt der Kartenverkauf über bediente Schalter; in 530 Stationen stehen <strong>ÖBB</strong>-Fahrkartenautomaten<br />

zur Verfügung. Die Busse der <strong>ÖBB</strong>-Postbus GmbH bedienen ca. 22.000 Haltestellenbereiche. 700 Haltestellen liegen in<br />

unmittelbarer Nähe einer Bahnanbindung. Die <strong>ÖBB</strong>-Postbus GmbH erschließt nahezu jede der 2.360 österreichischen<br />

Gemeinden, in rd. 870 Gemeinden verkehrt sie als einziges öffentliches Transportmittel. Die <strong>ÖBB</strong>-Postbus GmbH ist in<br />

sieben Regionalmanagements mit insgesamt 19 Verkehrsleitungen organisiert. Zu diesen Verkehrsleitungen gehören<br />

in Summe 59 Verkehrsstellen mit und ohne Werkstätten, von denen aus die Busse und Lenker disponiert und/oder die<br />

Busse gewartet werden.<br />

Teilkonzern Rail Cargo Austria<br />

Acht Vertriebsstandorte für Cargo und Logistik in Österreich und einer in Frankfurt am Main (Deutschland) werden<br />

vom Teilkonzern Rail Cargo Austria betrieben. Im BEX-Bereich verteilen sich 13 Logistikcenter, drei Außenlager, vier<br />

Charter-Standorte und sieben Betriebsstandorte des Kraftwagengüterverkehrs über ganz Österreich. Im Intermodalbereich<br />

werden acht Terminalstandorte geführt. Zudem verfügte der Teilkonzern Rail Cargo Austria über weitere<br />

Zweigniederlassungen sowie Beteiligungsgesellschaften in 24 Staaten Europas sowie in Kasachstan und Usbekistan.<br />

Die <strong>ÖBB</strong>-Technische Services GmbH erledigt an 25 Standorten in ganz Österreich die professionelle Instandhaltung<br />

von Schienenfahrzeugen sowie deren Komponenten.<br />

Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb<br />

Der Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb betreibt in Österreich 1.310 Verkehrsstationen und Frachtbahnhöfe sowie<br />

die Schieneninfrastruktur, die von der <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG, der Rail Cargo Austria AG, zwei weiteren zum <strong>ÖBB</strong>-<br />

Konzern gehörigen Gesellschaften und von anderen, nicht zum <strong>ÖBB</strong>-Konzern gehörenden Eisenbahnverkehrsunternehmen<br />

(EVU) genützt werden.<br />

Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau<br />

Der Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau ist für etwa 1.600 Planungs- und Bauprojekte in ganz Österreich verantwortlich,<br />

von denen etwa 1.200 Projekte über mehr als ein Jahr laufen. Der Fortsetzungsbedarf der bis 31.12.20<strong>08</strong> begonnenen<br />

Rahmenplaninvestitionen – unter Berücksichtigung der Auswirkung des genehmigten Rahmenplans 20<strong>08</strong> bis<br />

2013 und vorausvalorisiert mit 2,5% – beträgt rd. 10.586 Mio. EUR.<br />

B. Wirtschafts- und Prognosebericht<br />

B.1. Gesamtwirtschaftliches Umfeld und Trends<br />

Konjunkturverlauf<br />

Die Weltwirtschaft befindet sich ausgelöst durch die dramatische Verschärfung der Finanzkrise in einem markanten<br />

Abschwung. Nach einer mehrjährigen Phase mit einem jährlichen Wirtschaftswachstum von etwa 5% kühlte die<br />

Weltwirtschaft bereits 2007 ab, verzeichnet für 20<strong>08</strong> voraussichtlich noch eine Steigerung um rd. 3% und wird aus<br />

aktueller Sicht im Jahr 2009 weiter abflachen.<br />

Eingeleitet wurde dieser Konjunkturabschwung durch die Krise auf dem Immobiliensektor der USA, die eine Stagnation<br />

der US-Wirtschaftsleistung und einen Rückgang der Importe zur Folge hatte. Beschleunigt wurde diese Entwicklung<br />

durch einen deutlichen Anstieg der Weltmarktpreise für Rohöl und Nahrungsmitteln, der die verfügbaren<br />

Einkommen der privaten Haushalte in den Industrie- und anderen rohstoffimportierenden Ländern dämpfte. Parallel<br />

dazu verstärkte die internationale Finanzkrise den Abschwung.


Nach einem rückläufigen zweiten Habjahr dürfte sich der reale BIP-Anstieg der USA für das Gesamtjahr 20<strong>08</strong> auf rd.<br />

1,5% belaufen. Der vorläufige Vergleichswert für den Euroraum beläuft sich auf rd. 1,2%, wobei auch hier in der zweiten<br />

Jahreshälfte bereits ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen war. Der Durchschnittswert der EU-27<br />

wird für 20<strong>08</strong> geringer eingeschätzt – vor allem in den neueren Mitgliedsländern Polen, Ungarn und Tschechien konnte<br />

die Dynamik der Vorjahre nicht fortgesetzt werden. In Österreich reduzierte sich das BIP-Wachstum im Vergleich<br />

zum Vorjahr von 3,1% auf 1,8%. Von der Konjunkturabschwächung in Ost- und Mitteleuropa ist die österreichische<br />

Wirtschaft besonders betroffen, ein Achtel der Exportleistungen geht in diese Region.<br />

Die Industrieproduktion ging im Euroraum seit Mai 20<strong>08</strong> im Vorjahresvergleich zurück, und die Unsicherheit angesichts<br />

der Finanzkrise dämpfte die Konsum- und Investitionsnachfrage. Im Oktober sank der Vertrauensindikator der<br />

Europäischen Kommission auf den niedrigsten Wert seit der Rezession 1993. Die Abwertung des Euro gegenüber dem<br />

Dollar kommt den exportorientierten Unternehmen entgegen. Auch der Rückgang des Erdölpreises unterstützt die<br />

Industrie; nach 140 Dollar im Juli notierte ein Barrel der Sorte Brent Anfang November 20<strong>08</strong> bei 60 Dollar.<br />

Quelle aller verwendeten Wirtschaftsindikatoren: WIFO-Monatsbericht 11/20<strong>08</strong><br />

Allgemeine Entwicklung des österreichischen Personen- und Güterverkehrs<br />

Österreichs Eisenbahnverkehrsunternehmen erbringen, bedingt durch die zentrale Lage im europäischen Netz und<br />

die starke außenwirtschaftliche Verflechtung der heimischen Wirtschaft, relativ hohe Transportleistungen für den<br />

grenzüberschreitenden Verkehr. 2006 entfielen 21,6% der Güterverkehrsleistungen auf die Durchfuhr, 22,3% auf die<br />

Ausfuhr, 33,1% auf die Einfuhr und nur 23% auf den Inlandsverkehr.<br />

Steigende Treibstoffpreise, Klimawandel und attraktive Alternativen zum motorisierten Individualverkehr beeinflussen<br />

den sogenannten Modalsplit Österreichs, die Verteilung der zurückgelegten Wege auf unterschiedliche Fortbewegungsmöglichkeiten.<br />

Auf den öffentlichen Personenverkehr entfielen im Jahr 2007 rd. 17%, womit seit 1995 eine<br />

Stagnation festzustellen ist. Der Anteil der Pkw hat sich in diesem Zeitraum von 51% auf 58,5 % erhöht. Ziel der<br />

österreichischen Verkehrspolitik ist eine deutliche Ökologisierung dieser Zusammensetzung. Prognosen halten einen<br />

Anstieg des Anteils des Öffentlichen Verkehrs auf 21% bis zum Jahr 2020 für möglich.<br />

Anteil von Straßen- und Schienengüterverkehr<br />

im direkten Vergleich in Prozent<br />

Schiene Straße<br />

Quelle: Europäische Kommission 20<strong>08</strong>, bmujf, VCÖ 20<strong>08</strong><br />

18<br />

82<br />

48<br />

52<br />

1950 1970 1990 2005 Ziel 2020<br />

55<br />

45<br />

66<br />

34<br />

50<br />

50<br />

Anteil an zurückgelegten Wegen in Prozent<br />

Öffentlicher Verkehr Gehen Radfahren<br />

Pkw-Lenkende Pkw-Mitfahrende<br />

Quelle: bmvit 2007, VCÖ 20<strong>08</strong><br />

1995<br />

40<br />

11<br />

5<br />

27<br />

17<br />

2007<br />

48<br />

10,5<br />

6,5<br />

18<br />

17<br />

38<br />

10<br />

13<br />

18<br />

21<br />

Ziel 2020<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

63


64<br />

Der Güterverkehr zeigt im Mehrjahresvergleich eine deutliche Verschiebung bei den Verkehrsträgern. Wurde 1970<br />

noch mehr als die Hälfte des Güterverkehrs über die Schiene abgewickelt, reduzierte sich dieser Anteil bei deutlich<br />

steigendem Gesamtvolumen bis zum Jahr 2005 auf 34%. Mit der seit mehreren Jahren forcierten Investitionsoffensive<br />

in die österreichische Schieneninfrastruktur soll diesem Trend entgegengewirkt werden.<br />

B.2. Regulierungsumfeld und Trends<br />

Die EU hat während der letzten Jahre mehrere Bestimmungen („Eisenbahnpakete“) zur Liberalisierung der Schienenverkehrsdienste<br />

erlassen. Während der grenzüberschreitende Personenverkehr ab 2010 für den Wettbewerb zu<br />

öffnen ist, waren im Schienengüterverkehr bereits während der letzten Jahre deutliche Auswirkungen der Liberalisierung<br />

zu verzeichnen. So weist Eurostat beispielsweise für das Jahr 2005 einen Anteil der ausländischen Eisenbahnen<br />

an den gesamten Transittransportleistungen auf der Schiene in Österreich von 13,1% bzw. von 3,4% an der Summe<br />

aller Schienentransportleistungen aus. Der Anteil der <strong>ÖBB</strong> an den Schienengütertransportleistungen beläuft sich auf<br />

rund 90%, die restlichen 10% entfallen auf andere inländische und ausländische Eisenbahnverkehrsunternehmen.<br />

Im Jahr 20<strong>08</strong> wurden auf EU-Ebene die in 2006 begonnenen Arbeiten zur Änderung der Sicherheits- und Interoperabilitäts-Richtlinie<br />

fortgesetzt. Eine Einigung konnte beim Thema „Rolling Stock Cross Acceptance“ erzielt werden, womit<br />

das Dossier abgeschlossen ist und in Zukunft eine leichtere gegenseitige Anerkennung von Triebfahrzeugen und<br />

Rollmaterial innerhalb der Mitgliedstaaten der Europäischen Union möglich sein wird. Der Europäische Rat und das<br />

Europäisches Parlament einigten sich Anfang Dezember 20<strong>08</strong> zum Vorschlag der Änderungen der Sicherheitsrichtlinie,<br />

die mit ihrer Veröffentlichung als formell abgeschlossen wurde.<br />

Die EU-Kommission verfolgt weiterhin die Schaffung eines interoperablen Eisenbahnraumes innerhalb der<br />

Gemeinschaftsgrenzen. Im Mai 20<strong>08</strong> wurde erneut ein Memorandum of Understanding zwischen der Europäischen<br />

Kommission, der Industrie und dem Bahnsektor zur Einführung von ERTMS unterzeichnet. Der gesamte Sektor bekennt<br />

sich ausdrücklich zur Vereinheitlichung von Standards und Regulierungen. Die unabdingbare Voraussetzung<br />

für den Erfolg der angestrebten Interoperabilität ist jedoch eine für die Eisenbahnverkehrsunternehmen wirtschaftlich<br />

sinnvolle Umsetzung.<br />

Anfang Juli 20<strong>08</strong> veröffentlichte die EU-Kommission im Rahmen des „Transport Greening Package“ den bereits im<br />

Vorfeld kontrovers diskutierten Vorschlag zur Änderung der Wegekostenrichtlinie. Darin vorgesehen ist eine Internalisierung<br />

externer Kosten (z.B. Kosten für Lärm, Stau, lokale Emissionen etc.) in das Gesamtkostenbild des verursachenden<br />

Verkehrsträgers. Dieser Vorschlag konnte die Erwartungen der Eisenbahnverkehrsunternehmen nicht erfüllen und<br />

stößt auch im Europäischen Parlament wie auch in den Mitgliedsstaaten auf Widerstand.<br />

Das „Transport Greening Package“ enthält auch branchenspezifische Maßnahmen für den Schienenverkehr. So sollen<br />

durch die Einführung „lärmabhängiger“ Trassenpreissysteme Anreize für die Betreiber zur Umrüstung auf leisere<br />

Bremssysteme bei Güterwagen gesetzt werden. Ebenfalls im Juli 20<strong>08</strong> wurde mit der Veröffentlichung der neuen EU-<br />

Beihilfeleitlinien für Eisenbahnunternehmen diesbezüglich Klarheit für den Sektor geschaffen.<br />

Anfang Dezember 20<strong>08</strong> wurde ein Verordnungsvorschlag für die Stärkung der Rechte von Bus- und Schiffspassagieren<br />

veröffentlicht, womit nunmehr Regelungen für alle Verkehrsträger definiert, jedoch nicht zur Gänze in Kraft getreten<br />

sind. Zudem weichen die vorgeschlagenen Rechte je nach Verkehrsträger stark voneinander ab.<br />

Für den <strong>ÖBB</strong>-Konzern war auf europäischer Ebene zudem die Prüfung und Genehmigung des Zusammenschlusses<br />

von MÁV Cargo und Rail Cargo Austria AG durch die Generaldirektion für Wettbewerb der Europäischen Kommission<br />

von Relevanz. Nach einem vertieften Prüfverfahren wurde der Zusammenschluss unter der Erteilung von Auflagen<br />

genehmigt.


Marktumfeld Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr<br />

Im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> konnte im Personenschienenverkehr ein Anstieg der Fahrgäste von 2% erzielt werden. In<br />

Summe nutzten rd. 456 Mio. Fahrgäste die Dienstleistungen des Teilkonzerns <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr.<br />

Personennah- und -regionalverkehr<br />

Im Personennah- und -regionalverkehr konnte 20<strong>08</strong> eine Steigerung um 3% auf rd. 175 Mio. Fahrgäste erreicht werden.<br />

Gemessen am Pendlerverkehr ist der Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr der größte Nahverkehrsanbieter im Osten<br />

Österreichs. Die gemeinwirtschaftlich erbrachten Verkehrsleistungen stiegen aufgrund zusätzlicher bzw. erweiterter<br />

Leistungsbestellungen der Bundesländer deutlich an. Die Tariferträge im Nahverkehr konnten insbesondere durch<br />

Frequenzsteigerungen verbessert werden. Überproportionale Steigerungen wurden im Umfeld von Ballungszentren<br />

verzeichnet. Hier wirkten sich die stark gestiegenen Pkw-Treibstoffkosten positiv auf die Nachfrage aus. Ein deutlicher<br />

Anstieg der Fahrgastzahlen zeichnete sich vor allem dort ab, wo Angebotsoptimierungen durch die Einführung<br />

und Verbesserung von Taktverkehren und durch den Einsatz der neuen Fahrzeuggeneration mit Niederflureinstieg<br />

und Klimatisierung durchgeführt werden konnten. Überdurchschnittlich entwickelten sich im Nahverkehr die S-Bahn-<br />

Verbindungen in Tirol und in der Steiermark, wo Zuwachsraten von bis zu 18% verzeichnet werden konnten. Die<br />

Nachfrage nach Einfach-Raus-Tickets, die die Auslastung der Nahverkehrszüge außerhalb von Stoßzeiten verbessern<br />

sollen, nahm um 30% zu; EURegio-Tickets in die östlichen Nachbarländer um rd. 15%.<br />

Der Nahverkehr des Teilkonzerns <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr ist in allen Bundesländern in Verkehrsverbünde integriert.<br />

Unternehmensübergreifende Verbundtarife und abgestimmte Fahrpläne ermöglichen den Fahrgästen eine lückenlose<br />

Beförderung.<br />

Personenfernverkehr<br />

Der Personenfernverkehr verzeichnete während der letzten Jahre im Inlandsverkehr, aber auch bei internationalen<br />

Verbindungen ein deutliches Wachstum, obwohl der Wettbewerb mit dem Flugverkehr aufgrund der erfolgreichen<br />

Positionierung der Low-Cost-Carrier stark zunahm. Unterbrochen wurde diese Entwicklung im Bereich Incoming lediglich<br />

im Jahr 2007 aufgrund der Auswirkungen des Streikes der Deutschen Bundesbahnen. In den ersten drei Quartalen<br />

20<strong>08</strong> konnte begünstigt durch hohe Pkw-Treibstoffpreise und den Ausbau der <strong>ÖBB</strong>-VORTEILScard eine überaus<br />

positive Entwicklung erzielt werden. Die Fahrgastanzahl konnte im Gesamtjahr um 7% und die Erträge um 10%<br />

gesteigert werden. Die Auswirkungen der im vierten Quartal einsetzenden Wirtschaftskrise auf den Personenfernverkehr<br />

können weder hinsichtlich Dauer noch hinsichtlich Intensität verlässlich prognostiziert werden. Abhängig ist die<br />

zukünftige Entwicklung von den Sparmaßnahmen von Unternehmen bei Firmenreisen ebenso wie vom Arbeitsmarkt<br />

für Langstrecken-Pendler und dem Städtetourismus.<br />

Neben der allgemeinen Marktentwicklung hat sich im Oktober 20<strong>08</strong> ein Wettbewerber im Schienenfernverkehr für<br />

Ende 2011 angekündigt. Die Planungen und Entwicklungen des Wettbewerbers werden intensiv beobachtet, um neben<br />

strategischen Vorbereitungen zur Optimierung der Marktpositionierung rasch mit eigenen Aktionen punkten zu<br />

können, wenn dessen effektiver Markteintritt erfolgt.<br />

Busverkehr<br />

Die <strong>ÖBB</strong>-Postbus GmbH beförderte im Jahr 20<strong>08</strong> rd. 240 Mio. Fahrgäste. Im Regionalbusverkehr (Linienverkehr) hält<br />

der Postbus einen Marktanteil von rd. 65% und am gesamten Öffentlichen Verkehr Österreichs von rd. 15%. Mit<br />

diesen Marktanteilen werden 70% der Tariferlöse im Regionalbusverkehr und 20% im gesamten Öffentlichen Verkehr<br />

durch den Postbus erzielt. Die rd. 2.100 Busse der <strong>ÖBB</strong>-Postbus GmbH legen auf rd. 900 Linien (30.000 Kurse) jährlich<br />

eine Distanz von rd. 144,5 Mio. km zurück. Erfolgreich positioniert sich auch das Tochterunternehmen ČSAD, das in<br />

der Region Budweis jährlich rd. 9 Mio. Fahrgäste befördert.<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

65


66<br />

Traktion<br />

Als Tochterunternehmen der <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG und der Rail Cargo Austria AG erbringt die <strong>ÖBB</strong>-Traktion GmbH<br />

einen Großteil ihrer Leistungen an diese beiden Gesellschaften. Ihre wirtschaftliche Entwicklung steht somit in Abhängigkeit<br />

zur Entwicklung der transportierten Tonnagen und der Anzahl der Fahrgäste. Parallel dazu werden die<br />

Bestrebungen internationale Verkehrsleistungen durch die Zusammenarbeit mit Partnern forciert.<br />

Marktumfeld Teilkonzern Rail Cargo Austria<br />

Unabhängig von der Art des Verkehrsträgers wirken sich hohe Energiepreise, wie sie im Berichtsjahr zu verzeichnen<br />

waren, negativ auf die Logistikbranche aus. Parallel dazu besteht eine direkte Abhängigkeit zur Entwicklung der<br />

Realwirtschaft, die im vierten Quartal 20<strong>08</strong> deutliche Rückgänge verzeichnen musste. Tragfähige Netzwerke und die<br />

Zusammenarbeit mit Partnern bilden in diesem Umfeld für die Logistikbranche immer wichtiger werdende Erfolgsfaktoren.<br />

Besonderes Augenmerk wird in Zukunft auch auf einen reibungslosen Lückenschluss zwischen Logistik- und<br />

Informationstechnologie gelegt werden müssen.<br />

Der österreichische Schienengüterverkehr wächst seit vielen Jahren stetig und belegt im europäischen Vergleich nach<br />

wie vor einen Spitzenplatz. Die Liberalisierungsmaßnahmen der Europäischen Union sind deutlich spürbar und führten<br />

zu neuen Kooperationen und einem aggressiven Verdrängungswettbewerb. Konjunkturschwankungen wirken sich<br />

mit einiger Zeitverzögerung auf das Schienenaufkommen in Österreich aus. Die aktuelle Wirtschaftskrise wird daher<br />

voraussichtlich erst im Jahr 2009 ihre volle Wirkung auf den Schienentransportmarkt ausüben.<br />

Aufkommen in Mio. Tonnen IST 2007 IST 20<strong>08</strong> 20<strong>08</strong>/07 in %<br />

Cargo & Logistik 69,7 68,1 -2,3<br />

Intermodal 25,5 28,7 12,5<br />

BEX-Logistik 1,8 1,7 -5,6<br />

Summe 97,0 98,5 1,5<br />

Der konventionelle Wagenladungsverkehr (Cargo & Logistik) erreichte 20<strong>08</strong> mit 68,1 Mio. Tonnen nahezu das überaus<br />

positive Vorjahresniveau; einige Gütersegmente mussten gegen Jahresende jedoch veritable Rückgänge verzeichnen.<br />

Der intermodale Verkehr konnte trotz ungünstiger Rahmenbedingungen erneut deutlich zulegen und sein Volumen<br />

auf 28,7 Mio. Tonnen steigern. Im Stückgutbereich (BEX-Logistik) wurden die Erneuerungsmaßnahmen 20<strong>08</strong> fortgesetzt<br />

und ein Volumen von 1,7 Mio. Tonnen erzielt.<br />

Cargo & Logistik<br />

Profit Center Automotive, Maschinen und Geräte: Aufgrund der massiven Absatzrückgänge der Automobilindustrie,<br />

die im letzten Quartal 20<strong>08</strong> einsetzten, wird davon ausgegangen, dass der Trend, die Produktion in Richtung<br />

AREE (Automotive Region Eastern Europe) zu verlagern, weiterverfolgt werden wird. Laut den aktuellen Konjunkturprognosen<br />

ist für 2009 mit einer grundsätzlich schwächeren Entwicklung im Bereich Automotive zu rechnen. Darüber<br />

hinaus sind attraktive Transitverkehre sowohl durch potenzielle Routenkonkurrenz als auch durch den Wettbewerb<br />

mit anderen Eisenbahnverkehrsunternehmen gefährdet. Nur mit hoher Leistungsqualität und starken Partnern kann<br />

eine Absicherung dieser Verkehre erreicht werden. Im Segment Maschinen und Geräte wird ebenfalls mit einem<br />

schwächeren Aufkommen gerechnet.<br />

Profit Center Mineralöl/Chemie: Trotz steigender Dynamik und Intensität des Wettbewerbs konnte das hohe Umsatzvolumen<br />

des Vorjahres übertroffen und der Ergebnisbeitrag gehalten werden. Mengensteigerung im Mineralölbereich<br />

konnten den konjunkturbedingten Rückgang bei den chemischen Produkten und Düngemitteln mehr als kompensieren.<br />

Wesentliche Einflussfaktoren auf die zukünftige Marktentwicklung bilden neue Mitbewerber auf dem Schienenverkehrsmarkt,<br />

die verstärkt auch Großkunden ansprechen sowie preisliche bzw. steuerliche Rahmenbedingungen, die


eine verlässliche Bedarfsmengenermittlung erschweren. Mit einem weiteren Ausbau durchgängiger Produkt lösungen<br />

sowie einem hohen Kundenservicegrad wird eine Verteidigung der Transportvolumina angestrebt.<br />

Profit Center Kaufmannsgüter/Baustoffe: Im Segment Kaufmannsgüter waren Rückgänge bei Getränketransporten<br />

nach Übersee aufgrund von Produktionsverlagerungen zu verzeichnen. Infolge von Preiserhöhungen einiger<br />

Partnerbahnen (Polen, Tschechien, Slowakei und Frankreich) ging das Transportaufkommen im Bereich Möbelverkehre<br />

ebenfalls zurück.<br />

Bedingt durch stärkere Gleisbautätigkeiten konnten die Gleisschottermengen im Vergleich zum Vorjahr gesteigert<br />

werden. Diese Mengen beschränken sich jedoch nahezu ausschließlich auf den konzerninternen Schottertransport<br />

für den Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau. Aufgrund der Kostensituation gelang es nicht, am privaten Schottermarkt<br />

zusätz liche Verkehre zu akquirieren. Im Segment Baustoffe ist die Konkurrenz durch private EVUs sowie durch Lkw-<br />

Transporte besonders hoch. Dennoch konnten die Zementransporte des Unternehmens Holcim nach Wien Liesing<br />

ab Jänner 20<strong>08</strong> zurückgewonnen werden. Mit der Weiterführung der Logistikprojekte mit der Zement- und Füllstoffindustrie<br />

konnten Kundenbeziehungen nachhaltig gefestigt und die beförderten Tonnagen erhöht werden. Mehrere<br />

Großbauprojekte (Brenner-Basis-Tunnel, Koralmtunnel, Wien Zentralbahnhof) sollten sich in den Folgejahren positiv<br />

auf die Mengenentwicklung auswirken. Durch den Gewinn der Bauausschreibung Unterinntal konnten weitere<br />

Mengen auf die Schiene gebracht werden. Ab November erfolgten Transporte der Fa. Transportbeton und für das<br />

Bauvorhaben „Wörgl – Hopfgarten“. Der Verlust der Klinkertransporte von der Schweiz nach Lorüns sollte durch die<br />

Verkaufsoffensive kompensiert werden können. Die weitere Entwicklung des Segments Baustoffe hängt maßgeblich<br />

vom Umfang des Konjunkturpakets ab. Vor allem im Zementbereich meldeten alle betroffenen Unternehmen für das<br />

Jahr 2009 Auftragsrückgänge.<br />

Profit Center Holz: Aus der Marktsättigung der Holzindustrie, die sich seit Herbst 2007 abzeichnete, wurde im<br />

Berichtsjahr eine veritable Krise. Die Transportmengen gingen deutlich zurück und konnten nur die verstärkten Rundholzlieferungen<br />

des ersten Halbjahres, die aus der Aufarbeitung der Kalamitätshölzer der Stürme „Emma & Paula“ aus<br />

Südösterreich stammten, gemildert werden. Der Teilkonzern Rail Cargo Austria und die beteiligten Partnerbahnen<br />

haben den Abtransport dieser Windbruchhölzer zügig vorangetrieben und notwendige Wagen- bzw. Betriebskapazitäten<br />

bereitgestellt. Bedingt durch die Immobilienkrise in den USA ist der US-Import von Schnittholz 20<strong>08</strong> um<br />

über 65% zurückgegangen; deutlich abgeschwächt zeigte sich auch die Nachfrage der asiatischen Märkte, Spaniens,<br />

Großbritanniens und Deutschlands. In Italien, dem traditionell größten Absatzmarkt der österreichischen Holzindustrie,<br />

trat 20<strong>08</strong> ebenfalls ein leichter Konsumrückgang ein. Lediglich die Levanteverkehre konnten einen Exportzuwachs<br />

verzeichnen, der sich aber im vierten Quartal ebenfalls abschwächte. In Summe wird für das Jahr 20<strong>08</strong> ein<br />

Produktionsrückgang bei Nadelschnittholz von 10% ausgewiesen. Für 2009 können keine verlässlichen Prognosen zur<br />

Entwicklung der Holzindustrie getroffen werden, es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass die Produktionskapazitäten<br />

durch mehrwöchige Betriebsstillstände zurückgefahren werden.<br />

Profit Center Agrar: Im Transportmarkt Agrar konnten 20<strong>08</strong> trotz steigender Wettbewerbsintensität bedeutende<br />

Mengen- und Umsatzsteigerungen erzielt und dank verkehrslogistischer Optimierungen auch der Konsolidierungskurs<br />

hinsichtlich Ergebnisentwicklung fortgesetzt werden. Das Transportvolumen bei Zuckerrüben im Inland, einem<br />

für die Rail Cargo Austria wesentlichen Markt, ist aufgrund der Erweiterung der Anbauflächen und eines früheren<br />

Beginns der Erntekampagne deutlich gestiegen. Positive Entwicklungen im Bereich der biogenen Kraftstoffe und bei<br />

Zuckertransporten konnten die in den ersten drei Quartalen durch den Entfall von Interventionsverkäufen rückläufigen<br />

Getreidetransporte kompensieren. Die sehr gute Getreideernte in Ungarn führte im Herbst zu einer starken Nachfrage<br />

nach Transitverkehren.<br />

Profit Center Montan und Spezialtransporte: Aufgrund einer sehr guten Nachfrageentwicklung in den ersten drei<br />

Quartalen konnten trotz Wirtschaftskrise die Zielwerte für 20<strong>08</strong> erreicht werden.<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

67


68<br />

Profit Center Stahl: Die Nachfrage der Industrie nach Spezialequipment im Stahlbereich konnte durch die Übernahme<br />

von hochwertigen R- bzw. S-Wagen im Rahmen des Wagenbeschaffungsprogamms größtenteils abgedeckt<br />

werden. Durch diese zusätzlich gewonnenen Kapazitäten ist es möglich, bestehende Verkehre abzusichern. Trotz der<br />

starken Nachfrage nach hochwertigem Wagenmaterial herrscht ein erheblicher Preisdruck – nicht zuletzt aufgrund<br />

der Wirtschaftskrise. Ungeachtet der stark gestiegenen Energie- und Infrastrukturkosten während des Jahres fielen<br />

die Preisanpassungen gegenüber den Kunden moderat aus. Zudem kam es zu keinen unterjährigen Frachterhöhungen.<br />

Rail Cargo Austria wird die aktuelle Krise nutzen, Marktanteile zurückzugewinnen. Vor allem beim Transport<br />

von Schienen, der bereits 20<strong>08</strong> deutliche Steigerungen verzeichnete, ist 2009 aufgrund von staatlichen Infrastrukturinvestitionsprogrammen<br />

mit einer Fortsetzung dieses positiven Trends zu rechnen. Mit VA Stahl Linz wie auch mit<br />

VA Schiene Donawitz konnten 20<strong>08</strong> Frachtverträge mit mehrjährigen Laufzeiten und jährlichen Preisanpassungen<br />

abgeschlossen werden.<br />

Profit Center Rohstoffe: Im Bereich Rohstoffe konnte für das Gesamtjahr 20<strong>08</strong> ein Mengenzuwachs von rd. 5%<br />

erzielt werden, vor allem die ersten zehn Monate verliefen aufgrund der sehr guten Auftragslage der Stahlwerke ausgezeichnet.<br />

Ein Großteil der Zuwächse entfällt auf das Segment Eisenschrott im Transit Richtung Italien. Im Bereich<br />

Eisenerz und Kohle wurde die Qualitätssicherung der langfristig abgesicherten Transporte fokussiert. Das Beschaffungsprogramm<br />

für marktgerechtes Waggonmaterial wurde 20<strong>08</strong> fortgesetzt. Im Marktsegment Schrott konnten die<br />

seit 2006 gewonnenen Marktanteile dank der Anmietung von Wagenmaterial ausgebaut werden. Mit dem konjunkturellen<br />

Einbruch ab November 20<strong>08</strong> stellt sich ein deutlicher Rückgang des Transportvolumens ein, dennoch liegen<br />

die Gesamtmengen für das Jahr 20<strong>08</strong> über dem Vorjahresniveau.<br />

Profit Center Militär: Bei den Militärverkehren konnte das Aufkommen gegenüber 2007 leicht gesteigert werden.<br />

Aufgrund geänderter Rahmenbedingungen (Wehrdienstverkürzung, keine großen Übungen im Inland, Wegfall der<br />

Grenzeinsätze) muss jedoch in Zukunft von einer geringeren Nachfrage ausgegangen werden.<br />

Profit Center Spezialtransporter: Im Bereich Spezialtransporte konnte 20<strong>08</strong> eine deutliche Aufkommenssteigerung<br />

realisiert werden. Für das Jahr 2009 ist ein verstärkter Aus- bzw. Aufbau von Know-how in diesem Bereich geplant,<br />

um auch weiterhin ein kompetenter und zuverlässiger Partner für die verladende Industrie zu sein. Der Bereich Spezialtransporte<br />

wird in der neuen Struktur als Competence Center und zentrale Anlaufstelle für alle Cargo&Logistik-Kunden<br />

ausgebaut.<br />

Intermodal<br />

Das Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> verlief für das strategische Geschäftsfeld Intermodal sehr gut. Sowohl im unbegleiteten Kombinierten<br />

Verkehr als auch bei der Rollenden Landstraße konnten Aufkommen und Umsatz deutlich gesteigert werden,<br />

was auf die Einführung neuer Zugsverbindungen und die Aufstockung des bestehenden Angebotes zurückzuführen<br />

ist. Der Verkehr über den Brenner weist eine überdurchschnittliche Entwicklung aus, neue Ganzzüge konnten im unbegleiteten<br />

Kombinierten Verkehr gestartet und auch bestehende Verbindungen der ROLA (z.B. Wörgl – Brennersee)<br />

um zusätzliche Abfahrten ergänzt werden. Als Auswirkung der Wirtschaftskrise mussten auch im Intermodal-Verkehr<br />

ab Oktober 20<strong>08</strong> Zugstornierungen und ein leichter Rückgang der Auslastung bei Einzelwagenverkehren verzeichnet<br />

werden. In diesem Umfeld gilt es 2009 konsequent an Serviceverbesserungen, Kostenoptimierungen und kundenfokussierten<br />

Maßnahmen zu arbeiten. Die Übernahme der MÁV Cargo sollte gerade für Verkehre in den osteuropäischen<br />

Raum eine deutliche Verbesserung bei Service und Qualität ermöglichen.<br />

Combi Cargo (Unbegleiteter Kombinierter Verkehr): Die positive Entwicklung der letzten Jahre im unbegleiteten<br />

Kombinierten Verkehr konnte in den ersten zehn Monaten des Jahres 20<strong>08</strong> fortgesetzt werden. Dank der bis dahin<br />

guten Konjunktur konnten in Zusammenarbeit mit unseren Kunden einige neue Zugprodukte realisiert werden (z.B.<br />

neue Ganzzüge: Wien – Enns – Rotterdam bzw. Wels – Rostock). Bestehende Zugprodukte nach Deutschland, den


Niederlanden oder Ungarn (mit Weiterleitungen nach Griechenland und Türkei) wurden aufgestockt. Eine Alternative<br />

zum Schiffsverkehr für Transporte von Asien nach Europa konnte in Zusammenarbeit mit Intercontainer Austria eingerichtet<br />

werden. Im nationalen unbegleiteten Kombinierten Verkehr wurde ein Ganzzug von Wien nach Hall/Tirol<br />

bzw. Bludenz auf Schiene gebracht. Ein Projekt, das im November 20<strong>08</strong> mit dem Österreichischen Staatspreis ausgezeichnet<br />

wurde.<br />

Ab November 20<strong>08</strong> erfolgten auch in diesem Geschäftsbereich Zugstornierungen mangels Frachtaufkommen. Davon<br />

betroffen waren sowohl neue Zugprodukte als auch bereits etablierte Zugsysteme, wie zum Beispiel Züge von/nach<br />

Deutschland die über den Terminal Wels als Drehscheibe geführt werden. Trotz Wirtschaftskrise kann im unbegleiteten<br />

Kombinierten Verkehr mit einer vergleichsweise stabilen Entwicklung gerechnet werden. Die Vergangenheit<br />

hat gezeigt, dass der globale Warenaustausch in Form intermodaler Transportketten auch in Zeiten konjunktureller<br />

Einbrüche weiter zunahm.<br />

Mobiler: Im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> konnte im Geschäftsfeld Mobiler durch den Gewinn von internationalen Verkehren<br />

das Aufkommen in der Tonnage um rd. 30% gesteigert werden. Dabei wurden die Vorteile der Mobiler-Technologie<br />

gezielt genutzt, um optimale Logistiklösungen anbieten zu können. Aufgebaut wurden zudem adäquate Transportketten,<br />

die auch attraktive Rückladungen ermöglichten. Obwohl mit den meisten Kunden mehrjährige Verträge abgeschlossen<br />

wurden, wird sich auch im Geschäftsfeld Mobiler das Wachstum verlangsamen, weil geplante Mengensteigerungen<br />

erst mit Verzögerung umgesetzt werden.<br />

Rollende Landstraße: Nach dem erfolgreichen Jahr 2007 konnte das Aufkommen der Rollenden Landstraße 20<strong>08</strong><br />

erneut um rd. 19% gesteigert werden. Die größten Erfolge erzielten die Verkehre über den Brenner, mehr als 200.000<br />

Lkw wurden transportiert. Beispielsweise wurde die Verbindung Wörgl – Brennersee von 16 auf bis zu 19 Zugpaare<br />

täglich aufgestockt.<br />

Mit dem EU-Beitritt von Bulgarien und Rumänien erfolgte im Jahr 2007 eine Angebotsanpassung, die auf der Verbindung<br />

Wels – Szeged Verkehrszuwächse ermöglichte. Im Oktober 20<strong>08</strong> wurde zudem ein neues tägliches Zugpaar von<br />

Wels ins kroatische Spacva eingeführt. Erste Auswirkungen der Wirtschaftskrise konnten gegen Ende des Jahres auf<br />

den Strecke Wels – Marburg sowie Salzburg – Triest festgestellt werden. Verantwortlich dafür war ein Rückgang des<br />

Lkw-Aufkommens aus dem türkischen Raum, das das Rückgrat dieser Verbindungen darstellt.<br />

Die aktuelle Wirtschaftskrise wird sich 2009 auch auf den Bereich Rollende Landstraße auswirken. Rückhalt findet<br />

die ROLA durch das Bekenntnis der österreichischen Bundesregierung, die ihr Transportangebot im Sinne des Umweltschutzes<br />

fördert. Nach dem Kauf der ungarischen MÁV Cargo wird für 2009 eine Serviceverbesserung auf der<br />

Verbindung Wels – Szeged angestrebt.<br />

Kontraktlogistik (BEX-Logistik)<br />

Der Geschäftsbereich Kontraktlogistik umfasst die Geschäftsfelder Transportlogistik, Lagerlogistik, Kraftwagengüterverkehr<br />

und Charter. Nachdem im nationalen Service seit Jahren eine markt- und qualitätsführende Position gehalten<br />

und weiter ausgebaut werden kann, wurde im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> das Hauptaugenmerk verstärkt auf den Ausbau der<br />

internationalen Geschäfte – einerseits durch Selbsteintritt in die ausländischen Märkte, andererseits durch strategische<br />

Allianzen mit ausländischen Partnern – gelegt. Dank dieser Anstrengungen konnte mit einer Umsatzsteigerung von rd.<br />

17 Mio. EUR das Budgetziel 20<strong>08</strong> übertroffen werden. Durch die erfolgreiche Integration des 100%igen Tochterunternehmens<br />

Schier Otten & Co konnte aufgrund der gehobenen Synergieeffekte im Jahr 20<strong>08</strong> eine Kosteneinsparung<br />

in der Höhe von ca. 2 Mio. EUR erzielt werden.<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

69


70<br />

Im Stückgutbereich liegt der strategische Fokus auch in den kommenden Jahren klar auf dem Ausbau des paneuropäischen<br />

Netzwerks. Exzellente Partnerstrukturen, wie die der bereits bestehenden Partner Geodis, Wincanton, Sittam,<br />

Nörpel, Fenthol, Rhenus und Weckerle bilden neben dem eigenen Netzwerk mit sieben Joint-Venture-Unternehmen<br />

in den osteuropäischen Staaten die ideale Basis für die weitere Internationalisierung. Ziel ist es, den Anteil internationaler<br />

Stückgutsendungen anzuheben und auf das Ausmaß der nationalen Sendungen heranzuführen. Dazu wird ein<br />

überdurchschnittliches Wachstum im Produkt Rail Standard erforderlich werden.<br />

Der Auslastungsgrad der Lagerlogistik beträgt derzeit etwa 77%. Optimierungen und der Ausbau von Kapazitäten<br />

durch Anmietungen von zusätzlichen Flächen auf Kunden- oder eigenen Standorten in Österreich und in den JV-Ländern<br />

sind wesentliche Bausteine der gestarteten Vertriebsoffensive. Die Charterverkehre und der Eigenfuhrpark (KGV)<br />

beim Geschäftsfeld Kontraktlogistik dienen weiterhin der Kundenbindung, wobei auch dem internationalen Trend der<br />

Kundenanforderung nach der Verfügbarkeit über einen Eigenfuhrpark entsprochen werden kann.<br />

Der ökologischen Verantwortung wird auch künftig Rechnung getragen, so werden nicht nur alle nationalen Hauptläufe<br />

auf der Schiene geführt, sondern auch internationale Straßenkilometer werden weitestmöglich reduziert.<br />

Einen weiteren Beitrag zur Schadstoffreduktion stellt die Kompletterneuerung des hauseigenen Fuhrparks auf Lkw der<br />

Euroklasse 5 dar.<br />

Kontraktlogistik wird sich strategisch weiter auf die Third-Party Logistics konzentrieren. Dazu zählt auch die Internationalisierung<br />

mit dem Ausbau der europaweiten Haus-Haus-Verkehre, die besondere Pünktlichkeit und Qualität<br />

garantieren. Langfristig gilt es die Voraussetzungen für Fourth-Party Logistics zu schaffen, um in weiterer Folge für die<br />

Übernahme der Gesamtsteuerung des Logistikportfolios von Großkunden gerüstet zu sein.<br />

Speditionen<br />

Während die letzten Jahre der Speditionsgruppe des Teilkonzerns Rail Cargo Austria durch Akquisitions- und Neugründungsaktivitäten<br />

geprägt waren, wurde im Jahr 20<strong>08</strong> ein Konsolidierungsprozess eingeleitet. Analog zum Gesamtmarkt<br />

entwickelte sich die Speditionsgruppe in den ersten drei Quartalen 20<strong>08</strong> sehr gut und konnte die Umsatzerlöse<br />

im Bahn- wie auch im Lkw-Bereich steigern. Trotz des konjunkturbedingten Umsatzrückganges im letzten Quartal<br />

20<strong>08</strong> konnte für das Gesamtjahr ein leichter Umsatzanstieg erzielt werden. Die Geschäftsbereiche entwickelten sich<br />

jedoch unterschiedlich; während einzelne Fachspeditionen noch Umsatzzuwächse erzielten, wirkte sich der Konjunktureinbruch<br />

insbesondere auf die Generalspeditionen negativ aus. Auf das veränderte gesamtwirtschaftliche Umfeld<br />

wurde mit Gegensteuerungsmaßnahmen reagiert – strukturelle und auch operative Maßnahmen wurden bereits im<br />

Jahr 20<strong>08</strong> umgesetzt bzw. teilweise geplant und stehen zur weiteren Umsetzung im Jahr 2009 an.<br />

Marktumfeld Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb<br />

Die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb AG bringt täglich durchschnittlich 7.500 Züge sicher an ihr Ziel. Mit modernen Sicherungsanlagen,<br />

Dispositionssystemen und Kommunikationseinrichtungen wird der Bahnbetrieb sicher, effizient und<br />

kundenorientiert abgewickelt. Im Laufe der nächsten Jahre wird das <strong>ÖBB</strong>-Netz stetig modernisiert; im Jahr 2009 wird<br />

die Anzahl der in Betrieb genommenen modernen elektronischen Stellwerke von 177 auf über 200 steigen.<br />

Die EU-Bestimmungen der Infrastrukturpakete lösten eine Marktliberalisierung aus, die das Bereitstellen der <strong>ÖBB</strong>-<br />

Schienen- und Verschubinfrastruktur für alle Eisenbahnverkehrsunternehmen, die die Zulassungsbedingungen erfüllen,<br />

vorschreibt. Um diesen Anforderungen zu entsprechen, war es erforderlich, klare und diskriminierungsfreie<br />

Regeln für den Zugang, die Inanspruchnahme aber auch für die Produktion zu erstellen sowie die Infrastrukturanlagen<br />

öffentlich darzustellen. Die Veröffentlichung dieser Regeln erfolgte gemäß Eisenbahngesetz über die Schienennetz<br />

Nutzungsbedingungen (SNNB) im Internet. Dort sind für zugelassene Eisenbahnverkehrsunternehmen auch die für die<br />

Betriebsführung erforderlichen Vorschriften und Behelfe zugänglich.


Der Geschäftsverlauf des Teilkonzerns <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb korreliert aufgrund seines Verantwortungsbereiches<br />

mit der Entwicklung des Schienengüter- und -personenverkehrs. Vor allem im Güterverkehr war im vierten Quartal<br />

20<strong>08</strong> ein Rückgang der Transportmenge zu verzeichnen. Aufgrund freier Kapazitäten im Straßengüterverkehr verstärkte<br />

sich gleichzeitig der Preisdruck.<br />

Trotz dieser herausfordernden Rahmenbedingungen ist das Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> positiv zu beurteilen. Die Gesamtbruttotonnenkilometer<br />

konnten mit 76,3 Mrd. das Vorjahresniveau erreichen, die Zugkilometer lagen mit 152,0 Mrd. leicht<br />

über dem Vorjahreswert von 150,2 Mio. Der Verkehrsanteil der nicht zum <strong>ÖBB</strong>-Konzern gehörenden Eisenbahnverkehrsunternehmen<br />

ging 20<strong>08</strong> gemessen an den Gesamtzugkilometern von 3,5% auf 3,3% zurück. Neben vier Unternehmen<br />

des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns wurden Verkehrsleistungen von 18 (Vj: 17) externen Eisenbahnverkehrsunternehmen erbracht.<br />

Marktumfeld Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau<br />

Die österreichische Bundesregierung reagierte auf die aktuelle Wirtschaftskrise mit dem Beschluss eines „Konjunkturbelebungspakets“,<br />

das im Oktober 20<strong>08</strong> vom Ministerrat verabschiedet wurde. Durch Investitionen in Höhe von<br />

1 Mrd. EUR in die Infrastruktur Österreichs soll das Wirtschaftswachstum unterstützt werden. Vom Gesamtpaket entfallen<br />

auf die Schieneninfrastruktur 700 Mio. EUR, die von 2009 – 2012 zusätzlich zu den Rahmenplaninvestitionen in<br />

Maßnahmen zur Erhöhung der Qualität des Bestandsnetzes investiert werden.<br />

Angesichts der angespannten Lage auf den internationalen Finanzmärkten stellte 20<strong>08</strong> die Finanzierung der Infrastrukturprojekte<br />

für die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG eine besondere Herausforderung dar. In diesem Umfeld konnte<br />

auf den Geldmärkten in Summe über 1.566 Mio. EUR in Form fixverzinster Anleihen aufgebracht werden, die unter<br />

Berücksichtigung der aktuellen Finanzmarktsituation sehr günstig verzinst sind.<br />

Ergänzend zu den gesetzlich festgelegten Bedingungen zur Finanzierung der Infrastrukturinvestitionen wurde im März<br />

20<strong>08</strong> eine Vereinbarung zum Rahmenplan 20<strong>08</strong> – 2013 zwischen den zuständigen Ministerien (BMVIT und BMF) und<br />

der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG bzw. der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG geschlossen. Zur langfristigen Sicherung der Finanzierung der<br />

Investitionen wurde durch die Republik Österreich eine Förderung von 70% der jährlichen Investitionsausgaben über<br />

eine 30-jährige Annuität zugesichert.<br />

20<strong>08</strong> wurde das im Jahr 2005 erstmals verliehene AAA-Rating der Agenturen Standard & Poor´s und Moody´s zum<br />

dritten Mal bestätigt und damit die Bonität der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG erneut belegt.<br />

Organisatorisch ist der Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau in verschiedene Geschäftsbereiche untergliedert, deren<br />

Entwicklung sich wie folgt gestaltete:<br />

Neu- und Ausbau<br />

Der Geschäftsbereich Neu- und Ausbau plant und realisiert Neu- und Ausbauvorhaben sowie übertragene Basisinvestitionsvorhaben<br />

des österreichischen Schienennetzes. Mehr als 200 Schieneninfrastruktur-Großprojekte werden<br />

zum Teil während des laufenden Betriebes und unter komplexen Rahmenbedingungen umgesetzt. Die Basis dieser<br />

Investitionen in Höhe von rd. 900 Mio. EUR bildet ein sechsjähriger Rahmenplan, der jährlich fortgeschrieben und mit<br />

den zuständigen Ministerien abgestimmt wird.<br />

Kraftwerke<br />

Der <strong>ÖBB</strong>-Konzern verbraucht rd. 2.000 GWh Bahnstrom pro Jahr, was in etwa dem Stromverbrauch des Bundeslandes<br />

Vorarlberg entspricht. Der Kraftwerksbereich der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG fungiert als Energielieferant für den<br />

gesamten <strong>ÖBB</strong>-Konzern sowie zahlreicher externer Kunden und bietet seine Stromleistungen zu marktkonformen<br />

Preisen an. Von den 24 in Österreich zugelassenen Eisenbahnverkehrsunternehmen beziehen 19 ihren Traktionsstrom<br />

von der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG.<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

71


72<br />

Telekom<br />

Der Geschäftsbereich T-Kom Services ist der erste Ansprechpartner für Telekommunikationslösungen im <strong>ÖBB</strong>-Konzern.<br />

Genau definierte Prozesse schaffen klare Zuständigkeiten in Vertrieb, Produktmanagement, Technik und Infrastruktur.<br />

Durch eine flächendeckende Field-Support-Organisation sorgt T-Kom Services für eine „rund um die Uhr Verfügbarkeit“<br />

der Telekomdienste und schafft damit und mit der permanenten Servicebereitschaft seiner Spezialisten eine<br />

der Grundlagen für die Sicherstellung der Verkehrsabwicklung des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns. Der Geschäftsbereich betreut alle<br />

Telekommunikationsnetze des Konzerns. Dazu zählten Ende 20<strong>08</strong> das bahneigene Telefonnetz (BASA, ca. 23.400<br />

Fernsprechanschlüsse), ein TCP/IP-Netz (RailNet TK, ca. 42.000 Datenanschlüsse), ein Übertragungstechniknetz (ca.<br />

1.200 Übertragungstechnikanlagen an 480 Standorten) und das dazugehörende Leitungsnetz (6.000 km Kupferkabel,<br />

5.000 km Lichtwellenleiterkabel). T-Kom Services ist der Systembetreiber von GSM-R (Global System for Mobile Communications-Railway).<br />

20<strong>08</strong> wurde die 80 km lange Pilotstrecke zwischen Wels und Passau in Betrieb genommen.<br />

Vermögensmanagement Anlagen<br />

Der Geschäftsbereich Vermögensmanagement Anlagen unterstützt, als Kompetenzzentrum für das Wertmanagement<br />

der Anlagen im Eigentum der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG, das Management der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG bei der<br />

Wahrung ihrer Rechte und Pflichten als Anlageneigentümer. Um dieser Verantwortung bestmöglich gerecht werden<br />

zu können, wurden ein digitales Anlagendokumentationssystem (ANDOS) und sieben regionale Archivstandorte eingerichtet.<br />

Damit werden Unterlagen zu den Anlagen der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG wie Bescheide, Gutscheine und<br />

Pläne verwaltet und nutzbar gemacht. Der Kern der betriebswirtschaftlichen Betrachtung des Anlagenmanagements<br />

sind das Anlagencontrolling und das Portfoliomanagement. Anlagenportfolios informieren über den Typ der Anlagen,<br />

die im Eigentum der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG stehen, welche Eigentümer- und Betreiberstrukturen mit den Anlagen<br />

verbunden sind und wie die dahinterliegenden Zahlungsströme funktionieren. Mit dem Anlagencontrolling bietet sich<br />

die Möglichkeit, sämtliche mit den Anlagen verbundenen essenziellen Daten aufzubereiten. Das Anlagencontrolling<br />

bildet die Grundlagen für die Anlagenerfolgsrechnung, Renditenberechnung und anlagenbezogene Gewinn-und-Verlust-Rechnung.<br />

Basisinvestitionen<br />

Der Geschäftsbereich Basisinvestitionen ist für die Abwicklung aller Reinvestitionsvorhaben, welche zur Modernisierung<br />

und Verbesserung des bestehenden Strecken- und Bahnhofsnetzes dienen, zuständig. Hier werden rd. 470<br />

Mio. EUR in Form von ca. 1.600 Einzelvorhaben in das Bestandsnetz investiert. Im Bereich des Korridormanagements<br />

wird neben der Koordination der Vorhaben auch das technische Anlagenmanagement, für im Eigentum der <strong>ÖBB</strong>-<br />

Infrastruktur Bau AG befindliche Anlagen, wahrgenommen.<br />

Im Rahmen des Programmmanagements werden vor allem für Vorhaben aus den Bereichen der Anschlussbahnen, der<br />

Eisenbahnkreuzungen, der Bestandlärmschutzmaßnahmen, der Park&Ride-Anlagen, der geotechnischen Sicherheit,<br />

der Tunnelsicherheit, der Verkehrsstationen und der Sonderprojekte beginnend mit strategischen Vorgaben, Gesamtübersichten,<br />

Studien, Übereinkommen und Planungen erstellt.<br />

Im Umweltbereich werden vor allem die gesetzlichen, umweltrelevanten Auflagen für die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG<br />

abgearbeitet. Aber auch Aufgaben der Beratung, Schulung und Unterstützung von Projektmitarbeitern in Sachen<br />

Umwelt gehören zu den Tätigkeiten. Zur Verbesserung der Effektivität des Mitteleinsatzes werden auch Erhaltungsstrategien<br />

für alle Anlagenbereiche erstellt. Innerhalb des Geschäftsbereichs Basisinvestitionen wird das Geschäftsfeld<br />

Technisches Gebäudeservice als organisatorische Einheit geführt. Sie dient als erster Ansprechpartner aller Konzerngesellschaften<br />

im Bereich Wartung, Inspektion, Reparatur und Störungsbehebung von technischen und maschinellen<br />

Anlagen sowie Gebäuden und erbringt Leistungen an rd. 12.500 maschinellen Anlagen und rd. 6.000 Gebäuden. Gemessen<br />

an den Umsätzen ist das Technische Gebäudeservice österreichweit der drittgrößte Anbieter von technischen<br />

Facility-Management-Dienstleistungen.


Bau und Instandhaltung<br />

Im Geschäftsbereich Bau und Instandhaltung werden überwiegend eisenbahnspezifische Bau- und Dienstleistungen<br />

für die Geschäftsbereiche Basisinvestitionen und Neu- und Ausbau erbracht. Zusätzlich ist dieser Geschäftsbereich<br />

in größerem Umfang auch für den Geschäftsbereich Infra.Service der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb AG als Dienstleister<br />

tätig. Die operativen Kernleistungen bilden der Gleis- und Weichenbau (inklusive Baustellensicherung), Leit- und Sicherungstechnik<br />

sowie Elektrotechnik. 20<strong>08</strong> wurden unter anderem 168 km Gleiserneuerungen durchgeführt, 1.368 km<br />

Gleise vermessen und gestopft, 450 km Gleise geschliffen, 85 km Schienen getauscht, auf 41 km Gleisen der Unterbau<br />

saniert, 315 Weichen eingebunden, 350 Signale errichtet und 45 km Fahrleitung umgebaut.<br />

Engineering Services<br />

Im Geschäftsbereich Engineering Services sind die Fachfunktionen der gesamten Bautechnik mit den Fachbereichen<br />

Strecken- und Bahnhofsplanung, Architektur und Hochbau, Geotechnik, Oberbau, Brückenbau und konstruktiver Ingenieurbau,<br />

Tunnelbau sowie Vermessung und Datenmanagement und die E-Technik-Bereiche, wie Systeme und<br />

Produkte, Leit- und Sicherungstechnik, Energietechnik sowie Koordination zusammengefasst. Als fachlich qualitativer<br />

Dienstleister in Projektteams servicieren die Fachreferenten primär die Geschäftsbereiche Neu- und Ausbau und<br />

Basisinvestitionen und koordinieren u.a. den reibungslosen und sicheren Ablauf bei Planungs- und Bauprojekten im<br />

österreichischen Schienennetz und legen den Grundstein für ein umfassendes Anlagen- und Investitionsmanagement.<br />

Rund 420 Experten tragen so wesentlich zur erfolgreichen, qualitativen Realisierung von Vorhaben bei.<br />

Unterinntal<br />

Für den Bau der neuen Unterinntalbahn hat die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG den Geschäftsbereich Unterinntal eingerichtet.<br />

Auf einer Länge von 40 Kilometern entsteht zwischen Kundl und Baumkirchen eine zweigleisige Hochleistungsstrecke,<br />

die 2012 in Betrieb gehen wird. Das gesamte Vorhaben befindet sich in Bau, die Vortriebsarbeiten<br />

für rund 30 km Eisenbahntunnel werden 2009 abgeschlossen. Die Arbeiten für die eisenbahntechnische Ausrüstung<br />

sind bereits im Herbst 20<strong>08</strong> angelaufen. Der Geschäftsbereich Unterinntal verantwortet neben den aktuellen Baufortschritten<br />

auch das Trassenfindungsverfahren für den zweiten Ausbauschritt der neuen Unterinntalbahn und den Übergang<br />

bei der Staatsgrenze bei Kufstein.<br />

B.3. Umsatzentwicklung<br />

Konzernumsatzerlöse<br />

Überblick 20<strong>08</strong> 2007 Veränderung Veränd. in %<br />

Direkte Absatzleistungen in Mio. EUR 2.516,5 2.392,2 124,3 5<br />

Beitrag des Bundes gem. § 42 BBG in Mio. EUR 1.014,8 1.006,0 8,8 1<br />

Gemeinwirtschaftliche Leistungen in Mio. EUR 967,0 892,7 74,3 8<br />

Umsatzerlöse in Mio. EUR 5.031,1 4.874,2 156,9 3<br />

Gesamterträge in Mio. EUR 5.831,0 5.521,4 309,6 6<br />

Gesamterträge pro Mitarbeiter in TEUR 135 127 8 6<br />

Der <strong>ÖBB</strong>-Konzern konnte im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> die Umsatzerlöse um 3% auf rd. 5.031,1 Mio. EUR (Vj: rd. 4.874,2<br />

Mio. EUR) steigern. Davon entfallen 50% (12% Personenverkehr, 38% Güterverkehr) oder rd. 2.516,5 Mio. EUR auf<br />

direkte Absatzleistungen mit dem Markt. Im Vorjahr betrug der Anteil der direkten Marktleistungen 49% (12% Personenverkehr,<br />

37% Güterverkehr) oder rd. 2.392,2 Mio. EUR. Der isolierte Vergleich der Umsatzerlöse aus direkten<br />

Marktleistungen weist somit einen Anstieg von 5% (Vj: 9%) aus.<br />

Die staatliche Leistungsabgeltung für Betrieb, Wartung, Inspektion und Instandsetzung der Schieneninfrastruktur erhöhte<br />

sich gegenüber dem Vorjahr um rd. 8,8 Mio. EUR auf rd. 1.014,8 Mio. EUR (Vj: rd. 1.006,0 Mio. EUR). Diese<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

73


74<br />

Zahlungen gemäß § 42 Bundesbahngesetz (BBG) entsprechen einem Anteil von 20% (Vj: 21%) an den Konzernumsatzerlösen.<br />

Auf die Umsatzerlöse aus der Erfüllung gemeinwirtschaftlicher Aufträge entfallen rd. 967,0 Mio. EUR oder<br />

19% der Konzernumsatzerlöse (Vj: 18% oder rd. 892,7 Mio. EUR). Differenziert nach Auftraggebern der gemeinwirtschaftlich<br />

erbrachten Verkehrsleistungen entfallen wie im Vorjahr 12% der Konzernumsatzerlöse auf den Bund und<br />

7% (Vj: 6%) auf die Bundesländer und Gemeinden.<br />

Bedingt durch den Umsatzanstieg und den Rückgang des durchschnittlichen Personalstandes von 43.390 auf 43.069<br />

Mitarbeiter verbesserte sich die Kennzahl Gesamterträge pro Mitarbeiter 1 auf rd. 135 TEUR (Vj: rd. 127 TEUR). Der<br />

Auslandsanteil an den unkonsolidierten Konzernumsatzerlösen beträgt mit rd. 1.209,8 Mio. EUR (Vj: rd. 1.194,2 Mio.<br />

EUR) etwa 14% (Vj: 15%).<br />

Struktur der Umsatzerlöse nach Teilkonzernen in Mio. EUR 20<strong>08</strong> 2007 Veränderung Veränd. in %<br />

Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr 2.032,6 1.919,9 112,7 6<br />

Teilkonzern Rail Cargo Austria 2.474,8 2.372,6 102,2 4<br />

Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb 1.559,9 1.518,0 41,9 3<br />

Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau 1.268,7 1.260,0 8,7 1<br />

<strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG und sonstige Gesellschaften 1.393,3 1.375,9 17,4 1<br />

Abzüglich Konsolidierung Teilkonzerne -3.698,2 -3.572,2 -126,0 -4<br />

Umsatzerlöse gem. Konzernabschluss 5.031,1 4.874,2 156,9 3<br />

Summe sonstiger Erträge 799,9 647,1 152,8 24<br />

Gesamterträge 5.831,0 5.521,3 309,7 6<br />

Entwicklung der Umsatzerlöse des Konzerns nach deren Herkunft in Mio. EUR<br />

2007: 4.874,2 20<strong>08</strong>: 5.031,0<br />

1.876,3<br />

1.796,3<br />

Güterverkehr<br />

1.014,8<br />

1.006,0<br />

Beitrag<br />

§ 42 BBG<br />

595,9 640,2<br />

Personenverkehr<br />

577,5 611,6<br />

GWL des<br />

Bundes<br />

315,3 355,5<br />

Verkehrsdienstbestellungen<br />

Im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> konnten<br />

sowohl die direkt durch Absatzleistungen<br />

am Markt erzielten Umsatzerlöse<br />

aus Personenverkehr<br />

wie auch jene aus Güterverkehr<br />

deutlich gesteigert werden. Die<br />

Zahlungen gemäß § 42 Bundesbahngesetz<br />

stiegen im Vergleich<br />

zum Vorjahr leicht an. Einen leichten<br />

Anstieg verzeichneten auch<br />

die Erlöse aus gemeinwirtschaftlich<br />

erbrachten Leistungen an den<br />

Bund, ebenso jene aus Verkehrsdienstbestellungen<br />

für die Bundesländer<br />

und Gemeinden.<br />

Die sonstigen Umsatzerlöse sind im Vergleich zum Vorjahr um 24% auf rd. 799,9 Mio. EUR (Vj: rd. 647,1 Mio. EUR) gestiegen.<br />

In diesem Betrag enthalten sind Erträge aus Vermietung und Verpachtung in Höhe von rd. 174,2 Mio. EUR (Vj:<br />

rd. 188,1 Mio. EUR) und Erträge aus dem Handel mit Energie in Höhe von rd. 162,5 Mio. EUR (Vj: rd. 201,1 Mio. EUR).<br />

1 Gesamterträge pro Mitarbeiter: Gesamterträge/durchschnittliche Mitarbeiteranzahl<br />

583,2 532,6<br />

Sonstige<br />

Umsatzerlöse


Teilkonzerne<br />

Umsatzwirksame Zahlungen des Bundes <strong>ÖBB</strong>- Rail Cargo <strong>ÖBB</strong>-Infra- <strong>ÖBB</strong>-Infrain<br />

Mio. EUR Personenverkehr Austria struktur Betrieb struktur Bau Gesamt<br />

Beitrag des Bundes gem. § 42 BBG - - 1.014,8 - 1.014,8<br />

- - (Vj: 1.006,0) - (Vj: 1.006,0)<br />

Gemeinwirtschaftliche Leistungsaufträge des Bundes 501,6 109,9 - - 611,5<br />

(Vj: 468,0) (Vj: 109,5) - - (Vj: 577,5)<br />

Erträge gem. § 43 BBG - - - 137,0 137,0<br />

- - - (Vj: 65,0) (Vj: 65,0)<br />

Gesamtzahlungen des Bundes 501,6 109,9 1.014,8 137,0 1.763,3<br />

Der Bund leistet entsprechend § 42 Bundesbahngesetz einen Kostenbeitrag für<br />

Betrieb, Wartung, Inspektion und Instandsetzung der Eisenbahninfrastruktur,<br />

der zur Erfüllung des Betriebszwecks notwendig ist, solange und soweit diese<br />

Aufwendungen nicht durch Dritte aufgebracht werden. Die Zahlungen an den<br />

Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr resultieren aus den mit dem Bund gemäß § 48<br />

BBG für 20<strong>08</strong> geschlossenen gemeinwirtschaftlichen Leistungsverträgen, die die<br />

Gewährung von Sozialtarifen im Personenverkehr sowie die Leistungsbestellung<br />

im Schienenpersonennah- und Regionalverkehr definieren. Die Zahlungen an den<br />

Teilkonzern Rail Cargo Austria resultieren aus der Beförderung von Gefahrengütern<br />

und Abfallstoffen sowie aus Leistungen, die im Rahmen des Kombinierten<br />

Verkehrs erbracht wurden.<br />

Konzerninterne Leistungsverrechnungen<br />

Die folgende Tabelle führt die wesentlichen konzerninternen Leistungsbeziehungen<br />

zwischen den Teilkonzernen an. Erfasst sind unter anderem die infrastrukturbezogenen<br />

Verrechnungen für die Nutzung von Trassen, örtlicher Infrastruktur<br />

und Personenbahnhöfen sowie die Abgeltungen für Energie, Traktions- und technische<br />

Serviceleistungen sowie für sonstige Dienstleistungen.<br />

- Leistungsempfänger Teilkonzern<br />

+ Leistungserbringer <strong>ÖBB</strong>- Rail Cargo <strong>ÖBB</strong>-Infra- <strong>ÖBB</strong>-Infra- Übrige<br />

in Mio. EUR Personenverkehr Austria struktur Betrieb 1 struktur Bau 1 Gesellschaften<br />

Entgelt für Traktionsleistung 412,9 -393,2 -14,9 -4,5 -0,3<br />

(Vj: 404,9) (Vj: -384,8) (Vj: -15,5) (Vj: -4,5) (Vj: -0,1)<br />

Nutzungsentgelt <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG 0,0 0,0 -473,0 473,0 0,0<br />

(Vj: 0,0) (Vj: 0,0) (Vj: -463,0) (Vj: 463,0) (Vj: 0,0)<br />

Infrastrukturbenützungsentgelt -216,3 -203,5 419,8 0,0 0,0<br />

(Vj: -205,0) (Vj: -195,3) (Vj: 400,3) (Vj: 0,0) (Vj: 0,0)<br />

Entgelt für Technisches Service -255,0 273,8 -17,8 -0,8 -0,2<br />

(Vj: -256,2) (Vj: 276,9) (Vj: -19,2) (Vj: -0,9) (Vj: -0,5)<br />

Entgelt für innerkonzernale Kraftwerksleistung -2<strong>08</strong>,5 -12,3 -18,1 239,2 -0,3<br />

(Vj: -204,2) (Vj: -11,8) (Vj: -15,8) (Vj: 232,1) (Vj: -0,2)<br />

Entgelt für übrige Mieten und Pachten Immo-Bereich Bau -19,5 -12,3 -37,1 76,6 -7,7<br />

(Vj: -18,8) (Vj: -29,2) (Vj: -39,6) (Vj: 95,0) (Vj: -7,4)<br />

Entgelt interne Leistungen <strong>ÖBB</strong>-Dienstleistungs GmbH -31,7 -27,6 -50,5 -18,8 128,6<br />

1 Übergang des Geschäftsbereichs Bahnbau von <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb zu <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau im Jahr 2007<br />

Leistungsabgeltung des<br />

Bundes (§ 42 BBG) sowie<br />

Gemeinwirtschaftliche<br />

Leistungen (GWL) in Mio. EUR<br />

§ 42 BBG zum Betriebserfolg<br />

GWL Personenverkehr<br />

GWL Güterverkehr<br />

2007<br />

109,5<br />

468,0<br />

1.006,0<br />

20<strong>08</strong><br />

109,9<br />

501,6<br />

1.014,8<br />

(Vj: -26,0) (Vj: -23,8) (Vj: -50,2) (Vj: -15,9) (Vj: 115,9)<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

75


76<br />

Umsatzentwicklung des Teilkonzerns <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr<br />

Überblick 20<strong>08</strong> 2007 Veränderung Veränd. in %<br />

Beförderte Fahrgäste in Mio. 456 447 9 2<br />

Verkauf von <strong>ÖBB</strong>-Stammkundenkarten 1.698.513 1.415.327 283.186 20<br />

Umsatzerlöse in Mio. EUR 2.032,6 1.919,9 112,7 6<br />

Gesamterträge in Mio. EUR 2.103,7 1.996,1 107,6 5<br />

Gesamterträge je Mitarbeiter in TEUR 149 142 7 5<br />

Beförderte Fahrgäste in Mio.<br />

Fahrgäste Schiene Fahrgäste Bus<br />

2006<br />

443<br />

247<br />

196<br />

2007<br />

447<br />

247<br />

200<br />

20<strong>08</strong><br />

456<br />

248<br />

2<strong>08</strong><br />

Im Vergleich zum Vorjahr konnte der Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr<br />

auf der Schiene eine Steigerung der Fahrgastanzahl um<br />

4% auf rd. 2<strong>08</strong> Mio. Personen erzielen. Die Fahrgastzahlen im<br />

Unternehmensbereich Bus konnten im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> mit rd.<br />

248 Mio. Personen (Vj: rd. 247 Mio. Personen) leicht gesteigert<br />

werden.<br />

Durch gezielte Marketingaktionen konnte der Verkauf von <strong>ÖBB</strong>-<br />

Stammkundenkarten – der VORTEILScard – um rd. 20% auf<br />

1.698.513 Karten gesteigert werden (Vj: 1.415.327). Somit sind<br />

rd. 20% der österreichischen Bevölkerung Stammkunden des<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzerns.<br />

Absolute<br />

Beförderte Fahrgäste in Mio. 20<strong>08</strong> 2007 Veränderung Veränd. in %<br />

Fernverkehr Schiene 33 30 3 10<br />

Nahverkehr Schiene 175 170 5 3<br />

Summe Schiene 2<strong>08</strong> 200 8 4<br />

Bus 248 247 1 0<br />

Summe 456 447 9 2<br />

Umsatzerlöse Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr in Mio. EUR 20<strong>08</strong> 2007 Veränderung Veränd. in %<br />

Unkonsolidierte Umsatzerlöse 1.948,6 1.848,6 100,0 5<br />

davon Ausland 127,3 145,7 -18,4 -13<br />

Erträge aus gemeinwirtschaftlichen Leistungsaufträgen 501,6 468,0 33,6 7<br />

Abzüglich Innenumsätze des Teilkonzerns -417,6 -396,7 -20,9 -5<br />

Umsatzerlöse 2.032,6 1.919,9 112,7 6<br />

Sonstige Erträge 71,1 76,2 -5,1 -7<br />

Gesamterträge 2.103,7 1.996,1 107,6 5<br />

davon mit übrigem <strong>ÖBB</strong>-Konzern 443,8 435,0 8,8 2<br />

Bei einem durchschnittlichen Personalstand von 14.102 Mitarbeitern (Vj: 14.072) errechnen sich Gesamterträge je<br />

Mitarbeiter von rd. 149 TEUR (Vj: rd. 142 TEUR). Der Auslandsanteil an den unkonsolidierten Konzernumsatzerlösen<br />

beträgt mit rd. 127,3 Mio. EUR (Vj: rd. 145,7 Mio. EUR) etwa 7% (Vj: rd. 8%).<br />

Die Umsatzerlöse konnten im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> um 6% auf rd. 2.032,6 Mio. EUR (Vj: rd. 1.919,9 Mio. EUR) angehoben<br />

werden. Mit rd. 433,0 Mio. EUR (Vj: rd. 430,5 Mio. EUR) entfällt ein Anteil von 21% (Vj: 22%) auf Umsatzerlöse<br />

aus Traktionsleistungen. Die direkten Absatzleistungen mit dem Markt (Bahn und Bus) konnten um 7% auf


Umsatzerlöse Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr in Mio. EUR<br />

2007: 1.919,9 20<strong>08</strong>: 2.032,6<br />

615,0<br />

659,1<br />

Personenverkehr<br />

501,6<br />

468,0<br />

GWL des<br />

Bundes<br />

433,0<br />

430,5<br />

Traktionsleistungen<br />

rd. 659,1 Mio. EUR (Vj: rd. 615,0 Mio. EUR) gesteigert werden und stehen für 32% der Umsatzerlöse des Teilkonzerns.<br />

Aus der Erfüllung von gemeinwirtschaftlichen Aufträgen, die von der öffentlichen Hand erteilt wurden, stammen 42%<br />

(Vj: 41%) der Umsatzerlöse. Davon entfallen rd. 355,4 Mio. EUR (Vj: rd. 315,2 Mio. EUR) auf Aufträge der Länder und<br />

Gemeinden und rd. 501,6 Mio. EUR (Vj: rd. 468,0 Mio. EUR) auf Aufträge des Bundes.<br />

Unter den sonstigen Umsatzerlösen werden Erträge aus Vermietung und Verpachtung in Höhe von rd. 31,5 Mio. EUR<br />

(Vj: rd. 42,7 Mio. EUR) und Instandhaltungserlöse in Höhe von rd. 27,5 Mio. EUR (Vj: rd. 23,7 Mio. EUR) summiert.<br />

Die im Ausland – vorwiegend Deutschland und Osteuropa – generierten Umsatzerlöse sanken um rd. 18,4 Mio. EUR<br />

oder 13%.<br />

Umsatzentwicklung des Teilkonzerns Rail Cargo Austria<br />

Überblick 20<strong>08</strong> 2007 Veränderung Veränd. in %<br />

Befördertes Güterverkehrsaufkommen in Mio. Tonnen 98,5 97,0 1,5 2<br />

Umsatzerlöse in Mio. EUR 2.474,8 2.372,6 102,2 4<br />

Gesamterträge in Mio. EUR 2.547,5 2.416,9 130,6 5<br />

Gesamterträge je Mitarbeiter in TEUR 319 298 21 7<br />

Der Teilkonzern Rail Cargo Austria konnte<br />

im Berichtsjahr das Güterverkehrsaufkommen<br />

um rd. 2% auf rd. 98,5 Mio. beförderte<br />

Tonnen steigern und erzielte damit<br />

einen neuen Rekordwert.<br />

355,4<br />

315,2<br />

Verkehrsdienstbestellungen<br />

Beförderte Tonnen in Mio.<br />

2002<br />

87<br />

2003<br />

88<br />

2004<br />

92<br />

91,2<br />

83,5<br />

Sonstige<br />

Umsatzerlöse<br />

2005<br />

88<br />

2006<br />

93<br />

97<br />

2007 20<strong>08</strong><br />

99<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

77


78<br />

Tonnen (in 1.000) Tonnenkilometer (in Mio.)<br />

20<strong>08</strong> 2007 Veränd. in % 20<strong>08</strong> 2007 Veränd. in %<br />

Inland 32.357 29.835 8% 5.314 4.898 8<br />

Einfuhr 28.663 29.228 -2% 5.407 5.664 -5<br />

Ausfuhr 18.949 19.068 -1% 4.<strong>08</strong>1 4.140 -1<br />

Durchfuhr 16.849 17.<strong>08</strong>1 -1% 4.432 4.729 -6<br />

Summe exkl. BEX-Logistik 96.818 95.212 2% 19.234 19.431 -1<br />

Transportlogistik 702 678 4% 8 - 100<br />

Kraftwagengüterverkehr 993 1.<strong>08</strong>3 -8% 0 - 0<br />

Summe inkl. BEX-Logistik 98.513 96.973 2% 19.242 19.431 -1<br />

Anmerkung: Im Bereich BEX-Logistik werden keine Tonnenkilometer erfasst. Auch die Verkehrsunterscheidung ist im Stückgutbereich nicht klar gegeben,<br />

weshalb diese daher generell dem Inland zugewiesen wird.<br />

Während im konventionellen Wagenladungsverkehr die Umsätze mit rd. 594 Mio. EUR (-1,4%) und die Tonnage mit<br />

68,1 Mio. Tonnen (-2,2%) das Vorjahresniveau knapp verfehlten, konnte der intermodale Güterverkehr im Berichtsjahr<br />

trotz einsetzender Wirtschaftskrise seine Umsatzerlöse auf rd. 154 Mio. EUR (+6,6%) und das Aufkommen auf 28,7<br />

Mio. Tonnen (+12,4%) steigern. Annähernd zwei Drittel dieses Zuwachses entfallen auf die „Rollende Landstraße“. Im<br />

Bereich Kontraktlogistik (BEX) wurden auf Schiene und Straße knapp 1,7 Mio. Tonnen (-3,7%) transportiert, womit ein<br />

Umsatz von rd. 173 Mio. EUR (+10,2%) generiert wurde.<br />

Im Hinblick auf die Aufkommensverteilung innerhalb des Teilkonzerns Rail Cargo Austria hat der Geschäftsbereich<br />

Cargo & Logistik weiter Anteile an den intermodalen Verkehr verloren, er bildet mit knapp 70% jedoch unverändert<br />

das Rückgrat des Unternehmens.<br />

Umsatzerlöse Teilkonzern Rail Cargo Austria in Mio. EUR 20<strong>08</strong> 2007 Veränderung Veränd. in %<br />

Unkonsolidierte Umsatzerlöse 2.979,3 2.810,4 168,9 6<br />

davon Ausland 1.023,8 977,2 46,6 5<br />

Erträge aus gemeinwirtschaftlichen Leistungsaufträgen 109,9 109,5 0,4 0<br />

Abzüglich Innenumsatz des Teilkonzerns -614,4 -547,3 -67,1 -12<br />

Umsatzerlöse 2.474,8 2.372,6 102,2 4<br />

Sonstiger Erträge 72,7 44,3 28,4 64<br />

Gesamterträge 2.547,5 2.416,9 130,6 5<br />

davon mit übrigem <strong>ÖBB</strong>-Konzern 363,6 336,8 26,8 8<br />

Entwicklung der Umsatzerlöse des<br />

Rail Cargo Austria Konzerns in Mio. EUR<br />

2007: 2.372,6 20<strong>08</strong>: 2.474,8<br />

1.924,1<br />

1.834,9<br />

Güterverkehr<br />

273,4 332,9<br />

Instandhaltung<br />

109,5 109,9<br />

GWL des<br />

Bundes<br />

154,8 107,9<br />

Sonstige<br />

Umsatzerlöse<br />

In Summe konnten die Umsatzerlöse des Rail Cargo Austria<br />

Konzerns um 4% auf rd. 2.474,8 Mio. EUR (Vj: rd. 2.372,6<br />

Mio. EUR) gesteigert werden. Der direkten Absatzleistung am<br />

Markt sind davon rd. 1.924,1 Mio. EUR oder 78% (Vj: 77%<br />

oder rd. 1.834,9 Mio. EUR) zuzuschreiben. Rd. 109,9 Mio. EUR<br />

oder 4% der Umsatzerlöse (Vj: rd. 109,5 Mio. EUR oder 5%)<br />

entfallen auf die Abgeltung des Bundes für die Erfüllung von<br />

gemeinwirtschaftlichen Leistungsaufträgen. Unter dem Posten<br />

sonstige Umsatzerlöse werden Erlöse aus Vermietung und Verpachtung<br />

in der Höhe von rd. 77,9 Mio. EUR (Vj: rd. 81,5 Mio.<br />

EUR) ausgewiesen.


