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Modul "Zusammenarbeit mit Eltern in der Kindertagespflege"

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trag und die Grenzen <strong>der</strong> Tätigkeit zu kennen sowie Aufgaben und Zuständigkeiten zu verteilen.<br />

E<strong>in</strong> berufliches Selbstkonzept und die eigene Wahrnehmung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tätigkeit s<strong>in</strong>d konstitutiv für e<strong>in</strong>e<br />

professionelle <strong>Zusammenarbeit</strong> <strong>mit</strong> <strong>Eltern</strong>. „Mit <strong>der</strong> Hilfe e<strong>in</strong>er reflektierten Berufsidentität werden<br />

(<strong>der</strong> Tagespflegeperson) ihre berufliche Zuständigkeit, Fähigkeiten und Grenzen klar. So<strong>mit</strong><br />

kann sie <strong>Eltern</strong> <strong>mit</strong> klaren E<strong>in</strong>stellungen und Zielvorstellungen gegenübertreten. Sie ist dann besser<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage, souverän auf die For<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> <strong>Eltern</strong> e<strong>in</strong>zugehen und die eigene Position <strong>mit</strong><br />

Überzeugungskraft zu vertreten“ (Anmerkung: <strong>der</strong>/die Erzieher/<strong>in</strong> wurde durch Tagespflegeperson<br />

ersetzt. Bernitzke/Schlegel 2004, S. 232).<br />

Das berufliche Selbstkonzept <strong>in</strong>tegriert Antworten auf Fragen wie:<br />

„Wer b<strong>in</strong> ich als Tagespflegeperson?“<br />

„Was möchte ich <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Beruf erreichen?“<br />

„Warum habe ich diesen Beruf gewählt?“<br />

„Wie schätzen An<strong>der</strong>e (z. B. <strong>Eltern</strong>) die Bedeutung me<strong>in</strong>es Berufs e<strong>in</strong>?“<br />

„Warum schätzen sie me<strong>in</strong>en Beruf so e<strong>in</strong>?“<br />

„An welchen Grundsätzen orientiere ich mich, wenn ich professionell handele?“<br />

„Wie kann ich die Wirkung me<strong>in</strong>es Tuns ermessen?“<br />

„Welche Bedeutung und welche Auswirkungen hat me<strong>in</strong> Handeln für die <strong>Eltern</strong> (und K<strong>in</strong><strong>der</strong>)?“<br />

(vgl. Nieke 2002, S. 21)<br />

Die Fragen werden ebenfalls geme<strong>in</strong>sam im Plenum ausgetauscht und diskutiert. Je<br />

nach Interessenlage <strong>der</strong> Gruppe kann dieses aber auch <strong>in</strong> Kle<strong>in</strong>gruppen geschehen<br />

o<strong>der</strong> als E<strong>in</strong>zelarbeit. Die Fragen s<strong>in</strong>d als Handout bzw. Arbeitsblatt im Anhang zu<br />

f<strong>in</strong>den.<br />

3. Der Austausch als Reflexionsrahmen<br />

Als e<strong>in</strong>e weitere Möglichkeit <strong>der</strong> Selbstreflexion und <strong>der</strong> Ausbildung selbstreflexiver Kompetenzen<br />

s<strong>in</strong>d die verschiedenen Formen des fachlichen Austausches zu nennen. Ob nun <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>er Kolleg<strong>in</strong><br />

im Zweiergespräch o<strong>der</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er (festen) angeleiteten Gruppe von Tagespflegepersonen kann die<br />

<strong>Zusammenarbeit</strong> <strong>mit</strong> <strong>Eltern</strong> – neben den vielen an<strong>der</strong>en Themen und Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>tagespflege<br />

- besser verstanden werden, und mögliche Irritationen o<strong>der</strong> Schwierigkeiten können erfasst<br />

und besprochen werden. E<strong>in</strong> Ziel ist dabei immer, die eigene Wahrnehmung zu schärfen. Die<br />

Voraussetzung für den Austausch als e<strong>in</strong> persönlicher Reflexionsraum ist die Gewährung von Vertrauen,<br />

Offenheit, Respekt und die Verb<strong>in</strong>dlichkeit <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Tagespflegepersonen. Der fachliche<br />

Austausch unterstützt und ermöglicht, an<strong>der</strong>e Perspektiven e<strong>in</strong>zunehmen und dadurch die eigenen<br />

Sichtweisen und Handlungsmöglichkeiten zu erweitern. So kann z.B. das Nähe-Distanz-Verhältnis<br />

zu den <strong>Eltern</strong> neu reguliert und gestaltet werden. Der fachliche Austausch o<strong>der</strong> aber die Supervision<br />

ist e<strong>in</strong>e Notwendigkeit für professionelles Handeln und e<strong>in</strong>e grundsätzliche Voraussetzung zur<br />

Entwicklung selbstreflexiver Kompetenzen.<br />

Die wechselnden Rollen von Berater/<strong>in</strong>, Beobachter/<strong>in</strong> und Beratene/r <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er Austauschgruppe<br />

zeigen unterschiedliche Wahrnehmungen und Haltungen auf, tra<strong>in</strong>ieren die Bereitschaft<br />

zum <strong>in</strong>tensiven Zuhören und üben die Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge o<strong>der</strong> Arbeitssituationen<br />

zu verdeutlichen, ohne sie sofort bewerten zu müssen.<br />

Der/die Fortbildner/<strong>in</strong> fragt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gruppe nach den eigenen Erfahrungen des Austausches<br />

<strong>der</strong> Teilnehmer/<strong>in</strong>nen. “Wer gehört zu e<strong>in</strong>er festen Austauschgruppe?“,<br />

„Wie ist <strong>der</strong> Austausch gestaltet?“, „Wie kann ich e<strong>in</strong>e Gruppe f<strong>in</strong>den?“, „Wer von<br />

den hier anwesenden Teilnehmer/<strong>in</strong>nen hat Interesse an e<strong>in</strong>er Austauschgruppe?“.<br />

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