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Deutsch - Über Heraeus

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forScHUnG & entwIcklUnG<br />

Ganz neue einblicke<br />

mit hochreinem niob<br />

Europas Spitzenforscher setzen bei Teilchenbeschleunigern<br />

auf besondere Materialien<br />

XFEL und der Large Hadron Collider (LHC): Zwei Projekte,<br />

bei denen vielen europäischen Spitzenforschern die Augen<br />

aufleuchten – und Werkstoffkompetenz von <strong>Heraeus</strong><br />

genutzt wird. Im Juni 2007 wurde in Hamburg beim <strong>Deutsch</strong>en<br />

Elektronen-Synchroton DESY der Startschuss zum<br />

Bau des größten europäischen Röntgenlasers gegeben. Das<br />

XFEL-Projekt – X-ray free-electron laser, also Freie-Elektronen-Laser<br />

im Röntgenbereich – soll der europäischen<br />

Forschung bislang unbekannte Einblicke in die Welt der<br />

Moleküle und kleinster Strukturen ermöglichen. So können<br />

erstmals chemische Reaktionen in Echtzeit beobachtet<br />

und besser verstanden werden. Für den Röntgenlaser<br />

könnte auch Hightech-Material von <strong>Heraeus</strong> zum Einsatz<br />

kommen – hochreines Niob zur Herstellung von Hohlraumresonatoren,<br />

den Kernstücken des Beschleunigers.<br />

Spitzenforschung I – Niob und DESY<br />

Im XFEL werden Elektronen bis nahe Lichtgeschwindigkeit<br />

beschleunigt und danach zur Aussendung von hochinten-<br />

siven, extrem kurzen Röntgenlaserblitzen gebracht. Die<br />

Wellenlänge dieses Röntgenlichts ist so klein, dass damit<br />

selbst atomare Details erkennbar werden. Um in Teilchenbeschleunigern<br />

die Elektronen in Fahrt zu bringen, ist<br />

extrem hohe Energie notwendig. Um den Energiebedarf<br />

niedrig zu halten, setzt man supraleitende Hohlraumresonatoren<br />

aus dem Sondermetall Niob ein, die knapp<br />

oberhalb des absoluten Nullpunkts (minus 273 °C) betrieben<br />

werden. Bei dieser Temperatur fließt in den Bauteilen<br />

der Strom verlustfrei ohne elektrischen Widerstand.<br />

<strong>Heraeus</strong> bringt in Vorbereitung dieses internationalen<br />

Projekts der Spitzenforschung seine langjährige Erfahrung<br />

aus der Elektronenstrahlschmelze und der Herstellung<br />

von hochreinem Niob ein. Schon in den 1980er Jahren<br />

belieferte der Technologiekonzern CERN und DESY mit<br />

42<br />

Niobhalbzeugen für Hohlraumresonatoren. Aufgrund der<br />

langjährigen Zusammenarbeit und der Technologiekompetenz<br />

des Konzernbereichs W. C. <strong>Heraeus</strong> konnte in den<br />

vergangenen Jahren gemeinsam mit den Forschern des<br />

DESY die Qualität und das Handling des Niobs für diese<br />

Art der Anwendung stetig verbessert werden.<br />

Von der Qualität der Niobfertigung für die elementaren<br />

Hohlraumresonatoren überzeugte sich der Vorsitzende des<br />

Direktoriums des DESY-Forschungsinstituts, Prof. Albrecht<br />

Wagner, bei einem Besuch der Elektronenstrahlschmelze<br />

in Hanau. Dabei lotete er das Zusammenspiel von Forschungsinstituten<br />

und Unternehmen aus: „Kooperationen<br />

zwischen der Grundlagenforschung und Industriepartnern<br />

wie <strong>Heraeus</strong> sind bei Projekten dieser Größenordnung<br />

wichtig, um technologische Grenzen zu überschreiten und<br />

Einblicke in neue Welten gewinnen zu können.“<br />

Durch den Beschuss mit Elektronenstrahlen schmilzt Niob.<br />

technology report 2008 technology report 2008<br />

Bildquelle: DESY<br />

rUBrIk recHtS<br />

Forscher sind äußerst genaue Menschen. Sie wollen bis ins kleinste<br />

Detail vordringen, um die letzten Geheimnisse der Wissenschaft zu<br />

entschlüsseln. Ihre Hilfsmittel werden dabei immer gigantischer<br />

und leistungsfähiger. Früher reichte Forschern eine Lupe. Heute sind<br />

kilometerlange Teilchenbeschleuniger nötig, um einen Blick in die<br />

Vergangenheit zu werfen oder um chemische Reaktionen zu verstehen.<br />

Hochreines Niob (unten) ist ein Basismaterial von Hohlraumresonatoren in Teilchenbeschleunigern (oben).

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