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Modul "Zusammenarbeit mit Eltern in der Kindertagespflege"

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2. Sem<strong>in</strong>arblock<br />

Übung: Was s<strong>in</strong>d die eigenen Kriterien für gute <strong>Eltern</strong>schaft?<br />

<strong>Zusammenarbeit</strong> <strong>mit</strong> <strong>Eltern</strong> ist immer auch davon geprägt, wie wir selbst unsere <strong>Eltern</strong> und uns als<br />

<strong>Eltern</strong> sehen; was für e<strong>in</strong>en selbst e<strong>in</strong>e gute Mutter und e<strong>in</strong>en guten Vater ausmachen. Unsere<br />

persönlichen Erfahrungen, Erlebnisse, und Er<strong>in</strong>nerungen an die eigene K<strong>in</strong>dheit prägen uns <strong>in</strong>dividuell<br />

sehr unterschiedlich. Aus diesen Aspekten unserer Biografie und den da<strong>mit</strong> verbundenen Gefühlen<br />

s<strong>in</strong>d E<strong>in</strong>stellungen und Überzeugungen erwachsen für die eigene <strong>Eltern</strong>schaft und die Frage,<br />

wie <strong>Eltern</strong> se<strong>in</strong> sollten, da<strong>mit</strong> sich K<strong>in</strong><strong>der</strong> seelisch, geistig und körperlich gut entwickeln können.<br />

Als weitere bee<strong>in</strong>flussende Faktoren kommen pädagogische Kenntnisse und die Erfahrungen <strong>mit</strong><br />

den Tagesk<strong>in</strong><strong>der</strong>n dazu (vgl. Schlösser 2004, S.119-122).<br />

Die Arbeitsblätter „E<strong>in</strong>e gute Mutter, e<strong>in</strong> guter Vater se<strong>in</strong> – was ist das?“ werden <strong>in</strong> E<strong>in</strong>zelarbeit von<br />

den Teilnehmer/<strong>in</strong>nen ausgefüllt und danach von dem/r Fortbildner/<strong>in</strong> im Raum sortiert nach „Mutter“<br />

und „Vater“ aufgehängt. Anschließend berichten die Teilnehmer/<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> beliebiger Reihenfolge<br />

im freien Erzählen von ihren Assoziationen und Überlegungen. E<strong>in</strong> <strong>in</strong>teressanter Aspekt dabei ist<br />

auch, wie die Unterschiede zwischen Mutter und Vater aussehen und wodurch sie entstehen.<br />

Am Ende <strong>der</strong> Übung bzw. des Sem<strong>in</strong>arblocks werden den Teilnehmer/<strong>in</strong>nen ihre Arbeitsblätter<br />

wie<strong>der</strong> ausgehändigt.<br />

Ziel: Sich die eigenen Bil<strong>der</strong> und Wahrnehmungen über die <strong>Eltern</strong> me<strong>in</strong>er Tagespflegek<strong>in</strong><strong>der</strong> bewusst<br />

machen und beleuchten. Diese Bil<strong>der</strong> und Wahrnehmungen <strong>mit</strong> me<strong>in</strong>en eigenen Haltungen<br />

und Erwartungen als Erziehende reflektieren.<br />

Arbeitsform: E<strong>in</strong>zelarbeit und Plenum<br />

Material: Arbeitsblätter „E<strong>in</strong>e gute Mutter / e<strong>in</strong> guter Vater se<strong>in</strong> – was ist das?“ im Anhang, Stifte<br />

Zeit: 60 M<strong>in</strong>uten (15 und 45 M<strong>in</strong>uten)<br />

Input: Die Selbstkompetenz <strong>der</strong> Selbstreflexion – auf die Haltung kommt es an<br />

Die Qualität <strong>der</strong> <strong>Zusammenarbeit</strong> <strong>mit</strong> <strong>Eltern</strong> hängt wesentlich von <strong>der</strong> Fähigkeit <strong>der</strong> Tagespflegeperson<br />

ab, e<strong>in</strong>e professionelle Haltung e<strong>in</strong>zunehmen und weiterzuentwickeln. Diese Haltung ist neben<br />

dem Fachwissen für die Begründung des pädagogischen Handelns die unerlässliche Voraussetzung<br />

für professionelles Handeln und kann auch als „<strong>in</strong>nere“ Haltung übersetzt werden. Die<br />

Qualität <strong>der</strong> „<strong>in</strong>neren“ Haltung ist davon abhängig, von welchen Werten, Leitbil<strong>der</strong>n und Normalitätsvorstellungen<br />

sie gespeist wird und <strong>in</strong>wieweit diese bewusst wahrgenommen, h<strong>in</strong>terfragt und<br />

verän<strong>der</strong>t werden können. Die Tagespflegeperson muss e<strong>in</strong>e professionelle Haltung den <strong>Eltern</strong> gegenüber<br />

entwickeln und die Kompetenz, sie im Prozess ihrer Arbeit weiter zu reflektieren. Nur so<br />

kann vermieden werden, dass sich beispielsweise die Tagespflegeperson als die bessere Erziehende<br />

versteht o<strong>der</strong> aber wegen eigener Unsicherheiten Angst hat, den <strong>Eltern</strong> ihre Arbeit transparent<br />

zu machen o<strong>der</strong> sie sogar e<strong>in</strong>zubeziehen.<br />

Folgende Aspekte <strong>der</strong> reflexiven Kompetenz und „<strong>in</strong>neren“ Haltung lassen sich im H<strong>in</strong>blick auf die<br />

<strong>Zusammenarbeit</strong> <strong>mit</strong> <strong>Eltern</strong> zusammenfassen:<br />

Die Tagespflegeperson verfügt über e<strong>in</strong>e positive Grunde<strong>in</strong>stellung den <strong>Eltern</strong> gegenüber.<br />

Sie br<strong>in</strong>gt den Erziehungsbemühungen <strong>der</strong> <strong>Eltern</strong> Anerkennung und Respekt entgegen.<br />

Sie ist tolerant und erkennt den <strong>Eltern</strong> das Recht auf An<strong>der</strong>se<strong>in</strong>s zu.<br />

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