Modul "Zusammenarbeit mit Eltern in der Kindertagespflege"

Sie ist sich ihrer eigenen Gedanken und Vorstellungen über Familie und die Rolle der Eltern
bewusst.
Sie ist in ihren Handlungen und Begegnungen mit den Eltern und ihren Kindern echt.
Die Tagespflegeperson prägt die gemeinsame Arbeitsbeziehung durch Vertraulichkeit und
Verbindlichkeit.
Sie hat Achtung vor der Eigenständigkeit und Eigenverantwortlichkeit der Eltern.
Sie versetzt sich in die Lage der Eltern und nimmt so Perspektivenwechsel vor.
Die Tagespflegeperson schätzt die eigene Leistungsfähigkeit und Kompetenz realistisch ein
und macht sie den Eltern gegenüber transparent.
Ihr Handeln ist am Realisierbaren orientiert.
Sie begegnet den Eltern offen, aufmerksam, interessiert, respektvoll, feinfühlig und wertschätzend
sowie stärken- und ressourcenorientiert.
Das Verhalten ist durch einen bewussten Umgang mit den eigenen Vorurteilen gekennzeichnet.
In der Interaktion mit den Eltern erkennt die Tagespflegeperson mögliche Dominanzverhältnisse
und setzt sich dennoch für einen gleichberechtigten Dialog ein.
Die Tagespflegeperson reflektiert ihren Umgang mit den eigenen positiven und negativen
Gefühlen gegenüber den Eltern und ihren Kindern und in bestimmten Situationen.
Sie ist sich über ihre persönliche Stärken und Ressourcen im Umgang mit Eltern bewusst.
Über diese Aspekte einer professionellen Haltung und Reflexionsfähigkeit zu verfügen stellt hohe
Anforderungen an die Tagespflegeperson, zumal sie nicht selten im Widerspruch zum Alltagserleben
stehen. Dies gilt erst recht, wenn Eltern als desinteressiert, unsympathisch oder sehr fordernd
wahrgenommen werden. Manchmal sind es auch die eigenen Vorurteile gegenüber anderen Kulturen
oder Familienformen, die zur Hürde werden.
Umso wichtiger ist es, sich damit zu beschäftigen, wie reflexive Kompetenzen ausgebildet werden
können und wie durch sie Haltungen, Einstellungen und Sichtweisen dahingehend erarbeitet bzw.
verändert werden können, dass sie mit den Zielvorstellungen einer Erziehungspartnerschaft übereinstimmen.
Übung: Die Teilnehmer/innen füllen das Arbeitsblatt aus, in dem sie sich einschätzen,
ob sie „gut“, „mal so – mal so“ oder „weniger gut“ über die verschiedenen Haltungen
verfügen.
Ziel: Die Haltungen auf die eigene Person hin reflektieren.
Arbeitsform: Einzelarbeit
Material: Arbeitsblatt „Meine Grundhaltung“ im Anhang, Stifte
15