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Kinder sind unsere Zukunft - Leitlinien für die Arbeit in den ...

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Evangelische Kirche <strong>in</strong> Hessen und Nassau Nov. 2000<br />

Präambel<br />

<strong>Leitl<strong>in</strong>ien</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> Evangelischen <strong>K<strong>in</strong>der</strong>tagesstätten<br />

<strong>K<strong>in</strong>der</strong> <strong>s<strong>in</strong>d</strong> <strong>unsere</strong> <strong>Zukunft</strong><br />

Die Evangelische Kirche <strong>in</strong> Hessen und Nassau versteht ihre <strong>K<strong>in</strong>der</strong>tagesstättenarbeit<br />

als e<strong>in</strong>en im Evangelium von Jesus Christus begründeten Dienst an <strong>K<strong>in</strong>der</strong>n, an<br />

Familien und an der Gesellschaft. Der eigenständige Bildungsauftrag der<br />

<strong>K<strong>in</strong>der</strong>tagesstätte, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Erziehung des K<strong>in</strong>des <strong>in</strong> der Familie ergänzt und<br />

unterstützt, wird entsprechend <strong>den</strong> jeweils gelten<strong>den</strong> staatlichen Ordnungen<br />

durchgeführt.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus nimmt <strong>die</strong> Evangelische Kirche ihr Recht auf selbstständige<br />

Zielsetzung und Durchführung der Erziehungs- und Bildungsaufgaben wahr.<br />

Als Teil des diakonischen Auftrages der Kirche auf Geme<strong>in</strong>deebene trägt <strong>die</strong><br />

<strong>K<strong>in</strong>der</strong>tagesstättenarbeit zur Verbesserung der Lebensmöglichkeiten von <strong>K<strong>in</strong>der</strong>n und<br />

Familien aus allen sozialen Schichten, Religionen und Nationalitäten bei. Die<br />

eigenständige Wahrnehmung der Erziehungs- und Bildungsaufgaben zeigt sich <strong>in</strong> <strong>den</strong><br />

Zielvorstellungen und Organisationsformen der E<strong>in</strong>richtung, <strong>in</strong> der E<strong>in</strong>stellung des<br />

pädagogischen Fachpersonals und <strong>in</strong> <strong>den</strong> religionspädagogischen Angeboten. Die<br />

religiöse Erziehung der <strong>K<strong>in</strong>der</strong> berücksichtigt ihre jeweiligen Lebenssituationen. Sie<br />

ist <strong>in</strong>tegrierter Bestandteil e<strong>in</strong>er ganzheitlichen Erziehung und setzt e<strong>in</strong>e Atmosphäre<br />

des Vertrauens voraus, <strong>in</strong> der sich <strong>die</strong> <strong>K<strong>in</strong>der</strong> ihren Fähigkeiten und Interessen<br />

entsprechend entwickeln können und zu geme<strong>in</strong>samen Handeln befähigt wer<strong>den</strong>.<br />

E<strong>in</strong>e <strong>in</strong> <strong>die</strong>sem S<strong>in</strong>ne pädagogisch verantwortete <strong>Arbeit</strong> der Kirchengeme<strong>in</strong>de setzt<br />

<strong>die</strong> gedeihliche Zusammenarbeit zwischen Träger<strong>in</strong>, Leiter/ -<strong>in</strong>, Erziehern/ -<strong>in</strong>nen<br />

und Eltern voraus.<br />

<strong>Leitl<strong>in</strong>ien</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Arbeit</strong> i n <strong>den</strong> Evangelischen <strong>K<strong>in</strong>der</strong>tagesstätten<br />

§1 Zielvorstellungen<br />

(1) Die <strong>Arbeit</strong> <strong>in</strong> der Evangelischen <strong>K<strong>in</strong>der</strong>tagesstätte soll <strong>die</strong> Erfahrungen und<br />

Probleme von <strong>K<strong>in</strong>der</strong>n und Familien aufgreifen und so bearbeiten, dass konkrete<br />

Hilfen <strong>für</strong> gegenwärtige und zukünftige Situationen angeboten wer<strong>den</strong>. Dabei sollen<br />

wesentliche Elemente christlicher Überlieferung, vor allem das Verhalten und <strong>die</strong><br />