Bei einem durchschnittlichen Personalstand von 7.989 Mitarbeitern (Vj: 8.121 Mitarbeiter) errechnet sich ein Gesamtertrag<br />

je Mitarbeiter von rd. 319 TEUR (Vj: rd. 298 TEUR). Der Auslandsanteil an den unkonsolidierten Umsatzerlösen<br />

beträgt mit rd. 1.023,8 Mio. EUR (Vj: rd. 977,2 Mio. EUR) etwa 34% (Vj: 35%). Die im Ausland generierten Umsatzerlöse<br />

erhöhten sich damit um rd. 46,6 Mio. EUR oder 5%, eine Entwicklung, die die zunehmende Internationalisierung<br />

des Teilkonzerns unterstreicht.<br />

Umsatzentwicklung des Teilkonzerns <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb<br />

Überblick 20<strong>08</strong> 2007 Veränderung Veränd. in %<br />

Zugkilometerleistung in Mio. 152,4 150,2 2,2 1<br />

Gesamtbruttotonnenkilometer in Mio. 76.273,7 76.200,0 73,7 0<br />

Umsatzerlöse in Mio. EUR 1.559,9 1.518,0 41,9 3<br />

Gesamterträge in Mio. EUR 1.594,1 1.544,8 49,3 3<br />

Gesamterträge je Mitarbeiter in TEUR 133 122 11 9<br />

Als wichtiger Indikator zur Beurteilung der operativen Leistungserbringung des Teilkonzerns <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb<br />

dient die Entwicklung der Zugkilometerleistung (Zkm). Im Vergleich zum Vorjahr konnte das Leistungsvolumen um<br />

1% auf rd. 152,4 Mio. Zkm erhöht werden. Starke Zuwächse konnten sowohl konzernintern als auch mit externen<br />

Eisenbahnverkehrsunternehmen erzielt werden.<br />

Entwicklung der Zugkilometer nach Verkehrsart in Mio. 20<strong>08</strong> 2007 Veränderung Veränd. in %<br />

Reiseverkehr 93,8 92,6 1,2 1<br />

davon <strong>ÖBB</strong>-Konzern 93,1 91,5 1,6 2<br />

Güterverkehr 49,6 50,1 -0,5 -1<br />

davon <strong>ÖBB</strong>-Konzern 45,7 46,4 -0,7 -2<br />

Dienst- und Lokzüge 9,0 7,5 1,5 20<br />

davon <strong>ÖBB</strong>-Konzern 8,5 7,0 1,5 21<br />

Gesamt 152,4 150,2 2,2 1<br />

Einen weiteren Indikator zur Beurteilung des Geschäftsverlaufs bildet die Entwicklung der Gesamtbruttotonnenkilometer<br />

(<strong>GB</strong>Tkm), die im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> um rd. 73,7 Mrd. <strong>GB</strong>Tkm leicht gesteigert werden konnten. Während<br />

im Geschäftsjahr 2007 rd. 4,6 Mrd. <strong>GB</strong>Tkm oder 6% der Gesamtmenge auf externe Eisenbahnverkehrsunternehmen<br />

entfielen, belief sich dieser Wert für 20<strong>08</strong> auf rd. 5,0 Mio. <strong>GB</strong>Tkm (7%), was einer Steigerung von 9% entspricht.<br />

Entwicklung der<br />

Bruttotonnenkilometer nach Verkehrsart in Mio. 20<strong>08</strong> 2007 Veränderung Veränd. in %<br />

Reiseverkehr 26.317,5 26.744,0 -426,5 -2<br />

davon <strong>ÖBB</strong>-Konzern 26.230,0 26.515,7 -285,7 -1<br />

Güterverkehr 48.741,5 48.616,7 124,8 0<br />

davon <strong>ÖBB</strong>-Konzern 43.938,1 44.328,0 -389,9 -1<br />

Dienst- und Lokzüge 1.214,7 839,3 375,4 45<br />

davon <strong>ÖBB</strong>-Konzern 1.148,7 772,6 376,1 49<br />

Gesamt 76.273,7 76.200,0 73,7 0<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

79


80<br />

Entwicklung der Teilkonzernumsatzerlöse in Mio. EUR<br />

2007: 1.518,0 20<strong>08</strong>: 1.559,9<br />

1.014,8<br />

1.006,0<br />

Beitrag<br />

§ 42 BBG<br />

439,0<br />

417,8<br />

Infrastrukturbenützung<br />

43,1<br />

36,4<br />

Instandhaltung<br />

63,0<br />

57,8<br />

Sonstige<br />

Umsatzerlöse<br />

Der Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb verzeichnete<br />

im Geschäftsjahr eine Steigerung der Umsatzerlöse<br />

um 3% auf rd. 1.559,9 Mio. EUR (Vj: 1.518,0 Mio.<br />

EUR). Hiervon entfallen rd. 1.014,8 Mio. EUR (Vj: rd.<br />

1.006,0 Mio. EUR auf den Beitrag des Bundes gemäß<br />

§ 42 BBG, womit 65% (Vj: 66%) diesem Aufgabenbereich<br />

zuzuschreiben sind. Eine wichtige Umsatzkomponente<br />

bildet das Infrastrukturbenützungsentgelt,<br />

das 20<strong>08</strong> im Vergleich zum Vorjahr um rd. 21,2 Mio.<br />

EUR oder 5% auf rd. 439,0 Mio. EUR anstieg. Die<br />

sonstigen Umsatzerlöse werden in den Bereichen Wartung,<br />

Entstörung, Inspektion und durch das Beheben<br />

von Schadensfällen generiert und stiegen im Vergleich<br />

zum Vorjahr um 9% auf rd. 63,0 Mio. EUR.<br />

Umsatzerlöse Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb<br />

in Mio. EUR 20<strong>08</strong> 2007 Veränderung Veränd. in %<br />

Unkonsolidierte Umsatzerlöse 6<strong>08</strong>,8 573,5 35,3 6<br />

Beitrag des Bundes gem. § 42 BBG 1.014,8 1.006,0 8,8 1<br />

Abzüglich Innenumsatz des Teilkonzerns -63,7 -61,5 -2,2 -4<br />

Umsatzerlöse 1.559,9 1.518,0 41,9 3<br />

Sonstige Erträge 34,2 26,8 7,4 28<br />

Gesamterträge 1.594,1 1.544,8 49,3 3<br />

davon mit übrigem <strong>ÖBB</strong>-Konzern 531,2 499,0 32,2 6<br />

Die Umsatzerlöse wurden vorwiegend in Österreich erwirtschaftet. Bei einem durchschnittlichen Personalstand von<br />

12.021 (Vj: 12.681) Mitarbeitern beläuft sich der Gesamtertrag je Mitarbeiter auf rd. 133 TEUR (Vj: rd. 122 TEUR).<br />

Umsatzentwicklung des Teilkonzerns <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau<br />

Überblick 20<strong>08</strong> 2007 Veränderung Veränd. in %<br />

Gesamtverbrauch Bahnstrom in GWh 2.026,4 2.004,0 22,4 1<br />

Nutzflächen der Immobilien in Tausend m² 2.877,5 2.882,9 -5,4 0<br />

Umsatzerlöse in Mio. EUR 1.268,7 1.260,0 8,7 1<br />

Gesamterträge in Mio. EUR 1.799,7 1.679,5 120,2 7<br />

Gesamterträge je Mitarbeiter in TEUR 274 250 24 10<br />

Die wichtigsten Leistungsindikatoren zur Beurteilung der operativen Leistungserbringung des Teilkonzerns <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur<br />

Bau bilden das Ausmaß des selbst produzierten Stroms in Kilowattstunden sowie die vermieteten Flächen der<br />

Immobilien sowie der für die Berechnung des Nutzungsentgeltes relevante Gesamtbestand des Streckennetzes.<br />

Selbstproduzierter Bahnstrom in GWh 20<strong>08</strong> 2007 Veränderung Veränd. in %<br />

Selbstproduzierter Bahnstrom 661 612 49 8<br />

Zugekaufter Bahnstrom 1.366 1.392 -26 -2<br />

Gesamtverbrauch Bahnstrom 2.027 2.004 23 1


Im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> konnten rd. 33% des Gesamtverbrauchs an Bahnstrom durch die interne Produktion abgedeckt<br />

werden. Der Absatzpreis für Bahnstrom errechnet sich als Mischpreis aus dem günstiger produzierten Eigenstrom und<br />

zugekaufter Energie. Wegen einer um 8% höheren Eigenproduktion musste 20<strong>08</strong> trotz des höheren Verbrauchs weniger<br />

Energie zugekauft werden.<br />

Nutzflächen der Immobilien in Tausend m² 20<strong>08</strong> 2007 Veränderung Veränd. in %<br />

Konzernexterne Nutzung 678,4 823,2 -144,8 -18<br />

Nutzung durch andere <strong>ÖBB</strong>-Konzerngesellschaften 800,0 694,6 105,4 15<br />

Nutzung durch Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau 276,0 300,2 -24,2 -8<br />

Allgemeinflächen und Leerstand 1.123,1 1.064,9 58,2 5<br />

Gesamtbestand 2.877,5 2.882,9 -5,4 0<br />

Umsatzerlöse Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau<br />

in Mio. EUR 20<strong>08</strong> 2007 Veränderung Veränd. in %<br />

Unkonsolidierte Umsatzerlöse 1.342,1 1.302,3 39,8 3<br />

Abzüglich Innenumsatz des Teilkonzerns -73,4 -42,3 -31,1 -74<br />

Umsatzerlöse 1.268,7 1.260,0 8,7 1<br />

Sonstige Erträge 531,0 419,5 111,5 27<br />

Gesamterträge 1.799,7 1.679,5 120,2 7<br />

davon mit übrigem <strong>ÖBB</strong>-Konzern 1.031,8 972,4 59,4 6<br />

Die Umsatzerlöse des Teilkonzerns verzeichneten 20<strong>08</strong> einen Anstieg um 1% auf rd. 1.268,7 Mio. EUR (Vj: rd. 1.260,0<br />

Mio. EUR), wovon rd. 1.0<strong>08</strong>,9 Mio. EUR (Vj: rd. 957,7 Mio. EUR) mit anderen Gesellschaften des <strong>ÖBB</strong>-Konzern generiert<br />

wurden. Mit der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb AG, dem größten Kunden des Teilkonzerns <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau,<br />

wurden 20<strong>08</strong> Umsatzerlöse aus dem Nutzungsentgelt für die Infrastruktur von rd. 473,0 Mio. EUR (Vj: rd. 463,0<br />

Mio. EUR) und aus der Vermietung und Verpachtung von rd. 36,2 Mio. EUR (Vj: rd. 39,0 Mio. EUR) sowie sonstige<br />

Umsatzerlöse in der Höhe von rd. 48,3 Mio. EUR (Vj: rd. 50,9 Mio. EUR) erzielt. Der <strong>ÖBB</strong>-Traktion GmbH wurde Traktionsstrom<br />

in der Höhe von rd. 198,8 Mio. EUR (Vj: rd.<br />

194,5 Mio. EUR) in Rechnung gestellt. Der Teilkonzern<br />

erwirtschaftet 60% oder rd. 1.076,8 Mio. EUR (Vj:<br />

58% oder rd. 972,4 Mio. EUR) der Gesamterträge mit<br />

anderen Gesellschaften des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns.<br />

Auf das Pachtentgelt für die Schieneninfrastruktur entfallen<br />

37% oder rd. 473,0 Mio. EUR (Vj: 37% oder rd.<br />

463,0 Mio. EUR) der gesamten Umsatzerlöse des Teilkonzerns.<br />

Die Umsatzerlöse werden überwiegend in<br />

Österreich erzielt. Umsätze – hauptsächlich aus Energielieferungen<br />

– in der Höhe von rd. 74,0 Mio. EUR<br />

(Vj: rd. 66,5 Mio. EUR) wurden mit Kunden aus dem<br />

Ausland erwirtschaftet.<br />

Entwicklung der Teilkonzernumsatzerlöse in Mio. EUR<br />

2007: 1.260,0 20<strong>08</strong>: 1.268,7<br />

463,0<br />

473,0<br />

Pacht<br />

Infrastruktur<br />

432,0<br />

400,5<br />

161,8<br />

154,8<br />

Stromhandel Mieten und<br />

Pachten<br />

240,4<br />

203,2<br />

Sonstige<br />

Umsatzerlöse<br />

Bei einem Personalstand von 6.574 Mitarbeitern (Vj: 6.709) stieg der Gesamtertrag je Mitarbeiter im Geschäftsjahr<br />

20<strong>08</strong> von rd. 250 TEUR des Vorjahres um 10% auf rd. 274 TEUR.<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

81


82<br />

B.4. Ertragslage<br />

Überblick 20<strong>08</strong> 2007 Veränderung Veränd. in %<br />

EBIT in Mio. EUR 51,2 513,6 -462,4 -90<br />

EBIT-Marge in % 1% 9% -8% -89<br />

EBT in Mio. EUR -969,9 44,4 -1.014,3 > -100<br />

Eigenkapitalrentabilität in % -50% 2% -52% > -100<br />

Gesamtkapitalrentabilität in % 0% 3% -3% -100<br />

Struktur der Konzern-Gewinn-und- in % der in % der<br />

Verlust-Rechnung in Mio. EUR 20<strong>08</strong> Gesamterträge 2007 Gesamterträge Veränderung Veränd. in %<br />

Umsatzerlöse 5.031,1 86% 4.874,2 88% 156,9 3<br />

Andere aktivierte Eigenleistungen 416,0 7% 350,2 6% 65,8 19<br />

Sonstige Umsatzerlöse und<br />

Veränderung des Bestandes 383,9 7% 297,0 5% 86,9 29<br />

Gesamterträge 5.831,0 100% 5.521,4 100% 309,6 6<br />

Materialaufwand 499,7 9% 501,8 9% -2,1 0<br />

Aufwendungen für bezogene<br />

Leistungen 1.583,7 27% 1.4<strong>08</strong>,6 26% 175,1 12<br />

Personalaufwand 2.283,8 39% 2.136,8 39% 147,0 7<br />

Abschreibungen 915,3 16% 500,6 9% 414,7 83<br />

Sonstiger betrieblicher Aufwand 497,3 9% 459,9 8% 37,4 8<br />

Gesamtaufwand 5.779,8 99% 5.007,7 91% 772,1 15<br />

EBIT 1 51,2 1% 513,6 9% -462,4 -90<br />

Finanzergebnis -1.021,1 -18% -469,2 -8% -551,9 > -100<br />

EBT 1 -969,9 -17% 44,4 1% -1.014,3 > -100<br />

1 Zur Erhöhung der Aussagekraft wurden für diese Kennzahlen – abweichend von der einheitlichen Darstellung und trotz der dadurch ausgelösten<br />

Rundungsdifferenzen – auch die Dezimalstellen angeführt.<br />

Mit rd. 5.831,0 Mio. EUR waren die Gesamterträge um 6% höher als im Vorjahr, wodurch sich bei durchschnittlich<br />

43.069 Mitarbeitern die Kennzahl Gesamtertrag je Mitarbeiter auf rd. 135 TEUR (Vj: rd. 127 TEUR) verbesserte. Das<br />

EBIT des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns sank im Berichtsjahr um rd. 90% auf rd. 51,2 Mio. EUR (Vj: rd. 513,6 Mio. EUR). Damit einhergehend<br />

verschlechterte sich die EBIT-Marge 1<br />

Entwicklung der betrieblichen Aufwendungen in Mio. EUR<br />

2007: 5.007,7 20<strong>08</strong>: 5.779,8<br />

501,8<br />

499,7<br />

Materialaufwand<br />

1.583,7<br />

1.4<strong>08</strong>,6<br />

Aufwand be zo -<br />

gener Leistungen<br />

1 EBIT-Marge: EBIT / Gesamterträge<br />

2.283,8<br />

2.136,8<br />

Personalaufwand<br />

915,3<br />

500,6<br />

Abschreibungen<br />

497,3<br />

459,9<br />

Sonstiger betrieblicher<br />

Aufwand<br />

von 9% des Vorjahres auf 1%. Nach einem Anstieg<br />

des negativen Finanzergebnisses um rd.<br />

551,9 Mio. EUR auf rd. -1.021,1 Mio. EUR (Vj:<br />

rd. -469,2 Mio. EUR) wird ein EBT von rd. -969,9<br />

Mio. EUR (Vj: rd. 44,4 Mio. EUR) ausgewiesen.<br />

Die Gesamtaufwendungen stiegen im Geschäftsjahr<br />

20<strong>08</strong> um rd. 772,1 Mio. EUR auf rd. 5.779,8<br />

Mio. EUR (Vj: rd. 5.007,7 Mio. EUR) an.<br />

Die Personalaufwendungen stiegen im Vergleich<br />

zum Vorjahr um rd. 7% auf rd. 2.283,8 Mio.<br />

EUR (Vj: rd. 2.136,8 Mio. EUR) und bilden unverändert<br />

die größte Aufwandskategorie. Der


durchschnittliche Personalaufwand pro Mitarbeiter beläuft sich auf rd. 53 TEUR (Vj: rd. 49 TEUR). Die Personalintensität<br />

1 – sie misst den Anteil der Personalaufwendungen an den Gesamterträgen – konnte mit 39% im Vergleich zum<br />

Vorjahr konstant gehalten werden.<br />

Die Materialaufwendungen verzeichneten einen leichten Rückgang auf rd. 499,7 Mio. EUR (Vj: rd. 501,8 Mio. EUR).<br />

In diesem Posten enthalten sind Aufwendungen für extern bezogenen Traktionsstrom von rd. 223,5 Mio. EUR (Vj:<br />

rd. 277,8 Mio. EUR) sowie Aufwendungen für flüssige Treibstoffe in der Höhe von rd. 111,7 Mio. EUR (Vj: rd. 86,4<br />

Mio. EUR).<br />

Mit rd. 1.583,7 Mio. EUR (Vj: rd. 1.4<strong>08</strong>,6 Mio. EUR) bilden die Aufwendungen für bezogene Leistungen die zweitgrößte<br />

Aufwandskategorie. In diesem Posten sind vorwiegend Entgeltzahlungen für Fahrzeugmieten, Transportleistungen<br />

und Infrastrukturbenützung an Drittbahnen enthalten. Ebenfalls unter diesem Posten ausgewiesen werden sonstige<br />

bezogene Leistungen, die sich vorwiegend aus nicht aktivierungsfähigen Lieferungen und Leistungen im Zusammenhang<br />

mit Reparaturen, Instandhaltungen, Reinigungen und sonstigen Leistungen im Speditionsbereich zusammensetzen.<br />

Der Anteil der Summe aus Aufwendungen für Material und für bezogene Leistungen an den Gesamterträgen<br />

stieg im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> von 35% auf 36%. Die Abschreibungsaufwendungen nahmen um rd. 414,7 Mio. EUR auf<br />

rd. 915,3 Mio. EUR (Vj: rd. 500,6 Mio. EUR) zu.<br />

Trotz einer Reduktion des durchschnittlichen Personalstandes<br />

um rd. 1% auf 43.069 Mitarbeiter verzeichneten die Personalaufwendungen<br />

mit rd. 2.283,8 Mio. EUR (Vj: 2.136,8 Mio.<br />

EUR) gegenüber dem Vorjahr einen Anstieg um rd. 7%. Nähere<br />

Angaben zur Personalstruktur und Entwicklung der Mitarbeiteranzahl<br />

finden sich im Lagebericht im Kapitel C. Personalbericht.<br />

Unter den Sonstigen betrieblichen Aufwendungen bildet mit<br />

rd. 94,5 Mio. EUR (Vj: rd. 84,5 Mio. EUR) der Aufwand für Betriebskosten<br />

die größte Kategorie. Ein Anstieg musste bei den<br />

Steuern und Abgaben (+25% auf 50,3 Mio. EUR), Betriebskosten,<br />

Marketing und Repräsentationsaufwendungen (+ 2,9%<br />

auf 32,4 Mio. EUR), beim Mieten-, Pacht-, Lizenz- und Leasingaufwand<br />

(+8% auf 31,8 Mio. EUR), bei den Provisionen (+9%<br />

auf 10,9 Mio. EUR) sowie beim Sonstigen übrigen Aufwand<br />

(+10% auf 216,2 Mio. EUR) verzeichnet werden. In Summe<br />

stiegen die Sonstigen betrieblichen Aufwendungen um rd.<br />

37,3 Mio. EUR oder 8% auf 497,3 Mio. EUR an.<br />

Für das Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> weist der <strong>ÖBB</strong>-Konzern ein negatives<br />

Finanzergebnis in der Höhe von rd. -1.021,1 Mio. EUR (Vj:<br />

rd. -469,2 Mio. EUR) aus. Zurückzuführen ist diese Entwicklung<br />

auf vermehrte Zinsaufwendungen, die 20<strong>08</strong> um 24% oder rd.<br />

115,4 Mio. EUR auf rd. 601,0 Mio. EUR anstiegen, sowie auf<br />

Rückstellungen aus derivativen Finanzinstrumenten in Höhe von rd. 83,6 Mio. EUR. Das EBT sank damit einhergehend<br />

von rd. 44,4 Mio. EUR des Vorjahres auf rd. -969,9 Mio. EUR. Die Eigenkapitalrentabilität2 -1.021,1<br />

sank auf -50% (Vj: 2%).<br />

1 Personalintensität: Personalaufwand / Gesamterträge<br />

2 Eigenkapitalrentabilität: EBT / Eigenmittel<br />

Entwicklung des Personalaufwands in Mio. EUR<br />

2006<br />

2.132,8<br />

2007<br />

2.136,8<br />

20<strong>08</strong><br />

2.283,8<br />

Entwicklung des Finanzergebnisses in Mio. EUR<br />

2006<br />

-254,4<br />

2007<br />

-469,2<br />

20<strong>08</strong><br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

83


84<br />

Ertragslage des Teilkonzerns <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr<br />

Überblick 20<strong>08</strong> 2007 Veränderung Veränd. in %<br />

Umsatzerlöse in Mio. EUR 2.032,6 1.919,9 112,7 6<br />

Gesamterträge in Mio. EUR 2.103,7 1.996,2 107,5 5<br />

Gesamtaufwand in Mio. EUR -2.435,3 -1.961,4 -473,9 24<br />

EBIT in Mio. EUR -331,6 34,8 -366,4 > -100<br />

EBIT-Marge in % -15,8% 1,7% -17,5% > -100<br />

Finanzergebnis in Mio. EUR -329,0 -56,5 -272,5 > -100<br />

EBT in Mio. EUR -660,6 -21,7 -638,9 > -100<br />

Eigenkapitalrentabilität in % -99,7% -1,6% -98,1% > -100<br />

Der Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr konnte im Berichtsjahr die Umsatzerlöse um 6% auf rd. 2.032,6 Mio. EUR (Vj:<br />

rd. 1.919,9 Mio. EUR) steigern. Der Materialaufwand verzeichnete aufgrund höherer Preise für Energie und Rohstoffe<br />

einen Anstieg um 11% auf rd. 332,1 Mio. EUR (Vj: rd. 300,1 Mio. EUR). Nach einem positiven Ergebnis im Vorjahr<br />

weist der Konzern für das Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> ein negatives EBIT von rd. 331,6 Mio. EUR aus. Aufgrund der Verluste<br />

aus dem Finanzmarktgeschäft (CDO) ging das Finanzergebnis von rd. -56,5 Mio. EUR auf rd. -329,0 Mio. EUR zurück.<br />

Der Teilkonzern weist für das Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> ein negatives EBT von rd. 660,6 Mio. EUR (Vj: rd. -21,7 Mio. EUR)<br />

und eine Eigenkapitalrentabilität von -99,71% (Vj: -1,61%) aus. Die EBIT-Marge sank von 1,74% im Vorjahr auf einen<br />

Wert von -15,76%.<br />

Der Personalaufwand des Teilkonzerns konnte im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> mit rd. 760,3 Mio. EUR (Vj: 721,0 Mio. EUR)<br />

gegenüber dem Vorjahr nahezu konstant gehalten werden. Der durchschnittliche Personalaufwand pro Mitarbeiter<br />

erhöhte sich um 6% auf rd. 54 TEUR (Vj: rd. 51 TEUR). Der Anteil des Personalaufwandes an den Gesamterträgen<br />

konnte jedoch mit 36% gegenüber dem Vorjahr konstant gehalten werden. Im Materialaufwand von rd. 332,1 Mio.<br />

EUR (Vj: rd. 300,1 Mio. EUR) sind unter anderem Aufwendungen für Traktionsstrom in der Höhe von rd. 206,9 Mio.<br />

EUR (Vj: rd. 202,6 Mio. EUR) sowie rd. 111,5 Mio. EUR (Vj: rd. 86,2 Mio. EUR) für flüssige Treibstoffe enthalten. Die<br />

bezogenen Leistungen erhöhten sich im Vorjahresvergleich um 6% auf rd. 664,6 Mio. EUR (Vj: rd. 626,1 Mio. EUR).<br />

In diesem Posten sind Entgelte für Fahrzeugmieten in der Höhe von rd. 45,9 Mio. EUR (Vj: rd. 54,6 Mio. EUR), Transportleistungen<br />

mit rd. 90,0 Mio. EUR (Vj: rd. 85,7 Mio. EUR) und Infrastrukturbenützungsentgelte an Drittbahnen<br />

im Ausmaß von rd. 236,9 Mio. EUR (Vj: rd. 224,3 Mio. EUR) erfasst. Der Anteil der Summe aus Aufwendungen für<br />

Material und für bezogene Leistungen an den Gesamterträgen machte 47% (Vj: 46%) aus.<br />

Ertragslage des Teilkonzerns Rail Cargo Austria<br />

Überblick 20<strong>08</strong> 2007 Veränderung Veränd. in %<br />

Umsatzerlöse in Mio. EUR 2.474,8 2.372,6 102,2 4<br />

Gesamterträge in Mio. EUR 2.547,5 2.416,9 130,6 5<br />

Gesamtaufwand in Mio. EUR -2.586,9 -2.392,2 -194,7 -8<br />

EBIT in Mio. EUR -39,4 24,7 -64,1 > -100<br />

EBIT-Marge in % -2% 1% -3% > -100<br />

Finanzergebnis in Mio. EUR -262,4 -11,3 -251,1 > -100<br />

EBT in Mio. EUR -301,8 13,4 -315,2 > -100<br />

Eigenkapitalrentabilität in % -53% 2% -55% > -100<br />

Der Teilkonzern Rail Cargo Austria musste im Berichtsjahr einen Rückgang des EBIT um rd. 64,1 Mio. EUR auf rd. -39,4<br />

Mio. EUR (Vj: rd. 24,7 Mio. EUR) verzeichnen. Bei einer Steigerung der Gesamterträge um 5% auf rd. 2.547,5 Mio.


EUR (Vj: rd. 2.416,9 Mio. EUR) errechnet sich eine EBIT-Marge von rd. -2% nach rd. 1% im Vorjahr. Der Rückgang des<br />

Finanzergebnisses von rd. -11,3 Mio. EUR des Vorjahres auf rd. -262,4 Mio. EUR ist im Wesentlichen auf gestiegene<br />

Aufwendungen für Finanzvermögen zurückzuführen, die sich von rd. 24,3 Mio. EUR auf rd. 175,9 Mio. EUR erhöhten.<br />

Damit einhergehend wird für 20<strong>08</strong> ein EBIT in Höhe von rd. -301,8 Mio. EUR (Vj: rd. 13,4 Mio. EUR) und eine negative<br />

Eigenkapitalrentabilität von -53% (Vj: 2%) ausgewiesen.<br />

Die Gesamtaufwendungen des Teilkonzerns Rail Cargo Austria waren mit rd. 2.586,9 Mio. EUR (Vj: rd. 2.392,2 Mio.<br />

EUR) um 8% höher als im Vorjahr, womit ihre Entwicklung proportional zu jener der Gesamterträge verläuft. Die größte<br />

Aufwandskategorie bilden die Aufwendungen für bezogene Leistungen, die im Berichtsjahr um 6% auf rd. 1.769,0<br />

Mio. EUR (Vj: rd. 1.664,5 Mio. EUR) anstiegen. In diesem Posten enthalten sind Aufwendungen für Transportleistungen,<br />

für Infrastrukturbenützung inklusive Gemeinschaftsdienst und Personalanmietung, Mieten für Schienen- und<br />

Straßenfahrzeuge und sonstige Leistungen. Der Personalaufwand konnte im Berichtsjahr mit rd. 401,0 Mio. EUR (Vj:<br />

377,9 Mio. EUR) gegenüber dem Vorjahr nahezu konstant gehalten werden. Bei einem leicht gesunkenen Personalstand<br />

nahm der durchschnittliche Aufwand pro Mitarbeiter von rd. 47 TEUR des Vorjahres auf rd. 50 TEUR zu. Der<br />

Anteil des Personalaufwands an den Gesamterträgen blieb gegenüber dem Vorjahr mit 16% konstant. Die Summe der<br />

Aufwendungen für Material und für bezogene Leistungen entspricht 75% der Gesamterträge nach 74% im Vorjahr.<br />

Ertragslage des Teilkonzerns <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb<br />

Überblick 20<strong>08</strong> 2007 Veränderung Veränd. in %<br />

Umsatzerlöse in Mio. EUR 1.559,9 1.518,0 41,9 3<br />

Gesamterträge in Mio. EUR 1.594,1 1.544,8 49,3 3<br />

Gesamtaufwand in Mio. EUR -1.611,0 -1.534,4 -76,6 -5<br />

EBIT in Mio. EUR -16,9 10,4 -27,3 > -100<br />

EBIT-Marge in % -1,1% 0,7% -1,8% > -100<br />

Finanzergebnis in Mio. EUR 3,5 15,8 -12,3 -78<br />

EBT in Mio. EUR -13,4 26,2 -39,6 > -100<br />

Eigenkapitalrentabilität in % -5,15% 9,59% -14,74% > -100<br />

Die Gesamterträge des Teilkonzerns <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb waren 20<strong>08</strong> mit rd. 1.594,1 Mio. EUR (Vj: rd. 1.544,8<br />

Mio. EUR) um 3% höher als im Vorjahr. Das EBIT hingegen ging von rd. 10,4 Mio. EUR auf rd. -16,9 Mio. EUR zurück.<br />

Die EBIT-Marge sank von 0,7% des Vorjahres auf -1,1%. Neben einer Verschlechterung des Finanzergebnisses sank im<br />

Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> das EBT des Vorjahres um rd. 39,6 Mio. EUR auf rd. -13,4 Mio. EUR, womit die Eigenkapitalrentabilität<br />

von 9,59% des Vorjahres auf -5,15% sank.<br />

Die Gesamtaufwendungen des Teilkonzerns stiegen im Berichtsjahr um 5% auf rd. 1.611,0 Mio. EUR (Vj: rd. 1.534,4<br />

Mio. EUR). Mit rd. 684,3 Mio. EUR (Vj: rd. 655,1 Mio. EUR) stellen die Aufwendungen für bezogene Leistungen die<br />

größte Aufwandsart dar, sie stiegen im Vorjahresvergleich um 4%. Dieser Posten beinhaltet das Nutzungsentgelt an<br />

die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG in der Höhe von rd. 473,0 Mio. EUR (Vj: rd. 463,0 Mio. EUR) sowie Aufwendungen<br />

für nicht aktivierungsfähige Lieferungen und Leistungen im Zusammenhang mit Transporten und Mietaufwände für<br />

Schienen- und Straßenfahrzeuge. Der Anteil der Summe aus Materialaufwand und bezogenen Leistungen an den<br />

Gesamterträgen stieg im Berichtsjahr von 43% auf 44%.<br />

Die Personalaufwendungen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 5% oder rd. 29,0 Mio. EUR auf rd. 655,7 Mio. EUR<br />

(Vj: rd. 626,7 Mio. EUR), der durchschnittliche Aufwand pro Mitarbeiter beläuft sich auf 55 TEUR nach 49 TEUR im<br />

Vorjahr. Der Anteil des Personalaufwandes an den Gesamterträgen blieb mit 41% gegenüber dem Vorjahr konstant.<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

85


86<br />

Ertragslage des Teilkonzerns <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau<br />

Überblick 20<strong>08</strong> 2007 Veränderung Veränd. in %<br />

Umsatzerlöse in Mio. EUR 1.268,7 1.260,0 8,7 1<br />

Gesamterträge in Mio. EUR 1.799,7 1.679,6 120,1 7<br />

Gesamtaufwand in Mio. EUR -1.353,8 -1.242,8 -111 9<br />

EBIT in Mio. EUR 445,9 436,7 9,2 2<br />

EBIT-Marge in % 25% 26% -1% -4<br />

Finanzergebnis in Mio. EUR -556,6 -373,2 -183,4 -49<br />

EBT in Mio. EUR -110,7 63,5 -174,2 > -100<br />

Eigenkapitalrentabilität in % -13% 7% -20% > -100<br />

Der Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau konnte im Berichtsjahr die Gesamterträge um 7% auf rd. 1.799,7 Mio. EUR<br />

(Vj: rd. 1.679,6 Mio. EUR) steigern. Die betrieblichen Aufwendungen waren geprägt von Preissteigerungen für Energie<br />

und Rohstoffe und verzeichneten in Summe einen Anstieg um 9%. Dennoch konnte das EBIT um 2% oder rd. 9,2 Mio.<br />

EUR auf rd. 445,9 Mio. EUR (Vj: rd. 436,8 Mio. EUR) verbessert werden.<br />

Im Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau wurde im Berichtsjahr ein negatives Finanzergebnis von rd. 556,6 Mio. EUR<br />

(Vj: rd. 373,2 Mio. EUR) erzielt. Diese Erhöhung ist wesentlich vom Anstieg der Finanzverbindlichkeiten und von einer<br />

Rückstellungsdotierung für derivative Finanzinstrumente beeinflusst. Das EBT 20<strong>08</strong> erreichte rd. -110,7 Mio. EUR<br />

(Vj: rd. 63,5 Mio. EUR).<br />

Die Gesamtaufwendungen des Teilkonzerns verzeichneten 20<strong>08</strong> einen Anstieg von 9% auf rd. 1.353,8 Mio. EUR (Vj:<br />

rd. 1.242,8 Mio. EUR). Den größten Aufwandsposten 20<strong>08</strong> bildet der Personalaufwand, der um 7% auf rd. 355,4 Mio.<br />

EUR anstieg. Der durchschnittliche Personalaufwand pro Mitarbeiter stieg von rd. 50 TEUR auf rd. 54 TEUR. Daraus<br />

errechnet sich ein Anteil der Personalaufwendungen an den Gesamterträgen des Teilkonzerns von rd. 20% (Vj: 20%).<br />

Den zweitgrößten Aufwandsposten bilden aufgrund der operativen Zuständigkeit des Teilkonzerns die Abschreibungen.<br />

Aufgrund der verstärkten Investitionstätigkeit in den Vorjahren verzeichnete dieser Posten im Berichtsjahr einen<br />

Anstieg von 8% auf rd. 320,6 Mio. EUR (Vj: rd. 297,5 Mio. EUR). Auf Materialaufwendungen und Aufwendungen für<br />

bezogene Leistungen entfallen 26% (Vj: 25%) der Gesamterträge.<br />

B.5. Vermögens- und Finanzlage<br />

Überblick 20<strong>08</strong> 2007 Veränderung Veränd. in %<br />

Bilanzsumme in Mio. EUR 18.231,0 15.449,2 2.781,8 18<br />

Sachanlagenintensität in % 81% 86% -5% -6<br />

Sachanlagendeckungsgrad in % 13% 22% -9% -41<br />

Sachanlagendeckungsgrad II in % 105% 102% 3% 3<br />

Working Capital in Mio. EUR 8,6 16,9 -8,3 -49<br />

Eigenkapitalquote in % 11% 19% -8% -42<br />

Zahlungswirksame Veränderung der Fondsmittel in Mio. EUR 233,6 20,9 212,7 >100<br />

Nettoverschuldung in Mio. EUR 13.747,7 10.392,0 3.355,7 32<br />

Nettoverschuldungsgrad in % 710% 353% 357% >100


Struktur der Konzern-Bilanz Veränderung von<br />

in Mio. EUR 31.12.2006 31.12.2007 Struktur 2007 31.12.20<strong>08</strong> Struktur 20<strong>08</strong> 2007 auf 20<strong>08</strong><br />

Langfristige Vermögenswerte 12.158,8 14.027,5 91% 16.630,1 91% 2.602,6<br />

Kurzfristige Vermögenswerte 1.223,0 1.421,7 9% 1.600,9 9% 179,2<br />

Bilanzsumme 13.381,8 15.449,2 100% 18.231,0 100% 2.781,8<br />

Eigenkapital 2.844,2 2.940,6 19% 1.936,0 11% -1.004,6<br />

Langfristiges Fremdkapital 8.425,1 10.637,7 69% 13.627,7 74% 2.990,0<br />

Kurzfristiges Fremdkapital 2.112,5 1.870,9 12% 2.667,3 15% 796,4<br />

Entwicklung der Bilanzsumme in Mio. EUR<br />

2006<br />

13.381,8<br />

2007<br />

15.449,2<br />

20<strong>08</strong><br />

18.231,0<br />

Entwicklung des Eigenkapitals in Mio. EUR<br />

Vorwiegend bedingt durch die Investitionen in das Sachanlagevermögen erhöhte sich im Berichtsjahr die Bilanzsumme<br />

des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns um nahezu 18% auf rd. 18.231,0 Mio. EUR (Vj: rd. 15.449,2 Mio. EUR). Der Anteil des Sachanlagevermögens<br />

am Gesamtvermögen (Sachanlagenintensität 1 ) betrug zum Bilanzstichtag 81% (Vj: 86%). Finanziert<br />

wurden diese Investitionen vorwiegend durch die Aufnahme von Fremdkapital in Form von Anleihenemissionen. Der<br />

Sachanlagendeckungsgrad 2 betrug per 31.12.20<strong>08</strong> 13% (Vj: 22%). Unter Berücksichtigung des langfristigen Fremdkapitals<br />

errechnet sich ein Sachanlagendeckungsgrad II 3 von 105% (Vj: 102%).<br />

Das Working Capital 4 beläuft sich auf rd. 8,6 Mio. EUR (Vj: rd. 16,9 Mio. EUR).<br />

2006<br />

Der <strong>ÖBB</strong>-Konzern weist per 31.12.20<strong>08</strong> eine Eigenkapitalquote 5 von 11% (Vj: 19%) aus. Auf der Passivseite ist der<br />

Anstieg der Bilanzsumme vorwiegend auf Neuemissionen von Anleihen zurückzuführen.<br />

Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung<br />

Der Free Cash Flow 6 belief sich im Berichtsjahr auf rd. -2.076,5 Mio. EUR (Vj: rd. -1.856,5 Mio. EUR). Die zahlungswirksame<br />

Veränderung der Fondsmittel veränderte sich von rd. 20,9 Mio. EUR auf rd. 233,6 Mio. EUR.<br />

1 Sachanlagenintensität: Sachanlagevermögen / Gesamtvermögen<br />

2 Sachanlagendeckungsgrad: Eigenmittel * 100 / Sachanlagevermögen<br />

3 Sachanlagendeckungsgrad II: Eigenmittel (EK, KB von Dritten, unv. RL) + langfristiges Fremdkapital (Verb LZ>1J, Abf, und PensRST) / Anlagevermögen<br />

4 Working Capital: Vorräte + Ford. aus Lieferungen u. Leistungen + geleistete Anzahlungen auf Anlagevermögen - Verb. aus Lieferungen u. Leistungen -<br />

geleistete Anzahlungen auf Bestellungen<br />

5 Eigenkapitalquote: Eigenmittel / Gesamtkapital<br />

6 Cash Flow aus der betrieblichen Tätigkeit + Cash Flow aus der Investitionstätigkeit<br />

2.844,2<br />

2007<br />

2.940,6<br />

20<strong>08</strong><br />

1.936,0<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

87


88<br />

Auszug aus der Konzern-Kapitalflussrechnung in Mio. EUR 31.12.20<strong>08</strong> 31.12.2007 Veränderung<br />

Kapitalfluss aus der betrieblichen Tätigkeit 730,4 449,6 280,8<br />

Kapitalfluss aus der Investitionstätigkeit -2.806,9 -2.306,1 -500,8<br />

Free Cash Flow -2.076,5 -1.856,5 -220,0<br />

Kapitalfluss aus der Finanzierungstätigkeit 2.310,1 1.877,4 432,7<br />

Zahlungswirksame Veränderung der Fondsmittel 233,6 20,9 212,7<br />

Die ausführliche Darstellung der Konzern-Kapitalflussrechnung befindet sich in den Erläuterungen zum Konzernabschluss.<br />

Verbindlichkeiten<br />

Die Fremdfinanzierung des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns erfolgt hauptsächlich über Anleihen. Diese Anleihen werden von der<br />

<strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG in Höhe von rd. 8.145,3 Mio. EUR (Vj: rd. 6.506,5 Mio. EUR) und von der <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr<br />

AG in Höhe von rd. 199,5 Mio. EUR (Vj: rd. 199,2 Mio. EUR) bilanziert.<br />

Verbindlichkeiten in Mio. EUR<br />

2006<br />

10.109,4<br />

2007<br />

12.091,6<br />

20<strong>08</strong><br />

15.745,6<br />

Finanzverbindlichkeiten in Mio. EUR<br />

2006<br />

8.754,9<br />

10.574,5<br />

Unter den Finanzverbindlichkeiten des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns werden alle Verbindlichkeiten aus Anleihen sowie Verbindlichkeiten<br />

gegenüber Kreditinstituten und der EUROFIMA (Europäische Gesellschaft für die Finanzierung von rollendem<br />

Material) summiert. In Summe stiegen die Finanzverbindlichkeiten im Berichtsjahr um 13,4% oder 3.542,0 Mio. EUR<br />

auf 14.116,5 Mio. EUR an.<br />

Zusammensetzung und Fälligkeitsstruktur der<br />

Verbindlich keiten per 31.12.20<strong>08</strong> in Mio. EUR<br />

14.116,5 Finanzverbindlichkeiten<br />

968,4 Verbindlichkeiten<br />

aus Lieferungen<br />

und Leistungen<br />

624,6 Sonstige<br />

Verbindlichkeiten<br />

36,1 Latente<br />

Steuerschulden<br />

Latente<br />

Steuerschulden<br />

Sonstige Verbindlichkeiten<br />

Verbindlichkeiten<br />

aus<br />

Lieferungen<br />

und Leistungen<br />

Finanzverbindlichkeiten<br />

2007<br />

36,1<br />

20<strong>08</strong><br />

281,0 343,6<br />

14,7 953,7<br />

14.116,5<br />

langfristig kurzfristig<br />

13.010,3 1.106,2


Vermögens- und Finanzlage des Teilkonzerns <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr<br />

Überblick 20<strong>08</strong> 2007 Veränderung Veränd. in %<br />

Bilanzsumme in Mio. EUR 4.328,6 4.581,8 -253,2 -6<br />

Sachanlagenintensität in % 59% 58% 1% 2<br />

Sachanlagendeckungsgrad in % 26% 51% -25% -49<br />

Sachanlagendeckungsgrad II in % 145% 149% -4% -3<br />

Working Capital in Mio. EUR 173,8 306,8 -133,0 -43<br />

Eigenkapitalquote in % 15% 29% -14% -48<br />

Struktur der Teilkonzern-Bilanz Veränderung von<br />

in Mio. EUR 31.12.2006 31.12.2007 Struktur 2007 31.12.20<strong>08</strong> Struktur 20<strong>08</strong> 2007 auf 20<strong>08</strong><br />

Langfristige Vermögenswerte 3.621,9 4.004,0 87% 3.785,8 87% -218,2<br />

Kurzfristige Vermögenswerte 649,4 577,8 13% 542,8 13% -35,0<br />

Bilanzsumme 4.271,3 4.581,8 100% 4.328,6 100% -253,2<br />

Eigenkapital 1.365,0 1.351,5 29% 662,5 15% -689,0<br />

Langfristiges Fremdkapital 2.444,9 2.628,2 57% 3.055,2 71% 427,0<br />

Kurzfristiges Fremdkapital 461,3 602,2 13% 610,9 14% 8,7<br />

Die Bilanzsumme des Teilkonzerns <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr sank im Berichtsjahr um rd. 253,2 Mio. EUR oder 6% auf<br />

rd. 4.328,6 Mio. EUR (Vj: rd. 4.581,8 Mio. EUR). Der Anteil des Sachanlagevermögens am Gesamtvermögen (Sachanlagenintensität)<br />

betrug zum Bilanzstichtag 59% (Vj: 58%). Der Sachanlagendeckungsgrad lag zu diesem Zeitpunkt bei<br />

26% (Vj: 51%), der Sachanlagendeckungsgrad II bei 145% (Vj: 149%). Das Working Capital belief sich auf rd. 173,8<br />

Mio. EUR (Vj: rd. 306,8 Mio. EUR). Nach einem Rückgang des Eigenkapitals um 689,0 Mio. EUR auf 662,5 Mio. EUR<br />

errechnet sich eine Eigenkapitalquote zum 31.12.20<strong>08</strong> von rd. 15% (Vj: 29%).<br />

Die Verbindlichkeiten des Teilkonzerns <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr verzeichneten in Summe einen Anstieg von 11% auf<br />

rd. 3.477,5 Mio. EUR (Vj: rd. 3.127,7 Mio. EUR). Diese Erhöhung ist überwiegend auf die vermehrte Aufnahme von<br />

Fremdkapital zurückzuführen. Die Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und der EUROFIMA stiegen im<br />

Berichtsjahr um rd. 327,8 Mio. EUR oder 12% auf rd. 2.969,6 Mio. EUR (Vj: rd. 2.641,8 Mio. EUR).<br />

Vermögens- und Finanzlage des Teilkonzerns Rail Cargo Austria<br />

Überblick 20<strong>08</strong> 2007 Veränderung Veränd. in %<br />

Bilanzsumme in Mio. EUR 2.220,8 1.956,2 264,6 14<br />

Sachanlagenintensität in % 28% 25% 3% 12<br />

Sachanlagendeckungsgrad in % 91% 180% -89% -49<br />

Working Capital in Mio. EUR 141,6 116,5 25,1 22<br />

Eigenkapitalquote in % 26% 45% -19% -42<br />

Struktur der Teilkonzern-Bilanz Veränderung von<br />

in Mio. EUR 31.12.2006 31.12.2007 Struktur 2007 31.12.20<strong>08</strong> Struktur 20<strong>08</strong> 2007 auf 20<strong>08</strong><br />

Langfristige Vermögenswerte 1.178,6 1.028,6 53% 1.367,2 62% 338,6<br />

Kurzfristige Vermögenswerte 846,4 927,6 47% 853,6 38% -74,0<br />

Bilanzsumme 2.025,0 1.956,2 100% 2.220,8 100% 264,6<br />

Eigenkapital 893,0 880,1 45% 571,8 26% -3<strong>08</strong>,3<br />

Langfristiges Fremdkapital 434,3 415,1 21% 770,7 35% 355,6<br />

Kurzfristiges Fremdkapital 697,7 661,0 34% 878,3 39% 217,3<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

89


90<br />

Die Bilanzsumme des Teilkonzerns Rail Cargo Austria erhöhte sich im Berichtsjahr um rd. 264,6 Mio. EUR oder 14%<br />

auf rd. 2.220,8 Mio. EUR (Vj: rd. 1.956,2 Mio. EUR). Der Anteil des Sachanlagevermögens am Gesamtvermögen (Sachanlagenintensität)<br />

betrug zum Bilanzstichtag 20<strong>08</strong> 28% (Vj: 25%). Der Sachanlagendeckungsgrad betrug zu diesem<br />

Zeitpunkt 91% (Vj: 180%). Das Working Capital belief sich auf rd. 141,6 Mio. EUR (Vj: rd. 116,5 Mio. EUR). Nach<br />

einem Rückgang des Eigenkapitals um 3<strong>08</strong>,3 Mio. EUR auf 571,8 Mio. EUR errechnet sich eine Eigenkapitalquote per<br />

31.12.20<strong>08</strong> von 26% (Vj: 45%).<br />

Die Verbindlichkeiten des Teilkonzerns stiegen in Summe um rd. 580,3 Mio. EUR oder 59% auf rd. 1.564,9 Mio. EUR<br />

(Vj: rd. 984,6 Mio. EUR). Der Anstieg der Finanzverbindlichkeiten belief sich auf rd. 479,8 Mio. EUR.<br />

Vermögens- und Finanzlage des Teilkonzerns <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb<br />

Überblick 20<strong>08</strong> 2007 Veränderung Veränd. in %<br />

Bilanzsumme in Mio. EUR 625,2 570,6 54,6 10<br />

Sachanlagenintensität in % 26% 23% 3% 13<br />

Sachanlagendeckungsgrad in % 163% 204% -41% -20<br />

Working Capital in Mio. EUR 20,5 4,2 16,3 >100<br />

Eigenkapitalquote in % 41% 48% -7% -15<br />

Struktur der Teilkonzern-Bilanz Veränderung von<br />

in Mio. EUR 31.12.2006 31.12.2007 Struktur 2007 31.12.20<strong>08</strong> Struktur 20<strong>08</strong> 2007 auf 20<strong>08</strong><br />

Langfristige Vermögenswerte 429,1 378,3 66% 409,1 65% 30,8<br />

Kurzfristige Vermögenswerte 337,1 192,3 34% 216,1 35% 23,8<br />

Bilanzsumme 766,2 570,6 100% 625,2 100% 54,6<br />

Eigenkapital 237,0 273,3 48% 260,4 42% -12,9<br />

Langfristiges Fremdkapital 136,4 106,6 19% 140,9 23% 34,3<br />

Kurzfristiges Fremdkapital 392,8 190,7 33% 223,9 36% 33,2<br />

Die Bilanzsumme des Teilkonzerns <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb stieg im Vergleich zum Bilanzstichtag des Vorjahres um<br />

rd. 54,6 Mio. EUR oder 10% auf rd. 625,2 Mio. EUR (Vj: rd. 570,6 Mio. EUR) an. Der Anteil des Sachanlagevermögens<br />

am Gesamtvermögen (Sachanlagenintensität) betrug per Jahresende 20<strong>08</strong> 26% (Vj: 23%). Der Sachanlagendeckungsgrad<br />

lag per 31.12.20<strong>08</strong> bei 163% (Vj: 204%). Das Working Capital belief sich auf rd. 20,5 Mio. EUR (Vj: rd. 4,2 Mio.<br />

EUR). Nach einem Rückgang des Eigenkapitals um 12,9 Mio. EUR auf 260,4 Mio. EUR errechnet sich eine Eigenkapitalquote<br />

zum 31.12.20<strong>08</strong> von 41% (Vj: 48%). Die Verbindlichkeiten des Teilkonzerns stiegen im Berichtsjahr um 30%<br />

auf rd. 299,2 Mio. EUR (Vj: rd. 229,5 Mio. EUR). Damit einhergehend vergrößerte sich ihr Anteil an der Bilanzsumme<br />

von 40% auf 48%. Die darin enthaltenen Finanzverbindlichkeiten stiegen 20<strong>08</strong> von rd. 75,5 Mio. EUR des Vorjahres<br />

auf rd. 107,2 Mio. EUR.<br />

Vermögens- und Finanzlage des Teilkonzerns <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau<br />

Überblick 20<strong>08</strong> 2007 Veränderung Veränd. in %<br />

Bilanzsumme in Mio. EUR 14.347,4 11.946,1 2.401,3 20<br />

Sachanlagenintensität in % 80% 85% -5% -6<br />

Sachanlagendeckungsgrad in % 7% 9% -2% -22<br />

Sachanlagendeckungsgrad II in % 109% 104% 5% 5<br />

Working Capital in Mio. EUR -382,8 -457,2 74,4 16<br />

Eigenkapitalquote in % 6% 8% -2% -25


Struktur der Teilkonzern-Bilanz Veränderung von<br />

in Mio. EUR 31.12.2006 31.12.2007 Struktur 2007 31.12.20<strong>08</strong> Struktur 20<strong>08</strong> 2007 auf 20<strong>08</strong><br />

Langfristige Vermögenswerte 10.309,1 11.378,9 95% 13.564,3 95% 2.185,4<br />

Kurzfristige Vermögenswerte 450,0 567,2 5% 783,1 5% 215,9<br />

Bilanzsumme 10.759,1 11.946,1 100% 14.347,4 100% 2.401,3<br />

Eigenkapital 806,4 915,2 8% 855,8 6% -59,4<br />

Langfristiges Fremdkapital 8.219,4 9.6<strong>08</strong>,7 80% 11.701,3 82% 2.092,6<br />

Kurzfristiges Fremdkapital 1.733,3 1.422,2 12% 1.790,3 12% 368,1<br />

Die Bilanzsumme des Teilkonzerns <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau weist per Jahresende 20<strong>08</strong> einen Anstieg von 20% auf rd.<br />

14.347,4 Mio. EUR (Vj: rd. 11.946,1 Mio. EUR) aus. Die Sachanlagenintensität beläuft sich auf 80% (Vj: 85%). Der Sachanlagendeckungsgrad<br />

beträgt zum Bilanzstichtag 20<strong>08</strong> 7% (Vj: 9%). Unter Berücksichtigung des langfristigen Fremdkapitals<br />

errechnet sich ein Sachanlagendeckungsgrad II von 109% (Vj: 104%). Das Working Capital belief sich auf rd.<br />

-382,8 Mio. EUR (Vj: rd. -457,2 Mio. EUR). Nach einem Rückgang des Eigenkapitals um 59,4 Mio. EUR auf 855,8 Mio.<br />

EUR errechnet sich eine Eigenkapitalquote zum 31.12.20<strong>08</strong> von 6% (Vj: 8%).<br />

Die Verbindlichkeiten des Teilkonzerns <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau erhöhten sich im Berichtsjahr in Summe um 22% auf<br />

rd. 13,277,4 Mio. EUR (Vj: rd. 10.866,4 Mio. EUR). Nach einem Anstieg der Finanzverbindlichkeiten um 24% auf rd.<br />

12.365,5 Mio. EUR (Vj: rd. 10.011,0 Mio. EUR) entfallen 93% aller Verbindlichkeiten auf diese Kategorie.<br />

Die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG setzte auch im Jahr 20<strong>08</strong> auf ein optimiertes Liquiditätsmanagement. Das Unternehmen<br />

hat sich im Jahr 2005 einem Rating-Prozess unterzogen, der jährlich aktualisiert wird. In 20<strong>08</strong> haben die beiden<br />

Rating-Agenturen Standard & Poor`s und Moody`s ihre beste Einstufung – AAA/Aaa – für die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG<br />

bestätigt, wodurch sich das Unternehmen auch weiterhin zu günstigen Konditionen refinanzieren kann.<br />

Über das im Jahr 2005 initiierte Euro-Medium-Term-Note (EMTN)-Programm wurde der Großteil der Infrastrukturfinanzierung<br />

abgeschlossen. Im Oktober 20<strong>08</strong> wurde eine weitere Anleihe im Rahmen dieses EMTN-Programms in Höhe<br />

von 1 Mrd. EUR begeben. Daneben wurden – ebenfalls über dieses Programm – erstmals Anleihen am Schweizer Kapitalmarkt<br />

im Gegenwert von 366 Mio. EUR emittiert sowie eine Anleihe aus 2007 um rd. 200 Mio. EUR aufgestockt.<br />

Weiters wurden Finanzierungen über die Europäische Investitionsbank in Luxemburg in Höhe von 400 Mio. EUR für<br />

den viergleisigen Ausbau der Westbahnstrecke und für die Errichtung des Hauptbahnhofs Wien aufgenommen. In<br />

Summe wurden somit 1,966 Mrd. EUR für die Finanzierung von Infrastrukturinvestitionen sichergestellt.<br />

B.6. Investitionen und Finanzierungsmaßnahmen<br />

Überblick 20<strong>08</strong> 2007 Veränderung Veränd. in %<br />

Investitionen in Mio. EUR 2.781,5 2.528,8 252,7 10<br />

Sachanlageninvestitionsquote der Gesamterträge in % 42% 45% -3% -7<br />

Sachanlageninvestitionsquote der Buchwerte in % 18% 22% -4% -18<br />

Im Berichtsjahr tätigte der <strong>ÖBB</strong>-Konzern Investitionen – sie werden als Zugänge zum Anlagevermögen zu Anschaffungskosten<br />

definiert – in das immaterielle Anlagevermögen und in das Sachanlagevermögen mit einem Gesamtvolumen<br />

von rd. 2.781,5 Mio. EUR (Vj: rd. 2.528,8 Mio. EUR). Dieser Wert entspricht einer Sachanlageninvestitionsquote<br />

von 42% (Vj: 45%) der Gesamterträge 1 bzw. 18% (Vj: 22%) gemessen an den Buchwerten 2 zum 1.1.20<strong>08</strong>.<br />

1 Sachanlageninvestitionsquote: Investitionen in SAV / Gesamterträge<br />

2 Sachanlageninvestitionsquote: Investitionen in SAV / Buchwert Sachanlagevermögen 1.1.20<strong>08</strong><br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

91


92<br />

Investitionen 1 in Mio. EUR<br />

2.052,3<br />

2.528,8<br />

2006 2007 20<strong>08</strong><br />

2.781,5<br />

Das Hauptvolumen der Investitions- und Finanzierungsmaßnahmen entfällt auf den Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur<br />

Bau. Das Sachanlagevermögen dieses Teilkonzerns mit seinen Buchwerten von rd. 11.472,4 Mio. EUR (Vj: rd. 10.095,8<br />

Mio. EUR) beläuft sich auf etwa 77% des gesamten Sachanlagevermögens des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns, das in Summe rd.<br />

14.810,4 Mio. EUR (Vj: rd. 13.357,3 Mio. EUR) beträgt. Bedingt durch die vermehrte Investitionstätigkeit stiegen die<br />

Abschreibungsaufwendungen im Berichtsjahr um etwa 83% auf rd. 915,3 Mio. EUR (Vj: rd. 500,6 Mio. EUR).<br />

Investitionen des Teilkonzerns <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr<br />

Sachanlagevermögen in Mio. EUR<br />

11.523,7<br />

Übersicht der Investitionen nach Teilkonzernen in Mio. EUR<br />

2007 20<strong>08</strong><br />

1.905,8<br />

1.878,9<br />

683,2<br />

379,3<br />

Personenverkehr<br />

435,8<br />

87,1<br />

Rail Cargo<br />

Austria<br />

92,9<br />

56,7<br />

Infrastruktur<br />

Betrieb<br />

13.357,3<br />

2006 2007 20<strong>08</strong><br />

Infrastruktur<br />

Bau<br />

14.810,4<br />

Entwicklung der Abschreibungen des<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzerns in Mio. EUR<br />

915,3<br />

Überblick 20<strong>08</strong> 2007 Veränderung Veränd. in %<br />

Investitionen in Mio. EUR 379,3 683,2 -303,9 -44<br />

Sachanlageninvestitionsquote der Gesamterträge in % 18% 34% -16% -47<br />

Sachanlageninvestitionsquote der Buchwerte in % 14% 32% -18% -56<br />

Im Berichtsjahr wurden im Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen und<br />

Sachanlagevermögen im Ausmaß von rd. 379,3 Mio. EUR (Vj: rd. 683,2 Mio. EUR) getätigt. Dies entspricht einer Sachanlageninvestitionsquote<br />

von 18% (Vj: 34%) der Gesamterträge bzw. 14% (Vj: 32%) gemessen an den Buchwerten<br />

zum 1.1.20<strong>08</strong>.<br />

Investitionen – <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG<br />

In Verfolgung der Strategie, ein attraktives und wettbewerbsfähiges Angebot sicherzustellen, erfolgten auch im Jahr<br />

20<strong>08</strong> erhebliche Fahrparkinvestitionen, die sich aus folgenden Projekten zusammensetzten:<br />

1 Zugänge zum Sachanlagevermögen und zum Immateriellen Anlagevermögen abzüglich Zugänge aufgrund Konzernkreisänderungen<br />

2006<br />

483,5<br />

2007<br />

500,6<br />

20<strong>08</strong>


Fahrparkprojekte in Mio. EUR<br />

24 Elektro-Triebwagen „Talent“ (Beschaffungsprogramm von 171 „Talent“, 2004 bis 20<strong>08</strong>) 119,9<br />

47 Doppelstockwagen 73,8<br />

13 Diesel-Triebwagen Neubau VT 5022 Desiro 47,7<br />

Sonstige Projekte 7,9<br />

Zwischensumme Schiene Nahverkehr 249,3<br />

railjet 6 mal 7 Garnituren (42 Wagen) 71,9<br />

Modernisierung von Fernverkehrswagen, Doppelstock-Schlafwagen-Drehgestelle,<br />

Notbremsüberbrückung 1. Paket, Einbau Brandmeldeanlagen 17,9<br />

Zwischensumme Schiene Fernverkehr 89,8<br />

Gesamtsumme Fahrparkinvestitionen 339,1<br />

Investitionen – <strong>ÖBB</strong>-Traktions GmbH<br />

in Mio. EUR<br />

Anschaffung von Lokomotiven Taurus (6 Stück Reihe 1216) 21,7<br />

Zwischensumme Anschaffung von Lokomotiven 21,7<br />

Umbau von Lokomotiven Großausbesserungen (TFZ-Reihe 1044,1142) 3,7<br />

railjet (Umbau TFZ-Reihe 1116) 5,3<br />

Italienisches Zugsicherungssystem SOMIT (25 TFZ-Reihe 1216) 7,3<br />

Sonstiges 0,4<br />

Zwischensumme Umbau von Lokomotiven 16,7<br />

Kostenbeiträge an verbundene Unternehmen Standortkonzentration Matzleinsdorf (Bahnhof Wien) 10,5<br />

Sonstiges 1,8<br />

Zwischensumme Kostenbeiträge an verbundene Unternehmen 12,3<br />

Bauliche Anlagen Standortoptimierung Graz 4,1<br />

Standortkonzentration Matzleinsdorf (Bahnhof Wien) 9,5<br />

Summe bauliche Anlagen 13,6<br />

Sonstige Investitionen Sonstiges 0,8<br />

Zwischensumme sonstige Investitionen 0,8<br />

Gesamtsumme 65,1<br />

Im Jahr 20<strong>08</strong> wurde das Beschaffungsprogramm für Taurus-Lokomotiven mit sechs Stück Elektrolokomotiven der<br />

Reihe 1216 für rd. 22 Mio. EUR abgeschlossen.<br />

Investitionen – <strong>ÖBB</strong>-Postbus GmbH<br />

Anmerkung in Mio. EUR<br />

Fahrzeuge Businvestitionen 45,3<br />

Maschinelle Anlagen Werkstättenausrüstung, Buswaschanlagen, Hebebühnen etc. 1,4<br />

Telematik Telematikzubau in Bussen 0,3<br />

EDV: sonstige Ausstattung und Hardware Software Updates, Austausch von PC und Laptops 0,3<br />

DFI Dynamische Fahrgastinformation DFI Ausstattung für St. Pölten, Wien, Tennengau und Spittal 0,1<br />

Fahrscheindrucker Tausch Prolix FSD gegen TIG-Geräte in Vorarlberg 0,3<br />

Gebäude <strong>ÖBB</strong>-Postbus GmbH Kundenbüro in Innsbruck<br />

Erweiterung BSC Wolfurt in Vorarlberg 0,5<br />

Investitionen gesamt 48,3<br />

In die laufende Erneuerung der Busflotte wurden 20<strong>08</strong> rd. 45,3 Mio. EUR (Vj: rd. 55,2 Mio. EUR) investiert.<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

93


94<br />

Investitionen des Teilkonzerns Rail Cargo Austria<br />

Überblick 20<strong>08</strong> 2007 Veränderung Veränd. in %<br />

Investitionen in Mio. EUR 435,8 87,1 348,7 >100<br />

Sachanlageninvestitionsquote der Gesamterträge in % 6% 4% 2% 50<br />

Sachanlageninvestitionsquote der Buchwerte in % 31% 18% 13% 72<br />

Im Berichtsjahr tätigte der Rail Cargo Austria-Konzern Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen und Sachanlagevermögen<br />

in der Höhe von rd. 435,8 Mio. EUR (Vj: rd. 87,1 Mio. EUR). Dieses Volumen entspricht einer Sachanlageninvestitionsquote<br />

von 6% (Vj: 4%) der Gesamterträge bzw. 31% (Vj: 18%) gemessen an den Buchwerten zum<br />

1.1.20<strong>08</strong>.<br />

Als wesentlichste Investition ist die Übernahme der MÁV Cargo Gruppe zu nennen. Hier wurde eine Waggonflotte mit<br />

ca. 13.000 Güterwaggons übernommen. Weiters wurden neue Containertragwagen, Rohholzwagen und Großraumschiebewagen<br />

gekauft.<br />

Investitionen des Teilkonzerns <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb<br />

Überblick 20<strong>08</strong> 2007 Veränderung Veränd. in %<br />

Investitionen in Mio. EUR 92,9 56,7 36,2 64<br />

Sachanlageninvestitionsquote der Gesamterträge in % 4% 3% 1% 33<br />

Sachanlageninvestitionsquote der Buchwerte in % 52% 22% 30% >100<br />

Im Berichtsjahr wurden im Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb Investitionen (Zugänge zu Anschaffungskosten) in das<br />

immaterielle Anlagevermögen und Sachanlagevermögen im Umfang von rd. 92,9 Mio. EUR (Vj: rd. 56,7 Mio. EUR) getätigt.<br />

Dieses Investitionsvolumen entspricht einer Sachanlageninvestitionsquote von 4% (Vj: 3%) der Gesamterträge<br />

bzw. 52% (Vj: 22%) gemessen an den Buchwerten zum 1.1.20<strong>08</strong>. Der Investitionsschwerpunkt lag auf der Modernisierung<br />

bzw. Erneuerung der Verkehrsstationen. Das Gesamtvolumen umgesetzter Vorhaben betrug 20<strong>08</strong> rd. 7,4 Mio.<br />

EUR (Vj: rd. 10,4 Mio. EUR): Rd. 4,6 Mio. EUR wurden in die Beschaffung und Installation von Videoüberwachungsanlagen<br />

investiert; per Jahresende 20<strong>08</strong> verfügten bereits 124 Verkehrsstationen über eine Videoüberwachung, die<br />

der Sicherheit der Kunden dient. Rd. 0,9 Mio. EUR (Vj: rd. 3,0 EUR) wurden in die Implementierung von statischen<br />

und dynamischen Wegeleitsystemen investiert, rd. 1,8 Mio. EUR (Vj: rd. 2,2 Mio. EUR) in Ausstattungselemente wie<br />

Sitzbänke, Abfallbehälter oder Rollstuhlhebelifte. Ein weiterer Investitionsschwerpunkt lag mit rd. 12,5 Mio. EUR auf<br />

Rationalisierungsinvestitionen (Betriebsführungszentralen, Ferndiagnosesysteme und Zielgleisbremsen).<br />

Investitionen des Teilkonzerns <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau<br />

Überblick 20<strong>08</strong> 2007 Veränderung Veränd. in %<br />

Investitionen in Mio. EUR 1.905,8 1.878,9 26,9 1<br />

Investitionsquote der Gesamterträge in % 106% 112% -6% -5<br />

Investitionsquote der Buchwerte in % 19% 21% -2% -10


Auf den Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau entfallen mit einem<br />

Buchwert von rd. 11.472,4 Mio. EUR (Vj: rd. 10.095,8 Mio. EUR)<br />

etwa 77% (Vj: 76%) des gesamten Sachanlagevermögens des <strong>ÖBB</strong>-<br />

Konzerns.<br />

In Summe investierte der Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau im Berichtsjahr<br />

rd. 1.905,8 Mio. EUR (Vj: rd. 1.878,9 Mio. EUR), woraus<br />

sich eine Investitionsquote von 106% (Vj: 112%) der Gesamterträge<br />

und 19% (Vj: 21%) der Buchwerte zum 1.1.20<strong>08</strong> errechnet.<br />

Entwicklung des Sachanlagevermögens<br />

in Mio. EUR<br />

11.472,4<br />

10.095,8<br />

8.727,1<br />

2006 2007 20<strong>08</strong><br />

Investitionsschwerpunkte gemäß Rahmenplan 20<strong>08</strong>–2013<br />

Der Teilkonzern setzte gemäß dem gültigen Rahmenplan 20<strong>08</strong>–2013 im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> folgende Investitionsschwerpunkte:<br />

- Viergleisiger Ausbau der Westbahn (Abschnitt Wien – Wels)<br />

- Viergleisiger Ausbau des Unterinntals<br />

- Verbindung West-, Süd- und Donauländebahn (Lainzer Tunnel)<br />

- Schrittweiser Ausbau des Südkorridors<br />

- Zahlreiche Nahverkehrsvorhaben in Ballungsräumen<br />

- Ausbau der Tunnelsicherheit auf Bestandsstrecken<br />

- Lärmschutzmaßnahmen<br />

- Errichtung von Park&Ride-Anlagen<br />

- Umfassende Reinvestitionen<br />

Nachstehend findet sich ein Auszug von Projekten, an denen der Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau im Berichtsjahr<br />

mit Hochdruck gearbeitet hat: Lainzer Tunnel – Verbindungsstrecke West-, Süd- und Donauländebahn (W), Neubaustrecke<br />

Wien – St. Pölten (W/NÖ) inkl. Hauptbahnhof St. Pölten, Abschnitt Salzburg – Freilassing (S), viergleisige<br />

Ausbau der Unterinntalbahn (T), Südbahn auf der Strecke Werndorf – Leibnitz (ST), Erkundungsmaßnahmen für den<br />

Koralmtunnel (K) sowie Arbeiten an den Abschnitten Althofen/Drau – Klagenfurt (K) und Werndorf – Wettmannstätten<br />

(ST) der Koralmbahn, Fortsetzung der Bahnhofsoffensive insbesondere im Raum Wien. Weiters wurde 20<strong>08</strong> beim<br />

Semmering-Basistunnel neu (NÖ/ST) das Trassen- und Bahnhofsauswahlverfahren unter Einbeziehung der Projektregion<br />

und der Länder Niederösterreich und Steiermark abgeschlossen und mit der Vorbereitung der Einreichunterlagen<br />

für die notwendigen Behördenverfahren begonnen.<br />

B.7. Unternehmensstrategie<br />

Unternehmensvision und Strategie<br />

Ausgelöst durch das Bundesbahnstrukturgesetz 2003, das die Grundlage des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns in seiner aktuellen Struktur<br />

bildet, wurde einer der größten Change-Management-Prozesse des Landes gestartet. Den Kern dieser Strukturreform<br />

bildete die Gründung der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG als strategische Leitgesellschaft sowie der wirtschaftlich selbstständig<br />

und eigenverantwortlich agierenden Aktiengesellschaften mit deren Tochtergesellschaften. Die <strong>ÖBB</strong> wurde so auf<br />

die Anforderungen des liberalisierten Schienenverkehrsmarktes im erweiterten Europa vorbereitet. Nach einer ersten<br />

Konsolidierung der Gesellschaften wurde im nächsten Schritt ein intensiver Abstimmungsprozess gestartet, der sich<br />

an der gemeinsamen Strategie orientiert, zu den europäischen Top-Bahnen zu zählen.<br />

Die Eckpfeiler der zweiten Phase des Veränderungsprozesses bilden die definierte Mission, die Vision, das Leitbild und<br />

die Strategie. Die Mission des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns leitet sich aus dem gesetzlichen Auftrag des Bundesbahnstrukturgesetz<br />

2003 ab: Der <strong>ÖBB</strong>-Konzern hat als modernes, wettbewerbsfähiges, transparentes und diskriminierungsfreies Unternehmen<br />

das Mobilitätsangebot im Personen- und Güterverkehr sicherzustellen.<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

95


96<br />

Mit den Grundsätzen des Unternehmensleitbildes „Wir begeistern unsere Kunden!“, „Qualität auf die wir stolz sind!“<br />

und „Wir alle sind die <strong>ÖBB</strong>“ soll die Vision gelebt und eine gemeinsame Ausrichtung in der Zukunft gewährleistet<br />

werden. Mission, Vision und Leitbild werden in der Unternehmensstrategie in Form von Aktivitätsfeldern und Handlungsprogrammen<br />

konkretisiert.<br />

Im April 2007 wurde durch die <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG als strategische Leitgesellschaft ein gesellschaftsübergreifendes<br />

Strategieprojekt gestartet. Im Rahmen dieses Projektes wurden 20<strong>08</strong> aufbauend auf Zukunfts- und Mobilitätsprognosen<br />

die strategischen Ziele der Unternehmensbereiche evaluiert und optimiert, um Synergien aber auch interne<br />

Zielkonflikte zu erkennen. Darauf aufbauend soll das Zusammenspiel der Teilkonzerne und Tochtergesellschaften<br />

optimiert werden.<br />

Konzernweite Strategieentwicklung<br />

Am 17. und 18. August 20<strong>08</strong> fand eine Top-Management-Klausur statt, die den Neustart des Strategieentwicklungsprozesses<br />

zum Ziel hatte. Alle Konzerngesellschaften waren aufgerufen, ihre strategischen Ansätze zu präsentieren,<br />

um darauf aufbauend die Themenschwerpunkte für das Jahr 2009 und darüber hinaus festzulegen. Parallel dazu<br />

wurden Maßnahmen definiert, die die strategischen Lücken aus dem Mittelfristplan 2009–2014 schließen sollen. Es<br />

folgten im Herbst weitere Strategieklausuren, in denen die zukünftigen Aufgaben präzisiert und Zuständigkeiten sowie<br />

Zeitpläne für die Umsetzung festgelegt wurden.<br />

Hervorzuheben ist die Klausur vom 23. Oktober des Berichtsjahres, die sich der Wettbewerbssituation der Konzerngesellschaften<br />

der <strong>ÖBB</strong> widmete. Darauf aufbauend wurde auch der Fortschritt im Projekt zur Restrukturierung der<br />

<strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG und der <strong>ÖBB</strong>-Dienstleistungs GmbH behandelt. Zentrales Thema dieser Klausur bildete jedoch die<br />

Präsentation und Diskussion der Wettbewerbsstrategien der Teilkonzerne.<br />

<strong>ÖBB</strong>-Programm zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

Als Ergebnis der Strategie-Klausuren der zweiten Jahreshälfte 20<strong>08</strong> entstand unter Federführung der Strategieabteilung<br />

der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG das <strong>ÖBB</strong>-Programm zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit. Darin enthalten sind sowohl<br />

kurzfristige Maßnahmen als Reaktion auf die aktuelle Wirtschaftskrise als auch strategische Maßnahmen zur langfristigen<br />

Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit aller Teilkonzerngesellschaften. Es erfolgt eine klare Trennung der Zuständigkeiten<br />

für die einzelnen Programmprojekte zwischen den Teilkonzerngesellschaften und der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG.<br />

Projekte mit einer gesellschaftsübergreifenden Ausrichtung, einem eindeutig strategischen Fokus und wesentlicher<br />

Einflussmaßnahme auf die Konzernfinanzen und das Konzernportfolio unterliegen der Leitung durch die Strategieabteilung<br />

der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong>. Für alle weiteren strategischen Projekte, deren Schwerpunkt in einem der Teilkonzerne liegt,<br />

übernehmen diese auch die Projektführung.<br />

Das Roll-Out des <strong>ÖBB</strong>-Programms zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit erfolgte im Jänner 2009. Das Management<br />

des Programms sowie die Leitung einzelner Projekte werden einen zentralen Bestandteil des Arbeitsprogramms der<br />

Abteilung Strategie/Unternehmensentwicklung im Jahr 2009 bilden.<br />

B.8. Sonstige wichtige Vorgänge und Ausblick<br />

Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit derivativen Finanzinstrumenten<br />

Der <strong>ÖBB</strong>-Konzern hat im Geschäftsjahr 2005 Portfolio Credit Default Swaps/Collateralized Debt Obligations (PCDS/<br />

CDO) mit der Deutsche Bank AG abgeschlossen. Details zu diesen Geschäften sind im Anhang dieses Konzernabschlusses<br />

im Kapitel 29.3 dargestellt. Im Zusammenhang mit diesen Transaktionen wurde im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> eine Feststellungsklage<br />

gegen Deutsche Bank eingebracht. Gegenstand dieser Klage ist eine Irrtumsanfechtung, mit dem Ziel,<br />

die Nichtigkeit der Transaktionen gerichtlich feststellen zu lassen. Alle zuständigen Aufsichtsgremien im <strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

haben beschlossen, zur Durchsetzung dieser Feststellungsklage gegebenenfalls den Instanzenweg auszuschöpfen.


Ausblick des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns für das Geschäftsjahr 2009<br />

Das strategische Kernziel des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns bildet die marktwirtschaftliche Ausrichtung und die Entwicklung zu einem<br />

Mobilitätsunternehmen, das sich in einem wettbewerbsintensiven Umfeld erfolgreich positioniert. Im internationalen<br />

Umfeld sehen die <strong>ÖBB</strong> ihre Chancen in der Expansion.<br />

Zur kontinuierlichen Verbesserung des Dienstleistungsangebotes wird in den Teilkonzernen ein ausgewogenes und<br />

ambitioniertes Modernisierungs- und Innovationsprogramm realisiert. Die Infrastrukturanlagen werden auch weiterhin<br />

nach nachvollziehbaren Prioritäten erweitert bzw. erneuert, um die Anzahl der Fahrgäste sukzessive zu steigern<br />

und die Chancen für den Güterverkehr – vermehrt auch in Ost- und Südosteuropa – zu nutzen.<br />

Um im liberalisierten Markt nicht nur über die gebotene Qualität, sondern auch hinsichtlich der Unternehmensdimension<br />

Vorteile zu lukrieren, konnte im Geschäftsjahr ein wichtiger Schritt zur weiteren Internationalisierung des<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzerns abgeschlossen werden. Mit der Genehmigung der EU zur Übernahme des Gütersegments der ungarischen<br />

Bahn, MÁV Cargo, entsteht eine Unternehmenseinheit, die eine zentrale Rolle im mitteleuropäischen Markt<br />

einnehmen wird.<br />

Nachstehend werden die erwarteten Entwicklungen und Herausforderungen der einzelnen Teilkonzerne erörtert.<br />

Ausblick Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr<br />

Im Personenfernverkehr bildet die Einführung des neuen railjet-Angebots ein operatives Highlight für 2009. In mehreren<br />

Schritten wird das Angebot von einzelnen Zügen zwischen München, Wien und Budapest zu einem vollen<br />

2-Stundentakt Wien – München und selektiven Angeboten Wien – Budapest ausgeweitet. Darüber hinaus erfolgt mit<br />

dem Fahrplanwechsel 2009 die Umstellung und Attraktivierung des Verkehres auf der Südbahn zu einem Stundentakt<br />

Wien – Graz und einem deutlich beschleunigten 2-Stunden-Takt Wien – Villach. Auch neue touristische Verkehrsangebote<br />

von Deutschland nach Kärnten und der Steiermark werden am Markt platziert. Im Verkehr mit Italien<br />

werden die Angebote auf der Schiene infolge der Reduktionswünsche der Trenitalia angepasst und partiell durch<br />

ergänzende internationale IC-Busangebote abgesichert. Gleichzeitig erfolgt die Neuausrichtung der Aktionspolitik auf<br />

weniger starke Verkehrsspitzen aber dennoch hohe Nachfrageattraktivität. Die erfolgreiche Stammkundenbindung<br />

der letzten Jahre soll abgesichert werden. Das Niveau von 1,7 Mio. VORTEILScards soll gehalten und nach Möglichkeit<br />

erhöht werden.<br />

Der Geschäftsverlauf der <strong>ÖBB</strong>-Postbus GmbH wird wesentlich vom Erfolg der Produktivitätssteigerungsmaßnahmen<br />

und von weiteren Einsparungen im Personalbereich beeinflusst. Gleichzeitig gilt es, das Verkehrsangebot bestmöglich<br />

unter Einbindung der Verkehrsverbünde den Marktbedürfnissen anzupassen und innovative Produkte anzubieten.<br />

Für die <strong>ÖBB</strong>-Traktion GmbH gilt es die Herausforderungen im zunehmend liberalisierten europäischen Schienennetz zu<br />

meistern und die grenzüberschreitenden Verkehrsleistungen auszubauen. Um die Zulassung der <strong>ÖBB</strong>-Lokomotiven in<br />

den Nachbarländern zu gewährleisten, werden intensive Gespräche mit den dortigen Ansprechpartnern geführt. Die<br />

ökologische Ausrichtung des Fuhrparks wird mit weiteren Investitionen und Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz<br />

fortgesetzt.<br />

Ausblick Teilkonzern Rail Cargo Austria<br />

Der Teilkonzern Rail Cargo Austria sieht in der aktuellen Wirtschaftskrise die Chance, zusätzliche Marktanteile im<br />

Logistikgeschäft zu gewinnen und entwickelt aktiv nachhaltige Geschäftskonzepte. Als kundenorientiertes Logistikunternehmen<br />

knüpft Rail Cargo Austria am Outsourcing-Trend der Wirtschaft an und agiert gegenüber ihren Kunden<br />

als starker und verlässlicher Partner. Im Rahmen des Maßnahmenpaketes „Krise als wirtschaftliche Chance“ werden<br />

Strukturverbesserungen und konzentrierte Aktivitäten zur Marktbewirtschaftung angestrebt.<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

97


98<br />

Der Vorstand der Rail Cargo Austria AG bekräftigt seine 3-Phasen-Strategie, Marktanteile am Heimmarkt Österreich<br />

und in Westeuropa zu halten und seine Präsenz in Zentral- und Osteuropa weiter auszubauen. Mit dem Kauf der<br />

MÁV Cargo Zrt. wurde der Grundstein für die Erschließung des ungarischen Marktes gelegt. Das Projekt „Joining<br />

Forces“ („Kräfte verbinden“) stellt in interkulturellen Teams die Realisierung von Synergien zwischen den beiden Unternehmen<br />

sicher.<br />

Auch im Geschäftsjahr 2009 sollen wesentliche Investitionen in Güterwagen erfolgen, wobei das Investitionsvolumen<br />

nach Möglichkeit an die wirtschaftliche Entwicklung angepasst werden wird.<br />

Ausblick Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb<br />

Um sich mittelfristig unter den besten Eisenbahn-Infrastrukturunternehmen Europas zu etablieren, verfolgt der Teilkonzern<br />

<strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb als zentrale Ziele die Verbesserung der Qualität des Bestandsnetzes, etwa durch<br />

Beseitigung von Langsamfahrstellen, die Erhöhung der Streckenverfügbarkeit sowie signifikante Effizienzsteigerungen<br />

in der Betriebsführung. Die Betriebsführungsstrategie wird planmäßig umgesetzt, im Oktober 20<strong>08</strong> konnte die Betriebsführungszentrale<br />

Innsbruck als erste von fünf geplanten in Betrieb genommen werden. Weiteres Rationalisierungspotenzial<br />

wird durch technische bzw. organisatorische Maßnahmen in der Betriebsführung, der Bündelung des<br />

Ressourceneinsatzes bei der Instandhaltung und einer Reduktion der Overheadkosten gehoben werden.<br />

Für das Infrastrukturbenützungsentgelt, das von Eisenbahnverkehrsunternehmen an den Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur<br />

Betrieb entrichtet wird, wird in der aktuellen Mittelfristplanung 2009–2014 unter Annahme einer zunehmenden<br />

Verkehrsleistung und einer jährlichen Preisanpassung von 2,5% mit einer Steigerung auf rd. 530,5 Mio. EUR bis 2014<br />

gerechnet. Das Nutzungsentgelt, das der Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb an den Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur<br />

Bau für die Nutzung der Infrastruktur zu entrichten hat, wird für 2009 mit rd. 466,0 Mio. EUR budgetiert und soll sich<br />

bis 2014 auf rd. 579,0 Mio. EUR erhöhen.<br />

Ausblick Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau<br />

Der Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau wird 2009 die Vorhaben des von den zuständigen Ministerien genehmigten<br />

Investitionsrahmenplans zügig fortsetzen. Dieser Rahmenplan schreibt die Schwerpunkte der bisherigen Neu- und<br />

Ausbautätigkeit mit jährlichen Investitionen mit einer Bandbreite von 1,3 bis 1,6 Mrd. EUR fort. Darüber hinaus werden<br />

jährlich rd. 540 Mio. EUR in die Verbesserung von Bestandsstrecken investiert. Ziel ist es, durch Beseitigung von<br />

Langsamfahrstellen und Engpässen im Streckennetz die Qualität der <strong>ÖBB</strong>-Leistungen weiter zu steigern.<br />

Für die Jahre 2009–2012 wurde durch die Bundesregierung zur Belebung der Wirtschaft ein Konjunkturbelebungsprogramm<br />

in Höhe von 1 Mrd. EUR für zusätzliche Investitionen in die österreichische Infrastruktur initiiert. Davon sind<br />

insgesamt rd. 700 Mio. EUR für Bahninfrastruktur vorgesehen. Diese Mittel sind für neue Projekte, für Vorziehungen<br />

bestehender Vorhaben und für Investitionen in das Bestandsnetz zweckgebunden einzusetzen.<br />

Vor dem Hintergrund hoher Energiepreise, des steigenden Stromverbrauches aufgrund des Ausbaus des heimischen<br />

Schienennetzes und der damit einhergehenden höheren Zuggeschwindigkeiten sowie der schwer kalkulierbaren<br />

Verbrauchsspitzen im Bahnbetrieb setzt die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG auch im Jahr 2009 auf weitere Ausbaumaßnahmen<br />

im Bereich der Kraftwerke. Mit der Errichtung des Umrichterwerks Timelkam wurde 2007 begonnen, die<br />

Fertigstellung erfolgt im Jahr 2009. Neben der Instandhaltung bestehender Anlagen ist die Erweiterung bestehender<br />

Kraftwerksanlagen geplant. Die Auswirkungen der Ausbaumaßnahmen werden sich nach Fertigstellung in den<br />

Jahren 2009, 2011 und 2013 abzeichnen und ermöglichen zukünftig eine Steigerung der Bahnstromproduktion um bis<br />

zu 25%. Das Investitionsvolumen für die genannten Vorhaben beläuft sich in den nächsten Jahren in Summe auf<br />

rd. 400 Mio. EUR.


<strong>ÖBB</strong> Infrastruktur Schnittstellenbereinigung<br />

Im Laufe des Jahres 20<strong>08</strong> konzentrierte sich die weitere strategische Ausrichtung der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG zunehmend<br />

auf das im Juni gemeinsam mit der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb AG gestartete Projekt „<strong>ÖBB</strong> Infrastruktur<br />

Schnittstellenbereinigung“. Im Fokus des Projekts steht die Beseitigung von bestehenden Schnittstellen zwischen den<br />

beiden Infrastrukturgesellschaften. Im Oktober wurden den Aufsichtsräten der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG, der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur<br />

Betrieb AG und der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG erste Ergebnisse zur Schnittstellenproblematik präsentiert. In Folge<br />

stimmten alle drei Gremien in Form eines Grundsatzbeschlusses dem Antrag zu einer Organisationsanpassung zu.<br />

Vorbereitet wird diese Anpassung von drei Projektgruppen: dem Integrierten Anlagenmanagement, dem Infrastruktur-Baudienstleister<br />

und dem Infrastruktur-Projektmanagement Neu- und Ausbau. Bis Ende März 2009 werden dem<br />

Aufsichtsrat die Resultate der Projektgruppen vorgelegt. Danach wird in Abstimmung mit dem Eigentümer der Prozess<br />

zur Gesetzesänderung initiiert.<br />

C. Personalbericht<br />

Der <strong>ÖBB</strong>-Konzern zählt zu den größten Arbeitgebern Österreichs. Per Jahresende 20<strong>08</strong> waren konzernweit in Summe<br />

46.056 Mitarbeiter beschäftigt, womit sich der Personalstand im Vergleich Vorjahr um 3.163 Mitarbeiter erhöhte.<br />

Einem Abgang von in Summe 4.181 Mitarbeitern standen Neuaufnahmen von 3.596 Mitarbeitern bzw. Zugänge aus<br />

dem Erwerb der MÁV Cargo-Gruppe von 3.791 gegenüber. Rd. 65% aller österreichischen Mitarbeiter halten eine Definitivstellung.<br />

In Summe werden in den einzelnen <strong>ÖBB</strong>-Ausbildungseinrichtungen in Österreich per Jahresende 20<strong>08</strong><br />

1.424 Lehrlinge beschäftigt, um rd. 8% mehr als im Vorjahr.<br />

Die Mitarbeiterstruktur im <strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Die Mitarbeiterstruktur im <strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

per 31.12.2005 per 31.12.2006 per 31.12.2007 per 31.12.20<strong>08</strong><br />

14.582<br />

9.273<br />

7.118<br />

6.744<br />

Angestellte<br />

38.105<br />

34.591<br />

32.299<br />

30.050<br />

Mitarbeiter mit<br />

Definitivstellung<br />

1.424<br />

1.321<br />

1.242<br />

1.210<br />

Lehrlinge<br />

46.059<br />

46.056<br />

42.951<br />

42.893<br />

Durchschnitt Veränderung<br />

Mitarbeiterstruktur 31.12.20<strong>08</strong> 31.12.2007 20<strong>08</strong> 2007 Durchschnitt in %<br />

Angestellte 10.791 9.273 10.152 8.322 1.830 22<br />

Mitarbeiter mit Definitivstellung 30.050 32.299 31.693 33.967 -2.274 -7<br />

Lehrlinge 1.424 1.321 1.224 1.101 123 11<br />

Gesamt ohne MÁV Cargo Gruppe 42.265 42.893 43.069 43.390 -321 -1<br />

MÁV Cargo Gruppe 3.791 3.845 3.845<br />

Gesamt mit MÁV Cargo Gruppe 46.056 42.893 46.914 43.390 3.524 8<br />

Gesamt<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

99


100<br />

Die Personalfluktuation im <strong>ÖBB</strong>-Konzern gliedert sich wie folgt:<br />

Personalfluktuation in Köpfen 20<strong>08</strong> 2007<br />

Neuaufnahmen 3.596 3.188<br />

Zugang MÁV Cargo Gruppe 3.791 0<br />

Abgänge (ohne Versetzungen) -4.181 -3.677<br />

Sonstige Veränderungen -43 431<br />

Verteilung der Mitarbeiter zum 31.12.20<strong>08</strong><br />

13.945 Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr<br />

7.784 Teilkonzern Rail Cargo Austria<br />

(exkl. MÁV Cargo)<br />

3.791 RCA/MÁV Cargo<br />

11.517 Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb<br />

6.504 Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau<br />

2.515 <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG und sonstige<br />

Gesellschaften<br />

Die personalintensivsten Unternehmenseinheiten<br />

bilden der Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr, auf<br />

den 31% aller Mitarbeiter entfallen, und der Teilkonzern<br />

<strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb mit 25%. Bezogen<br />

auf die Mitarbeiter in Österreich beträgt das<br />

Durchschnittsalter rd. 41,0 Jahre und der Frauenanteil<br />

rd. 8,2%.<br />

Die Verteilung nach Altersklassen für den <strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

zeigt folgendes Bild (ohne jene Mitarbeiter des<br />

Konzerns, die nicht im HR-System enthalten sind<br />

und ohne Mitarbeiter der MÁV Cargo Gruppe):<br />

Verteilung nach Altersklassen in % bis 19 Jahre 20–29 Jahre 30–39 Jahre 40–49 Jahre ab 50 Jahre<br />

Per 31.12.20<strong>08</strong> 4% 10% 20% 49% 17%<br />

Per 31.12.2007 4% 8% 23% 49% 16%<br />

Aus- und Weiterbildung<br />

In der Personalentwicklung liegt der Fokus auf einer optimalen Förderung von Mitarbeitern und Teams. Diese<br />

umfasst spezielle Programme für Führungskräfte, Frauen, Trainees mit HTL- oder akademischem Abschluss und<br />

Top-Leistungsträger.<br />

Mit Stand 31. Oktober 20<strong>08</strong> wurden auf das gesamte Jahr 20<strong>08</strong> hochgerechnet rd. 3.520 Veranstaltungen mit 33.700<br />

Teilnehmern im Bereich der Fachausbildung durchgeführt. Die <strong>ÖBB</strong>-Dienstleistungs GmbH bietet im Bildungszentrum<br />

St. Pölten Ausbildungen mit internen Fachlehrern zu den Themen Betriebsdienst, Traktions- und Fahrzeugtechnik<br />

sowie Arbeitnehmerschutz und in Zusammenarbeit mit den Gesellschaften bautechnische und sicherungstechnische<br />

Ausbildungen an. Dazu stehen Simulationsanlagen, Lehrstellwerke, zwei Fahrsimulatoren mit dazugehörigen computerunterstützten<br />

Trainingsplätzen und mehrere Fahrzeugmodelle zur Verfügung. Zur Abdeckung des konzernweiten<br />

Bedarfs werden darüber hinaus österreichweit Seminare für die Qualifizierung der Mitarbeiter in den Bereichen Personalwesen,<br />

Personalrecht, SAP, Controlling- und Rechnungswesen, Erste Hilfe, Brandschutz, Schweißerausbildung<br />

sowie Kran- und Staplerführer veranstaltet.<br />

Mit Stand 31. Oktober 20<strong>08</strong> wurden auf das gesamte Jahr 20<strong>08</strong> hochgerechnet rd. 1.450 Veranstaltungen mit 7.950<br />

Teilnehmern im Bereich der Sozial- und Methodenkompetenz durchgeführt. Angeboten werden Kommunikations-,<br />

Sprach-, EDV-, Präsentations-, Verkaufs- und Persönlichkeitstrainings.


