18.07.2013 Aufrufe

Wiener Gesundheits- und Sozialsurvey Vienna Health and Social ...

Wiener Gesundheits- und Sozialsurvey Vienna Health and Social ...

Wiener Gesundheits- und Sozialsurvey Vienna Health and Social ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

en: Jeder fünfte Mann <strong>und</strong> jede siebte Frau ist betroffen.<br />

Eine starke Alterszunahme zeigen außerdem die<br />

endokrinologischen Krankheiten (Ernährungs- <strong>und</strong><br />

Stoffwechselerkrankungen), die Krankheiten des Nervensystems<br />

<strong>und</strong> der Sinnesorgane sowie die Verletzungen.<br />

Besonders Krankheiten des Kreislaufsystems <strong>und</strong><br />

des Bewegungsapparates treten mit zunehmendem<br />

Einkommensniveau erheblich seltener auf. Analoge<br />

Zusammenhänge mit dem Ausbildungsniveau finden<br />

sich zusätzlich für endokrinologische <strong>und</strong> psychiatrische<br />

Erkrankungen, Krankheiten des Nervensystems<br />

<strong>und</strong> Verletzungen. Unter Diabetes leiden Personen der<br />

untersten Einkommensschicht ab einem Alter von 45<br />

Jahren ca. fünfmal so häufig wie jene der obersten<br />

Schicht. Eine unter Personen ab 45 Jahren häufige Erkrankung<br />

ist die Hypertonie, unter welcher ca. 22 Prozent<br />

der Männer <strong>und</strong> acht Prozent der Frauen dieser<br />

Altersgruppe leiden. Mit zunehmendem Einkommen<br />

nimmt die Häufigkeit der Hypertonie ab, bei den Frauen<br />

sogar auf ein Fünftel.<br />

Von mindestens einem Freizeitunfall waren innerhalb<br />

eines Jahres gleichermaßen ca. 8,5 Prozent der<br />

Männer <strong>und</strong> der Frauen betroffen. Freizeitunfälle treten<br />

gehäuft in der jüngsten untersuchten Altersgruppe<br />

(16–24 Jahre) auf. Es h<strong>and</strong>elt sich bei diesen Unfällen<br />

bei den Männern zu über 50 Prozent <strong>und</strong> bei den Frauen<br />

zu einem Drittel um Sportunfälle. Am seltensten erleiden<br />

Personen der obersten <strong>und</strong> am häufigsten Personen<br />

der untersten Einkommensschicht Freizeitunfälle.<br />

Wie viele <strong>Wiener</strong>Innen leben mit Behinderungen<br />

oder Einschränkungen in ihren alltäglichen Aktivitäten,<br />

welche infolge von Krankheiten oder Verletzungen<br />

aufgetreten sind? Insgesamt sind ca. 18 Prozent der<br />

Frauen <strong>und</strong> 14 Prozent der Männer von Einschränkungen<br />

betroffen. Sie nehmen mit dem Alter zu <strong>und</strong> betreffen<br />

im Alter ab 75 Jahren jeden fünften Mann <strong>und</strong> jede<br />

vierte Frau. Der Anteil der Personen, bei welchen diese<br />

Einschränkung chronisch ist, nimmt mit dem Alter erheblich<br />

zu, <strong>und</strong> zwar von ca. 17 Prozent in der jüngsten<br />

Altersgruppe auf 75 Prozent in der ältesten.<br />

Die Zahnges<strong>und</strong>heit hängt stark vom Alter ab. Die<br />

Anzahl der eigenen Zähne nimmt mit dem Alter erheb-<br />

WIENER GESUNDHEITS- UND SOZIALSURVEY<br />

ZUSAMMENFASSUNG UND SCHLUSSFOLGERUNGEN<br />

lich ab. Jede zweite Frau <strong>und</strong> 39 Prozent der Männer<br />

der höchsten Altersgruppe (ab 75 Jahre) besitzen keinen<br />

eigenen Zahn mehr. Je höher das Ausbildungsniveau<br />

oder die berufliche Position einer Person ist, umso<br />

mehr eigene Zähne sind ihr geblieben.<br />

Für Personen ab einem Lebensalter von 60 Jahren wurde<br />

ihre Fähigkeit zur Durchführung von einfachen Aktivitäten<br />

im Alltag (Acitivities of Daily Living) mittels<br />

des Indikators ADL beurteilt. Dabei zeigt sich sowohl<br />

bei Männern als auch bei Frauen, dass die unterste Bildungsschicht<br />

am schlechtesten abschneidet, während<br />

sich die <strong>and</strong>eren Bildungsschichten unwesentlich unterscheiden.<br />

Männer weisen durchwegs bessere Werte<br />

auf als Frauen. Je höher das Einkommen <strong>und</strong> die berufliche<br />

Position ist, um so besser können Aktivitäten im<br />

Alltag durchgeführt werden.<br />

Die Analyse der gesellschaftlichen <strong>und</strong> individuellen<br />

Bedingungen der Ges<strong>und</strong>heit mittels komplexer Modellbildung<br />

unter Ausschaltung der Faktoren Alter,<br />

Schulbildung <strong>und</strong> Einkommen ergibt, dass der subjektive<br />

<strong>Ges<strong>und</strong>heits</strong>zust<strong>and</strong> von allen Faktoren am<br />

stärksten mit der subjektiven Lebensqualität positiv<br />

korreliert <strong>und</strong> auch positiv mit der physischen Aktivität<br />

zusammenhängt. Beeinträchtigende Faktoren sind<br />

eine Belastung durch Life Events <strong>und</strong> ein hoher Body<br />

Mass Index. Nur bei Frauen ist die Arbeitszufriedenheit<br />

ein positiver Faktor für den subjektiven <strong>Ges<strong>und</strong>heits</strong>zust<strong>and</strong>,<br />

bei den Männern spielt sie nach den vorliegenden<br />

Daten keine Rolle.<br />

Unter einer chronischen Krankheit zu leiden, ist bei<br />

Männern <strong>und</strong> Frauen mit einer erhöhten Belastung<br />

durch Life Events in der Vergangenheit verb<strong>und</strong>en.<br />

Der einzige sonstige krankheitsbegünstigende Faktor<br />

sind Life Events in der Kindheit. Negativ korreliert<br />

mit dem Vorh<strong>and</strong>ensein einer chronischen Krankheit<br />

ist nur die subjektive Lebensqualität, <strong>und</strong> zwar vor allem<br />

bei den Frauen. Hier bleibt die Richtung der Kausalität<br />

offen, d. h. ob die Krankheit die Lebensqualität<br />

beeinträchtigt oder eine geringe Lebensqualität die<br />

Entstehung einer Krankheit begünstigt hat. Alle untersuchten<br />

Verhaltensfaktoren zeigen keinen Zusammenhang<br />

mit dem Vorh<strong>and</strong>ensein einer chronischen<br />

Erkrankung.<br />

31

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!