Verkündigung Jesu, als Hilfe zum Verstehen und Handeln e<strong>in</strong>gebracht wer<strong>den</strong>.<br />

1


(2) In e<strong>in</strong>er Atmosphäre der Offenheit soll <strong>den</strong> <strong>K<strong>in</strong>der</strong>n ermöglicht wer<strong>den</strong>, sich<br />

selbst anzunehmen, spontan und voller Interesse zu handeln, Fehler machen zu<br />

dürfen, Angst auszusprechen und abzubauen, selbständiger zu wer<strong>den</strong>.<br />

(3) <strong>K<strong>in</strong>der</strong> sollen befähigt wer<strong>den</strong>, sich anderen zuzuwen<strong>den</strong>, andere e<strong>in</strong>fühlend zu<br />

verstehen und zu achten, sich zu entschei<strong>den</strong>, Entscheidungen anderer zu<br />

respektieren, sich mite<strong>in</strong>ander zu vere<strong>in</strong>baren, geme<strong>in</strong>sam zu re<strong>den</strong>, zu handeln, zu<br />

spielen, Konflikte zu lösen oder zu ertragen.<br />

(4) <strong>K<strong>in</strong>der</strong> sollen ermutigt wer<strong>den</strong>, Vorerfahrungen e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen, Fragen zu stellen<br />

und religiöse Vorstellungen auszudrücken.<br />

(5) <strong>K<strong>in</strong>der</strong>n soll <strong>die</strong> befreiende Botschaft des Evangeliums unter anderem über<br />

biblische Geschichten eröffnet wer<strong>den</strong>.<br />

(6) <strong>K<strong>in</strong>der</strong>n soll ermöglicht wer<strong>den</strong>, am Leben <strong>in</strong> Kirchengeme<strong>in</strong><strong>den</strong> und<br />

Geme<strong>in</strong>wesen teilzunehmen.<br />

§ 2 Organisationsformen<br />

Aus der Präambel und <strong>den</strong> Zielvorstellungen ergeben sich folgende Konsequenzen:<br />

(1) Die <strong>K<strong>in</strong>der</strong>tagesstätte ist grundsätzlich offen <strong>für</strong> alle <strong>K<strong>in</strong>der</strong> des<br />

E<strong>in</strong>zugsbereiches, wobei <strong>die</strong> sozialen und gesundheitlichen Verhältnisse der <strong>K<strong>in</strong>der</strong><br />

besonders mitbedacht wer<strong>den</strong>. Das bedeutet une<strong>in</strong>geschränkte Aufnahme von<br />

<strong>K<strong>in</strong>der</strong>n verschie<strong>den</strong>er Konfessionen, Sprachen, Kulturen, Religionen und<br />

Weltanschauungen. Integration von <strong>K<strong>in</strong>der</strong>n mit chronischen Erkrankungen, <strong>K<strong>in</strong>der</strong>n<br />

<strong>die</strong> von Beh<strong>in</strong>derung bedroht <strong>s<strong>in</strong>d</strong>, soll im E<strong>in</strong>vernehmen mit der jeweiligen<br />

Kommune nach Erfüllung der allgeme<strong>in</strong>en Fördervoraussetzungen durchgeführt<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

(2) Die Konzeption der <strong>K<strong>in</strong>der</strong>tagesstätte wird bei der Aufnahme dargestellt und <strong>in</strong><br />

der begleiten<strong>den</strong> Familienarbeit diskutiert. Hier hat <strong>in</strong>sbesondere der<br />

<strong>K<strong>in</strong>der</strong>tagesstättenausschuss e<strong>in</strong>e Aufgabe.<br />

(3) Aufnahmebed<strong>in</strong>gungen, Öffnungszeiten und Tagese<strong>in</strong>teilung, Räumlichkeiten,<br />

Verköstigungen, Gruppenstrukturen sollen sich nicht an starren Regeln, sondern -<br />

soweit irgend möglich - an <strong>den</strong> Bedürfnissen der <strong>K<strong>in</strong>der</strong> und Familien orientieren.<br />

(4) Die <strong>K<strong>in</strong>der</strong>tagesstätte versteht sich als Begegnungsstätte und Treffpunkt <strong>für</strong><br />