Personalmarketing<br />

Durch Aktivitäten im Personalmarketing sollen die <strong>ÖBB</strong> als attraktiver Arbeitgeber gezielt positioniert werden. Zahlreiche<br />

Veranstaltungen, Messen und Recruiting-Projekte wurden auch 20<strong>08</strong> besucht bzw. umgesetzt; nachstehend<br />

findet sich ein Auszug dieser Aktivitäten:<br />

- Unida coaching | Jänner 20<strong>08</strong> – Vorstellung von Berufsbildern am Stellwerk Amstetten<br />

in Kooperation mit dem AMS<br />

- FH-Jobmesse | Februar 20<strong>08</strong> – Recruitingmesse der FH Wr. Neustadt<br />

- BeSt Wien | März 20<strong>08</strong> – Messeveranstaltung zur Rekrutierung von Lehrlingen und Facharbeitern<br />

- Jobportal | April 20<strong>08</strong> – Recruitingmesse an der HTL St. Pölten<br />

- WU Top-League | April 20<strong>08</strong> – Besuch von Studierenden der WU im Rahmen des Top-League-Programms |<br />

Vorstellung des Konzerns, Präsentationen, Exkursionen<br />

- TU Day | April 20<strong>08</strong> – Recruitingmesse an der TU Wien | Auftritt als Hauptsponsor<br />

- Töchtertag | April 20<strong>08</strong> – Sensibilisierung der weiblichen Zielgruppe für technische Berufe<br />

- Fachexkursion | Mai 20<strong>08</strong> – Besuch der HTL Mödling | Meeting mit den Fachvorständen<br />

- WU Career Days | Mai 20<strong>08</strong> – Bearbeitung einer <strong>ÖBB</strong> Case Study<br />

- Profil High Potential Day | Juni 20<strong>08</strong> – Ansprache ausgewählter Universitätsabsolventen<br />

im Rahmen konkreter Recruitinggespräche<br />

- Fachmeeting | Juni 20<strong>08</strong> – Besuch der HTL Mödling | Meeting mit den Fachvorständen<br />

- Jugend & Beruf | Oktober 20<strong>08</strong> – Messeveranstaltung zur Rekrutierung von Lehrlingen und Facharbeitern<br />

- IAESTE Firmenmesse | Oktober 20<strong>08</strong><br />

- BeSt Innsbruck | November 20<strong>08</strong> – Messeveranstaltung zur Rekrutierung von Lehrlingen und Facharbeitern<br />

- zBp Absolventenmesse | November 20<strong>08</strong><br />

- Jobmania Wieselburg | November 20<strong>08</strong> – Messeveranstaltung zur Rekrutierung von Lehrlingen<br />

und Facharbeitern in Kooperation mit dem AMS<br />

- Assessmentcenter-Training am Zug | November 20<strong>08</strong> – Recruitierung von TU-AbsolventInnen im Rahmen des<br />

Traineeprogramms bzw. Direkteinstiegs<br />

- Unida coaching | November 20<strong>08</strong> – Vorstellung von Berufsbildern am Stellwerk Amstetten<br />

in Kooperation mit dem AMS<br />

- Berufsinformationsmesse Salzburg | November 20<strong>08</strong> – Messeveranstaltung zur Rekrutierung<br />

von Lehrlingen und Facharbeitern<br />

- Erhebung Arbeitgeberattraktivität | November 20<strong>08</strong> – Österreichweite Marktforschung<br />

zum Thema Image der <strong>ÖBB</strong> als Arbeitgeber<br />

- Unterstützung HTL-Traineeprogramm | Dezember 20<strong>08</strong> – Kommunikation mit allen<br />

österreichischen HTLs im Rahmen der Bewerbung des Traineeprogrammes<br />

- WU Top-League | Dezember 20<strong>08</strong> – Besuch von Studierenden der WU im Rahmen des Top-League-Programms |<br />

Vorstellung des Konzerns, Präsentationen, Exkursionen<br />

Sozialleistungen<br />

Der <strong>ÖBB</strong>-Konzern bietet seinen Mitarbeiter folgende freiwillige Sozialleistungen an: Urlaubsangebote in Ferienhäusern<br />

und Ferienwohnungen, Fahrbegünstigung im In- und Ausland, Unterstützungsleistungen im Falle schwerer Arbeits-<br />

und Wegunfälle oder sonstiger Notlagen, Unterstützung bei der Wohnungssuche, Unterstützung von Sport- und<br />

Kulturaktivitäten.<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

101


102<br />

Mitarbeiter des Teilkonzerns <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr<br />

Durchschnitt Veränderung<br />

Mitarbeiterstruktur 31.12.20<strong>08</strong> 31.12.2007 20<strong>08</strong> 2007 Durchschnitt in %<br />

Angestellte 3.835 3.303 3.568 2.951 617 21<br />

Mitarbeiter mit Definitivstellung 9.969 10.613 10.391 10.968 -577 -5<br />

Lehrlinge 141 154 143 153 -10 -7<br />

Gesamt 13.945 14.070 14.102 14.072 30 0<br />

Der Personalstand des Teilkonzerns <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr lag per Jahresende 20<strong>08</strong> mit 13.945 Mitarbeitern nur knapp<br />

unter dem Vorjahreswert. Etwa jeder dritte Mitarbeiter des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns ist in diesem Teilkonzern im Einsatz. Rd.<br />

71% aller Mitarbeiter des Teilkonzerns werden im Rahmen einer Definitivstellung beschäftigt. Per Jahresende 20<strong>08</strong><br />

wurden 141 Lehrlinge ausgebildet. Das Durchschnittsalter aller Mitarbeiter dieses Teilkonzerns liegt bei rd. 41,7 Jahren.<br />

Zum 31.12.20<strong>08</strong> beträgt der Frauenanteil 7,7%.<br />

Mitarbeiter des Teilkonzerns Rail Cargo Austria<br />

Per Jahresende 20<strong>08</strong> zählt der Teilkonzern Rail Cargo Austria 11.575 Mitarbeiter, um rd. 46% mehr als im Vorjahr.<br />

Per Jahresende 20<strong>08</strong> wurden in Österreich in unterschiedlichen Lehrberufen 159 Lehrlinge ausgebildet. Das Durchschnittsalter<br />

liegt bei rd. 40,4 Jahren. Zum 31.12.20<strong>08</strong> beträgt der Frauenanteil 6,4%.<br />

Durchschnitt Veränderung<br />

Mitarbeiterstruktur 31.12.20<strong>08</strong> 31.12.2007 20<strong>08</strong> 2007 Durchschnitt in %<br />

Angestellte 2.906 2.622 2.795 2.383 412 17<br />

Mitarbeiter mit Definitivstellung 4.719 5.169 5.051 5.623 -572 -10<br />

Lehrlinge 159 134 143 115 28 24<br />

Gesamt 7.784 7.925 7.989 8.121 -132 -2<br />

MÁV Cargo-Gruppe 3.791 3.845 3.845<br />

Gesamt inkl. MÁV Cargo-Gruppe 11.575 7.925 11.834 8.121 3.713 46<br />

Mitarbeiter des Teilkonzerns <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb<br />

Der Personalstand des Teilkonzerns <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb ging im Berichtsjahr um 6% auf 11.517 Mitarbeiter per<br />

Jahresende 20<strong>08</strong> zurück. Der Anteil der Mitarbeiter mit Definitivstellung beträgt rd. 85% nach 87% im Vorjahr. Das<br />

Durchschnittsalter liegt bei rd. 42,9 Jahren. Zum 31.12.20<strong>08</strong> beträgt der Frauenanteil 5,8%.<br />

Durchschnitt Veränderung<br />

Mitarbeiterstruktur 31.12.20<strong>08</strong> 31.12.2007 20<strong>08</strong> 2007 Durchschnitt in %<br />

Angestellte 1.710 1.337 1.605 1.219 386 32<br />

Mitarbeiter mit Definitivstellung 9.807 10.652 10.366 11.182 -816 -7<br />

Lehrlinge 0 245 50 280 -230 -82<br />

Gesamt 11.517 12.234 12.021 12.681 -660 -5<br />

Mitarbeiter des Teilkonzerns <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau<br />

Der Personalstand des Teilkonzerns <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau ging im Berichtsjahr auf 6.504 Mitarbeiter zurück. Etwa<br />

75% des Personalstandes entfallen auf Mitarbeiter mit Definitivstellung. Das Durchschnittsalter liegt bei rd. 40,8 Jahren.<br />

Zum 31.12.20<strong>08</strong> beträgt der Frauenanteil 9,2%.<br />

Durchschnitt Veränderung<br />

Mitarbeiterstruktur 31.12.20<strong>08</strong> 31.12.2007 20<strong>08</strong> 2007 Durchschnitt in %<br />

Angestellte 1.604 1.372 1.474 1.267 207 16<br />

Mitarbeiter mit Definitivstellung 4.900 5.178 5.100 5.442 -342 -6<br />

Gesamt 6.504 6.550 6.574 6.709 -135 -2


D. Immobilienmanagement<br />

Mit rund 26.000 Liegenschaften und einer gesamten Grundfläche von ca. 200 Mio. m 2 zählen die <strong>ÖBB</strong> zu den bedeutendsten<br />

Grundeigentümern Österreichs. Mit einem Team von 530 Mitarbeitern verantwortet die <strong>ÖBB</strong>-Immobilienmanagement<br />

GmbH im Auftrag der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG die effiziente Bewirtschaftung sowie die Verwaltung und<br />

Verwertung dieser Liegenschaften. Dazu zählen Großgrundstücke, Büro-, Bahnhofs- und Betriebsgebäude, Wohnhäuser<br />

und Wohnungen bis hin zu Bahnwärterhäusern und andere Spezialimmobilien aus dem Umfeld der Bahn.<br />

Darüber hinaus werden für die <strong>ÖBB</strong>-Postbus GmbH 72 Standorte mit 157 Hochbauten und einer Gesamtgrundfläche<br />

von 600.000 m 2 verwaltet. Das Leistungsspektrum der <strong>ÖBB</strong>-Immobilienmanagement GmbH reicht vom klassischen<br />

Hausverwalten, dem technischen Facility Management, Vermieten & Verpachten, Verkaufen über Raummanagement<br />

bis hin zu professioneller Projektentwicklung inklusive der Entwicklung von BahnhofCities.<br />

Projektentwicklung – Bahnhofsoffensive<br />

Die Neu- und Umbauten der frequenzstärksten Bahnhöfe im Rahmen der <strong>ÖBB</strong>-Bahnhofsoffensive (u.a. Graz Hbf, Innsbruck<br />

Hbf, Linz Hbf, Bahnhof Wien Praterstern) haben zu einer wesentlichen Aufwertung des Bahnhofs sowie seines<br />

Umfeldes als Immobilienstandort geführt. Das umfangreiche Angebot an Gastronomie, Handel- und Dienstleistungen<br />

schafft nicht nur eine positive Atmosphäre für die Bahnkunden, sondern führt auch zu nachhaltigen Ertrags- und<br />

Wertsteigerungen. Die neuen Bahnhöfe sind multifunktionale Verkehrsknotenpunkte, die maßgeblich zu einer Aufwertung<br />

der umliegenden Stadteile beitragen und als Impulsgeber für die Stadtteilentwicklung fungieren können.<br />

Bei der Projektentwicklung – Bahnhofsoffensive werden nicht nur für das jeweilige Bahnhofsgebäude Konzepte entwickelt,<br />

sondern es werden alle Verwendungs- und Verwertungsmöglichkeiten, die aufgrund der vorhandenen Objekte<br />

sowie nicht mehr betriebsnotwendiger Freiflächen bestehen, überprüft und miteinbezogen.<br />

Die wichtigsten laufenden Projekte der Bahnhofsoffensive sind:<br />

- Hauptbahnhof Wien<br />

- BahnhofCity Wien West (Spatenstich am 12.9.20<strong>08</strong>)<br />

- St. Pölten Hauptbahnhof<br />

- Salzburg Hauptbahnhof und Stadtteilentwicklung<br />

Projektentwicklung – Bauträgerprojekte<br />

Die <strong>ÖBB</strong> verfügen über große innerstädtische Freiflächen, die aufgrund dichter Verbauung enorm an Bedeutung<br />

gewonnen haben. Diese Flächenreserven ermöglichen es der <strong>ÖBB</strong>-Immobilienmanagement GmbH neue Stadtteile<br />

im Rahmen von strategischen Partnerschaften zu entwickeln und so an der Umsetzung von städtebaulichen Visionen<br />

maßgeblich mitzuwirken.<br />

Die wichtigsten laufenden Projekte:<br />

- Stadtteilentwicklung Wien Hauptbahnhof<br />

- Stadtteilentwicklung Wien Nordbahnhof<br />

- Stadtteilentwicklung Wien Nordwestbahnhof<br />

- Stadtteilentwicklung Linz Frachtenbahnhof<br />

- Stadtteilentwicklung Graz Hauptbahnhof<br />

- Stadtentwicklung Salzburg Hauptbahnhof<br />

- Stadtentwicklung Innsbruck Hauptbahnhof<br />

- Entwicklung innerstädtischer Immobilien in Wien<br />

- Wissenschaftlich kooperativer Prozess Linz Unionstraße/Wienerstraße<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

103


104<br />

Liegenschaftsverwaltung und Facility Management<br />

Das Leistungsspektrum der Liegenschaftsverwaltung und des Facility Managements umfasst mehrere Kernbereiche,<br />

wobei eine ganzheitliche Betrachtung der Immobilien und aktives Immobilienmanagement im Vordergrund stehen.<br />

Die kaufmännische Liegenschaftsverwaltung wird mit professionellen Instrumenten der Hausverwaltung abgewickelt.<br />

Im Bereich des Facility Managements setzt die <strong>ÖBB</strong>-Immobilienmanagement GmbH auf standardisierte Gebäudebegehungen.<br />

Die erhobenen Daten werden im Rahmen eines Datenbank-Systems dazu benützt, rasch und präzise die<br />

Instandhaltungs- und Reinvestitionsmaßnahmen zu planen, zu bewerten und umzusetzen. Mittels einer Datenbank<br />

können Mitarbeiter online rasch auf Analysen zum jeweiligen Gebäudezustand zugreifen. Die jeweiligen Hochbauten<br />

und deren haustechnische und elektrische Anlagen sind ebenfalls erfasst, um so die jeweiligen anlagenbezogenen<br />

Wartungs- und Prüftermine vorzuhalten, damit die Rechtssicherheit gewährleistet werden kann. Auch für Kunden<br />

bleibt der Status der jeweiligen Immobilien auf diese Weise transparent. Weiters zählen zu diesem Bereich des Immobilienmanagements<br />

unter anderem die Mieterbetreuung vor Ort, Leerstandsmanagement oder die Wahrnehmung<br />

rechtlicher Belange für den Eigentümer im Rahmen der erteilten Vollmachten.<br />

Raummanagement<br />

Als ganzheitlich agierendes Immobilienunternehmen wird von der <strong>ÖBB</strong>-Immobilienmanagement GmbH Raummanagement<br />

als Dienstleistung angeboten. Im Zuge der Standortkonzentration innerhalb des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns werden<br />

Raummanagement-Konzepte erstellt und die notwendigen Büroflächen den jeweiligen Gesellschaften zur Verfügung<br />

gestellt. Ziel ist es, eine optimale Raumversorgung der Konzerngesellschaften, eine bestmögliche Nutzung der vorhandenen<br />

Flächen und in weiterer Folge eine nachhaltige Wertsteigerung des Immobilienbestandes zu erreichen. Im<br />

Rahmen von Projektrealisierungen wird diese Dienstleistung auch Dritten angeboten.<br />

E. Forschungsbericht<br />

Mit der organisatorischen Festlegung für eine F&E-Koordination in der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG im Jahre 2005 wurde der<br />

Grundstein für eine konzernweite Plattform zur Kooperation, Koordination und Know-how-Austausch für F&E-Tätigkeiten<br />

und -Strategien gelegt. Nicht zuletzt durch diese Bündelung gemeinsamer Entwicklungsinteressen konnten<br />

auch im Jahr 20<strong>08</strong> zahlreiche Fortschritte erzielt werden.<br />

Im Jahr 20<strong>08</strong> wurden 81 F&E-Projekte als „aktiv“ in der Konzerndatenbank verzeichnet. Das Gesamtvolumen der Forschungsaufwendungen<br />

für die laufenden Projekte beläuft sich auf rd. 151,2 Mio. EUR. Der Anteil des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns<br />

an diesen Projekten beträgt rd. 20,6 Mio. EUR. Mit durchschnittlich 30% Forschungsförderungen in Bezug zum Forschungsaufwand<br />

ist es dem Konzern gelungen, die nationalen und internationalen Fördermöglichkeiten optimal zu<br />

nutzen.<br />

Im Jahr 20<strong>08</strong> nahm der <strong>ÖBB</strong>-Konzern wiederholt sehr erfolgreich an der Auslobung des Staatspreises 20<strong>08</strong> des Bundesministeriums<br />

für Verkehr, Innovation und Technologie teil. Unter dem Leitthema „Effizienz für den Klimaschutz“<br />

konnte der <strong>ÖBB</strong>-Konzern zwei Nominierungen für innovative Projekte erzielen. Mit dem Staatspreis ausgezeichnet<br />

wurde das Kooperationsprojekt „Nachhaltige Transportlogistik, Kooperation und Koopetition durch nationale Ganzzugslösung“,<br />

das in Zusammenarbeit mit der Spedition Weis und dem REWE-Konzern realisiert wurde.<br />

In Kooperation mit der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG wird aktuell die Konzerndatenbank für Forschungsprojekte und<br />

Patente für den gesamten <strong>ÖBB</strong>-Konzern adaptiert. Das Ziel ist die vereinheitlichte Erfassung von Forschungsprojekten<br />

und Patenten für den gesamten <strong>ÖBB</strong>-Konzern, um eine fundierte und rasche Erstellung von <strong>ÖBB</strong>-Tätigkeitsberichten<br />

zu ermöglichen.


<strong>ÖBB</strong>-Forschungswettbewerb<br />

Im Berichtsjahr erfolgte die zweite Ausschreibung des <strong>ÖBB</strong>-Forschungswettbewerb, der im Zweijahresrythmus stattfindet.<br />

Der erste Wettbewerb im Jahr 2006 widmete sich dem Thema Barrierefreiheit. Mit dem Thema für 20<strong>08</strong>/09<br />

„Umwelt und Bahn“ schließt der <strong>ÖBB</strong>-Konzern an die zahlreichen Aktivitäten im Bereich Umwelt und Forschung an;<br />

erwartet werden realisierbare Vorschläge zur weiteren Verbesserung des Systems Bahn. Ein zentrales Element des<br />

Wettbewerbs bildet die Einbeziehung von Universitäten, Fachhochschulen und Höheren Technischen Lehranstalten.<br />

Durchgeführt wird der Wettbewerb unter der Federführung der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong>, unterstützt durch das Bundesministerium<br />

für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW) und begleitet von der Technischen<br />

Universität Wien.<br />

Telematikleitprojekt<br />

Im Bereich Telematik konnte im Jahr 20<strong>08</strong> mit dem Projekt „Elektronisches Fahrgeldmanagement“ (EFM) ein österreichisches<br />

Telematikleitprojekt gestartet werden. Mit diesem Grundlagenprojekt werden die Weichen für die zukünftige<br />

organisatorische und technische Ausführung von elektronischen Zahlungssystemen im öffentlichen Verkehr in Österreich<br />

konzipiert und erprobt.<br />

Im Bezug auf die technischen Herausforderungen im Bereich Telematik und Kundeninformation wurde mit verschiedenen<br />

Forschungsprojekten die Grundlage für künftige Systementscheidungen eingeleitet. Schwerpunkte der Telematikentwicklungen<br />

bilden die Projekte „Neuer Fahrkartenautomat“, „Barrierefreies Internet“, „Elektronische Zahlungssysteme“<br />

sowie „Mobile Beauskunftung“. Neben konzerninternen Kooperationen sind auch Partner aus der Wissenschaft<br />

und Industrie an diesem Projekt beteiligt.<br />

I2-ÖPNV<br />

Unter Beteiligung der Teilkonzerne <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr, <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau und <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb werden<br />

im Rahmen dieses geförderten Forschungsprojektes (I2-Leitprojekt des bmvit im Programm ‚Mobile’) Lösungen<br />

entwickelt, die mit verkehrsträgerübergreifenden Telematiklösungen im Bereich von Buchungs- und Informationsdiensten<br />

dazu beitragen sollen, anlassbezogen den Wechsel vom Individualverkehr zum Öffentlichen Verkehr unter<br />

Einbeziehung von Park&Ride-Anlagen zu unterstützen. Dem Reisenden soll dabei die Möglichkeit geboten werden,<br />

bereits vorhandene Technologien (Internet, Mobile Internet, SMS-Dienste, Email, UMTS, Radiodienste etc.) zu nutzen,<br />

um Buchungsaktivitäten, Transportmittelwahl, Parkplatzreservierungen etc. einfach und selbstständig veranlassen zu<br />

können. Zum Jahresende 20<strong>08</strong> ist die Systemkonzeption abgeschlossen und die Entwicklung und Installation von<br />

Versuchslösungen kurz vor Fertigstellung. Die Pilotbetriebe in den Bahnhöfen Baden und Hallein werden von Jänner<br />

bis März 2009 abgewickelt. Im Mai 2009 wird das Projektergebnis vorgelegt.<br />

Ausgewählte F&E-Schwerpunkte des Teilkonzerns <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr<br />

INGE – Innovationsgemeinde Baden<br />

Einen wesentlichen Ansatzpunkt zur Steigerung der Kundenzufriedenheit bildet die umfassende Kundeninformation<br />

entlang der Reisekette, wie Fahrplaninformationen, Umgebungsinformationen, aktuelle Meldungen oder Zuginformationen<br />

in Echtzeit. Der Einsatz neuer Technologien wird in Zukunft die personalisierte, zielgenaue Weitergabe<br />

derartiger Informationen ermöglichen. Von den <strong>ÖBB</strong> getestet werden die damit verbundenen neuen Services in der<br />

Innovationsgemeinde Baden. Die Ergebnisse aus den Kundenbefragungen fließen in die Weiterentwicklung der neuen<br />

Informationsangebote ein. Zu den ersten vorgestellten Services zählen Abfahrtsmonitore („Timeboards“), die auch<br />

außerhalb des Bahnhofs montiert wurden, um die Fahrgäste bereits auf dem Weg zum Bahnhof optimal über die<br />

aktuellen Abfahrtszeiten von Bus und Bahn zu informieren. Neue Technologien wie ein Handy-Routenplaner für den<br />

Öffentlichen Verkehr oder NFCTicketing werden aktuell getestet und bieten dem Kunden die Möglichkeit, Informationen<br />

und Dienste auch während der Reise beziehen zu können. Im Jänner 20<strong>08</strong> wurden diese technologischen Fortschritte<br />

der Öffentlichkeit vorgestellt; im Herbst 20<strong>08</strong> wurde das Projekt mit dem Mobilitätspreis des Verkehrsclubs<br />

Österreich ausgezeichnet.<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

105


106<br />

INNOMAT – innovativer barrierefreier Automat<br />

Ziel des von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft unterstützten Projekts ist es, einen Prototypen für<br />

eine neue Generation von Fahrkartenautomaten gemeinsam mit kompetenten Partnern zu erarbeiten, die Zugangsbarrieren<br />

(mangelnde Bedienungskenntnis elektronischer Systeme, Komplexität der Tarifstruktur etc.) zu überwinden.<br />

Das Projekt analysiert durch detaillierte Untersuchung der Handlungsabläufe verschiedener Nutzergruppen die Defizite<br />

der aktuellen Fahrkartenautomaten und leitet einen Prototyp ab, der als Grundlage für die Gestaltung der zukünftigen<br />

Benutzeroberfläche sowie der Gestaltung des neuen Fahrkartenautomaten dient. Die Projektpartner sind PLOT,<br />

eine Wiener Software-Entwicklungsfirma, Allied Panels aus Tirol für den Bereich Hardware und Automatenbau und die<br />

Donau Universität Krems, die die Bereiche Anwendung und Barrierefreiheit verantwortet.<br />

T4A – Ticket for All<br />

Das Forschungsprojekt T4A widmet sich dem Vertriebskanal Internet, der für alle Kunden – auch für jene mit besonderen<br />

Bedürfnissen – unter Einhaltung der Gesetze leichter bedienbar gemacht werden soll. Projektpartner sind CURE,<br />

zuständig für Anwendung und barrierefreie Gestaltung, das Software-Unternehmen PLOT sowie creative-mediadesign,<br />

verantwortlich für die Gestaltung des Online-Ticketing.<br />

cooperatiV<br />

Die <strong>ÖBB</strong>-Postbus GmbH nimmt seit Anfang 20<strong>08</strong> am F&E-Projekt cooperatiV teil, das den Aufbau eines betreiberübergreifenden<br />

Steuerungs- und Managementsystems für den individuellen und öffentlichen Verkehr in Wien und dessen<br />

Umland als Ziel verfolgt. Durch ein abgestimmtes Zusammenwirken der verschiedenen Verkehrsträger und eine effizientere<br />

Ausnutzung der Infrastruktur soll die Effizienz des Gesamtverkehrssystems erhöht werden. Eine wesentliche<br />

Aufgabenstellung bildet die Kopplung des zentralen DFI-Systems (Dynamisches Fahrgastinformationssystem, ein auf<br />

GPS basiertes Echtzeitinformationssystem) der <strong>ÖBB</strong>-Postbus GmbH mit dem Verkehrsmanagementsystem, um eine<br />

innovative Möglichkeit der Ampelbeeinflussung zu entwickeln und damit die Fahrzeiten zu verkürzen. cooperatiV ist<br />

ein Leitprojekt im Rahmen von I2V „Intermodalität und Interoperabilität von Verkehrssystemen“ und ist bis September<br />

2010 anberaumt. Neben der <strong>ÖBB</strong>-Postbus GmbH agieren VOR (ITS Vienna Region), Stadt Wien, Wiener Linien, GEVAS<br />

Software, PTV GmbH, TU Wien, PRISMA Solutions als Projektpartner. Die Projektkosten belaufen sich auf rd. 3,1 Mio.<br />

EUR, die durchschnittliche Förderquote beträgt ca. 31%.<br />

Ausgewählte F&E-Schwerpunkte des Teilkonzerns Rail Cargo Austria<br />

e-CN – Elektronisches Frachtdokument in der intermodalen, interoperablen Kette<br />

Das Projekt beschäftigt sich mit der Entwicklung eines elektronischen Frachtdokumentes für die interoperabile, intermodale<br />

Kette. Erstmals in der EU sollen die Frachtdaten in Form eines elektronischen, rechtlich verbindlichen Dokumentes<br />

bei der Zusammenarbeit der Rail Cargo Austria und der RDE (Railion DB) Spediteur als Ersatz des „Papierfrachtbriefes“<br />

eingesetzt werden. Der Fokus des Projektes liegt in der Entwicklung eines vollelektronischen Datenträgers, um<br />

die Abwicklung in der Transportkette zu beschleunigen und Kosten zu senken.<br />

CoMBO (Container Monitoring, Bereitstellung und Ortung)<br />

Ziel des Projektes ist die Entwicklung und Pilotierung eines Systems für die Ortung, das Management und die Optimierung<br />

der Bereitstellung von Containern in Hinterlandterminals, das laufende Qualitäts-Monitoring sowie die Visualisierung<br />

von Soll/Ist-Positionen für ausgewählte Standorte mittels eines Dispatch-Managers auf Basis eines multimodalen<br />

Logistik-Netzes.<br />

Das Projekt CoMBO widmet sich in drei Hauptarbeitspaketen den Themen „Qualitätsinformation im Kombinierten<br />

Verkehr für hochwertige Güter während des Transports (Sensorbox im Container)“,„Verortung des Containers am<br />

Terminal ohne Infrastruktur am Container (Kran/Stacker-Ausstattung mit GPS)“ und „Zentrales Dispatch Management<br />

im Kombinierten Verkehr (Sammlung und Darstellung der Daten auf Basis eines multimodalen Logistik-Netzes)“.


FLORENCE (First/Last-Mile-Optimierung im Rahmen von Cross-Border-Kombiverkehren<br />

und Containertransporten)<br />

Dieses Projekt widmet sich der Entwicklung eines Systems zur Beschleunigung von Transportabläufen, das auf der<br />

Verwendung von leistungsfähigen Optimierungs- und Prognosealgorithmen sowie auf den Einsatz von technischen<br />

Lösungen auf Basis RFID und mobiler Kommunikation basiert. Dies erlaubt eine zeitgerechte Voranmeldung der Fracht<br />

bei den Terminals und das Senden von Statusmeldungen an den Sender bzw. Empfänger und beschleunigt damit die<br />

Transportabläufe und macht diese auch transparenter.<br />

Ausgewählte F&E-Schwerpunkte des Teilkonzerns <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb<br />

MIP – Mobile Information Point<br />

Die Entwicklung, Standardisierung und Erprobung von MIP „Mobile Information Points“ im Rahmen eines Förderungsprojekts<br />

bezweckt die Ausschöpfung der Möglichkeiten bereits verfügbarer Technologien, unter der Verknüpfung<br />

analoger und digitaler Informationen, um den Wechsel vom Individualverkehr zum Öffentlichen Verkehr zu fördern.<br />

An den „Mobile Information Points“ in Bahnhöfen und Haltestellen können mittels Mobiltelefon und Near Field Communication<br />

aktuelle Informationen über Fahrpläne, Anschlussverbindungen, Verspätungen, Zugangsskizzen etc. abgerufen<br />

werden. Die angestrebte Lösung liefert auch einen wichtigen Beitrag für barrierefreie Mobiltät von Menschen<br />

mit Seh- oder Hörbehinderung.<br />

OPTIMAL – Optimierung von Dispositionsprozessen<br />

Im Rahmen dieser vom BMVIT beauftragten Studie werden Vorschläge und Handlungsempfehlungen zur Optimierung<br />

der Disposition bei der Zusammenarbeit von Infrastrukturbetreibern, Verkehrsunternehmen und den für den Betrieb<br />

erforderlichen Einrichtungen, wie zum Beispiel Werkstätten erstellt. Die Disposition muss kurzfristig bei Störungen,<br />

mittelfristig bei Instandhaltungen und langfristig bei großräumigen Änderungen des Bedarfs reagieren. Als Vorgehensmodell<br />

wurden Experteninterviews, ein Workshop zur Vertiefung und Reflexion des Ist-Zustands und die Entwicklung<br />

von Lösungsansätzen gewählt.<br />

VEI-3D – „Virtueller Einsatzort – Infrastruktur“ (Informations- und Dokumentationsunterstützung<br />

für Notfallmanagement mittels geografisch referenzierter 3D-Modelle der Infrastruktur)<br />

Infrastrukturanlagen mit einer großen geographischen Ausdehnung werden meist von wenigen Zentralen aus überwacht.<br />

Im Falle einer Katastrophe benötigen die Verantwortlichen in diesen Zentralen vor allem bei komplexen Situationen<br />

einen umfassenden und klaren Überblick und detaillierte Informationen über die Gegebenheiten am Einsatzort<br />

und in seiner Umgebung, um rasch geeignete Maßnahmen zur Bewältigung einleiten zu können. Der virtuelle Einsatzort<br />

hilft diese Informationen zur Verfügung stellen zu können.<br />

Ausgewählte F&E-Schwerpunkte des Teilkonzerns <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau<br />

Messstelle Semmering (ARGOS III)<br />

Zur Erhöhung der Sicherheit müssen Daten über den Zustand von Schienenfahrzeugen und Zügen und deren Wirkung<br />

auf den Oberbau in einem engen Bogen ermittelt werden. Streckenbetreiber benötigen für die Optimierung der<br />

Infrastruktur und deren Instandhaltung Messdaten der horizontalen und vertikalen Gleiskräfte. Die <strong>ÖBB</strong> und andere<br />

Bahnverwaltungen wollen in den nächsten Jahren netzweit im Bogen installierte Anlagen beschaffen. Diese neue,<br />

noch nicht am Markt verfügbare Technologie führt zu einer Effizienzverbesserung des Betriebs und zur Schonung<br />

der Umwelt durch Reduktion der Umgebungsbelastung. Dazu müssen die Kraftaufnehmer weiter entwickelt und für<br />

die Messung im Bogen angepasst werden. Die Errichtung der Messstelle Semmering dient zur Analyse der Fahrzeugdynamik<br />

im Bogen und in weiterer Folge zur Schonung des Oberbaus bei Hochleistungsstrecken. Die automatisierte<br />

Zugbeobachtung führt zu erheblichen Kosten- und Personaleinsparungen.<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

107


1<strong>08</strong><br />

Analyse der Ursachen von Kupfereinträgen im Gleisschotter<br />

Gleisschotter fällt im Zuge von Erneuerungsarbeiten des Gleiskörpers von <strong>ÖBB</strong>-Anlagen oder durch den Rückbau von<br />

Nebenstrecken als Abfall an. Ein Großteil davon wird gereinigt und wiederverwertet, überschüssiger Gleisschotter<br />

wird entsorgt. Gleisschotter ist unterschiedlich stark mit Schadstoffen belastet. An Schwermetallbelastungen treten<br />

vor allem erhöhte Kupferwerte im Gleisschotter auf, deren Quellen bisher wenig untersucht sind. Kupfereinträge<br />

erfolgen beispielsweise durch den Abrieb von Bremsbelägen oder durch den Einsatz von Herbiziden. Die Ziele dieses<br />

Projekts sind, die relevanten Emissionsquellen von Kupfer im Gleisschotter zu identifizieren und die Kupfergehalte des<br />

Gleisschotters und der Feinfraktion im Profil des Gleiskörpers ausgewählter Streckenabschnitte zu bestimmen.<br />

Das aktuelle Berechnungsmodell ergibt, dass ca. 281.900 Tonnen Gleisschotter zur Erfüllung des neuen Bundesabfallwirtschaftsplans<br />

deponiert werden müssten. Bei 13 EUR je Tonne (Deponiepreis + Altlastensanierungsgesetz) würden<br />

sich so geschätzte Mehrkosten von mehr als 3 Mio. EUR pro Jahr ergeben. Durch die neuen Kenntnisse bezüglich<br />

Herkunft und Entstehung sowie Weitergabe dieser Information an den Gesetzgeber (endogene Auswirkung) sollen<br />

diese Kosten drastisch reduziert werden.<br />

Qualitätsverhalten von Gleisen<br />

Dieses Projekt dient dem Nachweis der Wechselwirkung von Gleisliegedauer zur Investitions- bzw. Instandhaltungsqualität<br />

unter besonderer Berücksichtigung der Gleislage, des Bahnuntergrunds sowie externer Einflussfaktoren.<br />

Grundlage ist vor allem die mathematische Abbildung sowie ein Prognosemodell zur Gleisgeometrie. Optimierungsmodelle,<br />

die zu einer dauerhaften Verbesserung des Gleismaterials, längeren Liegedauer und besseren Qualität führen,<br />

bilden wichtige Grundlagen für Fahrwegstrategien zur Instandhaltung und Investition.<br />

Sound Screen Improver<br />

Zur Erprobung von passiven Lärmschutzlösungen, die bei gleicher Höhe einer konventionellen Schallschutzwand eine<br />

höhere Abschirmwirkung besitzen, werden die vom Unternehmen Betonwerke Rieder in Österreich vertriebenen SSI-<br />

Aufsatzelemente erprobt. Es soll im Bereich von Maishofen auf die bestehende 2 m hohe (konventionelle) Schallschutzwand<br />

auf einer Länge von 200 m testweise montiert werden.<br />

F. Umweltbericht<br />

Um dem steigenden Stellenwert gesellschafts- und umweltpolitischer Fragestellungen gerecht zu werden, wurden die<br />

Nachhaltigkeitsagenden innerhalb des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns neu organisiert. Ziel ist es, durch die konzernweite Koordination<br />

eine weitere Steigerung der Umwelt- und Nachhaltigkeitsperformance zu erreichen. Im Februar 20<strong>08</strong> wurde in der<br />

<strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG ein „Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagement“ implementiert. Ein konzernweiter Koordinator für<br />

Nachhaltigkeit steuert die unterschiedlichen Aktivitäten. Relevante Fragestellungen werden im sogenannten „Zentralen<br />

Nachhaltigkeitsausschuss“ diskutiert, wo Ansprechpartner aus den unterschiedlichen Bereichen unter der Leitung<br />

des Konzernkoordinators die Schwerpunkte der konzernweiten Nachhaltigkeitsaktivitäten festlegen. Für folgende<br />

<strong>ÖBB</strong>-Leitthemen wurden Programm-Manager eingesetzt:<br />

- Nachhaltigkeit<br />

- CO 2 / Klima / Energie<br />

- Lärm / Abfall / Feinstaub<br />

- Naturschutz / <strong>ÖBB</strong> & Natur<br />

- Umweltförderungen<br />

- Umweltinformation & Datenservice<br />

Über interne Netzwerkpartner zu den unterschiedlichen Themenbereichen werden die <strong>ÖBB</strong>-Teilgesellschaften eingebunden.<br />

Aber auch externe nationale und internationale Netzwerkarbeit des Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagements


sichert die fachliche Interessensvertretung für den <strong>ÖBB</strong>-Konzern, auch in den internationalen Gremien der CER und<br />

UIC. Die Konzernplattform Umwelt und Nachhaltigkeit wurde 20<strong>08</strong> als zusätzliche Kommunikationsplattform zu den<br />

jeweiligen Netzwerkrunden zwischen der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG und ihren Tochtergesellschaften weitergeführt.<br />

Durch die Neustrukturierung des Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagements konnte die Umwelt- und Nachhaltigkeitsperformance<br />

des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns massiv verbessert werden; neben organisatorischen Maßnahmen konnte eine<br />

Vielzahl an Umweltinitiativen gestartet bzw. durchgeführt werden.<br />

Nachhaltige UEFA EURO 20<strong>08</strong> TM<br />

Im Rahmen der UEFA EURO 20<strong>08</strong> TM ermöglichte der <strong>ÖBB</strong>-Konzern mit seinen Sonderverkehrsleistungen durch Bus<br />

und Bahn die sichere An- und Abreise tausender Fußballfans und hat damit einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen<br />

Ausrichtung dieses sportlichen Großereignisses geleistet – mehr als 16.300 Tonnen CO 2 konnten alleine in Österreich<br />

durch die Verkehrsleistungen der <strong>ÖBB</strong> eingespart werden.<br />

„Fünf-Punkte-Programm für Klimaschutz und Energieeffizienz“<br />

Der <strong>ÖBB</strong>-Konzern unterzeichnete mit dem Bundesministerium für Land- u. Forstwirtschaft, Umwelt- u. Wasserwirtschaft<br />

im Oktober 2006 ein Fünf-Punkte-Programm, das die Steigerung der Energieeffizienz und die damit verbundene<br />

Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns zum Ziel hat. Koordiniert durch die <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG<br />

hat der <strong>ÖBB</strong>-Konzern auch 20<strong>08</strong> eine Vielzahl an Initiativen, Projekten und Aktivitäten im Sinne dieses Programms<br />

durchgeführt:<br />

- Weitere, konzernweite Spritspartrainings zur Treibstoff- und CO 2 -Reduktion<br />

- Projekte zur Verbesserung der Erreichbarkeit touristischer Regionen in den Alpen mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />

- Netzwerkrunden zum Thema Bahn & Rad<br />

- <strong>ÖBB</strong>-Exponate für Ausstellung „klimafreundlich mobil“ im Technischen Museum Wien<br />

- Unterstützung bei der Erstellung der „Ökobilanz Verkehr“ durch das Umweltbundesamt und seiner Partner<br />

- Teilnahme am „klima:aktiv“-Programm für Bauträger zur CO 2 -Einsparung durch klimafreundliche An- und<br />

Abtransporte bei <strong>ÖBB</strong>-Bauprojekten<br />

- Vorbereitung des Forschungswettbewerbs Bahn & Umwelt<br />

CO 2 / Klima / Energie<br />

Die <strong>ÖBB</strong>-Verkehrsleistungen weisen aufgrund des hohen Anteils der Wasserkraft in der Bahnstromversorgung eine<br />

günstige CO 2 -Bilanz aus. Im Vorjahresvergleich stieg der Wasserkraftanteil von 89% auf 92%. Der CO 2 -Ausstoß im Personenverkehr<br />

verringerte sich damit einhergehend von 26,6 g/Personenkilometer auf 18,6 g/Pkm und im Güterverkehr<br />

von 8,4 g/Tonnenkilometer auf 6,9 g/Tkm. Um das Potenzial zur Steigerung der internen Energieeffizienz in allen Unternehmensbereichen<br />

abschätzen zu können, wurde eine Analyse der Energiesituation im Berichtsjahr durchgeführt.<br />

Die daraus resultierenden Erkenntnisse wurden in eine <strong>ÖBB</strong>-Klimacharta aufgenommen, deren Erstentwurf 20<strong>08</strong> mit<br />

den Vertretern der <strong>ÖBB</strong>-Teilgesellschaften behandelt wurde. Sie enthalten neben strategischen Aussagen zum Themenbereich<br />

Klima und Energie auch ein detailliertes Maßnahmenprogramm. In weiterer Folge wird diese Charta mit<br />

weiteren internen Verantwortlichen besprochen und letztlich vom Vorstand der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG beschlossen.<br />

CO 2 -Sektorziel der Europäischen Bahnen für Traktionsenergie<br />

Die Gemeinschaft der Europäischen Bahnen (Community of European Railways, CER) hat als Beitrag des Bahnsektors<br />

zu den Klimaschutzzielen der EU im Jahr 20<strong>08</strong> ein CO 2 -Sektorziel festgelegt. Unter Einbeziehung unterschiedlicher<br />

Zielsetzungen der einzelnen Bahnen für den Zeitraum 1990–2020 ist eine Senkung des CO 2 -Ausstoßes um 30% als<br />

Sektorziel vereinbart worden. Die <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG hat diesen Zielfindungsprozess im <strong>ÖBB</strong>-Konzern koordiniert und<br />

auch den Informationsaustausch mit der CER durchgeführt. Der <strong>ÖBB</strong>-Konzern muss beginnend mit dem Jahr 20<strong>08</strong><br />

jährliche Energie- bzw. CO 2 -Eckdaten an die International Union of Railways (UIC) melden, die von der CER mit der<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

109


110<br />

Durchführung des Zielmonitorings beauftragt wurde. Nach den Zieldiskussionen der Europäischen Bahnen hinsichtlich<br />

Traktionsenergie, soll als nächster Schritt eine Zieldefinition zur Verbesserung des CO 2 -Ausstoßes bei der Gebäudebewirtschaftung<br />

starten.<br />

Die <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG hat 20<strong>08</strong> auch die Koordination der <strong>ÖBB</strong>-Angelegenheiten im Rahmen des österreichischen<br />

Klima- u. Energiefonds (KLIEN) erfolgreich weiter geführt. Der Fonds wurde 2007 von der österreichischen Bundesregierung<br />

ins Leben gerufen, um Klimaschutzaktivitäten in Österreich durch spezielle Fördermittel zu forcieren. Ein<br />

regelmäßiger Dialog der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG mit der Geschäftsführung und Experten des KLIEN soll die Zuteilung von<br />

Fördermittel sicherstellen.<br />

Naturschutz / Bahn & Natur<br />

Der <strong>ÖBB</strong>-Konzern engagiert sich auch außerhalb der operativen Tätigkeitsfelder in vielfacher Weise für den Naturschutz.<br />

So wurde 20<strong>08</strong> beispielsweise der GEO-Tag der Artenvielfalt, Europas größte Feldforschungsaktion zur Erkunden<br />

von Flora und Fauna im Tiroler Karwendelgebiet als Mobilitätspartner unterstützt. Die Zusammenarbeit mit dem<br />

WWF wurde 20<strong>08</strong> fortgesetzt und eine speziell entwickelte Karte mit dem Titel „Fahrziel Natur“ der Öffentlichkeit<br />

präsentiert, die WWF-Schutzgebiete in Österreich bewirbt und Informationen zur Anreise liefert. Im Rahmen der UIC-<br />

Machbarkeitsstudie „climate changes consequences on rail infrastructure“ brachten die <strong>ÖBB</strong> ihre Erfahrungen auf<br />

dem Gebiet des Naturgefahrenmanagements ein.<br />

Umweltauszeichnungen für den <strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Der <strong>ÖBB</strong>-Konzern hat im Jahr 20<strong>08</strong> folgende Umweltauszeichnungen erhalten:<br />

- klima:aktiv Auszeichnung an die <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG für die positiven CO 2 -Effekte der <strong>ÖBB</strong>-Sonderverkehrsleistungen<br />

während der UEFA EURO 20<strong>08</strong> TM<br />

- klima:aktiv Auszeichnung an die <strong>ÖBB</strong>-Postbus GmbH für die eingesetzten Erdgasbusse in St.Pölten<br />

- Auszeichnung „grüner Ball“ an die <strong>ÖBB</strong> für die CO 2 -Effekte während der UEFA EURO 20<strong>08</strong> TM<br />

- klima:aktiv Auszeichnung an die Rail Cargo Austria AG für Lkw-Spritspartrainings im BEX-Bereich<br />

- klima:aktiv Auszeichnung an die <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG, stellvertretend für die Spritspartrainings mehrerer<br />

<strong>ÖBB</strong>-Teilgesellschaften<br />

- Zwei Nominierungen für von der <strong>ÖBB</strong> unterstützte Partnerprojekte zum Staatspreis Verkehr – Schwerpunkt<br />

Klimaschutz<br />

20<strong>08</strong> wurde vom Lebensministerium und vom ORF zum ersten Mal der „1. Österreichische Klimapreis“ ausgeschrieben<br />

und vergeben. Die <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG hat dazu mehrere <strong>ÖBB</strong>-Klimaprojekte bzw. Initiativen eingereicht.<br />

Umweltschutz im Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr<br />

Den Schwerpunkt der Umweltaktivitäten der <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG bildete im Jahr 20<strong>08</strong> die Einführung einer<br />

internen Umweltbetriebsprüfung. Dieses Auditsystem wurde durch die Stabstelle Recht/Umwelt aufgebaut; die Umweltleistungen<br />

werden von internen Gutachtern geprüft. Diese Umweltbetriebsprüfung stellt eine erste umfassende<br />

Bestandserhebung der Umweltaspekte der <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG dar. Dabei werden neben den direkten Umweltaspekten<br />

wie Emissionen, Ableitungen, Abfälle oder Ressourcenverbrauch auch indirekte Aspekte wie Produktauswahl<br />

bewertet. Weiters werden umweltrelevante Rechtsvorschriften und die Einhaltung der jeweiligen Bestimmungen, die<br />

Technologien der Betriebsanlagen und die bestehenden Umweltverfahren einschließlich der Reaktionen auf frühere<br />

Vorfälle evaluiert. Aufbauend auf diese Prüfung werden Ziele, Maßnahmen und Handlungsgrundsätze zur Verbesserung<br />

der Umweltleistungen definiert. Die Umweltaspekte werden nicht nur erhoben, sondern anhand von Auditberichten<br />

bewertet und kommuniziert.


<strong>ÖBB</strong>-Postbus GmbH<br />

Bei der Einreichung der Förderung für die Umstellung des Stadtverkehrs St. Pölten auf Erdgasbusse musste sich die<br />

<strong>ÖBB</strong>-Postbus GmbH vertraglich zu Klimaschutzzielen verpflichten. Die Erreichung dieser Emissionsziele wurde nun<br />

durch die Auszeichnung als klima:aktiv Partner bestätigt, die im Juni 20<strong>08</strong> verliehen wurde. Mittlerweile verkehren 23<br />

mit der neuen CNG-Technologie betriebene Busse in St. Pölten.<br />

Nach der flächendeckenden Schulung aller 2.800 Lenker der <strong>ÖBB</strong>-Postbus GmbH in spritsparender Fahrweise wurde<br />

auch 20<strong>08</strong> ein österreichweiter Spritsparwettbewerb durchgeführt. Mit diesem Wettbewerb soll das Bewusstsein für<br />

ökonomisches, ökologisches und ressourcenschonendes Fahren gestärkt werden. 20 Teams aus jeweils drei Lenkern<br />

stellten sich Ende August dem Wettbewerb um die Erreichung des besten Wirtschaftsfaktors – die beste Geschwindigkeit<br />

beim geringsten Verbrauch. Im Finale setzte sich das Team der tschechischen Tochtergesellschaft ČSAD vor dem<br />

Team der Verkehrsleitung Wien und jenem aus Oberösterreich West durch.<br />

Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) schreibt mit dem Mobiltätspreis den größten Wettbewerb Österreichs für klimafreundliche<br />

Mobilität und Transport aus. Die <strong>ÖBB</strong>-Postbus GmbH beteiligte sich auch 20<strong>08</strong> auf verschiedene Weise<br />

an diesem Wettbewerb: In den Bundesländern unterstützte die <strong>ÖBB</strong>-Postbus GmbH den Mobilitätspreis und zeichnete<br />

gemeinsam mit dem VCÖ die Sieger aus. Zusätzlich war die <strong>ÖBB</strong>-Postbus GmbH im Jahr 20<strong>08</strong> Partner bei den<br />

Siegerprojekten in Niederösterreich und Salzburg. In Niederösterreich wurde das Stadtbus-System LUP in St. Pölten<br />

ausgezeichnet, das von der <strong>ÖBB</strong>-Postbus GmbH mit 23 umweltfreundlichen Erdgasbussen betrieben wird. In Salzburg<br />

ging der Preis an den Regionalverband Tennengau für das „Gästeticket Tennengau“.<br />

<strong>ÖBB</strong>-Traktion GmbH<br />

In der <strong>ÖBB</strong>-Traktion GmbH wurden bereits in den Vorjahren durch den Einsatz neuer Elektrotriebfahrzeuge mit Hochleistungs-Rückspeisebremsen<br />

erhebliche Energieeinsparungen erzielt. Durch optimale Ausnutzung dieser Strom-Rückspeisebremsen<br />

sind Verbrauchseinsparungen von 15% bis 20% (Spitzenwerte von bis zu 40% bei Nahverkehrszügen)<br />

möglich. Die <strong>ÖBB</strong>-„Taurus“-Flotte speist jährlich ca. 200 GWh Strom in das Netz zurück. Die Beschaffung neuer<br />

Diesellokomotiven führte zu einem Rückgang des spezifischen Dieselverbrauches und zur Verminderung der Abgasemissionen.<br />

2006 erfolgte eine umfassende Schulung der rd. 4.600 Triebfahrzeugführer zum Thema „energiesparende Fahrweise“<br />

mit dem Ziel, Einsparungen im Ausmaß von ca. 70 GWh/Jahr zu ermöglichen. Aufbauend auf eine Befragung der Triebfahrzeugführer<br />

sind weiterführende Informationsaktivitäten in Vorbereitung, wobei auch zusätzlich Optimierungen im<br />

Abstellbereich angestrebt werden. Zur Unterstützung einer energieoptimierten Fahrweise sind weitere technische und<br />

verbesserte organisatorische Maßnahmen geplant. Energieeffizientes Fahren wurde auch zum fixen Bestandteil in der<br />

Ausbildung neuer Triebfahrzeugführer. Seit 20<strong>08</strong> absolvieren alle Nachwuchs-Triebfahrzeugführer im Rahmen ihrer<br />

Ausbildung ein speziell entwickeltes, mehrtätiges Energiespartraining auf modernsten Fahrsimulatoren.<br />

Umweltschutz im Teilkonzern Rail Cargo Austria<br />

Der Teilkonzern Rail Cargo Austria setzt die Aktivitäten im Bereich Umweltmanagement im Berichtsjahr engagiert fort.<br />

Es wurde ein Umweltbeauftragter ernannt, der das interne Umweltmanagement verantwortet. Im Jänner 20<strong>08</strong> erhielt<br />

die Rail Cargo Austria AG als eines der ersten Logistikunternehmen Österreichs die Umweltmanagement-Zertifizierung<br />

nach ISO 14001-2004.<br />

Rail Cargo Austria nahm auch an der Aktion ModernDriving des Lebensministeriums teil, die im Rahmen der Initiative<br />

klima:aktiv durchgeführt wird und eine Fahrweise fördert, die Sicherheit, Wirtschaftlichkeit und umweltschonendes<br />

Fahren kombiniert. Trainiert wurden 130 Lkw-Fahrer und 40 Pkw-Fahrer des Teilkonzerns. Zudem nahmen 130 Lenker<br />

und Disponenten von BEX-Logistik an Spritspartrainings des ÖAMTC teil. Durch die Spritsparschulungen erwartet sich<br />

BEX-Logistik eine Verbrauchsreduktion von rund 5% und zusätzlich ein Sinken der Reparaturkosten durch Verminderung<br />

des Verschleißes an den Fahrzeugen.<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

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112<br />

Umweltschutz im Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb<br />

Im Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb werden die Umweltaktivitäten und die grundsätzliche Ausrichtung von der<br />

Organisationseinheit „Environment Standards“ (ES) koordiniert bzw. gesteuert. Die Beauftragten für Abfall und Gefahrengut<br />

sind ebenfalls dieser Einheit zugeordnet. In den Vorjahren wurde ein Umweltmanagement-Handbuch entwickelt,<br />

das sich an der Umweltnorm ISO 14001 orientiert.<br />

Im Berichtsjahr 20<strong>08</strong> wurden die Spritspartrainings zur Verbesserung der Energieeffizienz fortgeführt. Auch der Einsatz<br />

der neuen Triebfahrzeuge der Reihe 2070, die Verringerung der Einsatzzeiten durch Optimierungsmaßnahmen<br />

und das verpflichtende Abstellen der Dieselmotoren bei längeren Pausen liefern einen wichtigen Beitrag zur Ressourcenschonung.<br />

Um den Wasserverbrauch zu reduzieren, wird der Einsatz von wasserlosen Urinalen in den Verkehrsstationen<br />

forciert. Im Rahmen des Projektes Schutzwald-Management, das vom <strong>ÖBB</strong>-Naturgefahrenmanagement<br />

initiiert wurde, wird die Bewirtschaftung von trassennahen Schutzwäldern im Sinne der Nachhaltigkeit optimiert.<br />

Das Bewusstsein für Ressourcenschonung wurde auch mit der Broschüre „Wir setzen auf Klimaschutz“ gefördert, das<br />

Tipps und Trick zum Energiesparen liefert.<br />

Umweltschutz im Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau<br />

Die Umweltschutz-Agenden des Teilkonzerns <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau werden vom Programm-Management Umwelt<br />

koordiniert bzw. wahrgenommen. Diese Unternehmenseinheit verantwortet die Umsetzung der gesetzlichen Auflagen<br />

des Abfallwirtschaftsgesetzes und wird dabei von einem Umweltbeirat und Umweltkoordinatoren unterstützt. Es stellt<br />

weiters den Gefahrgutbeauftragten des Unternehmens und dient als Ansprechpartner in allen sonstigen Umweltbelangen.<br />

Das Team agiert als kompetenter Ansprechpartner in den Themenbereichen Abfallmanagement, Wasser/Abwasser,<br />

Emissionen, Altkontaminationen und Gefahrgut. Es sorgt so für hohe Umweltstandards, für Rechtssicherheit<br />

aber auch für Ressourcenoptimierung und Wertsteigerung im Zuge von Projekten, bei Anlagen und Grundstücken.<br />

Bei den zahlreichen Infrastruktur- und Bauprojekten ist die Berücksichtigung der ökonomischen und ökologischen<br />

Auswirkungen integrierter Bestandteil der Projektentwicklung und -realisierung. Dies zeigt sich beispielsweise durch<br />

naturnahe Bauweisen, Rekultivierungen und Renaturierung von Gewässern. Die enge und konstruktive Zusammenarbeit<br />

mit den Behörden spiegelt sich beispielsweise in der freiwilligen Umsetzung der RUMBA (Richtlinie für eine<br />

umweltfreundliche Bauabwicklung) oder in der Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Natur (MA 22) für die Schaffung<br />

von neuem Lebensraum für gefährdete Tier- und Pflanzenarten wider.<br />

G. Barrierefreiheit<br />

Um das Reisen auch für Menschen mit Mobilitätseinschränkung angenehm, stress- und barrierefrei zu gestalten,<br />

setzen die <strong>ÖBB</strong> eine Fülle an Verbesserungsmaßnahmen um. Als Grundlage dient dabei der Etappenplan gemäß<br />

§19 Bundes-Behindertengleichstellungsgesetz, der unter Einbindung von Vertretern der Behindertenorganisationen<br />

erstellt wurde und sich in die Bereiche Personennah- und -fernverkehr, Postbus, Infrastruktur (Bahnhöfe) und <strong>Web</strong>site<br />

untergliedert.<br />

Der kontinuierliche Abbau von vorhandenen Barrieren soll in Dreijahresschritten bis 2015 erfolgen. Die Resultate jedes<br />

Arbeitsabschnittes werden in Kooperation mit den Vertretern evaluiert, um möglichst realitätsnahe Verbesserungen<br />

erzielen und Korrekturen durchführen zu können. Für die optimale Abstimmung der Maßnahmen sorgt die in der <strong>ÖBB</strong>-<br />

<strong>Holding</strong> eingerichtete „Konzernkoordination Barrierefreiheit“.<br />

Nahverkehr<br />

Das Behindertengleichstellungsgesetz ist hinsichtlich Barrieren bei Schienenfahrzeugen ab 2016 vollinhaltlich anzuwenden.<br />

Die schwierigste Umsetzung besteht in der Herstellung der Rollstuhltauglichkeit, da die aktuelle <strong>ÖBB</strong>-<br />

Bahnsteigrichtlinien sowie die europäische Richtlinie „TSI“ Bahnsteighöhe von 34 bis 78 cm (Abstand zwischen


Schienenoberkante zur Bahnsteigkante) zulassen. Im benachbarten östlichen Ausland (Tschechien, Slowakei, Ungarn)<br />

ist auch nach 2016 mit niedrigsten Bahnsteighöhen von etwa 25 cm zu rechnen. Daher werden als Ersatz der älteren<br />

Hochflurwagen (Einstieghöhe 1.100 bis 1.250 mm) behindertengerechte Niederflurfahrzeuge vorgesehen, die mit ihrer<br />

Einstieghöhe von etwa 57 bis 60 cm einen guten Einstiegskomfort bei allen vorkommenden Bahnsteighöhen bieten.<br />

Bei der laufenden Modernisierung der Nahverkehrsflotte ermöglicht der Einsatz von neuen Zügen mit barrierefreien<br />

Einstiegen deutliche Verbesserungen. Mit Ende 20<strong>08</strong> waren 185 Talent-Garnituren, 60 Desiro-Garnituren und 67 Doppelstockwagen<br />

im Einsatz. In die Aus- bzw. Umrüstung von insgesamt 67 Doppelstock-Steuerwagen mit barrierefreien<br />

Toilettenanlagen und einer fahrzeuggebundenen Einstiegshilfe investieren die <strong>ÖBB</strong> rd. 12 Mio. EUR bis 2010.<br />

Fernverkehr<br />

Im Zuge eines Upgrading-Programms werden von den <strong>ÖBB</strong>, unter Einbindung der Behindertenorganisationen, in Summe<br />

12 Fahrzeuge zu Multifunktionswagen umgebaut. Diese Wagen zeichnet ein völlig neu gestaltetes Komfortabteil<br />

aus, in dem bei Tagreisen zwei Rollstühle bequem Platz finden und das sich für Nachtreisen in eine Schlafgelegenheit<br />

für zwei Personen (Rollstuhlfahrer und Begleitperson) umwandeln lässt. Sie sind zudem mit einer barrierefreien Toilette<br />

ausgerüstet. Seit dem Sommerfahrplan 2007 sind bereits vier derartige Multifunktionswagen im Einsatz. Die Auslieferung<br />

der weiteren acht Wagen erfolgt in Etappen bis Mitte des Jahres 2010.<br />

Markante Verbesserungen bringt auch der neue Hochgeschwindigkeitszug railjet, der seit dem Fahrplanwechsel<br />

im Dezember 20<strong>08</strong> im Einsatz ist. Der railjet zeichnet sich durch einen wagengebundenen und vom Bordpersonal<br />

leicht zu bedienenden Hebelift für Reisende im Rollstuhl aus. Der gut ausgeleuchtete, geräumige Einstiegsbereich<br />

mit einem Wendekreis von 1,5 m, die neue Weite der Durchgangstüren (80 cm) sowie die automatischen Türen in<br />

den Fahrgastraum erleichtern das Reisen für Fahrgäste mit Mobilitätseinschränkung. Drei Rollstuhlstellplätze sind mit<br />

Stromanschluss zum Laden der Batterie sowie einer Taste zum Rufen des Getränke- und Speisen-Service ausgestattet.<br />

Für Reisende mit Sehproblemen gibt es eigene Sitzgruppen, die auch Blinden- oder Partnerhunden Platz bieten, sowie<br />

optische und akustische Fahrgastinformationen. 14 Fahrgastsprechstellen – zwei je Wagen – sowie Notruftasten an<br />

den barrierefreien Plätzen sorgen für die Sicherheit der Fahrgäste im Zug. Jeder railjet ist mit einem barrierefreien WC<br />

ausgestattet.<br />

Barrierefreiheit<br />

im Personennah-<br />

2007<br />

in Mio.<br />

20<strong>08</strong><br />

in Mio.<br />

2009<br />

in Mio.<br />

2010<br />

in Mio.<br />

Gesamt<br />

in Mio.<br />

und -fernverkehr Stück EUR Stück EUR Stück EUR Stück EUR Stück EUR<br />

Doppelstocksteuerwagen 16 3,00 22 4,00 20 3,50 9 1,50 67 12,00<br />

Talent 68 1,20 117 2,11 3 0,05 0 0,00 188 3,36<br />

Multifunktionswagen – Upgrading 5 0,75 3 0,45 2 0,30 2 0,30 12 1,80<br />

Summe 89 4,95 142 6,56 25 3,85 11 1,80 267 17,16<br />

<strong>ÖBB</strong>-Postbus<br />

Seit Ende 1999 wurden alle neu beschafften Niederflurfahrzeuge mit mechanischer Klapprampe erworben. Die Ausstattung<br />

eines Sitzplatzes für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste (breitere Sitzfläche, mehr Platz im Fußbereich für z.B.<br />

Blindenführhund, Krücken, Prothesen etc.) gehört bereits zum Standard. In Zukunft ist geplant, auch die Ausstattung<br />

mit Prallplatte, Rückhaltevorrichtung und Begleitsitz standardmäßig zu bestellen.<br />

Abgesehen von den zu beschaffenden Überlandbussen werden alle Fahrzeuge in Zukunft mit einer Sondernutzfläche<br />

bestellt. Bei Überlandbussen, die mit einem Hebelift ausgestattet werden, muss die Sondernutzfläche zusätzlich mit<br />

Prallplatte, Rückhaltevorrichtung und Begleitsitz ausgestattet werden. Diese Sonderausstattungen müssen bereits bei<br />

der Bestellung mitberücksichtigt werden. Die Ausstattung mit Hebeliften verursacht höhere Investitions- und Wartungskosten.<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

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114<br />

In Kooperation mit dem Kriegsopfer- und Behindertenverband Österreich (KOBV) werden seit 20<strong>08</strong> alle rd. 38.000<br />

Postbus-Haltestellen in ganz Österreich auf barrierefreien Zugang getestet. Begonnen wurde mit der Überprüfung der<br />

Haltestellen in Niederösterreich. Die Testergebnisse werden den Ländern und Gemeinden zur Verfügung gestellt.<br />

Investitionen in barrierefreie Busse in Stück 20<strong>08</strong> 2007<br />

Überlandbusse mit Hublift 159 171<br />

Niederflurbusse 44 47<br />

Summe 203 218<br />

Ein in Salzburg stationierter Ausflugs- und Reisebus („mobibus“) ist für Reisegruppen mit mehreren mobilitätseingeschränkten<br />

Personen optimal geeignet. Die Sitzeinteilung ist variabel zwischen 38 Sitzplätzen und elf Rollstuhlstellplätzen<br />

veränderbar. Mit einer hydraulischen Hebebühne gelangen mobilitätseingeschränkte Personen in den ebenen<br />

Fahrgastraum. Die besondere Ausstattung umfasst weiters einen Schwebesitz im Innenraum, eine behindertenfreundliche<br />

Toilette, Bordküche und Klimaanlage.<br />

Bahnhöfe<br />

Auf Basis der gesetzlichen Bestimmungen hat der <strong>ÖBB</strong>-Konzern einen Etappenplan zur Umsetzung des Behindertengleichstellungsgesetzes<br />

ausgearbeitet. Bis spätestens 2015 sollen alle Bahnhöfe ab einer Frequenz von 2.000 Reisenden<br />

pro Tag sowie die jeweils wichtigsten Bahnhöfe in Bezirksstädten ohne Barrieren benutzbar sein.<br />

<strong>Web</strong>site<br />

Um auch den Internet-Auftritt der <strong>ÖBB</strong> barrierefrei zu gestalten, erhielten IT-ExpertInnen der <strong>ÖBB</strong>-Dienstleistungs<br />

GmbH und der <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG eine Ausbildung im barrierefreien <strong>Web</strong>design. Die <strong>Web</strong>site www.oebb.at<br />

wird entsprechend dem Gleichstellungsgesetz bis 2010 schrittweise barrierefrei gestaltet. Gemeinsam mit dem Österreichischen<br />

Gehörlosenbund und seinem ServiceCenter ÖGS.barrierefrei wurde im Jahr 20<strong>08</strong> ein weiterer wichtiger<br />

Schritt in Richtung barrierefreie <strong>Web</strong>site gesetzt. Die wichtigsten Inhalte der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Web</strong>site stehen nun auch in Österreichischer<br />

Gebärdensprache (ÖGS) zur Verfügung, als barrierefreie Information für gehörlose Menschen.<br />

Seit April 20<strong>08</strong> ist die neue, barrierefreie <strong>Web</strong>site www.hauptbahnhof-wien.at für den künftigen Hauptbahnhof Wien<br />

online. Die <strong>Web</strong>site wurde als offizielles Referenzprojekt für die neuen, weltweiten <strong>Web</strong>-Content Accessibility Guidelines<br />

ausgewählt und hat als einziges kommerzielles Angebot unter den Referenzwebsites die Stufe AA erreicht. Damit<br />

ist sie maßgeblich an der Forcierung neuer, höherer Standards für barrierefreie Internetauftritte beteiligt.<br />

Mitarbeiterschulungen<br />

Um den besonderen Bedürfnissen mobilitätsingeschränkter Reisender bestmöglich entsprechen zu können, werden<br />

Mitarbeiter der <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG in Kooperation mit dem Österreichischen Zivil-Invalidenverband (ÖZIV) laufend<br />

geschult. 20<strong>08</strong> wurden über 160 <strong>ÖBB</strong>-Bordservice-Zugbegleiter trainiert.


H. Sicherheit<br />

Die Eisenbahnunternehmen des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns haben unter Beachtung aller bestehenden Rechtsvorschriften das Verhalten<br />

ihrer Mitarbeiter, die die Sicherheit und Ordnung des Eisenbahnbetriebes und -verkehrs verantworten, und die<br />

dafür notwendigen Ausbildungen durch Dienstvorschriften und Dienstanweisungen zu regeln und deren Einhaltung<br />

zu gewährleisten. Neben den damit verbundenen Maßnahmen der betrieblichen Sicherheit wurde von der <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr<br />

AG ein Security Management installiert. Dieses Security Management dient in erster Linie der Aufklärung<br />

und Verhütung von kriminellen Übergriffen und Delikten, um die Sicherheit von Kunden und Mitarbeitern laufend zu<br />

verbessern. Hier nehmen Präventivmaßnahmen einen besonderen Stellenwert ein. Alle im Zusammenhang mit den<br />

operativen Tätigkeiten des Security Managements stehenden Normen und Prozesse sind in der Konzernrichtlinie 16.<br />

„Security Management“ geregelt.<br />

Aufgrund der gesellschaftsübergreifenden Thematik besitzt die Einheit „Security Management“ der <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr<br />

AG Richtlinienkompetenz für den gesamten Konzern. Sie dient als zentraler Ansprechpartner für sämtliche<br />

Exekutivdienststellen und ist das Bindeglied zum Bundesministerium für Inneres. Bereits im Jahr 2005 wurde eine<br />

Kooperationsvereinbarung mit dem Ministerium über eine „Partnerschaft zur Intensivierung der Zusammenarbeit im<br />

Interesse der inneren Sicherheit und der Sicherheitsvorsorge des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns“ abgeschlossen.<br />

Zur Gewährleistung der Sicherheit während der UEFA EURO 20<strong>08</strong> TM wurde diese generelle Kooperationsvereinbarung<br />

temporär erweitert. Durch die intensiven konzernübergreifenden Vorbereitungen, die ausgezeichnete Zusammenarbeit<br />

mit dem Bundesministerium für Inneres, die hohe Präsenz der Polizeikräfte und das außergewöhnliche Engagement<br />

der im Sicherheitsbereich tätigen Mitarbeiter konnte ein Höchstmaß an subjektiver und objektiver Sicherheit<br />

während dieses sportlichen Großereignisses erzielt werden. Im Bahnbereich waren lediglich drei geringfügige sicherheitsrelevante<br />

Vorfälle zu verzeichnen.<br />

Die Erkenntnisse aus Meldesystemen und Datenbanken zur Erfassung von Diebstählen an Reisenden, Graffiti, Vandalismus,<br />

Fahrscheinfälschungen, Buntmetalldiebstählen und anderen sicherheitsrelevanten Vorkommnissen dienen als<br />

Grundlage für die Entwicklung prophylaktischer Maßnahmen, die vermehrt gesetzt werden. Ausgebaut werden auch<br />

die technischen Sicherheitseinrichtungen für den allgemeinen Objektschutz und effiziente Absicherungen von sensiblen<br />

bzw. besonders gefährdeten Bereichen. Zum Schutz der Mitarbeiter wurde beispielsweise ein Maßnahmenpaket<br />

für Zugbegleiter entwickelt, dass bei Übergriffen durch Reisende eingesetzt wird.<br />

I. Risikobericht<br />

Der <strong>ÖBB</strong>-Konzern ist in steigendem Ausmaß von der Liberalisierung im Schienenverkehrsbereich und einer damit<br />

einhergehenden zunehmenden Intensität des Wettbewerbs betroffen. Daher steigen auch in vielen Bereichen der<br />

Unternehmenstätigkeit der <strong>ÖBB</strong>-Gruppe die potenziellen Risiken. Verschärfend wirken sich die Folgen der im Sommer<br />

20<strong>08</strong> aufgetretenen weltweiten Finanzkrise aus, weshalb insbesondere im Bereich der im <strong>ÖBB</strong>-Konzern gehaltenen<br />

Finanzinstrumente entsprechende Vorsorgen getroffen wurden. Auch alle anderen bisher identifizierten Risiken sind<br />

aufgrund der fortschreitenden Erfahrungswerte einer präziseren qualitativen und quantitativen Beurteilung unterzogen<br />

worden, vor allem was mögliche Schadensausmaße und Eintrittswahrscheinlichkeiten betrifft.<br />

Risikomanagement im <strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Seit 2007 wird im Rahmen eines breit angelegten Konzernprojekts eine kontinuierliche Weiterentwicklung des gesamten<br />

Risikomanagement-Systems des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns durchgeführt, welche zu regelmäßigen Evaluierungen des Risikoportfolios<br />

führt. Der <strong>ÖBB</strong>-Konzern definiert Risiken als Ereignisse, die zu einer negativen Ergebnisabweichung<br />

gegenüber Planungsannahmen führen können – unabhängig davon, ob die Risiken zugleich mit Chancen verbunden<br />

sind oder ihr Eintreten aktiv beeinflusst werden kann.<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

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116<br />

Das Risikomanagement des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns begleitet alle relevanten Geschäftsprozesse der wesentlichen Unternehmen<br />

in der <strong>ÖBB</strong>-Gruppe. Die Grundlage bilden eine umfassende Risikoidentifikation, Risikobewertung und -aggregation,<br />

Risikosteuerung sowie Risikoberichterstattung. Das konzernweit gültige Risikomanagement-Handbuch definiert Regeln,<br />

Spielräume und Mindestanforderungen des Risikomanagements für alle einbezogenen Unternehmenseinheiten.<br />

Das oberste Ziel der Risikopolitik des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns bildet die uneingeschränkte Absicherung der Unternehmenstätigkeit<br />

(„going concern“). Demnach sollen Risiken nur dann eingegangen werden, wenn ihre Dimension abschätzbar ist<br />

und gleichzeitig eine Steigerung der Erträge und des Unternehmenswertes insgesamt möglich sind.<br />

Alle vier <strong>ÖBB</strong>-Teilkonzerne übermitteln nach einem internen Evaluierungsprozess regelmäßig ihre Risikoerfassungsbögen<br />

an das Konzern-Risikomanagement der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG. Dort wird nach einer ausführlichen Überprüfung und<br />

Konsolidierung der Einzelrisiken in der konzernweiten Risikoplattform ein Bericht an den Vorstand der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong><br />

AG gelegt, in welchem die Priorisierung der Risiken und die entsprechenden Steuerungsmaßnahmen festgelegt werden.<br />

Dem Vorstand obliegt es, dem Aufsichtsrat entsprechende Informationen zur aktuellen Risikosituation des Unternehmens<br />

zur Verfügung zu stellen.<br />

Der Evaluierungsprozess erfolgt in einem periodischen Ablauf auf allen für das Risikomanagementsystem relevanten<br />

Ebenen der <strong>ÖBB</strong>-Gruppe. Für den <strong>ÖBB</strong>-Konzern, seine Teilkonzerne und nachgelagerten Tochtergesellschaften wurden<br />

Schwellenwerte für die einzelnen Risiken definiert, die eine Kategorisierung in existenzbedrohende, wesentliche und<br />

unwesentliche Risiken ermöglichen. Konkret heißt dies, dass in den einzelnen Gesellschaften Risiken grundsätzlich erst<br />

ab einem Schwellwert von 0,5 Mio. EUR (kleinere Gesellschaften) bzw. 1,0 Mio. EUR (größere Gesellschaften) erfasst<br />

und bewertet werden, auf Teilkonzernebene ab dem Schwellwert von 1,5 Mio. EUR und auf Konzernebene ab der<br />

Grenze von 2,0 Mio. EUR.<br />

Die seit Einführung eines konzernweiten Risikomanagementsystems geltenden Risikofelder sind im Berichtszeitraum<br />

unverändert gelassen worden und dienen einer strukturierten und einheitlichen Erfassung und Bearbeitung aller relevanten<br />

Risiken:<br />

Strategie Operativer<br />

Betrieb<br />

Absatz/<br />

Vertrieb<br />

Einkauf/<br />

Beschaffung<br />

Personal/<br />

Führung/<br />

Organisation<br />

Informationsverarbeitung<br />

Finanzen/<br />

Rechnungswesen<br />

Recht/<br />

Haftung<br />

Töchter/<br />

Beteili -<br />

gungen<br />

Erstmals sind in 20<strong>08</strong> bei der Erhebung der Risiken Schadenspotenziale in drei Szenarien – Best, Most Likely und Worst<br />

Case – erfasst worden. Für das Jahr 2009 ist eine Erweiterung des bestehenden Prozesses in Richtung integriertes<br />

Chancen- und Risikomanagementsystem geplant, welches durch die Einführung einer Standardsoftware professionell<br />

unterstützt wird.<br />

Im Zuge der Berichterstattung gemäß dem Österreichischen Corporate Governance Kodex wurde vom Abschlussprüfer<br />

die Funktionsfähigkeit des Risikomanagements und der rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsysteme<br />

evaluiert und als angemessen beurteilt.


Für das Jahr 2009 wurden folgende Risiken ermittelt:<br />

- Strategierisiko: Resultierend aus der mangelnden Marktkonformität. Risikominimierung durch strategische<br />

Projekte und Maßnahmenverfolgung.<br />

- Risiken des operativen Betriebes: vor allem Kriegsrelikte. Zur Risikoreduzierung wurden im Bereich der<br />

<strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG die Verdachtsflächen erhoben; eine Versicherungslösung ist angedacht.<br />

- Finanzen/Rechnungswesen: In diesem Risikofeld werden vor allem Bonitätsrisiken und Risiken im<br />

Zusammenhang mit den Finanzinstrumenten erfasst. Maßnahmen zur Risikoabsicherung – siehe<br />

„Risiken im Zusammenhang mit Finanzinstrumenten“.<br />

- Eines der größten Absatzrisiken stellt die aktuelle Wirtschaftskrise dar. Die Beobachtung und Analyse<br />

von Kundenverhalten sowie eine umfassende Anpassung des Angebots wirken risikoreduzierend.<br />

- Personalrisiko: Resultiert aus dem Know-how-Verlust bei Abgang bzw. Pensionierung von Mitarbeitern.<br />

Zur Risikooptimierung wurde u.a. der Welcome Day organisiert und eine Wissensdatenbank aufgebaut.<br />

- Vor allem Schäden aus Naturkatastrophen bzw. Gewalt stellen ein erhebliches Rechts- und Haftungsrisiko dar.<br />

Zur Risikoabwälzung bei Naturkatastrophen wurde ein Naturgefahrenmanagement installiert, und es werden<br />

Sachversicherungen nach Ablauf der Ausschreibungsfrist in entsprechender Höhe abgeschlossen.<br />

- Einkaufs-/Beschaffungsrisiko: Hervorgerufen durch Preisschwankungen bei Rohstoffen. Z.B. beim Dieselölpreis<br />

werden 50% des prognostizierten Jahresverbrauches durch Hedging abgesichert.<br />

- Informationsverarbeitung: Resultiert aus Systemausfällen. In den operativen Teilbereichen drohen erhebliche Mehraufwendungen<br />

und Umsatzeinbußen. Zur Risikominimierung wird ein eigenes IT-Risikomanagement aufgebaut.<br />

- Im Risikofeld Töchter/Beteiligungen wirkt vor allem das Beteiligungsrisiko – resultierend aus Schwankungen<br />

des Beteiligungsansatzes. Risikoreduzierend wirken die Steuerung und das Controlling durch die Mutterunternehmungen.<br />

Mit Inkrafttreten des Verbandverantwortlichkeitsgesetzes per 1.1.2006 gilt auch für den <strong>ÖBB</strong>-Konzern, dass Unternehmen<br />

für gerichtlich strafbare Taten ihrer Mitarbeiter oder Entscheidungsträger verantwortlich gemacht und bestraft<br />

werden können. Um diesem Risiko zu begegnen, werden im Rahmen des rechtlichen Risikomanagements strafrechtlich<br />

bedeutsame Bereiche identifiziert, z.B. im Bereich der Fahrlässigkeits-, Umwelt- und Korruptionstatbestände,<br />

der Ist-Stand bewertet und Maßnahmen zur Risikovermeidung gesetzt. Vorsorgemaßnahmen wurden auch mit der<br />

Einführung von Kontroll- und Berichtssystemen sowie der Erlassung allgemeiner Verhaltensanweisungen durch den<br />

Code of Conduct getroffen. Mit entsprechenden Schulungen und der Schaffung klarer Verantwortlichkeitsbereiche<br />

strebt der <strong>ÖBB</strong>-Konzern ebenfalls eine Risikominimierung an.<br />

Risiken im Zusammenhang mit Finanzinstrumenten<br />

Originäre Finanzinstrumente<br />

Der Bestand an originären Finanzinstrumenten des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns (Forderungen und Verbindlichkeiten aus der<br />

Finanzierungstätigkeit, Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie Finanzanlagen und<br />

Wertpapiere des Umlaufvermögens) lässt sich aus der Bilanz ablesen. Detaillierte Informationen finden sich in den<br />

entsprechenden Angaben im Anhang zum Konzern-Jahresabschluss.<br />

Derivative Finanzinstrumente<br />

Der <strong>ÖBB</strong>-Konzern verwendet derivative Finanzinstrumente zur Absicherung von Währungs- und Zinsänderungsrisiken.<br />

Die Konzernrichtlinien untersagen die Ausgabe oder das Halten von Finanzinstrumenten zu spekulativen Zwecken.<br />

Derivative Finanzinstrumente werden nur unter Bezugnahme auf ein Grundgeschäft abgeschlossen. Somit gleichen<br />

die Wertschwankungen von Sicherungsgeschäften jene der abgesicherten Geschäfte aus. Soweit bei derivativen<br />

Finanzinstrumenten kein Hedge Accounting erfolgt, werden entsprechend der isolierten Betrachtungsweise für negative<br />

Marktwerte der Derivate Rückstellungen gebildet.<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

117


118<br />

Der <strong>ÖBB</strong>-Konzern hat im Geschäftsjahr 2005 Portfolio Credit Default Swaps/Collateralized Debt Obligations (PCDS/<br />

CDO) mit der Deutsche Bank AG abgeschlossen. Details zu diesen Geschäften sind in Erläuterung 29.3 dargestellt.<br />

Risikodefinition und Risikomanagement in Bezug auf Finanzinstrumente<br />

Die <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG, die diesbezügliche Geschäfte im Namen und auf Rechnung der Tochterunternehmen durchführt,<br />

hat ein Kontrollumfeld geschaffen, das Richtlinien und Abläufe für die Beurteilung von Risiken, Genehmigungen, Berichtswesen<br />

und Überwachung der Anwendung von Finanzinstrumenten umfasst. Aufgabe der damit beauftragten<br />

Corporate-Treasury-Abteilung ist die Identifizierung, Bewertung und Begrenzung finanzwirtschaftlicher Risiken. Risikobegrenzung<br />

bedeutet nicht die völlige Ausschließung finanzieller Risiken, sondern eine sinnvolle Steuerung jederzeit<br />

quantifizierbarer Risikopositionen innerhalb eines konkret vorgegebenen Handlungsrahmens (eindeutige Limits).<br />

Nachstehend werden die wichtigsten Finanzierungsrisiken näher erörtert.<br />

Liquiditätsrisiko<br />

Das übergeordnete Ziel des Treasury Managements im <strong>ÖBB</strong>-Konzern bildet die Sicherstellung des notwendigen Liquiditätsspielraumes.<br />

Liquiditätsrisiko bedeutet jede Einschränkung der Verschuldungs- bzw. Kapitalaufnahmefähigkeit,<br />

die die Umsetzung der Unternehmensstrategie gefährden könnte. Somit zählt die konsequente Sicherstellung der<br />

Liquidität durch realistische Planung, Vereinbarung ausreichender Kreditlinien und ausreichende Diversifizierung der<br />

Kreditgeber zur Hauptaufgabe des Treasury Managements.<br />

Zinsrisiko<br />

Risiken aus Zinssatzänderungen können das Finanzergebnis des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns aufgrund der gegebenen Bilanzstruktur<br />

beträchtlich beeinflussen. Es gilt daher etwaige Schwankungen mit dem Einsatz derivater Finanzinstrumente abzufedern,<br />

um deren Einfluss auf die Ergebnisentwicklung gering zu halten. Die laufenden Vorschläge zur Optimierung<br />

der Finanzierungs- bzw. Risikostrategie basieren auf Portfolioanalysen der Corporate-Treasury-Abteilung. Die Portfoliosteuerung<br />

selbst basiert auf der Kennzahl der Duration. In Anlehnung daran kommen auch der maximal tolerierbare<br />

Cash Flow-at-Risk sowie der maximal tolerierbare Value-at-Risk als weitere Risikokennzahlen zum Einsatz. Für diese<br />

Kennzahlen sind Risikolimite bzw. Bandbreiten definiert – Finanzpositionen werden ausschließlich innerhalb dieser<br />

festgelegten Limits gehalten. Die zur Steuerung verwendeten Kennzahlen werden mindestens einmal jährlich den<br />

Entscheidungsgremien der jeweiligen Gesellschaften sowie der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG zur Beschlussfassung vorgelegt.<br />

Währungsrisiko<br />

Die anteilsmäßig geringe Fremdfinanzierung in Schweizer Franken führte aufgrund der Zinsdifferenz zum Euro zu erheblichen<br />

Zinsvorteilen. Auf eine Absicherung dieses Währungsrisikos wird zum Teil verzichtet. Risiken aus der Finanzierung mit<br />

US-Dollar und Brasilianischer Real wurden durch Cross Currency Swaps eliminiert. Aus Cross-Border-Leasing-Transaktionen<br />

resultiert grundsätzlich kein Währungsrisiko, da den bilanziellen Verbindlichkeiten Rückgriffsrechte in der<br />

gleichen Höhe auf der Aktivseite gegenüberstehen.<br />

Kontrahentenrisiko<br />

Das Kontrahentenrisiko erfasst das Schadenspotenzial durch Nichterfüllung finanzieller Verpflichtungen durch Handelspartner<br />

(vornehmlich Veranlagungen, Fonds, barwertig positive Swapgeschäfte). Die dem Risikomanagement zugrunde<br />

liegenden Exposure-Limite der Finanztransaktionen für den jeweiligen Handelspartner basieren auf Laufzeiten<br />

und Ratings und werden täglich auf Einhaltung überprüft. Der <strong>ÖBB</strong>-Konzern unterhält Geschäftsbeziehungen nur zu<br />

Banken, die über ein ausreichendes Rating (mindestens Investment Grade) verfügen oder die in den Konzernrichtlinien<br />

festgelegten Kriterien erfüllen. Das Ausfallrisiko kann so auf ein überschaubares Ausmaß beschränkt werden.<br />

Im Zusammenhang mit den Cross-Border-Lease-Transaktionen wurden Wertpapierdepots, Payment Undertaking Agreements<br />

(Zahlungsvereinbarungen) und Swaps abgeschlossen, um Leasingraten während und den Kaufpreis am Ende<br />

der Laufzeit zu bezahlen. Nähere Angaben zu den Cross-Border-Leasing-Verträgen finden sich in Erläuterung 30.3.


