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Modul "Zusammenarbeit mit Eltern in der Kindertagespflege"

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Selbstreflexion<br />

Je<strong>der</strong> Mensch verfügt über e<strong>in</strong> eigenes Bild von sich selbst. Dieses Selbstbild kann auch als<br />

Selbstkonzept bezeichnet werden. Das Selbstkonzept ergibt sich aus <strong>der</strong> Summe <strong>der</strong> Handlungen,<br />

E<strong>in</strong>stellungen, Bewertungen, <strong>in</strong>neren Vorgängen, Zuständen und den biografischen Erfahrungen.<br />

Der Begriff Selbstreflexion beschreibt die Fähigkeit e<strong>in</strong>es Menschen, die eigene Person, ihr Denken<br />

und Handeln kritisch zu h<strong>in</strong>terfragen und zu beleuchten. Diese Art <strong>der</strong> Reflexion entsteht im<br />

Prozess <strong>der</strong> Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung <strong>mit</strong> sich selbst <strong>mit</strong>hilfe von Selbstbeobachtung (Introspektion)<br />

unter E<strong>in</strong>beziehen <strong>der</strong> Reaktionen und Beurteilungen durch An<strong>der</strong>e (Umwelt).<br />

Durch Selbstreflexion können Schlüsse über persönliche Mechanismen, Denk-, Deutungs- und<br />

Handlungsmuster, Rout<strong>in</strong>en und Bewertungsstrategien gezogen werden. Selbstreflexion führt zu<br />

e<strong>in</strong>em tiefen Verständnis <strong>der</strong> eigenen Funktionsweise, beispielsweise <strong>in</strong> Bezug auf die beruflichen<br />

Rolle o<strong>der</strong> die eigene Wirkung auf an<strong>der</strong>e Menschen.<br />

Selbstreflexion erlaubt bewusstes Handeln und das Erkennen von Zusammenhängen sowie das<br />

Herstellen von Transparenz h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> eigenen fachlichen Orientierungen und <strong>der</strong>en Angemessenheit.<br />

Gleichzeitig können erfolgreiche Strategien im Umgang <strong>mit</strong> sich und se<strong>in</strong>er Umwelt<br />

entwickelt werden. Das eigene Handeln bleibt dabei <strong>in</strong>dividuell gestaltbar und unterliegt demnach<br />

weiterh<strong>in</strong> <strong>der</strong> persönlichen Verantwortung.<br />

Die Kapitel 02.2.8 „Reflexionsfähigkeit“ und 02.2.9 „Selbstkonzept/Rollenverständnis“<br />

aus <strong>der</strong> DVD „ErzieherIn: Beruf o<strong>der</strong> Berufung?“ von Gerwig<br />

(2010) kann als filmisches Anschauungsmaterial e<strong>in</strong>gesetzt werden.<br />

Im Weiteren wird es darum gehen, e<strong>in</strong>ige Möglichkeiten näher zu betrachten, sich <strong>mit</strong> den Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

an die Tagespflegeperson h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> <strong>Zusammenarbeit</strong> ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>zusetzen und die<br />

reflexiven Kompetenzen beför<strong>der</strong>n:<br />

1. Hemmende und för<strong>der</strong>liche Aspekte für die <strong>Zusammenarbeit</strong> <strong>mit</strong> <strong>Eltern</strong><br />

Für die <strong>Zusammenarbeit</strong> <strong>mit</strong> <strong>Eltern</strong> und die Umsetzung <strong>in</strong> die Praxis gibt es e<strong>in</strong>e Reihe von Faktoren,<br />

die hemmend o<strong>der</strong> för<strong>der</strong>lich s<strong>in</strong>d.<br />

Der/die Fortbildner/<strong>in</strong> for<strong>der</strong>t die Teilnehmer/<strong>in</strong>nen auf, aktiv <strong>mit</strong> zu arbeiten. Die Faktoren<br />

werden geme<strong>in</strong>sam im Plenum erarbeitet und gesammelt und auf Wandplakaten<br />

nie<strong>der</strong>geschrieben. Gleichzeitig soll angeregt werden, dass die Teilnehmer/<strong>in</strong>nen<br />

ihre Tätigkeit als Tagespflegeperson <strong>in</strong> Bezug auf hemmende und för<strong>der</strong>liche Aspekte<br />

h<strong>in</strong> betrachten. Die unten aufgeführten Punkte führen die wichtigsten Faktoren auf<br />

und sollen <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Gruppe vervollständigt werden.<br />

Als hemmende Faktoren bei den Tagespflegepersonen s<strong>in</strong>d zu nennen:<br />

- Die Tagespflegeperson beschränkt ihr berufliches Selbstverständnis auf die pädagogische<br />

Arbeit <strong>mit</strong> den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n.<br />

- Die Tagespflegeperson fühlt sich <strong>in</strong> ihrer beruflichen Rolle unwohl.<br />

- Sie ist sich <strong>in</strong> ihren professionellen Kompetenzen nicht sicher.<br />

- Die Tagespflegeperson ist von ihrem Wesen her eher unsicher und hat Angst vor den Müttern<br />

und Vätern; erst recht, wenn diese höher qualifiziert s<strong>in</strong>d. Sie kann sich nicht als<br />

gleichwertige/n Partner/<strong>in</strong> sehen.<br />

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