Familien und richtet ihre Angebote entsprechend aus.<br />

(5) E<strong>in</strong> vielfältiges Materialangebot und e<strong>in</strong>e möglichst flexible Gestaltung der<br />

<strong>K<strong>in</strong>der</strong>tagesstättenräume unterstützen <strong>die</strong> eigenständige Entwicklung der <strong>K<strong>in</strong>der</strong>.<br />

(6) Die Evangelischen <strong>K<strong>in</strong>der</strong>tagesstätten <strong>s<strong>in</strong>d</strong> verpflichtet, ihre pädagogischen<br />

Qualitätsstandards regelmäßig zu überprüfen und weiterzuentwickeln.<br />

Das pädagogische Fachpersonal<br />

(1) Die persönliche E<strong>in</strong>stellung der Mitarbeiter/-<strong>in</strong>nen ist <strong>für</strong> <strong>die</strong> Erziehung <strong>in</strong> der<br />

<strong>K<strong>in</strong>der</strong>tagesstätte von großer Bedeutung. Ihre Gesprächs- und Lernbereitschaft, ihre<br />

Fähigkeit, Fragen zuzulassen und Konflikte zu bearbeiten, wirken sich auf <strong>die</strong> <strong>K<strong>in</strong>der</strong><br />

aus. Es wird vorausgesetzt, dass sie <strong>die</strong> Zielsetzungen der Präambel bejahen.<br />

2


(2) Die Verwirklichung der Ziele geschieht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Wechselbeziehung von Geben<br />

und Annehmen zwischen Erziehern/ -<strong>in</strong>nen und <strong>K<strong>in</strong>der</strong>n. Die pädagogischen<br />

Mitarbeiter/-<strong>in</strong>nen gehen davon aus, dass Erfahrungen im Zusammenleben stärker<br />

prägen als Worte.<br />

Liebe, Partnerschaft, e<strong>in</strong>ander annehmen, vone<strong>in</strong>ander und mite<strong>in</strong>ander lernen,<br />

versagen und wieder neu anfangen können, <strong>s<strong>in</strong>d</strong> grundlegend <strong>für</strong> jede pädagogische<br />

Beziehung. Darüber h<strong>in</strong>aus wird <strong>die</strong> Vermittlung christlicher Inhalte weith<strong>in</strong> durch<br />

sie erst glaubwürdig.<br />

(3) Das pädagogische Personal soll <strong>für</strong> <strong>die</strong> Erfüllung se<strong>in</strong>er Bildungs- und<br />

Erziehungsaufgaben angemessen qualifiziert se<strong>in</strong>, das heißt z.B. <strong>in</strong> der Lage se<strong>in</strong>,<br />

e<strong>in</strong>e anregende Umgebung <strong>für</strong> <strong>K<strong>in</strong>der</strong> zu schaffen, <strong>K<strong>in</strong>der</strong>fragen altersangemessen<br />

aufgreifen zu können und sich mit <strong>K<strong>in</strong>der</strong>n geme<strong>in</strong>sam auf <strong>die</strong> Suche nach Antworten<br />

und Lösungen zu machen, ganzheitliches Lernen <strong>in</strong> lebensnahen Situationen zu<br />

ermöglichen.<br />

Die <strong>Arbeit</strong> <strong>in</strong> der Evangelischen <strong>K<strong>in</strong>der</strong>tagesstätte verlangt darüber h<strong>in</strong>aus <strong>die</strong><br />

Bereitschaft zur Öffnung <strong>in</strong> <strong>die</strong> Kirchengeme<strong>in</strong>de und <strong>in</strong> das Geme<strong>in</strong>wesen.<br />

(4) Die pädagogischen Mitarbeiter/ -<strong>in</strong>nen erkennen <strong>die</strong> Selbstverständlichkeit<br />

<strong>in</strong>nerbetrieblicher Qualitätsentwicklung und -sicherung an und <strong>s<strong>in</strong>d</strong> bereit, <strong>die</strong><br />

Verpflichtung wie <strong>die</strong> Berechtigung zu Fortbildung und Weiterqualifizierung im<br />