Im Falles eines Totalausfalls des PCDS-Portfolios besteht die Verpflichtung, das definierte Volumen innerhalb einer<br />

bestimmten Frist liquiditätsmäßig bereitzustellen.<br />

J. Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach Abschluss des<br />

Wirtschaftsjahres eingetreten sind<br />

Neben den in Erläuterung 38 des Konzernabschlusses gemachten Angaben werden folgende zusätzliche Informationen<br />

offengelegt:<br />

Wertentwicklung Portfolio Credit Default Swap / Collateralized Debt Obligation<br />

Zur Wertentwicklung der CDOs verweisen wir auf die Erläuterung 29.3 in den Erläuterungen zum Konzernabschluss.<br />

Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr<br />

Zusammenarbeit <strong>ÖBB</strong> und DB im grenzüberschreitenden Verkehr nach Italien<br />

Zur Sicherung des internationalen Fernverkehrs zwischen Deutschland, Österreich und Italien ist ab dem Fahrplanwechsel<br />

2009/2010 eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen <strong>ÖBB</strong> und DB geplant. Damit soll erreicht<br />

werden, dass der wirtschaftlich attraktive norditalienische Raum weiterhin von Deutschland und Österreich direkt mit<br />

hochwertigen Reisezügen erreicht werden kann. Mit dieser Kooperation werden darüber hinaus eine marktgerechte<br />

Gestaltung des Fahrplanangebotes sowie die Positionierung als Qualitätsanbieter verfolgt.<br />

Da die Umsetzung dieser Ziele mit dem bisherigen Partner Trenitalia (TI) in diesem Umfang nicht möglich ist, werden<br />

DB und <strong>ÖBB</strong> mit Ferrovie Nord Milano (FNM) kooperieren. Dieses Unternehmen ist der führende Regionalverkehrsbetreiber<br />

in der Region Lombardei und verfügt über die notwendigen Lizenzen zum Betrieb der grenzüberschreitenden<br />

Verkehre in Italien.<br />

Um eine klare Verantwortung für die Wirtschaftlichkeit und Qualität dieser Verkehre im gesamten Verlauf sicherzustellen,<br />

ist die Gründung einer Joint Venture Company von DB und <strong>ÖBB</strong> zur Organisation des Personenfernverkehrs<br />

über den Brenner auf der Achse München – Innsbruck – Bologna – Norditalien geplant. Die Gründung dieses Unternehmens<br />

wurde vom Aufsichtsrat der <strong>ÖBB</strong> <strong>Holding</strong> mit Beschluss vom 3.3.2009 genehmigt.<br />

Traktionsstandortoptimierung<br />

Im Zuge der Umsetzung des Projektes Hauptbahnhof Wien wird anstelle der bestehenden Kopfbahnhöfe Wien Südbahnhof<br />

bzw. Ostbahnhof ein komplett neuer Durchgangsbahnhof errichtet. Gleichzeitig werden im Rahmen der<br />

Standortkonzentration Wien die bisherigen Funktionen und Aufgaben der Traktionsstützpunkte Wien Süd, Wien Ost<br />

und Wien West aufgelassen und neu in Wien-Matzleinsdorf konzentriert.<br />

Im Bereich der S-Bahnhaltestelle Grillgasse wird ein neuer Traktionsstützpunkt errichtet.<br />

Auf einer Grundstücksfläche von ca. 15.000 m² wird am Standort Graz, Waagner-Biro-Straße ein neuer Traktionsstützpunkt<br />

errichtet, der die Bestandsanlage aus dem Jahr 1920 ablöst.<br />

In Floridsdorf werden im Rahmen des Projektes „Produktionsverbund Floridsdorf“ in Kooperation von <strong>ÖBB</strong> Personenverkehr<br />

AG, <strong>ÖBB</strong> Technische Services GmbH und <strong>ÖBB</strong>-Traktion GmbH die Betriebsanlagen am Stützpunkt für die<br />

Servicierung der Triebwagenneubauflotte erweitert.<br />

<strong>ÖBB</strong> und Wiener Linien bauen gemeinsam eine neue Verkehrsstation in Wien Stadlau.<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

119


120<br />

Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau<br />

Rahmenplan 2009 bis 2014<br />

Entsprechend den Bestimmungen gemäß §43 Bundesbahngesetz idgF ist der sechsjährige Rahmenplan für die geplanten<br />

Investitionen der Schieneninfrastruktur jährlich jeweils um ein Jahr zu ergänzen und auf den neuen Zeitraum<br />

anzupassen.<br />

Die Fortschreibung des Rahmenplans für die Periode 2009 bis 2014 erfolgte durch die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG und<br />

wurde vom Aufsichtsrat der Gesellschaft vorbehaltlich der Zustimmung des Aufsichtsrates der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG am<br />

26. März 2009 genehmigt. Die vertragliche Vereinbarung zum Rahmenplan 2009 bis 2014 zwischen dem BMVIT, dem<br />

BMF, den Vorständen der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG und der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG steht kurz vor der Unterfertigung.<br />

Verkauf der „Pinzgauer Lokalbahn“ an das Land Salzburg<br />

Anfang Februar 2009 wurde der Vertrag zum Verkauf der „Pinzgauer Lokalbahn“ an das Land Salzburg von allen<br />

Vertragsparteien unterzeichnet. Das Land Salzburg ist jedoch seit Mitte des Jahres 20<strong>08</strong> auf Grundlage eines Übergabeprotokolls<br />

Betreiber. Da die endgültige Vertragsunterzeichnung nur von formellen Kriterien abhängig war, wurden<br />

bereits im Jahresabschluss zum 31.12.20<strong>08</strong> die nötigen Vorsorgen getroffen.<br />

Neubaustrecke Wien – St.Pölten<br />

Im Rahmen des Ausbaus zur viergleisigen Westbahn wurden bei der Neubaustrecke Wien – St.Pölten Mitte März<br />

2009 mit dem Tunneldurchschlag beim Raingrubentunnel die gesamten Vortriebsarbeiten im Verlauf dieses Projekts<br />

erfolgreich abgeschlossen.<br />

Vorzeitige Auflösung einer Cross-Border-Leasing-Transaktion<br />

Am 26.3.2009 wurde eine Cross-Border-Leasing-Transaktion vorzeitig geschlossen.


K. Anmerkungen zum Lagebericht<br />

Dieser Lagebericht enthält Aussagen und Prognosen, die sich auf die zukünftige Entwicklung des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns und<br />

seines wirtschaftlichen Umfelds beziehen. Sämtliche Prognosen wurden aufgrund der am Erstellungszeitpunkt zur<br />

Verfügung stehenden Informationen getroffen. Es können daher die tatsächlich eintretenden Entwicklungen von den<br />

im Lagebericht geschilderten Erwartungen abweichen.<br />

Wien, am 7.4.2009<br />

Der Vorstand:<br />

DI Peter Klugar KR Gustav Poschalko Mag. Josef Halbmayr MBA<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

121


122<br />

D<br />

E<br />

F<br />

G<br />

I<br />

K<br />

O<br />

R<br />

S<br />

T<br />

V<br />

Berechnung der Kennzahlen<br />

Anlagenabnutzungsgrad: kumulierte Abschreibung / Sachanlagen zu Anschaffungskosten<br />

Anlagendeckung I: Eigenkapital / Anlagevermögen<br />

Anlagendeckung II: Eigenkapital + langfristiges Fremdkapital / Anlagevermögen<br />

Anlagenintensität: Anlagevermögen / Gesamtvermögen<br />

Eigenkapital: Grundkapital + Kapitalrücklagen + Bilanzgewinn + Gewinnrücklagen<br />

+ Neubewertungsrücklage + Rücklage für Cash Flow Hedges<br />

Eigenkapitalquote: Eigenkapital / Gesamtkapital<br />

Eigenkapitalrentabilität: EBT / Eigenkapital<br />

EBIT-Marge: EBIT / Gesamterträge<br />

Free Cash Flow: Cash Flow aus dem Ergebnis + Cash Flow aus der Investitionstätigkeit<br />

Fremdkapitalquote: Fremdkapital / Gesamtkapital<br />

Fremdkapitalzinslast: Fremdkapitalzinsen + zinsähnliche Aufwendungen / durchschn. Fremdkapital<br />

Gesamtkapitalrentabilität: EBIT / Gesamtkapital<br />

Investitionsquote: Investitionen in IAV und SAV / Gesamterträge<br />

Investitionen in IAV und SAV / Buchwerte IAV und SAV per 1.1.2007<br />

Materialintensität: Materialaufwand und bezogene Leistungen / Gesamtaufwendungen<br />

Personalintensität: Personalaufwand / Gesamtaufwendungen<br />

Investitionsdeckung: Investitionen des laufenden Jahres / Abschreibung<br />

Glossar<br />

Fremdwort, Abkürzung Erläuterung des Fremdworts, der Abkürzung<br />

DFI Dynamische Fahrgastinformation<br />

DVB Digital Video Broadcast<br />

ECO-Driver-Trainings Programm für treibstoffsparendes Fahren<br />

EisbG Eisenbahngesetz<br />

Euris/Vlex Neues Vertriebssystem für externe Partner<br />

FIS Fahrgastinformationssystem<br />

FMS Fleet Monitoring System<br />

GWh Gigawattstunde<br />

ICE Intercity-Express<br />

ISO Internationale Organisation für Normung<br />

kWh Maßeinheit für die elektrische Arbeit<br />

ÖPNV Öffentlicher Personennahverkehr<br />

railjet Neuer Fernverkehrszug<br />

SIMS Sicherheitsmanagementsystem<br />

Traktion Antrieb von Zügen durch Triebfahrzeuge<br />

VIP Vienna Region Verkehrsinformationssystem Vienna Region<br />

VOR Verkehrsverbund Ost Region


Konzernabschluss<br />

124 Konzern-Gewinn-und-Verlust-<br />

Rechnung 20<strong>08</strong><br />

125 Konzern-Bilanz zum 31.12.20<strong>08</strong><br />

126 Konzern-Kapitalflussrechnung<br />

128 Aufstellung der Veränderung<br />

des Eigenkapitals<br />

130 Erläuterung zum Konzernabschluss<br />

130 A. Grundlagen und Methoden<br />

130 1. Rechnungslegungsgrundsätze<br />

137 2. Konsolidierungsgrundsätze und<br />

Konsolidierungskreis<br />

140 3. Zusammenfassung der wesentlichen<br />

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

151 B. Erläuterungen zur Konzern-Bilanz<br />

und Konzern-Gewinn-und-Verlust-<br />

Rechnung<br />

151 4. Umsatzerlöse<br />

151 5. Andere aktivierte Eigenleistungen<br />

151 6. Sonstige betriebliche Erträge<br />

152 7. Aufwendungen für Material und<br />

bezogene Leistungen<br />

152 8. Personalaufwand und Beschäftigte<br />

153 9. Abschreibungen<br />

154 10. Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />

154 11. Zinsergebnis<br />

155 12. Übriges Finanzergebnis<br />

155 13. Ertragsteuern<br />

158 14. Sachanlagen<br />

164 15. Immaterielle Vermögenswerte<br />

166 16. Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien<br />

(IAS 40)<br />

167 17. Nach der Equity-Methode bilanzierte<br />

Beteiligungen<br />

168 18. Finanzielle Vermögenswerte<br />

169 19. Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte<br />

und Schulden aus zur Veräußerung<br />

gehaltenen Vermögenswerten (IFRS 5)<br />

170 20. Forderungen aus Lieferungen und<br />

Leistungen und sonstige Forderungen<br />

171 21. Vorräte<br />

172 22. Zahlungsmittel und<br />

Zahlungsmitteläquivalente<br />

172 23. Grundkapital und übriges Eigenkapital<br />

172 24. Rücklagen<br />

173 25. Finanzverbindlichkeiten<br />

175 26. Rückstellungen<br />

176 26.1. Personalrückstellungen<br />

179 26.2. Sonstige Rückstellungen<br />

181 27. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und<br />

Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten<br />

182 C. Sonstige Angaben zum<br />

Konzernabschluss<br />

182 28. Sonstige Haftungen und<br />

Eventualverbindlichkeiten<br />

183 29. Finanzinstrumente<br />

183 29.1. Risikomanagement<br />

188 29.2. Sicherungsmaßnahmen<br />

191 29.3. Portfolio Credit Default Swap/Collateralized<br />

Debt Obligation<br />

194 29.4. Angaben gemäß IFRS 7<br />

198 29.5. Derivative Finanzinstrumente<br />

198 30. Leasingtransaktionen<br />

198 30.1. Leasinggeber<br />

199 30.2. Leasingnehmer<br />

201 30.3. Cross-Border-Leasing-Verträge<br />

203 31. Vereinbarungen von<br />

Dienstleistungslizenzen (SIC 29)<br />

205 32. Unternehmenserwerbe<br />

207 33. Transaktionen mit nahe stehenden<br />

Unternehmen und Personen<br />

210 34. Segmentberichterstattung<br />

216 35. Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung<br />

217 36. Tochterunternehmen<br />

222 37. Bekenntnis zum Österreichischen Corporate<br />

Governance Kodex<br />

222 38. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag<br />

223 38. Die Organe der Muttergesellschaft des<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzerns<br />

224 Bericht des unabhängigen Abschlussprüfers<br />

(Bestätigungsvermerk)<br />

225 <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG: Gewinn-und-<br />

Verlust-Rechnung und Bilanz<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

123


124<br />

Konzern-Gewinn-<br />

und-Verlust-Rechnung 20<strong>08</strong><br />

in EUR Erläuterung 20<strong>08</strong> 2007<br />

Umsatzerlöse 4 5.031.090.559,11 4.874.237.804,88<br />

Bestandsveränderungen 2.736.900,67 -58.102,67<br />

Andere aktivierte Eigenleistungen 5 415.964.848,87 350.206.339,70<br />

Sonstige betriebliche Erträge 6 381.248.704,14 296.967.043,70<br />

Gesamterträge 5.831.041.012,79 5.521.353.<strong>08</strong>5,61<br />

Aufwendungen für Material und bezogene Leistungen 7 -2.<strong>08</strong>3.386.023,07 -1.910.356.343,22<br />

Personalaufwand 8 -2.283.833.136,16 -2.136.784.269,89<br />

Abschreibungen 9 -915.270.197,60 -500.647.714,09<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen 10 -497.345.174,62 -459.925.520,82<br />

Betriebsergebnis (EBIT) 51.206.481,34 513.639.237,59<br />

Ergebnis aus nach der Equity-Methode bewerteten Unternehmen 17 3.973.099,80 4.855.743,74<br />

Zinserträge 11 184.623.195,01 152.863.620,20<br />

Zinsaufwendungen 11 -601.048.040,06 -485.583.452,81<br />

Übriges Finanzergebnis 12 -6<strong>08</strong>.669.132,15 -141.372.656,09<br />

Finanzergebnis -1.021.120.877,40 -469.236.744,96<br />

Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) -969.914.396,06 44.402.492,63<br />

Ertragsteuern 13 3.983.364,74 -2.021.354,41<br />

Jahresergebnis -965.931.031,32 42.381.138,22<br />

Ergebniswirkung von Rücklagenveränderungen 776.237.647,62 41.463.162,50<br />

Ergebnisvortrag 189.693.383,70 105.849.<strong>08</strong>2,98<br />

Konzernergebnis 0,00 189.693.383,70<br />

Jahresergebnis anteilig zugerechnet:<br />

Aktionär der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG -965.752.386,43 42.250.661,40<br />

Anteile fremder Gesellschafter -178.644,89 130.476,82<br />

Die folgenden Erläuterungen zum Konzernabschluss bilden einen integralen Bestandteil dieser Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung.


Konzern-Bilanz zum 31.12.20<strong>08</strong><br />

Vermögen in EUR Erläuterung 31.12.20<strong>08</strong> 31.12.2007<br />

Langfristige Vermögenswerte<br />

Sachanlagen 14 14.810.358.837,99 13.357.335.355,24<br />

Immaterielle Vermögenswerte 15 521.675.749,62 197.552.550,61<br />

Als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien 16 52.467.238,09 41.734.682,99<br />

Anteile an nach der Equity-Methode bewerteten Unternehmen 17 21.215.643,69 20.698.528,17<br />

Finanzielle Vermögenswerte 18 1.103.886.132,69 385.768.490,35<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 20 1.285.754,98 1.737.281,99<br />

Sonstige Forderungen und Vermögenswerte 20 80.677.143,80 22.487.597,88<br />

Latente Steueransprüche 13 38.536.538,76 155.148,67<br />

16.630.103.039,62 14.027.469.635,90<br />

Kurzfristige Vermögenswerte<br />

Vorräte 21 148.883.585,87 129.718.117,44<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 20 543.622.644,76 563.386.464,27<br />

Sonstige Forderungen und Vermögenswerte 20 449.681.789,00 393.731.557,10<br />

Forderungen aus Ertragsteuern 13 581.8<strong>08</strong>,64 27.539,76<br />

Finanzielle Vermögenswerte 18 65.974.177,93 171.559.722,51<br />

Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 19 5.828.094,09 13.184.4<strong>08</strong>,91<br />

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 22 386.322.495,73 150.111.616,81<br />

1.600.894.596,02 1.421.719.426,80<br />

18.230.997.635,64 15.449.189.062,70<br />

Eigenkapital und Schulden in EUR Erläuterung 31.12.20<strong>08</strong> 31.12.2007<br />

Eigenkapital<br />

Grundkapital 23 1.900.000.000,00 1.900.000.000,00<br />

Rücklagen 24 28.360.091,47 845.774.672,78<br />

Währungsdifferenzen -205.103,15 1.100.611,15<br />

Konzernergebnis 0,00 189.693.383,70<br />

Minderheitenanteile am Eigenkapital 23 7.837.523,58 5.158.659,64<br />

1.935.992.511,90 2.940.626.716,12<br />

Langfristiges Fremdkapital<br />

Finanzverbindlichkeiten 25 13.010.271.548,64 10.151.444.330,20<br />

Rückstellungen 26 285.652.848,76 260.586.650,46<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 27 14.7<strong>08</strong>.995,51 24.321.403,45<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 27 280.967.373,71 200.247.718,15<br />

Latente Steuerschulden 13 36.137.958,32 1.<strong>08</strong>4.426,12<br />

13.627.738.724,94 10.637.684.528,38<br />

Kurzfristiges Fremdkapital<br />

Finanzverbindlichkeiten 25 1.106.236.256,44 423.024.297,79<br />

Rückstellungen 26 253.424.429,38 156.430.924,16<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 27 953.713.6<strong>08</strong>,17 1.013.219.0<strong>08</strong>,57<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 27 343.572.278,75 278.203.587,68<br />

Schulden aus zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten 19 10.319.826,06 0,00<br />

2.667.266.398,80 1.870.877.818,20<br />

18.230.997.635,64 15.449.189.062,70<br />

Die folgenden Erläuterungen zum Konzernabschluss bilden einen integralen Bestandteil dieser Konzern-Bilanz.<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

125


126<br />

Konzern-Kapitalflussrechnung<br />

in Mio. EUR 20<strong>08</strong> 2007<br />

Jahresergebnis -969,9 42,4<br />

Unbare Aufwendungen und Erträge<br />

+ Abschreibung / - Zuschreibung auf Sachanlagen und<br />

immaterielle Vermögenswerte 1.147,1 746,1<br />

+ Abschreibung / - Zuschreibung auf als Finanzinvestitionen<br />

gehaltene Immobilien 88,5 0,2<br />

- Auflösung von Kostenbeiträgen von Dritten -231,8 -245,6<br />

- Gewinne aus dem Abgang von Sachanlagen und<br />

immateriellen Vermögenswerten -51,5 -75,7<br />

- Gewinne aus dem Abgang von finanziellen Vermögenswerten -0,3 -0,9<br />

- Wechselkursbedingte Gewinne 10,4 -89,8<br />

+ Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen -33,6 91,0<br />

+ Zinsaufwand 601,0 485,5<br />

- Zinsertrag -184,6 -152,9<br />

Veränderungen der Vermögenswerte und Schulden<br />

- Zunahme von Vorräten -16,1 -21,4<br />

- Zunahme der Forderungen aus L+L sowie anderer aktiver Vermögenswerte 194,0 -144,2<br />

+ Zunahme / - Abnahme der Verbindlichkeiten aus L+L sowie anderer Passiva 457,5 205,6<br />

- Abnahme von Rückstellungen 97,3 -90,6<br />

- Gezahlte Zinsen -471,6 -446,5<br />

+ Erhaltene Zinsen 94,0 146,4<br />

Kapitalfluss aus der betrieblichen Tätigkeit a) 730,4 449,6<br />

+ Einzahlungen aus dem Abgang von Sachanlagen und<br />

immaterieller Vermögenswerte 126,8 135,3<br />

- Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen<br />

und immaterielle Vermögenswerte -2.470,7 -2.547,3<br />

+ Einzahlungen aus dem Abgang von finanziellen Vermögenswerten 29,0 3,2<br />

- Auszahlungen für Investitionen in finanzielle Vermögenswerte -37,4 -3,1<br />

+ Einzahlungen / - Rückzahlungen von Kostenbeiträgen von Dritten 142,9 151,5<br />

- Auszahlungen / + Einzahlung für den Erwerb / Verkauf von konsolidierten<br />

Unternehmen und sonstigen Geschäftseinheiten -4<strong>08</strong>,4 -45,7<br />

+ Im Zusammenhang mit dem Erwerb von konsolidierten Unternehmen<br />

erworbene Zahlungsmittel 11,8 0,0<br />

+ Erhaltene Dividenden 1,5 0,0<br />

+ Tilgung / - Gewährung von gewährten Krediten (langfristige Forderungen) -202,4 0,0<br />

Kapitalfluss aus der Investitionstätigkeit b) -2.806,9 -2.306,1


in Mio. EUR (Fortsetzung) 20<strong>08</strong> 2007<br />

+ Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen/<br />

- Auszahlungen an Eigentümer und Minderheitsgesellschafter 8,3 0,0<br />

+ Einzahlungen aus der Begebung von Anleihen und<br />

Aufnahme von Finanzkrediten 2.627,2 2.261,1<br />

- Auszahlungen für die Tilgung von Anleihen und Finanzkrediten -325,4 -383,7<br />

Kapitalfluss aus der Finanzierungstätigkeit c) 2.310,1 1.877,4<br />

Kapitalfluss aus der betrieblichen Tätigkeit a) 730,4 449,6<br />

Kapitalfluss aus der Investitionstätigkeit b) -2.806,9 -2.306,1<br />

Free Cash Flow (a+b) -2.076,5 -1.856,5<br />

Liquide Mittel zu Periodenbeginn 150,1 129,2<br />

Konsolidierungskreisbedingte Änderungen 4,2 0,0<br />

Währungsdifferenzen -1,6 0,0<br />

Veränderungen der liquiden Mittel aus den Kapitalflüssen (Cash Flow) (a+b+c) 233,6 20,9<br />

Liquide Mittel zum Periodenende 386,3 150,1<br />

Hinsichtlich der Zusammensetzung des Fonds wird auf Erläuterung 35 verwiesen.<br />

Die folgenden Erläuterungen zum Konzernabschluss bilden einen integralen Bestandteil dieser Konzern-Kapitalflussrechnung.<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

127


128<br />

Aufstellung der Veränderung<br />

des Eigenkapitals<br />

Grundkapital Grundkapital<br />

in Mio. EUR Anzahl der Aktien in Mio. EUR Kapitalrücklagen Gewinnrücklagen<br />

Stand am 1.1.2007 190.000 1.900,0 1.337,9 -506,1<br />

Erfolgswirksame Eigenkapitalveränderungen<br />

Konzernergebnis<br />

Auflösung von Gewinnrücklagen -0,5<br />

Auflösung von Kapitalrücklagen -41,0<br />

Nicht erfolgswirksame Eigenkapitalveränderungen<br />

Veränderung Cash Flow Hedge und AfS-Rücklage 54,1<br />

Veränderung Währungsdifferenzen<br />

Sonstige Veränderungen 0,3<br />

Stand am 31.12.2007 190.000 1.900,0 1.296,9 -452,2<br />

Grundkapital Grundkapital<br />

in Mio. EUR Anzahl der Aktien in Mio. EUR Kapitalrücklagen Gewinnrücklagen<br />

Stand am 1.1.20<strong>08</strong> 190.000 1.900,0 1.296,9 -452,2<br />

Erfolgswirksame Eigenkapitalveränderungen<br />

Konzernergebnis<br />

Auflösung von Gewinnrücklagen -4,8<br />

Auflösung von Kapitalrücklagen -769,2<br />

Sonstige Veränderungen<br />

Veränderung Cash Flow Hedge und AfS-Rücklage -0,5<br />

Dividendenauszahlung<br />

Nicht erfolgswirksame Eigenkapitalveränderungen<br />

Veränderung Cash Flow Hedge und AfS-Rücklage -53,5<br />

Veränderung Währungsdifferenzen<br />

Sonstige Veränderungen<br />

Gesellschafterzuschuss 11,7<br />

Stand am 31.12.20<strong>08</strong> 190.000 1.900,0 539,4 -511,0<br />

Weitere Angaben zu der Darstellung der Veränderung des Eigenkapitals sind in den Erläuterungen 23 und 24 enthalten.


Rücklagen gesamt Währungsdifferenzen Konzernergebnis Gesamt ohne Minderheitenanteil Minderheitenanteil Gesamtes Eigenkapital<br />

831,8 0,9 105,9 2.838,6 5,6 2.844,2<br />

42,3 42,3 0,1 42,4<br />

-0,5 0,5 0,0 0,0<br />

-41,0 41,0 0,0 0,0<br />

54,1 54,1 54,1<br />

0,2 0,2 0,2<br />

0,3 0,3 -0,6 -0,3<br />

844,7 1,1 189,7 2.935,5 5,1 2.940,6<br />

Rücklagen gesamt Währungsdifferenzen Konzernergebnis Gesamt ohne Minderheitenanteil Minderheitenanteil Gesamtes Eigenkapital<br />

844,7 1,1 189,7 2.935,5 5,1 2.940,6<br />

-965,8 -965,8 -0,2 -966,0<br />

-4,8 4,8 0,0 0,0 0,0<br />

-769,2 769,2 0,0 0,0<br />

2,1 2,1 2,1<br />

-0,5 -0,5 -0,5<br />

0,0 -0,5 -0,5<br />

-53,5 -53,5 -53,5<br />

-1,3 -1,3 -0,1 -1,4<br />

0,0 3,5 3,5<br />

11,7 11,7 11,7<br />

28,4 -0,2 0,0 1.928,2 7,8 1.936,0<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

129


130<br />

1.<br />

Erläuterungen<br />

zum Konzernabschluss zum 31.12.20<strong>08</strong><br />

A. Grundlagen und Methoden<br />

Die Österreichischen Bundesbahnen-<strong>Holding</strong> Aktiengesellschaft (fortan kurz <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG) und ihre Tochtergesellschaften<br />

bilden den Konzern der Österreichischen Bundesbahnen-<strong>Holding</strong> Aktiengesellschaft (fortan <strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

oder die Gesellschaft).<br />

Bei der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG handelt es sich um eine Aktiengesellschaft, die entsprechend § 2 (1) Bundesbahngesetz<br />

(BBG) idF BundesbahnstrukturG B<strong>GB</strong>l. I Nr. 138/2003 im Jahre 2004 als nunmehr oberste Konzerngesellschaft des<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzerns gegründet wurde und ihren Sitz in Wien hat. Die Adresse des eingetragenen Firmensitzes lautet:<br />

Wienerbergstraße 11, 1100 Wien, Österreich. Die Gesellschaft ist im Firmenbuch unter FN 247642 f beim Handelsgericht<br />

Wien eingetragen. Dort wird auch der Konzernabschluss hinterlegt.<br />

Der <strong>ÖBB</strong>-Konzern präsentiert sich mit der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG als strategische Leitgesellschaft, die alle Anteile an den vier<br />

Aktiengesellschaften (Teilkonzernen) <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr Aktiengesellschaft, Rail Cargo Austria Aktiengesellschaft,<br />

<strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb Aktiengesellschaft und <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau Aktiengesellschaft hält (fortan AG anstelle<br />

Aktiengesellschaft). Die Teilkonzerne werden fortan Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr, Teilkonzern Rail Cargo Austria,<br />

Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb und Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau genannt. Im Rahmen der Segmentberichterstattung<br />

werden die Teilkonzerne nachfolgend beschrieben.<br />

Zwei Tochterunternehmen der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG, die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG und die <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG, sind<br />

gemäß § 245 (5) U<strong>GB</strong> verpflichtet, einen Teilkonzernabschluss gemäß IFRS zu erstellen, da von ihnen ausgegebene<br />

Anleihen am geregelten Markt an der Börse von Wien zum Handel zugelassen sind. Der Teilkonzernabschluss der<br />

<strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG wird zum Firmenbuch unter FN 71396 w beim Handelsgericht Wien und der Teilkonzernabschluss<br />

der <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr Aktiengesellschaft wird zum Firmenbuch unter FN 247842 y beim Handelsgericht<br />

Wien eingereicht.<br />

Das Grundkapital ist in 190.000 Stück Stammaktien im Nennbetrag von je 10.000 Euro zerlegt und wurde zur Gänze<br />

von der Republik Österreich aufgebracht. Die Aktien werden nicht öffentlich gehandelt.<br />

Rechnungslegungsgrundsätze<br />

Die <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG ist gem. § 244 Unternehmensgesetzbuch (U<strong>GB</strong>) verpflichtet, einen Konzernabschluss zu erstellen.<br />

Der Konzernabschluss zum 31.12.20<strong>08</strong> (einschließlich der Vorjahreszahlen zum 31.12.2007) wurde gem. § 245a<br />

(2) U<strong>GB</strong> iVm der „IFRS-Verordnung“ in Übereinstimmung mit den vom International Accounting Standards Board<br />

(„IASB“) verabschiedeten International Financial Reporting Standards („IFRS“), den Interpretationen des International<br />

Financial Reporting Interpretation Committee („IFRIC“) sowie den Interpretationen des Standards Interpretation<br />

Committee („SIC“), welche zum 31.12.20<strong>08</strong> in Geltung und von der Europäischen Union übernommen waren, erstellt.<br />

Mit diesem Konzernabschluss nach IFRS stellt die Gesellschaft einen befreienden Konzernabschluss nach international<br />

anerkannten Rechnungslegungsgrundsätzen auf.<br />

Der Konzernabschluss ist in Euro (EUR) dargestellt. Die in diesen Erläuterungen angegebenen Beträge verstehen sich<br />

in Millionen Euro, solange nichts anderes angegeben ist. Nachdem bei der gerundeten Darstellung in der internen Rechengenauigkeit<br />

auch die nicht dargestellten Ziffern berücksichtigt werden, können Rundungsdifferenzen auftreten.<br />

Angewendete und noch nicht anwendbare neue Standards und Interpretationen<br />

Erstmalig im Geschäftsjahr angewendet wurden IFRIC 14 (Die Begrenzung eines leistungsorientierten Vermögenswertes,<br />

Mindestfinanzierungsvorschriften und ihre Wechselwirkung) und die im Oktober 20<strong>08</strong> herausgegebenen Änderungen<br />

zu IAS 39 und IFRS 7 in Bezug auf Umklassifizierung von Finanzinstrumenten, die allesamt keine berichtenswerten<br />

Auswirkungen auf den Konzernabschluss hatten.


Die folgenden Standards und Interpretationen wurden verabschiedet, gelten aber noch nicht für Geschäftsjahre, die<br />

am oder vor dem 31.12.20<strong>08</strong> enden, und werden daher vom <strong>ÖBB</strong>-Konzern auch nicht angewendet.<br />

Überarbeitete und geänderte Standards/Interpretationen Geltend ab 1<br />

IAS 1 Darstellung des Abschlusses (überarbeitet) 1.1.2009<br />

IAS 23 Fremdkapitalkosten (überarbeitet) 1.1.2009<br />

IAS 27 Konzern- und separate Einzelabschlüsse nach IFRS 1.7.2009<br />

IAS 32 Darstellung der Finanzinstrumente 1.1.2009<br />

IAS 39 Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung (Eligible Hedged Items) 1.1.2009<br />

IFRS 1 Anschaffungskosten von Tochterunternehmen, gemeinsam kontrollierten<br />

und IAS 27 Unternehmen und assoziierten Unternehmen 1.1.2009<br />

IFRS 2 Anteilsbasierte Vergütung (überarbeitet) 1.1.2009<br />

IFRS 3 Unternehmenszusammenschlüsse 1.7.2009<br />

IFRIC 13 Programme zur Kundenbindung 1.1.2009<br />

IFRIC 15 Vereinbarungen über die Errichtung von Immobilien 1.1.2009<br />

IFRIC 16 Absicherungen einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb 1.1.2009<br />

IFRIC 17 Sachdividenden an Eigentümer 1.7.2009<br />

IFRIC 18 Übertragung von Vermögenswerten von Kunden 1.7.2009<br />

Amendment zu IFRIC 9 und IAS 39 (Eingebettete Derivate) 30.6.2009<br />

Amendment zu IFRS 7 (Verbesserte Angaben zu Finanzinstrumenten) 1.1.2009<br />

Amendment zu IAS 39 (Risikopositionen, die für das Hedge Accounting qualifizieren) 1.7.2009<br />

Amendment zu IAS 39 (Datum des Inkrafttretens und Übergangsvorschriften) 1.11.20<strong>08</strong><br />

1 Anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem angegebenen Datum beginnen.<br />

Erläuterungen zu den geänderten oder neuen IFRS und sich hieraus ergebende<br />

Ausweis-, Ansatz- oder Bewertungsänderungen<br />

Gegenüber dem Konzernabschluss zum 31.12.2007 haben sich folgende Standards und Interpretationen geändert<br />

beziehungsweise waren aufgrund der Übernahme in das EU-Recht oder des Inkrafttretens der Regelung erstmalig<br />

verpflichtend anzuwenden:<br />

Amendments to IAS 39 and IFRS 7: Reclassification of Financial Instruments<br />

Im Oktober 20<strong>08</strong> wurden Änderungen zu IAS 39, „Financial Instruments: Recognition and Measurement“, und IFRS 7,<br />

„Financial Instruments: Disclosures“, zusammengefasst in „Reclassification of Financial Assets“ veröffentlicht und am<br />

16.11.20<strong>08</strong> in EU-Recht übernommen. Die Änderungen zu IAS 39 und IFRS 7 treten rückwirkend zum 1.7.20<strong>08</strong><br />

in Kraft. Die Änderungen zu IAS 39 erlauben Umklassifizierungen nicht derivativer finanzieller Vermögenswerte<br />

(ausgenommen derer, bei denen die Fair-Value-Option gezogen wurde) aus der Kategorie „at fair value through<br />

profit or loss“ sowie unter bestimmten Bedingungen Umklassifizierungen von Vermögenswerten der Kategorie<br />

„available for sale“ in die Kategorie der „loans and receivables“. Dies betrifft insbesondere solche Finanzinstrumente,<br />

die bei fehlender Handelsabsicht bzw. bei fehlender Designation als „available for sale“ ursprünglich die Definition von<br />

„loans and receivables Kredite und Forderungen” erfüllt hätten. Die Änderungen zu IFRS 7 sehen erweiterte Offenlegungsvorschriften<br />

für Unternehmen vor, die Umklassifizierungen von finanziellen Vermögenswerten in Übereinstimmung<br />

mit den Änderungen von IAS 39 vorgenommen haben.<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

131


132<br />

IFRIC 11 „IFRS 2 – Group and Treasury Share Transactions“<br />

IFRIC 11 wurde am 2.11.2006 veröffentlicht, am 1.6.2007 in EU-Recht übernommen und ist erstmals für Geschäftsjahre<br />

anzuwenden, die am oder nach dem 1.3.2007 beginnen. IFRIC 11 verlangt, dass eine aktienbasierte Vergütungsvereinbarung,<br />

bei der das Unternehmen Güter oder Dienstleistungen (hierzu zählen auch Mitarbeiterleistungen) erhält<br />

und im Gegenzug Eigenkapitalinstrumente des Unternehmens gewährt, als „equity settled“ zu bilanzieren ist. Dies gilt<br />

unabhängig davon, wie die Eigenkapitalinstrumente durch das Unternehmen beschafft werden. Des Weiteren regelt<br />

IFRIC 11, ob aktienbasierte Vergütungsvereinbarungen einer Konzerngesellschaft als „equity settled“ oder als „cash<br />

settled“ zu bilanzieren sind, wenn Eigenkapitalinstrumente des Mutterunternehmens gewährt werden. Hierbei ist zu<br />

unterscheiden, ob die Aktienoptionen von der Muttergesellschaft oder von einem Konzernunternehmen gewährt<br />

werden. Die erstmalige Anwendung des IFRIC 11 hatte für den <strong>ÖBB</strong>-Konzern keine wesentlichen Auswirkungen auf<br />

die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.<br />

Ausblick auf IFRS-Änderungen in 20<strong>08</strong>/2009<br />

Folgende IFRS wurden bis zum Bilanzstichtag vom IASB beziehungsweise IFRIC veröffentlicht, sind aber erst in späteren<br />

Berichtsperioden verpflichtend anzuwenden beziehungsweise wurden bisher nicht in EU-Recht übernommen. Der<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern hat sich bei folgenden erst in späteren Berichtsperioden verpflichtend anzuwendenden Standards für<br />

eine frühzeitige Anwendung entschlossen.<br />

IFRS 8 „Operating Segments“<br />

IFRS 8 wurde am 30.11.2006 veröffentlicht, am 21.11.2007 in EU-Recht übernommen und ist erstmals für Geschäftsjahre<br />

anzuwenden, die am oder nach dem 1.1.2009 beginnen. IFRS 8 ersetzt IAS 14 „Segment Reporting“ und<br />

ist nahe zu identisch mit SFAS 131. Das bisherige primäre und sekundäre Berichtsformat, welches nach Geschäftssegmenten<br />

und geografischen Segmenten unterscheidet, wird aufgegeben und in ein einziges Berichtsformat überführt,<br />

welches Segmente auf Basis der Informationen abbildet, nach denen das Management das Unternehmen<br />

steuert. Darüber hinaus ist eine Überleitungsrechnung jedes berichtspflichtigen Segmentes in Bezug auf den segmentspezifischen<br />

Gesamtgewinn/-verlust sowie aller dazugehörigen Vermögenswerte und Schulden entsprechend der korrespondierenden<br />

Beträge des Jahresabschlusses des Unternehmens erforderlich. Daneben sind Angaben zu geografischen<br />

Bereichen, zu Produkten und zu wesentlichen Kunden zu machen. Zudem werden jetzt vertikal integrierte<br />

Lieferprozesse bei denen eine Komponente eines Unternehmens, die vorrangig oder ausschließlich andere operative<br />

Segmente des Unternehmens beliefert, in die Definition eines operativen Segments integriert, falls das Unternehmen<br />

in dieser Weise geführt wird.<br />

Der <strong>ÖBB</strong>-Konzern hat sich entschieden, die Regelungen des IFRS 8 „Segmentberichterstattung“ freiwillig frühzeitig<br />

anzuwenden. Aus der erstmaligen Anwendung des IFRS 8 ergaben sich keine wesentlichen Auswirkungen auf die<br />

Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage bzw. der Cash Flows. Die Segmentberichterstattung 2007 wurde<br />

an die neue Struktur angepasst, um die Vergleichbarkeit mit 20<strong>08</strong> zu gewährleisten.<br />

Der <strong>ÖBB</strong>-Konzern hat sich bei folgenden erst in späteren Berichtsperioden verpflichtend anzuwendenden Standards<br />

und Interpretationen dazu entschlossen, von einem möglichen Wahlrecht zur vorzeitigen Anwendung keinen Gebrauch<br />

zu machen.<br />

IFRIC 12 „Service Concession Arrangements“<br />

IFRIC 12 wurde am 30.11.2006 veröffentlicht und ist erstmalig für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach<br />

dem 1.1.20<strong>08</strong> beginnen. Gegenstand der Interpretation ist die Bilanzierung von Dienstleistungsvereinbarungen bei<br />

Unternehmen, die im Auftrag von Gebietskörperschaften öffentliche Leistungen, z.B. den Bau von Straßen, Flughäfen<br />

oder Energieversorgungsinfrastruktur, anbieten. Während die Verfügungsmacht über die Vermögenswerte bei der öffentlichen<br />

Hand verbleibt, ist das Unternehmen vertraglich zum Bau, zum Betrieb und zur Instandhaltung verpflichtet.


IFRIC 12 behandelt die Frage, wie die sich aus derartigen vertraglichen Vereinbarungen ergebenden Rechte und<br />

Pflichten zu bilanzieren sind. IFRIC 12 wurde bisher noch nicht in EU-Recht übernommen. Auch sind die Regelungen<br />

des IFRIC 12 für den <strong>ÖBB</strong>-Konzern derzeit nicht relevant.<br />

Amendments to IAS 23 „Borrowing Costs“<br />

Die Änderungen zu IAS 23 wurden am 29.3.2007 veröffentlicht, am 17.12.20<strong>08</strong> in EU-Recht übernommen und erstmals<br />

für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1.1.2009 beginnen. Die Änderungen eliminieren das<br />

Wahlrecht, Fremdkapitalzinsen im Rahmen der Anschaffung oder Herstellung von qualifizierten Vermögenswerten<br />

unmittelbar als Aufwand zu erfassen. In Zukunft sind solche Fremdkapitalzinsen in die Anschaffungs- oder Herstellungskosten<br />

von qualifizierten Vermögenswerten einzubeziehen.<br />

Aufgrund der verpflichtenden Anwendung des Standards IAS 23 ab dem 1.1.2009, wonach Fremdkapitalzinsen für<br />

qualifizierte Vermögenswerte zwingend zu aktivieren sind, wird erwartet, dass sich das Finanzergebnis in den nächsten<br />

Jahren um jährlich rd. 18,0 Mio. EUR verbessern wird.<br />

IFRIC 13 „Customer Loyalty Programmes“<br />

IFRIC 13 wurde am 28.6.2007 veröffentlicht, am 17.12.20<strong>08</strong> in EU-Recht übernommen und ist auf Geschäftsjahre<br />

anzuwenden, die am oder nach dem 1.7.20<strong>08</strong> beginnen. IAS 18.13 regelt grundsätzlich die separate Anwendung der<br />

Ansatzkriterien für die Erfassung von Umsatzerlösen für jeden einzelnen Geschäftsvorfall. Um den wirtschaftlichen Gehalt<br />

einzelner Geschäftsvorfälle zutreffend abzubilden, ist es in bestimmten Fällen erforderlich, die Ansatzkriterien auf<br />

einzeln abgrenzbare Bestandteile eines Geschäftsvorfalls anzuwenden. Solche Transaktionen werden dann auch als<br />

Mehrkomponentenverträge bezeichnet und die entsprechenden Umsätze zu unterschiedlichen Zeitpunkten erfasst.<br />

IFRIC 13 stellt nun klar, dass Kundenbindungsprogramme, bei denen später einlösbare Prämiengutschriften wie z.B.<br />

Treuepunkte oder Prämienmeilen vergeben werden, als Mehrkomponentenverträge zu bilanzieren sind. Die Regelungen<br />

des IFRIC 13 sind für den <strong>ÖBB</strong>-Konzern nicht relevant.<br />

IFRIC 14 „IAS 19 – The Limit on a Defined Benefit Asset, Minimum Funding Requirements<br />

and their Interaction“<br />

IFRIC 14 wurde am 5.7.2007 veröffentlicht, am 17.12.20<strong>08</strong> in EU-Recht übernommen und ist auf Geschäftsjahre<br />

anzuwenden, die am oder nach dem 1.7.20<strong>08</strong> beginnen. IAS 19.58 beschränkt die Bewertung der Vermögenswerte<br />

eines leistungsorientierten Plans auf den Barwert eines wirtschaftlichen Nutzens in Form von Rückerstattungen aus<br />

dem Plan oder Minderung künftiger Beitragszahlungen an den Plan („asset ceiling“). IFRIC 14 regelt die Auswirkungen<br />

von Mindestfinanzierungsvorschriften für Pensionspläne auf die in IAS 19.58 festgelegte Bewertungsobergrenze für<br />

leistungsorientierte Vermögenswerte oder Schulden und stellt in diesem Zusammenhang verschiedene Sachverhalte<br />

klar. Insbesondere werden die Bestimmung der Obergrenze des Überschussbetrags eines Pensionsfonds, der nach<br />

IAS 19 als Vermögenswert angesetzt werden kann, die Auswirkung gesetzlicher oder vertraglicher Mindestfinanzierungsvorschriften<br />

auf Vermögenswerte oder Schulden eines Plans und Bedingungen für den Ansatz einer Schuld aus<br />

Mindestfinanzierungsverpflichtungen geklärt. Die Regelungen des IFRIC 14 sind für den <strong>ÖBB</strong>-Konzern nicht relevant.<br />

Amendments to IAS 1 „Presentation of Financial Statements: A Revised Presentation“<br />

Die Änderungen zu IAS 1 wurden am 6. September 2007 veröffentlicht, am 18.12.20<strong>08</strong> in EU-Recht übernommen<br />

und sind auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1.1.2009 beginnen. Die Änderungen betreffen im<br />

Wesentlichen geänderte Bezeichnungen für Gewinn-und-Verlust-Rechnung, Bilanz und Kapitalflussrechnung, die Einführung<br />

eines Rechenwerks für bestimmte Eigenkapitalveränderungen („Statement of Comprehensive Income“) und<br />

die Verpflichtung zur Offenlegung einer Eröffnungsbilanz für die erste von einer rückwirkenden Bilanzierungsänderung<br />

betroffene dargestellte Periode. Die Änderungen zu IAS 1 sind für den <strong>ÖBB</strong>-Konzern relevant.<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

133


134<br />

Revised IFRS 1 – First Time Adoption of IFRS<br />

Am 27.11.20<strong>08</strong> wurde vom IASB die überarbeitete Version von IFRS 1 – First Time Adoption of IFRS veröffentlicht.<br />

Der überarbeitete IFRS 1 ersetzt den gegenwärtigen IFRS 1 und ist für Unternehmen anwendbar, die ab dem 1.1.2009<br />

erstmalig einen IFRS-Abschluss erstellen. Die Veränderungen betreffen ausschließlich den formalen Aufbau von IFRS 1,<br />

der Inhalt bleibt hingegen unverändert. Es werden die allgemeinen und die spezifischen Regelungen des Standards<br />

voneinander getrennt, da zahlreiche Änderungen anderer bzw. neuer Standards den bisherigen IFRS 1 (rev. 2003) zunehmend<br />

komplexer und weniger übersichtlich gemacht hatten. So sind nun im Hauptteil die allgemeinen Regelungen<br />

wie z.B. Anwendungsbereich, allgemeine Ansatz- und Bewertungsvorschriften zusammengefasst, die spezifischen<br />

Regelungen zur Befreiung und Ausnahmen von Regelungen einzelner IFRS sind hingegen in den verschiedenen Anhängen<br />

am Ende von IFRS 1 dargestellt. Ziel ist es, durch die neue Struktur die Klarheit und Anwendbarkeit des Standards<br />

zu verbessern. Eine frühere Anwendung ist zulässig. Das EU-Endorsement stand am Bilanzstichtag noch aus.<br />

Revised IFRS 3 „Business Combinations“ and Amendments to IAS 27<br />

„Consolidated and Separate Financial Statements”<br />

Die Überarbeitung von IFRS 3 erfolgte zusammen mit einer Änderung von IAS 27 im Rahmen der zweiten Phase des<br />

Projekts Business Combinations. Die Überarbeitung von IFRS 3 sowie die Änderungen zu IAS 27 wurden am 10.1.20<strong>08</strong><br />

veröffentlicht und sind erstmals für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1.7.2009 beginnen. Danach<br />

erweitert sich der Anwendungsbereich auf Unternehmenszusammenschlüsse von Gegenseitigkeitsunternehmen und<br />

solche ohne Gegenleistung. Zusammenschlüsse von Unternehmen unter gemeinsamer Kontrolle sind ausgenommen.<br />

Zukünftig werden die mit einem Unternehmenserwerb verbundenen Kosten für die Ausgabe von Schuld- bzw. Eigenkapitaltiteln<br />

in Übereinstimmung mit IAS 39 bzw. IAS 32 erfasst. Alle anderen erwerbsbezogenen Aufwendungen<br />

werden als Aufwand erfasst. Des Weiteren wird das Wahlrecht zur „Full-Goodwill-Methode“ eingeführt, wonach ein<br />

Unternehmen 100% am Geschäfts- oder Firmenwert des erworbenen Unternehmens und nicht nur den Anteil des<br />

Erwerbers bilanzieren darf, mit einem entsprechend höheren Ausweis nicht kontrollierender Anteile am erworbenen,<br />

neubewerteten Nettovermögen. Bei sukzessivem Erwerb finden Goodwillbestimmung und Neubewertung der Nettovermögenswerte<br />

erst zum Zeitpunkt der Beherrschung statt. Sämtliche darauf folgenden Transaktionen zwischen dem<br />

Mutterunternehmen und den nicht kontrollierenden Anteilen werden als reine Eigenkapitaltransaktionen behandelt.<br />

Amendments to IFRS 2 „Share-based Payment: Vesting Conditions and Cancellations“<br />

Die Änderungen zu IFRS 2 wurden am 17.1.20<strong>08</strong> veröffentlicht, am 17.12.20<strong>08</strong> in EU-Recht übernommen und sind<br />

erstmals für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1.1.2009 beginnen. Ziel der Überarbeitung war es,<br />

die Begriffe Ausübungsbedingungen und Annullierungen genauer zu definieren. Demnach umfassen Ausübungsbedingungen<br />

lediglich erfolgs- und leistungsabhängige Bedingungen. Andere Aspekte einer anteilsbasierten Vergütung<br />

stellen keine Ausübungsbedingung dar und sind in den Fair Value der anteilsbasierten Vergütung zum Bewilligungszeitpunkt<br />

einzubeziehen. Sämtliche Annullierungen, obgleich sie durch das Unternehmen oder andere Parteien erfolgen,<br />

sollten die gleiche Bilanzierungsweise erfahren. Die Änderungen zu IFRS 2 sind für den <strong>ÖBB</strong>-Konzern nicht<br />

relevant.<br />

Amendments to IAS 32 and IAS 1 „Puttable Financial Instruments and Obligations Arising on Liquidation”<br />

Die Änderungen zu IAS 32 und IAS 1 wurden am 14.2.20<strong>08</strong> veröffentlicht und sind erstmals für Geschäftsjahre anzuwenden,<br />

die am oder nach dem 1.1.2009 beginnen. Infolge dieser Änderungen werden einige Finanzinstrumente,<br />

die bisher die Definition einer finanziellen Verbindlichkeit erfüllten, künftig als Eigenkapital klassifiziert, weil sie den<br />

nachrangigsten Anspruch auf das Nettovermögen des Unternehmens darstellen. Hierfür ist jedoch detaillierten Anforderungen<br />

zu genügen. Die Änderungen zu IAS 32 und IAS 1 sind für den <strong>ÖBB</strong>-Konzern relevant, wurden zum Stichtag<br />

aber noch nicht in EU-Recht übernommen.


Improvements to IFRS durch das Annual Improvements Project<br />

Am 22.5.20<strong>08</strong> veröffentlichte der IASB im Rahmen seines ersten Annual Improvements Project Änderungen zu einer<br />

Reihe bestehender IFRS. Die Änderungen umfassen sowohl Anpassungen von Formulierungen in einzelnen IFRS zur<br />

Klarstellung der bestehenden Regelungen (terminologische oder redaktionelle Korrekturen), als auch Änderungen<br />

verschiedener IFRS mit Auswirkung auf den Ansatz, die Bewertung und den Ausweis von Geschäftsvorfällen. Die<br />

meisten der Änderungen treten für die Geschäftsjahre in Kraft, die am oder nach dem 1.1.2009 beginnen, sofern im<br />

jeweiligen Standard nicht gesondert geregelt. Eine prospektive Anwendung ist zulässig. Die Änderungen sind seitens<br />

des IASB verabschiedet worden, sind zum Bilanzstichtag aber noch nicht in europäisches Recht übernommen worden.<br />

Mögliche Auswirkungen durch entsprechende Umsetzung werden momentan durch den <strong>ÖBB</strong>-Konzern geprüft.<br />

Amendments to IFRS 1 and IAS 27 „Cost of an Investment in a subsidiary,<br />

jointly-controlled entity or associate“<br />

Die Änderungen zu IFRS 1 und IAS 27 wurden am 22.5.20<strong>08</strong> veröffentlicht und sind erstmals für Geschäftsjahre anzuwenden,<br />

die am oder nach dem 1.1.2009 beginnen. Anlass der Überarbeitungen war es, dass die rückwirkende<br />

Bestimmung der Anschaffungskosten und die Anwendung der Anschaffungskostenmethode nach IAS 27 bei erstmaliger<br />

Anwendung der IFRS in manchen Fällen nur mit unverhältnismäßigen Kosten erreicht werden kann. Daher dürfen<br />

IFRS-Erstanwender in Zukunft zur Bemessung der Anschaffungskosten einer Investition in Tochterunternehmen,<br />

Jointly controlled entities i.S.v. Gemeinschaftsunternehmen und assoziierte Unternehmen angenommene Anschaffungskosten<br />

verwenden. Des Weiteren wurde die Definition der Anschaffungskostenmethode aus IAS 27 entfernt<br />

und durch die Anforderung ersetzt, Dividenden als Erträge im separaten Abschluss des Investors darzustellen, womit<br />

eine Unterscheidung zwischen Dividenden vor bzw. nach Erwerb entfällt. Ebenso wird eine Ausnahmeregelung für<br />

Konzernumstrukturierungen eingefügt, nach der ein neues Mutterunternehmen zur Bestimmung des Wertansatzes<br />

die Buchwerte des bestehenden Unternehmens als Anschaffungskosten verwenden muss, sofern sich keine Veränderungen<br />

in den Eigentumsverhältnisse und dem Eigenkapital sowie Vermögenswerten und Schulden ergeben. Die<br />

Änderungen zu IFRS 1 und IAS 27 sind für den <strong>ÖBB</strong>-Konzern nicht relevant. Sie wurden zum Stichtag noch nicht in<br />

EU-Recht übernommen.<br />

IFRIC 15 „Agreements for the Construction of Real Estate“<br />

IFRIC 15 wurde am 3.7.20<strong>08</strong> veröffentlicht und ist auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1.1.2009<br />

beginnen. IFRIC 15 vereinheitlicht die Bilanzierungspraxis in allen Rechtskreisen hinsichtlich der Erfassung von Erträgen<br />

aus dem Verkauf von Einheiten (z.B. Wohnungen oder einzelne Häuser) seitens der Errichtungsgesellschaft, noch bevor<br />

die Errichtung abgeschlossen ist. Hierbei werden Leitlinien zur Verfügung gestellt, die eine eindeutige Zuordnung<br />

der jeweiligen Vereinbarung über die Errichtung von Immobilien zum Anwendungsbereich von IAS 11 „Construction<br />

Contracts“ oder aber IAS 18 „Revenue“ gewährleisten soll. Je nach Zuordnung werden auf diese Weise die Erträge<br />

aus der Errichtung zu unterschiedlichen Zeitpunkten erfasst. Die Regelungen des IFRIC 15 sind für den <strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

nicht relevant und wurden zum Stichtag noch nicht in EU-Recht übernommen.<br />

IFRIC 16 „Hedges of a Net Investment in a Foreign Operation”<br />

IFRIC 16 wurde am 3.7.20<strong>08</strong> veröffentlicht und ist auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1.10.20<strong>08</strong><br />

beginnen. Die Interpretation nimmt Bezug auf IAS 21 „The effects of changes in foreign exchange rates“ und IAS 39<br />

„Financial Instruments: Recognition and Measurement“ und behandelt die Thematik der Absicherung von Nettoinvestitionen<br />

in einen ausländischen Geschäftsbetrieb. Hierbei liegt der Schwerpunkt auf drei Fragestellungen. Zum einen<br />

wird angeführt, dass eine Fremdwährungsdifferenz lediglich als abgesichertes Risiko designiert werden darf, wenn die<br />

funktionale Währung des ausländischen Geschäftsbetriebs von der funktionalen Währung des Mutterunternehmens<br />

abweicht. Durch die Darstellungswährung im Konzernabschluss des Mutterunternehmens hingegen entsteht keine<br />

Risikoposition. Des Weiteren darf ein Sicherungsinstrument zur Absicherung einer Nettoinvestition in einen ausländischen<br />

Geschäftsbetrieb von jedem Unternehmen innerhalb des Konzerns gehalten werden. Wird die Investition vom<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

135


136<br />

Unternehmen veräußert, so erfolgt die Umgliederung der Beträge aus dem Eigenkapital in die Gewinn-und-Verlust-<br />

Rechnung zwar für das Sicherungsinstrument nach IAS 39, im Hinblick auf das Grundgeschäft ist jedoch IAS 21 anzuwenden.<br />

Die Regelungen des IFRIC 16 sind für den <strong>ÖBB</strong>-Konzern nicht relevant.<br />

Amendments to IAS 39 „Financial Instruments: Recognition and Measurement – Eligible Hedged Items”<br />

Die Änderungen zu IAS 39 wurden am 31.7.20<strong>08</strong> veröffentlicht und sind erstmals für Geschäftsjahre anzuwenden,<br />

die am oder nach dem 1.7.2009 beginnen. Grundgedanke der Änderungen ist es, zusätzliche Anwendungsleitlinien<br />

für die Designation von Sicherungsinstrumenten zur Verfügung zu stellen, da insbesondere bei der Behandlung eines<br />

einseitigen Risikos sowie der Berücksichtigung von Inflation innerhalb eines Sicherungsgeschäfts Uneinheitlichkeiten<br />

in der Praxis existieren. Die Änderungen zu IAS 39 sind für den <strong>ÖBB</strong>-Konzern nicht relevant.<br />

IFRIC 17 Distributions of Non-Cash Assets to Owners<br />

IFRIC 17 wurde am 27.11.20<strong>08</strong> veröffentlicht und tritt für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1.7.2009 beginnen<br />

in Kraft, eine frühere Anwendung ist zulässig. IFRIC 17 regelt Themen, wie ein Unternehmen andere Vermögenswerte<br />

als Zahlungsmittel zu bewerten hat, die es als Gewinnausschüttung an die Anteilseigner überträgt. Demnach ist<br />

eine Dividendenverpflichtung anzusetzen, wenn die Dividende von den zuständigen Organen genehmigt wurde und<br />

nicht mehr im Ermessen des Unternehmens steht. Diese Dividendenverpflichtung ist zum beizulegenden Zeitwert der<br />

zu übertragenden Nettovermögenswerte anzusetzen, die Differenz zwischen der Dividendenverpflichtung und dem<br />

Buchwert des zu übertragenden Vermögenswertes ist erfolgswirksam zu erfassen. Zusätzlich sind erweiterte Anhangangaben<br />

notwendig, wenn die für die Ausschüttung vorgesehenen Vermögenswerte der Definition eines aufgegebenen<br />

Geschäftsbereichs (IFRS 5) entsprechen. Die Regelungen des IFRIC 17 sind für den <strong>ÖBB</strong>-Konzern nicht relevant.<br />

Amendments to IAS 39 Reclassification of Financial Assets: Effective Date and Transition<br />

Das IASB veröffentlichte am 27.11.20<strong>08</strong> eine überarbeitete Fassung des am 13.10.20<strong>08</strong> veröffentlichten „Amendments<br />

to IAS 39 and IFRS 7: Reclassification of Financial Instruments“. Diese am 13.10.20<strong>08</strong> herausgegeben Änderungen<br />

betrafen die Umklassifizierung einiger Finanzinstrumente. Der Hintergrund der erneuten Überarbeitung<br />

ist die Klarstellung des Anwendungszeitpunktes der zum 13.10.20<strong>08</strong> veröffentlichten Änderungen. Hiernach treten<br />

Umklassifizierungen, die am oder nach dem 1.11.20<strong>08</strong> vorgenommen werden, ab dem Zeitpunkt der Umklassifizierung<br />

in Kraft und dürfen nicht zurückbezogen werden. Wurden die Umklassifizierungsregelungen vor dem 1.11.20<strong>08</strong><br />

angewendet, können diese bis zum 1.7.20<strong>08</strong> oder einem späteren Datum zurückgezogen werden. Allerdings können<br />

die Umklassifizierungsregelungen nicht vor dem 1.7.20<strong>08</strong> angewendet werden. Für die Anwendbarkeit dieser Änderungen<br />

innerhalb der EU bedarf es noch der Übernahme in EU-Recht.<br />

IFRS 7 Finanzinstrumente: Angaben<br />

Die Änderungen zum IFRS 7 Finanzinstrumente: Angaben betreffen im Wesentlichen verbesserte Anhangs angaben<br />

hinsichtlich Marktbewertungen (Fair Value Hierarchy) und des Liquiditätsrisikos. Die Änderungen sind für Geschäftsjahre,<br />

die am oder nach dem 1.1.2009 beginnen, anzuwenden, wobei keine Angaben für Vergleichsperioden<br />

erforderlich sind. Die Änderungen werden Einfluss auf die Anhangsangaben in Bezug auf Finanzinstrumente der<br />

Gruppe haben.<br />

IFRIC 18 Übertragung von Vermögenswerten von Kunden<br />

Die Interpretation stellt die Voraussetzungen für IFRS für Vereinbarungen betreffend die Übertragung von Vermögenswerten<br />

von Kunden klar, die zur Anbindung des Kunden an ein Netzwerk, für die Versorgung des Kunden mit Gütern<br />

oder Serviceleistungen (z.B.: Strom, Gas, Wasser) oder für beides verwendet werden müssen. IFRIC 18 ist für Übertragungen<br />

von Vermögenswerten, die nach dem 1.7.2009 stattfinden, anzuwenden. Es werden keine Auswirkungen auf<br />

den Konzernabschluss erwartet.


2.<br />

IFRIC 9 Neubeurteilung von eingebetteten Derivaten und IAS 39 – Finanzinstrumente:<br />

Ansatz und Bewertung<br />

Die Änderungen stellen klar, dass ein eingebettetes Derivat hinsichtlich der Trennungspflicht vom Grundvertrag bei<br />

Abschluss eines Vertrages zu beurteilen ist. Eine Neubeurteilung hat nur dann zu erfolgen, wenn die Vertragsbedingungen<br />

und die daraus resultierenden Zahlungsströme wesentlich geändert werden, oder wenn der Gesamtvertrag,<br />

der ursprünglich der Kategorie erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zugeordnet wurde, einer anderen Kategorie<br />

zugeordnet wird. Die Änderungen sind für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 30.6.2009 beginnen, anzuwenden.<br />

Es werden keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss erwartet.<br />

Der <strong>ÖBB</strong>-Konzern erwartet, dass die Anwendung der am Stichtag herausgegebenen, aber noch nicht in Kraft getretenen<br />

Standards in künftigen Perioden keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />

des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns haben wird.<br />

Konsolidierungsgrundsätze und Konsolidierungskreis<br />

Konsolidierungsgrundsätze<br />

Bilanzstichtag<br />

Sämtliche in den Konzernabschluss vollkonsolidierten Unternehmen haben einheitlich den Bilanzstichtag 31. Dezember.<br />

Währungsumrechnung<br />

Die in den Konzernabschlüssen einbezogenen Jahresabschlüsse der ausländischen Tochtergesellschaften werden nach<br />

der modifizierten Stichtagskursmethode umgerechnet. Die Eigenkapitalposten werden mit historischen Kursen des<br />

Erstkonsolidierungsstichtags, die übrigen Bilanzposten mit den Fremdwährungs-Referenzkursen der Österreichischen<br />

Nationalbank (ÖNB) des Bilanzstichtags bewertet. Die Umrechnung der Posten der Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />

erfolgt mit Jahresdurchschnittskursen.<br />

Die sich aus den unterschiedlichen Kursen in der Bilanz ergebenden Umrechnungsdifferenzen wurden als eigener Posten<br />

„Währungsumrechnungsdifferenz“ ausgewiesen. Nicht realisierte Währungsumrechnungsdifferenzen, die durch<br />

Wechselkursschwankungen zwischen Einbuchungen der Transaktion und dem Bilanzstichtag entstehen, werden erfolgswirksam<br />

erfasst und in den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen ausgewiesen.<br />

Nachdem das Hauptabsatzgebiet des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns in Österreich liegt, werden die Umsätze nur zu einem geringen<br />

Teil in anderen Währungen getätigt. Die Wechselkurse wesentlicher Währungen haben sich wie folgt entwickelt<br />

(Quelle: Referenzkurse der Europäischen Zentralbank (EZB) gemäß www.oenb.at):<br />

Stichtagskurs Jahresdurchschnittskurs<br />

in EUR gerundet 31.12.20<strong>08</strong> 31.12.2007 20<strong>08</strong> 2007<br />

Bulgarische Lew (BGN) 1,956 1,956 1,956 1,956<br />

Schweizer Franken (CHF) 1,485 1,655 1,587 1,643<br />

Tschechische Kronen (CZK) 26,875 26,628 24,946 27,766<br />

Japanische Yen (JPY) 126,140 164,930 152,450 161,250<br />

Kroatische Kuna (HRK) 7,356 7,331 7,224 7,338<br />

Ungarische Forint (HUF) 266,700 253,730 251,510 251,350<br />

Polnische Zloty (PLN) 4,154 3,594 3,512 3,784<br />

Rumänische Leu (RON) 4,023 3,6<strong>08</strong> 3,683 3,335<br />

Russische Rubel (RUB) 41,283 35,986 36,421 35,018<br />

Slowakische Kronen (SKK) 30,126 33,583 31,262 33,775<br />

Neue Türkische Lire (TRY) 2,149 1,717 1,906 1,786<br />

US-Dollar (USD) 1,392 1,472 1,471 1,371<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

137


138<br />

Konsolidierung<br />

Tochterunternehmen<br />

Tochterunternehmen sind alle Unternehmen, bei denen der <strong>ÖBB</strong>-Konzern die Kontrolle über die Finanz- und Geschäftspolitik<br />

innehat, indem ein Stimmrechtsanteil von mehr als 50% ausgeübt werden kann. Bei der Beurteilung,<br />

ob Kontrolle vorliegt, werden Existenz und Auswirkung potenzieller Stimmrechte, die aktuell ausübbar oder umwandelbar<br />

sind, berücksichtigt. Tochterunternehmen werden von dem Zeitpunkt an in den Konzernabschluss einbezogen<br />

(Vollkonsolidierung), ab dem die Kontrolle auf den <strong>ÖBB</strong>-Konzern übergegangen ist. Sie werden zu dem Zeitpunkt<br />

endkonsolidiert, ab dem die Kontrolle endet. Die Bilanzierung erworbener Tochterunternehmen erfolgt nach der<br />

Erwerbsmethode.<br />

Beim Unternehmenserwerb werden die Vermögenswerte und Schulden der erworbenen Tochterunternehmen mit<br />

ihren beizulegenden Zeitwerten zum Erwerbszeitpunkt bewertet. Übersteigen die Anschaffungskosten des Unternehmenserwerbs<br />

die beizulegenden Zeitwerte der erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden, so wird<br />

der Unterschiedsbetrag als Firmenwert ausgewiesen. Negative Unterschiedsbeträge zwischen den Anschaffungskosten<br />

und den erworbenen identifizierbaren Vermögenswerten und Schulden (d.h. ein Abschlag beim Erwerb) werden<br />

zum Erwerbszeitpunkt ertragswirksam erfasst.<br />

Die Ergebnisse der im Laufe des Jahres erworbenen oder veräußerten Tochterunternehmen werden entsprechend vom<br />

effektiven Erwerbszeitpunkt oder bis zum effektiven Abgangszeitpunkt in die Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />

einbezogen.<br />

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden werden im <strong>ÖBB</strong>-Konzern einheitlich von den Tochtergesellschaften angewendet.<br />

Assoziierte Unternehmen<br />

Ein assoziiertes Unternehmen ist ein Unternehmen, auf welches der <strong>ÖBB</strong>-Konzern maßgeblichen Einfluss auf<br />

dessen finanz- und geschäftspolitischen Entscheidungsprozessen ausüben kann, wobei weder Beherrschung noch<br />

gemeinschaftliche Beherrschung vorliegen. Dies liegt grundsätzlich bei einem Stimmrechtsanteil zwischen 20%<br />

und 50% vor.<br />

Anteile an assoziierten Unternehmen werden im Konzernabschluss unter Anwendung der Equity-Methode einbezogen,<br />

soweit diese nicht als zur Veräußerung gehalten klassifiziert werden. Die erstmalige Erfassung erfolgt zu Anschaffungskosten,<br />

die um Veränderungen des Anteils des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns am Reinvermögen nach dem Erwerbszeitpunkt<br />

sowie Verluste durch Wertminderungen angepasst werden. Verluste, die den Anteil des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns an assoziierten<br />

Unternehmungen übersteigen, werden nicht erfasst, wenn keine Verpflichtung zu Nachschüssen besteht.<br />

Übersteigen die Anschaffungskosten des Unternehmenserwerbs für den Anteil des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns die beizulegenden<br />

Zeitwerte der identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden des assoziierten Unternehmens im Erwerbszeitpunkt,<br />

wird der Unterschiedsbetrag als Geschäfts- oder Firmenwert im Rahmen des Beteiligungsansatzes bilanziert. Unterschreiten<br />

die Anschaffungskosten des Unternehmenserwerbs für den Anteil des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns die beizulegenden<br />

Zeitwerte der identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden im Erwerbszeitpunkt (d.h. ein Abschlag beim Erwerb),<br />

so wird der Unterschiedsbetrag in der Periode des Erwerbs ertragswirksam erfasst.<br />

Kapitalkonsolidierung<br />

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Erwerbsmethode durch Verrechnung der Anschaffungskosten der Anteile<br />

mit dem Konzernanteil am neubewerteten Eigenkapital der konsolidierten Tochterunternehmen zum Zeitpunkt<br />

des Erwerbs. Daraus resultierende aktivische Unterschiedsbeträge werden, soweit eine Zuordnung zu einzelnen


Vermögensgegenständen oder Schulden nicht möglich ist, als Firmenwert unter den immateriellen Vermögenswerten<br />

ausgewiesen. Minderheitenanteile am Eigenkapital und am Ergebnis von Gesellschaften sind gesondert angegeben.<br />

Schuldenkonsolidierung<br />

Im Rahmen der Schuldenkonsolidierung werden Ausleihungen, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, andere<br />

Forderungen und Rechnungsabgrenzungsposten mit den korrespondierenden Verbindlichkeiten und Rückstellungen<br />

zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen aufgerechnet.<br />

Aufwands- und Ertragskonsolidierung<br />

Sämtliche konzerninterne Aufwendungen und Erträge werden im Zuge der Aufwands- und Ertragskonsolidierung eliminiert.<br />

Im Falle von Anlagenerstellungen im <strong>ÖBB</strong>-Konzern werden die darauf entfallenden Umsatzerlöse in aktivierte<br />

Eigenleistungen umgegliedert.<br />

Zwischenergebniseliminierung<br />

Im Konzernabschluss der beiden Berichtsjahre wurden Gewinne aus internen Anlagenverkäufen und im <strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

selbst erstellten Anlagen eliminiert. Unrealisierte Gewinne aus Transaktionen zwischen Konzernunternehmen werden<br />

eliminiert.<br />

Konsolidierungskreis<br />

Der Konsolidierungskreis umfasst neben der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG 73 (Vj: 65) weitere vollkonsolidierte und 14 (Vj: 17) nach<br />

der Equity-Methode einbezogene Unternehmen, somit insgesamt 88 (Vj: 83) Unternehmen. Die in den Konzernabschluss<br />

einbezogenen Unternehmen sowie jene Unternehmen, die nicht konsolidiert werden, sind in Erläuterung 36<br />

angeführt. Dort sind alle Beteiligungen des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns mit dem buchmäßigen Eigenkapital, dem Jahresergebnis<br />

und der rechtlichen Begründung der Einbeziehung bzw. Nichteinbeziehung in den Konsolidierungskreis angegeben.<br />

Jene Gesellschaften, die in den Jahren 2007 und 20<strong>08</strong> konsolidiert wurden, bzw. bei denen die Konsolidierungsart<br />

geändert wurde, sind in der Beteiligungsliste in Erläuterung 37 gesondert bezeichnet.<br />

Der Konsolidierungskreis ist so abgegrenzt, dass der Konzernabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-,<br />

Finanz- und Ertragslage des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns vermittelt. Bei den nicht in den Vollkonsolidierungskreis einbezogenen<br />

Unternehmen handelt es sich um Unternehmen mit geringem Geschäftsvolumen, wobei der Umsatz und die Eigenkapitalien<br />

insgesamt unter 1% der Konzernwerte liegen.<br />

Änderung des Konsolidierungskreises in den Jahren 2007 und 20<strong>08</strong><br />

Der Konsolidierungskreis hat sich wie folgt entwickelt:<br />

Konsolidierungskreis Vollkonsolidierung<br />

Konsolidierung nach<br />

der Equity-Methode Gesamt<br />

Stand zum 1.1.2007 69 17 86<br />

davon ausländische Gesellschaften 25 11 36<br />

Zugänge 1 1 2<br />

Verschmelzungen -4 0 -4<br />

Abgang 0 -1 -1<br />

Stand zum 31.12.2007 66 17 83<br />

davon ausländische Gesellschaften 21 11 32<br />

Zugänge 10 0 10<br />

Verschmelzungen -4 0 -4<br />

Wechsel der Konsolidierungsmethode 3 -3 0<br />

Abgang (Endkonsolidierung) -1 0 -1<br />

Stand zum 31.12.20<strong>08</strong> 74 14 88<br />

davon ausländische Gesellschaften 28 11 39<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

139


140<br />

3.<br />

Per 31.12.20<strong>08</strong> wurde das Tochterunternehmen Express-Interfracht Deutschland GmbH, 60329 Frankfurt am Main,<br />

endkonsolidiert. Zur Akquisition der MÁV Cargo Gruppe und zu den übrigen Änderungen im Jahr 20<strong>08</strong> wird auf Erläuterung<br />

32 verwiesen. Im Jahr 2007 gab es keine Effekte aus der Veränderung des Konsolidierungskreises, nachdem es<br />

sich bei dem Zugang zum Konsolidierungskreis um ein vom <strong>ÖBB</strong>-Konzern gegründetes Unternehmen handelt.<br />

Auswirkungen der Konsolidierungskreisänderungen auf Vermögens- und Ertragslage<br />

Die beschriebenen Konsolidierungskreisänderungen wirken sich wie folgt auf den Konzernabschluss aus:<br />

Änderung Organisch inkl.<br />

Bilanzentwicklung Organisch inkl. Konsolidierungskreis Währungs- u. Konsoli-<br />

in Mio. EUR gerundet 31.12.2006 Währungseffekte 31.12.2007 Abgang Zugang dierungseffekte 31.12.20<strong>08</strong><br />

Langfristige Vermögenswerte 12.158,8 1.868,7 14.027,5 0,0 215,1 2.387,5 16.630,1<br />

Kurzfristige Vermögenswerte 1.223,0 198,7 1.421,7 1,3 113,6 66,9 1.600,9<br />

Bilanzsumme 13.381,8 2.067,4 15.449,2 1,3 328,7 2.454,4 18.231,0<br />

Eigenkapital 2.844,2 96,4 2.940,6 -0,3 120,3 -1.125,2 1.936,0<br />

Langfristige Verbindlichkeiten 8.425,1 2.212,6 10.637,7 0,0 84,6 2.905,4 13.627,7<br />

Kurzfristige Verbindlichkeiten 2.112,5 -241,6 1.870,9 1,6 123,8 674,2 2.667,3<br />

Bilanzsumme 13.381,8 2.067,4 15.449,2 1,3 328,7 2.454,4 18.231,0<br />

Erweiterung Organisch Änderung<br />

GuV-Entwicklung Konsoli- inkl. Konsoli- Organisch inkl.<br />

in Mio. EUR gerundet 2006 dierungskreis Währungseffekte 2007 dierungskreis Währungseffekte 20<strong>08</strong><br />

Gesamterträge 4.990,2 55,4 475,8 5.521,4 22,9 286,7 5.831,0<br />

Gesamtaufwendungen -4.637,0 -51,1 -319,7 -5.007,8 -19,2 -752,8 -5.779,8<br />

Finanzergebnis -254,4 -1,2 -213,6 -469,2 0,0 -551,9 -1.021,1<br />

Aufgrund Erstkonsolidierungen im Berichtsjahr wurden stille Reserven in den immateriellen Vermögenswerten über<br />

rd. 3,7 Mio. EUR aktiviert, die über die planmäßige Nutzungsdauer abgeschrieben werden. Aktive Unterschiedsbeträge<br />

über rd. 275,2 Mio. EUR wurden als Goodwill ausgewiesen (Erläuterung 32), Unterschiedsbeträge über rd. 1,7<br />

Mio. EUR wurden im sonstigen betrieblichen Aufwand, bzw. über rd. 1,0 Mio. EUR im sonstigen betrieblichen Ertrag<br />

ergebniswirksam ausgewiesen.<br />

Zusammenfassung der wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

Sachanlagen<br />

Die Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt. Die Anschaffungs- und Herstellungskosten<br />

enthalten bestimmte Aufwendungen, die während der Errichtung bzw. des Ausbaus des Schieneninfrastrukturnetzes<br />

anfallen, wie zum Beispiel Material- und Personalaufwendungen, direkt zurechenbare fixe und variable<br />

Gemeinkosten, sowie den Barwert der Verpflichtungen aus dem Abbruch und dem Abräumen von Vermögenswerten<br />

sowie der Wiederherstellung von Standorten. Umsatzsteuer, die von Lieferanten in Rechnung gestellt wird und zum<br />

Vorsteuerabzug berechtigt, ist nicht Bestandteil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten. Auf Basis eines Finanzierungsleasings<br />

gemietete Sachanlagen werden mit dem Barwert der Mindestleasingraten oder dem niedrigeren<br />

Marktwert angesetzt.<br />

Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens werden linear über die geschätzte wirtschaftliche Nutzungsdauer<br />

berechnet. Geleaste Sachanlagen (Finanzierungsleasing) und Einbauten in fremden Gebäuden werden linear<br />

über den jeweils kürzeren Zeitraum aus Leasingdauer und wirtschaftlicher Nutzungsdauer der Sachanlagen abgeschrieben.


Die wirtschaftliche Nutzungsdauer beträgt für:<br />

Jahre<br />

Unterbau 20 – 150<br />

Hochbau 25 – 80<br />

Starkstrom- und Beleuchtungsanlagen 15 – 35<br />

Oberbau 25 – 30<br />

Sicherungs- und Fernmeldeanlagen 4 – 30<br />

Fahrpark 8 – 25<br />

Geräte und Werkzeuge 4 – 20<br />

Maschinen und maschinelle Anlagen 9 – 15<br />

Instandhaltung und Reparaturen werden im Jahr des Anfalls als laufender Aufwand gebucht, Ersatz- sowie wertsteigernde<br />

Investitionen werden aktiviert. Nicht aktiviert werden Fremdkapitalzinsen. Bei Anlagenabgängen werden die<br />

Anschaffungskosten und die kumulierten Abschreibungen in den Büchern als Abgang erfasst, wobei die Differenz<br />

zwischen dem Nettoveräußerungserlös und dem Buchwert erfolgswirksam in den sonstigen betrieblichen Erträgen<br />

oder Aufwendungen erfasst wird. Die dargestellten Nutzungsdauern und Abschreibungsmethoden gelten auch für<br />

jene Vermögenswerte, die im Posten „Als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien“ ausgewiesen werden.<br />

Kostenbeiträge zu Vermögenswerten<br />

Der <strong>ÖBB</strong>-Konzern erhält öffentliche Zuwendungen, die grundsätzlich vermögenswertbezogen gewährt werden. Die<br />

Zuwendungen werden bilanziell erfasst, sofern Sicherheit darüber besteht, dass die Zuwendung erfolgen wird und<br />

die notwendigen Bedingungen für den Erhalt der Zuwendungen erfüllt werden. Die vermögenswertorientierten Zuwendungen,<br />

vor allem Kostenbeiträge werden direkt aktivseitig von den bezuschussten Vermögenswerten abgesetzt.<br />

In der Gewinn-und-Verlust-Rechnung werden die Abschreibungen gekürzt um die Erträge aus der Auflösung der<br />

Kostenbeiträge ausgewiesen.<br />

Wertminderung von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten<br />

Methodischer Aufbau<br />

Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte mit beschränkter Nutzungsdauer werden auf Wertminderungen untersucht,<br />

wenn Ereignisse oder Änderungen der Verhältnisse darauf hinweisen, dass der Buchwert eines Vermögenswertes<br />

über dem Marktwert liegt. Die Werthaltigkeitsprüfung wird dabei für alle Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerte<br />

durchgeführt. Entsprechend den Vorschriften des IAS 36 wird ein Aufwand aus Wertminderung erfasst, wenn<br />

der Buchwert über dem höheren Marktwert abzüglich Veräußerungskosten oder dem Nutzungswert liegt. Der Marktwert<br />

nach Abzug von Veräußerungskosten entspricht jenem Betrag, der in einer fremdüblichen Verkaufstransaktion<br />

erzielbar ist, abzüglich der Veräußerungskosten. Der Nutzungswert entspricht den geschätzten künftigen abgezinsten<br />

Netto-Zahlungsströmen, die aus der fortgesetzten Nutzung eines Vermögenswertes und seinem Abgang am Ende der<br />

Nutzungsdauer zu erwarten sind. Wertminderungen werden unter den „Abschreibungen“ erfasst.<br />

Zur Durchführung der Werthaltigkeitsprüfung wird von der Gesellschaft der Nutzungswert berechnet. Der Nutzungswert<br />

entspricht den geschätzten künftigen Netto-Zahlungsströmen der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten auf<br />

Basis der Geschäftspläne, die aus bisherigen Ergebnissen und den besten Schätzungen des Vorstandes bezüglich künftiger<br />

Entwicklungen abgeleitet wurden. Die in den Geschäftsplänen angenommenen Wachstumsraten spiegeln die<br />

gewichteten durchschnittlichen Wachstumsraten auf Basis der Marktschätzungen wider. Zahlungsstromprognosen,<br />

die über den Zeitraum des Geschäftsplanes hinausgehen, werden auf Basis einer Langfristplanung für die nachfolgenden<br />

drei Jahrzehnte ermittelt und übersteigen nicht die langfristige gewichtete durchschnittliche Wachstumsrate des<br />

Landes, in dem die zahlungsmittelgenerierende Einheit tätig ist.<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

141


142<br />

Liegt der erzielbare Betrag dabei über dem Buchwert, dann liegt für die betreffende zahlungsmittelgenerierende<br />

Einheit keine Wertminderung vor. Wenn der erzielbare Betrag der zahlungsmittelgenerierenden Einheit geringer ist<br />

als der Buchwert, dann wird für diese Einheit ein Aufwand aus Wertminderung erfasst. Die Wertminderung wird den<br />

Vermögenswerten der zahlungsmittelgenerierenden Einheit zugeordnet und auf diese entsprechend deren Buchwerten<br />

verteilt. Die Buchwertminderungen stellen Aufwendungen aus der Wertminderung dar.<br />

Gibt es einen Anhaltspunkt dafür, dass eine Wertminderung nicht mehr vorliegt, dann hat die Gesellschaft die Wertminderung<br />

ganz oder teilweise rückgängig zu machen.<br />

Nach Verabschiedung der Mittelfristplanungen im Aufsichtsrat wird regelmäßig überprüft, ob ein auslösendes Ereignis<br />

für eine Wertminderung vorliegt. Sollten unterjährig aktuelle Erkenntnisse aus der Geschäftsentwicklung oder Prämissenveränderungen<br />

eine wesentliche Veränderung des Nutzungswerts vermuten lassen, werden zusätzliche Überprüfungen<br />

vorgenommen.<br />

Struktur der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten<br />

Jede zahlungsmittelgenerierende Einheit besteht aus einer, einem Teil oder einer Anzahl von rechtlich selbständigen<br />

Unternehmen. Die Abgrenzungskriterien für die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten orientieren sich an der Struktur<br />

des operativen Geschäfts und entsprechen den Geschäftsfeldern bzw. Geschäftstätigkeiten (Teilkonzerne) des<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzerns.<br />

Berechnungsprämisse<br />

Zur Diskontierung wird ein gewichteter durchschnittlicher Kapitalkostensatz herangezogen, der den Verzinsungsanspruch<br />

des Kapitalmarkts für die Überlassung von Fremd- und Eigenkapital gegenüber dem <strong>ÖBB</strong>-Konzern widerspiegelt.<br />

Risiken und Steuern werden durch verschiedene Abschläge berücksichtigt. Für die zahlungsmittelgenerierende<br />

Einheit <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau wurde ein Diskontierungszinssatz in Höhe von 4,79% (Vj: 4,85%) verwendet,<br />

nachdem sich dieser Teilbereich hauptsächlich durch Anleihen finanziert. Für die übrigen zahlungsmittelgenerierenden<br />

Einheiten wurden folgende Diskontierungszinssätze angewendet.<br />

Übrige zahlungsmittelgenerierende Einheiten 31.12.2007 31.12.20<strong>08</strong> Österreich 31.12.20<strong>08</strong> Ungarn<br />

Diskontierungssatz vor Steuern bis 2014 7,2% 7,0% 15,6%<br />

Wachstumsabschlag und Sicherheitszuschläge -1,0% -0,8% -4,7 bis 4,8%<br />

Diskontierungszinssatz vor Steuern ab 2015 (ewige Rente) 6,2% 6,2% 10,8 bis 10,9%<br />

Aufgrund des Risiko- und Ressourcenverbunds innerhalb des restlichen <strong>ÖBB</strong>-Konzerns wurde der Kapitalkostensatz<br />

konzerneinheitlich verwendet. In den Cash-Flow-Prognosen sind konzerninterne Transferpreise auf Basis marktgerechter<br />

Einschätzungen der beteiligten Gesellschaften berücksichtigt. Für die Cash-Flow-Prognosen nach dem Planungszeitraum<br />

(Ansatz einer ewigen Rente) wurden der Wertminderungsprüfung Wachstumsraten unterstellt, die einer<br />

realistischen Einschätzung der spezifischen Marktentwicklung entsprechen.<br />

Wertminderung von Equity-Beteiligungen<br />

Im Anschluss an die Fortschreibung des Equity-Werts ist gem. IAS 28.31 zu jedem Bilanzstichtag zu überprüfen, ob<br />

entsprechend IAS 39.58 ff objektive Hinweise für eine zusätzliche Wertminderung des Equity-Wertes vorliegen. Bei<br />

Vorliegen von Indikatoren ist der erzielbare Betrag der Beteiligung gem. IAS 36, Wertminderung von Vermögenswerten,<br />

zu ermitteln. Ist eine Wertminderung eingetreten, ist die Beteiligung entsprechend abzuwerten.


Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte (IFRS 5)<br />

Zum Verkauf gehaltene Vermögenswerte werden gemäß IFRS 5 („Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte<br />

und aufgegebene Geschäftsbereiche“) mit dem Buchwert oder dem niedrigeren Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten<br />

bewertet. Vermögenswerte, die als zur Veräußerung gehalten eingestuft werden, werden keiner weiteren<br />

Abschreibung unterzogen und als gesonderter Posten in der Bilanz ausgewiesen. Gewinne oder Verluste aus dem<br />

Verkauf von Anlagevermögen, das zur Veräußerung gehalten ist, werden zusammen mit den Gewinnen und Verlusten<br />

aus dem Abgang von Anlagen als sonstiger betrieblicher Ertrag oder Aufwand ausgewiesen.<br />

Immaterielle Vermögenswerte<br />

Firmenwert<br />

Der Firmenwert stellt den Überschuss der Anschaffungskosten des Unternehmenserwerbs über den beizulegenden<br />

Zeitwert der Anteile des Konzerns am Nettovermögen des erworbenen Unternehmens zum Erwerbszeitpunkt dar. Ein<br />

durch Unternehmenserwerb entstandener Firmenwert wird unter den immateriellen Vermögenswerten bilanziert. Der<br />

bilanzierte Goodwill wird einem jährlichen Werthaltigkeitstest unterzogen und mit seinen ursprünglichen Anschaffungskosten<br />

abzüglich kumulierter Wertminderungen bewertet. Wertaufholungen sind unzulässig. Der Goodwill wird<br />

zum Zweck des Werthaltigkeitstests auf zahlungsmittelgenerierende Einheiten aufgeteilt. Die Aufteilung erfolgt auf<br />

diejenigen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten bzw. Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, von denen<br />

erwartet wird, dass sie aus dem Zusammenschluss, bei dem der Goodwill entstand, Nutzen ziehen.<br />

Sonstige immaterielle Vermögenswerte<br />

Der <strong>ÖBB</strong>-Konzern bilanziert keine sonstigen immateriellen Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer. Abschreibbare<br />

immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige lineare<br />

Abschreibungen, angesetzt. Den planmäßigen linearen Abschreibungen liegen folgende Nutzungsdauern zugrunde:<br />

Jahre<br />

Kostenbeiträge an verbundene Unternehmen 2–150<br />

Konzessionen 4–20<br />

Software 2–20<br />

Kostenbeiträge an Dritte 3–20<br />

Sonstige immaterielle Vermögenswerte 5–30<br />

Kostenbeiträge werden grundsätzlich über die Nutzungsdauer des bezuschussten Vermögenswertes abgeschrieben.<br />

Hinsichtlich der Wertminderung wird auf Erläuterung 9 hingewiesen.<br />

Originäre Finanzinstrumente<br />

Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden angesetzt, wenn die Gesellschaft vertragliche Vereinbarungen<br />

über ein Finanzinstrument trifft. Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, sobald die Gesellschaft die Verfügungsgewalt<br />

über das vertraglich zugesicherte Finanzinstrument verliert. Finanzielle Verbindlichkeiten werden ausgebucht,<br />

wenn die vertragliche Verpflichtung erlischt. Reguläre Käufe und Verkäufe von finanziellen Vermögenswerten<br />

werden am Abrechnungstag erfasst. Derivative Finanzinstrumente werden am Abschlusstag (Handelstag) erfasst.<br />

Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden mit dem beizulegenden Wert der erhaltenen oder erbrachten<br />

Leistung angesetzt. Transaktionskosten werden bei der erstmaligen Ermittlung des beizulegenden Wertes<br />

berücksichtigt, außer bei jenen Finanzinstrumenten, die als „held for trading“ klassifiziert werden.<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

143


144<br />

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente<br />

Die Gesellschaft weist Kassenbestände, Guthaben bei Kreditinstituten und hochliquide Finanzinvestitionen mit Restlaufzeiten<br />

von bis zu drei Monaten als Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente aus. Geldmarktveranlagungen<br />

mit ursprünglichen Laufzeiten über drei Monate werden zusammen mit Wertpapieren als kurzfristige Finanzanlagen<br />

ausgewiesen.<br />

Wertpapiere und sonstige langfristige Finanzinstrumente<br />

Entsprechend IAS 39 werden Wertpapiere und bestimmte langfristige Finanzinstrumente von der Gesellschaft entweder<br />

als bis zur Endfälligkeit gehaltene („held to maturity“ [HtM]) oder als zur Veräußerung verfügbare („available for<br />

sale“ [AfS]) finanzielle Vermögenswerte ausgewiesen und entweder zu fortgeschriebenen Anschaffungskosten oder<br />

zum Marktwert bilanziert. Unrealisierte Gewinne und Verluste von als zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte<br />

werden ergebnisneutral im Eigenkapital ausgewiesen.<br />

Die Werthaltigkeitsprüfung für Wertpapiere erfolgt in zwei Stufen, wobei überprüft wird, ob ein wesentlicher<br />

Unterschied zwischen dem Buchwert und dem Marktwert der Wertpapiere besteht und über welchen Zeitraum<br />

diese Differenz besteht. Verluste aus Wertminderungen werden ergebniswirksam in der Periode im übrigen Finanz -<br />

ergebnis erfasst.<br />

Gibt es einen Anhaltspunkt dafür, dass eine Wertminderung nicht mehr vorliegt, dann hat die Gesellschaft die Wertminderung<br />

ganz oder teilweise rückgängig zu machen, es sei denn, es handelt sich um finanzielle Vermögenswerte,<br />

die mit ihren Anschaffungskosten bilanziert werden oder um gehaltene Eigenkapitalinstrumente, die als „available for<br />

sale“ eingestuft sind.<br />

Die marktüblichen Käufe oder Verkäufe von finanziellen Vermögenswerten werden zum Erfüllungstag bilanziert.<br />

Derivative Finanzinstrumente<br />

Gemäß IAS 39 werden alle finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sowie alle derivativen Instrumente in<br />

der Bilanz als Vermögenswert oder Verbindlichkeit angesetzt und mit einigen Ausnahmen zum Zeitwert bewertet,<br />

unabhängig davon, zu welchem Zweck oder mit welcher Absicht diese gehalten werden. Änderungen des Zeitwertes<br />

von derivativen Instrumenten werden erfolgwirksam oder ergebnisneutral im Eigenkapital (als Umwertungsrücklage)<br />

erfasst, je nachdem, ob das derivative Instrument zur Absicherung der Marktwerte von Bilanzposten („Fair Value<br />

Hedge“) oder Zahlungsströmen („Cash Flow Hedge“) eingesetzt wird. Bei derivativen Instrumenten, die Bilanzposten<br />

absichern, werden Veränderungen des Marktwertes des abgesicherten Vermögenswertes oder der Verbindlichkeit<br />

und des derivativen Instruments ergebniswirksam erfasst. Bei derivativen Instrumenten, die als Cash Flow Hedge qualifiziert<br />

sind, werden Veränderungen des Marktwertes des effektiven Teils des Sicherungsinstruments im Eigenkapital<br />

(Hedging-Rücklage) ausgewiesen. Bei Realisierung des Sicherungsgeschäftes erfolgt die ergebniswirksame Erfassung.<br />

Marktwertänderungen des ineffektiven Teils des Sicherungsgeschäftes und Marktwertänderungen von derivativen<br />

Finanzinstrumenten, die nicht als Sicherungsgeschäft einzustufen sind, werden sofort ergebniswirksam ausgewiesen.<br />

Die Gesellschaft hat weiters verschiedene Devisentermingeschäfte, Portfolio Credit Swaps und Zinsenswapverträge<br />

abgeschlossen und als unabhängige derivative Finanzinstrumente bilanziert. Diese Devisentermingeschäfte und Zinsswaps<br />

dienen wirtschaftlich der Absicherung von Risiken aus Währungs- und Zinsschwankungen. Marktwertänderungen<br />

werden ergebniswirksam erfasst.


Marktwert von Finanzinstrumenten<br />

Bei liquiden Mitteln, Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Forderungen an und Verbindlichkeiten<br />

gegenüber nahe stehenden Unternehmen entsprechen die Buchwerte annähernd den Marktwerten.<br />

Die Marktwerte von Wertpapieren, die bis zur Endfälligkeit gehalten werden, und von zur Veräußerung gehaltenen<br />

Wertpapieren ergeben sich aus den entsprechenden Börsekursen. Der Marktwert langfristiger Finanzverbindlichkeiten<br />

und Swap-Vereinbarungen basiert auf dem Barwert der künftig zu erwartenden Zahlungsströme, abgezinst mit dem<br />

von der Gesellschaft geschätzten aktuellen Zinssatz, zu dem vergleichbare Finanzinstrumente abgeschlossen werden<br />

können.<br />

Für Veranlagungen, für die keine Börsekurse vorliegen – im Wesentlichen Beteiligungen und Anteile an nicht konsolidierten<br />

Tochtergesellschaften – schätzt die Gesellschaft, basierend auf dem geprüften Jahresabschluss, sofern ein solcher<br />

vorliegt, dass der Marktwert dem Buchwert entspricht. Diese Vermögenswerte werden einem Werthaltigkeitstest<br />

unterzogen, falls die Beteiligung über einen längeren Zeitraum Verluste generiert oder wesentliche Veränderungen im<br />

Geschäftsumfeld vorliegen.<br />

Vorräte<br />

Die Vorräte umfassen hauptsächlich Materialbestände und Ersatzteile, die vor allem im eigenen Netzausbau eingesetzt<br />

werden. Die Bewertung der Vorräte erfolgt zu dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- oder Herstellungskosten<br />

und Nettoveräußerungswert, wobei die Kosten nach dem gleitenden Durchschnittspreisverfahren ermittelt werden.<br />

Der Nettoveräußerungswert wird aufgrund der bei einer normalen Geschäftsentwicklung geschätzten Verkaufspreise<br />

abzüglich der noch anfallenden Herstellungs- und Vertriebskosten ermittelt. Die Gesellschaft erwartet, dass die Wiederbeschaffungskosten<br />

für Ersatzteile und Materialien die beste verfügbare Bewertungsgrundlage für den Nettoveräußerungswert<br />

darstellen. Die Fertigungsaufträge werden nach der Cost-to-Cost-Methode bewertet.<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden zu Anschaffungskosten bzw. dem niedrigeren beizulegenden<br />

Wert angesetzt. Der Anteil der uneinbringlichen Forderungen wird auf Basis einer Altersstrukturliste („Aging Liste”) der<br />

Forderungen zum Stichtag geschätzt. Aufgrund von Erfahrungswerten wird die Uneinbringlichkeit von Forderungen<br />

als ansteigender Prozentsatz in Abhängigkeit von der Außenstandsdauer geschätzt. Zusätzlich werden auch Wertberichtigungen<br />

bilanziert, wenn aufgrund der besonderen Umstände nicht mit der Einbringlichkeit der Forderung zu<br />

rechnen ist.<br />

Rückstellungen<br />

Rückstellungen werden angesetzt, wenn Verpflichtungen gegenüber Dritten eingegangen wurden, die wahrscheinlich<br />

zu einer Zahlung der Gesellschaft führen und die verlässlich geschätzt werden können. Langfristige Rückstellungen<br />

werden mit ihrem Barwert angesetzt.<br />

Leasingverhältnisse<br />

Leasingverhältnisse, bei denen dem <strong>ÖBB</strong>-Konzern als Mieter im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen<br />

Risiken und Chancen eines Vermögenswertes übertragen werden, sind als Finanzierungsleasing einzustufen. Andernfalls<br />

liegt ein operatives Leasingverhältnis vor. Sachanlagen, die im Zuge von Finanzierungsleasingverträgen erworben<br />

wurden, werden in Höhe des beizulegenden Zeitwertes des Leasinggegenstandes oder dem niedrigeren Barwert der<br />

Mindestleasingzahlungen zu Beginn des Leasingverhältnisses abzüglich Abschreibungen und Wertminderungsaufwendungen<br />

angesetzt.<br />

Wenn im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen der Gesellschaft als Vermieter zurechenbar<br />

sind, wird der Leasinggegenstand von der Gesellschaft bilanziert. Der Leasinggegenstand wird nach den auf<br />

den Vermögenswert anwendbaren Regeln in Übereinstimmung mit IAS 16 angesetzt.<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

145


146<br />

Verpflichtungen gegenüber Arbeitnehmern<br />

Die Gesellschaft hat lediglich eine einzelvertraglich gewährte Pensionsverpflichtung für ein ehemaliges Vorstandsmitglied.<br />

Darüber hinaus gibt es nur beitragsorientierte Versorgungspläne für Pensionen. Im diesem Fall leistet<br />

die Gesellschaft aufgrund gesetzlicher oder vertraglicher Verpflichtungen Zahlungen in privatwirtschaftliche oder<br />

öffentlich-rechtliche Pensionssysteme und Mitarbeitervorsorgekassen. Außer der Beitragszahlung bestehen keine weiteren<br />

Verpflichtungen. Die regelmäßigen Beitragsleistungen werden als Aufwand in der jeweiligen Periode ergebniswirksam<br />

erfasst.<br />

Alle anderen Verpflichtungen resultieren aus ungedeckten leistungsorientierten Versorgungssystemen und werden<br />

entsprechend rückgestellt. Für die Ermittlung der Rückstellung wendet die Gesellschaft in Übereinstimmung mit<br />

IAS 19 („Leistungen an Arbeitnehmer“) das Anwartschaftsverfahren (PUC-Methode) an. Die zukünftigen Verpflichtungen<br />

werden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen bewertet und basieren auf einer sachgerechten Annahme<br />

des Abzinsungsfaktors, Gehaltsteigerungsfaktors und des Pensionssteigerungsfaktors sowie der Fluktuation. Nach<br />

dieser Methode erfasst die Gesellschaft versicherungsmathematische Gewinne und Verluste sofort ergebniswirksam.<br />

Ein nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand wird linear über die verbleibende Dienstzeit verteilt.<br />

Änderungen bestehender Rückstellungen für<br />

Entsorgungs-, Wiederherstellungs- und ähnlicher Verpflichtungen<br />

Die Anschaffungskosten von Sachanlagen umfassen gemäß IAS 16 („Sachanlagen“) auch die erstmalig geschätzten<br />

Kosten für die Demontage und das Entfernen des Gegenstandes sowie die Wiederherstellung des Standortes, an dem<br />

er sich befindet. Rückstellungen für Entsorgungs-, Wiederherstellungs- und ähnliche Verpflichtungen werden nach<br />

den Vorschriften von IAS 37 bewertet. Auswirkungen von Bewertungsänderungen von bestehenden Rückstellungen<br />

für Entsorgungs-, Wiederherstellungs- und ähnliche Verpflichtungen werden gemäß IFRIC 1 („Änderungen bestehender<br />

Rückstellungen für Entsorgungs-, Wiederherstellungs- und ähnliche Verpflichtungen”) bilanziert. Die Vorschriften<br />

sehen vor, dass jede Erhöhung derartiger Verpflichtungen, die den Zeitablauf widerspiegeln, ergebniswirksam zu<br />

erfassen ist. Bewertungsänderungen, die auf Änderungen der geschätzten Fälligkeit oder Höhe des Abflusses von Ressourcen,<br />

der zur Erfüllung der Verpflichtung erforderlich ist, oder auf einer Änderung des Abzinsungssatzes beruhen,<br />

sind zu den Anschaffungskosten des dazugehörigen Vermögenswertes in der laufenden Perioden hinzuzufügen bzw.<br />

davon abzuziehen. Der von den Anschaffungskosten des Vermögenswertes abgezogene Betrag darf den Buchwert<br />

nicht übersteigen. Wenn die Anpassung zu einem Zugang zu den Anschaffungskosten eines Vermögenswertes führt,<br />

hat die Gesellschaft zu überprüfen, ob dies ein Anhaltspunkt dafür ist, dass der neue Buchwert des Vermögenswertes<br />

nicht voll erzielbar sein könnte. Liegt ein solcher Anhaltspunkt vor, ist auf Wertminderung zu prüfen und ein etwaiger<br />

Wertminderungsaufwand zu erfassen.<br />

Ertragsrealisierung<br />

Erlöse werden im Zeitpunkt des Übergangs der Risiken und Chancen bzw. nach Leistungserbringung realisiert.<br />

Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen<br />

Forschungsaufwendungen beziehen sich gemäß IAS 38 auf die eigenständige und planmäßige Suche mit der Aussicht,<br />

neue wissenschaftliche oder technische Erkenntnisse zu gewinnen, und werden als Aufwand in jener Periode erfasst,<br />

in der sie anfallen. Entwicklungsaufwendungen sind Kosten, die anfallen, wenn Forschungserkenntnisse angewendet<br />

werden, um diese technisch und wirtschaftlich realisierbar zu machen. Wenn eine Trennung von Forschungs- und<br />

Entwicklungsaufwendungen nicht möglich ist, dann sind Entwicklungsaufwendungen gemäß IAS 38 in jener Periode<br />

als Aufwand zu erfassen, in der sie anfallen.


Zinsen, Nutzungsentgelte und Dividenden<br />

Zinsen werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode gemäß IAS 39 erfasst. Dividenden werden bei Entstehung<br />

des Rechtsanspruches der Aktionäre auf Zahlung erfasst. Nutzungsentgelte wie Mieten sind periodengerecht entsprechend<br />

den Vertragskonditionen zu erfassen. Umsatzmieten sind Mieten, die in Abhängigkeit von den vom Mieter<br />

erzielten Umsätzen verrechnet werden, und werden dann realisiert, wenn die Höhe der Erträge hinreichend verlässlich<br />

bestimmt werden kann.<br />

Ertragsteuern<br />

Der Verfassungsgerichtshof (VfGH) hat mit seinem Erkenntnis G 128, 129/00-8 vom 22.6.2001 die Befreiung der<br />

Österreichischen Bundesbahnen von der unbeschränkten Körperschaftsteuerpflicht (§ 5 Z 1 KStG 1988) als verfassungswidrig<br />

aufgehoben. Die Österreichischen Bundesbahnen waren daher ab 1.1.2002 unbeschränkt körperschaftsteuerpflichtig.<br />

Gemäß § 50 Abs 2 Bundesbahngesetz in der Fassung B<strong>GB</strong>l Nr. 138/2003 besteht für die Gesellschaften <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur<br />

Bau AG und <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb AG ab 2005 neuerlich eine Befreiung von bundesgesetzlichen Abgaben<br />

mit Ausnahme der Umsatzsteuer, von den Bundesverwaltungsabgaben sowie von Gerichts- und Justizverwaltungsabgaben,<br />

soweit sich diese Abgaben und Gebühren aus der Erfüllung der jeweiligen im BBG vorgesehenen Aufgaben<br />

der beiden Gesellschaften ergeben (Teilsteuerbefreiung). Daher wurden für die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG und die<br />

<strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb AG bis 31.12.2007 keine Bilanzierung von laufenden Ertragsteuern oder latenten Steuern<br />

vorgenommen, da für deren Geschäftsbetriebe mit Ausnahme des Haltens der Beteiligungen und Mietwohngrundstücke<br />

keine Steuerpflicht erwartet wurde. Die Tochtergesellschaften sind steuerpflichtig und bilanzieren laufende<br />

Ertragsteuern gemäß IAS 12.<br />

Im Dezember 2005 wurde ein Gruppenvertrag mit der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG als Gruppenträger und den meisten Gesellschaften<br />

des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns als Gruppenmitglieder abgeschlossen. Demnach wurden zwischen dem Gruppenträger<br />

und den Gruppengesellschaften Regelungen über den Steuerausgleich vereinbart. Die nach diesen Bestimmungen<br />

ermittelten positiven Steuerumlagen werden zum Zeitpunkt der Feststellung des Jahresabschlusses des jeweiligen<br />

Gruppenmitglieds fällig, während negative Steuerumlagen bei effektiver Nutzung der Verluste durch den Gruppenträger<br />

fällig werden.<br />

Die Betriebsprüfung betreffend den Zeitraum 2002–2004 durch das zuständige Finanzamt wurde Ende Oktober 20<strong>08</strong><br />

abgeschlossen. Es wurden unter anderem die Werte der steuerlichen Eröffnungsbilanz per 1.1.2002 und die steuerliche<br />

Verlustaufteilung im Rahmen der Umstrukturierung der Österreichischen Bundesbahnen einer Revision unterzogen.<br />

Im Rahmen der Betriebsprüfung wurde auch der Umfang der Anwendbarkeit des § 50 Abs. 2 BBG auf die Geschäftsbetriebe<br />

der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG und der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb AG hinterfragt. Dies führte zu einer<br />

Neueinschätzung der steuerpflichtigen Teile der betrieblichen Tätigkeit der Gesellschaften und damit zu einer<br />

erstmaligen Bilanzierung von latenten Steuern. Die Erfassung von Ertragsteuern für vergangene Geschäftsjahre war<br />

nicht erforderlich, da ausreichende steuerliche Vorgruppenverluste zur Verfügung stehen. Derzeit werden das Halten<br />

von Beteiligungen, der Bereich Kraftwerke, Mietwohngrundstücke und -gebäude, als Finanzinvestitionen gehaltene<br />

Immobilien (IAS 40), Immobilienverwertungen, Vermietung und Verwertung von Straßenfahrzeugen sowie Reinigungs-<br />

und Sicherheitsleistungen als körperschaftsteuerpflichtig angesehen.<br />

Der Ertrag aus Steuern resultiert aus den nicht steuerbefreiten Einkunftsquellen der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG und deren<br />

Tochterunternehmen.<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

147


148<br />

Latente Steuern<br />

Latente Steuern werden für alle temporären Differenzen zwischen der Steuerbasis der Vermögenswerte/Verbindlichkeiten<br />

(tax base) und ihren Buchwerten im IFRS-Abschluss angesetzt (sog. Verbindlichkeiten-Methode), insoweit es sich um<br />

Vermögenswerte und Schulden handelt, die mit dem nicht steuerbefreiten Geschäftsbetrieb in Zusammenhang stehen.<br />

Wenn jedoch im Rahmen einer Transaktion, die keinen Unternehmenszusammenschluss darstellt, eine latente Steuer<br />

aus dem erstmaligen Ansatz eines Vermögenswerts oder einer Verbindlichkeit entsteht, die zum Zeitpunkt der Transaktion<br />

weder einen Effekt auf den bilanziellen noch auf den steuerlichen Gewinn oder Verlust hat, unterbleibt die<br />

Steuerabgrenzung sowohl zum Zeitpunkt des Erstansatzes als auch danach.<br />

Latente Steuerverbindlichkeiten, die durch temporäre Differenzen im Zusammenhang mit Beteiligungen an Tochterunternehmen<br />

und assoziierten Unternehmen entstehen, werden angesetzt, es sei denn, dass der Zeitpunkt der<br />

Umkehrung der temporären Differenzen vom Konzern bestimmt werden kann und es wahrscheinlich ist, dass sich die<br />

temporären Differenzen in absehbarer Zeit aufgrund dieses Einflusses nicht umkehren werden.<br />

Latente Steuern werden unter Anwendung der Steuersätze (und Steuervorschriften) bewertet, die am Bilanzstichtag<br />

gelten oder im Wesentlichen gesetzlich verabschiedet sind und deren Geltung zum Zeitpunkt der Realisierung der<br />

latenten Steuerforderung bzw. der Begleichung der latenten Steuerverbindlichkeit erwartet wird.<br />

Latente Steuerforderungen werden in dem Umfang angesetzt, in dem es wahrscheinlich ist, dass ein zu versteuernder<br />

Gewinn verfügbar sein wird, gegen den die temporäre Differenz verwendet werden kann.<br />

Latente Steuern werden direkt mit dem Eigenkapital verrechnet oder diesem gutgeschrieben, wenn die Steuer sich<br />

auf Posten bezieht, die in derselben oder in einer anderen Periode mit dem Eigenkapital verrechnet oder diesem gutgeschrieben<br />

werden.<br />

Verwendung von Schätzungen und Ermessensausübungen<br />

Im Zuge der Erstellung des Konzernabschlusses muss der Vorstand Schätzungen vornehmen und Annahmen treffen,<br />

die die Höhe der ausgewiesenen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, der angeführten Eventualverbindlichkeiten<br />

am Bilanzstichtag und die Aufwendungen und Erträge während des Berichtzeitraumes beeinflussen können. Die<br />

tatsächlichen Werte können von diesen Schätzungen abweichen. Sämtliche Schätzungen und Beurteilungen werden<br />

fortlaufend neu bewertet und basieren auf historischen Erfahrungen und weiteren Faktoren, einschließlich Erwartungen<br />

hinsichtlich zukünftiger Ereignisse, die unter den gegebenen Umständen vernünftig erscheinen.<br />

Bei der Anwendung der Bilanzierungsmethoden der Gesellschaft hat der Vorstand Schätzungen vorgenommen. Weiters<br />

hat der Vorstand zum Bilanzstichtag wichtige zukunftsbezogene Annahmen getroffen und wesentliche Quellen<br />

von Schätzungsunsicherheiten zum Bilanzstichtag identifiziert, die mit dem Risiko einer wesentlichen Änderung der<br />

Buchwerte von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten im nächsten Geschäftsjahr behaftet sind:<br />

a) Versorgungspläne für Arbeitnehmer: Die Bewertung der Abfertigungs- und Jubiläumsgeldansprüche beruht<br />

auf einer Methode, bei der Parameter wie der erwartete Abzinsungsfaktor, Gehaltssteigerungen sowie Fluktuationsraten<br />

angewendet werden (siehe Erläuterung 26.1). Wenn sich die relevanten Parameter erheblich anders<br />

entwickeln als erwartet, kann dies wesentliche Auswirkungen auf die Rückstellung und in der Folge auf die Netto-<br />

Pensionsaufwendungen der Gesellschaft haben.


) Wertminderungen: Werthaltigkeitsprüfungen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen basieren<br />

grundsätzlich auf geschätzten künftigen abgezinsten Netto-Zahlungsströmen, die aus der fortgesetzten Nutzung<br />

eines Vermögenswertes und seinem Abgang am Ende der Nutzungsdauer zu erwarten sind. Faktoren wie geringere<br />

Umsatzerlöse und daraus resultierende niedrigere Netto-Zahlungsströme sowie Änderungen der verwendeten<br />

Abzinsungsfaktoren können zu einer Wertminderung führen. Es wurden zu den Bilanzstichtagen Wertminderungsprüfungen<br />

durchgeführt, die, wie in Erläuterung 14 dargestellt, zu Aufwendungen aus Wertminderungen führten,<br />

nachdem der Nutzungswert in manchen Fällen unter den aktuellen Buchwerten lag. Eine Sensitivitätsanalyse ergab,<br />

dass sich bei einer Veränderung des Abzinsungsfaktors um +/-0,25% der Bedarf an Wertminderung um rd.<br />

202,7 Mio. EUR (Vj: rd. 474,7 Mio. EUR) verringerte bzw. um rd. 411,1 Mio. EUR (Vj: rd. 400,6 Mio. EUR) erhöhte.<br />

Hinsichtlich der Buchwerte der immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen wird auf den Anlagenspiegel in<br />

Erläuterung 14 und 15 verwiesen.<br />

c) Einschätzungen der Nutzungsdauer des Anlagevermögens: Die Nutzungsdauern werden nach den Gegebenheiten<br />

des Unternehmens bei üblicher Instandhaltung festgelegt. Eine Sensitivitätsanalyse ergab, dass sich die<br />

Abschreibung bei einer Veränderung der Nutzungsdauer um +/-1 Jahr um rd. 60,6 Mio. EUR erhöht bzw. um<br />

rd. 56,0 Mio. EUR verringert.<br />

d) Rückstellungen: Die Rückstellungen wurden gemäß IAS 37.37 nach der bestmöglichen Schätzung bemessen,<br />

d.h. nach dem Betrag, den das Unternehmen bei vernünftiger Betrachtung zur Erfüllung der Verpflichtung zum<br />

Bilanzstichtag oder zur Übertragung der Verpflichtung auf einen Dritten zu diesem Termin zahlen müsste. Eine<br />

Sensitivitätsanalyse ist, insbesondere für die Eintrittswahrscheinlichkeit für Umweltrisiken und Stilllegungskosten,<br />

schwer möglich. Bei der Bewertung der Rückstellung für Stilllegungskosten wurde grundsätzlich vom Fortbestand<br />

und Weiterbetrieb des Unternehmens sowie der Strecken ausgegangen. Nur wenn in absehbarer Zukunft mit einer<br />

Stilllegung einzelner Strecken gerechnet wird oder jene bereits eingeleitet wurde, werden die Stilllegungskosten<br />

geschätzt und rückgestellt.<br />

e) Latente Steuern: Aktive latente Steuern wurden für temporäre Differenzen zwischen der Steuerbasis und den<br />

Buchwerten zwischen der Steuerbasis und den Buchwerten von Vermögenswerten und Schulden sowie für Verlustvorträge<br />

gebildet. Sollte sich die steuerliche Einschätzung über die Qualifizierung der Teilbereiche der <strong>ÖBB</strong>-<br />

Infrastruktur Bau AG und der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb AG als steuerfrei und steuerpflichtig ändern oder in der<br />

Zukunft nicht ausreichende steuerpflichtige Ergebnisse zu Verfügung stehen, kann dies erhebliche Auswirkungen<br />

auf die Höhe der aktiven latenten Steuern haben.<br />

Hinsichtlich der steuerlichen Situation der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG und der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb AG wird<br />

abweichend zur bisherigen Behandlung nun mehr davon ausgegangen, dass für die Erträge aus dem Segment<br />

Kraftwerke (einschließlich Stromhandel), die Erbringung von nicht eisenbahninfrastrukturbezogenen Leistungen<br />

sowie die Bewirtschaftung von Immobilien, die kein Eisenbahnvermögen im Sinne des §10a Eisenbahngesetz darstellen,<br />

ertragsteuerpflichtig sind. Eine abschließende Abstimmung mit den Finanzbehörden ist noch ausständig.<br />

Die geänderte Betrachtungsweise führte zu einer Aktivierung von latenten Steuern, die im Ergebnis des Jahres<br />

20<strong>08</strong> ertragswirksam erfasst wurde. Die auf bestehende Verlustvorträge aktivierten latenten Steuern basieren auf<br />

einer Schätzung der steuerpflichtigen Ergebnisse für die nächsten fünf Jahre. Wenn sich die tatsächlichen Ergebnisse<br />

anders entwickeln, können sich Auswirkungen auf die Werthaltigkeit der aktivierten latenten Steuern ergeben.<br />

Aufgrund der im Zuge der Außenprüfung der Abgabenbehörde vom Unternehmen durchgeführten Neueinschätzung<br />

der steuerlichen Buchwertansätze wurde erstmals passive latente Steuer bilanziert. Diese Neueinschätzung<br />

begründet keine Anpassung der Vorperiode. Aus diesem Grund wurde diese Änderung der Einschätzung bei der<br />

Ermittlung des Ergebnisses der laufenden Periode berücksichtigt<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

149


150<br />

f) Cross-Border-Leasing: Die Ereignisse im Zuge der Finanzmarktkrise haben Auswirkungen auf die Klassifizierung<br />

einzelner Cross-Border-Leasing-Transaktionen gehabt. Hinsichtlich jener Vertragspartner aus Veranlagungen, die<br />

eine Rating von zumindest AA+ aufweisen bzw. für deren Erfüllung subsidiär eine Gewährträgerhaftung der öffentlichen<br />

Hand besteht, wird das Ausfallsrisiko weiterhin als äußerst gering eingestuft, so dass diesbezüglich nach<br />

derzeitiger Einschätzung kein Änderungsbedarf besteht und diese Transaktionen weiterhin „off balance“ dargestellt<br />

werden können. Sofern es bei diesen Veranlagungen entgegen den Erwartungen zu Ausfällen kommen sollte bzw.<br />

Erfordernisse eines Mindestratings nicht mehr erfüllt sein sollten, müssten die Verpflichtungen aus den Transaktionen<br />

ebenso wie die Veranlagungen bilanziell erfasst werden und allenfalls Wertberichtigungen auf die Veranlagungen<br />

gebildet werden.<br />

Konzentration von Risiken<br />

Die Republik Österreich reguliert bestimmte Aktivitäten des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns auf der Grundlage des vom Bundesminister<br />

für Verkehr, Innovation und Technologie und vom Bundesminister für Finanzen genehmigten Rahmenplans 20<strong>08</strong>–<br />

2012. Darüber hinaus besitzt die Republik Österreich die Steuerhoheit über die inländischen Geschäftstätigkeiten des<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzerns und dadurch das Recht, Steuern wie beispielsweise die Umsatzsteuer zu erheben.<br />

Zu den Bilanzstichtagen bestand keine besondere Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten oder Kreditgebern, deren<br />

plötzlicher Ausfall den Geschäftsbetrieb maßgeblich beeinträchtigen könnte. Des Weiteren besteht keine Konzentration<br />

von Personaldienstleistungen oder Anbietern sonstiger Dienstleistungen, Franchise- und Lizenzrechten oder sonstigen<br />

Rechten, auf die die Gesellschaft angewiesen ist und deren plötzlicher Wegfall den Geschäftsbetrieb ernsthaft<br />

gefährden könnte. Die Gesellschaft veranlagt ihre liquiden Mittel bei Kreditinstituten mit einwandfreier Bonität.<br />

Kapitalmanagement<br />

Das Unternehmen definiert Eigenkapital als Grundkapital, Kapital- und Gewinnrücklagen sowie Gewinnvortrag und<br />

etwaige bestehende Minderheitenanteile. Die finanzwirtschaftliche Steuerung des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns zielt außer auf die<br />

nachhaltige Steigerung des Unternehmenswertes auch auf die Erhaltung einer für die Wahrung der hervorragenden<br />

Bonitätseinstufung angemessenen Kapitalstruktur. Aufgrund der speziellen Situation und der gesetzlich festgelegten<br />

Aufgabe des Unternehmens sowie aufgrund der Zusagen der öffentlichen Hand, Infrastrukturaufwendungen, die nicht<br />

in der Ertragskraft des Unternehmens Deckung finden, zu bezuschussen, erfolgt die Steuerung der Kapitalstruktur<br />

vor allem mit Kennzahlen, die die Verschuldung messen und auf Basis der nachfolgenden Kennzahlen, die mit den jeweiligen<br />

Planwerten verglichen werden: Mitarbeiteranzahl, EBIT-Marge, EGT-Marge, EK-Quote, Net Working Capital.


4.<br />

5.<br />

B. Erläuterungen zur Konzern-Bilanz und Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />

Umsatzerlöse<br />

in Mio. EUR 20<strong>08</strong> 2007<br />

Personen- und Gepäckverkehr 1.141,8 1.063,9<br />

davon gemeinwirtschaftliche Leistungsaufträge des Bundes 501,6 468,0<br />

Güterverkehr 1.986,2 1.905,7<br />

davon gemeinwirtschaftliche Leistungsaufträge des Bundes 109,9 109,4<br />

Beitrag des Bundes gemäß § 42 BBG 1.014,8 1.006,0<br />

Verkehrsdienstbestellungen 355,5 315,3<br />

Mieten und Pachten 174,2 188,1<br />

Energie 162,5 201,1<br />

Traktionsleistungen 25,7 29,9<br />

Instandhaltung / Wartung 84,2 18,5<br />

Infrastrukturbenützung 19,0 17,5<br />

Sonstige Umsatzerlöse 67,2 128,2<br />

Gesamt 5.031,1 4.874,2<br />

Die Zusammensetzung der Umsatzerlöse nach Unternehmensbereichen und nach geographischen Gesichtspunkten ist<br />

aus der Segmentberichterstattung ersichtlich.<br />

Andere aktivierte Eigenleistungen<br />

Bei der Ermittlung der im Zusammenhang mit der Herstellung von Anlagen zu aktivierenden Eigenleistungen wurden<br />

direkt zurechenbare Personalaufwendungen, Materialaufwendungen und angemessene Teile der Materialgemeinkosten<br />

und Fertigungsgemeinkosten eingerechnet. Unter diesem Posten werden auch aktivierte Eigenleistungen ausgewiesen,<br />

die konzernintern von einem Tochterunternehmen für andere verbundene Unternehmen erstellt werden.<br />

Solche investive Eigenleistungen fallen maßgeblich im Zusammenhang mit dem Baugeschäft in der Eisenbahninfrastruktur<br />

an. Im Rahmen der Konzernabschlusserstellung wurden diese konzerninternen Verrechnungen als aktivierte<br />

Eigenleistungen ausgewiesen.<br />

6.<br />

Sonstige betriebliche Erträge<br />

in Mio. EUR 20<strong>08</strong> 2007<br />

Beitrag des Bundes gemäß § 43 BBG 137,0 65,0<br />

Erträge aus dem Abgang von Anlagevermögen 69,0 89,2<br />

Energieabgabenrückvergütung 28,3 22,8<br />

Erträge aus Freizeitservice 17,6 15,9<br />

Bewertungserträge 13,9 5,0<br />

Erträge aus Materialverkäufen 12,2 14,4<br />

Personalverleih an Dritte 10,8 10,5<br />

Schadensvergütungen 7,0 6,9<br />

Ausbuchung von Altverbindlichkeiten 4,5 3,8<br />

Kostenbeiträge Dritter für Aufwendungen 0,7 3,4<br />

Nach- und Reaktivierung Anlagevermögen 2,4 3,3<br />

Übrige sonstige betriebliche Erträge 77,8 56,8<br />

Gesamt 381,2 297,0<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

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Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

151


152<br />

7.<br />

Der Beitrag des Bundes gemäß § 43 BBG betrifft die Bundesförderung für Planung und Bau von Schieneninfrastrukturvorhaben<br />

auf Basis des sechsjährigen Rahmenplans.<br />

In den übrigen sonstigen betrieblichen Erträgen sind unter anderem Erträge aus der Vermietung und Verpachtung von<br />

Gebäuden und übrigen Werbeflächen und Erträge aus den Betriebsküchen enthalten.<br />

Aufwendungen für Material und bezogene Leistungen<br />

in Mio. EUR 20<strong>08</strong> 2007<br />

Materialaufwand<br />

Strom 223,5 277,8<br />

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 171,0 148,4<br />

Flüssige Kraftstoffe (abzgl. Vergütung Mineralölsteuer) 99,0 75,4<br />

Sonstiger Materialaufwand 6,2 0,2<br />

Zwischensumme Materialaufwand 499,7 501,8<br />

Aufwand für bezogene Leistungen<br />

Mieten für Schienen- und Straßenfahrzeuge 100,7 107,5<br />

Transportleistungen durch Dritte 199,7 177,2<br />

Infrastrukturbenützung 34,7 32,3<br />

Sonstige bezogene Leistungen 1.248,6 1.091,6<br />

Zwischensumme Aufwendungen für bezogene Leistungen 1.583,7 1.4<strong>08</strong>,6<br />

Gesamt 2.<strong>08</strong>3,4 1.910,4<br />

Die sonstigen bezogenen Leistungen betreffen im Wesentlichen Speditionsleistungen, Eingangs- und Zollabgaben<br />

sowie nicht aktivierungsfähige Lieferungen und Leistungen im Zusammenhang mit Reparaturen, Instandhaltungen,<br />

Reinigungen und sonstige Leistungen.<br />

8.<br />

Personalaufwand und Beschäftigte<br />

in Mio. EUR 20<strong>08</strong> 2007<br />

Gehälter 1.732,0 1.632,6<br />

Löhne 39,7 33,8<br />

Gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben 473,8 447,0<br />

Aufwendungen für Abfertigungen 22,9 12,2<br />

Aufwendungen für Altersversorgung 13,2 8,9<br />

Sonstige Sozialaufwendungen 2,2 2,3<br />

Gesamt 2.283,8 2.136,8


Die Mitarbeiterstruktur setzt sich wie folgt zusammen:<br />

Durchschnitt Veränderung<br />

Struktur der Mitarbeiter 31.12.20<strong>08</strong> 31.12.2007 20<strong>08</strong> 2007 Durchschnitt in %<br />

Angestellte 10.791 9.273 10.152 8.322 1.830 22<br />

Mitarbeiter mit Definitivstellung 30.050 32.299 31.693 33.967 -2.274 -7<br />

Lehrlinge 1.424 1.321 1.224 1.101 123 11<br />

Gesamt 42.265 42.893 43.069 43.390 -321 -1<br />

MÁV Cargo Gruppe 3.791 3.845 3.845<br />

46.056 42.893 46.914 43.390 3.524 8<br />

Der Personalaufwand per 31.12.20<strong>08</strong> beinhaltet keine Kosten für die Mitarbeiter der MÁV Cargo Gruppe, nach -<br />

dem diese Gesellschaften erstmals per 31.12.20<strong>08</strong> nur mit ihren Bilanzwerten in den Vollkonsolidierungskreis<br />

aufgenommen werden.<br />

9.<br />

Abschreibungen<br />

in Mio. EUR 20<strong>08</strong> 2007<br />

Abschreibungen auf Sachanlagen planmäßig 713,4 684,5<br />

Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte planmäßig 41,0 51,0<br />

Abschreibungen geringwertiger Wirtschaftsgüter 13,2 10,7<br />

abzüglich Auflösung passivierter Kostenbeiträge -231,8 -245,6<br />

Abschreibungen von Umlaufvermögen 4,0 0,0 1<br />

Summe Abschreibung planmäßig 539,8 500,6<br />

Wertminderungen Sachanlagen 373,8 0,0<br />

Wertminderungen Immaterielle Vermögenswerte 1,7 0,0<br />

Summe Wertminderungen 375,5 0,0<br />

Abschreibungen Gesamt 915,3 500,6<br />

1 Kleinbetrag<br />

Vermögenswerte mit Anschaffungs- oder Herstellungskosten bis zu 400,00 EUR werden als geringwertige Wirtschaftsgüter<br />

eingestuft und wegen untergeordneter Bedeutung sofort aufwandsmäßig verrechnet. Im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong><br />

wurde die Abschreibungsdauer für Lagerhaltungssoftware und für bestimmte Gebäude im Bereich Postbus auf die<br />

betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer verlängert. Aufgrund dessen sind die Abschreibungen für diese Anlagengruppen<br />

um rd. 5,4 Mio. EUR gesunken. Im Jahr 20<strong>08</strong> wurden Wertminderungen nach Wertminderungstests über rd. 375,5<br />

Mio. EUR von Sachanlagen bzw. immateriellen Vermögenswerten abgesetzt.<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

153


154<br />

10.<br />

11.<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns setzen sich wie folgt zusammen:<br />

in Mio. EUR 20<strong>08</strong> 2007<br />

Betriebskosten 94,5 84,5<br />

Mehraufwandsentschädigungen 54,9 54,7<br />

betriebliche Steuern 50,3 40,3<br />

Marketing 32,4 29,8<br />

Miet-, Pacht-, Lizenz- und Leasingaufwand 31,8 29,5<br />

Büroerfordernisse 30,2 31,8<br />

Schadensfälle 20,4 22,8<br />

Wertberichtigungen zu Forderungen 18,6 13,2<br />

Rechts- und Beratungsaufwendungen 18,2 9,4<br />

Verluste aus Anlagenabgängen 15,6 13,4<br />

Freizeitservice 14,8 15,0<br />

Leasingaufwand 13,6 15,9<br />

Bewertungsaufwendungen 13,1 6,9<br />

Post-, Bank- und Fernsprechgebühren 12,6 15,0<br />

Aus- und Fortbildung 12,5 15,1<br />

Provisionen 10,9 10,0<br />

Sonstige 52,9 52,6<br />

Gesamt 497,3 459,9<br />

Im Posten Steuern sind alle nicht ertragsabhängigen Steuern (Elektrizitätsabgabe, Kfz-Steuer, Grundsteuer, Straßenbenützungsabgabe,<br />

sonstige Steuern und Abgaben etc.) erfasst.<br />

Die Beendigung von Rechtsstreitigkeiten erhöhte das Jahresergebnis 20<strong>08</strong> um rd. 1,5 Mio. EUR (Vj: rd. 9,8 Mio. EUR). Die<br />

Entwicklung der Rückstellung für Rechtsstreitigkeiten ist aus dem Rückstellungsspiegel (Erläuterung 26.2) ersichtlich.<br />

Zinsergebnis<br />

Das Zinsergebnis des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns setzt sich wie folgt zusammen:<br />

in Mio. EUR 20<strong>08</strong> 2007<br />

Zinsergebnis<br />

Zinsen und ähnliche Erträge 184,6 152,9<br />

davon aus verbundenen Unternehmen 0,4 0,3<br />

Zinsen und ähnliche Aufwendungen -601,0 -485,6<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 0,0 0,0 1<br />

Gesamt -416,4 -332,7<br />

1 Kleinbetrag<br />

Die sonstigen Zinsen und ähnliche Erträge aus nicht verbundenen Unternehmen betreffen hauptsächlich Zinserträge<br />

aus Swaps und derivativen Finanzinstrumenten sowie Zinserträge aus Depots aus Cross-Border-Leasing-Transaktionen.


12.<br />

13.<br />

Die Fremdfinanzierungskosten betreffen mit rd. 295,2 Mio. EUR (Vj: rd. 257,7 Mio. EUR) Anleihen. Darüber hinaus<br />

fallen Zinsaufwendungen für EUROFIMA- und Versicherungsdarlehen, für Cross-Border-Transaktionen und andere<br />

derivative Finanzinstrumente an.<br />

Übriges Finanzergebnis<br />

Das übrige Finanzergebnis des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns setzt sich wie folgt zusammen:<br />

in Mio. EUR 20<strong>08</strong> 2007<br />

Übriges Finanzergebnis<br />

Erträge aus Beteiligungen 1,5 0,6<br />

davon aus verbundenen Unternehmen 1,0 0,3<br />

Erträge aus Abgang und Zuschreibung zu finanziellen Vermögenswerten 1,9 0,9<br />

Sonstige Finanzerträge 23,4 143,3<br />

davon aus Bewertungs-/Kursdifferenzen -51,8 99,9<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen - 0,0 1<br />

davon übrige Finanzerträge 75,2 43,4<br />

Sonstige Finanzaufwendungen -635,5 -286,2<br />

davon Bewertungs-/Kursdifferenzen -46,4 -10,3<br />

davon übrige Finanzaufwendungen -589,1 -275,9<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen -60,9 -0,1<br />

Gesamt -6<strong>08</strong>,7 -141,4<br />

1 Kleinbetrag<br />

Von den Erträgen aus Beteiligungen entfallen auf verbundene, aber nicht in den Konsolidierungskreis einbezogene<br />

Tochterunternehmen rd. 1,0 Mio. EUR (Vj: rd. 0,3 Mio. EUR). Die verbleibenden Erträge resultieren aus übrigen Beteiligungen.<br />

Die sonstigen Finanzaufwendungen resultieren insbesondere aus Zeitwertänderungen von derivativen Finanzinstrumenten<br />

sowie Bewertungsverlusten im Zusammenhang mit Finanzverbindlichkeiten. In den sonstigen Finanzaufwendungen<br />

sind auch die gebildeten Wertberichtigungen für Veranlagungen im Zusammenhang mit Cross-Border-Leasing-Transaktionen<br />

enthalten. Hinsichtlich der im Finanzergebnis erfassten Zeitwertänderungen des Portfolio Credit<br />

Default Swap/Collateralized Debt Obligation wird auf Erläuterung 29.3 verwiesen.<br />

Die Gesellschaft hat am 2.1.20<strong>08</strong> ein verbindliches Kaufoffert für die Anteile an der MÁV Cargo Zrt. abgegeben, das<br />

seitens der EU-Wettbewerbsbehörden erst nach mehr als 11 Monaten genehmigt wurde. Im Zuge der Finanzmarktkrise<br />

haben sich in der Zwischenzeit die Marktbedingungen allerdings wesentlich verändert, so dass die Anteile im<br />

Zeitpunkt der Kontrollübernahme bereits deutlich an Wertigkeit eingebüßt hatten und daher vor ihrer Erstkonsolidierung<br />

um rd. 60,0 Mio. EUR abzuwerten waren.<br />

Ertragsteuern<br />

Steueraufwand<br />

Der Posten Ertragsteuern setzt sich wie folgt zusammen:<br />

in Mio. EUR 20<strong>08</strong><br />

Tatsächlicher Steueraufwand -2,4<br />

Erträge aus dem Wegfall von Steuerverpflichtungen 5,8<br />

Tatsächliche Ertragsteuern 3,4<br />

Latenter Steuerertrag 0,6<br />

Ertragsteuern 4,0<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

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Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

155


156<br />

Die inländischen Steuern werden mit 25% des geschätzten steuerpflichtigen Gewinns für das Geschäftsjahr berechnet.<br />

Die Besteuerung im Ausland wird zu den jeweils dort geltenden Steuersätzen berechnet.<br />

Die Veränderungen der latenten Steuern setzen sich wie folgt zusammen:<br />

in Mio. EUR 20<strong>08</strong><br />

Bilanzansätze zum 1.1. -0,9<br />

davon<br />

Aktive latente Steuern 0,2<br />

Passive latente Steuern -1,1<br />

erfolgswirksam 3,3<br />

Bilanzansätze zum 31.12. 2,4<br />

davon<br />

Aktive latente Steuern 38,5<br />

Passive latente Steuern -36,1<br />

Die gesamten latenten Steuern sind aufgrund der zugrunde liegenden Bewertungsunterschiede zwischen den Buchwerten<br />

im IFRS-Jahresabschluss und den relevanten Steuerbemessungsgrundlagen als langfristig einzuschätzen.<br />

Der Steueraufwand für das Geschäftsjahr kann mit dem Gewinn laut Konzern-GuV wie folgt abgestimmt werden:<br />

in Mio. EUR 20<strong>08</strong><br />

Jahresergebnis vor Ertragsteuern nach IFRS -969,9<br />

abzüglich steuerfreier Anteil gem. § 50 Abs 2 BBG 75,9<br />

Steuerpflichtiges Jahresergebnis -894,0<br />

Konzernsteuersatz 25%<br />

Erwarteter Ertrag aus Steuern im Geschäftsjahr 223,5<br />

Nicht aktivierte Verlustvorträge -221,7<br />

Steuersatzdifferenzen ausländischer Unternehmen -0,9<br />

Beteiligungserträge 8,0<br />

Sonstige steuerfreie Erträge und andere Kürzungen 2,7<br />

Nichtabziehbare Betriebsausgaben und andere Hinzurechnungen -0,6<br />

Sonstige Auswirkungen -7,0<br />

Steuern vom Einkommen 4,0<br />

Effektiver Körperschaftsteuersatz 0,4%<br />

Aufgrund der im Zuge der Außenprüfung der Finanzverwaltung vom Konzern durchgeführten Neueinschätzung des<br />

Anteils der steuerpflichtigen Geschäftsbetriebe sowie der steuerlichen Buchwertansätze der wesentlichsten Gruppenmitglieder<br />

wurden erstmals latente Steuern im Inland berechnet.<br />

Diese Neueinschätzung begründet keine Anpassung der Vorperiode. Aus diesem Grund wurde diese Änderung der<br />

Einschätzung bei der Ermittlung des Ergebnisses der laufenden Periode berücksichtigt.


Latente Steuerforderungen und Steuerschulden<br />

Aktive latente Steuer und Verbindlichkeiten aus latenten Steuern zum 31.12.20<strong>08</strong> und 31.12.2007 sind das Ergebnis<br />

folgender temporärer Bewertungsunterschiede zwischen den Buchwerten in den IFRS-Jahresabschlüssen und den<br />

relevanten Steuerbemessungsgrundlagen, insoweit jene nicht den steuerbefreiten Anteil gem. § 50 Abs 2 BBG betreffen:<br />

Die latenten Steuern entfallen auf folgende wesentliche Bilanzposten, Verlustvorträge und Steuergutschriften:<br />

Aktive Passive<br />

latente Steuern<br />

Latente Steuern in Mio. EUR 31.12.20<strong>08</strong> 31.12.20<strong>08</strong><br />

Vermögenswerte<br />

Sachanlagen 27,4 -25,0<br />

Immaterielle Vermögenswerte 0,3 -0,3<br />

Finanzielle Vermögenswerte 0,7 -0,7<br />

Vorräte 0,1 -0,1<br />

28,5 -26,1<br />

Langfristige Verbindlichkeiten<br />

Rückstellungen 5,1 -5,1<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 4,9 -4,9<br />

10,0 -10,0<br />

Steuerliche Verlustvorträge 0,0 0,0<br />

Summe 38,5 -36,1<br />

Bei der Beurteilung der Werthaltigkeit aktiver latenter Steuern trifft der Vorstand eine Einschätzung hinsichtlich der<br />

voraussichtlichen Nutzung nach der steuerlichen Planungsrechnung. Die Nutzbarkeit von aktiven latenten Steuern<br />

setzt ausreichend steuerpflichtiges Einkommen in jenen Perioden voraus, in denen die temporären Unterschiede abzugsfähig<br />

werden. Der Vorstand zieht die geplante Auflösung von passiven latenten Steuern und das geplante steuerpflichtige<br />

Einkommen für diese Beurteilung heran.<br />

Aufgrund dieser Planungsrechnung ist für die körperschaftsteuerliche Gruppe die Nutzung der steuerlichen Verlustvorträge<br />

sowie aktiver temporärer Differenzen nicht wahrscheinlich. Zum 31.12.20<strong>08</strong> wurden daher in der körperschaftsteuerlichen<br />

Gruppe aktive latente Steuern nur in Höhe der passiven latenten Steuern angesetzt. Der in der<br />

Bilanz ausgewiesene Überhang an aktiven latenten Steuern resultiert aus ausländischen Tochterunternehmen.<br />

Auf folgende Verlustvorträge und temporäre Differenzen wurden keine aktiven latenten Steuern gebildet:<br />

Verlustvorträge in Mio. EUR 20<strong>08</strong><br />

Verlustvorträge, auf die keine latente Steuern gebildet wurden 4.893,9<br />

Temporäre Differenzen, auf die keine latenten Steuern gebildet wurden 1.206,0<br />

Summe 6.099,9<br />

Verlustvorträge in Höhe von rd. 4.873,8 Mio. EUR stammen aus österreichischen Gesellschaften und sind nach derzeitigen<br />

Gesetzen unbegrenzt vortragsfähig. Die jährliche Verrechnung mit Verlustvorträgen ist in Österreich mit 75% des<br />

jeweiligen steuerlichen Ergebnisses begrenzt, allerdings resultieren rd. 4.156,6 Mio. EUR aus den Vorgruppenverlusten<br />

und sind mit in künftigen Perioden erzielten steuerlichen Ergebnissen verrechenbar.<br />

Verlustvorträge von ausländischen Gesellschaften bestehen in Höhe von rd. 20,1 Mio. EUR.<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

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Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

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158<br />

14. Sachanlagen<br />

Die Gliederung des Anlagevermögens, die Veränderungen im Geschäftsjahr, die Entwicklung der Kostenbeiträge<br />

(Investitionszuschüsse) zu den Sachanlagen sind aus dem folgenden Anlagenspiegel ersichtlich.<br />

Grundstücke Grundstücke<br />

in Mio. EUR und Bauten und Bauten Fahrpark<br />

Anschaffungs- und Herstellungskosten 20<strong>08</strong><br />

Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand 1.1.20<strong>08</strong> 15.650,2 10,9 5.346,5<br />

Umrechnungsdifferenzen -1,8 0,0 -0,4<br />

Zugänge 66,6 0,0 142,7<br />

Zugänge Konsolidierungskreis 6,7 0,0 166,3<br />

Abgänge -113,7 -0,6 -203,4<br />

Umuchungen 1.031,8 -0,1 401,5<br />

Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand 31.12.20<strong>08</strong> 16.639,8 10,2 5.853,2<br />

Kumulierte Abschreibungen Stand 1.1.20<strong>08</strong> 6.465,7 5,7 2.736,5<br />

Umrechnungsdifferenzen -0,1 0,0 -0,2<br />

Abschreibungen 20<strong>08</strong> 279,0 1,3 535,7<br />

Kumulierte Abschreibung Zugang Konsolidierungskreis 2,5 0,0 23,6<br />

Abgänge -76,8 -0,6 -101,7<br />

Kumulierte Abschreibungen Stand 31.12.20<strong>08</strong> 6.670,2 6,3 3.193,9<br />

Buchwerte vor Kostenbeiträge per 1.1.20<strong>08</strong> 9.184,5 5,2 2.610,0<br />

Buchwerte vor Kostenbeiträge per 31.12.20<strong>08</strong> 9.969,6 3,9 2.659,3<br />

Kostenbeiträge 20<strong>08</strong><br />

Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand 1.1.20<strong>08</strong> 8.678,9 0,0 427,6<br />

Zugänge 42,5 0,0 0,2<br />

Abgänge -47,6 0,0 -2,8<br />

Umbuchungen 152,1 0,0 -1,2<br />

Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand 31.12.20<strong>08</strong> 8.825,9 0,0 423,8<br />

Kumulierte Abschreibungen Stand 1.1.20<strong>08</strong> 4.974,3 0,0 240,9<br />

Abschreibungen 20<strong>08</strong> 111,3 0,0 28,0<br />

Abgänge -27,0 0,0 -9,6<br />

Kumulierte Abschreibungen Stand 31.12.20<strong>08</strong> 5.058,7 0,0 259,3<br />

Kostenbeiträge per 1.1.20<strong>08</strong> 3.704,6 0,0 186,7<br />

Kostenbeiträge per 31.12.20<strong>08</strong> 3.767,2 0,0 164,5<br />

Buchwert nach Kostenbeiträge per 1.1.20<strong>08</strong> 5.479,9 5,2 2.423,3<br />

Buchwert nach Kostenbeiträge per 31.12.20<strong>08</strong> 6.202,4 3,9 2.494,8<br />

Leasing


Technische Leasing Andere Anlagen Anlagen in Bau<br />

Leasing Anlagen Technische Anlagen Betriebs- und Leasing Andere und geleistete Zwischensumme<br />

Fahrpark und Maschinen und Maschinen Geschäftsausstattung Anlagen B & G Anzahlungen Sachanlagen<br />

333,0 6.017,1 45,4 229,3 0,7 4.191,1 31.824,3<br />

0,0 -0,1 0,0 -0,1 0,0 -0,1 -2,5<br />

0,9 4,2 1,5 27,2 0,0 2.191,4 2.434,4<br />

26,2 9,1 0,0 0,5 0,0 1,4 210,3<br />

-2,5 -54,1 -0,1 -42,6 -0,7 -12,9 -430,6<br />

0,0 320,3 0,0 23,9 0,0 -1.789,7 -12,2<br />

357,6 6.296,5 46,8 238,3 0,0 4.581,2 34.023,7<br />

42,2 3.277,9 36,4 167,7 0,7 2,9 12.735,8<br />

0,0 -0,1 0,0 -0,1 0,0 0,0 -0,5<br />

11,7 227,5 2,8 41,5 0,0 0,8 1.100,3<br />

0,0 5,1 0,0 0,3 0,0 0,0 31,6<br />

-0,7 -44,7 0,0 -41,0 -0,7 0,0 -266,3<br />

53,2 3.465,7 39,2 168,5 0,0 3,7 13.600,8<br />

290,8 2.739,2 9,0 61,7 0,0 4.188,2 19.<strong>08</strong>8,5<br />

304,4 2.830,8 7,6 69,8 0,0 4.577,5 20.422,8<br />

0,0 3.0<strong>08</strong>,9 0,0 15,0 0,0 1.010,2 13.140,6<br />

0,0 14,7 0,0 0,4 0,0 62,1 119,9<br />

0,0 -21,0 0,0 -2,5 0,0 -2,6 -76,5<br />

0,0 27,0 0,0 0,3 0,0 -178,6 -0,4<br />

0,0 3.029,7 0,0 13,2 0,0 891,1 13.183,7<br />

0,0 2.181,9 0,0 8,0 0,0 4,4 7.409,5<br />

0,0 76,9 0,0 1,3 0,0 0,0 217,6<br />

0,0 -16,5 0,0 -1,6 0,0 -1,2 -55,8<br />

0,0 2.242,3 0,0 7,7 0,0 3,2 7.571,3<br />

0,0 827,0 0,0 7,0 0,0 1.005,8 5.731,2<br />

0,0 787,4 0,0 5,5 0,0 887,9 5.612,5<br />

290,8 1.912,2 9,0 54,7 0,0 3.182,3 13.357,3<br />

304,4 2.043,4 7,6 64,4 0,0 3.689,6 14.810,4<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

159


160<br />

Grundstücke Grundstücke<br />

in Mio. EUR und Bauten und Bauten Fahrpark<br />

Anschaffungs- und Herstellungskosten 2007<br />

Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand 1.1.2007 14.959,4 16,9 4.899,8<br />

Umrechnungsdifferenzen -0,2 0,0 0,5<br />

Zugänge 70,4 0,0 130,1<br />

Abgänge -44,4 -6,0 -162,3<br />

Umuchungen 665,1 0,0 478,3<br />

Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand 31.12.2007 15.650,2 10,9 5.346,4<br />

Abschreibungen Stand 1.1.2007 6.221,9 5,8 2.733,9<br />

Umrechnungsdifferenzen 0,1 0,0 0,3<br />

Abschreibungen 2007 258,0 -0,1 160,9<br />

Abgänge -14,3 0,0 -158,5<br />

Abschreibungen Stand 31.12.2007 6.465,7 5,7 2.736,6<br />

Buchwerte vor Kostenbeiträge per 1.1.2007 8.737,5 11,1 2.166,0<br />

Buchwerte vor Kostenbeiträge per 31.12.2007 9.184,6 5,2 2.610,0<br />

Kostenbeiträge 2007<br />

Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand 1.1.2007 8.567,6 0,0 427,4<br />

Zugänge 53,3 0,0 0,2<br />

Abgänge -30,3 0,0 0,0<br />

Umbuchungen 88,3 0,0 0,0<br />

Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand 31.12.2007 8.678,9 0,0 427,6<br />

Abschreibungen Stand 1.1.2007 4.876,5 0,0 220,3<br />

Abschreibungen 2007 115,8 0,0 27,1<br />

Abgänge -18,0 0,0 -6,5<br />

Abschreibungen Stand 31.12.2007 4.974,3 0,0 240,9<br />

Kostenbeiträge per 1.1.2007 3.691,1 0,0 207,1<br />

Kostenbeiträge per 31.12.2007 3.704,6 0,0 186,7<br />

Buchwert nach Kostenbeiträge per 1.1.2007 5.046,4 11,1 1.958,9<br />

Buchwert nach Kostenbeiträge per 31.12.2007 5.479,9 5,2 2.423,3<br />

Leasing


Technische Leasing Andere Anlagen Anlagen in Bau<br />

Leasing Anlagen Technische Anlagen Betriebs- und Leasing Andere und geleistete Zwischensumme<br />

Fahrpark und Maschinen und Maschinen Geschäftsausstattung Anlagen B & G Anzahlungen Sachanlagen<br />

333,1 5.818,9 45,3 263,7 2,0 3.369,9 29.709,0<br />

0,0 0,1 0,0 0,0 0,0 0,0 0,4<br />

0,0 18,0 1,6 37,6 0,0 2.244,3 2.502,0<br />

-0,1 -65,8 -1,5 -85,1 -1,3 -1,4 -367,8<br />

0,0 245,9 0,0 13,1 0,0 -1.421,7 -19,3<br />

333,0 6.017,1 45,4 229,3 0,7 4.191,1 31.824,3<br />

30,4 3.107,6 34,3 203,1 0,5 -0,1 12.337,3<br />

0,0 0,1 0,0 0,0 0,0 0,0 0,4<br />

11,8 224,0 2,6 37,7 0,2 3,1 698,3<br />

0,0 -53,7 -0,5 -73,2 0,0 -0,1 -300,2<br />

42,2 3.277,9 36,4 167,6 0,7 2,9 12.735,8<br />

302,7 2.711,3 11,0 60,6 1,5 3.370,0 17.371,7<br />

290,8 2.739,2 9,0 61,7 0,0 4.188,2 19.<strong>08</strong>8,5<br />

0,0 2.993,6 0,0 15,8 0,0 1.073,1 13.077,5<br />

0,0 49,6 0,0 1,1 0,0 46,9 151,2<br />

0,0 -50,9 0,0 -6,7 0,0 -0,1 -87,9<br />

0,0 16,6 0,0 4,7 0,0 -109,8 -0,1<br />

0,0 3.0<strong>08</strong>,9 0,0 15,0 0,0 1.010,1 13.140,6<br />

0,0 2.116,5 0,0 11,8 0,0 4,4 7.229,5<br />

0,0 84,4 0,0 1,7 0,0 0,0 228,9<br />

0,0 -19,0 0,0 -5,5 0,0 0,0 -49,0<br />

0,0 2.182,0 0,0 8,0 0,0 4,4 7.409,5<br />

0,0 877,0 0,0 4,0 0,0 1.068,7 5.848,0<br />

0,0 827,0 0,0 7,0 0,0 1.005,7 5.731,2<br />

302,7 1.834,3 11,0 56,6 1,5 2.301,3 11.523,7<br />

290,8 1.912,2 9,0 54,6 0,0 3.182,4 13.357,3<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

161


162<br />

Die Zugänge zum Sachanlagevermögen aufgrund erstkonsolidierter Unternehmen werden in einer gesonderten Zeile<br />

im Anlagenspiegel dargestellt. Im Jahr 2007 gab es keine Zugänge aus erstkonsolidierten Unternehmen.<br />

Bei den Umbuchungen handelt es sich überwiegend um die aus dem Posten „Geleistete Anzahlungen und Anlagen<br />

in Bau“ auf die spezifischen Anlagenkonten umgebuchten Werte für fertig gestellte Anlagen. Des weiteren erfolgten<br />

Um- und Rückgliederungen von zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten (siehe Erläuterung 19).<br />

Finanzschulden sind durch Sachanlagen mit folgenden Buchwerten besichert:<br />

in Mio. EUR 20<strong>08</strong> 2007<br />

Grundstücke und Bauten 76,9 61,0<br />

Fahrpark 938,0 345,9<br />

Sonstige technische Anlagen und Maschinen 2,4 250,9<br />

Insgesamt bestehen Vermögenswerte in der Höhe von rd. 1.547,6 Mio. EUR (Vj: rd. 1.596,7 Mio. EUR), bei denen es<br />

Beschränkungen von Verfügungsrechten gibt. Es bestehen Abnahmeverpflichtungen für Vermögenswerte, insbesondere<br />

aufgrund der Finanzierungsleasing-Vereinbarungen und offener Bestellobligi von rd. 1.756,2 Mio. EUR (Vj: rd.<br />

2.215,3 Mio. EUR). Ergebniswirksame Entschädigungen von Dritten für untergegangene oder außer Betrieb genommene<br />

Vermögenswerte betragen rd. 3,6 Mio. EUR (Vj: rd. 1,4 Mio. EUR).<br />

Kostenbeiträge von Dritten<br />

Der <strong>ÖBB</strong>-Konzern erhielt nicht rückzahlbare Investitionszuschüsse für Anlagengüter, im Regelfall von öffentlichen Stellen<br />

oder staatsnahen Unternehmen, die gemäß IAS 16.28 iVm IAS 20 als Anschaffungskostenminderung behandelt<br />

wurden. Sowohl die Abschreibung dieser Vermögenswerte als auch die Auflösung sämtlicher Kostenbeiträge infolge<br />

Abschreibung werden ergebniswirksam unter dem Posten „Abschreibungen“ ausgewiesen. Gehen Vermögenswerte,<br />

denen Kostenbeiträge zugeordnet wurden, ab, dann werden diese gemeinsam mit den abgegangenen Buchwerten<br />

in den sonstigen betrieblichen Erträgen oder sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen. Die Entwicklung<br />

der Kostenbeiträge ist aus dem beiliegenden Anlagenspiegel ersichtlich. Die wesentlichen Kostenbeitraggeber setzen<br />

sich wie folgt zusammen:<br />

in Mio. EUR 31.12.20<strong>08</strong> 31.12.2007<br />

Schieneninfrastrukturfinanzierungs GmbH 1.763,2 1.843,0<br />

Eisenbahn-Hochleistungsstrecken AG 1.495,3 1.517,1<br />

Republik Österreich (KB aus Eröffnungsbilanz per 1.1.1994) 1.578,7 1.675,3<br />

ASFINAG 139,2 147,0<br />

EU-Förderung 72,9 56,1<br />

Sonstige Dritte 664,5 599,7<br />

Gesamt 5.713,8 5.838,2


Rahmenplan<br />

Der <strong>ÖBB</strong>-Konzern, im Speziellen der Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau, hat auf der Grundlage des vom Bundesminister<br />

für Verkehr, Innovation und Technologie und vom Bundesminister für Finanzen genehmigten Rahmenplans<br />

20<strong>08</strong>–2013 zahlreiche Infrastrukturprojekte eingeleitet, die gegenwärtig über einen mehrjährigen Zeitraum verteilt<br />

abgewickelt werden. Die Republik Österreich hat der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG gemäß § 43 BBG 2 iVm § 47 Abs. 1<br />

BBG jene Mittel zur Verfügung zu stellen, die zur Erfüllung ihrer Aufgaben und zur Aufrechterhaltung ihrer Liquidität<br />

und des Eigenkapitals zur Umsetzung des Rahmenplans erforderlich sind. Nähere Angaben werden unter Erläuterung<br />

33 gemacht.<br />

Vermögenswerte aus dem Finanzierungsleasing<br />

In den Sachanlagen sind gemietete bzw. geleaste Vermögenswerte enthalten, die im Anlagenspiegel in eigenen Spalten<br />

gesondert ausgewiesen werden. Bei diesen Sachanlagen handelt es sich um Vermögenswerte, die wegen der<br />

Gestaltung der zugrunde liegenden Leasingverträge als Finanzierungsleasing dem wirtschaftlichen, nicht jedoch dem<br />

zivilrechtlichen Eigentum des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns zugerechnet werden können. Es handelt sich dabei vor allem um Technische<br />

Anlagen und Maschinen. Weitere Angaben sind in Erläuterung 30 ersichtlich.<br />

Wertminderungen<br />

Aufgrund der negativen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen waren die Planannahmen im Berichtsjahr in der Wertminderungsprüfung<br />

gegenüber dem Vorjahr anzupassen. Nach der durchgeführten Wertminderungsprüfung für das<br />

Anlagevermögen mit den geänderten Plandaten ergab sich im Jahr 20<strong>08</strong> ein Bedarf einer Wertminderung. Die Parameter<br />

zur Berechnung des Nutzungswertes sind aus Erläuterung 3 ersichtlich. Eine Übersicht über die zahlungsmittelgenerierenden<br />

Einheiten, die Wertminderungen und die Art der Vermögenswerte, bei denen die Wertminderungen<br />

erfasst wurden, kann aus nachfolgender Aufstellung entnommen werden. Die Wertminderungen sind aus untenstehender<br />

Tabelle ersichtlich. Im Jahr 2007 gab es keine Wertminderungen.<br />

Andere Anlagen,<br />

Technische Anlagen Grundstücke Betriebs- und Immaterielle<br />

31.12.20<strong>08</strong> in Mio. EUR Gesamt Fahrpark und Maschinen und Gebäude Geschäftsausstattung Vermögenswerte<br />

Personenverkehr Traktion 138,7 138,7<br />

Personenverkehr Schiene 116,9 116,9<br />

Personenverkehr Bus 60,0 60,0<br />

Rail Cargo Austria 59,9 39,1 5,6 9,7 3,8 1,7<br />

Gesamt 375,5 354,7 5,6 9,7 3,8 1,7<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

163


164<br />

15. Immaterielle Vermögenswerte<br />

Geleistete<br />

Anzahlungen<br />

Konzessionen, Schutzrechte, Kostenbeiträge auf immaterielle<br />

in Mio. EUR Lizenzen, Entwicklungskosten an Dritte Goodwill Vermögenswerte Summe<br />

Kumulierte Anschaffungs-,<br />

Herstellungskosten und Abschreibungen 20<strong>08</strong><br />

Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand 1.1.20<strong>08</strong> 190,6 509,1 0,0 0,0 699,7<br />

Umrechnungsdifferenzen -0,1 0,0 0,0 0,0 -0,1<br />

Zugänge 10,4 48,6 275,2 12,9 347,1<br />

Zugänge Konsolidierungskreis 7,3 0,0 0,0 0,0 7,3<br />

Abgänge -4,4 -1,1 0,0 0,0 -5,5<br />

Umbuchungen 13,0 10,0 0,0 -10,8 12,2<br />

Kumulierte Anschaffungs-/Herstellungskosten<br />

Stand 31.12.20<strong>08</strong> 216,8 566,7 275,2 2,1 1.060,8<br />

Kumulierte Abschreibungen Stand 1.1.20<strong>08</strong> 104,0 291,2 0,0 0,0 395,2<br />

Abschreibungen 20<strong>08</strong> 20,4 22,3 0,0 0,0 42,7<br />

Kumulierte Abschreibung Zugang Konsolidierungskreis 2,9 0,0 0,0 0,0 2,9<br />

Abgänge -4,3 -0,9 0,0 0,0 -5,2<br />

Zuschreibungen 0,0 2,2 0,0 0,0 2,2<br />

Kumulierte Abschreibungen Stand 31.12.20<strong>08</strong> 123,0 314,8 0,0 0,0 437,7<br />

Buchwerte vor Kostenbeiträgen per 1.1.20<strong>08</strong> 86,6 217,9 0,0 0,0 304,6<br />

Buchwerte vor Kostenbeiträgen per 31.12.20<strong>08</strong> 93,8 251,9 275,2 2,1 623,0<br />

Kostenbeiträge 20<strong>08</strong><br />

Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand 1.1.20<strong>08</strong> 34,8 367,3 0,0 0,0 402,1<br />

Zugänge 1,2 7,1 0,0 0,0 8,3<br />

Abgänge -0,1 -0,4 0,0 0,0 -0,5<br />

Umbuchungen 0,0 0,3 0,0 0,0 0,3<br />

Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand 31.12.20<strong>08</strong> 35,9 374,3 0,0 0,0 410,2<br />

Kumulierte Abschreibungen Stand 1.1.20<strong>08</strong> 7,7 287,4 0,0 0,0 295,1<br />

Abschreibungen 20<strong>08</strong> 2,2 12,0 0,0 0,0 14,2<br />

Abgänge -0,1 -0,4 0,0 0,0 -0,4<br />

Kumulierte Abschreibungen Stand 31.12.20<strong>08</strong> 9,9 299,1 0,0 0,0 3<strong>08</strong>,9<br />

Kostenbeiträge per 1.1.20<strong>08</strong> 27,1 79,9 0,0 0,0 107,0<br />

Kostenbeiträge per 31.12.20<strong>08</strong> 26,1 75,3 0,0 0,0 101,3<br />

Buchwerte nach Kostenbeiträge per 1.1.20<strong>08</strong> 59,5 138,0 0,0 0,0 197,6<br />

Buchwerte nach Kostenbeiträge per 31.12.20<strong>08</strong> 67,8 176,6 275,2 2,1 521,7


Geleistete<br />

Anzahlungen<br />

Konzessionen, Schutzrechte, Kostenbeiträge auf immaterielle<br />

in Mio. EUR Lizenzen, Entwicklungskosten an Dritte Vermögenswerte Summe<br />

Anschaffungs-, Herstellungskosten und<br />

Abschreibungen 2007<br />

Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand 1.1.2007 189,5 559,4 0,0 748,8<br />

Zugänge 8,6 17,5 0,8 26,8<br />

Abgänge -17,2 -77,3 -0,8 -95,3<br />

Umbuchungen 9,8 9,6 0,0 19,3<br />

Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand 31.12.2007 190,6 509,2 0,0 699,7<br />

Abschreibungen Stand 1.1.2007 98,4 309,0 0,0 407,4<br />

Abschreibungen 2007 19,3 31,7 0,0 51,0<br />

Abgänge -13,7 -49,5 0,0 -63,2<br />

Abschreibungen Stand 31.12.2007 104,0 291,2 0,0 395,2<br />

Buchwerte vor Kostenbeiträgen per 1.1.2007 91,1 250,4 0,0 341,4<br />

Buchwerte vor Kostenbeiträgen per 31.12.2007 86,7 217,9 0,0 304,6<br />

Kostenbeiträge 2007<br />

Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand 1.1.2007 36,3 404,8 0,0 441,2<br />

Zugänge 0,0 0,3 0,0 0,3<br />

Abgänge -1,5 -38,0 0,0 -39,5<br />

Umbuchungen 0,0 0,1 0,0 0,1<br />

Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand 31.12.2007 34,8 367,3 402,1<br />

Abschreibungen Stand 1.1.2007 6,3 288,9 0,0 295,2<br />

Abschreibungen 2007 2,4 17,3 0,0 19,7<br />

Abgänge -0,9 -18,8 0,0 -19,8<br />

Abschreibungen Stand 31.12.2007 7,7 287,4 0,0 295,1<br />

Kostenbeiträge per 1.1.2007 30,0 115,9 0,0 146,0<br />

Kostenbeiträge per 31.12.2007 27,1 79,7 0,0 107,0<br />

Buchwerte nach Kostenbeiträge per 1.1.2007 61,0 134,4 0,0 195,5<br />

Buchwerte nach Kostenbeiträge per 31.12.2007 59,5 138,0 0,0 197,6<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

165


166<br />

16.<br />

Die Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte ist aus der vorstehenden Tabelle ersichtlich. Die Zugänge aus<br />

erstkonsolidierten Unternehmen werden in einer eigenen Zeile ausgewiesen. Im Jahr 2007 gab es keine Zugänge aus<br />

erstkonsolidierten Unternehmen.<br />

Der <strong>ÖBB</strong>-Konzern erhielt nicht rückzahlbare Kostenbeiträge für immaterielle Vermögenswerte, die gemäß IAS 16.28<br />

iVm IAS 20 als Anschaffungskostenminderung abgezogen wurden. Diese Investitionszuschüsse sind im Anlagenspiegel<br />

dargestellt. Sowohl die Abschreibung dieser Vermögenswerte als auch die Auflösung sämtlicher Kostenbeiträge<br />

infolge Abschreibung werden ergebniswirksam unter dem Posten „Abschreibungen“ ausgewiesen. Die Kostenbeitraggeber<br />

werden in Erläuterung 14 dargestellt.<br />

Es gab keine wesentlichen Zugänge von selbst erstellten immateriellen Vermögenswerten. Aufwendungen für Forschung<br />

und Entwicklung über rd. 5,6 Mio. EUR (Vj: rd. 4,4 Mio. EUR) wurden aufwandswirksam erfasst, da eine<br />

Abgrenzung zur Forschungsphase der Projekte nicht einwandfrei möglich war und das Risiko der Verwertung der<br />

Entwicklung mit Unsicherheiten behaftet war. Es liegen keine immateriellen Vermögenswerte mit unbestimmter<br />

Nutzungsdauer vor.<br />

Firmenwert<br />

Die Entwicklung des Firmenwertes ist aus der vorstehenden Tabelle ersichtlich. Der Zugang ergibt sich aus dem Erwerb<br />

der Anteile an der MÁV Cargo Zrt. und deren Tochterunternehmen bzw. der Anteile an der Magazzini del Veneto<br />

Orientale S.R.L. und der M.D.B. – Magazzini Desio Brianza s.r.l. Nähere Angaben dazu finden sie in Erläuterung 32.<br />

Dieser Firmenwert wurde der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Rail Cargo Austria zugeordnet und im Hinblick auf<br />

den zukünftigen wirtschaftlichen Nutzen einem Wertminderungstest unterzogen. Nähere Informationen dazu finden<br />

sie in Erläuterung 14 bzw. Erläuterung 3.<br />

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien (IAS 40)<br />

Es werden nur Immobilien dieser Kategorie zugeordnet, die nicht als Eisenbahnvermögen qualifizierten und daher frei<br />

an Dritte vermietet werden bzw. veräußerbar sind. Im Wesentlichen werden daher Wächterhäuser, Wohnimmobilien<br />

und landwirtschaftliche Flächen unter den als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien ausgewiesen.


