Modul "Zusammenarbeit mit Eltern in der Kindertagespflege"

Ein sehr begrüßenswerter Effekt könnte sein, dass sich am Ende der Fortbildung einige
Teilnehmer/innen zu einer Austauschgruppe zusammenfinden oder bei ihrem
zuständigen Jugendamt eine Austausch- oder Supervisionsgruppe einfordern.
4. Stärkung der eigenen Kompetenzen – was brauche ich für die Zusammenarbeit mit
Eltern?
Bereits an mehreren Stellen wurde deutlich, dass die Zusammenarbeit mit Eltern, aber auch jede
andere Form der Kooperation, an die Dialogbereitschaft und die Kommunikationsfähigkeit der Tagespflegeperson
geknüpft ist. Selbstreflexive Kompetenzen heißt in diesem Zusammenhang auch
zu erkennen, welche Gesprächsführungskompetenzen weiterentwickelt werden sollten, um adäquat
mit den unterschiedlichen Eltern Gespräche führen zu können. Tagespflegepersonen brauchen
ein Repertoire an Techniken und Methoden, die die individuelle Kommunikation verbessert
und vereinfacht. Dazu gehören allgemeine sprachliche Kompetenzen, Grundlagen der Gesprächsführung
und das Wissen, wie schwierige Gespräche zu gestalten sind.
Zeit: 120 Minuten
Tipp: Wenn der Bildungsträger, bei dem diese Fortbildung „Zusammenarbeit mit Eltern“
angeboten und durchgeführt wird, Fortbildungen zur Gesprächsführung in seinem
Programm hat, kann dazu informiert werden.
Übung: Muster legen
Diese Übung ist ein kreatives Nachbereitungsspiel zu der vorherigen intensiven Auseinandersetzung
und Arbeit zum Thema. Für diese Übung sitzen die Teilnehmer/innen an Tischen. Am besten
ist es, wenn die Tische dafür zu einem großen rechteckigen Tisch zusammengeschoben werden.
In der Mitte des Tisches stehen Schüsseln oder Teller, in denen sich unterschiedliche Trockenhülsenfrüchte
befinden, z.B. braune und weiße Bohnen, Erbsen, Linsen. Man kann auch verschiedene
Nudeln anstelle der Hülsenfrüchte nehmen. Wenn es keine großen Ritzen zwischen den Tischen
gibt, kann auf Schüsseln verzichtet werden, und man kann die Hülsenfrüchte in der Mitte des Tisches
verteilen. Jede/r Teilnehmer/in hat nun 5 Minuten Zeit, mit den Hülsenfrüchten ein Muster
oder Bild zu legen. Danach rückt jede/r einen Stuhl weiter und verändert das Muster, das vor
ihm/ihr liegt jetzt so, dass es ihm/ihr gefällt. Dafür gibt es maximal 2 Minuten Zeit; danach wird wieder
ein Platz weitergerückt, auch wenn einige Teilnehmer/innen gerne noch mehr Zeit hätten. Das
ganze wiederholt sich noch einige Male. Dann setzt sich jede/r Teilnehmer/in wieder auf seinen/ihren
Platz zurück und betrachtet sein/ihr Muster. Mögliche Fragen dazu sind: „Gefällt mir mein
Muster noch, ist es jetzt schöner oder eher zerstört?“, „Finde ich es in Ordnung, dass jemand mein
Muster geändert hat?“ usw.
Ziel: Das Ziel dieser Übung ist es, zu erkennen dass das eigene „Muster“, auch i.S.v. mein Muster
der Zusammenarbeit, so wie ich es mir vorgestellt habe, immer wieder Änderungen unterworfen ist,
weil mehrere Akteure einwirken und mitarbeiten.
Arbeitsform: Gesamtgruppe
Material: Tische, reichlich Trockenhülsenfrüchte oder Nudeln
Zeit: 30 Minuten
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