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Modul "Zusammenarbeit mit Eltern in der Kindertagespflege"

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Fragen zur Selbstreflexion: <strong>Eltern</strong> <strong>mit</strong> Migrationsh<strong>in</strong>tergrund<br />

Gehe ich <strong>mit</strong> <strong>Eltern</strong> <strong>mit</strong> Migrationsh<strong>in</strong>tergrund an<strong>der</strong>s als <strong>mit</strong> deutschen <strong>Eltern</strong> um?<br />

Wie ist me<strong>in</strong> Handeln begründet?<br />

Was s<strong>in</strong>d me<strong>in</strong>e kulturellen Prägungen? In welchen Situationen <strong>mit</strong> Menschen an-<br />

<strong>der</strong>er Kulturen wird mir dies beson<strong>der</strong>s bewusst? Was ist mir wichtig?<br />

Wenn ich im Urlaub fremde Län<strong>der</strong> und Kulturen bereise o<strong>der</strong> durch Musik und Li-<br />

teratur an<strong>der</strong>en Kulturen begegne, was rührt mich dann beson<strong>der</strong>s an? Inwieweit<br />

haben solche Reisen me<strong>in</strong>en Alltag bee<strong>in</strong>flusst, <strong>in</strong>wieweit hat me<strong>in</strong>e kulturelle Tö-<br />

nung neue Farbnuancen h<strong>in</strong>zugewonnen?<br />

Kann ich mich <strong>in</strong> die Lebenslage und <strong>in</strong> den Erfahrungsh<strong>in</strong>tergrund <strong>der</strong> Familien hi-<br />

ne<strong>in</strong>versetzen? Was macht es mir leicht, was schwer? Diese Frage stellt sich im<br />

Übrigen genauso <strong>mit</strong> Blick auf deutsche Familien, die e<strong>in</strong>er an<strong>der</strong>en sozialen<br />

Schicht entstammen als ich, denn auch dort f<strong>in</strong>den sich an<strong>der</strong>e Kulturen.<br />

Kann ich an<strong>der</strong>e Werte und Normen (z.B. <strong>in</strong> Fragen <strong>der</strong> Geschlechterrollen) akzep-<br />

tieren? Was s<strong>in</strong>d die Grenzen me<strong>in</strong>er Toleranz? Wie gehe ich da<strong>mit</strong> um?<br />

Ist das Beherrschen vieler Sprachen <strong>in</strong> me<strong>in</strong>en Augen e<strong>in</strong> Gew<strong>in</strong>n und e<strong>in</strong>e Berei-<br />

cherung für diesen Menschen, für unsere Gesellschaft? Wenn ja, wor<strong>in</strong> liegt dieser<br />

Gew<strong>in</strong>n?<br />

Gibt es Sprachen, die ich als wertvoller ansehe? Wenn ja, wie erkläre ich mir das?<br />

Welche Konsequenzen ziehe ich für mich?<br />

Gesprächsbereitschaft ist e<strong>in</strong> erster und grundlegen<strong>der</strong> Schritt zum besseren Ver-<br />

ständnis. Die an<strong>der</strong>sartige Prägung me<strong>in</strong>es Gegenübers als reizvoll und wertvoll<br />

anzusehen, hilft zu e<strong>in</strong>er unverkrampften und kommunikationsfreudigeren Haltung.<br />

Welche mir im Alltag <strong>mit</strong> <strong>Eltern</strong> frem<strong>der</strong> Kulturen unverständlichen Reaktionen<br />

möchte ich gerne e<strong>in</strong>mal ansprechen, um Neues h<strong>in</strong>zuzulernen o<strong>der</strong> me<strong>in</strong> Gege-<br />

nüber besser zu verstehen?<br />

Der Austausch <strong>mit</strong> <strong>Eltern</strong> an<strong>der</strong>er Kulturen steht nicht für sich selbst. Denn die ge-<br />

wonnenen Informationen s<strong>in</strong>d vielfach e<strong>in</strong> Geschenk, e<strong>in</strong> vertrauensvolles Sich-<br />

Mitteilen. Hilfreich ist daher die Regel: ,,Stelle nie e<strong>in</strong>e Frage, wenn du nicht erklä-<br />

ren kannst, was die Antwort dir nutzt." Entsprechend gilt es <strong>mit</strong> dem Gegenüber zu<br />

klären: „Was werde ich <strong>mit</strong> den erhaltenen Informationen tun?“, „Wie wirkt das Er-<br />

zählte auf mich und was bewegt es <strong>in</strong> mir?“, „Wie kann ich die Erkenntnisse aus<br />

den Informationen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Zusammenarbeit</strong> <strong>mit</strong> dem K<strong>in</strong>d, <strong>mit</strong> den Kollegen und Kol-<br />

leg<strong>in</strong>nen wirksam werden lassen?“<br />

Quelle: Bernitzke/Schlegel 2004, S. 109-111<br />

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