17.<br />

Bei den als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien wird das Anschaffungskostenmodell angewendet. Es mussten<br />

keine Wertminderungen gemäß IAS 36 erfasst werden. Der Bilanzposten entwickelt sich wie folgt:<br />

in Mio. EUR 20<strong>08</strong> 2007<br />

Anschaffungskosten<br />

Stand 1.1. 218,3 217,8<br />

Zugänge 12,6 1,1<br />

Abgänge -3,1 -1,6<br />

Umbuchungen 0,3 1,0<br />

Stand 31.12. 228,1 218,3<br />

Abschreibungen<br />

Stand 1.1. 176,6 175,7<br />

Abschreibungen 1,7 1,8<br />

Zugänge aufgrund Erwerb 0,0 0,0<br />

Abgänge -2,6 0,6<br />

Umbuchungen -0,1 -1,5<br />

Stand 31.12. 175,6 176,6<br />

Anschaffungs- und Herstellungskosten Stand 31.12. 228,1 218,3<br />

Abschreibungen Stand 31.12. -175,6 -176,6<br />

Nettobuchwert Stand 31.12. 52,5 41,7<br />

Sämtliche vom <strong>ÖBB</strong>-Konzern als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien werden im Rahmen von operativen Leasingverhältnissen<br />

vermietet. Die daraus resultierenden Mieterträge beliefen sich auf rd. 11,9 Mio. EUR (Vj: rd. 11,4 Mio.<br />

EUR), denen direkt zurechenbare Aufwendungen (einschließlich Reparaturen und Instandhaltungen) in Höhe von rd.<br />

13,7 Mio. EUR (Vj: rd. 12,0 Mio. EUR) gegenüberstehen. Darüber hinaus fielen betriebliche Aufwendungen in der<br />

Höhe von rd. 0,5 Mio. EUR (Vj: rd. 2,5 Mio. EUR) an, denen keine Mieteinnahmen gegenüberstehen. Der <strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

ist keine Verträge für die Instandhaltung seiner als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien eingegangen. Der<br />

beizulegende Zeitwert, der als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien wurde von konzerninternen Experten der<br />

<strong>ÖBB</strong>-Immobilienmanagement GmbH mittels der DCF-Methode ermittelt und beträgt rd. 153,8 Mio. EUR (Vj: rd. 129,4<br />

Mio. EUR). Die Zugänge zum Posten resultieren im Wesentlichen aus Neuerwerben bzw. Investitionen in Gebäuden.<br />

Anteile an nach der Equity-Methode bewerteten Beteiligungen<br />

Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Wertansätze für Beteiligungen an assoziierten Unternehmen:<br />

in Mio. EUR 20<strong>08</strong> 2007<br />

Stand 1.1. 20,7 20,8<br />

Neuzugänge 0,0 0,1<br />

Abgänge -0,8 0,0<br />

Anteil am Ergebnis 4,0 4,9<br />

Ausschüttungen und übrige Änderungen -2,7 -5,1<br />

Stand 31.12. 21,2 20,7<br />

Die in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung ausgewiesenen Ergebnisse von nach der Equity-Methode bewerteten Unternehmen<br />

entsprechen dem auf den <strong>ÖBB</strong>-Konzern entfallenden Anteil der Jahresergebnisse. Im Jahr 20<strong>08</strong> werden in<br />

diesem Posten Ergebnisbeiträge aus Vorjahren über rd. -0,3 Mio. EUR ausgewiesen, die von jenen Unternehmen<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

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Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

167


168<br />

stammen, die während des Jahres 20<strong>08</strong> nach der Equity-Methode bewertet wurden, jedoch nach Zukauf von weiteren<br />

Anteilen per 31.12.20<strong>08</strong> im Rahmen der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen werden.<br />

Eine Zusammenfassung der Finanzinformationen für alle assoziierte Unternehmen ist in der folgenden Tabelle<br />

dargestellt. Die vom <strong>ÖBB</strong>-Konzern direkt und indirekt gehaltenen Anteile sind aus dem Beteiligungsspiegel ersichtlich<br />

(Erläuterung 36).<br />

Finanzinformationen 20<strong>08</strong> (2007)<br />

Name in TEUR Vermögen Fremdkapital Umsatzerlöse Betriebsergebnis Jahresergebnis<br />

Jahresabschlussdaten der assoziierten Unternehmen 264.729 209.255 500.490 19.770 11.756<br />

18.<br />

Finanzielle Vermögenswerte<br />

(241.862) (189.336) (505.982) (16.959) (12.218)<br />

20<strong>08</strong> in Mio. EUR kurzfristig langfristig Gesamt<br />

Anteile an nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen 0,0 12,2 12,2<br />

Sonstige Beteiligungen 0,0 47,1 47,1<br />

Geleistete Anzahlungen für finanzielle Vermögenswerte 0,1 0,0 0,1<br />

Finanzielle Vermögenswerte – Leasing 2,1 861,3 863,4<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 0,1 0,1 0,2<br />

Übrige finanzielle Vermögenswerte 63,8 183,3 247,1<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 1,9 1,9 3,8<br />

Gesamt 66,0 1103,9 1169,9<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 2,0 2,0 4,0<br />

2007 in Mio. EUR kurzfristig langfristig Gesamt<br />

Anteile an nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen 0,0 7,0 7,0<br />

Sonstige Beteiligungen 0,0 42,3 42,3<br />

Finanzielle Vermögenswerte – Leasing 2,4 313,8 316,2<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 0,0 0,1 0,1<br />

Übrige finanzielle Vermögenswerte 169,2 22,7 191,9<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 3,5 2,4 5,9<br />

Gesamt 171,6 385,8 557,4<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 3,5 2,5 6,0<br />

Anteile an nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen und sonstige Beteiligungen<br />

Die Anteile an verbundenen Unternehmen betreffen jene Tochterunternehmen, die nicht in den Konsolidierungskreis<br />

einbezogen wurden. Die Anteile an den übrigen Unternehmen werden im Posten „Sonstige Beteiligungen“ ausgewiesen.<br />

Für eine vollständige Übersicht über alle Beteiligungen wird auf Erläuterung 36 verwiesen. Diese Anteile werden<br />

gemäß IAS 39 als zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (available for sale) eingestuft, werden aber<br />

zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, da Marktwerte nicht verfügbar sind.<br />

Finanzielle Vermögenswerte – Leasing<br />

Die finanziellen Vermögenswerte bestehen hauptsächlich aus langfristigen Darlehen und Depots und stehen nahezu<br />

zur Gänze im Zusammenhang mit CBL-Transaktionen. Sie dienen zur Abdeckung der künftigen Zahlungsverpflichtungen<br />

(Leasingraten und Kaufpreis). Kapitalerträge aus thesaurierenden Veranlagungen erhöhen den Posten und die für<br />

die Bedienung der Zahlungsverpflichtungen herangezogenen Ausleihungen verringern den Posten. Diesen finanziellen


19.<br />

Vermögenswerten stehen in gleicher Höhe Finanzverbindlichkeiten gegenüber. Unterschiede ergeben sich aufgrund<br />

der im Berichtsjahr durchgeführten Wertberichtigungen. Weiterführende Angaben befinden sich in Erläuterung 30.<br />

Übrige finanzielle Vermögenswerte<br />

In den übrigen finanziellen Vermögenswerte (langfristig) findet sich in der Höhe von rd. 81,8 Mio. EUR (Vj: rd. 81,8<br />

Mio. EUR) der Restwert für verleaste Vermögenswerte, der in Form von Bankeinlagen hinterlegt ist. Darüber hinaus<br />

werden in diesem Posten hauptsächlich kurzfristige Wertpapiere über rd. 25,9 Mio. EUR (Vj: rd. 34,7 Mio. EUR), Investmentzertifikate<br />

über rd. 25,0 Mio. EUR (Vj: rd. 40,9 Mio. EUR), Derivate im Zusammenhang mit Stromhandelsgeschäften<br />

im Ausmaß von rd. 26,2 Mio. EUR (Vj: rd. 49,2 Mio. EUR) und sonstige Derivate mit einem positiven Barwert,<br />

die in keiner Hedgebeziehung stehen, dargestellt.<br />

Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Schulden aus zur Veräußerung gehaltenen<br />

Vermögenswerten (IFRS 5)<br />

Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte in Mio. EUR 20<strong>08</strong> 2007<br />

Stand 1.1. 13,2 20,7<br />

Zugänge 9,8 13,2<br />

Abgänge durch Veräußerung -0,2 -20,7<br />

Abwertung -4,0 0,0<br />

Umgliederung ins Sachanlagevermögen -13,0 0,0<br />

Stand 31.12. 5,8 13,2<br />

Schulden aus zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten in Mio. EUR 20<strong>08</strong> 2007<br />

Stand 31.12. 10,3 0,0<br />

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte<br />

In den Berichtsjahren betrafen die zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte im Wesentlichen Liegenschaften im<br />

Großraum Wien und Liegenschaften und Anlagen der Pinzgauer Lokalbahn in Salzburg. Für diese Immobilien lagen<br />

vor dem jeweiligen Bilanzstichtag Vorstandsbeschlüsse zur Veräußerung sowie Verkaufsaktivitäten vor, wodurch deren<br />

Veräußerung höchst wahrscheinlich ist. In 20<strong>08</strong> wurden Vermögenswerte über rd. 13,0 Mio. EUR in das Sachanlagevermögen<br />

zurückgegliedert, da in den nächsten 12 Monaten nicht mehr mit einer Veräußerung zu rechnen ist.<br />

Des Weiteren mussten die Pinzgauer Lokalbahnen, welche im Jahr 20<strong>08</strong> in diesen Bilanzposten umgegliedert und<br />

Anfang 2009 veräußert wurde, um rd. 4,0 Mio. EUR auf den beizulegenden Zeitwert abgewertet werden. Der Ausweis<br />

erfolgt unter den Abschreibungen. Die für 2009 zu erwartenden Erlöse liegen somit alle am oder über den aktuellen<br />

Buchwerten der Liegenschaften. Die Gesellschaft hat in den Berichtsjahren Gewinne aus zur Veräußerung gehaltenen<br />

Vermögenswerten in Höhe von rd. 7,6 Mio. EUR (Vj: rd. 39,2 Mio. EUR) erfasst, welche gemeinsam mit dem Ergebnis<br />

aus der Veräußerung von übrigen Anlagen in den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen werden. Die zur Veräußerung<br />

gehaltenen Vermögenswerte betreffen ausschließlich das Segment Schieneninfrastruktur.<br />

Schulden aus zur Veräußerung bestimmten Vermögenswerten<br />

Dabei handelt es sich um Investitionsentschädigung aufgrund des Verkaufs der Pinzgauer Lokalbahnen, die in den<br />

nächsten 12 Monaten an das Land Salzburg zur Abgeltung zukünftiger Betriebsrisiken und Investitionen geleistet<br />

werden müssen.<br />

Vorstandskommentar<br />

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Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

169


170<br />

20.<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen<br />

kurzfristig langfristig<br />

31.12.20<strong>08</strong> in Mio. EUR Restlaufzeit < 1 Jahr 1–5 Jahre > 5 Jahre Gesamt<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 543,6 1,1 0,2 544,9<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 3,5 0,0 0,0 3,5<br />

davon noch nicht abrechenbare Leistungen 18,7 0,0 0,0 18,7<br />

Sonstige Forderungen 449,7 39,9 40,8 530,4<br />

davon sonstige Abgrenzungen 103,5 39,8 40,8 184,1<br />

Gesamt 993,3 41,0 41,0 1.075,3<br />

kurzfristig langfristig<br />

31.12.2007 in Mio. EUR Restlaufzeit < 1 Jahr 1–5 Jahre > 5 Jahre Gesamt<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 563,3 1,2 0,6 565,1<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 3,2 0,0 0,0 3,2<br />

davon noch nicht abrechenbare Leistungen 42,0 0,0 0,0 42,0<br />

Sonstige Forderungen 393,8 9,1 13,4 416,3<br />

davon sonstige Abgrenzungen 145,2 9,0 13,4 167,6<br />

Gesamt 957,1 10,3 14,0 981,4<br />

Forderungen über rd. 5,0 Mio. EUR (Vj: rd. 20,4 Mio. EUR) sind wechselmäßig verbrieft.<br />

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen resultieren insbesondere aus Transportleistungen und aus dem<br />

Stromhandel. Der Buchwert der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Forderungen entspricht<br />

aufgrund der kurzen Laufzeit annähernd ihrem beizulegenden Zeitwert.<br />

Im Posten noch nicht abrechenbare Leistungen werden aktivierte Aufwendungen im Zusammenhang mit Leistungen<br />

für Dritte, bei denen die Leistungserstellung noch nicht abgeschlossen ist, sowie sonstige Leistungen, die zum Bilanzstichtag<br />

noch nicht endgültig erbracht waren, ausgewiesen.<br />

Die Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, betreffen in der Regel<br />

Lieferungen und Leistungen.<br />

Bei den sonstigen Forderungen handelt es sich in der Höhe von rd. 141,6 Mio. EUR (Vj: rd. 147,8 Mio. EUR) um Forderungen<br />

aus der Umsatzsteuer gegenüber dem österreichischen Finanzamt und in der Höhe von rd. 31,4 Mio. EUR<br />

(Vj: rd. 49,9 Mio. EUR) um Forderungen gegenüber der Republik Österreich aus der Lehrlingsförderung und Energieabgabenrückvergütungen.<br />

Die Abgrenzungsposten betreffen im Wesentlichen vorausbezahlte Haftungsentgelte über rd. 71,2 Mio. EUR (Vj: rd.<br />

71,3 Mio. EUR) und die im Dezember 20<strong>08</strong> ausbezahlten Gehälter für Jänner 2009 in der Höhe von rd. 47,6 Mio. EUR<br />

(Vj: rd. 46,9 Mio. EUR).<br />

Bestehen an der Einbringlichkeit der Forderungen Zweifel, werden die Kundenforderungen mit dem niedrigeren realisierbaren<br />

Betrag angesetzt und die erforderlichen Einzelwertberichtigungen auf Basis erkennbarer Risiken gebildet.<br />

Gründe dafür können erkennbare erhebliche finanzielle Schwierigkeiten des Vertragspartners sein oder ein bereits<br />

erfolgter Vertragsbruch (z.B. Verzug oder Ausfall von Zahlungen). Die Wertberichtigungen betreffen vor allem Forderungen<br />

aus Lieferungen und Leistungen und entwickelten sich wie folgt:


21.<br />

in Mio. EUR 20<strong>08</strong> 2007<br />

Stand zum 1.1. 61,8 175,1<br />

Verbrauch von Wertberichtigungen -12,3 -126,8<br />

Auflösung von Wertberichtigungen -28,6 -1,7<br />

Neubildung von Wertberichtigungen 27,0 15,2<br />

Stand zum 31.12. 47,9 61,8<br />

Die Reduktion der Einzelwertberichtigungen im Jahr 2007 betrifft im Ausmaß von rd. 118,2 Mio. EUR die Wertberichtigung<br />

zu gemeinwirtschaftlichen Leistungen des Bundes.<br />

Die überfälligen Forderungen stellen sich wie folgt dar:<br />

Brutto-Buchwert davon nicht davon einzel- Wert- davon davon pauschale aus- Sicher-<br />

31.12.20<strong>08</strong> (vor Abzug von einzelwert- wertberichtigt berichti- Einzelwert- Einzelwert- haftender heiten<br />

Analyse der überfälligen Wertberichtig.) berichtigt (brutto) gung berichtigung berichtigung Saldo (Fair Value)<br />

Forderungen in Mio. EUR in Mio. EUR in Mio. EUR in Mio. EUR in Mio. EUR in Mio. EUR in Mio. EUR in Mio. EUR<br />

nicht überfällige Forderungen - - - 3,1 3,1 - - -<br />

30 bis 60 Tage überfällig 26,0 15,4 10,6 1,4 1,1 0,3 24,7 1,2<br />

60 bis 90 Tage überfällig 17,4 13,4 4,0 0,6 0,6 0,0 16,8 0,0<br />

90 bis 180 Tage überfällig 13,4 9,6 3,8 4,4 1,2 3,2 9,0 0,0<br />

180 bis 360 Tage überfällig 33,4 21,8 11,6 7,4 6,9 0,5 26,1 0,0<br />

über 360 Tage überfällig 47,4 23,8 23,6 31,0 24,3 6,7 16,4 0,0<br />

Gesamtexposure 137,6 84,0 53,6 47,9 37,2 10,7 93,0 1,2<br />

Vorräte<br />

Dieser Bilanzposten stellt sich folgendermaßen dar:<br />

in Mio. EUR 31.12.20<strong>08</strong> 31.12.2007<br />

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 137,8 111,8<br />

Unfertige Erzeugnisse 0,3 0,0<br />

Fertige Erzeugnisse 2,9 2,0<br />

Geleistete Anzahlungen 7,9 15,9<br />

Gesamt 148,9 129,7<br />

Der ausgewiesene Wareneinsatz ist aus Erläuterung 7 ersichtlich. Der Posten Materialaufwand enthält Aufwendungen<br />

aus der Wertberichtigung von Vorräten in Höhe von rd. 6,1 Mio. EUR (Vj: rd. 2,2 Mio. EUR). Es wurden keine<br />

erfolgswirksamen Wertaufholungen durchgeführt. Für Fertigungsaufträge wurden im Berichtsjahr Auftragserlöse über<br />

rd. 55,2 Mio. EUR (Vj: rd. 57,8 Mio. EUR) realisiert.<br />

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Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

171


172<br />

22.<br />

23.<br />

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente<br />

in Mio. EUR 31.12.20<strong>08</strong> 31.12.2007<br />

Kassenbestand und Schecks 3,7 4,9<br />

Guthaben bei Kreditinstituten 382,6 145,2<br />

Gesamt 386,3 150,1<br />

Dieser Posten beinhaltet Veranlagungen sowie Guthaben bei Kreditinstituten und Kassenbestände, die alle kurzfristig<br />

(Fristigkeit unter 3 Monaten) sind. Der Buchwert dieser Vermögenswerte entspricht ihrem beizulegenden Zeitwert.<br />

Sämtliche Bestandteile der liquiden Mittel stehen zur freien Verfügung der Gesellschaft. Der Finanzmittelfonds gemäß<br />

Kapitalflussrechnung setzt sich aus den oben angeführten liquiden Mitteln zusammen.<br />

Grundkapital und übriges Eigenkapital<br />

Die Entwicklung des Eigenkapitals kann aus der Aufstellung der Veränderung des Eigenkapitals entnommen werden.<br />

Das Grundkapital in Höhe von 1.900,0 Mio. EUR ist in § 2 Abs. 1 BBG festgelegt und ist jenes des Mutterunternehmens.<br />

Die Aufbringung des Grundkapitals erfolgte gemäß § 2 Abs. 2 BBG durch Einlage sämtlicher Anteile des Bundes<br />

an den Österreichischen Bundesbahnen. Die Anteile waren mit dem Eigenkapital im Sinne des § 224 Abs. 3 U<strong>GB</strong> gemäß<br />

der Bilanz der Österreichischen Bundesbahnen zum 31.12.2003 anzusetzen. Die Anteile an der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG<br />

sind gemäß § 2 Abs. 1 BBG zu 100% der Republik Österreich vorbehalten und werden nicht öffentlich gehandelt.<br />

Der Posten Minderheitenanteile am Eigenkapital wurde für die nicht dem <strong>ÖBB</strong>-Konzern gehörenden Anteile am Eigenkapital<br />

der jeweiligen vollkonsolidierten Tochtergesellschaften gebildet. Die Entwicklung dieses Postens und der<br />

übrigen Posten des Eigenkapitals wird im Eigenkapitalspiegel dargestellt.<br />

24.<br />

Rücklagen<br />

in Mio. EUR 31.12.20<strong>08</strong> 31.12.2007<br />

Kapitalrücklagen 539,4 1.296,9<br />

Gewinnrücklagen -511,0 -452,2<br />

davon Cash-Flow-Rücklagen -29,0 23,9<br />

davon Sonstige Gewinnrücklagen -482,0 -476,1<br />

Rücklagen Gesamt 28,4 844,7<br />

Nähere Angaben zu den Veränderungen des Eigenkapitals sind aus der Aufstellung der Veränderung des Eigenkapitals<br />

abzulesen. Die Dotierung von Kapitalrücklagen über rd. 11,7 Mio. EUR resultiert aus einem Gesellschafterzuschusses<br />

zum Erwerb des 12,5%igen Anteils an der Galleria di Base del Brennero-Brenner Basistunnel BBT SE.<br />

Aus der Kapitalkonsolidierung resultierende Unterschiedsbeträge, die vor dem Übergang auf IFRS entstanden sind,<br />

werden in den sonstigen Gewinnrücklagen ausgewiesen.


Die Entwicklung der Cash-Flow-Hedge-Rücklage und der Available-for-Sale-Rücklage stellt sich folgendermaßen dar:<br />

Cash-Flow-Hedge- Available-for-Sale-<br />

in Mio. EUR Rücklage Rücklage<br />

Stand zum 1.1.2007 -29,8 0,3<br />

Erfolgswirksame Veränderungen -1,3 0,0 1<br />

Nicht erfolgswirksame Veränderungen 55,0 0,4<br />

Stand zum 1.1.20<strong>08</strong> 23,9 0,7<br />

Erfolgswirksame Veränderungen -0,5 0,0<br />

Nicht erfolgswirksame Veränderungen -52,4 -1,0<br />

Stand zum 31.12.20<strong>08</strong> -29,0 -0,3<br />

1 Kleinbetrag<br />

In den sonstigen Gewinnrücklagen wird in beiden Jahren die Umwertungsrücklage über rd. -402,3 Mio. EUR<br />

ausgewiesen, die aus der Eröffnungsbilanz zum 1.1.2006 resultiert und sämtliche Effekte der Umwertungen von<br />

U<strong>GB</strong> auf IFRS enthält. Weitere Erläuterungen zum Eigenkapital finden sich in der Aufstellung der Veränderungen des<br />

Eigen kapitals.<br />

25.<br />

Finanzverbindlichkeiten<br />

20<strong>08</strong> in Mio. EUR Restlaufzeit < 1 Jahr 1–5 Jahre > 5 Jahre Gesamt<br />

Anleihen 503,7 2.705,6 5.135,6 8.344,9<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 288,3 376,7 848,5 1.513,5<br />

Finanzverbindlichkeiten Leasing 30,5 520,8 924,7 1.476,0<br />

Übrige Finanzverbindlichkeiten 283,7 1.004,6 1.493,8 2.782,1<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 0,7 - - 0,7<br />

Gesamt 1.106,2 4.607,7 8.402,6 14.116,5<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 0,7 - - 0,7<br />

2007 in Mio. EUR Restlaufzeit < 1 Jahr 1–5 Jahre > 5 Jahre Gesamt<br />

Anleihen 3,7 957,8 5.744,2 6.705,7<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 161,3 321,4 480,3 963,0<br />

Finanzverbindlichkeiten Leasing 24,3 54,1 685,7 764,1<br />

Übrige Finanzverbindlichkeiten 233,7 786,8 1.121,2 2.141,7<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 0,3 - - 0,3<br />

Gesamt 423,0 2.120,1 8.031,4 10.574,5<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 0,3 - - 0,3<br />

Der Gesamtbetrag der Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren betrifft vor allem Anleihen,<br />

Darlehensaufnahmen bei Kreditinstituten, Verbindlichkeiten aus Cross-Border-Lease-Verträgen und Verbindlichkeiten<br />

gegenüber der EUROFIMA. Weiter Angaben zu den Anleihen sind in Erläuterung 29 ersichtlich.<br />

Vorstandskommentar<br />

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Konzernabschluss<br />

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174<br />

Emittierte Anleihen<br />

Nominal Währung Laufzeit ISIN Zinssatz Ursprünglicher Emittent<br />

266.785.780,17 EUR 1998 – 2010 XS0<strong>08</strong>7640420 5,13% SCHIG<br />

200.000.000,00 EUR 2003 – 2010 AT0000171715 4,25% <strong>ÖBB</strong><br />

575.000.000,00 USD 2003 – 2013 DE00<strong>08</strong>021759 4,75% <strong>ÖBB</strong><br />

600.000.000,00 USD 2003 – 2013 DE000A0AABN9 4,63% SCHIG<br />

27.000.000,00 EUR 2003 – 2015 AT0000171723 EIB Poolrate <strong>ÖBB</strong><br />

500.000.000,00 EUR 2004 – 2009 DE000A0BDMT5 3,63% SCHIG<br />

650.000.000,00 EUR 2004 – 2014 XS0206152810 3,88% SCHIG<br />

10.000.000,00 EUR 2004 – 2015 AT0000171731 EIB Poolrate <strong>ÖBB</strong><br />

1.000.000.000,00 EUR 2005 – 2020 X50232778<strong>08</strong>3 3,50% <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG<br />

1.000.000.000,00 EUR 2006 – 2016 XS0271660242 3,88% <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG<br />

100.000.000,00 EUR 2006 – 2036 2 XS0243862876 3,42% <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG<br />

100.000.000,00 EUR 2006 – 2036 2 XS0244522396 3,48% <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG<br />

100.000.000,00 EUR 2006 – 2035 2 XS0252697130 1 <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG<br />

50.000.000,00 EUR 2006 – 2036 2 XS0252721450 1 <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG<br />

80.000.000,00 EUR 2006 – 2036 3 XS0275974599 3,49% <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG<br />

100.000.000,00 EUR 2006 – 2036 3 XS0275973278 3,49% <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG<br />

1.300.000.000,00 EUR 2007 – 2022 XS0307792159 4,870% <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG<br />

100.000.000,00 EUR 2007 – 2022 4 XS0321318163 4,17% <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG<br />

100.000.000,00 EUR 2007 – 2037 4 XS0324893626 4,398% <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG<br />

50.000.000,00 EUR 2007 – 2037 4 XS0324895670 4,398% <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG<br />

100.000.000,00 EUR 2007 – 2037 4 XS0328866982 4,227% <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG<br />

50.000.000,00 EUR 2007 – 2037 4 XS0331427905 4,190% <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG<br />

50.000.000,00 EUR 2007 – 2037 5 XS0336043517 3,985% <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG<br />

1.000.000.000,00 EUR 20<strong>08</strong> – 2011 XS03928<strong>08</strong>415 3,875% <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG<br />

120.000.000,00 CHF 20<strong>08</strong> – 2010 CH0048268202 2,120% <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG<br />

250.000.000,00 CHF 20<strong>08</strong> – 2010 CH0047775405 2,250% <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG<br />

165.000.000,00 CHF 20<strong>08</strong> – 2013 CH0047775413 2,750% <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG<br />

200.000.000,00 EUR 20<strong>08</strong> – 2022 6 XS0307792159 4,875% <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG<br />

1 3,409% solange die 1 Year EURIBOR Swap Rate < 5%, sonst 1 Year EURIBOR Swap Rate -0,2%<br />

2 Vorzeitiges Kündigungsrecht durch Investor in 2016<br />

3 Vorzeitiges Kündigungsrecht durch Investor in 2015<br />

4 Vorzeitiges Kündigungsrecht durch Investor in 2017<br />

5 Vorzeitiges Kündigungsrecht durch Investor in 2014<br />

6 Aufstockung der Anleihe über 1,3 Mrd. EUR aus 2007 auf insgesamt 1,5 Mrd. EUR<br />

Die Anleihe über rd. 200,0 Mio. EUR betrifft die <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG, alle übrigen die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur<br />

Bau AG.<br />

In 2005 hat die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG ein Euro-Medium-Term-Note („EMTN“)-Programm aufgelegt. Die Zahlungen<br />

hinsichtlich der unter diesem Rahmenvertrag ausgegebenen Anleihen sind von der Republik Österreich unbedingt<br />

und unwiderruflich garantiert. Alle Anleihen seit 2005 wurden von der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG im Rahmen dieses<br />

Programms begeben.<br />

Zum 31.12.20<strong>08</strong> hat der Konzern sämtliche Verpflichtungen aus den Darlehens- und Kreditverträgen erfüllt.


26.<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten setzen sich wie folgt zusammen:<br />

in Mio. EUR 31.12.20<strong>08</strong> 31.12.2007<br />

Europäische Investitionsbank (EIB) 749,3 353,9<br />

BAWAG PSK Bank für Arbeit und Wirtschaft und Österreichische Postsparkasse AG 170,2 212,4<br />

Bank Austria Creditanstalt AG 88,8 94,6<br />

Raiffeisen Zentralbank Österreich AG 104,3 93,8<br />

Sonstige Banken 401,0 2<strong>08</strong>,3<br />

Gesamt 1.513,6 963,0<br />

Finanzverbindlichkeiten Leasing<br />

Die Verbindlichkeiten aus Leasing resultieren aus nicht verknüpften CBL-Transaktionen. Diesen Verbindlichkeiten stehen<br />

in gleicher Höhe Aktiva (Finanzielle Vermögenswerte wie Ausleihungen an Bank- und Leasinginstituten oder<br />

Wertpapiere) gegenüber. Unterschiede ergeben sich aufgrund von Wertberichtigungen, die im Berichtsjahr durchgeführt<br />

werden mussten.<br />

Übrige Finanzverbindlichkeiten<br />

Die übrigen Finanzverbindlichkeiten bestehen im Wesentlichen aus EUROFIMA-Darlehen in Höhe von rd. 1.760,5 Mio.<br />

EUR (Vj: rd. 1.487,7 Mio. EUR), von denen im Jahr 20<strong>08</strong> ein Betrag von rd. 63,0 Mio. EUR (Vj: rd. 112,2 Mio. EUR)<br />

eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr hat. Ansonsten werden in diesem Posten die negativen Barwerte von<br />

derivativen Finanzinstrumenten ausgewiesen.<br />

Finanzverbindlichkeiten aus Leasing über rd. 445,0 Mio. EUR (Vj: rd. 273,8 Mio. EUR), bzw. übrige Finanzverbindlichkeiten<br />

über rd. 828,6 Mio. EUR (Vj: rd. 137,0 Mio. EUR) sind im Wesentlichen mit Fahrzeugen dinglich besichert. Angaben<br />

zu den Leasingtransaktionen sind in Erläuterung 30, Angaben gemäß IFRS 7 sind in Erläuterung 29 ersichtlich.<br />

In den übrigen Finanzverbindlichkeiten wird eine Vorsorge für CDO-Geschäfte ausgewiesen. Weiterführende Angaben<br />

befinden sich in Erläuterung 29.3.<br />

Haftungen des Bundes<br />

Haftungen des Bundes bestehen für Anleihen und für Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von rd.<br />

8.241,6 Mio. EUR (Vj: rd. 6,9 Mrd. EUR). Des Weiteren sind Verpflichtungen gegenüber der EUROFIMA in Höhe von<br />

rd. 1.729,9 Mio. EUR (Vj: rd. 1,5 Mrd. EUR) durch Haftungen des Bundes abgesichert.<br />

Rückstellungen<br />

Bei der Ermittlung der Rückstellungen wurde beurteilt, ob eine Inanspruchnahme durch die Gesellschaft wahrscheinlich<br />

ist und ob die voraussichtliche Höhe der Rückstellung zuverlässig geschätzt werden kann. Die Rückstellung wird<br />

in der Höhe der wahrscheinlichen Inanspruchnahme angesetzt. Bei gleich wahrscheinlichen Szenarien wird der nach<br />

den Wahrscheinlichkeiten gewichtete Erwartungswert rückgestellt.<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

175


176<br />

26.1. Personalrückstellungen<br />

Personalrückstellungen in Mio. EUR 31.12.20<strong>08</strong> 31.12.2007<br />

Gesetzliche Abfertigungen 28,5 26,1<br />

Pensionen 0,9 0,8<br />

Jubiläumsgelder 135,0 129,6<br />

Freiwillige Abfertigungen 16,2 17,7<br />

Sonstige Personalrückstellungen 2,5 3,7<br />

Gesamt 183,1 177,9<br />

davon langfristig 180,8 174,6<br />

Die kurzfristigen Rückstellungen finden sich hauptsächlich in den sonstigen Personalrückstellungen. Sämtliche erfolgswirksame<br />

Veränderungen der Personalrückstellungen werden im Personalaufwand ausgewiesen. Im Folgenden<br />

werden die einzelnen Rückstellungen erläutert.<br />

Versicherungsmathematische Annahmen<br />

Die folgende Tabelle zeigt die bei der Bewertung von Verpflichtungen aus Jubiläumsgeldzuwendungen, Abfertigungen<br />

und Pensionen verwendeten Annahmen:<br />

31.12.2006 31.12.2007 31.12.20<strong>08</strong><br />

Abzinsungsfaktor 4,8%–5,0% 5,7% 5,5%<br />

Gehaltssteigerungen 3,9% 3,9% 4,0%<br />

Fluktuationsrate Mitarbeiter mit Definitivstellung 0,0–7,8% 0,0–6,11% 0,0–6,11%<br />

Fluktuationsrate übrige Arbeiter und Angestellte 0,0–27,0% 0,0–8,4% 0,0–10,83%<br />

Gesetzliche Abfertigungen<br />

Für die sich aus einzelnen dienstrechtlichen bzw. vertraglichen Bestimmungen ergebenden Abfertigungsansprüche<br />

jener Dienstnehmer, welche nicht Bundesbeamte iSd § 21 Abs. 3 BBG idF Bundesgesetz B<strong>GB</strong>L I Nr. 71/2003 sind,<br />

wurde eine Rückstellung für Abfertigungen eingestellt. Die Berechnung der Rückstellung erfolgte versicherungsmathematisch<br />

nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (PUC-Methode), welches für Bewertungen nach IAS 19 vorgeschrieben<br />

ist. Die Berechnung erfolgte nach den biometrischen Rechnungsgrundlagen Aktuarvereinigung Österreichs<br />

(AVÖ) 20<strong>08</strong>-P von Pagler & Pagler (gemischter Bestand).<br />

Verpflichtungen aus Abfertigungen für Mitarbeiter, deren Dienstverhältnis vor dem 1.1.2003 begonnen hat, werden<br />

wie nachfolgend beschrieben durch leistungsorientierte Pläne abgedeckt. Infolge einer gesetzlichen Änderung unterliegen<br />

Mitarbeiter, deren Dienstverhältnis in Österreich nach dem 1.1.2003 begonnen hat, einem beitragsorientierten<br />

Versorgungsplan. In diesem Zusammenhang hat die Gesellschaft in den Jahren 20<strong>08</strong> und 2007 2,7 Mio. EUR und<br />

1,0 Mio. EUR in den beitragsorientierten Versorgungsplan (VBV Vorsorgekasse AG) eingezahlt.<br />

Bei Pensionsantritt erhalten berechtigte Mitarbeiter eine Abfertigung, die – abhängig von ihrer Dienstzeit – ein Mehrfaches<br />

ihres monatlichen Grundgehalts, maximal aber zwölf Monatsgehälter beträgt. Bei Beendigung des Dienstverhältnisses<br />

werden maximal drei Monatsgehälter sofort, darüber hinausgehende Beträge verteilt über einen Zeitraum<br />

von höchstens zehn Monaten ausgezahlt. Im Falle des Todes haben die Erben der berechtigten Mitarbeiter Anspruch<br />

auf 50% der Abfertigung. Darüber hinaus wurde eine Rückstellung für freiwillige Abfertigung gebildet.


Die folgende Tabelle zeigt die Komponenten der Nettoabfertigungsaufwendungen der Periode sowie die Entwicklung<br />

der Abfertigungsrückstellungen:<br />

in Mio. EUR 20<strong>08</strong> 2007<br />

Dienstzeitaufwand 2,0 2,6<br />

Zinsaufwand 1,4 1,4<br />

Versicherungsmathematische Verluste/Gewinne 3,1 -1,6<br />

Nettoabfertigungsaufwand des Jahres 6,5 2,4<br />

in Mio. EUR 20<strong>08</strong> 2007<br />

Barwert der erworbenen Anwartschaften zum 1.1. 26,1 26,7<br />

Dienstzeitaufwand 2,0 2,6<br />

Zinsaufwand 1,4 1,4<br />

Abfertigungszahlungen -4,2 -2,7<br />

Zu- und Abgänge 0,1 -0,3<br />

Versicherungsmathematische Verluste/Gewinne 3,1 -1,6<br />

Barwert der erworbenen Anwartschaften zum 31.12. 28,5 26,1<br />

Jubiläumsgelder<br />

Mitarbeiter mit Definitivstellung und bestimmte Angestellte (im Folgenden „Mitarbeiter“) haben einen Anspruch auf<br />

Jubiläumsgelder. Gemäß den gesetzlichen und vertraglichen Bestimmungen erhalten die Berechtigten nach 25 Dienstjahren<br />

zwei Monatsgehälter und nach 40 Dienstjahren vier Monatsgehälter. Mitarbeiter, die zum Zeitpunkt des Pensionsantritts<br />

mindestens 35 Dienstjahre geleistet haben, wird ebenfalls ein Jubiläumsgeld von vier Monatsgehältern<br />

ausgezahlt. Für jene definitiven <strong>ÖBB</strong>-Mitarbeiter, die am Bilanzstichtag zwischen 47 und 51 Jahre alt sind (jeweils<br />

vollendete Lebensjahre) und mindestens 31 Dienstjahre im <strong>ÖBB</strong>-Konzern gearbeitet haben, werden keine Jubiläumsgeldrückstellungen,<br />

sondern Rückstellungen für freiwillige Abfertigungen gebildet. Die Berechnung der Rückstellung<br />

erfolgte versicherungsmathematisch nach der Projected-Unit-Credit-(PUC)-Methode, welche für Bewertungen nach<br />

IAS 19 vorgeschrieben ist. Die Berechnung erfolgte nach den biometrischen Rechnungsgrundlagen Aktuarvereinigung<br />

Österreichs (AVÖ) 20<strong>08</strong>-P von Pagler & Pagler. Die Rückstellung wird über die Dienstzeit unter Anwendung eines Fluktuationsabschlags<br />

für Mitarbeiter, die vorzeitig aus dem Dienstverhältnis ausscheiden, gebildet. Versicherungsmathematische<br />

Gewinne und Verluste werden sofort in der Periode, in der sie anfallen, erfasst. Für jene Mitarbeiter, für die<br />

eine freiwillige Abfertigung bilanziert wird, wird keine Rückstellung für Jubiläumsgelder nach 35 bzw. 40 Dienstjahren<br />

gebildet.<br />

Die folgende Tabelle zeigt die Bestandteile und die Entwicklung der Rückstellung für Jubiläumsgelder:<br />

in Mio. EUR 20<strong>08</strong> 2007<br />

Dienstzeitaufwand 6,2 7,0<br />

Zinsaufwand 7,2 6,9<br />

Versicherungsmathematische Gewinne 3,2 -11,0<br />

Nettojubiläumsgeldaufwand des Jahres 16,6 2,9<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

177


178<br />

in Mio. EUR 20<strong>08</strong> 2007<br />

Barwert der erworbenen Anwartschaften zum 1.1. 129,6 135,1<br />

Dienstzeitaufwand 6,2 7,0<br />

Zinsaufwand 7,2 6,9<br />

Jubiläumsgeldzahlungen -11,2 -7,2<br />

Zu- und Abgänge 0,0 -1,2<br />

Versicherungsmathematische Gewinne 3,2 -11,0<br />

Barwert der erworbenen Anwartschaften zum 31.12. 135,0 129,6<br />

Freiwillige Abfertigungen<br />

Die Rückstellung für freiwillige Abfertigungen wird gebildet, nachdem gem. Vorstandsbeschluss die „Kann“-Bestimmung<br />

in den AVB, die eine Auszahlung eines 35-jährigen Dienstjubiläums an Mitarbeiter, die in den Ruhestand treten,<br />

vorsieht, nicht mehr auszuüben ist. Für die an diese Stelle tretende Möglichkeit, an die in den Ruhestand tretenden<br />

Mitarbeiter eine freiwillige Abfertigung zu zahlen, wurde diese Rückstellung gebildet, wobei jedoch dem Mitarbeiter<br />

kein finanzieller Nachteil aus dieser Regelung erwachsen soll.<br />

Eine Rückstellung für freiwillige Abfertigung wird für jene definitiven <strong>ÖBB</strong>-Mitarbeiter gebildet, die am Bilanzstichtag<br />

zwischen 47 und 51 Jahre alt sind (jeweils vollendete Lebensjahre) und mindestens 31 Dienstjahre im Unternehmen<br />

zugebracht haben. Die freiwillige Abfertigung beträgt nach 40 anrechenbaren Dienstjahren 400% des Monatsentgeltes,<br />

das dem Arbeitnehmer zu Beginn jenes Monats gebührt, in den die freiwillige Abfertigung fällt. Eine freiwillige<br />

Abfertigungsrückstellung wird auch für jene Mitarbeiter, die zum Pensionsantritt keine 40 Dienstjahre aber mindestens<br />

35 Dienstjahre erreichen, gebildet. Diese Mitarbeiter erhalten zum Pensionsantritt die freiwillige Abfertigungsleistung<br />

in voller Höhe.<br />

Der Mitarbeiterkreis umfasst immer die Personen des genannten Alterskorridors. Dadurch ändert sich der Mitarbeiterkreis<br />

jeweils zum Berechnungszeitpunkt.<br />

in Mio. EUR 20<strong>08</strong> 2007<br />

Dienstzeitaufwand 0,6 0,7<br />

Zinsaufwand 0,9 1,0<br />

Versicherungsmathematische Verluste/Gewinne 6,0 -0,9<br />

Nettoaufwand freiwillige Abfertigung des Jahres 7,5 0,8<br />

in Mio. EUR 20<strong>08</strong> 2007<br />

Barwert der erworbenen Anwartschaften zum 1.1. 17,7 20,8<br />

Dienstzeitaufwand 0,6 0,7<br />

Zinsaufwand 0,9 1,0<br />

Abfertigungszahlungen -9,0 -3,8<br />

Zu- und Abgänge 0,0 -0,1<br />

Versicherungsmathematische Verluste/Gewinne 6,0 -0,9<br />

Barwert der erworbenen Anwartschaften zum 31.12. 16,2 17,7


Pensionen<br />

Unter den Rückstellungen für Pensionen sind nur einzelvertragliche Pensionszusagen bilanziert. Die Bewertung erfolgte<br />

aufgrund der untergeordneten Bedeutung nach finanzmathematischen Grundsätzen.<br />

Beitragsorientierte Versorgungssysteme<br />

In Österreich werden Pensionsleistungen für Angestellte grundsätzlich durch die Sozialversicherungsträger und für<br />

Bahnbedienstete durch die Versicherungsanstalt für Eisenbahn und Bergbau erbracht. Die Gesellschaft ist verpflichtet,<br />

Beiträge für Pensionen und Gesundheitsvorsorge für aktive und in Ruhestand befindliche Mitarbeiter mit Definitivstellung<br />

sowie für deren Hinterbliebene zu leisten. Die Gesellschaft ist gesetzlich verpflichtet, einen jährlichen Beitrag für<br />

aktive Mitarbeiter mit Definitivstellung an die Versicherungsanstalt für Eisenbahn und Bergbau zu leisten. Zusätzlich<br />

bietet die Gesellschaft allen Bediensteten des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns in Österreich einen beitragsorientierten Versorgungsplan<br />

an. Die Beiträge der Gesellschaft berechnen sich als Prozentsatz des Entgelts und dürfen 0,8% nicht übersteigen. Die<br />

Aufwendungen dieses Plans beliefen sich in den Jahren 20<strong>08</strong> und 2007 auf rd. 13,1 Mio. EUR und rd. 8,5 Mio. EUR.<br />

Leistungsorientiertes Versorgungssystem<br />

Für einen ehemaligen Vorstand besteht ein leistungsorientierter Pensionsplan (Auszahlungen ab dem 60. Lebensjahr),<br />

für den der Konzern Zahlungen nach einem leistungsorientierten Pensionsplan leisten wird. Der Plan, der über keine<br />

Kapitaldeckung verfügt, sieht eine Pension vor, die einen von den Beschäftigungsjahren abhängigen Prozentsatz des<br />

Gehalts beträgt. Die Pension beläuft sich auf höchstens 13,2% des Letztbezugs, einschließlich der staatlichen Altersversorgung.<br />

Die Pensionsrückstellung wird nach finanzmathematischen Grundsätzen berechnet.<br />

26.2. Sonstige Rückstellungen<br />

Veränderung Stand<br />

Stand zum Konsolidie- Zins- Um- zum<br />

in Mio. EUR 1.1.20<strong>08</strong> Verbrauch rungskreis Auflösung effekte buchungen Zuführung 31.12.20<strong>08</strong><br />

Derivative Finanzinstrumente - - - - - - 95,8 95,8<br />

Nebenbahnen 30,7 - - -8,2 1,2 - 24,3 48,0<br />

Projektkosten 40,4 -29,5 - -9,1 - - 36,3 38,1<br />

Umweltschutzmaßnahmen 45,0 -1,2 - -16,6 0,4 - 0,5 28,1<br />

Schüler und Lehrlingsfreifahrten - - - - - 27,6 - 27,6<br />

Leistungsabgrenzungen 22,5 -12,7 - - - - 12,8 22,6<br />

Rechtsstreitigkeiten 12,4 -0,7 0,4 -4,3 - - 7,8 15,6<br />

Ungewisse Schulden 13,9 -3,7 - -5,2 - 4,2 4,6 13,8<br />

Restrukturierungsrückstellungen 22,9 -11,0 - -1,8 0,3 - 0,4 10,8<br />

Drohende Verluste 7,8 -5,6 - -1,2 - - 8,2 9,2<br />

Freimachungen und sonstige<br />

Immoverpflichtungen 1,2 -0,1 - -0,1 -0,1 -0,1 7,2 8,0<br />

Entschädigungen und<br />

Schadensvergütungen 1,9 -0,2 - -0,1 0,1 - 1,0 2,7<br />

Steuern 6,5 -4,5 - -5,9 - - 6,2 2,3<br />

Übrige sonstige 33,9 -3,7 6,0 -4,4 0,2 -4,2 5,6 33,4<br />

Summe sonstige Rückstellungen 239,1 -72,9 6,4 -56,9 2,1 27,5 210,7 356,0<br />

Bei der Rückstellung für Derivative Finanzinstrumente handelt es sich in Höhe von rd. 83,6 Mio. um Rückstellungen<br />

für den Ausstieg aus und die Restrukturierung von PCDS/CDO-Transaktionen (Erläuterung 29.3) und in Höhe von rd.<br />

12,2 Mio. EUR um Rückstellungen für eine drohende Abwertung der Schweizer Rückversicherung im Zusammenhang<br />

mit CBL-Transaktionen.<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

179


180<br />

Die Rückstellung für Stilllegungskosten von Nebenbahnen betrifft Aufwendungen im Zusammenhang mit dem<br />

Abbruch und dem Abräumen von Vermögenswerten und die Wiederherstellung von Standorten. Dabei handelt es<br />

sich um bereits stillgelegte oder in naher Zukunft stillzulegende Bahnstrecken. Dieser Posten wurde nur für jene<br />

Nebenbahnen gebildet, von denen mit einer ausreichenden Sicherheit ausgegangen werden kann, dass diese stillgelegt<br />

werden.<br />

Die Rückstellung für Projektkosten resultiert im Wesentlichen aus Mehrkosten, die von Lieferanten gerechtfertigt<br />

angemeldet wurden und im Detail noch vom <strong>ÖBB</strong>-Konzern geprüft werden. Diese zusätzlichen Projektkosten wurden<br />

im Anlagevermögen aktiviert.<br />

Die Rückstellung für Umweltschutzmaßnahmen beinhaltet die zukünftig anfallenden Aufwendungen für die Sanierung<br />

von in der Vergangenheit entstandenen Bodenkontaminierungen.<br />

Für Unsicherheiten bei der Abrechnung der Schüler- und Lehrlingsfreifahrten mit den Verkehrsverbünden werden entsprechende<br />

Vorsorgen getroffen, welche ursprünglich als Wertberichtigung zu Forderungen dargestellt wurden.<br />

Die Leistungsabgrenzungen betreffen im Wesentlichen Speditionsleistungen.<br />

Die Rückstellung für Rechtsstreitigkeiten wurde für alle im Zeitpunkt der Bilanzerstellung erkennbaren prozessualen<br />

Risiken nach unternehmerischer Beurteilung gebildet. Die Rückstellung setzt sich aus einer Vielzahl von kleineren<br />

Rechtsstreitigkeiten zusammen, die sich aus der Tätigkeit des Unternehmens ergeben, beispielsweise Rechtsstreitigkeiten<br />

aus Erfindungsvergütungen, aus Arbeitsunfällen oder aus der Ablöse von Servitutsrechten.<br />

Die Rückstellung für Restrukturierungen wurde für den Geschäftsbereich Bau und Instandhaltung, Personenverkehr<br />

und Rail Cargo Austria gebildet. Aufgrund des Restrukturierungsplanes wurden die geschätzten Aufwendungen der<br />

betroffenen Mitarbeiter ermittelt und der Barwert rückgestellt. Die im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> erfasste Auflösung der<br />

Rückstellung war im Wesentlichen durch die geringeren Nichtleistungsbezüge aufgrund der früher als geplant erfolgten<br />

Pensionierung der Mitarbeiter verursacht.<br />

Die Rückstellungen für drohende Verluste betreffen vor allem kontrahierte Verlustverträge im Bereich der BEX-Logistik.<br />

In den übrigen sonstigen Rückstellungen finden sich vor allem Rückstellungen für Haftpflichtrenten, für die Rückerstattung<br />

von Fahrkosten bzw. für Gewährleistungen.<br />

Erwarteter Zahlungszeitpunkt zu den Rückstellungen:<br />

Langfristige Rückstellungen wurden mit Zinssätzen von 3,2%–4,1% (Vj: 4,5%–5,0%) abgezinst. Anpassungen aufgrund<br />

Änderung des Diskontierungsfaktors fielen in einem unwesentlichen Umfang an.<br />

Von den sonstigen Rückstellungen sind rd. 104,9 Mio. EUR (Vj: rd. 85,9 Mio. EUR) als langfristig einzustufen. Bei<br />

diesen Rückstellungen liegt der erwartete Zahlungszeitpunkt nach 20<strong>08</strong>. Bei den als kurzfristig eingestuften Rückstellungen,<br />

wird damit gerechnet, dass es im Jahr 2009 zu Auszahlungen kommt, wobei die Rückstellungen für<br />

Restrukturierungsmaßnahmen, fehlende Nachverrechnungen, fehlende Eingangsrechnungen und drohende Verluste<br />

überwiegend als kurzfristig eingestuft wurden. Sofern Unsicherheiten über die Fälligkeit bestehen, wurden die betroffenen<br />

Rückstellungen überwiegend als kurzfristig eingestuft.


27.<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten<br />

31.12.20<strong>08</strong> in Mio. EUR Restlaufzeit < 1 Jahr 1–5 Jahre > 5 Jahre Gesamt<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />

gegenüber verbundenen Unternehmen 1,8 - - 1,8<br />

gegenüber Dritten 901,0 6,5 8,2 915,7<br />

Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 51,0 - - 51,0<br />

Gesamt 953,8 6,5 8,2 968,5<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 343,6 207,7 73,3 624,6<br />

davon aus Steuern 56,0 - - 56,0<br />

davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 21,1 - - 21,1<br />

davon Abgrenzungen Personal 139,1 - - 139,1<br />

davon sonstige Abgrenzungen 76,2 114,8 72,6 263,6<br />

Gesamt 1.297,4 214,2 81,5 1.593,1<br />

31.12.2007 in Mio. EUR Restlaufzeit < 1 Jahr 1–5 Jahre > 5 Jahre Gesamt<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />

gegenüber verbundenen Unternehmen 5,0 - - 5,0<br />

gegenüber Dritten 939,4 16,8 7,5 963,7<br />

Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 68,8 - - 68,8<br />

Summe Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.013,2 16,8 7,5 1.037,5<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 278,2 84,1 116,2 478,5<br />

davon aus Steuern 49,7 - - 49,7<br />

davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 15,6 - - 15,6<br />

davon Abgrenzungen Personal 127,9 - - 127,9<br />

davon sonstige Abgrenzungen 39,1 79,9 116,2 235,2<br />

Gesamt 1.291,4 100,9 123,7 1.516,0<br />

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten umfassen offene Verpflichtungen<br />

aus dem Lieferungs- und Leistungsverkehr sowie aus laufenden Kosten. Das Management geht davon aus, dass der<br />

Buchwert der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen annähernd ihrem beizulegenden Zeitwert entspricht.<br />

Die erhaltenen Anzahlungen resultieren zum überwiegenden Teil aus Vorschüssen auf Leistungen für Dritte.<br />

In den sonstigen Abgrenzungen für Personal werden vor allem die Posten Überstunden mit rd. 14,6 Mio. EUR (Vj: rd.<br />

13,9 Mio. EUR) und nicht konsumierte Urlaube mit rd. 93,9 Mio. EUR (Vj: rd. 91,7 Mio. EUR) angesetzt.<br />

Die sonstigen Abgrenzungen setzen sich vor allem aus dem Nettobarwertvorteil aus den CBL-Transaktionen in der<br />

Höhe von rd. 149,6 Mio. EUR (Vj: rd. 163,3 Mio. EUR) und aus Fahrkartenvorverkäufen über rd. 19,1 Mio. EUR (Vj: rd.<br />

15,8 Mio. EUR) zusammen.<br />

Zusätzlich enthalten die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Verbindlichkeiten Währungsderivate,<br />

die mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet wurden (siehe Erläuterung 29).<br />

Für sonstige Verbindlichkeiten über rd. 828,6 Mio. EUR gibt es Sicherstellungen in Form von Pfandbestellungsurkunden<br />

für Fahrpark.<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

181


182<br />

28.<br />

C. Sonstige Angaben zum Konzernabschluss<br />

Sonstige Haftungen und Eventualverbindlichkeiten<br />

Die Eventualverbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:<br />

in Mio. EUR 20<strong>08</strong> 2007<br />

Haftungen aus Leasingverhältnissen 1.632,4 2.191,6<br />

CDO (Erläuterung 29.2) 5,9 458,3<br />

Bürgschaften für Bankdarlehen, Bankgarantien 13,4 60,7<br />

Sonstige Eventualverbindlichkeiten 57,5 5,1<br />

Gesamt 1.709,2 2.715,7<br />

Haftungen aus Leasingverhältnissen (CBL-Transaktionen)<br />

Die Haftungsverhältnisse aus Leasingverhältnissen betreffen jene Cross-Border-Leasing-Transaktionen, die nach den<br />

Bestimmungen des SIC 27 keinen wirtschaftlichen Gehalt aufweisen und bei denen folglich die dazugehörigen Veranlagungen<br />

und Verpflichtungen nicht in der Bilanz erfasst werden. Der <strong>ÖBB</strong>-Konzern geht bei diesen Transaktionen<br />

davon aus, dass die Vertragspartner der zugrundeliegenden Veranlagungen – wie bisher – weiterhin ihren Zahlungsverpflichtungen<br />

vertragskonform nachkommen und somit keine über die bei Abschluss der Transaktion geleisteten<br />

Zahlungen hinausgehenden Mittelabflüsse zu erwarten sind. Die Vertragspartner der betroffenen Veranlagungen weisen<br />

ein Rating bei Standard & Poor´s von zumindest AA+ auf bzw. es bestehen subsidiär Gewährträgerhaftungen der<br />

öffentlichen Hand. Aufgrund des aufrechten Schuldverhältnisses des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns aus den Cross-Border-Leasing-<br />

Verträgen hinsichtlich der noch nicht getilgten Leasingverbindlichkeiten erfolgt ein entsprechender Ausweis dieser<br />

Verpflichtungen unter den Eventualverbindlichkeiten. Für die noch nicht getilgten Leasingverpflichtungen bestehen<br />

Sicherheiten in Form von verpfändeten Veranlagungen.<br />

Die Reduktion gegenüber dem Vorjahr betrifft hauptsächlich Transaktionen, die aufgrund der Finanzkrise nicht mehr<br />

die Bedingungen des SIC 27 für so genannte verknüpfte Transaktionen erfüllen und die daher in den finanziellen<br />

Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten zu erfassen waren und nicht mehr als Eventualverbindlichkeiten<br />

dargestellt wurden. In Hinblick auf das gestiegene Risiko wurden bislang als „off balance“ klassifizierte Transaktionen<br />

zum 31.12.20<strong>08</strong> mit einem Wert von umgerechnet rd. 723,6 Mio. EUR in die Bilanz aufgenommen.<br />

PCDS/CDO<br />

Im Zusammenhang mit der Übernahme von Ausfallsrisiken anlässlich des Abschlusses von Portfolio Credit Default<br />

Swaps/Collateralized Debt Obligations bestehen Eventualverbindlichkeiten. Hinsichtlich Detailausführungen wird auf<br />

Erläuterung 29.3 verwiesen.<br />

Bürgschaften (Bankdarlehen)<br />

Bei den Bürgschaften handelt es sich im Wesentlichen um Bankgarantien zur Besicherung eines Kredites für die<br />

Anschaffung von Linienbussen eines assoziierten Unternehmens bzw. um Bankgarantien für zwei Kreditverträge zur<br />

Beschaffung von Eisenbahnwaggons.<br />

Sonstige Eventualverbindlichkeiten<br />

Die sonstigen Eventualverbindlichkeiten bestehen über rd. 2,7 Mio. EUR (Vj: rd. 5,1 Mio. EUR) aus Solidarhaftungen<br />

für die Ausbildungskosten von Lehrlingen, aus Haftungen aus übrigen Leasingverhältnissen gegenüber der EUROFIMA<br />

und aus Nachschussverpflichtungen.<br />

Angaben zu den Laufzeiten der Verträge aus CBL-Transaktionen und aus PCDS/CDO-Transaktionen ergeben sich aus<br />

Erläuterungen 30.3 und 29.3.


29.<br />

Finanzinstrumente<br />

29.1. Risikomanagement<br />

Der <strong>ÖBB</strong>-Konzern unterliegt hinsichtlich seiner Vermögenswerte und Verbindlichkeiten insbesondere Risiken aus der<br />

Veränderung von Wechselkurse und Zinssätzen. Finanzielles Risikomanagement wird als Management von Marktrisiko<br />

angesehen und bedeutet die ökonomisch orientierte Aussteuerung der Portfolios der Einzelgesellschaften im Hinblick<br />

auf die Entwicklung von Zinsen, Währungen und Commodities. Der <strong>ÖBB</strong>-Konzern verwendet derivative Finanzinstrumente,<br />

um diese Risiken wirtschaftlich abzusichern. Derivative Finanzinstrumente werden nur unter Bezugnahme<br />

auf ein Grundgeschäft abgeschlossen. Kernaufgabe des Corporate Treasury ist die Identifizierung, Bewertung und<br />

Begrenzung finanzwirtschaftlicher Risiken. Risikobegrenzung bedeutet nicht die völlige Ausschließung finanzieller Risiken,<br />

sondern eine sinnvolle Steuerung jederzeit quantifizierter Risikopositionen innerhalb eines konkret vorgegebenen<br />

Handlungsrahmens (eindeutige Limite im Hinblick auf Finanzkennzahlen wie Duration, Cash Flow-at-Risk und Valueat-Risk).<br />

Zur Berechnung der at Risk-Kennzahlen wird die Methode der Monte-Carlo-Simulation herangezogen.<br />

Die <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG, die diesbezügliche Geschäfte im Namen und auf Rechnung ihrer Tochterunternehmen durchführt,<br />

hat Richtlinien geschaffen, die Abläufe für die Beurteilung von Risiken, Genehmigungen, Berichtswesen und<br />

Überwachung der Anwendung von Finanzinstrumenten umfassen.<br />

Finanzrisiken sind wie folgt definiert:<br />

- Zinsrisiko<br />

- Währungsrisiko<br />

- Kreditrisiko<br />

- Liquiditätsrisiko<br />

Zinsrisiko<br />

Risiken aus Zinssatzänderungen stellen Risiken für die Ertragskraft und den Wert des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns dar und können<br />

in folgenden Erscheinungsformen auftreten:<br />

- Zinszahlungsrisiko (erhöhter Zinsaufwand aufgrund Marktentwicklung)<br />

- Barwertrisiko (Wertänderung des Portfolios)<br />

Ziel ist es, den Zinsaufwand durch den Einsatz derivativer Instrumente so gering als möglich zu halten, sowie die<br />

Auswirkungen allfälliger Zinsschwankungen auf die Ertragslage zu verringern. Es werden für alle finanziellen Risiken<br />

zulässige Schwankungsbreiten (Risikolimite) sowie definierte Maßnahmen (Risikostrategien) zur Begrenzung von Verlusten<br />

bei Erreichung definierter Limite festgelegt. Offene Finanzpositionen werden ausschließlich innerhalb der im<br />

Rahmen der Risikostrategie festgelegten Limite gehalten. Die Finanzrisikokennzahlen Duration, Cash Flow-at-Risk und<br />

Value-at-Risk werden monatlich errechnet und zur Portfolio-Steuerung herangezogen.<br />

Der <strong>ÖBB</strong>-Konzern unterliegt Zinsrisiken hauptsächlich in der Eurozone. Unter Berücksichtigung der gegebenen<br />

Schulden struktur setzt Corporate Treasury Zinsderivate ein, um die zumindest jährlich überprüfte Risikostrategie möglichst<br />

effizient umzusetzen.<br />

Unter Berücksichtigung der Zinsswaps auf Verbindlichkeiten (d.h. Zinsexposure nach derivativen Sicherungsgeschäften)<br />

waren durchschnittlich 90% (Vj: 87%) der Netto-Finanzverbindlichkeiten festverzinslich.<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

183


184<br />

Sensitivitätsanalyse Zinsrisiko<br />

Zur Darstellung von Marktrisiken verlangt IFRS 7 Sensitivitätsanalysen, welche die Auswirkungen hypothetischer Änderungen<br />

der Marktzinssätze auf Ergebnis und Eigenkapital zeigen. Die periodischen Auswirkungen werden bestimmt,<br />

indem die hypothetischen Änderungen der Risikovariablen auf den Bestand der Finanzinstrumente zum Abschlussstichtag<br />

angewendet werden. Dabei wird unterstellt, dass der Bestand zum Abschlussstichtag repräsentativ für das<br />

Gesamtjahr ist.<br />

Marktzinssatzänderungen von originären Finanzinstrumenten mit fester Verzinsung wirken sich nur dann auf das<br />

Ergebnis aus, wenn diese zum beizulegenden Zeitwert bewertet sind. Demnach unterliegen alle zu fortgeführten<br />

Anschaffungskosten bewerteten Finanzinstrumente mit fester Verzinsung keinen Zinsrisiken.<br />

Bei zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken designierten Fair Value Hedges gleichen sich die zinsbedingten Wertänderungen<br />

von Grund- und Sicherungsgeschäft in derselben Periode in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung aus.<br />

Demzufolge sind auch diese Finanzinstrumente nicht mit Zinsänderungsrisiken behaftet.<br />

Marktzinssatzänderungen von Finanzinstrumenten, die als Sicherungsinstrumente im Rahmen eines Cash Flow Hedges<br />

zur Absicherung zinsbedingter Zahlungsstromschwankungen designiert wurden, haben Auswirkungen auf die Cash-<br />

Flow-Hedge-Rücklage im Eigenkapital und werden daher bei den eigenkapitalbezogenen Sensitivitätsberechnungen<br />

berücksichtigt.<br />

Marktzinssatzänderungen von originären, variabel verzinslichen Finanzinstrumenten, deren Zinszahlungen nicht im<br />

Rahmen von Cash Flow Hedges gegen Zinsänderungsrisiken gesichert sind, werden bei der Berechnung der ergebnisbezogenen<br />

Sensitivitäten miteinbezogen.<br />

Marktzinssatzänderungen von derivativen Finanzinstrumenten, die nicht in eine Sicherungsbeziehung nach IAS 39<br />

eingebunden sind, haben Auswirkungen auf das sonstige Finanzergebnis (Bewertungsergebnis aus der Anpassung<br />

der finanziellen Vermögenswerte an den beizulegenden Zeitwert) und werden daher bei den ergebnisbezogenen<br />

Sensitivitätsberechnungen berücksichtigt.<br />

Bewertung, Wirksamkeit in GuV Bewertung, Wirksamkeit im Eigenkapital<br />

in Mio. EUR in Mio. EUR<br />

Sensitivitätsanalyse Zinsrisiko 31.12.20<strong>08</strong> +100 Basispunkte -100 Basispunkte +100 Basispunkte -100 Basispunkte<br />

Vermögenswerte<br />

Finanzielle Vermögenswerte 5,8 -5,8 0,0 0,0<br />

Schulden<br />

Finanzverbindlichkeiten -6,5 6,5 84,8 -91,8<br />

Auswirkung 20<strong>08</strong> saldiert -0,7 0,7 84,8 -91,8<br />

Auswirkung 2007 saldiert 3,6 -3,6 79,3 -79,3


Währungsrisiko<br />

Die Fremdwährungsrisiken des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns resultieren vorwiegend aus originären finanziellen Verbindlichkeiten.<br />

Diese Risiken werden zum überwiegenden Teil besichert.<br />

Währungssensitive Finanzinstrumente 20<strong>08</strong> in Mio. JPY USD CHF CAD <strong>GB</strong>P<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 0,0 0,6 0,0 0,0 0,1<br />

Finanzielle Vermögenswerte 0,0 1.026,8 0,0 94,3 0,0<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 0,0 -0,3 0,0 0,0 0,0<br />

Finanzielle Verbindlichkeiten -3.300,0 -2.265,3 -675,5 -94,3 0,0<br />

-3.300,0 -1.238,2 -675,5 0,0 0,1<br />

Wahrscheinliche zukünftige Einnahmen 0,0 -0,6 0,0 0,0 -0,1<br />

Wahrscheinliche zukünftige Ausgaben 0,0 0,3 0,0 0,0 0,0<br />

0,0 -0,3 0,0 0,0 -0,1<br />

abzgl. Devisentermingeschäfte 3.300,0 1.223,5 555,5 0,0 0,0<br />

Nettofremdwährungsrisiko 0,0 -15,0 -120,0 0,0 0,0<br />

Währungssensitive Finanzinstrumente 2007 in Mio. JPY USD CHF<br />

Finanzielle Verbindlichkeiten -3.300,0 -1.246,0 -140,5<br />

abzgl. Devisentermingeschäfte 3.300,0 1.246,0 20,5<br />

Nettofremdwährungsrisiko 0,0 0,0 -120,0<br />

Zum Abschlussstichtag unterlag der <strong>ÖBB</strong>-Konzern keinen wesentlichen Risiken aus auf Fremdwährung lautenden<br />

Verbindlichkeiten. Zur Umwandlung von auf Fremdwährung lautenden finanziellen Verpflichtungen in die funktionale<br />

Währung der Konzernunternehmen werden Cross Currency Swaps eingesetzt. Währungskursänderungen haben<br />

daher keine wesentlichen Auswirkungen auf das Ergebnis. Zum Abschlussstichtag bestehen die auf ausländische<br />

Währungen lautenden Verbindlichkeiten, deren Währungsrisiken besichert sind, in erster Linie aus Anleihen in USD<br />

und Darlehen in CHF.<br />

Sensitivitätsanalyse Währungsrisiko<br />

Bei als zur Absicherung von Währungsrisiken designierten Fair Value und Cash Flow Hedges gleichen sich die wechselkursbedingten<br />

Wertänderungen von Grund- und Sicherungsgeschäft nahezu vollständig in derselben Periode in der<br />

Gewinn-und-Verlust-Rechnung aus. Demzufolge sind diese Finanzinstrumente nicht mit Währungsrisiken in Bezug auf<br />

Ergebnis- oder Eigenkapitalwirkung verbunden.<br />

Weiters gibt es Derivate, die wirtschaftlich das Fremdwährungsrisiko des Grundgeschäfts komplett absichern (Basis<br />

Swaps), für die aber Hedge Accounting nicht angewandt wird.<br />

Der <strong>ÖBB</strong>-Konzern ist demnach nur Währungsrisiken aus ungesicherten Fremdwährungsverbindlichkeiten ausgesetzt.<br />

Die betragliche Auswirkung der Kursänderungen der diesen Geschäften zu Grunde liegenden Währungen befindet<br />

sich in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung.<br />

Wenn der Euro gegenüber dem CHF um 10% aufgewertet (abgewertet) gewesen wäre, verändert sich das Ergebnis<br />

zu den Bilanzstichtagen wie folgt:<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

185


186<br />

GuV<br />

Sensitivitätsanalyse Fremdwährungsrisiko in Mio. EUR +10% -10%<br />

20<strong>08</strong> CHF -8,1 7,3<br />

2007 CHF -6,6 6,6<br />

Kreditrisiko<br />

Unter Kreditrisiko wird das Schadenspotenzial durch Nichterfüllung finanzieller Verpflichtungen durch Handelspartner<br />

verstanden (vornehmlich Veranlagungen, Fonds, Swaps mit barwertigen Marktwerten). Die dem Risiko Management<br />

zugrundeliegenden Exposure-Limite der Finanztransaktionen für den jeweiligen Handelspartner basieren auf Laufzeiten<br />

und Ratings und werden täglich auf Einhaltung überprüft. Das zum Abschlussstichtag bestehende maximale<br />

Ausfallrisiko entspricht daher der Summe der Veranlagungen und angegebenen positiven Barwerten sowie den Haftungen<br />

(Erläuterung 28).<br />

Im <strong>ÖBB</strong>-Konzern werden nur Bankverbindungen zu Banken unterhalten, die entweder über ein definiertes ausreichendes<br />

Rating verfügen (mindestens Investment Grade) oder bei einem fehlenden Rating die in den Konzernrichtlinien<br />

festgelegten Kriterien erfüllen. Um das Kreditrisiko aus der Nichterfüllung von vertraglichen Vereinbarungen zu verringern,<br />

unterliegen die Swap-Verträge den Vertragsbestimmungen der International Swap Dealers Association (ISDA).<br />

Die finanziellen Vermögenswerte des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns umfassen hauptsächlich Bankguthaben und Kassenbestand, Forderungen<br />

aus Lieferungen und Leistungen sowie Forderungen aus Finanzierungsleasing und Wertpapiere. Diese Positionen<br />

stellen die maximale Gefährdung des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns durch das Ausfallrisiko im Verhältnis zu den finanziellen<br />

Vermögenswerten dar. Dieses Kreditsrisiko macht somit im Extremfall den Gegenwert aller Vermögenswerte abzüglich<br />

der Sachanlagen, immateriellen Vermögenswerte, den Anteilen an assoziierte Unternehmen, den Vorräten und<br />

sonstigen Forderungen, die keine Finanzinstrumente sind.<br />

Bruttoexposure abzüglich<br />

Kreditrisiko aus bilanziellen Finanzinstrumenten vor Wertberichtigung Sicherheiten Netto-<br />

in Mio. EUR (Buchwert) (FV) exposure<br />

Gesamtexposure 20<strong>08</strong><br />

Finanzielle Vermögenswerte 1.169,9 -32,0 1.137,9<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 591,6 -0,7 590,9<br />

Sonstige Forderungen und Vermögenswerte 231,8 -0,2 231,6<br />

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 386,3 0,0 386,3<br />

Zwischensumme lang- und kurzfristige Vermögenswerte 2.379,6 -32,9 2.346,7<br />

davon weder überfällig noch wertberichtigt -2.209,1<br />

davon überfällig 137,6<br />

Haftungen aus Leasingverhältnissen 1.632,4 0,0 1.632,4<br />

Sonstige Eventualverbindlichkeiten 76,8 0,0 76,8<br />

Zwischensumme Kreditrisiko aus übernommenen Haftungen 1.709,2 0,0 1.709,2<br />

Gesamtkreditrisiko 31.12.20<strong>08</strong> 4.<strong>08</strong>8,8 -32,9 4.055,9<br />

Gesamtexposure 2007<br />

Lang- und kurzfristige Vermögenswerte 1.272,6 -221,7 1.050,9<br />

Kreditrisiko aus übernommenen Haftungen 2.715,7 228,0 2.943,7<br />

Gesamtkreditrisiko 31.12.2007 3.988,3 6,3 3.994,6


Das Kreditrisiko des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns resultiert hauptsächlich aus den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie<br />

aus Finanzierungsleasing. Die in der Bilanz ausgewiesenen Beträge verstehen sich abzüglich der Wertberichtigung<br />

für voraussichtlich uneinbringliche Forderungen, die von der Geschäftsleitung des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns auf der Grundlage<br />

von Vergangenheitserfahrungen und des derzeitigen wirtschaftlichen Umfeldes geschätzt wurde.<br />

Im Zusammenhang mit den CBL-Transaktionen werden Wertpapierdepots, Payment Undertaking Agreements und<br />

Swaps abgeschlossen, um Leasingraten während und den Kaufpreis am Ende der Laufzeit zu bezahlen.<br />

Liquiditätsrisiko<br />

Das übergeordnete Ziel im Treasury Management des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns ist die Sicherstellung des notwendigen Liquiditätsspielraumes<br />

für den Gesamtkonzern. Liquiditätsrisiko für den <strong>ÖBB</strong>-Konzern bedeutet aber auch, jede Einschränkung<br />

der Verschuldungs- bzw. Kapitalaufnahmefähigkeit (z.B. durch eine schlechtere Kreditbeurteilung einer Rating-<br />

Agentur oder durch ein bankeninternes Rating) im Hinblick auf Volumen und Konditionen für die Bereitstellung von<br />

finanziellen Mitteln, wodurch die Umsetzung der Unternehmensstrategien oder der finanzielle Handlungsspielraum<br />

beeinträchtigt werden könnte. Die Aufgabe liegt daher in der Analyse des Liquiditätsrisikos sowie die konsequente Sicherung<br />

der Liquidität (vor allem durch Liquiditätsplanung, Vereinbarung ausreichender Kreditlinien und ausreichende<br />

Diversifizierung der Kreditgeber).<br />

Aus den nachfolgenden Tabellen sind die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen der<br />

originären finanziellen Verbindlichkeiten ersichtlich. Bei der Liquiditätsbetrachtung wurden mögliche Tilgungszahlungen<br />

für Derivate nicht miteinbezogen, da daraus keine sinnvollen Aussagen abgeleitet werden können.<br />

Cash Flows 2009 Cash Flows 2010–2013 Cash Flows 2014 ff.<br />

Buchwert Zinsen Tilgung Zinsen Tilgung Zinsen Tilgung<br />

in Mio. EUR 31.12.20<strong>08</strong> 2009 2009 2010–2013 2010–2013 2014 ff. 2014 ff.<br />

Originäre finanzielle Verbindlichkeiten<br />

Anleihen 8.344,9 334,1 503,7 1.115,5 2.685,7 1.183,7 5.155,5<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.513,6 64,5 289,1 191,4 384,3 462,7 840,2<br />

Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 1.476,0 58,4 30,5 202,7 520,8 621,9 924,7<br />

übrige Finanzverbindlichkeiten 1.922,2 76,6 283,7 222,0 440,1 243,0 1.198,4<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 0,7 0,0 0,7 0,0 0,0 0,0 0,0<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />

und Leistungen<br />

Verzinsliche Verbindlichkeiten 1,1 0,0 1,1 0,0 0,0 0,0 0,0<br />

Unverzinsliche Verbindlichkeiten 967,3 0,0 952,6 0,0 6,5 0,0 8,2<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 1,8 0,0 1,8 0,0 0,0 0,0 0,0<br />

Sonstige Verbindlichkeiten<br />

Verzinsliche Verbindlichkeiten 3,9 0,0 3,9 0,0 0,0 0,0 0,0<br />

Unverzinsliche Verbindlichkeiten 620,7 0,0 339,7 0,0 207,7 0,0 73,3<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

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188<br />

Cash Flows 2009 Cash Flows 2010–2013 Cash Flows 2014 ff.<br />

Buchwert Zinsen Tilgung Zinsen Tilgung Zinsen Tilgung<br />

in Mio. EUR 31.12.20<strong>08</strong> 2009 2009 2010–2013 2010–2013 2014 ff. 2014 ff.<br />

Derivative finanzielle Verbindlichkeiten<br />

und Vermögenswerte<br />

Derivative finanzielle Forderungen<br />

- Zinsderivate ohne Hedge-Beziehung 4,4 -0,8 0,0 0,0 0,0 1,6 0,0<br />

- Stromderivate in Verbindung mit Fair Value Hedge 26,2 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0<br />

- Zinsderivate in Verbindung mit Cash Flow Hedges 51,4 10,5 0,0 42,2 0,0 0,0 0,0<br />

Derivative finanzielle Verbindlichkeiten<br />

- Zinsderivate ohne Hedge-Beziehung 43,5 2,2 0,0 7,5 0,0 10,8 0,0<br />

- Zinsderivate in Verbindung mit Fair Value Hedges 28,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0<br />

- Stromderivate in Verbindung mit Fair Value Hedge 24,6 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0<br />

- Zinsderivate in Verbindung mit Cash Flow Hedges 215,1 21,6 0,0 86,9 0,0 15,2 0,0<br />

- Sonstige Derivate (insbesondere CDO) 548,7 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0<br />

Einbezogen wurden alle Instrumente, die am 31.12.20<strong>08</strong> im Bestand waren und für die bereits Zahlungen vertraglich<br />

vereinbart waren. Planzahlen für zukünftige neue Verbindlichkeiten gingen nicht ein. Fremdwährungsbeträge wurden<br />

jeweils mit dem Stichtagskurs umgerechnet. Die variablen Zinszahlungen aus den Finanzinstrumenten wurden unter<br />

Zugrundelegung der am 31.12.20<strong>08</strong> bestehenden Zinssätze ermittelt.<br />

Haftungen des Bundes<br />

Wie in Erläuterung 25 angeführt, bestehen Haftungen des Bundes für Anleihen und für Verbindlichkeiten gegen -<br />

über Kreditinstituten. Des Weiteren sind Verpflichtungen gegenüber der EUROFIMA durch Haftungen des Bundes<br />

abge sichert.<br />

29.2. Sicherungsmaßnahmen<br />

Hedge Accounting<br />

Der <strong>ÖBB</strong>-Konzern wendet Vorschriften zur Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen gemäß IAS 39 (Hedge Accounting)<br />

zur Sicherung von Bilanzposten und zukünftigen Zahlungsströmen an. Dies mindert Volatilitäten in der Gewinnund-Verlust-Rechnung.<br />

Nach Art des abgesicherten Grundgeschäfts ist zwischen „Fair Value Hedge“ und „Cash Flow<br />

Hedge“ zu unterscheiden.<br />

Ein Fair Value Hedge dient der Besicherung der beizulegenden Zeitwerte von in der Bilanz angesetzten finanziellen<br />

Vermögenswerten und Verbindlichkeiten oder fiktiven Verpflichtungen. Jede Veränderung des beizulegenden Zeitwertes<br />

des als Sicherungsinstrument eingesetzten Derivats ist erfolgswirksam in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />

zu erfassen; der Buchwert des Grundgeschäfts ist um den auf das besicherte Risiko entfallenden Gewinn oder Verlust<br />

erfolgswirksam anzupassen.<br />

Mit einem Cash Flow Hedge werden künftige, noch nicht festgesetzte Zahlungsströme aus in der Bilanz angesetzten<br />

finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten gegen Schwankungen abgesichert. Liegt ein Cash Flow Hedge<br />

vor, wird der effektive Teil der Wertänderung des Sicherungsinstruments bis zum erfolgswirksamen Eintritt des aus<br />

dem gesicherten Grundgeschäft resultierenden Zahlungsstromes erfolgsneutral im Eigenkapital (Cash-Flow-Hedge-<br />

Rücklage) erfasst; der ineffektive Teil der Wertänderung des Sicherungsinstruments ist erfolgswirksam zu erfassen.<br />

Bei als Cash Flow Hedge designierten Cross Currency Swaps wird als gesichertes Risiko das reine Währungsrisiko, die<br />

Wertänderung des Grundgeschäfts aufgrund von Spotkurs-Änderungen, einbezogen. Gemäß IAS 39.100 wird der<br />

gegengleiche Betrag aus der Sicherungsrücklage in die Gewinn-und-Verlust-Rechnung umgebucht.


Bei der Absicherung von Fremdwährungsrisiken variabel verzinster Vermögenswerte und Verbindlichkeiten wendet<br />

der <strong>ÖBB</strong>-Konzern bei Basis-Swaps kein Hedge Accounting gemäß IAS 39 an, da die aus der Währungsumrechnung<br />

gemäß IAS 21 erfolgswirksam zu realisierenden Gewinne und Verluste der Grundgeschäfte in der Erfolgsrechnung<br />

gleichzeitig mit den Gewinnen und Verlusten aus den als Sicherungsinstrumente eingesetzten Derivaten ausgewiesen<br />

werden. Bei Absicherungen fix verzinster Grundgeschäfte in Fremdwährung wird hingegen die Möglichkeit der Designation<br />

als Cash Flow Hedge herangezogen.<br />

Die von IAS 39 gestellten Anforderungen an die Anwendung des Hedge Accounting werden vom <strong>ÖBB</strong>-Konzern wie<br />

folgt erfüllt:<br />

Bei Beginn einer Sicherungsmaßnahme werden sowohl die Beziehung zwischen dem als Sicherungsinstrument eingesetzten<br />

Finanzinstrument und dem Grundgeschäft als auch das Ziel der Absicherung dokumentiert. Dazu zählt<br />

sowohl die konkrete Zuordnung der Sicherungsinstrumente zu den entsprechenden Vermögenswerten/Verbindlichkeiten<br />

als auch die Einschätzung des Grads der Wirksamkeit der eingesetzten Sicherungsinstrumente. Bestehende<br />

Sicherungsmaßnahmen werden fortlaufend auf ihre Effektivität hin überwacht; wird ein Hedge ineffektiv, muss die<br />

Hedge-Beziehung beendet werden. Der <strong>ÖBB</strong>-Konzern führt auch Sicherungsmaßnahmen durch, die nicht die formalen<br />

Anforderungen des IAS 39 erfüllen, jedoch gemäß den Grundsätzen des Risikomanagements wirtschaftlich effektiv<br />

zur Sicherung des finanziellen Risikos beitragen.<br />

Fair Value Hedges<br />

Zur Sicherung des Zeitwert- bzw. Barwertrisikos festverzinslicher Verbindlichkeiten hat der <strong>ÖBB</strong>-Konzern im Geschäftsjahr<br />

20<strong>08</strong> Receiver Zinsswaps („Erhalte fix – Zahle variabel“) in EUR eingesetzt. Als Grundgeschäfte sind festverzinsliche<br />

EUR- und USD-Anleihen sowie EUR-Darlehen designiert worden. Die Wertänderungen der Grundgeschäfte, die<br />

sich aus Veränderungen der Marktzinssätze und Wechselkurse ergeben, werden durch die Wertänderungen der Zins-<br />

bzw. Cross Currency Swaps ausgeglichen. Mit den Sicherungsmaßnahmen wird das Ziel verfolgt, die festverzinslichen<br />

Anleihen in variabel verzinsliche Finanzschulden zu transformieren und damit den beizulegenden Zeitwert der finanziellen<br />

Verbindlichkeiten zu sichern.<br />

Die Wirksamkeit der Sicherungsbeziehung wird prospektiv mit der Critical Terms Match Method nach IAS 39.AG1<strong>08</strong><br />

durchgeführt. Retrospektiv wird die Wirksamkeit zu jedem Bilanzstichtag mit einem Effektivitätstest nach der Dollar-<br />

Offset-Methode überprüft. Bei Anwendung der Dollar-Offset-Methode werden die kumulativen, in Geldeinheiten<br />

ausgedrückten Wertänderungen des Grundgeschäfts mit den kumulativen, in Geldeinheiten ausgedrückten Wertänderungen<br />

des Zinsswaps verglichen. Die Wertänderungen beider Geschäfte werden auf Basis der am Anfang und<br />

am Ende der Testperiode noch ausstehenden Cash Flows berechnet und um angelaufene Zinsen bereinigt. Alle Sicherungsbeziehungen<br />

waren im Rahmen der von IAS 39 vorgegebenen Bandbreite des Quotienten der beiden kumulativen<br />

Wertänderungen (zwischen 80% und 125%) effektiv. Bei der Effektivitätsmessung wurde zur Ermittlung<br />

der Wertänderung des Grundgeschäfts die Veränderung des Credit Spreads (bonitätsbedingte Komponente) nicht<br />

berücksichtigt.<br />

Die folgende Tabelle zeigt das Fristigkeitenband der bestehenden Fair Value Hedges:<br />

Stromderivate Übrige derivative Finanzinstrumente<br />

31.12.20<strong>08</strong> Laufzeitende Anzahl Swaps Nominalvolumen in Mio. EUR Anzahl Swaps Nominalvolumen in Mio. EUR<br />

Bestand: 247 474,6 1 343,6<br />

davon Laufzeitende 2009 120 248,2 0 0,0<br />

davon Laufzeitende 2010 62 121,3 0 0,0<br />

davon Laufzeitende 2011 43 86,1 0 0,0<br />

davon Laufzeitende 2012 20 15,9 0 0,0<br />

davon Laufzeitende 2013 ff. 2 3,1 1 343,6<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

189


190<br />

Stromderivate Übrige derivative Finanzinstrumente<br />

31.12.2007 Laufzeitende Anzahl Swaps Nominalvolumen in Mio. EUR Anzahl Swaps Nominalvolumen in Mio. EUR<br />

Bestand: 180 394,2 1 343,6<br />

davon Laufzeitende 20<strong>08</strong> 130 284,0 0 0,0<br />

davon Laufzeitende 2009 38 82,9 0 0,0<br />

davon Laufzeitende 2010 12 27,3 0 0,0<br />

davon Laufzeitende 2012 ff. 1 343,6<br />

Wie der Aufstellung zu den Fair Values von derivativen Finanzinstrumenten zu entnehmen ist (siehe Tabelle Derivative<br />

Finanzinstrumente), waren im <strong>ÖBB</strong>-Konzern zum 31.12.20<strong>08</strong> Zinsderivate mit einem Volumen von rd. 343,6 Mio.<br />

EUR (Vj: rd. 343,6 Mio. EUR) als Sicherungsinstrumente im Rahmen von Fair Value Hedges designiert. Aus der Buchwertanpassung<br />

der Grundgeschäfte (Zinsteil) resultieren im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> im sonstigen Finanzergebnis erfasste<br />

Verluste von rd. 29,3 Mio. EUR (Vj: rd. 12,2 Mio. EUR Gewinne), aus den Veränderungen der beizulegenden Zeitwerte<br />

(Zinsteil) der Sicherungsgeschäfte wurden Gewinne von rd. 22,1 Mio. EUR (Vj: rd. 11,2 Mio. EUR Aufwand) im sonstigen<br />

Finanzergebnis erfasst.<br />

Cash Flow Hedges – Zinsänderungs-/Währungsrisiken<br />

Im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> hat der <strong>ÖBB</strong>-Konzern zur Sicherung des Zinszahlungsrisikos von variabel verzinslichen Grundgeschäften<br />

Payer Zinsswaps („Erhalte variabel – Zahle fix“) abgeschlossen. Die Zahlungsstromänderungen der Grundgeschäfte,<br />

die sich aus den Veränderungen der EURIBOR-Rate ergeben, werden durch die Zahlungsstromänderungen<br />

der Zinsswaps ausgeglichen. Mit den Sicherungsmaßnahmen wird das Ziel verfolgt, die variabel verzinslichen Anleihen<br />

in festverzinsliche Finanzschulden zu transformieren und damit den Zahlungsstrom aus den finanziellen Verbindlichkeiten<br />

abzusichern.<br />

Die folgende Tabelle zeigt das Fristigkeitenband der bestehenden Cash Flow Hedges:<br />

31.12.20<strong>08</strong> Laufzeitende Anzahl Swaps Nominalvolumen in Mio. EUR<br />

Bestand: 65 2.416,6<br />

davon Laufzeitende 2009 2 48,0<br />

davon Laufzeitende 2010 4 200,0<br />

davon Laufzeitende 2011 3 33,0<br />

davon Laufzeitende 2012 9 185,0<br />

davon Laufzeitende 2013 ff. 47 1.950,6<br />

31.12.2007 Laufzeitende Anzahl Swaps Nominalvolumen in Mio. EUR<br />

Bestand: 49 1.959,0<br />

davon Laufzeitende 2009 2 48,0<br />

davon Laufzeitende 2011 1 10,0<br />

davon Laufzeitende 2012 ff. 46 1.901,0<br />

Die Wirksamkeit der Sicherungsbeziehung wird prospektiv mit der Critical Terms Match Method nach IAS 39.AG1<strong>08</strong><br />

durchgeführt. Retrospektiv wird die Wirksamkeit zu jedem Bilanzstichtag mit einem Effektivitätstest nach der Dollar-<br />

Offset-Methode überprüft. Als Grundgeschäft dient ein hypothetisches Derivat. Alle Sicherungsbeziehungen dieser Art<br />

waren zum Abschlussstichtag effektiv. Wie der Aufstellung der Barwerte derivativer Finanzinstrumente zu entnehmen<br />

ist (siehe Tabelle Derivative Finanzinstrumente), waren beim <strong>ÖBB</strong>-Konzern zum 31.12.20<strong>08</strong> Derivate mit einem Volumen<br />

von rd. 2.416,6 Mio. EUR (Vj: rd. 1.959 Mio. EUR) als Sicherungsinstrumente im Rahmen von Cash Flow Hedges<br />

designiert. Aus der erfolgsneutralen Behandlung der Wertveränderung der Sicherungsgeschäfte resultieren im Geschäftsjahr<br />

20<strong>08</strong> in der Cash-Flow-Hedge-Rücklage erfasste Beträge von rd. -54,2 Mio. EUR (Vj: rd. 51,2 Mio. EUR).


