Bufo 05.1.indd - KLJB
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Gender Mainstreaming<br />
international<br />
Die MIJARC<br />
versteht Gender<br />
Mainstreaming<br />
als ein Mittel zur<br />
Abschaffung von<br />
Ungerechtigkeiten<br />
zwischen den<br />
Geschlechtern<br />
Die Ungerechtigkeiten<br />
zwischen Männern und<br />
Frauen in Lateiname-<br />
rika, Afrika und Asien<br />
sind vielleicht um einiges<br />
augenscheinlicher als in<br />
Europa. Frauen sind kaum<br />
integriert in das politische<br />
Leben, leisten aber vie-<br />
lerorts einen Großteil der<br />
Arbeit und der Existenzsi-<br />
cherung ihrer Familien. In<br />
Afrika produzieren Frauen<br />
80 Prozent der Grundnah-<br />
rungsmittel.<br />
In der MIJARC sorgt<br />
besonders die Frage der<br />
Mitgift immer wieder für<br />
Dikussionen.<br />
Während<br />
in Indien<br />
Frauen oft<br />
nur verheiratet<br />
werden<br />
können,<br />
wenn ihre Eltern eine<br />
horrende Mitgift bezahlen<br />
können, die oft zu Verschuldung<br />
führt, müssen<br />
in Afrika die Männer die<br />
Mitgift aufbringen, um die<br />
Familien für die Erziehung<br />
der Tochter zu entlohnen.<br />
Dabei stellt sich immer<br />
wieder die Frage, was ist<br />
nun besser? Keines von<br />
beidem. Frauen wollen<br />
weder als Ware eingekauft<br />
werden noch abhängig<br />
sein von der Zahlungskraft<br />
ihrer Familien, um sich<br />
ein eigenes<br />
Leben aufbauen<br />
zu<br />
können.<br />
Im<br />
Bezug auf<br />
Gender-<br />
Mainstreaming<br />
ist<br />
für die MI-<br />
JARC dabei<br />
besonders<br />
wichtig,<br />
dass Gender Mainstreaming<br />
immer nur ein<br />
zusätzliches Mittel zur<br />
Abschaffung der Ungerechtigkeiten<br />
zwischen Geschlechtern<br />
sein kann. Unter<br />
Gender Mainstreaming<br />
verstehen wir die Bewusstwerdung<br />
von Männern<br />
und Frauen in Bezug auf<br />
ihre Gechlechterrolle und<br />
entsprechende Maßnahmen,<br />
die daraus resultieren.<br />
Darüber hinaus sind die<br />
Bemühungen Frauen zu<br />
stärken, sich zu solidarisieren<br />
und ihre Rechte zu<br />
erkämpfen, Priorität der<br />
MIJARC. Dementsprechend<br />
gilt es auch in erster Linie<br />
Räume zu schaffen, in<br />
denen Frauen sich näher<br />
„Die Stärkung von<br />
Frauen und deren<br />
Rechte hat für<br />
die MIJARC Priorität.“<br />
kommen, voneinander lernen<br />
können und gemeinsam<br />
Strategien entwickeln<br />
können.<br />
Diesbezüglich<br />
hat<br />
die MIJARC<br />
Weltversammlung,<br />
die 1996<br />
in Indien stattfand, eine<br />
Internationale Frauenkommission<br />
eingerichtet, die<br />
seitdem jährlich tagt und<br />
ihren eigenen Aktionsplan<br />
verfolgt. Sie hat zum Ziel,<br />
die politische Teilhabe<br />
von Frauen innerhalb der<br />
MIJARC und der Gesellschaft/Kirche<br />
zu stärken.<br />
Teil der Internationalen<br />
Frauenkommission sind<br />
die kontinentalen Frauenvertreterinnen,<br />
die ein<br />
Mandat von vier Jahren<br />
haben und verantwortlich<br />
sind, die<br />
Stärkung<br />
von Frauen<br />
auf kontinentaler<br />
Ebene voranzutreiben<br />
sowie<br />
Mitgliedsbewegungendiesbezüglich<br />
zu<br />
begleiten<br />
und zu unterstützen. So<br />
wurde in Asien eine Asiatische<br />
Frauenkommission geschaffen,<br />
in Lateinamerika,<br />
Asien und Afrika gibt es in<br />
jeder Migliedsbewegung<br />
eine Ansprechpartnerin<br />
für Frauenfragen, und die<br />
Frauenvertreterinnen sind<br />
integriert in die Strukturen<br />
der Bewegungen, d. h. Teil<br />
der Vorstände. Aus europäischer<br />
Perspektive scheint<br />
dies heute selbstverständlich.<br />
Dies ist jedoch leider<br />
nicht so selbstverständlich<br />
in den Ländern des Südens.<br />
Die kontinentalen Frauenvertreterinnen<br />
mussten<br />
sich mit Frauen aus ihrem<br />
Kontinent solidarisieren<br />
und teilweise kampfes-<br />
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