Rahmen der gelten<strong>den</strong> Regelungen wahrzunehmen.<br />

(5) Konzeptions- und Organisationsfragen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> <strong>Arbeit</strong> mit <strong>K<strong>in</strong>der</strong>n und Eltern<br />

betreffen, <strong>s<strong>in</strong>d</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em offenen und ständigen Gespräch zwischen Vertretern/-<strong>in</strong>nen<br />

der Träger<strong>in</strong>, der Eltern und <strong>den</strong> Mitarbeitern/ -<strong>in</strong>nen zu klären. Hierbei sollte es auch<br />

um <strong>die</strong> Entwicklung e<strong>in</strong>es pädagogischen Konzeptes gehen. E<strong>in</strong> wechselseitiger,<br />

ständiger Informationsfluss ist hierzu erforderlich (vgl. § 6 Abs. 2). Auf <strong>die</strong><br />

Verwaltungsverordnung über <strong>die</strong> Bildung von <strong>K<strong>in</strong>der</strong>gartenausschüssen wird<br />

h<strong>in</strong>gewiesen.<br />

(6) Die pädagogischen Mitarbeiter/ -<strong>in</strong>nen sollen <strong>in</strong> der Lage se<strong>in</strong>, zu religiösen<br />

Fragen verschie<strong>den</strong>e Me<strong>in</strong>ungen und ihre eigene E<strong>in</strong>stellung sach- und k<strong>in</strong>dgemäß<br />

darzustellen.<br />

(7) Es ist wünschenswert, dass <strong>die</strong> pädagogischen Mitarbeiter/ <strong>in</strong>nen der<br />

<strong>K<strong>in</strong>der</strong>tagesstätte im Rahmen ihres Dienstes ihr fachliches Wissen auch <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Entwicklung anderer Angebote der Kirchengeme<strong>in</strong>de <strong>für</strong> <strong>K<strong>in</strong>der</strong> und Eltern<br />

e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen.<br />

Begegnungen mit anderen <strong>Arbeit</strong>sbereichen, Gruppen und Mitarbeitern/ -<strong>in</strong>nen der<br />

Kirchengeme<strong>in</strong>de können <strong>für</strong> beide Seiten s<strong>in</strong>nvolle Erfahrungen vermitteln und das<br />

gegenseitige Verständnis vertiefen. Ehrenamtliche, kont<strong>in</strong>uierliche Mitarbeit <strong>in</strong> der<br />

Geme<strong>in</strong>de ist nicht Bestandteil des Dienstverhältnisses.<br />

§4 Religionspädagogische Angebote<br />

(1) Im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er ganzheitlichen Erziehung von <strong>K<strong>in</strong>der</strong>n ist <strong>die</strong> <strong>K<strong>in</strong>der</strong>tagesstätte<br />

bestrebt, ihre pädagogische Aufgabe <strong>in</strong> verschie<strong>den</strong>en <strong>Arbeit</strong>sformen wahrzunehmen.<br />

(2) Situationsbezogene religionspädagogische Angebote nehmen <strong>die</strong> unterschied-<br />

3


lichen Vorerfahrungen auf, <strong>die</strong> <strong>die</strong> <strong>K<strong>in</strong>der</strong> im religiösen Bereich mitbr<strong>in</strong>gen,<br />

erweitern und vertiefen <strong>die</strong>se.<br />

(3) Im täglichen Mite<strong>in</strong>ander wer<strong>den</strong> Ehrfurcht vor dem Leben, Nächstenliebe und<br />

Toleranz, Achtung sowie Frie<strong>den</strong>s- und Konfliktfähigkeit gefördert.<br />

(4) Im e<strong>in</strong>zelnen bedeutet <strong>die</strong>s, dass <strong>die</strong> Erzieher/ -<strong>in</strong>nen z. B.<br />

- s<strong>in</strong>nstiftende Rituale gestalten und erlebbar machen<br />

- Gesprächsanlässe schaffen, <strong>die</strong> <strong>den</strong> <strong>K<strong>in</strong>der</strong>n helfen, ihre Erlebnisse zu verarbeiten<br />

und ihre Me<strong>in</strong>ungen auszutauschen.<br />

- Spiele, Me<strong>die</strong>n und Aktionsformen anbieten, <strong>in</strong> <strong>den</strong>en <strong>K<strong>in</strong>der</strong> Gehörtes oder<br />