Marktwertänderungen von Zinsswaps, die Sicherungsgeschäfte für künftige Zinszahlungen variabel verzinster Verbindlichkeiten<br />

darstellen, werden erfolgsneutral unter den kumulierten sonstigen Eigenkapitalveränderungen (vgl.<br />

Aufstellung der Veränderung des Eigenkapitals) erfasst. Diese Beträge werden in jener Periode als Finanzierungsaufwand<br />

erfasst, in der die entsprechenden Zinszahlungen aus dem Grundgeschäft erfolgswirksam werden. In 20<strong>08</strong><br />

wurden Beträge aus Fremdwährungssicherungen in Höhe von rd. 31,8 Mio. EUR (Vj: rd. -56,3 Mio. EUR) aufwandswirksam<br />

in die Gewinn-und-Verlust-Rechnung gebucht. Des Weiteren wurden ineffektive Teile bei Hedge-Accounting-<br />

Beziehungen in Höhe von rd. 0,2 Mio. EUR (Vj: rd 1,1 Mio. EUR) ergebniswirksam erfasst. Aus der Beendigung von<br />

Sicherungsinstrumenten (Cash Flow Hedges) sind zum Berichtsstichtag rd. 6,5 Mio. EUR (Vj: rd. 5,3 Mio. EUR) erfolgsneutral<br />

im Eigenkapital erfasst, die sich nachfolgend auflösen: 2009: rd. 0,7 Mio. EUR, 2010 – 2013: rd. 2,8 Mio. EUR,<br />

2014ff: rd. 3,0 Mio. EUR.<br />

Stromderivate<br />

Stromderivate werden zur Absicherungen der aus den Vertriebsverträgen resultierenden Verpflichtungen zur Stromversorgung<br />

der Kunden abgeschlossen. Die Termingeschäfte werden über die Börse (Futures) und vor allem über den<br />

OTC-Markt (Forwards) getätigt. Die Bilanzierung entspricht den bei den derivativen Finanzinstrumenten dargestellten<br />

Angaben. Forwards, die vor Laufzeitende durch gegenläufige Forwards geschlossen werden, werden erfolgswirksam<br />

zum beizulegenden Zeitwert (Marktwert) am Bilanzstichtag bewertet.<br />

Eine Sensitivitätsanalyse der Stromgeschäfte ergibt, dass aus einer Erhöhung oder Verringerung der Marktpreise um<br />

10% keine zusätzlichen Gewinne oder Verluste resultieren da die Effektivität im Vergleich zum Vorjahr verbessert<br />

wurde, jedoch sinkt in der Analyse durch Laufzeiteffekte bis zum 31.12.2009 das Ergebnis auf 0,0 EUR, wodurch sich<br />

Bewertungsverluste von rd.1,6 Mio. EUR im Vergleich zum 31.12.20<strong>08</strong> ergeben.<br />

Per 31.12.2007 ergab eine Sensitivitätsanalyse der Stromgeschäfte, dass sich bei einer Erhöhung des Preises um 10%<br />

aus der Bewertung der Stromderivate ein zusätzlicher Verlust von rd. 3,6 Mio. EUR bzw. aus der Verringerung des<br />

Preises um 10% sich der jetzt ausgewiesene Verlust um rd. 0,3 Mio. EUR verringert. Darüber hinaus gibt es keine Veränderungen,<br />

weil es sich bei den übrigen Forwards um geschlossene Geschäfte handelt.<br />

Darüber hinaus werden in einem geringen Umfang Diesel-Hedges abgeschlossen.<br />

29.3. Portfolio Credit Default Swap/Collateralized Debt Obligation<br />

Über die unmittelbaren derivativen Finanzinstrumente hinaus hat der <strong>ÖBB</strong>-Konzern im Geschäftsjahr 2005 Portfolio<br />

Credit Default Swaps/Collateralized Debt Obligations (PCDS/CDO) mit der Deutsche Bank AG abgeschlossen. Im<br />

Zusammenhang mit diesen Transaktionen wurde im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> eine Feststellungsklage gegen die Deutsche<br />

Bank eingebracht. Gegenstand dieser Klage ist eine Irrtumsanfechtung, mit dem Ziel, die Nichtigkeit der Transaktionen<br />

gerichtlich feststellen zu lassen. Alle zuständigen Aufsichtgremien im <strong>ÖBB</strong>-Konzern haben beschlossen, zur<br />

Durchsetzung dieser Feststellungsklage gegebenenfalls den Instanzenweg auszuschöpfen.<br />

Ungeachtet der Klage werden die Transaktionen unpräjudiziell behandelt und im Konzernabschluss abgebildet.<br />

Bei den PCDS/CDO kommt es gegen Bezahlung einer Prämie zu einem Abtausch von Kreditrisiken zwischen der Deutsche<br />

Bank AG und der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG. Vertragspartner nach außen hin ist die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG,<br />

im Innenverhältnis erfolgt eine Aufteilung der Chancen und Risiken entsprechend dem auf die jeweilige Gesellschaft<br />

entfallenden Nominale. Die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG hat hat im Geschäftsjahr 2006 17 Absicherungsvereinbarungen<br />

mit der Deutsche Bank AG abgeschlossen, in denen sich die Deutsche Bank AG verpflichtet hat, das Ausfallsrisiko der<br />

Vertragspartner zu Gunsten der Gesellschaft zu übernehmen. Seitens der zuständigen Aufsichtsratsgremien wurden<br />

Beschlüsse zur Kündigung der Absicherungsvereinbarungen getroffen.<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

191


192<br />

Insgesamt hat die Deutsche Bank das Ausfallsrisiko von rd. 612,9 Mio. EUR übernommen, davon entfallen rd. 229,4<br />

Mio. EUR auf die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG, rd. 287,6 Mio. EUR auf die <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG und rd. 95,9 Mio.<br />

EUR auf die Rail Cargo Austria AG. Für die Übernahme des auf die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG und Rail Cargo Austria<br />

AG fallenden Risikos wurde an die Deutsche Bank upfront eine Provision in Höhe von rd. 3,2 Mio. EUR bezahlt, sowie<br />

für jenes auf die <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG fallende Risiko eine Provision in der Höhe von rd. 2,4 Mio. EUR verteilt auf<br />

10 Jahre vereinbart. Diese Provision wird unter den sonstigen Forderungen und Vermögenswerten ausgewiesen und<br />

über die Vertragslaufzeit bis 2015 verteilt.<br />

Die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG hat das Risiko an einer Tranche einer Collateralized Debt Obligation (CDO) übernommen.<br />

Die dem Collateralized Debt Obligation zugrunde liegenden Referenztitel (Underlying) setzen sich zu 75% aus<br />

Asset Backed Securities und zu 25% aus sechs Collateralized Debt Obligation Tranchen zusammen. Grundlage für den<br />

Collateralized Debt Obligation sind vier Credit Default Swaps (CDS), die die Gesellschaft mit der Deutsche Bank AG geschlossen<br />

hat; davon entfallen rd. 229,4 Mio. EUR auf die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG, rd. 287,6 Mio. EUR auf die <strong>ÖBB</strong>-<br />

Personenverkehr AG und rd. 95,9 Mio. EUR auf die Rail Cargo Austria AG (insgesamt somit rd. 612,9 Mio. EUR).<br />

Die CDO Tranche ist so konzipiert, dass allfällige Ausfälle im Referenzportfolio bis zu einer Höhe von rd. 1.661,8 Mio.<br />

EUR (sog. „First Loss Tranche“) für die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG mit keinen finanziellen Folgen verbunden sind. Erst<br />

wenn zusätzliche Ausfälle die vorhin genannte Summe überschreiten, sprich ein zusätzlicher Ausfall im Referenzpool<br />

eintritt, sind die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG und ihre Schwesterngesellschaften als Sicherungsgeber verpflichtet, der<br />

Deutschen Bank AG diesen Verlust als Sicherungskäufer zu ersetzen. Der maximale Verlust, den die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur<br />

Bau AG und ihre Schwesterngesellschaften erleiden können, ist mit rd. 612,9 Mio. EUR begrenzt (davon entfallen im<br />

Innenverhältnis rd. 229,4 Mio. EUR auf die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG, rd. 287,6 Mio. EUR auf die <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr<br />

AG und rd. 95,9 Mio. EUR auf die Rail Cargo Austria AG). Für diese Risikoübernahme haben die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur<br />

Bau AG und die Rail Cargo Austria AG von der Deutsche Bank AG upfront eine Prämie in Höhe von rd. 13,4 Mio. EUR<br />

bzw. von rd. 4,7 Mio. EUR erhalten. Die <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG vereinbarte laufende Prämienzahlungen verteilt<br />

über die Laufzeit von 10 Jahren und hat bis dato rd. 6,4 Mio. Euro erhalten. Diese Prämienzahlungen sind unter den<br />

finanziellen Verbindlichkeiten ausgewiesen.<br />

Die Verwaltung des Referenzpools wurde durch im Jahr 20<strong>08</strong> abgeschlossene Investment Advisory Agreements der<br />

Montana Capital AG übertragen. Damit ist sichergestellt, dass es sich um ein aktiv gemanagtes Portfolio handelt,<br />

deren primäre Zielsetzung in der Aufrechterhaltung der Stabilität und Sicherheit der übernommen Tranche liegt. Zusätzlich<br />

zum aktiven Management der Montana Capital AG wurde in sehr enger Abstimmung und Zusammenarbeit<br />

mit der Montana Capital AG im abgelaufenen Geschäftsjahr eine <strong>ÖBB</strong>-interne Struktur aufgebaut, mit dem Ziel auch<br />

<strong>ÖBB</strong>-intern entsprechendes Know-how und einen hohen Informations- und Kommunikationslevel sicherzustellen.<br />

Für die Collateralized Debt Obligation wurde eine Bewertung von einem namhaften Kreditinstitut eingeholt. Der<br />

Bewertung liegen allgemein anerkannte Bewertungsmodelle zugrunde. Die Bewertungsmethode basiert in größtmöglichem<br />

Umfang auf Daten aus dem Markt und so wenig wie möglich auf unternehmensspezifischen Daten. Die<br />

verwendete Bewertungsmethode wird periodisch neu ausgerichtet und auf ihre Validität überprüft, indem Preise von<br />

beobachtbaren aktuellen Markttransaktionen oder Preise, die auf verfügbaren, beobachtbaren Marktdaten beruhen,<br />

auf dasselbe Finanzinstrument verwendet werden. Die verwendete Bewertungsmethode berücksichtigt jene Faktoren,<br />

die Marktteilnehmer bei einer Preisfestlegung beachten würden und ist mit den anerkannten wirtschaftlichen Methoden<br />

für die Preisfindung von Finanzinstrumenten konsistent. Die für die vorliegende Bewertung relevanten Faktoren<br />

wurden berücksichtigt.


Einen wesentlichen Einfluss auf die Bewertung haben insbesondere die Verlustverteilung des Portfolios und die Transaktionsstruktur.<br />

Die Verlustverteilung des Portfolios ergibt sich aus den CDS-Spreads (Kreditspreads), dem Ausfallsrisiko<br />

der im Portfolio enthaltenen Unternehmenstiteln, der Recovery Rate, den Ausfallszenarien und der Ausfallskorrelation<br />

der Referenzeinheiten, dem Hebel der Tranche, der Anzahl der erfolgten Ausfälle und aus der Restlaufzeit<br />

der Transaktion. Der erwartete Verlust (default leg) wird definiert als Barwert der auf den Zeitpunkt der Bewertung<br />

erwarteten Portfolioverluste (expected loss), diskontiert mit der jeweils aktuellen Euro-Zinskurve. Die Transaktionsstruktur<br />

ist bestimmt durch das Tranchenvolumen, den Attachment- und Detachment-Point der Tranche sowie die<br />

allgemeine Struktur.<br />

Weitere Einflussfaktoren für die Bewertung sind die für die Prämienzahlungen vereinbarten Bedingungen und die<br />

relative Nachfrage nach CDO-Tranchen im Markt.<br />

Für die Ermittlung der Verlustverteilung des Portfolios wurde ein Korrelationsmodell verwendet und die Ausfallszenarien<br />

mit Hilfe der klassischen Monte-Carlo-Simulation durchgerechnet.<br />

In der Bewertung einer CDO-Tranche wird der erwartete Verlust einer Tranche unter Berücksichtigung der Verlustverteilung<br />

des Portfolios sowie der Transaktionsstruktur ermittelt. Erhöht bzw. reduziert sich der erwartete Verlust<br />

der jeweiligen Tranche, äußert sich das in einem Rückgang bzw. Anstieg der Bewertung der Tranche. Steigen z.B. die<br />

Spreads der Referenzeinheiten an, so erhöht sich die Wahrscheinlichkeit eines Verlustes und umgekehrt.<br />

Der im Rahmen der Transaktion bestehende Trading Account ist in der Bewertung nicht berücksichtigt worden. Außerdem<br />

besteht laut Dokumentation ein Exposure gegenüber ABS Papieren, für die die Recovery Rate vorab bei 90%<br />

fixiert wurde. Der Einfluss dieser Assets auf die Bewertung ist vernachlässigbar und findet daher keinen Eingang in die<br />

durchgeführte Bewertung.<br />

Die von den Gesellschaften eingeholten Bewertungen haben für die auf die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG entfallende<br />

Tranche zum Bilanzstichtag einen negativen Marktwert in der Höhe von rd. 195,9 Mio. EUR (Vj: rd. 63,4 Mio. EUR),<br />

für die auf die <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG entfallende Tranche zum Bilanzstichtag einen negativen Marktwert in der<br />

Höhe von rd. 245,6 Mio. EUR (Vj: rd. 68,0 Mio. EUR) und für die auf die Rail Cargo Austria AG entfallende Tranche zum<br />

Bilanzstichtag einen negativen Marktwert in der Höhe von rd. 81,9 Mio. EUR (Vj: rd. 23,2 Mio. EUR) ergeben.<br />

Der negative Marktwert wurde unter den finanziellen Verbindlichkeiten passiviert. Die im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> erforderlichen<br />

Dotierungen der finanziellen Verbindlichkeiten in Höhe von rd. 132,5 Mio. EUR (Vj: rd. 40,1 Mio. EUR) bei der<br />

<strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG, in Höhe von rd. 175,6 Mio. EUR (Vj: rd. 51,5 Mio. EUR) bei der <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG<br />

und in Höhe von rd. 58,5 Mio. EUR (Vj: rd. 14,9 Mio. EUR) bei der Rail Cargo Austria AG und der Rückstellungen für<br />

den geplanten Ausstieg bzw. Restrukturierung wurden zu Lasten der Zinsergebnisse erfasst und wie folgt berechnet:<br />

<strong>ÖBB</strong>- Rail Cargo <strong>ÖBB</strong>-Personen-<br />

31.12.2007 in Mio. EUR Infrastruktur Bau AG Austria AG verkehr AG <strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Marktbewertung (negativ) -63,4 -23,2 -68,0 -154,6<br />

abzüglich Stand finanzielle Verbindlichkeiten 1.1.2007 8,0 2,8 10,5 21,3<br />

abzüglich erhaltene Prämien inkl. Zinsen 14,1 5,0 4,4 23,5<br />

abzüglich Trading Account 1,2 0,5 1,6 3,3<br />

Erhöhung finanzielle Verbindlichkeiten in 2007 40,1 14,9 51,5 106,5<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

193


194<br />

<strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Rail Cargo <strong>ÖBB</strong>-Personen-<br />

31.12.20<strong>08</strong> in Mio. EUR Bau AG Austria AG verkehr AG <strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Marktbewertung (negativ) -195,9 -81,9 -245,6 -523,4<br />

abzüglich Stand finanzielle Verbindlichkeiten 1.1.20<strong>08</strong> 48,1 17,7 62,0 127,8<br />

abzüglich erhaltene Prämien inkl. Zinsen 14,1 5,2 6,4 25,7<br />

abzüglich Trading Account 1,2 0,5 1,6 3,3<br />

Erhöhung finanzielle Verbindlichkeiten in 20<strong>08</strong> 132,5 58,5 175,6 366,6<br />

Rückstellung für den geplanten Ausstieg bzw. Restrukturierung 31,3 12,8 39,5 83,6<br />

Erhöhung finanzielle Verbindlichkeiten und Rückstellung<br />

für Ausstiegskosten 163,8 71,3 215,1 450,2<br />

Zusätzlich zu den finanziellen Verbindlichkeiten der drei Gesellschaften wurde im Jahr 2007 auf Ebene der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong><br />

AG eine Vorsorge in Höhe von rd. 30,0 Mio. EUR für eine Aufstockung des im Rahmen des CDO-Managements<br />

verwendeten Trading Accounts gebildet, mit dem aktiv das Risiko aus dem CDO vermindert und damit der Eintritt<br />

eines liquiditätswirksamen Ausfalls mit Nachschussverpflichtung verhindert werden soll. Diese Vorsorge wurde 20<strong>08</strong><br />

erfolgswirksam ausgebucht, womit schließlich rd. 420,2 Mio. EUR ergebniswirksam wurden.<br />

Die Entwicklung der Kreditmärkte in den ersten Monaten des Geschäftsjahres 2009 zeigt weitere Veränderungen der<br />

Marktwerte dieser Produkte. Zum Stichtag 28.2.2009 vergrößert sich die negative Marktbewertung um insgesamt<br />

rd. 32,8 Mio. EUR jeweils gegenüber dem 31.12.20<strong>08</strong> für alle von der Transaktion erfassten Gesellschaften, die in der<br />

Rückstellung für den geplanten Ausstieg bzw. Restrukturierung berücksichtigt wurden.<br />

29.4. Angaben gemäß IFRS 7<br />

Finanzielle Vermögenswerte werden bei ihrem erstmaligen Ansatz mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Dabei<br />

sind bei allen finanziellen Vermögenswerten, die in der Folge nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet<br />

werden, die dem Erwerb direkt zurechenbaren Transaktionskosten zu berücksichtigen. Die in der Bilanz angesetzten<br />

beizulegenden Zeitwerte entsprechen in der Regel den Marktpreisen der finanziellen Vermögenswerte.<br />

Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten (held for trading, FAHfT) werden<br />

mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Darunter fallen primär derivative Finanzinstrumente, die nicht in eine<br />

wirksame Sicherungsbeziehung gemäß IAS 39 eingebunden sind und damit zwingend als Handelsbestand („held for<br />

trading“) klassifiziert werden müssen. Ein aus der Folgebewertung resultierender Gewinn oder Verlust wird erfolgswirksam<br />

in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung erfasst.<br />

Unter Loans and Receivables (Kredite und Forderungen, LaR) werden finanzielle Vermögenswerte mit festen oder<br />

bestimmbaren Zahlungen, die nicht auf einem aktiven Markt gehandelt werden und nicht zur Veräußerung erworben<br />

wurden, ausgewiesen.<br />

Available for sale financial assets (zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte; AfS) sind finanzielle Vermögenswerte,<br />

die keiner anderen Kategorie zugeordnet werden. Zwingend fallen in die Kategorie fremde Eigenkapitalinstrumente<br />

und regelmäßig auch Anteile an Investmentfonds, soweit sie nicht als at fair value through profit or<br />

loss qualifiziert werden. Grundsätzlich sind Anteile an Investmentfonds immer dieser Kategorie zuzuordnen, soweit<br />

es nicht eine nachweisbare kurzfristige Handelsaktivität gibt und Anteile an verbundenen Unternehmen, die aufgrund<br />

ihrer untergeordneten Bedeutung nicht vollkonsolidiert werden<br />

Finanzielle Verbindlichkeiten (FLAC) werden bei ihrem erstmaligen Ansatz mit dem beizulegenden Zeitwert und in der<br />

Folgebewertung mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.


Derivative Finanzinstrumente werden vom <strong>ÖBB</strong>-Konzern zur Absicherung der aus Finanztransaktionen resultierenden<br />

Zins-, Kredit- und Währungsrisiken eingesetzt. Gemäß IAS 39 werden alle derivativen Finanzinstrumente in der<br />

Bilanz als Vermögenswert oder Verbindlichkeit angesetzt und zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Änderungen<br />

des Marktwertes von als Sicherungsinstrumenten gemäß IAS 39 designierten derivativen Finanzinstrumenten werden<br />

erfolgwirksam in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung oder ergebnisneutral im Eigenkapital (als Cash Flow Hedge<br />

Rücklage) erfasst, je nachdem, ob das derivative Instrument zur Absicherung der Marktwerte von Bilanzposten („Fair<br />

Value Hedges“) oder Zahlungsströmen („Cash Flow Hedges“) eingesetzt wird. Liegt kein Hedge Accounting vor, ist das<br />

derivative Finanzinstrument zwingend als Handelsbestand („held for trading“) einzustufen und damit erfolgswirksam<br />

mit dem beizulegenden Zeitwert zu bilanzieren.<br />

Erläuterungen zur Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung und zur Konzern-Bilanz<br />

Abgegrenzte Zinszahlungen aus derivativen Finanzinstrumenten (Zinsswaps), die als Sicherungsinstrumente in Fair<br />

Value und Cash Flow Hedges gemäß IAS 39 designiert wurden, werden netto dargestellt und entsprechend als Zinsertrag<br />

oder -aufwand erfasst. Das Zinsergebnis wird den Bewertungsklassen anhand des Grundgeschäfts zugeordnet;<br />

im Berichtszeitraum wurden ausschließlich finanzielle Verbindlichkeiten gesichert.<br />

Zusätzliche Angaben zu den Finanzinstrumenten<br />

Zahlungsmittel, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Forderungen haben überwiegend kurze<br />

Restlaufzeiten. Daher entsprechen deren Buchwerte zum Abschlussstichtag näherungsweise dem beizulegenden Zeitwert.<br />

Die beizulegenden Zeitwerte von sonstigen langfristigen Forderungen entsprechen den Barwerten der mit den<br />

Vermögenswerten verbundenen Zahlungen unter Berücksichtigung der jeweils aktuellen Zinsparameter.<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Verbindlichkeiten haben in der Regel kurze Restlaufzeiten;<br />

die bilanzierten Werte stellen näherungsweise die beizulegenden Zeitwerte dar. Die beizulegenden Zeitwerte<br />

von Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten werden als Barwerte<br />

der mit den Schulden verbundenen Zahlungen unter Zugrundelegung der jeweils gültigen Zinskurve ermittelt.<br />

Finanzinstrumente Aktiva<br />

Bewertungsklasse nach Buchwert zum<br />

At Fair Value At Fair Value At Fair Value<br />

Available Available through Profit through Profit through Profit<br />

for Sale for Sale and Loss (Fair and Loss (Held and Loss (Held Loans and<br />

Non Financial Instruments<br />

Fair<br />

Hedge Value zum<br />

IAS 39 in Mio. EUR<br />

langfristige Aktiva<br />

31.12.20<strong>08</strong> (at Fair Value) (at Cost) Value Option) for Trading) to Maturity) Receivables Cash Accounting Other 31.12.20<strong>08</strong><br />

Finanzielle Vermögenswerte<br />

davon gegenüber verbundenen<br />

1.103,9 0,2 14,7 0,0 4,4 72,2 925,2 0,0 67,8 19,4 1.2<strong>08</strong>,5<br />

Unternehmen<br />

Forderungen aus Lieferungen<br />

14,2 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 2,5 0,0 0,2 11,5 14,2<br />

und Leistungen<br />

Sonstige Forderungen und<br />

1,3 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 1,3 0,0 0,0 0,0 1,3<br />

Vermögenswerte<br />

kurzfristige Aktiva<br />

80,7 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 2,6 0,0 0,0 78,1 80,7<br />

Finanzielle Vermögenswerte<br />

davon gegenüber verbundenen<br />

66,0 9,4 2,1 0,0 4,6 0,0 39,2 0,1 10,3 0,3 65,9<br />

Unternehmen<br />

Forderungen aus Lieferungen<br />

2,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 1,6 0,0 0,3 0,1 2,0<br />

und Leistungen<br />

davon gegenüber verbundenen<br />

543,6 4,3 0,0 0,0 0,0 0,0 510,6 5,1 0,0 23,6 541,8<br />

Unternehmen<br />

Sonstige Forderungen und<br />

3,5 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 3,2 0,0 0,0 0,3 3,5<br />

Vermögenswerte<br />

Zahlungsmittel und<br />

449,7 0,6 0,0 0,0 0,0 0,0 227,4 0,3 0,0 221,4 449,7<br />

Zahlungsmitteläquivalente<br />

davon gegenüber verbundenen<br />

386,3 3,0 0,0 0,1 0,0 0,0 341,3 34,1 0,0 7,8 386,3<br />

Unternehmen 3,3 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 3,3 0,0 0,0 0,0 3,3<br />

Summe Buchwert je Kategorie 17,5 16,8 0,1 9,0 72,2 2.047,6 39,6 78,1<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 10,6 0,0 0,5<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

195


196<br />

Finanzinstrumente Passiva<br />

Bewertungsklasse nach<br />

Buchwert zum<br />

At<br />

Amortised<br />

At Fair<br />

Value through<br />

Profit and Loss<br />

At Fair<br />

Value through<br />

Profit and Loss<br />

Non Financial Instruments<br />

Hedge Finance Fair Value zum<br />

IAS 39 in Mio. EUR 31.12.20<strong>08</strong> Cost (Fair Value Option) (Held for Trading) Accounting Lease Other 31.12.20<strong>08</strong><br />

langfristige Verbindlichkeiten<br />

Finanzverbindlichkeiten 13.010,3 11.565,6 265,1 247,6 259,0 643,0 30,0 13.703,2<br />

davon verzinsliche Verbindlichkeiten 12.230,3 11.536,6 0,0 20,8 0,0 642,9 30,0 12.923,3<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 14,7 14,7 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 14,7<br />

Sonstige Verbindlichkeiten<br />

kurzfristige Verbindlichkeiten<br />

281,0 92,1 0,0 0,0 0,0 7,6 181,3 281,0<br />

Finanzverbindlichkeiten 1.106,2 1.<strong>08</strong>1,6 0,0 2,7 8,7 10,5 2,7 1.109,2<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 0,7 0,7 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,7<br />

davon verzinsliche Verbindlichkeiten 965,5 951,5 0,0 0,0 0,0 10,5 3,5 968,6<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 953,7 894,4 0,0 0,0 1,0 0,0 58,3 953,7<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 1,8 1,8 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 1,8<br />

davon verzinsliche Verbindlichkeiten 1,1 1,1 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 1,1<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 343,6 165,2 0,0 0,0 0,2 0,0 178,2 343,6<br />

davon verzinsliche Verbindlichkeiten 3,9 3,9 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 3,9<br />

Summe Buchwert je Kategorie 13.813,6 265,1 250,3 268,9 661,1<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 2,5 0,0 0,0 0,0 0,0<br />

davon verzinsliche Verbindlichkeiten 12.493,1 0,0 20,8 0,0 653,4<br />

At Fair At Fair<br />

Bewertungsklasse nach<br />

Buchwert zum Available for<br />

Value through<br />

Profit and Loss<br />

Value through<br />

Profit and Loss Loans and<br />

Non Financial Instruments<br />

Hedge Fair Value zum<br />

IAS 39 in Mio. EUR<br />

Aktiva<br />

31.12.2007 Sale (at Cost) (Held for Trading) (Held to Maturity) Receivables Cash Accounting Other 31.12.2007<br />

Finanzielle Vermögenswerte 557,3 67,6 9,3 2<strong>08</strong>,3 198,6 0,0 62,1 11,4 558,1<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen<br />

Forderungen aus Lieferungen<br />

12,9 0,0 0,0 0,0 12,9 0,0 0,0 0,0 12,9<br />

und Leistungen 565,1 0,0 0,0 0,0 521,3 0,0 0,0 43,8 565,1<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen<br />

Sonstige Forderungen und<br />

3,2 0,0 0,0 0,0 3,2 0,0 0,0 0,0 3,2<br />

Vermögenswerte<br />

Zahlungsmittel und<br />

416,2 0,0 0,0 0,0 27,6 0,0 0,0 388,6 416,2<br />

Zahlungsmitteläquivalente 150,1 0,0 10,0 0,0 0,0 140,1 0,0 0,0 150,1<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 1,0 0,0 0,0 0,0 0,0 1,0 0,0 0,0 1,0<br />

Summe Buchwert je Kategorie 67,6 19,3 2<strong>08</strong>,3 747,5<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 0,0 0,0 0,0 16,1<br />

Bewertungsklasse nach<br />

Buchwert zum<br />

At<br />

Amortised<br />

At Fair<br />

Value through<br />

Profit and Loss<br />

Non Financial Instruments<br />

Hedge Finance Fair Value zum<br />

IAS 39 in Mio. EUR<br />

Passiva<br />

31.12.2007 Cost (Held for Trading) Accounting Lease Other 31.12.2007<br />

Finanzverbindlichkeiten 10.574,5 9.666,4 228,3 275,4 262,7 141,7 10.331,9<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 0,3 0,3 0,0 0,0 0,0 0,0 0,3<br />

davon verzinsliche Verbindlichkeiten 9.666,4 9.666,4 0,0 0,0 0,0 0,0 9.423,8<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.037,5 968,7 0,0 0,0 0,0 68,8 1.037,5<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 5,0 5,0 0,0 0,0 0,0 0,0 5,0<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 478,5 234,4 0,0 0,0 0,0 244,1 478,5<br />

Summe Buchwert je Kategorie 10.869,5 228,3 275,4 262,7<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 5,3 0,0 0,0 0,0<br />

davon verzinsliche Verbindlichkeiten 9.666,4 0,0 0,0 0,0


Nettofinanzergebnisse nach Bewertungsklassen<br />

Das Nettoergebnis unterteilt nach Bewertungsklassen stellt sich wie folgt dar:<br />

Ergebnis aus der Folgebewertung<br />

Wertberichtigung<br />

zum Fair Währungs- (Impairment)/ Ergebnis aus Ergebnis aus Sonstiges Finanz-<br />

31.12.20<strong>08</strong> in Mio. EUR Zinsergebnis Value umrechnung Wertaufholung dem Abgang Beteiligungen Ergebnis ergebnis 20<strong>08</strong><br />

Loans and Receivables (LaR) 54,0 0,0 -5,1 20,9 0,0 0,5 -2,5 67,8<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 0,3 0,0 0,0 -0,6 0,0 0,0 0,0 -0,3<br />

Held to Maturity Investments (HtM) 7,3 0,0 0,0 -14,6 0,0 0,0 0,0 -7,3<br />

Available for Sale Financial Assets (AfS) 4,0 0,0 0,0 -32,1 0,8 0,8 0,0 -26,5<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 0,2 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,2<br />

Financial Instruments Held for Trading (FAHfT, FLHfT) 0,4 -377,9 0,0 -71,3 0,0 0,0 0,0 -448,8<br />

Financial Liabilities Measured at Amortised Cost (FLAC) -473,5 0,0 -55,6 0,0 0,0 0,0 -0,2 -529,3<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen -0,1 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 -0,1<br />

Hedge Accounting -0,6 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 8,5 7,9<br />

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente -0,6 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 -0,6<br />

Non Financial Instruments incl. Finance Lease -7,4 0,0 0,0 -63,3 0,0 2,3 -15,9 -84,3<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 0,0 0,0 0,0 -60,3 0,0 0,0 1,0 -59,3<br />

Erträge Gesamt -416,4 -377,9 -60,7 -160,4 0,8 3,6 -10,1 -1.021,1<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 0,4 0,0 0,0 -60,9 0,0 0,0 1,0 -59,5<br />

Im Ergebnis aus Wertberichtigungen aus Non Financial Instruments wird eine Abschreibung über rd. 60,0 Mio. EUR<br />

ausgewiesen, die für das verbindliche Kaufoffert für die Anteile an der MÁV Cargo Zrt. gebildet wurde. Wir weisen in<br />

diesem Zusammenhang auf Erläuterung 32 hin.<br />

Ergebnis aus der Folgebewertung<br />

Wertberichtigung<br />

zum Fair Währungs- (Impairment)/ Ergebnis aus Ergebnis aus Sonstiges Finanz-<br />

31.12.2007 in Mio. EUR Zinsergebnis Value umrechnung Wertaufholung dem Abgang Beteiligungen Ergebnis ergebnis 2007<br />

Loans and Receivables (LaR) 37,6 0,4 0,6 1,0 0,0 0,0 0,0 39,6<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 0,3 0,0 -0,1 0,0 0,0 0,0 0,0 0,2<br />

Held to Maturity Investments (HtM) 8,6 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 8,6<br />

Available for Sale Financial Assets (AfS) 2,8 0,0 -1,6 -2,2 0,3 0,0 0,0 -0,7<br />

Financial Assets Held for Trading (FAHfT) 0,1 -200,0 0,0 0,0 0,0 0,6 0,0 -199,3<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,2 0,0 0,2<br />

Financial Liabilities Measured at Amortised Cost (FLAC) -388,4 -0,7 88,3 0,1 0,0 0,0 0,0 -300,7<br />

Non Financial Instruments incl. Finance Lease 6,6 0,0 2,2 0,0 0,6 0,0 -26,2 -16,8<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 0,0 0,0 0,1 0,0 0,0 0,0 0,0 0,1<br />

Ergebnis saldiert -332,7 -200,3 89,5 -1,1 0,9 0,6 -26,2 -469,3<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 0,3 0,0 0,0 0,0 0,0 0,2 0,0 0,5<br />

Die Zinsen aus Finanzinstrumenten werden im Zinsergebnis ausgewiesen. Die übrigen Komponenten des Nettoergebnisses<br />

erfasst der <strong>ÖBB</strong>-Konzern im sonstigen Finanzergebnis.<br />

Das Zinsergebnis aus finanziellen Verbindlichkeiten der Bewertungsklasse Financial Liabilities Measured at Amortised<br />

Cost (Aufwendungen in Höhe von netto rd. 473,5 Mio. EUR [Vj: rd. 388,4 Mio EUR]) enthält im Wesentlichen Zinsaufwendungen<br />

aus Anleihen und Krediten. Ferner werden darunter auch Zinserträge aus der Auf- und Abzinsung von<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen subsumiert.<br />

Im Rahmen der erfolgsneutralen Erfassung der Wertänderungen von als available for sale klassifizierten finanziellen<br />

Vermögenswerten (Aktiva) befinden sich am Geschäftsjahresende 20<strong>08</strong> Bewertungsverluste in Höhe von rd. 0,2 Mio.<br />

EUR (Vj: Bewertungsgewinne von rd. 0,7 Mio. EUR) im Eigenkapital erfasst. Von den im Eigenkapital erfassten Beträgen<br />

wurden im Geschäftjahr 20<strong>08</strong> keine Gewinne (Verluste) (Vj: -0,3 Mio. EUR) in die Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />

transferiert. Im Berichtsjahr wurden Wertminderungen von available for sale klassifizierte finanzielle Vermögenswerte<br />

(Aktiva) in Höhe von rd. 32,1 Mio. EUR durchgeführt (Vj: rd. 2,1 Mio. EUR).<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

197


198<br />

30.<br />

29.5. Derivative Finanzinstrumente<br />

In der nachfolgenden Tabelle sind die bilanzierten Zeitwerte sämtlicher derivativer Finanzinstrumente dargestellt. Dabei<br />

wird unterschieden, ob diese in eine wirksame Sicherungsbeziehung gemäß IAS 39 (Fair Value Hedge, Cash Flow<br />

Hedge) eingebunden sind oder nicht.<br />

Buchwerte in Mio. EUR 31.12.20<strong>08</strong> 31.12.2007 31.12.20<strong>08</strong> 31.12.2007<br />

Zinsswaps<br />

ohne Hedge-Beziehung 0,9 2,0 36,4 27,0<br />

in Verbindung mit Cash Flow Hedges 51,4 12,9 66,8 5,6<br />

Cross Currency Swaps<br />

ohne Hedge-Beziehung 3,4 0,6 7,1 11,2<br />

in Verbindung mit Fair Value Hedges 0,0 0,0 27,9 65,7<br />

in Verbindung mit Cash Flow Hedges 0,0 0,0 148,3 144,7<br />

Stromfutures und Forwards<br />

in Verbindung mit Fair Value Hedges 26,2 49,2 24,6 59,3<br />

Summe 81,9 64,7 311,1 313,5<br />

Die bilanzierten Zeitwerte aller übrigen Derivate stellen sich wie folgt dar:<br />

in Mio. EUR 31.12.20<strong>08</strong> 31.12.2007 Instrument<br />

Aktiva<br />

Derivate ohne Hedge-Beziehung 2,0 0,2 Option<br />

Derivate mit Hedge-Beziehung 51,4 0,0<br />

Passiva<br />

Derivate ohne Hedge-Beziehung 118,6 5,6 sonstige Derivative<br />

Derivate mit Hedge-Beziehung 194,6 0,0<br />

Bei diesen Geschäften handelt es sich vor allem um Optionen, Termingeschäfte und sonstige Sicherungsgeschäfte.<br />

Nähere Angaben über die Marktwerte der CDOs sind in Erläuterung 29.3 ersichtlich.<br />

Leasingtransaktionen<br />

30.1. Leasinggeber<br />

Die im Sachanlagevermögen und im Posten „Als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien“ enthaltenen und im<br />

Wege des „operativen Leasings“ vermieteten Vermögenswerte weisen zu den Bilanzstichtagen folgende Restbuchwerte<br />

auf:<br />

Nettobuchwert der Finanzierungsleasing-Anlagen<br />

je Gruppe von Vermögenswerten in Mio. EUR 31.12.20<strong>08</strong> 31.12.2007<br />

Grundstücke und Bauten 4,8 4,8<br />

Technische Anlagen und Maschinen 36,5 41,7<br />

Als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien 13,1 41,7<br />

54,4 88,2


Die Gesellschaft verleast Anlagen, die entweder als operative Leasingverhältnisse oder als Finanzierungsleasing bzw.<br />

Cross Border Leasing eingestuft werden. Die Verträge haben je nach Leasinggegenstand unterschiedliche marktübliche<br />

Laufzeiten.<br />

Zum Bilanzstichtag hatte der <strong>ÖBB</strong>-Konzern mit den Mietern die folgenden Mindestleasingzahlungen aus den unkündbaren<br />

operativen Leasing-, Finanzierungsleasing- und Cross-Border-Leasing-Verträgen vertraglich vereinbart:<br />

31.12.20<strong>08</strong> in Mio. EUR Gesamt bis zu 1 Jahr 1–5 Jahre mehr als 5 Jahre<br />

Grundstücke und Bauten 17,8 3,1 11,0 3,7<br />

Fahrpark 1,9 1,1 0,8<br />

Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung inkl.<br />

als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 1,6 0,9 0,7<br />

31.12.2007 in Mio. EUR Gesamt bis zu 1 Jahr 1–5 Jahre mehr als 5 Jahre<br />

Grundstücke und Bauten 18,7 2,4 11,2 5,1<br />

Fahrpark 31,9 27,0 4,9<br />

Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung inkl.<br />

als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 0,4 0,4<br />

Bedingte Mietzahlungen wurden in der Berichtsperiode als Ertrag erfasst: Grundstücke und Bauten rd. 14,6 Mio. EUR<br />

(Vj: rd. 16,1 Mio. EUR), Technische Anlagen und Maschinen, Fahrpark rd. 1,0 Mio. EUR (Vj: rd. 1,8 Mio. EUR), andere<br />

Anlagen und Betriebs- und Geschäftsausstattung rd. 0,0 Mio. EUR (Vj: rd. 0,1 Mio. EUR).<br />

In der Berichtsperiode wurden Erträge aus bedingten Mietzahlungen in Höhe von rd. 0,1 Mio. EUR (Vj: rd. 0,1 Mio. EUR)<br />

erfasst. Nähere Angaben zu den Cross-Border-Leasing-Transaktionen sind in Erläuterung 30.3 ersichtlich.<br />

30.2. Leasingnehmer<br />

Grundsätzlich beschafft der <strong>ÖBB</strong>-Konzern bestimmte Teile seiner Sachanlagen im Rahmen von Finanzierungsleasingvereinbarungen.<br />

Die Laufzeiten betragen bis zu 18 Jahre, jene beim Fahrpark sind zumeist kurzfristiger Natur. Zum<br />

31.12.20<strong>08</strong> orientierte sich der durchschnittliche Effektivzinssatz am 6-Monats-EURIBOR inkl. einem vertraglich vereinbarten<br />

Aufschlag. Im Schnitt ergibt sich ein Effektivzinssatz von etwa 6,5%. Die Zinssätze werden bei Vertragsabschluss<br />

fest vereinbart. Alle Leasingverhältnisse basieren auf schriftlich festgelegten Vertragslaufzeiten. Es wurden<br />

keine Vereinbarungen über bedingte Mietzahlungen getroffen. Die Verpflichtungen des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns aus Finanzierungsleasingverhältnissen<br />

sind durch einen Eigentumsvorbehalt des Leasinggebers auf die geleasten Vermögenswerte<br />

besichert.<br />

Die Nettobuchwerte der Finanzierungsleasing-Anlagen je Gruppe von Vermögenswerten und deren Entwicklung<br />

ersehen sie aus dem Anlagenspiegel (Erläuterung 14). Zum Bilanzstichtag hatte der <strong>ÖBB</strong>-Konzern mit den Vermietern<br />

die folgenden Mindestleasingzahlungen aus den unkündbaren Leasingverträgen vertraglich vereinbart:<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

199


200<br />

Für den 31.12.20<strong>08</strong> Mindestleasing- Enthaltener<br />

in Mio. EUR zahlungen Zinsaufwand<br />

2009 18,7 8,1<br />

2010–2013 75,2 27,6<br />

nach 2013 332,6 12,6<br />

Summe der Mindestleasingzahlungen 426,5 48,3<br />

abzüglich Zinsenanteil 48,3<br />

Barwert der Leasingzahlungen 378,2<br />

Für den 31.12.2007 Mindestleasing- Enthaltener<br />

in Mio. EUR zahlungen Zinsaufwand<br />

20<strong>08</strong> 15,4 6,4<br />

2009–2012 55,1 22,1<br />

nach 2012 307,1 63,5<br />

Summe der Mindestleasingzahlungen 377,6 92,0<br />

abzüglich Zinsenanteil 92,0<br />

Barwert der Leasingzahlungen 285,6<br />

Bedingte Mietzahlungen wurden in Höhe von rd. 0,3 Mio. EUR geleistet.<br />

In den jeweiligen Berichtsperioden wurden Zahlungen aus Mindestleasingzahlungen in der Höhe von rd. 105,0 Mio.<br />

EUR (Vj: rd. 65,3 Mio. EUR), davon gegenüber verbundenen Unternehmen rd. 0,4 Mio. EUR (Vj: rd. 13,6 Mio. EUR) und<br />

aus Untermietverhältnissen in der Höhe von rd. 3,5 Mio. EUR (Vj: rd. 4,7 Mio. EUR) als Aufwand erfasst.<br />

Die künftigen Mindestleasingzahlungen auf Grund von unkündbaren operativen Leasing Verträgen setzen sich für jede<br />

der folgenden Perioden wie folgt zusammen:<br />

20<strong>08</strong> in Mio. EUR bis zu 1 Jahr 1–5 Jahre mehr als 5 Jahre<br />

Grundstücke und Bauten 18,3 53,2 23,1<br />

Fahrpark 25,2 55,2 1,7<br />

Sonstige Technische Anlagen und Maschinen 1,5 4,9 0,0<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 1,2 4,6 0,0<br />

Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattungen 0,6 1,3 0,0<br />

Immaterielle Vermögenswerte 1,7 6,8 0,0<br />

Gesamt 47,3 121,4 24,8<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 1,2 4,6 0,0<br />

2007 in Mio. EUR bis zu 1 Jahr 1–5 Jahre mehr als 5 Jahre<br />

Grundstücke und Bauten 22,2 58,9 11,8<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 7,1 19,9 0,0<br />

Fahrpark 31,9 44,6 2,5<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 6,9 0,2 0,0<br />

Sonstige Technische Anlagen und Maschinen 1,2 4,0 0,0<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 0,7 2,9 0,0<br />

Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattungen 0,2 0,3 0,0<br />

Immaterielle Vermögenswerte 1,8 1,9 0,0<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 0,0 0,2 0,0<br />

Gesamt 57,3 109,7 14,3<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 14,7 23,2 0,0


Die Summe der künftigen Mindestleasingzahlungen aus unkündbaren Untermietverhältnissen fallen für gemietete<br />

Grundstücke und Bauten über rd. 1,1 Mio. EUR (Vj: rd. 2,3 Mio. EUR) an.<br />

30.3. Cross-Border-Leasing-Verträge<br />

Im Zeitraum von Mai 1995 bis Juni 2006 haben die Österreichischen Bundesbahnen (nunmehr <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau<br />

AG) 17 Cross-Border-Lease („CBL“)-Transaktionen, die Österreichische Post AG (nunmehr <strong>ÖBB</strong>-Postbus GmbH) zwei<br />

und die Rail-Equipment GmbH & Co KG, die <strong>ÖBB</strong>-Traktion Gesellschaft mbH bzw. die <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG jeweils<br />

eine CBL-Transaktion abgeschlossen, die per 31.12.20<strong>08</strong> noch immer Gültigkeit haben. Günstige Regelungen im nationalen<br />

Steuerrecht der jeweiligen Investoren ermöglichten es den <strong>ÖBB</strong> als Vertragspartner, anlässlich des Abschlusses<br />

der Transaktionen Nettobarwertvorteile im Ausmaß von insgesamt umgerechnet rd. 272,4 Mio. EUR zu erzielen. Im<br />

Wesentlichen sind dabei zwei Transaktionstypen zur Anwendung gelangt:<br />

– Sale and Lease back: Dabei tritt der Investor (zumeist US-Trust) als Käufer der Anlagen auf und vermietet diese an<br />

die jeweiligen Gesellschaften des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns zurück.<br />

– Lease and Lease back: Die jeweiligen Gesellschaften des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns vermieten die in ihrem zivilrechtlichen<br />

Eigentum befindlichen Anlagen an den Investor und mieten diese gleichzeitig wieder zurück. Seitens des Investors<br />

wurden dabei Mietvorauszahlungen geleistet.<br />

Die von den Österreichischen Bundesbahnen am Beginn der Leasing-Transaktionen vereinnahmten Beträge (Kaufpreis<br />

bzw. Mietvorauszahlung) werden in Form von speziell strukturierten Produkten derart veranlagt, dass aus den Veranlagungen<br />

(unter Berücksichtigung der erwirtschafteten Zinsen) die künftigen Verpflichtungen bedient werden können.<br />

Die CBL-Verträge gewähren den Gesellschaften des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns Optionen zum Rückkauf der Anlagen (Early Buyout<br />

Option) zu einem fixen Preis zu bestimmten Terminen, typischerweise nach 13 bis 27 Jahren bzw. für Busse nach 8<br />

Jahren. Lediglich für eine CBL-Transaktion mit einem Volumen von rd. 31,5 Mio. EUR über Rollmaterial mit einer Early<br />

Buyout Option per 2019 gibt es keine Vereinbarung über einen fixen Rückkaufpreis. Bei einer dieser Transaktion hat<br />

die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG diese Kaufoption bereits ausgeübt.<br />

Ein Teil der Leasing-Zahlungsverpflichtungen wurde durch den Abschluss von Schuldübernahmeverträgen (Payment<br />

Undertaking Agreements) gegen eine Einmalzahlung an diverse Bank- und Leasinginstitute mit hoher Bonität übertragen.<br />

In den Verträgen haben sich die Bank- bzw. Leasinginstitute verpflichtet, die vertraglich vereinbarten Zahlungen<br />

zu den festgesetzten Zahlungsterminen für die jeweiligen Gesellschaften des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns zu leisten.<br />

Die den CBL-Transaktionen unterworfenen Vermögenswerte werden gemäß den in den Verträgen enthaltenen<br />

Vorschriften regelmäßig gewartet und dürfen grundsätzlich nicht veräußert, vermietet, verpfändet oder stillgelegt<br />

werden.<br />

Bilanzielle Behandlung<br />

Allgemeine Grundsätze für sämtliche CBL-Transaktionen:<br />

- Wirtschaftliches Eigentum der Anlagen verbleibt beim <strong>ÖBB</strong>-Konzern: Die veräußerten und zurückgeleasten<br />

Sachanlagen werden aufgrund des unverändert fortbestehenden wirtschaftlichen Eigentums weiterhin im Anlagevermögen<br />

des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns ausgewiesen.<br />

- Ratierliche Auflösung des erzielten Nettobarwertvorteils: Der am Beginn der Transaktionen vereinnahmte<br />

Nettobarwertvorteil wird unter den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen und zeitanteilig über die Laufzeit ertragswirksam<br />

aufgelöst. Zum 31.12.20<strong>08</strong> betrug der noch nicht aufgelöste Nettobarwertvorteil rd. 156,8 Mio.<br />

EUR (Vj: rd. 171,2 Mio. EUR). Die Erträge aus der Auflösung des Nettobarwertvorteils im Jahr 20<strong>08</strong> in Höhe von rd.<br />

14,4 Mio. EUR (Vj: rd. 14,3 Mio. EUR) werden als Zinsertrag im Rahmen des Zinsergebnisses ausgewiesen.<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

201


202<br />

Klassifizierung der Leasingtransaktionen nach ihrem wirtschaftlichen Gehalt:<br />

Detaillierte Vorschriften zur Darstellung von Leasingverhältnissen finden sich in IAS 17 (Leasingverhältnisse). Entscheidend<br />

ist dabei die Frage, ob der Leasingtransaktion ein wirtschaftlicher Gehalt beizumessen ist.<br />

Die Klassifizierung der CBL-Transaktionen erfolgte auf Basis der Bestimmungen des SIC 27 (Beurteilung des wirtschaftlichen<br />

Gehaltes von Transaktionen in der rechtlichen Form von Leasingverhältnissen). IAS 17 findet nur dann Anwendung,<br />

wenn der wirtschaftliche Gehalt einer Vereinbarung die Übertragung des Rechts auf Nutzung eines Vermögenswertes<br />

für einen vereinbarten Zeitraum umfasst. Unter Heranziehung der Bestimmungen des SIC 27 ergibt sich, dass<br />

zahlreiche im zivilrechtlichen Eigentum des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns stehende finanzielle Vermögenswerte (Wertpapiere und<br />

Bankeinlagen) ebenso wie dazugehörige Leasingverbindlichkeiten mangels wirtschaftlichem Gehalt nicht die Kriterien<br />

eines Vermögenswertes bzw. einer Schuld erfüllen („verknüpfte Transaktionen“) und daher nicht bilanziert werden<br />

(„off balance“). Im Jahresabschluss zum 31.12.2007 war folglich lediglich bei acht Transaktionen eine (teilweise)<br />

Berücksichtigung in der Bilanz („on balance“) erforderlich („nicht verknüpfte Transaktionen“).<br />

Die Ereignisse im Zuge der weltweiten Finanzmarktkrise haben jedoch Auswirkungen auf die Klassifizierung der CBL-<br />

Transaktionen gehabt. Unter anderem ist es bei zwei CBL-Transaktionen zum Ausfall einzelner, bereits in der Vergangenheit<br />

bilanzierter Veranlagungen (Lehman Brothers und Sigma Finance) gekommen. Die durch den Ausfall erforderlichen<br />

Abschreibungen der Veranlagungen sowie Vorsorgen für nicht durch Veranlagungserträge gedeckte zukünftige<br />

Zahlungsverpflichtungen betragen für diese beiden Transaktionen insgesamt rd. 23,4 Mio. EUR.<br />

Hinsichtlich jener Vertragspartner, die ein Rating von zumindest AA+ aufweisen bzw. für deren Erfüllung subsidiär eine<br />

Gewährträgerhaftung der öffentlichen Hand besteht und die Veranlagungen zu Gunsten des Investors verpfändet<br />

sind, wird das Ausfallsrisiko weiterhin als äußerst gering eingestuft, so dass diesbezüglich nach derzeitiger Einschätzung<br />

kein Änderungsbedarf besteht und diese Transaktionen weiterhin „off balance“ dargestellt werden. Allerdings<br />

hat sich auch die Bonität (gemessen am Rating) von in der Vergangenheit als unbedenklich eingestuften Vertragspartnern<br />

zum Teil erheblich verschlechtert. Die Vertragsbestimmungen sehen für diesen Fall unter anderem vor, dass die<br />

betroffenen Depots bzw. Payment Undertaking Agreements auszutauschen bzw. abzusichern sind. In Hinblick auf das<br />

gestiegene Risiko wurden bislang als „off balance“ klassifizierte Transaktionen zum 31.12.20<strong>08</strong> mit einem Wert von<br />

umgerechnet rd. 723,6 Mio. EUR in die Bilanz aufgenommen.<br />

Bilanzierung von Vermögenswerten und Leasingverbindlichkeiten (nicht verknüpfte Transaktionen):<br />

Sofern eine bilanzielle Erfassung geboten ist, wurden die Wertpapiere der Kategorie „Held to maturity” (Anleihen)<br />

bzw. „Loans and Receivables“ (Veranlagungen bei Banken und Payment Undertaking Agreements) zugeordnet und<br />

mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Den finanziellen Vermögenswerten stehen zunächst Leasingverbindlichkeiten<br />

in grundsätzlich gleicher Höhe gegenüber. Die Umrechnung der Fremdwährungsbeträge erfolgt zum<br />

jeweiligen Stichtagskurs. Allfälligen wechselkursbedingten Wertminderungen bzw. Wertsteigerungen stehen gegengleiche<br />

Wechselkurseffekte bei den Leasingverbindlichkeiten gegenüber.<br />

Die gestiegenen Bonitätsrisiken wurden berücksichtigt, indem bei jenen Vertragspartnern, die bei Standard & Poor´s<br />

ein Rating von unter AA aufweisen und für die keine zusätzlichen Sicherheiten in Form einer Gewährträgerhaftung<br />

oder durch Verpfändung von Wertpapieren bester Bonität (AAA) zugunsten des Konzerns bestehen, entsprechende<br />

Wertberichtigungen auf die Veranlagungen vorgenommen wurden. Die Höhe der Wertberichtigung wird dabei neben<br />

der Berücksichtigung von individuellen Umständen grundsätzlich in Form von Portfoliowertberichtigungen in Abhängigkeit<br />

von historischen Ausfallswahrscheinlichkeiten gemessen am Rating der Vertragspartner und der Restlaufzeit<br />

der Transaktion ermittelt. Zum 31.12.20<strong>08</strong> wurden zu Lasten des Finanzerfolges insgesamt Wertberichtigungen auf<br />

Veranlagungen in Höhe von umgerechnet rd. 20,2 Mio. EUR vorgenommen. Aufgrund der mit den Gesellschaften des<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzerns in den Sublease-Vereinbarungen vereinbarten Risikoverteilung erfolgte eine Verteilung der gebildeten


31.<br />

Wertberichtigungen an die <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG (rd. 6,1 Mio. EUR), an die Rail Cargo Austria AG (rd. 1,9 Mio.<br />

EUR), an die <strong>ÖBB</strong> Traktion GmbH (rd. 11,2 Mio. EUR) und an die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG (rd. 0,9 Mio. EUR).<br />

Darüber hinaus wurden die Kosten für die vorzeitige Auflösung einer Leasing-Transaktion im März 2009 durch Bildung<br />

einer Rückstellung in Höhe von rd. 12,2 Mio. EUR berücksichtigt.<br />

Im Konzernabschluss zum 31.12.20<strong>08</strong> betragen die finanziellen Vermögenswerte im Zusammenhang mit nicht verknüpften<br />

Leasingtransaktionen rd. 945,0 Mio. EUR (Vj: rd. 313,8 Mio. EUR). Die damit im Zusammenhang stehenden<br />

Finanzverbindlichkeiten betragen zum 31.12.20<strong>08</strong> rd. 1.095,9 Mio. EUR (Vj: rd. 426,5 Mio. EUR).<br />

An Zinserträgen aus finanziellen Vermögenswerten im Zusammenhang mit CBL-Transaktionen fielen im Jahr 20<strong>08</strong><br />

rd. 14,8 Mio. EUR (Vj: rd. 11,0 Mio. EUR) an. Diesen Erträgen stehen Zinsaufwendungen in Höhe von rd. 21,3 Mio. EUR<br />

(Vj: rd. 19,6 Mio. EUR) gegenüber.<br />

Behandlung von Transaktionen ohne sonstigen wirtschaftlichen Gehalt (verknüpfte Transaktionen):<br />

Gemäß SIC 27 wurden für diese Transaktionen keine Vermögenswerte und Verbindlichkeiten erfasst. Die Depotzahlungen<br />

und Wertpapiere, die im Zusammenhang mit den Payment Undertaking Agreements geleistet und erworben<br />

wurden, und die im Rahmen des Hauptleasingvertrages erhaltenen Vorauszahlungen werden daher in der Bilanz nicht<br />

berücksichtigt. Die zivilrechtlichen Verpflichtungen aus den Leasingverhältnissen für den Fall, dass die Bank- bzw.<br />

Leasinginstitute ihren gegen Erhalt einer Einmalzahlung für die jeweiligen Gesellschaften des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns übernommenen<br />

Zahlungsverpflichtungen gegenüber den Investoren nicht nachkommen, werden als Eventualverbindlichkeiten<br />

erfasst. Zum 31.12.20<strong>08</strong> betragen die Eventualverbindlichkeiten aus CBL-Transaktionen rd. 1.632,4 Mio. EUR (Vj: rd.<br />

2.176,9 Mio. EUR). Die zugrundeliegenden Veranlagungen weisen allesamt ein Rating von zumindest AA+ auf oder<br />

sind durch eine Gewährträgerhaftung der öffentlichen Hand abgesichert.<br />

Vereinbarungen von Dienstleistungslizenzen (SIC 29)<br />

Die folgenden Erläuterungen und Angaben beziehen sich auf die Erfordernisse des SIC 29 (Vereinbarungen von Dienstleistungslizenzen).<br />

Darunter versteht man Vereinbarungen zwischen Unternehmen über die Erbringung von Dienstleistungen,<br />

die der Öffentlichkeit Zugang zu wichtigen wirtschaftlichen und öffentlichen Einrichtungen gewähren.<br />

Dies betrifft insbesondere die <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG und deren Tochtergesellschaften, die Personenbeförderungsleistungen<br />

erbringen.<br />

Vereinbarungen von Dienstleistungslizenzen im Sinne des SIC 29 betreffend den Bereich<br />

Schieneninfrastruktur<br />

Österreich<br />

Aufgabe der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb AG ist insbesondere die eines Eisenbahninfrastrukturunternehmens, indem<br />

eine bedarfsgerechte und sichere Schieneninfrastruktur bereitgestellt, betrieben und erhalten (Wartung, Inspektion<br />

und Instandsetzung) wird. Ihr obliegt auch die Betriebsplanung und der Verschub (§ 26 BBG).<br />

Die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG hat ihre Schieneninfrastruktur (§ 10a Eisenbahngesetz 1957) samt den Anlagen und<br />

Einrichtungen für das Bereitstellen sonstiger Leistungen als Eisenbahninfrastrukturunternehmen der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur<br />

Betrieb AG zu deren Nutzung zur Verfügung zu stellen, soweit diese sie für die Erfüllung ihrer Aufgabe als Eisenbahninfrastrukturunternehmen<br />

benötigt (§ 35 BBG). Aufgabe der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG ist die Planung und der<br />

Bau (einschließlich Ersatzinvestitionen, soweit sie über Wartung und Instandsetzung hinausgehen) von Schieneninfrastruktur<br />

einschließlich von Hochleistungsstrecken, die Planung und der Bau von damit im Zusammenhang stehenden<br />

Projekten und Projektsteilen sowie die oben dargestellte Zurverfügungstellung von Schieneninfrastruktur (§ 31 BBG).<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

203


204<br />

Zur Erfüllung der gesetzlichen Aufgaben in Österreich bedürfen weder die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb AG noch die <strong>ÖBB</strong>-<br />

Infrastruktur Bau AG einer Konzession nach dem Eisenbahngesetz 1957 (§ 51 BBG).<br />

Konzession Liechtenstein<br />

Am 13.6.1977 wurde der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG die Konzession zum Betrieb der Eisenbahn im Fürstentum Liechtenstein<br />

erteilt, welche bis 31.12.2017 Gültigkeit hat. Die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG ist daher berechtigt und verpflichtet<br />

in Liechtenstein, die konzessionierte, dem öffentlichen Verkehr dienende Eisenbahn während der ganzen<br />

Konzessionsdauer in ununterbrochenem vorschriftsmäßigem Betrieb zu erhalten. Die Konzessionärin übernimmt die<br />

Beförderung von Personen, Reisegepäck und Gütern. Derzeit wird eine Verlängerung der Konzession angestrebt.<br />

Vereinbarungen von Dienstleistungslizenzen im Sinne des SIC 29 betreffend Eisenbahnverkehrsleistungen<br />

Die <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG verfügt über Vereinbarungen von Dienstleistungslizenzen – ähnliche Genehmigungen<br />

im Zusammenhang mit der Erbringung von Eisenbahnverkehrsleistungen im Personenverkehr.<br />

Im öffentlichen Personennah- und Regionalverkehr (ÖPNRV) erbringt die <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG Verkehrsleistungen<br />

aufgrund von Bestellungen.<br />

Aufgabe des Bundes gemäß § 7 des ÖPNRV-G 1999 ist die Sicherstellung eines Grundangebotes im öffentlichen<br />

Schienenpersonennah- und Regionalverkehr im Umfang der im Fahrplanjahr 1999/2000 bestellten oder erbrachten<br />

Leistungen. Ausgenommen davon ist die Sicherstellung der für die Aufrechterhaltung des Grundangebotes durch Ländermittel<br />

erbrachten Leistungen im Umfang der vor Inkrafttreten des ÖPNRV-G 1999 abgeschlossenen Verkehrsdienstverträge<br />

sowie die Sicherstellung eines Grundangebotes im Nahverkehr hinsichtlich derjenigen Verkehrsunternehmen,<br />

die vom Anwendungsbereich der Verordnung (EWG) Nr. 1191/69 in der Fassung Nr. 1893/91 ausgenommen sind.<br />

Als Besteller auf Landesebene treten neben den Ländern selbst auch den Ländern nahe stehende Organisationen<br />

(Verkehrsverbundorganisationsgesellschaften) auf. Die daraus resultierenden Verkehrsdiensteverträge (VDV) werden<br />

nachfolgend kurz erläutert:<br />

In den VDV wird ein bestimmtes Verkehrsangebot, das insbesondere hinsichtlich Umfang und Qualität der Verkehrsleistungen<br />

konkretisiert ist, bestellt. Die unter dem Titel VDV empfangenen Entgeltzahlungen sind zum überwiegenden<br />

Teil ertragswirksam und betragen rd. 90,8 Mio. EUR (Vj: rd. 69,4 Mio. EUR). Einige VDV beinhalten Kostenbeiträge<br />

zu Fahrzeugen, welche bilanziell in der Höhe von rd. 12,9 Mio. EUR (Vj: rd. 12,0 Mio. EUR) als aufwandsmindernd<br />

behandelt werden. Die Laufzeit der VDV ist in der Regel zwischen einem Jahr und 22,5 Jahren befristet. Die VDV<br />

können grundsätzlich unter Einhaltung der jeweiligen Kündigungsbestimmungen von den Vertragsparteien gekündigt<br />

werden. In den Jahren 20<strong>08</strong> bis 2012 laufen VDV mit einem Gesamtvolumen von rd. 29,2 Mio. EUR (das entspricht<br />

rd. 36% aller VDV) aus. Die übrigen VDV gelten auch über den mittelfristigen Planungshorizont hinaus weiter. Ebenso<br />

enthält der Großteil der VDV (rd. 65% des Vertragsvolumens) Vereinbarungen, die eine Wertsicherung der durch die<br />

Besteller geleisteten Zahlungen garantieren.<br />

Im Berichtsjahr wurden neue VDV im Umfang von rd. 14,8 Mio. EUR (Vj: rd. 18,2 Mio. EUR) abgeschlossen. Diese<br />

werden jedoch zum größten Teil erst 2009 wirksam.


32.<br />

Vereinbarungen von Dienstleistungslizenzen im Sinne des SIC 29<br />

betreffend weiterer Nahverkehrsdienstleistungen<br />

Kraftfahrlinienkonzessionen<br />

Die <strong>ÖBB</strong>-Postbus GmbH verfügt insgesamt über rund 850 Kraftfahrlinienkonzessionen nach dem Kraftfahrliniengesetz<br />

mit Laufzeiten von 8 bis 15 Jahren. Auf Grund der Konzessionen kann die <strong>ÖBB</strong>-Postbus GmbH auf den genehmigten<br />

Strecken Linienverkehrsdienste erbringen. Mit den Rechten einer Konzession gehen aber auch Verpflichtungen, wie<br />

Betriebs-, Beförderungs- und Tarifpflicht einher. Ein finanzieller Ausgleich für die Verkehrsdienstleistung auf Grund der<br />

Konzessionen findet nicht statt.<br />

Verkehrsdienstverträge<br />

Auf Grundlage des ÖPNRV-G wurde die <strong>ÖBB</strong>-Postbus GmbH von Gemeinden, Gemeindeverbänden und Ländern mit<br />

der Erbringung von über das bereits bestehende Fahrplanangebot hinausgehenden Verkehrsleistungen auf den konzessionierten<br />

Strecken beauftragt. Die Verträge sind auf Grund der heterogenen Bestellerstruktur sehr unterschiedlich<br />

gestaltet. Sie sind aber durchschnittlich auf einen Zeitraum von 5 Jahren abgeschlossen und in aller Regel mit einer<br />

Indexierung versehen, wobei jedoch die Art der Indexierung stark variiert. Auch die Art der Entgeltberechnung ist<br />

ebenfalls sehr unterschiedlich ausgestaltet. Grundsätzlich kann zwischen zwei Formen unterschieden werden, nämlich<br />

einem fahrgastunabhängigen Entgelt für die gefahrenen Kilometer oder einer fahrgastabhängigen Abgeltung.<br />

Je nachdem liegt somit die Chance beziehungsweise das Risiko beim Besteller oder Unternehmer, wobei die Kilometerabgeltungen<br />

überwiegen. Insgesamt bestanden zum Bilanzstichtag in etwa 200 Verkehrsdienstverträge mit<br />

einem Volumen von rd. 114,4 Mio. EUR (Vj: rd. 98,5 Mio. EUR). In allen Verträgen sind auch genaue Qualitätskriterien<br />

festgelegt. Diese betreffen Lärm- und Abgasemissionen, Behindertengerechtigkeit, Werbebeschränkungen, Design,<br />

etc. Die Kündigungsrechte sind je nach Vertrag verschieden, sehen aber zumeist eine einjährige Kündigungsfrist zum<br />

Fahrplanwechsel vor.<br />

Unternehmenserwerbe<br />

Als wesentlichste Investition ist die Übernahme der MÁV Cargo Gruppe zu nennen. Die Rail Cargo Austria AG hat am<br />

2.1.20<strong>08</strong> in Budapest den Kaufvertrag für die MÁV Cargo Zrt., die Güterverkehrssparte der ungarischen Bahn unterschrieben<br />

und damit ihre erste Übernahme einer ausländischen Bahn fixiert.<br />

Die Zustimmung seitens der EU-Wettbewerbsbehörde wurde an Auflagen geknüpft. Seitens der Rail Cargo Austria<br />

AG wurden bzw. werden diese Auflagen erfüllt. Der tatsächliche Eigentumsübergang (das Closing) fand sofort nach<br />

Zustimmung durch die EU-Wettbewerbsbehörde am 2.12.20<strong>08</strong> in Budapest statt.<br />

Der Kaufpreis für 100% der Anteile beläuft sich ohne Nebenkosten auf 102,5 Mrd. Forint. Inklusive direkt zurechenbaren<br />

Nebenkosten von rd. 13,0 Mio. EUR betragen die Anschaffungskosten umgerechnet rd. 407,5 Mio. EUR. Die Rail<br />

Cargo Austria AG ist neben einer möglichen Mitarbeiterbeteiligung der MÁV Cargo Zrt Mitarbeiter alleiniger Eigentümer<br />

aller Anteile der MÁV Cargo Zrt. Zum Bilanzstichtag waren 95% der Anteile plus eine Aktie (28.056.491 Stück) im<br />

Besitz der Rail Cargo Austria AG. Die restlichen Anteile (5% minus eine Aktie ergibt 1.476.656 Stück) befanden sich<br />

per 31.12.20<strong>08</strong> noch im Besitz der MÁV Magyar Államvasutak Zártörűen Működő Részvénytársaság. Der Kaufpreis<br />

für diese restlichen Anteile (rd. 19,6 Mio. EUR) wurde auf einem Treuhandkonto hinterlegt und als sonstige Forderung<br />

ausgewiesen. Bis zur Erstellung des Jahresabschlusses konnten bis auf Aktienpakete für acht Mitarbeiter alle Aktien<br />

erworben werden.<br />

Die Einbeziehung der akquirierten Gesellschaften in den Konzernabschluss erfolgt mit den per 31.12.20<strong>08</strong> ermittelten<br />

beizulegenden Zeitwerten der erworbenen Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden. Die Erstkonsolidierung<br />

erfolgt zum Bilanzstichtag, womit die MÁV Cargo Gruppe erst ab dem 1.1.2009 zum Konzernumsatz bzw. Konzernjahresergebnis<br />

beiträgt. Da bei der angeführten Akquisition keine separate Bewertung zum 1.1.20<strong>08</strong> durchgeführt<br />

wurde, wird auf die Pro-Forma-Angaben der Werte „seit Periodenbeginn“ verzichtet.<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

205


206<br />

Im Rahmen der Erstkonsolidierung der MÁV Cargo Zrt. und ihrer Tochterunternehmen per 31.12.20<strong>08</strong> wurden keine<br />

stillen Reserven aufgedeckt, womit der beizulegende Zeitwert des erworbenen Nettovermögens dem Buchwert der<br />

IFRS-Abschlüsse der MÁV Cargo Gruppe von insgesamt rd. 81,0 Mio. EUR entspricht und sich wie folgt unterteilt:<br />

in Mio. EUR Buchwert = beizulegender Zeitwert<br />

Zahlungsmittel- und Zahlungsmitteläquivalente 11,8<br />

Sachanlagen 174,7<br />

Immaterielle Vermögenswerte 4,3<br />

Finanzielle Vermögenswerte 22,0<br />

Vorräte 4,1<br />

Forderungen 98,5<br />

Finanzverbindlichkeiten -125,5<br />

Verbindlichkeiten -105,1<br />

Rückstellungen -6,4<br />

Latente Steuern – netto 2,6<br />

Erworbenes Nettovermögen 81,0<br />

Der Firmenwert in Höhe von rd. 266,3 Mio. EUR errechnet sich wie unterhalb dargestellt und wird in voller Höhe dem<br />

Segment Rail Cargo zugeteilt.<br />

Die Gesellschaft hat am 2.1.20<strong>08</strong> ein verbindliches Kaufoffert für die Anteile an der MÁV Cargo Zrt. abgegeben, das<br />

seitens der EU-Wettbewerbsbehörden erst nach mehr als 11 Monaten genehmigt wurde. Im Zuge der Finanzmarktkrise<br />

haben sich in der Zwischenzeit die Marktbedingungen allerdings wesentlich verändert, so dass die Anteile im Zeitpunkt<br />

der Kontrollübernahme bereits deutlich an Wertigkeit eingebüßt hatten und daher vor ihrer Erstkonsolidierung<br />

um rd. 60,0 Mio. EUR abzuwerten waren. Es wurde beispielsweise bei Unterzeichnung des Kaufvertrages von einer<br />

anhaltenden Knappheit an rollendem Material im Rail Cargo-Bereich in Europa ausgegangen. Der Bewertungsverlust<br />

ist während des Haltens der Option eingetreten, ausschließlich auf externe Faktoren zurückzuführen und wurde im<br />

Finanzergebnis ausgewiesen (Erläuterung 12).<br />

in Mio. EUR 20<strong>08</strong><br />

Beteiligungsansatz per 31.12.20<strong>08</strong> 327,4<br />

Beizulegender Zeitwert des erworbenen Nettovermögens (abzüglich Anteile Minderheiten) -61,1<br />

Firmenwert 266,3<br />

Der Firmenwert ergibt sich einerseits aus den großen Synergieeffekten, die von der Einbindung der MÁV Cargo Gruppe<br />

in den Konzern erwartet werden. Andererseits wird eine deutlich gestärkte Marktposition in diesem Raum erwartet,<br />

was zu einer Verbesserung der Wettbewerbssituation mit anderen Bahnen beitragen sollte. Die Kaufpreisallokation ist<br />

im Einklang mit IFRS 3 auf Grund ihrer Komplexität als vorläufig zu betrachten.<br />

Darüber hinaus gab es zwei weitere Erwerbe von Unternehmen, bei denen der Beteiligungsansatz per 31.12.20<strong>08</strong><br />

höher als der beizulegende Zeitwert des erworbenen Nettovermögens ist.


33.<br />

in Mio. EUR 20<strong>08</strong><br />

Beteiligungsansatz per 31.12.20<strong>08</strong> 10,1<br />

Beizulegender Zeitwert des erworbenen Nettovermögens 1,2<br />

Firmenwert 8,9<br />

Transaktionen mit nahe stehenden Unternehmen und Personen<br />

Lieferungen an bzw. von nahe stehenden Unternehmen oder Personen<br />

Nahe stehende Unternehmen beinhalten verbundene, nicht vollkonsolidierte Unternehmen des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns, assoziierte<br />

Unternehmen, die Aktionärin der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG (Republik Österreich) sowie deren wesentlichsten Tochtergesellschaften<br />

und die Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen (Mitglieder des Vorstandes und des<br />

Aufsichtsrates der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG).<br />

Mit Gesellschaften, an denen die Republik Österreich direkt oder indirekt Beteiligungen hält (z.B. Österreichische<br />

Industrieholding AG, OMV Aktiengesellschaft, AUA Austrian Airlines Österreichische Luftverkehrs-Aktiengesellschaft),<br />

die ebenfalls als nahe stehende Unternehmen gemäß IAS 24 einzustufen sind, bestehen Geschäftsbeziehungen innerhalb<br />

des Leistungsspektrums des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns zu fremdüblichen Bedingungen. Die zum Bilanzstichtag offenen<br />

Posten dieser Unternehmen werden in den Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ausgewiesen<br />

und an dieser Stelle nicht mehr gesondert behandelt.<br />

Der Verkauf von Waren/Dienstleistungen an nahe stehende Unternehmen erfolgte zu fremdüblichen Bedingungen.<br />

Einkäufe wurden zu Marktpreisen abzüglich handelsüblicher Mengenrabatte sowie sonstiger auf Basis der Geschäftsbeziehungen<br />

gewährter Rabatte getätigt. Das Volumen der Transaktionen im Geschäftsjahr zwischen den in den<br />

Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen der Gruppe einerseits und diesen nahe stehenden Unternehmen und<br />

Personen andererseits und die aus diesen Transaktionen offenen Forderungen bzw. Verbindlichkeiten zum Geschäftsjahresende<br />

stellen sich wie folgt dar:<br />

Verbundene<br />

nicht vollkonsolidierte Assoziierte Mitglieder des<br />

Unternehmen Unternehmen Aufsichtsrates<br />

in Mio. EUR gerundet 20<strong>08</strong> 2007 20<strong>08</strong> 2007 20<strong>08</strong> 2007<br />

Verkauf von Waren/Dienstleistungen<br />

(Anteil an den Gesamterträgen) 7,7 9,9 197,4 203,6 11,8 17,1<br />

Erwerb von Waren/Dienstleistungen<br />

(Anteil an den Gesamtaufwendungen) 9,4 10,1 92,9 86,8 23,6 20,4<br />

Forderungen zum 31.12. 2,0 4,9 48,8 40,0<br />

Schulden zum 31.12. 4,1 3,1 94,2 78,2<br />

Es wurden an nicht vollkonsolidierte verbundene Unternehmen weder Garantien oder Investitionszuschüsse gegeben,<br />

noch von diesen Garantien oder Investitionszuschüsse angenommen. In beiden Geschäftsjahren wurden keine berichtspflichtigen<br />

Transaktionen mit Vorständen gemeldet.<br />

Bei den Transaktionen mit den Aufsichtsräten handelt es sich um Umsätze mit Unternehmen, bei denen die Mitglieder<br />

des Aufsichtsrates der <strong>ÖBB</strong> ebenfalls eine Funktion in einem Organ des Unternehmens innehaben. Nicht angeführt<br />

werden die Geschäfte mit der Raiffeisen Bankengruppe. Diese umfassen Finanzverbindlichkeiten, Geldmarktveranlagungen,<br />

Verbindlichkeiten aus Anleihenemissionen und sonstige Finanztransaktionen. Eine vollständige Übersicht<br />

über die Geschäftsbeziehungen, auch über die Geschäftsbeziehungen zur Raiffeisen Bankengruppe, wird jährlich im<br />

Rahmen des Corporate-Governance-Berichts gemacht.<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

207


2<strong>08</strong><br />

Transaktionen und Leistungsbeziehungen mit der Republik Österreich, Rahmenplan für Infrastruktur-<br />

Investitionen und die Haftung der Republik Österreich<br />

Der Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb hat laut § 42 BBG die Kosten für die Bereitstellung und den Betrieb der<br />

Schieneninfrastruktur zu tragen. Dafür leistet die Republik Österreich ein jährliches Leistungsentgelt, solange die<br />

von den Nutzern erzielbaren Erlöse die anfallenden Aufwendungen nicht abdecken. Über die Ausgestaltung dieser<br />

Leistungsabgeltung wird mit dem Bundesminister ein Vertrag abgeschlossen, dessen Grundlage ein sechsjähriger Geschäftsplan<br />

bildet. Dieser Geschäftsplan beinhaltet die Maßnahmen zur bedarfsgerechten und sicheren Bereitstellung<br />

der Schieneninfrastruktur, die Zeit- und Kostenpläne sowie die Rationalisierungsmaßnahmen und führt auch eine<br />

Vorschau der Benützungs- und anderer Entgelte an. Diese Zahlungen betragen rd. 1.014,8 Mio. EUR (Vj: rd. 1.006,0<br />

Mio. EUR).<br />

Wie in §§ 6 und 10 des Bundesbahnstrukturgesetzes normiert, werden von der <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG und der<br />

Rail Cargo Austria AG gemeinwirtschaftliche Leistungen erbracht. Die dafür der Republik Österreich verrechneten<br />

Erlöse betragen rd. 611,5 Mio. EUR (Vj: rd. 577,4 Mio. EUR). Auf Basis von Verkehrsdienstverträgen werden für die<br />

Bundesländer und Gemeinden Leistungen erbracht, für die im Geschäftsjahr rd. 355,4 Mio. EUR (Vj: rd. 315,3 Mio.<br />

EUR) verrechnet wurden.<br />

Der Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau tätigte im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> Investitionen (ohne Kostenbeiträge) in immaterielle<br />

Vermögenswerte und Sachanlagen in Höhe von rd. 1.905,8 Mio. EUR (Vj: rd. 1.878,8 Mio. EUR). Die Realisierung<br />

der einzelnen Projekte folgt einem sechsjährigen Rahmenplan, der – wie in § 43 BBG normiert – eine Genehmigung<br />

durch den Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie und den Bundesminister für Finanzen erfordert.<br />

Dieser Rahmenplan ist jährlich zu überarbeiten und um ein Jahr zu ergänzen. Er beinhaltet die Planungs- und Bauprojekte,<br />

die in der sechsjährigen Periode umgesetzt werden sollten.<br />

Für den vereinbarten Investitionsrahmen übernimmt die Republik Österreich eine Haftung. Durch eine im März 20<strong>08</strong><br />

zwischen dem BMVIT, dem BMF, der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG und der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG geschlossene Vereinbarung<br />

zum genehmigten Rahmenplan für den Zeitraum 20<strong>08</strong>–2013 sind unter anderem folgende Prämissen im Hinblick auf<br />

die Abwicklung des genehmigten Rahmenplans festgelegt worden:<br />

– Vereinbarung jährlicher zahlungswirksamer Investitionsmittel<br />

– Erarbeitung von Konzepten zur Realisierung von Kosteneinsparungen<br />

– Die Republik Österreich gewährt der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG Zuschüsse zur Infrastrukturerrichtung<br />

gemäß § 43 Abs. 1 BBG<br />

In dieser Vereinbarung gewährt die Republik Österreich der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG gemäß § 43 Abs. 2 BBG Zuschüsse<br />

für die Bereitstellung der Schieneninfrastruktur in Höhe der nicht durch Nutzungsentgelte von Dritten und<br />

sonstiges Vermögen erzielbaren Einnahmen. Die Finanzierung des Neubaus von Bahninfrastrukturanlagen wurde mit<br />

dem Budgetermächtigungsgesetz 2007 neu ausgerichtet. Ab 2007 übernimmt die Republik Österreich indirekt rd.<br />

70% der Errichtungskosten. Zwar werden die <strong>ÖBB</strong> über den Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau auch weiterhin die zur<br />

Finanzierung der Neubauprojekte notwendigen Finanzmittel über den Kapitalmarkt aufnehmen, 70% der Tilgungsraten<br />

und Zinsaufwendungen verteilt über 30 Jahre werden aber ab dem Geschäftsjahr 2007 von der Republik Österreich<br />

beglichen. Umgelegt auf das Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> bedeutet diese Veränderung, dass die Republik Österreich von den<br />

geplanten Neubauinvestitionen in Höhe von rd. 2,3 Mrd. EUR rd. 1,6 Mrd. EUR zuzüglich des Zinsanteils verteilt über<br />

30 Jahre übernimmt. Der bereitzustellende Zuschuss – aus heutiger Sicht jeweils 70% der jährlichen Investitionsausgaben<br />

– wird laufend überprüft und gegebenenfalls für die zukünftigen Nutzungsentgelte an die aktuellen Erfordernisse<br />

angepasst. Im Jahr 20<strong>08</strong> wurde ein Zuschuss in Höhe von rd. 137,0 Mio. EUR (Vj: rd. 65,0 Mio. EUR) gewährt.<br />

Gemäß § 47 BBG hat die Republik Österreich dafür zu sorgen, dass der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG zur Realisierung des<br />

Rahmenplans die erforderlichen Mittel zur Verfügung stehen.


