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Wiener Gesundheits- und Sozialsurvey Vienna Health and Social ...

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I. THEORIE, STICHPROBE, METHODEN Theoretisches Konzept<br />

Krankheitsverhütung zu erwarten. Auf dieser Basis<br />

können inhaltlich f<strong>und</strong>ierte <strong>und</strong> zielorientierte <strong>Ges<strong>und</strong>heits</strong>förderungs-<br />

<strong>und</strong> Präventionsprogramme ansetzen.<br />

St<strong>and</strong>ardisierte <strong>und</strong> routinisierte Erhebungen von <strong>Ges<strong>und</strong>heits</strong>daten<br />

im Rahmen von mikrozensusartigen<br />

Verfahren <strong>und</strong>/oder repräsentativen Survey-Studien<br />

durch Serviceeinrichtungen, private Dienstleister oder<br />

Universitätsinstitute sollten zum festen Best<strong>and</strong>teil der<br />

Datenquellen für die <strong>Ges<strong>und</strong>heits</strong>berichterstattung<br />

werden (MURZA & HURRELMANN, 1996).<br />

<strong>Ges<strong>und</strong>heits</strong>berichterstattung wird derzeit auf vielen<br />

politischen <strong>und</strong> regionalen Ebenen betrieben. Man<br />

kann dabei die europäische, die nationale, die Länder<strong>und</strong><br />

regional-kommunale Ebene unterscheiden.<br />

Auf europäischer Ebene wurde z. B. durch das EURO-<br />

STAT-Projekt eine Datensammlung von <strong>Ges<strong>und</strong>heits</strong><strong>und</strong><br />

ges<strong>und</strong>heitsverw<strong>and</strong>ten Surveydaten möglich.<br />

Eine Übersicht von <strong>Ges<strong>und</strong>heits</strong>themen, die am häufigsten<br />

in den nationalen Surveys zur Anwendung<br />

kommen, wurde im „<strong>Health</strong> Monitoring Programme“<br />

(Kommission der Europäischen Gemeinschaft, 1996)<br />

erstellt (HUPKENS, 1997).<br />

Es h<strong>and</strong>elt sich dabei um folgende 12 Themenbereiche:<br />

● chronische Zustände (Erkrankungen)<br />

● Selbsteinschätzung der Ges<strong>und</strong>heit<br />

● körperliche Behinderungen (langzeitige)<br />

● vorübergehende Bewegungseinschränkungen<br />

● Größe <strong>und</strong> Gewicht (Erwachsene)<br />

● Raucher<br />

● ehemalige Raucher<br />

● Alkoholkonsum<br />

● Bewegung<br />

● Spitalsaufenthalte<br />

● ärztliche Beh<strong>and</strong>lungen<br />

● Medikamentenkonsum<br />

1997 wurden die drei Themenbereiche psychische Ges<strong>und</strong>heit,<br />

Drogen <strong>und</strong> Ernährung hinzugefügt.<br />

Jährlich sollten von den Mitgliedsstaaten Daten zu den<br />

15 Themenbereichen gesammelt werden.<br />

Der Aufbau einer leistungsfähigen <strong>Ges<strong>und</strong>heits</strong>berichterstattung<br />

erfordert eine organisatorische Ver-<br />

44<br />

ankerung in Public <strong>Health</strong> Einrichtungen auf verschiedenen<br />

Ebenen <strong>und</strong> in verschiedenen Organisationen<br />

sowie eine geeignete Datenbasis, eine entwickelte<br />

bevölkerungs- <strong>und</strong> systembezogene <strong>Ges<strong>und</strong>heits</strong>forschung<br />

<strong>und</strong> entsprechend qualifizierte Fachleute.<br />

Einige Länder haben in den letzten Jahren Anstrengungen<br />

unternommen, die großen Mängel der bisherigen<br />

<strong>Ges<strong>und</strong>heits</strong>berichte zu beseitigen, so die<br />

Schweiz, die Niederl<strong>and</strong>e <strong>und</strong> Deutschl<strong>and</strong> (MURZA<br />

& HURRELMANN, 1996).<br />

Die derzeitige <strong>Ges<strong>und</strong>heits</strong>berichterstattung ist überwiegend<br />

„Krankheitsberichterstattung“. Die Herausforderung<br />

der Zukunft wird sein, einen wesentlich<br />

stärkeren (positiven) <strong>Ges<strong>und</strong>heits</strong>bezug herzustellen,<br />

insbesondere durch Einbeziehung von Informationen<br />

über ges<strong>und</strong>heitsbezogene Lebensqualität <strong>und</strong> <strong>Ges<strong>und</strong>heits</strong>ressourcen.<br />

RÁSKY (2001) kommt zu dem<br />

Schluss, dass gegenwärtig die Datengenerierung in unserem<br />

L<strong>and</strong> hauptsächlich auf Krankheiten hin orientiert<br />

ist, wohingegen ges<strong>und</strong>heitsorientierte Daten nur<br />

in sehr geringem Maße verfügbar sind.<br />

Im Sinne des Public <strong>Health</strong> Ansatzes sollten ges<strong>und</strong>heitspolitische<br />

Entscheidungsprozesse <strong>und</strong> professionelles<br />

H<strong>and</strong>eln im öffentlichen <strong>Ges<strong>und</strong>heits</strong>wesen<br />

möglichst zuverlässige Informationen über Ges<strong>und</strong>heit,<br />

Versorgung <strong>und</strong> Ressourcen in der Bevölkerung<br />

heranziehen können. Mittels <strong>Ges<strong>und</strong>heits</strong>berichterstattung<br />

können solche Informationen gewonnen <strong>und</strong><br />

eine Bevölkerungsdiagnose erstellt werden. Ein <strong>Ges<strong>und</strong>heits</strong>survey<br />

ist ein bestens geeignetes Instrument<br />

der <strong>Ges<strong>und</strong>heits</strong>berichterstattung.<br />

Die Bedeutung eines Surveys liegt in den folgenden vier<br />

Aspekten:<br />

a) in der Bekanntmachung <strong>und</strong> der Darlegung der<br />

Nützlichkeit eines solchen Projektes für die BürgerInnen<br />

b) in der Erhöhung des <strong>Ges<strong>und</strong>heits</strong>wissens bei Politikern<br />

<strong>und</strong> bei speziellen Berufsgruppen<br />

c) im Einleiten einer öffentlichen Debatte <strong>und</strong> im Beginn<br />

von Aktionen der BürgerInnen <strong>und</strong> Organisationen<br />

<strong>und</strong><br />

d) in der Herstellung einer Basis für eine längerfristige<br />

Planung einer „ges<strong>und</strong>en Gemeinde“<br />

(MATZON, 1989)<br />

Ein Survey kann als Teil eines demokratischen Prozesses<br />

aufgefasst werden, in dem Menschen ihre Bedürf-<br />

WIENER GESUNDHEITS- UND SOZIALSURVEY

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