Erlebtes umsetzen können<br />

- Musik, Rhythmus und Bewegung als religiöse Ausdruckformen gestalten helfen<br />

- geme<strong>in</strong>sames S<strong>in</strong>gen und Gestalten<br />

- Raum schaffen <strong>für</strong> Staunen, <strong>für</strong> Nach-Innen-Lauschen und Stille, <strong>für</strong> Feiern, <strong>für</strong><br />

Bes<strong>in</strong>nung und <strong>für</strong> Dankbarkeit<br />

- über das Feiern von Festen Information über Kirche und Christentum, aber auch<br />

über andere Kulturen und Religionen vermitteln<br />

- biblische Schlüssel-Geschichten erzählen, bei <strong>den</strong>en <strong>K<strong>in</strong>der</strong> e<strong>in</strong>en<br />

Bezug zu ihrem Leben herstellen können<br />

- Gebete sprechen, <strong>in</strong> <strong>den</strong>en <strong>die</strong> <strong>K<strong>in</strong>der</strong> lernen, ihre eigenen Erfahrungen<br />

auszusprechen, oder durch <strong>die</strong> sie <strong>in</strong> formulierte Glaubenserfahrungen anderer<br />

e<strong>in</strong>bezogen wer<strong>den</strong><br />

- Aktivitäten mit anderen und <strong>für</strong> andere gestalten, z. B. Familiengottes<strong>die</strong>nste,<br />

"Offene Tage" <strong>in</strong> der <strong>K<strong>in</strong>der</strong>tagesstätte, bei <strong>den</strong>en Geme<strong>in</strong>de und <strong>K<strong>in</strong>der</strong>tagesstätte<br />

ihre wechselseitige Verbun<strong>den</strong>heit zum Ausdruck br<strong>in</strong>gen<br />

§5 Zusammenarbeit mit Eltern und Familien<br />

(1) Zur Erfüllung der Aufgaben und Ziele, zur Ermittlung der Bedürfnisse von<br />

Familien und <strong>K<strong>in</strong>der</strong>n, zur Erstellung entsprechender pädagogischer Konzeptionen<br />

und zur Verdeutlichung der Konzeption der <strong>K<strong>in</strong>der</strong>tagesstätten ist e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensive<br />

Zusammenarbeit mit Eltern unerlässlich.<br />

Dies geschieht <strong>in</strong> partnerschaftlicher Weise z. B. durch Gespräche und Besuche, aber<br />

auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er <strong>K<strong>in</strong>der</strong>tagesstättenzeitung, <strong>in</strong> Elternbriefen, Elternaben<strong>den</strong> und<br />

Sem<strong>in</strong>aren, durch geme<strong>in</strong>sames Feiern und "Tage der Offenen Tür".<br />

Besonders wichtig ist <strong>die</strong> Mitwirkung von Eltern im <strong>K<strong>in</strong>der</strong>tagesstättenausschuss<br />

bzw. Elternausschuss, <strong>in</strong> dem auch <strong>die</strong> Veränderungen im Bedarf und notwendige<br />

Weiterentwicklung beraten wer<strong>den</strong>. Näheres regelt <strong>die</strong> <strong>K<strong>in</strong>der</strong>tagesstättenausschuss-<br />

Verordnung der Evangelischen Kirche <strong>in</strong> Hessen und Nassau.<br />

(2) Es ersche<strong>in</strong>t s<strong>in</strong>nvoll, dass <strong>in</strong> <strong>die</strong>sen Bereich nach Möglichkeit auch andere<br />

Gesprächspartner (kirchliche oder öffentliche Familienbildungsstätten,<br />

Erziehungsberatungsstellen, beauftragte und spezialisierte Pfarrer<strong>in</strong>nen usw. )<br />

e<strong>in</strong>bezogen wer<strong>den</strong><br />

4


§6 Die Kirchengeme<strong>in</strong>de<br />

(1) Die Kirchengeme<strong>in</strong>de nimmt ihre <strong>K<strong>in</strong>der</strong>tagesstätte als eigenständigen Bereich<br />

ihrer Geme<strong>in</strong>dearbeit und ihres Bildungsauftrages wahr.<br />

(2) Sie ist als Träger<strong>in</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gestaltung der <strong>K<strong>in</strong>der</strong>tagesstättenarbeit im S<strong>in</strong>ne <strong>die</strong>ser<br />