Für den vereinbarten Investitionsrahmen übernimmt die Republik Österreich die Haftung gemäß § 66 Bundeshaushaltsgesetz,<br />

geleistet werden diese Investitionen allerdings direkt von der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG. Sie finanziert<br />

diese zum Teil aus eigenen Erlösen wie dem Nutzungsentgelt der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb AG oder den Erträgen<br />

aus der Vermietung, Verpachtung und Verwertung von Immobilien durch die <strong>ÖBB</strong>-Immobilienmanagement GmbH.<br />

Der Großteil der Finanzierung erfolgt über Anleihenemissionen am Kapitalmarkt. Im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> wurden auf<br />

den Geldmärkten insgesamt rd. 2 Mrd. EUR in Form von fix verzinsten Anleihen aufgebracht. Aufgrund der bestehenden<br />

Bundeshaftung verfügt die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG über eine ausgezeichnete Bonitätseinstufung (AAA/<br />

Aaa-Rating).<br />

Darüber hinaus wurden von der Republik Österreich, von Ländern und Gemeinden verschiedenste Kostenbeiträge zu<br />

Investitionsmaßnahmen (Anschaffung von behindertengerechten Bussen, Anhängerbussen) gewährt, die anschaffungskostenmindernd<br />

bilanziert werden. Die Entwicklung dieser Kostenbeiträge ersehen sie aus dem Anlagenspiegel.<br />

Des weiteren gibt es zahlreiche Arbeitsübereinkommen über die Erhaltung oder Instandsetzung von Infrastruktur<br />

(beispielsweise Straßen, Brücken, Radwegen, Kanal- und Wasserleitungsquerungen, Fahrradabstellanlage usw.) und<br />

Leistungsvereinbarungen zur Erhaltung, Instandhaltung und Wartung von Infrastruktur (beispielsweise zur Erhaltung<br />

der Tunnelsicherheit). Den Stand der Kostenbeiträge ist in Erläuterung 14 ersichtlich.<br />

Bezüge der Mitglieder des Vorstandes<br />

Die Vorstandsbezüge in der <strong>ÖBB</strong> <strong>Holding</strong> AG beliefen sich 20<strong>08</strong> für alle ehemaligen und aktuellen Vorstandsmitglieder<br />

auf rd. 2.264 TEUR (Vj: rd. 1.453 TEUR). Der Vorstand der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG besteht zum Bilanzstichtag aus drei Mitgliedern.<br />

Insgesamt waren im Berichtsjahr fünf verschiedene Vorstände über unterschiedliche Zeiträume beschäftigt.<br />

An Abfertigungszahlungen wurden im Berichtsjahr an ehemalige Vorstände des Mutterunternehmens rd. 0,7 Mio.<br />

EUR bezahlt.<br />

Für die Mitglieder des Vorstandes und leitende Angestellte des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns wurden in der Berichtsperiode Aufwendungen<br />

für Abfertigungen und Pensionen in folgender Höhe geleistet:<br />

20<strong>08</strong> 2007<br />

Gesamtkonzern in TEUR Abfertigungen Pensionen Abfertigungen Pensionen<br />

Vorstände (Gesamtkonzern) -13 120 324 197<br />

Leitende Angestellte 317 92 219 36<br />

Die Gesamtvergütung der Mitglieder des Vorstandes setzt sich aus einer fixen und einer variablen Komponente zusammen.<br />

Die Höhe der jährlichen variablen Komponenten richtet sich nach der Erreichung von Zielen, die zu Beginn des<br />

Geschäftsjahres mit dem Präsidium des Aufsichtsrates vereinbart werden.<br />

In den Dienstverträgen der Top-Führungskräfte (Vorstände der Mutterunternehmen und Geschäftsführer von Gesellschaften<br />

in ähnlichen Ebenen) wurde eine leistungsorientierte Komponente festgehalten, wodurch sich der Erfolg des<br />

Unternehmens maßgeblich auf die Entlohnung niederschlägt. Generell erhalten die Top-Führungskräfte einen Lohnbestandteil<br />

von 2/3 als Fixum und einen Bestandteil von 1/3 als erfolgsabhängige Komponente. Zwecks Zieldefinition<br />

wird jährlich am Beginn des Geschäftsjahres individuell je Gesellschaft eine Score Card erstellt, in der klar vereinbarte<br />

hauptsächlich quantitative Zielgrößen festgelegt werden. Die Zielgrößen orientieren sich am Erfolg des Gesamtkonzerns,<br />

an der Strategie und an den Schwerpunkten des Gesamtkonzerns.<br />

Die Vorstände der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG nehmen an einem außerbetrieblichen Pensionskassenmodell teil, dieses ist beitragsorientiert.<br />

Eine Pensionszusage seitens des Unternehmens gibt es nicht. Die Anwartschaften und Ansprüche des<br />

Vorstandes im Falle der Beendigung der Funktion bzw. des Anstellungsverhältnisses richten sich nach den entsprechenden<br />

Bestimmungen des Stellenbesetzungsgesetzes. Darüber hinaus gehende Ansprüche sind nicht gegeben.<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

209


210<br />

34.<br />

Bezüge der Mitglieder des Aufsichtrates<br />

Gemäß der Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG und dem Beschluss der ordentlichen Hauptversammlung<br />

hat die Gesellschaft den Mitgliedern des Aufsichtsrates die ihnen im Zusammenhang mit der Ausübung<br />

ihrer Funktion entstehenden tatsächlichen Aufwendungen gegen Rechnungslegung zu ersetzen und den Mitgliedern<br />

des Aufsichtsrates eine Vergütung zuzuerkennen.<br />

Die Basisvergütung für ein Aufsichtsratsmandat beträgt 9,0 TEUR pro Jahr. Der Vorsitzende eines Aufsichtsrates erhält<br />

die doppelte Basisvergütung, ein Stellvertreter des Vorsitzenden erhält die eineinhalbfache Basisvergütung. Für<br />

die Tätigkeit in einem weiteren Aufsichtsrat im <strong>ÖBB</strong>-Konzern erhält das Mitglied weitere 50% der oben angeführten<br />

Werte. Bei Kumulation von mehreren Funktionen kann eine Höchstgrenze von 22,5 TEUR nicht überschritten werden.<br />

Mitglieder des Aufsichtsrates, die Dienstnehmer im <strong>ÖBB</strong>-Konzern sind, erhalten keine Aufsichtsratsvergütungen.<br />

Die Bezüge der Mitglieder des Aufsichtsrates für ihre Tätigkeit im <strong>ÖBB</strong>-Konzern betrugen rd. 211 TEUR (Vj: rd.<br />

182 TEUR). Die Bezüge der weiteren Aufsichtsratsmitglieder bei den Konzerngesellschaften betrugen rd. 107 TEUR<br />

(Vj: rd. 81 TEUR).<br />

Segmentberichterstattung<br />

Ein Geschäftssegment ist ein Bereich eines Unternehmens, das Geschäftstätigkeiten betreibt, mit denen Erträge erwirtschaftet<br />

werden und bei denen Aufwendungen anfallen können und dessen Betriebsergebnisse regelmäßig vom<br />

Hauptentscheidungsträger des Unternehmens im Hinblick auf Entscheidungen über die Allokation von Ressourcen zu<br />

diesem Segment und die Bewertung seiner Ertragskraft überprüft werden. Es ist eine Gruppe von Vermögenswerten<br />

und betrieblichen Aktivitäten, welches Produkte oder Dienstleistungen bereitstellt, die bezüglich ihrer Risiken und<br />

Chancen unterschiedlich von denen anderer Geschäftsbereiche sind und für die einschlägige Finanzinformationen<br />

vorliegen<br />

Die Regelungen des IFRS 8 „Operating Segments“ werden seit dem 1.1.20<strong>08</strong> freiwillig vorzeitig angewandt. Die<br />

Vergleichszahlen für 2007 wurden aus Vergleichsgründen an die geänderte Struktur angepasst.<br />

Geschäftsbereiche<br />

Für die Segmentberichterstattung nach Geschäftsbereichen wird die Struktur der <strong>ÖBB</strong>-Teilkonzerne gemäß der Managementstruktur<br />

herangezogen. Daneben gibt es noch den Bereich Sonstiges, in dem die direkten Tochterunternehmen<br />

der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG dargestellt werden. Diese Bereiche bilden die Grundlage für die Segmentberichterstattung<br />

nach Geschäftsbereichen.<br />

Folgende Segmente (=Teilkonzerne) werden im <strong>ÖBB</strong>-Konzern geführt:<br />

<strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr<br />

In diesem Teilkonzern werden alle Aktivitäten des Bereiches Transport- und Serviceleistungen im Personenverkehr<br />

zusammengefasst. Die Geschäftsfelder betreffen den Schienenfern-, den Schienennah- und den Busverkehr, sowie<br />

die Reisebürotätigkeiten der Rail Tours Touristik GmbH und die Erbringung von Traktionsleistungen (<strong>ÖBB</strong>-Traktion<br />

Gesellschaft mbH).<br />

Rail Cargo Austria<br />

Die Rail Cargo Austria AG selbst im Teilkonzern Rail Cargo Austria wickelt das klassische Bahn-Cargo-Geschäft ab. Ein<br />

wesentlicher Teil des Teilkonzerns ist die Speditions <strong>Holding</strong> Gruppe, die mit ihren in nahezu allen Ländern des mittel-,<br />

ost- und südosteuropäischen Raums vertretenen Tochtergesellschaften als nationaler und internationaler Logistik-<br />

und Speditionsdienstleistungskonzern tätig ist. In der Speditions <strong>Holding</strong> GmbH gibt es, ergänzend zur Rail Cargo


Austria AG, im Bereich der Komplettladungsverkehre für nahezu jedes Transportgut aus unterschiedlichen Branchen<br />

(Agrar, Chemie, Holz, Montan, Papier, Entsorgung) ein darauf spezialisiertes Unternehmen. Daneben gibt es in der<br />

Speditions <strong>Holding</strong> GmbH eigene Unternehmen im Bereich der intermodalen Transporte, sowohl für den unbegleiteten<br />

Kombinierten Verkehr als auch im Bereich der Rollenden Landstraße und schließlich auch eigene Unternehmen im<br />

Bereich der Lager- und Kontraktlogistik (Stückgutverkehre und Nahrungsmittellogistik). Die <strong>ÖBB</strong>-Technische Services-<br />

GmbH ist für die Erbringung von technischen Serviceleistungen verantwortlich.<br />

<strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb<br />

Der Teilkonzern muss die Nutzung und die Bereitstellung der österreichischen Schieneninfrastruktur sicher, kostengünstig<br />

und für alle Eisenbahnverkehrsunternehmen diskriminierungsfrei sicherstellen.<br />

<strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau<br />

Dieser Teilkonzern hat die Aufgabe, die österreichische Schieneninfrastruktur im Auftrag bzw. zum Nutzen des<br />

Eigentümers Republik Österreich zu errichten und die Immobilien des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns zu verwalten, entwickeln und<br />

verwerten.<br />

<strong>Holding</strong>/Sonstige Tätigkeiten<br />

In diesem Segment werden die zahlreichen Leitungs-, Finanzierungs- und Servicefunktionen der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG<br />

und ihrer übrigen Beteiligungen (z.B. <strong>ÖBB</strong>-Dienstleistungs Gesellschaft mbH, <strong>ÖBB</strong>-Finanzierungsservice GmbH,<br />

<strong>ÖBB</strong>-Werbecenter GmbH) zusammengefasst.<br />

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden der Segmentberichterstattung entsprechen den IFRS-Regelungen, die<br />

für die Erstellung des Konzernabschlusses angewandt werden. Als Performance Measure kommt das Betriebsergebnis<br />

zur Anwendung. Zinserträge und Zinsaufwendungen werden nicht zugeordnet.<br />

Investitionsausgaben<br />

Die Investitionsausgaben werden vor Abzug eventuell gewährter Kostenbeiträge dargestellt.<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

211


212<br />

Personen- Rail Cargo Infrastruktur Infrastruktur Sonstige<br />

20<strong>08</strong> in Mio. EUR verkehr Austria Betrieb Bau unkonsolidiert Eliminierung Summe<br />

Gesamterträge<br />

Gesamterträge unkonsolidiert 2.522,4 3.185,5 1.663,0 1.834,7 244,2 9,1 9.458,9<br />

davon Umsatzerlöse 2.450,2 3.<strong>08</strong>9,2 1.623,6 1.342,1 215,0 9,2 8.729,3<br />

davon andere Erträge 72,2 96,3 39,4 492,6 29,2 -0,1 729,6<br />

Ertragseliminierung im Segment -418,7 -638,0 -69,0 -35,0 -17,1 -2.450,0 -3.627,8<br />

davon Umsatzerlöse -417,6 -614,4 -63,7 -73,4 -14,7 -2.514,4 -3.698,2<br />

davon andere Erträge -1,1 -23,6 -5,3 38,4 -2,4 64,4 70,4<br />

Segmentgesamterträge 2.103,7 2.547,5 1.594,0 1.799,7 227,1 -2.440,9 5.831,1<br />

davon Umsatzerlöse 2.032,6 2.474,8 1.559,9 1.268,7 200,3 -2.505,2 5.031,1<br />

davon andere Erträge 71,1 72,7 34,1 531,0 26,8 64,3 800,0<br />

Ertragseliminierung zwischen<br />

den Segmenten -440,1 -312,9 -500,0 -995,4 -192,7 -106,5 -0,1<br />

davon Umsatzerlöse -441,2 -358,8 -520,1 -1.0<strong>08</strong>,8 -176,4 2.505,3 0,0<br />

davon andere Erträge 1,1 45,9 20,1 13,4 -16,3 -64,3 -0,1<br />

Gesamterträge gegenüber Dritten 1.663,6 2.234,6 1.094,0 804,3 34,4 0,1 5.831,0<br />

davon Umsatzerlöse 1.591,4 2.116,0 1.039,8 259,9 23,9 0,1 5.031,1<br />

davon andere Erträge 72,2 118,6 54,2 544,4 10,5 0,0 799,9<br />

Aufwand für Material und<br />

bezogene Leistungen -996,7 -1.902,0 -702,8 -459,8 -13,4 1.991,3 -2.<strong>08</strong>3,4<br />

Personalaufwand -760,3 -401,0 -655,6 -355,4 -110,9 -0,6 -2.283,8<br />

Abschreibungen -436,6 -118,1 -33,5 -320,6 -8,8 2,3 -915,3<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen -241,7 -165,8 -219,0 -218,0 -112,4 459,6 -497,3<br />

Betriebsergebnis (EBIT) -331,6 -39,4 -16,9 445,9 -18,4 11,7 51,2<br />

Ergebnis aus nach der Equity-Methode<br />

bewerteten Unternehmen 2,0 -99,9 0,7 0,1 0,0 101,1 4,0<br />

Zinserträge 92,0 47,8 27,4 137,1 94,3 -214,0 184,6<br />

Zinsaufwendungen -133,8 -39,8 -25,1 -525,9 -90,6 214,2 -601,0<br />

Übriges Finanzergebnis -289,2 -170,5 0,5 -167,9 -5,8 24,2 -6<strong>08</strong>,7<br />

Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) -660,6 -301,8 -13,4 -110,7 -20,5 137,2 -969,9<br />

Ertragsteuern 10,4 9,0 2,5 43,0 -9,7 -51,2 4,0


Eliminierung<br />

Personen- Rail Cargo Infrastruktur Infrastruktur Sonstige zwischen den<br />

31.12.20<strong>08</strong> in Mio. EUR verkehr Austria Betrieb Bau unkonsolidiert Segmenten Summe<br />

Vermögen 4.328,6 2.220,8 625,2 14.347,4 5.546,8 -8.837,8 18.231,0<br />

Anteile an nach der Equity-Methode<br />

bewerteten Unternehmen 101,8 262,7 3,1 0,1 0,3 -346,8 21,2<br />

Schulden<br />

Schulden unkonsolidiert 3.7<strong>08</strong>,9 1.899,9 387,6 13.536,7 2.257,3 2,9 21.793,3<br />

Schuldeneliminierung im Segment -42,9 -250,9 -22,8 -45,1 43,6 -5.180,2 -5.498,3<br />

Segmentschulden 3.666,0 1.649,0 364,8 13.491,6 2.300,9 -5.177,3 16.295,0<br />

Schuldeneliminierung zwischen<br />

den Segmenten -1.025,4 -380,7 -89,6 -1.456,8 -2.224,8 5.177,3 0,0<br />

Schulden gegenüber Dritten 2.640,6 1.268,3 275,2 12.034,8 76,1 0,0 16.295,0<br />

Eliminierung<br />

Personen- Rail Cargo Infrastruktur Infrastruktur Sonstige zwischen den<br />

20<strong>08</strong> in Mio. EUR verkehr Austria Betrieb Bau unkonsolidiert Segmenten Summe<br />

Andere Informationen<br />

Investitionsausgaben 379,3 160,6 92,9 1.905,8 10,3 -42,6 2.506,3<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

213


214<br />

Personen- Rail Cargo Infrastruktur Infrastruktur Sonstige<br />

2007 in Mio. EUR verkehr Austria Betrieb Bau unkonsolidiert Eliminierung Summe<br />

Gesamterträge<br />

Gesamterträge unkonsolidiert 2.395,0 2.988,8 1.6<strong>08</strong>,2 1.710,7 204,3 4,8 8.911,8<br />

davon Umsatzerlöse 1.919,9 2.919,9 1.579,5 1.302,3 190,7 401,7 8.314,0<br />

davon andere Erträge 475,1 68,9 28,7 4<strong>08</strong>,4 13,6 -396,9 597,8<br />

Ertragseliminierung im Segment -398,8 -571,9 -63,4 -31,1 -15,5 -2.309,7 -3.390,4<br />

davon Umsatzerlöse -396,7 -547,3 -61,5 -42,3 -13,3 -2.378,6 -3.439,7<br />

davon andere Erträge -2,1 -24,6 -1,9 11,2 -2,2 68,9 49,3<br />

Segmentgesamterträge 1.996,2 2.416,9 1.544,8 1.679,6 188,8 -2.304,9 5.521,4<br />

davon Umsatzerlöse 1.523,2 2.372,6 1.518,0 1.260,0 177,4 -1.976,9 4.874,3<br />

davon andere Erträge 473,0 44,3 26,8 419,6 11,4 -328,0 647,1<br />

Ertragseliminierung zwischen<br />

den Segmenten -430,9 -286,0 -472,0 -958,9 -157,2 2.305,0 0,0<br />

davon Umsatzerlöse -35,4 -337,4 -492,4 -957,8 -153,9 1.976,8 -0,1<br />

davon andere Erträge -395,5 51,4 20,4 -1,1 -3,3 328,2 0,1<br />

Gesamterträge gegenüber Dritten 1.565,3 2.130,9 1.072,8 720,7 31,6 0,1 5.521,4<br />

davon Umsatzerlöse 1.487,8 2.035,2 1.025,6 302,2 23,5 -0,1 4.874,2<br />

davon andere Erträge 77,5 95,7 47,2 418,5 8,1 0,2 647,2<br />

Aufwand für Material und<br />

bezogene Leistungen -926,2 -1.781,5 -667,2 -417,7 -10,1 1.892,3 -1.910,4<br />

Personalaufwand -721,0 -377,9 -626,7 -333,2 -77,8 -0,2 -2.136,8<br />

Abschreibungen -102,8 -59,8 -34,8 -297,5 -8,4 2,6 -500,7<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen -211,4 -173,0 -205,6 -194,5 -109,2 433,8 -459,9<br />

Betriebsergebnis (EBIT) 34,8 24,7 10,5 436,7 -16,7 23,6 513,6<br />

Ergebnis aus nach der Equity-Methode<br />

bewerteten Unternehmen 7,7 4,3 0,6 0,0 0,0 -7,7 4,9<br />

Zinserträge 96,4 31,1 23,2 152,5 114,2 -264,5 152,9<br />

Zinsaufwendungen -105,9 -31,9 -8,6 -490,2 -113,5 264,5 -485,6<br />

Übriges Finanzergebnis -54,7 -14,8 0,6 -35,5 -27,1 -9,9 -141,4<br />

Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) -21,7 13,4 26,3 63,5 -43,1 6,0 44,4<br />

Ertragsteuern 0,5 -2,8 -0,1 -0,1 -2,2 2,7 -2,0


Eliminierung<br />

Personen- Rail Cargo Infrastruktur Infrastruktur Sonstige zwischen den<br />

31.12.2007 in Mio. EUR verkehr Austria Betrieb Bau unkonsolidiert Segmenten Summe<br />

Vermögen 4.581,8 1.956,2 570,5 11.946,1 5.565,6 -9.171,0 15.449,2<br />

Anteile an nach der Equity-Methode<br />

bewerteten Unternehmen 102,5 372,7 3,0 0,0 0,3 -457,8 20,7<br />

Schulden<br />

Schulden unkonsolidiert 3.282,0 1.254,2 307,9 11.041,0 2.296,4 1,3 18.182,8<br />

Schuldeneliminierung im Segment -51,6 -178,1 -10,7 -10,2 60,4 -5.484,0 -5.674,2<br />

Segmentschulden 3.230,4 1.076,1 297,2 11.030,8 2.356,8 -5.482,7 12.5<strong>08</strong>,6<br />

Schuldeneliminierung zwischen<br />

den Segmenten -1.045,7 -351,0 -70,0 -1.762,6 -2.253,4 5.482,7 0,0<br />

Schulden gegenüber Dritten 2.184,7 725,1 227,2 9.268,2 103,4 0,0 12.5<strong>08</strong>,6<br />

Eliminierung<br />

Personen- Rail Cargo Infrastruktur Infrastruktur Sonstige zwischen den<br />

2007 in Mio. EUR verkehr Austria Betrieb Bau unkonsolidiert Segmenten Summe<br />

Andere Informationen<br />

Investitionsausgaben 683,2 87,1 56,7 1.878,9 9,1 -186,2 2.528,8<br />

Informationen auf Unternehmensebene<br />

Die folgende Tabelle enthält nach Sitz des Kunden im Ausland eine Gliederung der Konzernumsätze nach geographischen<br />

Märkten, ungeachtet der Herkunft der Waren/Dienstleistungen:<br />

Personen- Rail Cargo Infrastruktur Infrastruktur Sonstige/ Gesamt Gesamt<br />

Gesamterträge in Mio. EUR verkehr Austria Betrieb Bau Eliminierung 20<strong>08</strong> 2007<br />

Inland 1.821,3 2.055,1 612,6 1.289,4 104,5 5.882,9 5.531,5<br />

Ausland 127,3 924,2 -3,8 52,7 119,7 1.220,1 1.199,1<br />

davon Deutschland 59,5 330,3 5,0 13,0 0,2 4<strong>08</strong>,0 393,4<br />

davon Schweiz 14,4 40,2 0,0 28,1 0,4 83,1 49,0<br />

davon Italien 8,0 69,0 0,0 11,1 0,0 88,1 78,7<br />

Übrige Märkte 45,4 484,7 -8,8 0,5 119,1 640,9 678,0<br />

Summe 1.948,6 2.979,3 6<strong>08</strong>,8 1.342,1 224,2 7.103,0 6.730,6<br />

Erträge aus gemeinwirtschaftlichen<br />

Leistungsaufträgen 501,6 109,9 0,0 611,5 577,4<br />

Beitrag des Bundes gem. § 42 BBG 1.014,8 0,0 1.014,8 1.006,0<br />

abzüglich Innenumsatz -417,6 -614,4 -63,7 -73,4 -2.529,1 -3.698,2 -3.439,7<br />

Segmentumsatz 2.032,6 2.474,8 1.559,9 1.268,7 -2.304,9 5.031,1 4.874,3<br />

Sonstige betriebliche Erträge inkl.<br />

andere aktivierte Eigenleistungen 71,1 72,7 34,1 530,9 91,2 800,0 653,0<br />

Segmentgesamterträge 2.103,7 2.547,5 1.594,0 1.799,6 -2.213,7 5.831,1 5.527,3<br />

In der folgenden Tabelle werden die Buchwerte der Segmentvermögenswerte und die Zugänge zu den Sachanlagen<br />

und immateriellen Vermögenswerten, gegliedert nach geographischen Gebieten, in denen sich die Vermögenswerte<br />

befinden, aufgeführt. Das Segmentvermögen umfasst die Sachanlagen, Immaterielle Vermögenswerte und als Finanzinvestitionen<br />

gehaltene Immobilien.<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

215


216<br />

35.<br />

Buchwert der Zugänge zu Sachanlagen<br />

Segmentvermögenswerte und immateriellen Vermögenswerten<br />

in Mio. EUR 31.12.20<strong>08</strong> 31.12.2007 31.12.20<strong>08</strong> 31.12.2007<br />

Segment <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr<br />

Inland 2.573,0 2.678,1 375,5 679,8<br />

Ausland 9,2 8,9 3,8 3,4<br />

davon Osteuropa 9,2 8,9 3,8 3,4<br />

Gesamt 2.582,2 2.687,0 379,3 683,2<br />

Segment Rail Cargo Austria<br />

Inland 430,2 469,1 151,9 71,8<br />

Ausland 492,0 37,6 501,9 15,3<br />

davon Deutschland 0,0 0,6 0,0 0,5<br />

davon Italien 10,3 0,1 12,0 0,0<br />

davon Osteuropa 481,1 29,6 485,2 11,3<br />

(davon Veränderung Konsolidierungskreis) (218,0) (0,0) (218,0) (0,0)<br />

Übriges Europa 0,2 6,7 4,6 3,5<br />

Rest 0,4 0,6 0,1 0,0<br />

Gesamt 922,2 506,7 653,9 87,1<br />

(davon Veränderung Konsolidierungskreis) (218,0) (0,0) (218,0) (0,0)<br />

Segment <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb 200,3 150,0 92,9 56,7<br />

Inland 200,3 150,0 92,9 56,7<br />

Segment <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau 11.726,0 10.301,1 1.905,8 1.897,4<br />

Inland 11.726,0 10.301,1 1.905,8 1.897,4<br />

Segment <strong>Holding</strong> und sonstige<br />

Gesellschaften 34,4 30,2 10,3 9,1<br />

Inland 34,4 30,2 10,3 9,1<br />

Zwischensumme Segmente 15.465,1 13.675,0 3.042,2 2.733,5<br />

(davon Veränderung Konsolidierungskreis) (218,0) (0,0) (218,0) (0,0)<br />

abzüglich Konsolidierung -80,6 -78,4 -43,0 -186,2<br />

(davon Veränderung Konsolidierungskreis) (0,4) (0,0) (0,4) (0,0)<br />

Gemäß Konzernabschluss 15.384,5 13.596,6 2.999,1 2.547,3<br />

(davon Veränderung Konsolidierungskreis) (217,6) (0,0) (217,6) (0,0)<br />

davon Inland 14.883,3 13.550,1 2.493,4 2.528,6<br />

davon Ausland 501,2 46,5 505,7 18,7<br />

Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung<br />

Die Kapitalflussrechnung zeigt, wie sich die Zahlungsmittel des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns im Laufe des Berichtsjahres durch Mittelzu-<br />

und Mittelabflüsse verändert haben. Die Darstellung der Kapitalflussrechnung erfolgt nach der indirekten Methode.<br />

Innerhalb der Kapitalflussrechnung wird zwischen Zahlungsströmen aus der Geschäftstätigkeit, der Investitionstätigkeit<br />

und der Finanzierungstätigkeit unterschieden. Die in der Kapitalflussrechnung ausgewiesene Liquidität<br />

umfasst Kassenbestand, Schecks und Guthaben bei Kreditinstituten.


36.<br />

Die wesentlichen Non-Cash-Transaktionen betreffen im Berichtsjahr eine Finanzierungsleasing-Transaktion über Telekomanlagen<br />

in Höhe von rd. 1,5 Mio. EUR und im Jahr 2007 den Erwerb von Telekomanlagen in Höhe von rd. 117,4<br />

Mio. EUR sowie im Jahr 20<strong>08</strong> weiters auch die bilanzielle Erfassung von Veranlagungen und Verpflichtungen aus CBL-<br />

Transaktionen mit einem Wert von umgerechnet rd. 723,6 Mio. EUR.<br />

Tochterunternehmen<br />

Angaben über die zum 31.12.20<strong>08</strong> bestehenden Tochterunternehmen des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns<br />

Im Berichtsjahr wurden alle Anteile an der BUDA-CARGO Kft., HU-1138 Budapest verkauft. Verschmolzen wurden<br />

die ÖKOMBI Waggonbetriebsgesellschaft m.b.H., 1030 Wien, mit der ÖKOMBI GmbH, 1030 Wien, die RAABERSPED<br />

Baulogistik Kft. auf die Raabersped Kft. und die ECS Eurocargo Spedycyjna Spólka z.o.o. Gdynia, die ECS Eurocargo<br />

Spedycyjna Spólka z.o.o. bzw. die ECS Eurocargo Spedycyjna Spólka z.o.o. auf die Eurocargo Katowice Spólka z.o.o.,<br />

die danach unbenannt wurde in ECS EUROCARGO Sp.z o.o.. Alle von Verschmelzungen betroffenen Tochterunternehmen<br />

waren vollkonsolidiert. Zukäufe und Neugründungen sind durch Klammerausdrucke, Veränderungen von<br />

Konsolidierungsarten durch Fußnoten im Beteiligungsspiegel angemerkt.<br />

An folgenden Unternehmen hielt die <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG zum Bilanzstichtag direkt oder indirekt über andere verbundene<br />

Unternehmen Beteiligungen (ohne Beteiligungen an kurzfristigen Arbeitsgemeinschaften). Die Angaben zum<br />

Eigenkapital und zum Jahresergebnis wurden aus den Jahresabschlüssen gemäß jeweiligem nationalen Bilanzierungsrecht<br />

übernommen:<br />

Eigenkapital Jahresergebnis<br />

Konzernmutter Land, Sitz Konsolidierungsart in TEUR in TEUR<br />

Österreichische Bundesbahnen-<strong>Holding</strong> Aktiengesellschaft A-1100 Wien V 2.718.788 -490.9<strong>08</strong><br />

Eigenkapital Jahresergebnis<br />

Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr Land, Sitz Konsolidierungsart in TEUR in TEUR<br />

100% <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr Aktiengesellschaft A-1220 Wien V 972.468 311.411<br />

100% BD Gastservice GmbH A-1220 Wien V0 188 99<br />

100% Österreichische Postbus Aktiengesellschaft A-1220 Wien V 3.062 -401<br />

100% <strong>ÖBB</strong>-Postbus GmbH A-1220 Wien V 78.272 -7.411<br />

100% Koch Busverkehr GmbH A-1220 Wien V0 121 -4<br />

100% „KÖB“ Kraftwagenbetrieb der Österreichischen<br />

Bundesbahnen Gesellschaft m.b.H. A-1220 Wien V 2.390 149<br />

100% (Vj: 97,75%) ČSAD AUTOBUSY České Budějovice a.s. CZ-37027<br />

(20<strong>08</strong>: Zukauf der restlichen 2,25%) České Budějovice V 6.057 866<br />

44% BUS Sarganserland Werdenberg AG CH-7320 Sargans E0 37 -30<br />

12% BUS Ostschweiz AG CH-9450 Altstätten 0 75 5<br />

51% (44%) BUS Sarganserland Werdenberg AG CH-7320 Sargans E0 37 -30<br />

100% Rail Tours Touristik Gesellschaft m.b.H. A-1220 Wien V 846 296<br />

98,57% FZB Fahrzeugbetrieb GmbH A-1010 Wien V 45.738 139<br />

51% (100%) <strong>ÖBB</strong>-Traktion Gesellschaft mbH A-1150 Wien V 778.882 -66.147<br />

50% Niederösterreichische Schneebergbahn GmbH A-2734 Puchberg/Schneeberg E 8.451 42 1<br />

49,9% City Air Terminal Betriebsgesellschaft m.b.H. A-1300 Wien-Flughafen E 11.529 282<br />

49% (100%) <strong>ÖBB</strong>-Technische Services-Gesellschaft mbH A-1110 Wien E 194.027 8.746<br />

10% (Vj: 0%) RailLink B.V. (Kauf 20<strong>08</strong>) NE-1012 AB Amsterdam 0 k.A.<br />

10% (Vj: 0%) Railteam B.V. (Kauf 20<strong>08</strong>) NE-1012 AB Amsterdam 0 k.A.<br />

6,8% (7,4%) Bureau central de clearing s.c.r.l. B-1060 Bruxelles 0 k.A.<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

217


218<br />

Eigenkapital Jahresergebnis<br />

Teilkonzern Rail Cargo Austria Land, Sitz Konsolidierungsart in TEUR in TEUR<br />

100% Rail Cargo Austria Aktiengesellschaft A-1030 Wien V 737.971 -166.102<br />

100% Speditions <strong>Holding</strong> GmbH A-1040 Wien V 21.074 3.601<br />

100% Express-Interfracht Internationale Spedition GmbH A-1040 Wien V 40.110 4.635<br />

100% Express Italia s.r.l. I-20121 Milano V 7.746 98<br />

100% Magazzini del Veneto Orientale S.R.L. I-30029 Santo Stino di Livenza V 6) 100% (Vj: 50%) M.D.B. – Magazzini Desio Brianza S.p.A.<br />

649 -21<br />

(20<strong>08</strong>: Kauf 50%) I-20033 Desio V 6) 957 207<br />

80% (100%) Express RSA ooo RU-620026 Ekaterinburg V0 -1 14 1)<br />

58,4% Alfa Trans s.r.l. I-28100 Novara V0 20 5 1)<br />

100% EXPRESS HUNGÁRIA Kft. HU-1037 Budapest V0 stillgelegt<br />

100% Express Polska Sp. z o. o. PL-02796 Warzawa V 2.184 -129<br />

100% Express-Interfracht Bulgaria Speditionsgesellschaft EOOD BG-1000 Sofia V0 -297 -146 1)<br />

100% Express Scandinavia AB S-23145 Trelleborg V 302 -48<br />

100% Express-Interfracht Deutschland GmbH (Verkauf per 31.12.20<strong>08</strong>) D-60329 Frankfurt am Main V 626 -560<br />

100% Express-Interfracht Hellas S.A. GR-17121 Nea Simirni – Athens V 3.526 -322<br />

100% BURGYSPED S.L. E-20302 Irún V 869 335<br />

99,87% (100%) Express-Interfracht Romania srl RO-75100 Otopeni V 4.466 -1.762<br />

51% RAIL LINK CO S.R.L. RO-75100 Otopeni V0 70 92 1)<br />

80% (100%) Express-Interfracht mezinárodná spedice CZ s.r.o. CZ-61400 Brno V 2.892 404<br />

75% AgroFreight Spedition GmbH<br />

100% (Vj: 50%) AgroFreight Spedition CZ s.r.o.<br />

A-1040 Wien V 2.<strong>08</strong>9 993<br />

(20<strong>08</strong>: Kauf 50%) CZ-61200 Brno V 5) 1.623 1.602<br />

74,6% Express-Interfracht Internationale Spedition AG, Liechtenstein FL-9494 Schaan V 742 403<br />

60% (100%) (Vj: 60%) Express-Interfracht Uluslararasi TR-34303 Halkali-<br />

Tasimacilik Ticaret Limited Sirketi (20<strong>08</strong>: Kauf 40%) Kücükcekmece V 384 -217<br />

60% SKAT – Express Ltd.<br />

51% (Vj: 100%) Dolphin Shipping Transportagentur GmbH<br />

UA-3150 Kiew V0 476 -133<br />

(20<strong>08</strong>: Verkauf 49%)<br />

51% Asotra – Internationale Speditions- und<br />

A-1040 Wien V 172 81<br />

Transport-Gesellschaft mit beschränkter Haftung A-2000 Stockerau V 1.424 817<br />

50% INTEREUROPA FLG, Železniška špedicija d.o.o. SLO-1000 Ljubljana E 384 219<br />

50% Trans Cargo Logistic GmbH A-1040 Wien E 557 521<br />

46,5% VADECO SRL RO-900733 Constanta E 831 -492<br />

34% Express Slovakia “Medzinárodná preprava, a.s.” SK-82109 Bratislava E 4.750 4.163<br />

100% Express Truck Slovakia s.r.o. SK-82109 Bratislavia 0 k.A.<br />

50% EBA s.r.o. (Kauf 20<strong>08</strong>) SK-82109 Bratislava 0 k.A.<br />

45% (Vj: 100%) Express Agrotrade a.s. (20<strong>08</strong>: Verkauf 55%) SK-82109 Bratislava 0 k.A.<br />

30% Express Rail s.r.o. (Kauf 20<strong>08</strong>) SK-82109 Bratislava 0 k.A.<br />

24,68% Zeleznicné opravovne a strojárne Zvolen, a.s. SK-96003 Zvolen 0 k.A.<br />

26% Viator & Vector TIR, services and trade d.o.o. SLO-1000 Ljubljana E0 in Liquidation<br />

25% Transports Terrestres Maritimes et Fluviaux – TMF SA F-92817 Puteaux Cedex E 5.796 1.023<br />

20% (100%) Express RSA ooo RU-620026 Ekaterinburg V0 -1 14 1)<br />

100% EC LOGISTIK GmbH A-1040 Wien V 670 -2.344<br />

100% Papier & Recycling Logistik GmbH<br />

100% Schwarzinger & Co. Speditions- Transport- und<br />

A-1040 Wien V 2.127 953<br />

Frachtberatungsgesellschaft m.b.H. A-1040 Wien V 665 495<br />

100% ProRail Internationale Speditionsgesellschaft m.b.H. A-9587 Riegersdorf V 2.958 1.214<br />

100% Schier, Otten & Co. Gesellschaft m.b.H. A-1030 Wien V 2.554 -1.315<br />

100% TRANSEUROPA d.o.o. HR-10000 Zagreb V0 349 166 1)<br />

100% SLOVAKTEAM s.r.o. SK-83104 Bratislava V0 48 12 1)<br />

97% (Vj: 85%) TEAMTRANS D.O.O. (20<strong>08</strong>: Kauf 12%) SLO-2000 Maribor V0 8 -71 1)<br />

95% (Vj: 51%) 6.OKTOBAR d.o.o (20<strong>08</strong>: Kauf 44%) SCG-11000 Beograd V 122 43<br />

62,8% TRANSPED-SOC spol.s.r.o. CZ-50002 Hradec Králové V 664 338<br />

51% BIHATEAM d.o.o. BiH-71000 Sarajevo V0 504 6 1)<br />

45% logMASter Kft . HU-1139 Budapest E 111 5<br />

100% Entsorgungslogistik Austria GmbH A-1040 Wien V 1.957 1.233<br />

51% E.L.A. Slovakia s.r.o. SK-81101 Bratislava V0 -314 -74 1)<br />

50% HAELA Abfallverwertung GmbH A-4470 Enns E0 223 67<br />

50% AUL Abfallumladelogistik Austria GmbH (Neugründung 20<strong>08</strong>) A-2344 Maria Enzersdorf E0 in Gründung


Eigenkapital Jahresergebnis<br />

Teilkonzern Rail Cargo Austria Fortsetzung Land, Sitz Konsolidierungsart in TEUR in TEUR<br />

100% ÖKOMBI GmbH A-1030 Wien V 3.277 2.<strong>08</strong>9<br />

25,1% Adria Kombi d.o.o. SLO-1000 Ljubljana E0 k.A.<br />

25,28% (39,68%) HUNGAROKOMBI KFT. HU-1138 Budapest E 2.647 114<br />

14,52% (72,76%) BILK KOMBITERMINÁL Zrt. HU-1239 Budapest V 6) 12.636 2.181<br />

12% (50,2%) KOMBISZTÁR Kft. HU-8000 Székesfehévár V0 61 0 2)<br />

0,09% (35,49%) LOGISZTÁR Kft. HU-8000 Székesfehévár E0 k.A.<br />

7% Bulkombi Co.Ltd BG-1000 Sofia 0 in Liquidation<br />

6,7% Union International des Sociétés de Transport<br />

Combine Rail-Route s.c. B-1000 Bruxelles 0 k.A.<br />

0,02% Société Anonyme Belge de Transport par le System<br />

Combine Route-Wagon (T.R.W) s.a. B-1000 Bruxelles-ville 0 k.A.<br />

100% Kadmos s.r.o. SK-82109 Bratislava V0 keine Geschäftstätigkeit<br />

100% ECS EUROCARGO Sp. z o.o.<br />

(früher: Eurocargo Katowice Sp. z o.o.) PL-42500 Będzin V 2.695 2.078<br />

70% Eurocargo Shipping Sp. z o.o. PL-70603 Szczecin V0 98 32 1)<br />

80% Eurocargo Survey Sp. z o.o. PL-70603 Szczecin V0 33 2 1)<br />

75% RAABERSPED Speditionsgesellschaft m.b.H. A-1040 Wien V 3.662 1.330<br />

100% RAABERSPED d.o.o. HR-10000 Zagreb V 100 45<br />

51% Raabersped Kft. HU-1037 Budapest V 3.401 1.000<br />

30% RAABER Kft. (früher: RAABER Irodaház Kft.) HU-1037 Budapest E 1.385 188<br />

34% (66%) HUNGARO-RAIL Kft. HU-1023 Budapest V 7) 466 212<br />

54% (64%) Intercontainer Austria GesmbH A-1040 Wien V -2.541 -4.255<br />

79,68% (100%) Česká a slovenská kombinovaná doprava -<br />

INTRANS s.r.o. (20<strong>08</strong>: Kauf 1,65%) CZ-13000 Praha V 4.073 1.068<br />

100% Slovenská kombinovaná doprava INTRANS a.s. SK-01236 Žilina V 6) 2.645 579<br />

90% INTRANS Port/Rail Services GmbH D-28195 Bremen V0 -48 -12<br />

39,5% Terminal Brno a.s. (Neugründung 20<strong>08</strong>) CZ-61900 Brno E0 in Gründung<br />

37,<strong>08</strong>% (Vj: 39%) ICA Romania s.r.l. R-020572 Bucuresti E -1.158 -175<br />

20% Bohemiakombi spol. s.r.o. CZ-11376 Praha E0 k.A.<br />

50% ChemFreight Transport, Logistik & Waggonvermietung GmbH A-1040 Wien E 6.206 3.057<br />

45,35% Eurocargo Rail Sp. z o.o. PL-00696 Warszawa E0 k.A.<br />

40% (100%) Express-Interfracht Uluslararasi Tasimacilik TR-34303 Halkali-<br />

Ticaret Limited Sirketi (20<strong>08</strong>: Kauf 40%) Kücükcekmece V 384 -217<br />

30% (60%) HUNGARIA INTERMODAL Kft. HU-1239 Budapest V 7) 261 71 1)<br />

20% (100%) EXPRESS-INTERFRACHT mezinárodní spedice CZ s.r.o. CZ-61400 Brno V 2.331 653 1)<br />

20,32% (100%) (Vj:18,57% (98,25%) Česká slovenská<br />

kombinovaná doprava – INTRANS s.r.o. (20<strong>08</strong>: Kauf 1,65%) CZ-13000 Praha V 2.815 168 1)<br />

5,69% (Vj: 6,6%) Raab-Oedenburg-Ebenfurter<br />

Eisenbahn Aktiengesellschaft (Györ-Sopron-Ebenfurti Vasút<br />

Zártkörüen Müködö Részvénytársaság) HU-9400 Sopron 0 k.A.<br />

0,13% (100%) Express-Interfracht Romania srl RO-75100 Otopeni V 4.466 -1.762<br />

KD-Anteil Kombiverkehr Deutsche Gesellschaft für kombinierten<br />

Güterverkehr mbH & Co. Kommanditgesellschaft D-60486 Frankfurt am Main 0 k.A.<br />

100% Industriewaggon GmbH A-1030 Wien V 50.278 9.591<br />

100% CRL Car Rail Logistics GmbH A-1030 Wien V 13.587 8.486<br />

100% RCA Terminal s.r.o. CZ-13000 Praha V 220 -306<br />

100% Sakera Beteiligungsverwaltungs GmbH A-1030 Wien V0 18 -2<br />

55% LINEA S.p.A. (Kauf 20<strong>08</strong>) I-28100 Novara V0 183 -360 1)<br />

51% (100%) <strong>ÖBB</strong>-Technische Services-Gesellschaft mbH A-1110 Wien V 194.027 8.746<br />

51% FR Logistik-Betriebs GmbH A-8141 Zeitling V0 16 0<br />

51% FR Logistik-Betriebs GmbH & Co KG A-8141 Zeitling V0 100 6<br />

50% Terminal Graz Süd GmbH A-8402 Werndorf E0 k.A.<br />

50% Terminal Graz Süd GmbH & Co KG A-8402 Werndorf E0 k.A.<br />

49% (100%) <strong>ÖBB</strong>-Traktion Gesellschaft mbH A-1150 Wien E 778.882 -66.147<br />

46,67% ABC-Provider GmbH A-1220 Wien E0 k.A.<br />

3,53% Intercontainer-Interfrigo (ICF) SA B-1060 Bruxelles 0 18 -2<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

219


220<br />

Eigenkapital Jahresergebnis<br />

Teilkonzern Rail Cargo Austria Fortsetzung Land, Sitz Konsolidierungsart in TEUR in TEUR<br />

95% MÁV Cargo Zrt. (Kauf 20<strong>08</strong>) HU-1133 Budapest V 6) 98.293 -21.415<br />

100% MÁV-TISZAVAS Kft. (Kauf 20<strong>08</strong>) HU-3527 Miskolc V 6) 5.258 1.153<br />

100% MÁV KOMBITERMINÁL Kft. (Kauf 20<strong>08</strong>) HU-1133 Budapest V 6) 4.992 734<br />

100% TRANSFER-R KFT. (Kauf 20<strong>08</strong>) HU-4625 Záhony V0 317 53 2)<br />

5% (10%) ZÁHONY TÉRSÉGI LOGISZTIKAI KLASZTER KFT.<br />

(Kauf 20<strong>08</strong>) HU-4625 Záhony 0 k.A.<br />

50,2% KOMBISZTÁR Kft. (Kauf 20<strong>08</strong>) HU-8000 Székesfehérvár V0 61 0 2)<br />

45% Kelenföld Konténer Depo Kft. (Kauf 20<strong>08</strong>) HU-1239 Budapest E0 k.A.<br />

32% (50,2%) KOMBIZSTÁR Kft. (Kauf 20<strong>08</strong>) HU-8000 Székesfehérvár V0 61 0 2)<br />

40% TSM KFT. (Kauf 20<strong>08</strong>) HU-4002 Debrecen E0 k.A.<br />

35,49% LOGISZTÁR Kft. (Kauf 20<strong>08</strong>) HU-8000 Székesfehérvár E0 4.245 44 2)<br />

3% (50,2%) KOMBISZTÁR Kft. (Kauf 20<strong>08</strong>) HU-8000 Székesfehérvár V0 61 0 2)<br />

33,33% Railport Arad srl. (vormals: MC RO-LOG) (Kauf 20<strong>08</strong>) RO-31000 Arad E0 3.512 82 2)<br />

30% (60%) HUNGARIA INTERMODAL Kft. (Kauf 20<strong>08</strong>) HU-1239 Budapest V 7) 148 -95<br />

10,89% (72,76%) BILK KOMBITERMINÁL Zrt. (Kauf 20<strong>08</strong>) HU-1239 Budapest V 6) 12.636 2.181<br />

10% MTMG Zrt. (Kauf 20<strong>08</strong>) HU-1012 Budapest 0 k.A.<br />

5% (10%) ZÁHONY TÉRSÉGI LOGISZTIKAI KLASZTER KFT. (Kauf 20<strong>08</strong>) HU-4625 Záhony 0 k.A.<br />

0,19% GlobalLog Kft. (Kauf 20<strong>08</strong>) HU-6728 Szeged 0 k.A.<br />

100% MÁVTRANSSPED Kft. (Kauf 20<strong>08</strong>) HU-1065 Budapest V 6) 3.069 1.369<br />

100% MÁVTRANSSPED GmbH (Kauf 20<strong>08</strong>) A-1040 Wien V0 -3 41<br />

32% (66%) HUNGARO-RAIL Kft. (Kauf 20<strong>08</strong>) HU-1023 Budapest V 7) 368 254 1)<br />

61,87% (72,76%) BILK KOMBITERMINÁL Zrt. (Kauf 20<strong>08</strong>) HU-1239 Budapest V 6) 12.636 2.181<br />

50% Vámkapu Zrt. (Kauf 20<strong>08</strong>) HU-1239 Budapest E0 515 64<br />

33,33% boxXagency Kft. (Kauf 20<strong>08</strong>) HU-1239 Budapest E0 26 0<br />

25% BILK-TRANS Kft. (Kauf 20<strong>08</strong>) HU-1239 Budapest E0 53 44 2)<br />

32% EAST Rail srl. (Kauf 20<strong>08</strong>) I-34132 Trieste E0 k.A.<br />

30% Agrochimtranspack Kft (Kauf 20<strong>08</strong>) HU-1117 Budapest E0 1.230 0 2)<br />

6% (10%) ZÁHONY TÉRSÉGI LOGISZTIKAI KLASZTER KFT. (Kauf 20<strong>08</strong>) HU-4625 Záhony 0 k.A.<br />

24,5% UniverTrans Kft. (Kauf 20<strong>08</strong>) HU-1211 Budapest E0 k.A.<br />

14,4% (39,68%) HUNGAROKOMBI KFT. (Kauf 20<strong>08</strong>) HU-1138 Budapest E 2.647 1<strong>08</strong><br />

14,52% (72,76%) BILK KOMBITERMINÁL Zrt. (Kauf 20<strong>08</strong>) HU-1239 Budapest V 6) 12.636 2.181<br />

12% (50,2%) KOMBISZTÁR Kft. (Kauf 20<strong>08</strong>) HU-8000 Székesfehérvár V0 61 0 2)<br />

0,09% (35,49%) LOGISZTÁR Kft. (Kauf 20<strong>08</strong>) HU-8000 Székesfehérvár E0 k.A.<br />

10% (64%) Intercontainer Austria GesmbH (Kauf 20<strong>08</strong>) A-1040 Wien V -2.541 -4.255<br />

0,68% (7,4%) Bureau central de clearing s.c.r.l. B-1060 Bruxelles 0 k.A.<br />

Anteil Verein HUNGRAIL Egyesülés (Kauf 20<strong>08</strong>) HU-1138 Budapest 0 k.A.<br />

Eigenkapital Jahresergebnis<br />

Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb Land, Sitz Konsolidierungsart in TEUR in TEUR<br />

100% <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb Aktiengesellschaft A-1010 Wien V 243.514 2.606<br />

100% Austrian Rail Construction & Consulting GmbH A-1040 Wien V 129 4<br />

100% Austrian Rail Construction & Consulting GmbH & Co KG A-1040 Wien V 227 6<br />

100% Rail Equipment GmbH A-1040 Wien V 16.098 72<br />

100% Rail Equipment GmbH & Co KG A-1040 Wien V 26.800 3.602<br />

100% Mungos Sicher & Sauber GmbH A-1150 Wien V 33 2<br />

100% Mungos Sicher & Sauber GmbH & Co KEG A-1150 Wien V 1.002 501<br />

50% Netz- und Streckenentwicklung GmbH A-1020 Wien E 213 136<br />

30% Weichenwerk Wörth GmbH A-3151 St. Georgen<br />

am Steinfeld E 9.890 2.188 *)


-<br />

Land, Sitz, Eigenkapital Jahresergebnis<br />

Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau Konsolidierungsart in TEUR in TEUR<br />

100% <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau Aktiengesellschaft A-1120 Wien V 746.137 -81,744<br />

100% <strong>ÖBB</strong>-Immobilienmanagement Gesellschaft mbH A-1100 Wien V 5.250 6<br />

100% Brenner Eisenbahn GmbH A-6020 Innsbruck V 354 87<br />

100% Hans Hechenbichler Erdölprodukte Gesellschaft m.b.H. A-6020 Innsbruck V0 423 203<br />

100% <strong>ÖBB</strong> Telekom Service GmbH A-1120 Wien V 1.644 60<br />

1 EURATEL-European Railway Telecommunications EWIV<br />

(Austritt mit 31.12.20<strong>08</strong>) A-1150 Wien 0 k.A.<br />

100% <strong>ÖBB</strong>-Projektentwicklung GmbH A-1100 Wien V0 16 0<br />

100% HBF Eins <strong>Holding</strong> GmbH A-1100 Wien V0 83 -1<br />

100% HBF Eins Alpha Projektentwicklungs GmbH A-1100 Wien V0 14 -1<br />

100% HBF Zwei Beta Projektentwicklungs GmbH A-1100 Wien V0 14 -1<br />

100% HBF Drei Gamma Projektentwicklungs GmbH A-1100 Wien V0 14 -1<br />

100% HBF Vier Delta Projektentwicklungs GmbH A-1100 Wien V0 14 -1<br />

100% Hauptbahnhof Zwei <strong>Holding</strong> GmbH A-1100 Wien V0 48 -1<br />

100% HBF Fünf Epsilon Projektentwicklungs GmbH A-1100 Wien V0 14 -1<br />

100% HBF Sechs Gamma Projektentwicklungs GmbH A-1100 Wien V0 14 -1<br />

100% <strong>ÖBB</strong>-Realitätenbeteiligungs GmbH & Co KG A-1100 Wien V 11.356 -7<br />

100% Businesscenter Linz Entwicklungs- und Verwertungs GmbH & Co KG A-1100 Wien V0 0 -1<br />

100% Westbahnhof A3 GmbH & Co KG A-1100 Wien V0 0 -1<br />

100% BahnhofCity WBHF Alpha GmbH & Co KG A-1100 Wien V0 0 -1<br />

100% BahnhofCity WBHF Beta GmbH & Co KG A-1100 Wien V0 0 -1<br />

100% Praterstern 5 Entwicklungs- und Verwertungs GmbH & Co KG A-1100 Wien V0 0 -1<br />

100% InterCity WHBF Alpha GmbH & Co KG A-1100 Wien V0 0 -1<br />

100% InterCity WHBF Beta GmbH & Co KG A-1100 Wien V0 0 -1<br />

100% InterCity WHBF Gamma GmbH & Co KG A-1100 Wien V0 0 -1<br />

100% InterCity WHBF Delta GmbH & Co KG A-1100 Wien V0 0 -1<br />

100% InterCity WHBF Epsilon GmbH & Co KG A-1100 Wien V0 0 -1<br />

100% Gauermanngasse 2-4 Projektentwicklung GmbH & Co KEG A-1100 Wien V 11.314 -23<br />

50% Netz- und Streckenentwicklung GmbH A-1020 Wien E 213 136<br />

12,5% Galleria di Base del Brennero - Brenner Basistunnel BBT SE (Neu 20<strong>08</strong>) A-6020 Innsbruck 0 k.A.<br />

8% HIT Rail B.V. NL-3500 HA Utrecht 0 k.A.<br />

Land, Sitz, Eigenkapital Jahresergebnis<br />

<strong>ÖBB</strong>-Dienstleistungs Gesellschaft mbH und Sonstige Konsolidierungsart in TEUR in TEUR<br />

100% <strong>ÖBB</strong>-Dienstleistungs Gesellschaft mbH A-1100 Wien V 19.333 655<br />

100% <strong>ÖBB</strong>-Stiftungs Management Gesellschaft mbH A-1100 Wien V0 51 5<br />

100% Allgemeine Privatstiftung für berufliche Bildung A-1100 Wien 0 1.110 1.066<br />

100% <strong>ÖBB</strong>-Versicherungsmanagement Gesellschaft mbH A-1100 Wien V 145 116<br />

34% Wellcon Gesellschaft für Prävention und Arbeitsmedizin GmbH A-1030 Wien E 920 55<br />

KG-Anteil Tiefgaragen Stuben Gesellschaft m.b.H. & Co. KG. A-6762 Stuben<br />

am Arlberg 0 k.A.<br />

100% <strong>ÖBB</strong>-Netting GmbH A-1100 Wien V 187 -11.<strong>08</strong>3<br />

100% <strong>ÖBB</strong>-Finanzierungsservice GmbH A-1100 Wien V 313 -11.170<br />

100% <strong>ÖBB</strong>-CI & M Werbeagentur GmbH A-1100 Wien V 197 32<br />

100% <strong>ÖBB</strong>-Werbecenter GmbH A-1100 Wien V 5.<strong>08</strong>7 1.848<br />

100% Scope Consulting Unternehmensberatung GmbH A-1010 Wien V0 1.364 1.213<br />

100% <strong>ÖBB</strong>-Breitspur Planungsgesellschaft mbH (in Gründung) A-1100 Wien V0 in Gründung<br />

2% EUROFIMA Europäische Gesellschaft für die Finanzierung von Eisenbahnmaterial AG CH-4001 Basel 0 k.A.<br />

Das Eigenkapital und das Jahresergebnis ausländischer Gesellschaften sind zum Stichtagskurs auf EUR umgerechnet.<br />

Anteile in % in Klammer weisen jenen Beteiligungsansatz aus, der innerhalb des gesamten <strong>ÖBB</strong>-Konzerns von mehreren Gesellschaften gehalten wird.<br />

Abkürzungen und Fußnoten<br />

V verbundenes vollkonsolidiertes Unternehmen<br />

V0 verbundenes, aufgrund untergeordneter Bedeutung<br />

nicht vollkonsolidiertes Unternehmen<br />

E beteiligtes Unternehmen nach der Equity-Methode bilanziert<br />

E0 beteiligtes Unternehmen aufgrund untergeordneter Bedeutung<br />

nicht nach der Equity-Methode bilanziert<br />

0 sonstiges Beteiligungsunternehmen<br />

i.L. in Liquidation<br />

1 Eigenkapital und Jahresergebnis per 31.12.2007<br />

3 EWIV-Anteil<br />

5 Erstkonsolidierung per 1.1.20<strong>08</strong><br />

7 Änderung der Konsolidierungsart von Equity- auf<br />

Vollkonsolidierung per 31.12.20<strong>08</strong><br />

Vj Vorjahr<br />

2 vorläufige Werte zum 31.12.20<strong>08</strong><br />

4 Werte per 31.3.20<strong>08</strong><br />

6 Erstkonsolidierung per 31.12.20<strong>08</strong><br />

Angaben zu den Geschäftsgegenständen der Teilkonzerne werden in Erläuterung 34 gemacht.<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

221


222<br />

37.<br />

38.<br />

Bekenntnis zum Österreichischen Corporate Governance Kodex<br />

Der Österreichische Corporate Governance Kodex richtet sich vorrangig an österreichische börsennotierte Aktiengesellschaften.<br />

Der aus nicht börsennotierten Unternehmen bestehende <strong>ÖBB</strong>-Konzern folgt jedoch der Empfehlung des<br />

österreichischen Arbeitskreises für Corporate Governance, wonach sich auch nicht börsennotierte Unternehmen am<br />

Kodex orientieren sollten, soweit die Regeln anwendbar sind. Der Vorstand und der Aufsichtsrat der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG<br />

haben im September 2006 den Beschluss gefasst, dass sich die Gesellschaft zur Einhaltung des Österreichischen Corporate<br />

Governance Kodex in der Fassung 2006 verpflichtet. Das Bekenntnis zum Österreichischen Corporate Governance<br />

Kodex, der Kodex in der für die Konzerngesellschaften der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG geltenden Fassung sowie die<br />

Anführung und Begründung der Abweichungen sind auf der <strong>Web</strong>site der Gesellschaft unter http://www.oebb.at/<br />

vip8/oebb/de/Konzern/OeCGK_im_OeBB-_Konzern/ aktuell verfügbar. Der Corporate-Governance-Bericht für das Jahr<br />

20<strong>08</strong> wird im Geschäftsbericht veröffentlicht.<br />

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag<br />

Zusammenarbeit <strong>ÖBB</strong> und DB im grenzüberschreitenden Verkehr nach Italien<br />

Zur Sicherung des internationalen Fernverkehrs zwischen Deutschland, Österreich und Italien ist ab dem Fahrplanwechsel<br />

2009/2010 eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen <strong>ÖBB</strong> und DB geplant. Damit soll erreicht<br />

werden, dass der wirtschaftlich attraktive norditalienische Raum weiterhin von Deutschland und Österreich direkt<br />

mit hochwertigen Reisezügen erreicht werden kann. Mit dieser Kooperation wird darüber hinaus eine marktgerechte<br />

Gestaltung des Fahrplanangebotes sowie die Positionierung als Qualitätsanbieter verfolgt. Da die Umsetzung dieser<br />

Ziele mit dem bisherigen Partner Trenitalia (TI) in diesem Umfang nicht möglich ist, werden DB und <strong>ÖBB</strong> mit Ferrovie<br />

Nord Milano (FNM) kooperieren. Dieses Unternehmen ist der führende Regionalverkehrsbetreiber in der Region Lombardei<br />

und verfügt über die notwendigen Lizenzen zum Betrieb der grenzüberschreitenden Verkehre in Italien. Um<br />

eine klare Verantwortung für die Wirtschaftlichkeit und Qualität dieser Verkehre im gesamten Verlauf sicherzustellen,<br />

ist die Gründung einer Joint Venture Company von DB und <strong>ÖBB</strong> zur Organisation des Personenfernverkehrs über den<br />

Brenner auf der Achse München – Innsbruck – Bologna – Norditalien geplant. Die Gründung dieses Unternehmens<br />

wurde vom Aufsichtsrat der <strong>ÖBB</strong> <strong>Holding</strong> mit Beschluss vom 3.3.2009 genehmigt.<br />

Rahmenplan 2009 – 2014<br />

Entsprechend den Bestimmungen gemäß §43 Bundesbahngesetz idgF ist der sechsjährige Rahmenplan für die geplanten<br />

Investitionen der Schieneninfrastruktur jährlich jeweils um ein Jahr zu ergänzen und auf den neuen Zeitraum<br />

anzupassen. Die Fortschreibung des Rahmenplans für die Periode 2009 bis 2014 erfolgte durch die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur<br />

Bau AG und wurde vom Aufsichtsrat der Gesellschaft vorbehaltlich der Zustimmung des Aufsichtsrates der <strong>ÖBB</strong>-<br />

<strong>Holding</strong> AG am 26. März 2009 genehmigt. Die vertragliche Vereinbarung zum Rahmenplan 2009 bis 2014 zwischen<br />

dem BMVIT, dem BMF, den Vorständen der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG und der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG steht kurz vor der<br />

Unterfertigung.<br />

Verkauf der „Pinzgauer Lokalbahn“ an das Land Salzburg<br />

Anfang Februar 2009 wurde der Vertrag zum Verkauf der „Pinzgauer Lokalbahn“ an das Land Salzburg von allen<br />

Vertragsparteien unterzeichnet. Das Land Salzburg ist jedoch seit Mitte des Jahres 20<strong>08</strong> auf Grundlage eines Übergabeprotokolls<br />

Betreiber. Da die endgültige Vertragsunterzeichnung nur von formellen Kriterien abhängig war, wurden<br />

bereits im Jahresabschluss zum 31.12.20<strong>08</strong> die nötigen Vorsorgen getroffen.<br />

Neubaustrecke Wien – St. Pölten<br />

Im Rahmen des Ausbaus zur viergleisigen Westbahn wurden bei der Neubaustrecke Wien – St. Pölten Mitte März<br />

2009 mit dem Tunneldurchschlag beim Raingrubentunnel die gesamten Vortriebsarbeiten im Verlauf dieses Projektes<br />

erfolgreich abgeschlossen.


39.<br />

Vorzeitige Auflösung einer Cross-Border-Leasing-Transaktion<br />

Am 26.3.2009 wurde eine Cross-Border-Leasing-Transaktion vorzeitig aufgelöst. Da es sich um eine Transaktion handelt,<br />

bei der die wirtschaftlichen Chancen und Risiken aufgrund von Sublease-Vereinbarungen an eine andere Gesellschaft<br />

des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns übertragen wurde, hat sich daraus weder eine ergebniswirksame noch liquiditätswirksame<br />

Belastung für den <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau-Konzern ergeben.<br />

Die Organe der Muttergesellschaft des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns<br />

Im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> waren folgende Personen als Mitglieder des Vorstandes bzw. als Mitglieder des Aufsichtsrates<br />

der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG bestellt:<br />

Vorstandsmitglieder<br />

Mag. Martin Huber bis 22.4.20<strong>08</strong> Sprecher des Vorstandes<br />

Vorsitzender des Vorstandes und Generaldirektor<br />

Mag. Erich Söllinger bis 31.10.20<strong>08</strong><br />

DI Peter Klugar Sprecher des Vorstandes seit 26.5.20<strong>08</strong><br />

KR Gustav Poschalko<br />

Mag. Josef Halbmayr MBA ab 1.11.20<strong>08</strong><br />

Aufsichtsratsmitglieder<br />

DI Horst Pöchhacker Vorsitzender<br />

Dr. Eduard Saxinger 1. Stellvertreter des Vorsitzenden<br />

Franz Rauch 2. Stellvertreter des Vorsitzenden<br />

DI Herbert Kasser 3. Stellvertreter des Vorsitzenden seit 31.3.20<strong>08</strong><br />

Wilhelm Haberzettl 1 3. Stellvertreter des Vorsitzenden bis 31.3.20<strong>08</strong><br />

4. Stellvertreter des Vorsitzenden seit 31.3.20<strong>08</strong><br />

Univ.-Doz. DI Dr. Hermann Egger bis 13.8.20<strong>08</strong><br />

Mag. Dr. Karl Sevelda bis 13.8.20<strong>08</strong><br />

Mag. Maria Kubitschek<br />

Dr. Leopold Specht<br />

Werner Harrer 1<br />

Mag. Andreas Martinsich 1<br />

Gottfried Winkler 1<br />

KR Kurt Eder ab 13.8.20<strong>08</strong><br />

Mag. Christian Teufl ab 13.8.20<strong>08</strong> 1 Belegschaftsvertreter<br />

Staatskommissär<br />

MR Mag. Dr. Gerhard Gürtlich Staatskommissär<br />

DI Georg Parrer Staatskommissär-Stellvertreter<br />

Einen Bericht über im Berichtszeitraum gewährte Vergütungen bzw. Vorschüsse und Kredite oder zugunsten dieser<br />

Personen eingegangenen Haftungsverhältnisse sind in Erläuterung 33 („Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen<br />

und Personen“) ersichtlich.<br />

Wien, am 7.4.2009<br />

Der Vorstand<br />

DI Peter Klugar KR Gustav Poschalko Mag. Josef Halbmayr MBA<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

223


224<br />

Bericht des unabhängigen Abschlussprüfers 1<br />

Bericht zum Konzernabschluss<br />

Wir haben den beigefügten Konzernabschluss der Österreichische Bundesbahnen-<strong>Holding</strong> Aktiengesellschaft, Wien, für das Geschäftsjahr<br />

vom 1. Jänner 20<strong>08</strong> bis 31. Dezember 20<strong>08</strong> geprüft. Dieser Konzernabschluss umfasst die Konzernbilanz zum 31. Dezember 20<strong>08</strong>, die<br />

Konzern- Gewinn- und Verlustrechnung, die Konzerngeldflussrechnung und die Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für das am<br />

31. Dezember 20<strong>08</strong> endende Geschäftsjahr sowie eine Zusammenfassung der wesentlichen angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

und sonstige Anhangangaben.<br />

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und für die Buchführung<br />

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind für die Konzernbuchführung sowie für die Aufstellung eines Konzernabschlusses verantwortlich,<br />

der ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns in Übereinstimmung mit den International<br />

Financial Reporting Standards (IFRSs), wie sie in der EU anzuwenden sind, vermittelt. Diese Verantwortung beinhaltet: Gestaltung, Umsetzung<br />

und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems, soweit dieses für die Aufstellung des Konzernab schlusses und die Vermittlung<br />

eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von Bedeutung ist, damit dieser frei von<br />

wesentlichen Fehldarstellungen ist, sei es auf Grund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern; die Auswahl und Anwendung<br />

geeigneter Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden; die Vornahme von Schätzungen, die unter Berücksichtigung der gegebenen Rahmenbedingungen<br />

angemessen erscheinen.<br />

Verantwortung des Abschlussprüfers und Beschreibung von Art und Umfang der gesetzlichen Abschlussprüfung<br />

Unsere Verantwortung besteht in der Abgabe eines Prüfungsurteils zu diesem Konzernabschluss auf der Grundlage unserer Prüfung. Wir<br />

haben unsere Prüfung unter Beachtung der in Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften und der vom International Auditing and<br />

Assurance Standards Board (IAASB) der International Federation of Accountants (IFAC) herausgegebenen International Standards on Auditing<br />

(ISAs) durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern, dass wir die Standesregeln einhalten und die Prüfung so planen und durchführen, dass wir<br />

uns mit hinreichender Sicherheit ein Urteil darüber bilden können, ob der Konzernabschluss frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist.<br />

Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen hinsichtlich der Beträge und<br />

sonstigen Angaben im Konzern abschluss. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Abschlussprüfers<br />

unter Berücksichtigung seiner Einschätzung des Risikos eines Auftretens wesentlicher Fehldarstellungen, sei es auf Grund von beabsichtigten<br />

oder unbeabsichtigten Fehlern. Bei der Vornahme dieser Risikoeinschätzung berücksichtigt der Abschlussprüfer das interne Kontrollsystem,<br />

soweit es für die Aufstellung des Konzernabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und<br />

Ertragslage des Konzerns von Bedeutung ist, um unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen geeignete Prüfungshandlungen festzulegen,<br />

nicht jedoch um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit der internen Kontrollen des Konzerns abzugeben. Die Prüfung umfasst ferner<br />

die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und der von den gesetzlichen Vertretern<br />

vorgenommenen wesentlichen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtaussage des Konzernabschlusses.<br />

Wir sind der Auffassung, dass wir ausreichende und geeignete Prüfungsnachweise erlangt haben, sodass unsere Prüfung eine hinreichend<br />

sichere Grundlage für unser Prüfungsurteil darstellt.<br />

Prüfungsurteil<br />

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss<br />

der Österreichische Bundesbahnen-<strong>Holding</strong> Aktiengesellschaft, Wien, nach unserer Beurteilung den gesetzlichen Vorschriften<br />

und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 20<strong>08</strong> sowie der Ertragslage des<br />

Konzerns und der Zahlungsströme des Konzerns für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 20<strong>08</strong> bis zum 31. Dezember 20<strong>08</strong> in Übereinstimmung<br />

mit den International Financial Reporting Standards (IFRSs), wie sie in der EU anzuwenden sind.<br />

Aussagen zum Konzernlagebericht<br />

Der Konzernlagebericht ist auf Grund der gesetzlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und<br />

ob die sonstigen Angaben im Konzernlagebericht nicht eine falsche Vorstellung von der Lage des Konzerns erwecken. Der Bestätigungsvermerk<br />

hat auch eine Aussage darüber zu enthalten, ob der Konzernlagebericht mit dem Konzernabschluss in Einklang steht.<br />

Der Konzernlagebericht steht nach unserer Beurteilung in Einklang mit dem Konzernabschluss.<br />

Wien, am 7. April 2009<br />

CONFIDA<br />

Wirtschaftstreuhandgesellschaft m.b.H.<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Mag. Christoph Luger Mag. Maria Ackerler<br />

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer<br />

1 Bei Veröffentlichung oder Weitergabe des Konzernabschlusses in einer von der bestätigten Fassung abweichenden Form bedarf es zuvor einer erneuten Stellungnahme,<br />

sofern hierbei unser Bestätigungsvermerk zitiert oder auf unsere Prüfung hingewiesen wird.


<strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG: Gewinn-<br />

und-Verlust-Rechnung 20<strong>08</strong><br />

in EUR 20<strong>08</strong> 2007<br />

1. Umsatzerlöse 37.500.480,97 30.776.583,42<br />

2. Sonstige betriebliche Erträge<br />

a) Erträge aus dem Abgang vom und der Zuschreibung zum Anlage-<br />

vermögen mit Ausnahme der Finanzanlagen 1,00 0,00<br />

b) Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 0,00 1.415.324,00<br />

c) Übrige sonstige betriebliche Erträge 5.790.199,09 4.784.585,78<br />

5.790.200,09 6.199.909,78<br />

3. Gesamterträge (Zwischensumme aus Z 1 bis 2) 43.290.681,06 36.976.493,20<br />

4. Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Leistungen<br />

a) Aufwendungen für bezogene Leistungen -5.523.167,64 -1.310.820,<strong>08</strong><br />

-5.523.167,64 -1.310.820,<strong>08</strong><br />

5. Personalaufwand<br />

a) Gehälter -12.278.168,36 -10.236.380,55<br />

b) Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an<br />

betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen -632.331,24 -323.483,38<br />

c) Aufwendungen für Altersversorgung -134.667,67 -111.954,91<br />

d) Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben<br />

sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge -2.672.973,94 -2.274.510,64<br />

-15.718.141,21 -12.946.329,48<br />

6. Abschreibungen<br />

a) auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen -349.874,23 -333.169,72<br />

davon außerplanmäßig EUR 0,00 (2007: EUR 0,00)<br />

-349.874,23 -333.169,72<br />

7. Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />

a) Steuern, soweit sie nicht unter Z 16 fallen -344.003,01 -457.600,49<br />

b) übrige -23.301.015,98 -24.313.004,74<br />

-23.645.018,99 -24.770.605,23<br />

8. Betriebserfolg (EBIT) (Zwischensumme aus Z 3 bis 7) -1.945.521,01 -2.384.431,31<br />

9. Erträge aus Beteiligungen 675.954,76 22.526.353,37<br />

davon aus verbundenen Unternehmen EUR 411.626,38 (2007: EUR 22.271.268,14)<br />

10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 30.371.459,69 567.121,74<br />

davon aus verbundenen Unternehmen EUR 370.329,58 (2007: EUR 564.274,06)<br />

11. Aufwendungen aus Finanzanlagen -510.452.212,80 -56.341.283,83<br />

a) davon betreffend Abschreibungen EUR 499.379.724,16 (2007: EUR 56.341.283,83)<br />

b) davon betreffend verbundene Unternehmen EUR 510.452.212,80 (2007: EUR 56.341.283,83)<br />

12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -101.930,59 -21.935.638,10<br />

davon betreffend verbundene Unternehmen EUR 43.744,66 (2007: EUR 22.725,82)<br />

13. Finanzerfolg (Zwischensumme aus Z 9 bis 12) -479.506.728,94 -55.183.446,82<br />

14. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) -481.452.249,95 -57.567.878,13<br />

15. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -9.455.851,22 -1.641.894,33<br />

16. Jahresfehlbetrag -490.9<strong>08</strong>.101,17 -59.209.772,46<br />

17. Auflösung von Kapitalrücklagen 490.910.416,21 41.023.033,57<br />

18. Gewinnvortrag aus Vorjahren 0,00 18.186.738,89<br />

19. Bilanzgewinn 2.315,04 0,00<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

<strong>Holding</strong>abschluss<br />

225


226<br />

<strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG:<br />

Bilanz 20<strong>08</strong> zum 31. Dezember 20<strong>08</strong><br />

Aktiva in EUR 31.12.20<strong>08</strong> 31.12.2007<br />

A. Anlagevermögen<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche<br />

Rechte und Vorteile sowie daraus abgeleitete Lizenzen 526.825,78 556.056,43<br />

Summe I 526.825,78 556.056,43<br />

II. Sachanlagen<br />

1. Grundstücke und Bauten, einschließlich der Bauten<br />

auf fremdem Grund 23.638,33 26.790,11<br />

2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 251.320,15 343.655,78<br />

3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau 526.158,89 483.537,30<br />

Summe II 801.117,37 853.983,19<br />

III. Finanzanlagen<br />

1. Anteile an verbundenen Unternehmen 2.713.363.069,74 3.200.266.636,93<br />

2. Beteiligungen 40.823.537,10 40.823.537,10<br />

Summe III 2.754.186.606,84 3.241.090.174,03<br />

Summe A 2.755.514.549,99 3.242.500.213,65<br />

B. Umlaufvermögen<br />

I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />

1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 337,34 9.543,60<br />

2. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 82.586.417,88 80.278.031,30<br />

3. Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 141.863.490,23 106.989.741,39<br />

Summe I 224.450.245,45 187.277.316,29<br />

II. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten<br />

1. Kassenbestand 3.260,90 1.131,11<br />

2. Guthaben bei Kreditinstituten 25.911,51 141.323,85<br />

Summe II 29.172,41 142.454,96<br />

Summe B 224.479.417,86 187.419.771,25<br />

C. Rechnungsabgrenzungsposten 272.786,35 210.912,65<br />

Summe Aktiva 2.980.266.754,20 3.430.130.897,55


Passiva in EUR 31.12.20<strong>08</strong> 31.12.2007<br />

A. Eigenkapital<br />

I. Grundkapital 1.900.000.000,00 1.900.000.000,00<br />

II. Kapitalrücklagen<br />

1. Gebundene Kapitalrücklagen 66.970.555,93 66.970.555,93<br />

2. Nicht gebundene Kapitalrücklagen 750.815.000,00 1.229.948.727,28<br />

III. Gesetzliche Rücklage 1.000.000,00 1.000.000,00<br />

IV. Bilanzgewinn 2.315,04 0,00<br />

davon Ergebnisvortrag EUR 0,00 (2007: EUR 18.186.738,89)<br />

Summe A 2.718.787.870,97 3.197.919.283,21<br />

B. Rückstellungen<br />

1. Rückstellungen für Abfertigungen 591.023,00 500.937,00<br />

2. Steuerrückstellungen 22.480,71 0,00<br />

3. Sonstige Rückstellungen 2.756.329,53 32.211.804,33<br />

Summe B 3.369.833,24 32.712.741,33<br />

C. Verbindlichkeiten<br />

1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2.326.100,59 3.335.752,64<br />

2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 225.426.894,06 166.314.620,20<br />

3. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen<br />

ein Beteiligungsverhältnis besteht 27.027.027,03 27.027.027,03<br />

4. Sonstige Verbindlichkeiten 3.329.028,31 2.820.947,80<br />

davon aus Steuern EUR 2.533.528,09 (2007: EUR 2.480.909,15)<br />

davon im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR 156.296,55 (2007: EUR 151.601,40)<br />

Summe C 258.109.049,99 199.498.347,67<br />

D. Rechnungsabgrenzungsposten 0,00 525,34<br />

Summe Passiva 2.980.266.754,20 3.430.130.897,55<br />

Vorstandskommentar<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern<br />

Konzernstrategie<br />

Investitionsoffensive<br />

Nachhaltigkeit<br />

Corporate Governance<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

<strong>Holding</strong>abschluss<br />

227


228<br />

Die auf den Seiten 225 und 226–227 dargestellte Gewinn-und-Verlust-Rechnung 20<strong>08</strong> bzw. Bilanz per 31.12.20<strong>08</strong> der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG<br />

wurden in Verbindung mit dem an dieser Stelle nicht veröffentlichten Anhang samt Lagebericht seitens der Wirtschaftsprüfer mit folgendem<br />

Bestätigungsvermerk versehen.<br />

Bestätigungsvermerk<br />

Bericht zum Jahresabschluss<br />

Wir haben den beigefügten Jahresabschluss der Österreichische Bundesbahnen - <strong>Holding</strong> Aktiengesellschaft, Wien, für das Geschäftsjahr<br />

vom 1. Jänner 20<strong>08</strong> bis zum 31. Dezember 20<strong>08</strong> geprüft. Dieser Jahresabschluss umfasst die Bilanz zum 31. Dezember 20<strong>08</strong>, die Gewinn-<br />

und Verlustrechnung für das am 31. Dezember 20<strong>08</strong> endende Geschäftsjahr sowie eine Zusammenfassung der wesentlichen angewandten<br />

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und sonstige Anhangangaben.<br />

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und die Buchführung<br />

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind für die Buchführung sowie für die Aufstellung eines Jahresabschlusses verantwortlich,<br />

der ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft in Übereinstimmung mit den österreichischen<br />

unternehmensrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen in der Satzung vermittelt. Diese Verantwortung beinhaltet: Gestaltung,<br />

Umsetzung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems, soweit dieses für die Aufstellung eines Jahresabschlusses und<br />

die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft von Bedeutung ist, damit dieser<br />

Jahresabschluss frei von wesentlichen Fehldarstellungen, sei es auf Grund beabsichtigter oder unbeabsichtigter Fehler, ist; die Auswahl und<br />

Anwendung geeigneter Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden; die Vornahme von Schätzungen, die unter Berücksichtigung der gegebenen<br />

Rahmenbedingungen angemessen erscheinen.<br />

Verantwortung des Abschlussprüfers und Beschreibung von Art und Umfang der gesetzlichen Abschlussprüfung<br />

Unsere Verantwortung besteht in der Abgabe eines Prüfungsurteils zu diesem Jahresabschluss auf der Grundlage unserer Prüfung. Wir<br />

haben unsere Prüfung unter Beachtung der in Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften und Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung<br />

und der vom International Auditing and Assurance Standards Board (IAASB) der International Federation of Accountants (IFAC)<br />

herausgegebenen International Standards on Auditing (ISAs) durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern, dass wir die Standesregeln einhalten<br />

und die Prüfung so planen und durchführen, dass wir uns mit hinreichender Sicherheit ein Urteil darüber bilden können, ob der Jahresabschluss<br />

frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist.<br />

Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen hinsichtlich der Beträge und<br />

sonstigen Angaben im Jahresabschluss. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Abschlussprüfers, unter<br />

Berücksichtigung seiner Einschätzung des Risikos eines Auftretens wesentlicher Fehldarstellungen, sei es auf Grund beabsichtigter oder<br />

unbeabsichtigter Fehler.<br />

Bei der Vornahme dieser Risikoeinschätzungen berücksichtigt der Abschlussprüfer das interne Kontrollsystem soweit es für die Aufstellung<br />

eines Jahresabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft von<br />

Bedeutung ist, um unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen geeignete Prüfungshandlungen festzulegen, nicht jedoch um ein Prüfungsurteil<br />

über die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der Gesellschaft abzugeben. Die Prüfung umfasst ferner die Beurteilung der<br />

Angemessenheit der angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und der von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen,<br />

wesentlichen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtaussage des Jahresabschlusses.<br />

Wir sind der Auffassung, dass wir ausreichende und geeignete Prüfungsnachweise erlangt haben, sodass unsere Prüfung eine hinreichend<br />

sichere Grundlage für unser Prüfungsurteil darstellt.<br />

Prüfungsurteil<br />

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss<br />

nach unserer Beurteilung den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage<br />

der Gesellschaft zum 31. Dezember 20<strong>08</strong> sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 20<strong>08</strong> bis zum<br />

31. Dezember 20<strong>08</strong> in Übereinstimmung mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung.<br />

Aussagen zum Lagebericht<br />

Der Lagebericht ist auf Grund der in Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in<br />

Einklang steht und ob die sonstigen Angaben im Lagebericht nicht eine falsche Vorstellung von der Lage des Unternehmens erwecken.<br />

Der Lagebericht steht nach unserer Beurteilung in Einklang mit dem Jahresabschluss.<br />

Wien, am 27. März 2009<br />

Grant Thornton<br />

Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungs-GmbH<br />

Univ. Doz. Dr. Walter Platzer<br />

Wirtschaftsprüfer


<strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG<br />

Wienerbergstraße 11<br />

1100 Wien<br />

Tel: +43 1 93000-0<br />

E-Mail: holding@oebb.at<br />

www.oebb.at<br />

Anfragen zum Geschäftsbericht<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzernkommunikation<br />

Mag. Michael Wimmer<br />

Tel: +43 1 93000-44077<br />

Fax: +43 1 93000-44078<br />

michael.wimmer@oebb.at<br />

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Rund um die Uhr erhalten Sie Auskünfte<br />

für Bahn und Bus in unserem CallCenter.<br />

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Impressum<br />

Herausgeber:<br />

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Konzept und Beratung:<br />

Mensalia Unternehmensberatung<br />

Gestalterisches Konzept und Design:<br />

Thies Design, Büro X Wien<br />

Illustrationen: Heri Irawan<br />

Fotos: <strong>ÖBB</strong> (S. 20 Talent, S. 21 ROLA , S. 22 Baden, S. 24), <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Bau AG (S. 5 Ausbau und Modernisierung),<br />

<strong>ÖBB</strong>/ Robert Deopito (S. 5 Praterstern), <strong>ÖBB</strong>/Harald Eisenberger (S. 4 und S. 20 railjet), <strong>ÖBB</strong>/Herrgott (S. 24<br />

Promotorinnen), <strong>ÖBB</strong>/Stephan Huger (Vorstandsportraits, S. 28ff, S. 41ff und S. 56), <strong>ÖBB</strong>/Krizei (S. 3 Lehrlinge), <strong>ÖBB</strong>/<br />

Posch/KK (S. 15), <strong>ÖBB</strong>/Schweinöster (S. 5 Barrierefreie Busse), <strong>ÖBB</strong>/Steiner (S. 23), <strong>ÖBB</strong>/Florian Wieser (S. 4 UEFA<br />

EURO 20<strong>08</strong> TM ), architekten neumann+steiner, beyer.co.at (S. 19 Visualisierung), CI&M (S. 22 Schienen), FIRSTMEDIA<br />

network GmbH (S. 19 Westbahnhof Umbau), Kadawittfeldarchitektur (S. 34), Rail Cargo Austria AG (S. 3 MÁV Cargo,<br />

S. 4 Güterwagen), Rail Cargo Austria AG/MÁV Cargo (S. 16)<br />

Der vorliegende Geschäftsbericht wurde auf Papier, das ohne Bleichmittel und optische Aufheller erzeugt wurde,<br />

gedruckt. Das verwendete Papier ist ein 100%iges Recyclingpapier, ausgezeichnet mit dem österreichischen Umweltzeichen<br />

und den Umweltzeichen Blauer Engel und Weißer Schwan. Die in diesem Bericht enthaltenen Angaben wurden<br />

nach bestem Wissen erstellt und mit großer Sorgfalt auf ihre Richtigkeit überprüft. Satz- und Druckfehler vorbehalten.


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Geschäftsbericht 20<strong>08</strong><br />

<strong>ÖBB</strong>-<strong>Holding</strong> AG<br />

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Geschäftsbericht 20<strong>08</strong><br />

<strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG<br />

Wir halten die<br />

Dinge am Laufen<br />

Geschäftsbericht 20<strong>08</strong><br />

<strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb AG<br />

Wir sind die<br />

Wegbereiter<br />

Geschäftsbericht 20<strong>08</strong><br />

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