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Modul "Zusammenarbeit mit Eltern in der Kindertagespflege"

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5. Sem<strong>in</strong>arblock<br />

Die <strong>Eltern</strong>handbücher werden an diesem Tag an e<strong>in</strong>em beson<strong>der</strong>en Platz im Sem<strong>in</strong>arraum<br />

o<strong>der</strong> im Flur etc. als Ausstellung präsentiert und können <strong>in</strong> den Pausen angeschaut<br />

werden.<br />

Input: Wenn die <strong>Zusammenarbeit</strong> <strong>mit</strong> <strong>Eltern</strong> schwierig ist –<br />

Ursachen und Lösungsansätze<br />

1. Drei Schritte zur Problemlösung<br />

Angesicht <strong>der</strong> Heterogenität von <strong>Eltern</strong> und ihren Wünschen, Bedürfnissen, Haltungen und E<strong>in</strong>stellungen<br />

s<strong>in</strong>d die Tagespflegepersonen gefor<strong>der</strong>t, sich ihre Beziehung zu den <strong>Eltern</strong> und die Art <strong>der</strong><br />

<strong>Zusammenarbeit</strong> <strong>mit</strong> ihnen immer wie<strong>der</strong> bewusst zu machen, das eigene Verhalten zu reflektieren<br />

und sich gegebenenfalls neu zu positionieren. Denn e<strong>in</strong>e gel<strong>in</strong>gende Kommunikation und e<strong>in</strong>e positive<br />

Kooperation zwischen Tagespflegeperson und <strong>Eltern</strong> s<strong>in</strong>d die Voraussetzung dafür, dass das<br />

K<strong>in</strong>d se<strong>in</strong>e vielfältigen Entwicklungsaufgaben <strong>in</strong> den beiden Lebenswelten Tagespflegestelle und<br />

Familie gut meistern kann. Doch s<strong>in</strong>d Schwierigkeiten, Beschwerden o<strong>der</strong> Konflikte nichts Ungewöhnliches<br />

und kommen im Zusammense<strong>in</strong> von Menschen und <strong>in</strong> Arbeitsbeziehungen vor, so<br />

auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Zusammenarbeit</strong> zwischen Tagespflegeperson und <strong>Eltern</strong>.<br />

Die Gründe dafür s<strong>in</strong>d so vielfältig, wie die Beteiligten verschieden s<strong>in</strong>d. Da<strong>mit</strong> sich die Konflikte<br />

o<strong>der</strong> Schwierigkeiten nicht zu e<strong>in</strong>er negativen Spirale entwickeln, müssen die Probleme aktiv bearbeitet<br />

werden. Die Tagespflegeperson muss diesen Prozess aus ihrer Rolle und ihrem professionellen<br />

Verständnis heraus <strong>in</strong>itiieren und gestalten..<br />

In <strong>der</strong> Praxis hat sich für den Umgang <strong>mit</strong> Problemen e<strong>in</strong> Dreier-Schritt bewährt. In e<strong>in</strong>em ersten<br />

Schritt geht es darum, das – manchmal sehr diffuse und emotional aufgeladene – Problem zu identifizieren<br />

und zu def<strong>in</strong>ieren. Dabei ist es wichtig, den <strong>Eltern</strong> gegenüber zu deutlich zu machen, dass<br />

man sie nicht kritisieren möchte, son<strong>der</strong>n sie wissen lassen will, was man selbst als Problem erlebt<br />

und warum.<br />

Die Def<strong>in</strong>ition e<strong>in</strong>es Problems kann beispielsweise se<strong>in</strong>: „Die vere<strong>in</strong>barten morgendlichen Br<strong>in</strong>gzeiten<br />

des K<strong>in</strong>des werden nicht e<strong>in</strong>gehalten.“ Um dieses Problem lösen zu können, ist zunächst wichtig,<br />

dass diese Beschreibung von Tagespflegeperson und <strong>Eltern</strong> gleichermaßen akzeptiert wird. E<strong>in</strong>e<br />

geme<strong>in</strong>same Verständigung über den Sachverhalt, ist die Voraussetzung für die nächsten<br />

Schritte im Prozess <strong>der</strong> Erarbeitung e<strong>in</strong>er Lösung. Dabei gilt es für die Tagespflegeperson zu verdeutlichen,<br />

dass sich die elterlichen Verspätungen am Morgen zum Problem entwickelt haben, da<br />

sie die pädagogische Arbeit, die Rituale <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tagespflegestelle und den Tagesablauf bee<strong>in</strong>trächtigen.<br />

Den <strong>Eltern</strong> wie<strong>der</strong>um war dieses vielleicht gar nicht klar, da ihnen diese Aspekte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tagespflegestelle<br />

nicht bewusst waren.<br />

Im zweiten Schritt wird geklärt, wo die Ursachen des Problems<br />

liegen. Schafft es die Mutter nicht pünktlich zu kommen,<br />

weil das K<strong>in</strong>d morgens mehr Zeit braucht, o<strong>der</strong><br />

nimmt es <strong>der</strong> Vater <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Uhrzeit nicht so genau, nach<br />

dem Motto: „K<strong>in</strong><strong>der</strong>tagespflege ist doch was Individuelles,<br />

die K<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuung e<strong>in</strong>e Dienstleistung, und <strong>der</strong> Kunde<br />

ist König“.<br />

S<strong>in</strong>d die Ursachen gefunden, geht es im dritten Schritt<br />

darum, e<strong>in</strong>e Lösung zu f<strong>in</strong>den. Dabei sollte sich die Tagespflegeperson<br />

<strong>mit</strong> eigenen Vorschlägen zurückhalten.<br />

Sie kennt die organisatorischen Abläufe und Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> Familie nicht im Detail und e<strong>in</strong> eigener vorgefertigter<br />

Plan ist kontraproduktiv für e<strong>in</strong>e Lösung und Vere<strong>in</strong>barung,<br />

auf die sich alle Beteiligten verständigen kön-<br />

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