<strong>Leitl<strong>in</strong>ien</strong> verantwortlich. Sie stellt <strong>die</strong> notwendigen Bed<strong>in</strong>gungen her, um <strong>die</strong><br />

<strong>K<strong>in</strong>der</strong>tagesstättenarbeit zu ermöglichen. Sie sorgt u. a. da<strong>für</strong>,<br />

- dass <strong>die</strong> (religions- )pädagogische Qualität der E<strong>in</strong>richtung entwickelt bzw. gehalten<br />

wird,<br />

- dass <strong>die</strong> räumlichen Gegebenheiten <strong>den</strong> Anforderungen entsprechen,<br />

- dass genügend Materialien (Fachliteratur, Me<strong>die</strong>n, Spielgeräte) bereitgestellt<br />

wer<strong>den</strong>,<br />

- dass <strong>die</strong> Teilnahme an Fortbildungsveranstaltungen, <strong>Arbeit</strong>sgruppen, Supervision,<br />

Fachberatung u. ä. ermöglicht wird.<br />

(3) Über <strong>die</strong> pädagogische Konzeption der <strong>K<strong>in</strong>der</strong>tagesstätte ist durch wechselseitige<br />

Information und durch Gespräche mit <strong>den</strong> Erzieher<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>e Verständigung<br />

anzustreben (Vgl. § 3 Abs. 3).<br />

(4) Zu Beratungen und vor Entscheidungen über das geme<strong>in</strong>dliche <strong>Arbeit</strong>sfeld<br />

<strong>K<strong>in</strong>der</strong>tagesstätte im Kirchenvorstand wird <strong>die</strong> Leitung der <strong>K<strong>in</strong>der</strong>tagesstätten gemäß<br />

§ 37 Absatz 2 und 3 KGO zugezogen.<br />

(5) Die Kirchengeme<strong>in</strong>de vermittelt oder bietet <strong>den</strong> MitarbeiterInnen<br />

religionspädagogische und persönliche Beratung und Begleitung an, lokal durch e<strong>in</strong><br />

theologisches Gegenüber zur pädagogischen Kompetenz der ErzieherInnen,<br />

überörtlich durch <strong>die</strong> entsprechen<strong>den</strong> Beratungs- und Stützungssysteme wie<br />

Fachberatung und Fortbildung, <strong>die</strong> auch spezielle Qualifizierungsmaßnahmen <strong>für</strong><br />

Leitungsaufgaben, <strong>in</strong>tegratives <strong>Arbeit</strong>en, <strong>Arbeit</strong>en mit Erwachsenen bereitstellen.<br />

(6) Die Kirchengeme<strong>in</strong>de benennt ehrenamtlich oder hauptamtlich mit der<br />

Trägerverantwortung betraute Personen und setzt sie durch entsprechende<br />

Information, Schulung und Übertragung von Kompetenz <strong>in</strong> <strong>die</strong> Lage, ihrer Aufgabe<br />

angemessen gerecht zu wer<strong>den</strong>. Dazu be<strong>die</strong>nt sie sich der Hilfe regionaler oder<br />

landeskirchlicher E<strong>in</strong>richtungen.<br />

<strong>K<strong>in</strong>der</strong> <strong>s<strong>in</strong>d</strong> <strong>unsere</strong> <strong>Zukunft</strong>. <strong>Leitl<strong>in</strong>ien</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> Evangelischen<br />

<strong>K<strong>in</strong>der</strong>tagesstätten. Herausgegeben im Auftrag der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche<br />

<strong>in</strong> Hessen und Nassau. Darmstadt Nov. 2000<br />

Kontakt:<br />

Fachbereich <strong>K<strong>in</strong>der</strong>tagesstätten im Zentrum Bildung<br />

Marlies Amend, Leitung<br />

Erbacher Str. 17, 64287 Darmstadt<br />

Tel. 06151 / 6690-210 Fax: 06151 / 6690-212<br />

e-mail: <strong>in</strong>fo.kita.zb@ekhn-net.de<br />

homepage: www.zentrumbildung-ekhn.de/kita<br />

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