Wiener Gesundheits- und Sozialsurvey Vienna Health and Social ...
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ZUSAMMENFASSUNG UND SCHLUSSFOLGERUNGEN<br />
Zusammensetzung der Stichprobe<br />
Der vorliegende <strong>Ges<strong>und</strong>heits</strong>survey basiert auf einer repräsentativen<br />
Querschnitterhebung der <strong>Wiener</strong> Wohnbevölkerung<br />
ab einem Alter von 16 Jahren als Zielpopulation.<br />
Die Datenerhebung erfolgte in zwei Wellen.<br />
Die erste Welle wurde von November 1999 bis Februar<br />
2000, die zweite von Dezember 2000 bis März<br />
2001 durchgeführt. Im Haushalt der Zielpersonen wurden<br />
von unterwiesenen InterviewerInnen Face-to-<br />
Face-Interviews anh<strong>and</strong> eines Fragebogens durchgeführt.<br />
Der Datenanalyse liegen 4.019 auswertbare Interviews<br />
zugr<strong>und</strong>e, was einer Ausschöpfungsrate der<br />
Ausgangsstichprobe von 55 Prozent entspricht. Die<br />
Hauptursache für den 45%-Anteil an Ausfällen liegt in<br />
der Verweigerung der Teilnahme an der Befragung<br />
durch die Zielpersonen.<br />
Soziale Ressourcen <strong>und</strong> Belastungen<br />
Soziale Ressourcen <strong>und</strong> Belastungen besitzen eine große<br />
Bedeutung für die Ges<strong>und</strong>heit der Bevölkerung. Um<br />
zu klären, wer in welchem Ausmaß von Ressourcen<br />
<strong>und</strong> Belastungen betroffen ist, wurde deren Verteilung<br />
in verschiedenen sozialen Gruppen untersucht. Dabei<br />
unterscheiden wir den Zugang zum gesellschaftlichen<br />
Wohlst<strong>and</strong>, welcher die soziale Schicht einer Person<br />
bestimmt, den Zugang zu sozialer Anerkennung bzw.<br />
die soziale Zufriedenheit, die Arbeitssituation, die<br />
Wohnsituation, die soziale Integration <strong>und</strong> die Belastung<br />
durch Lebensereignisse („Schicksalsschläge“).<br />
Der Zugang zum gesellschaftlichen Wohlst<strong>and</strong> besteht<br />
im wesentlichen aus dem Zugang zu Ausbildung, dem<br />
Zugang zu Einkommen <strong>und</strong> dem Zugang zu beruflichen<br />
Positionen. Diese drei Komponenten korrelieren<br />
positiv unterein<strong>and</strong>er, tragen aber auch unabhängig<br />
vonein<strong>and</strong>er zur Ges<strong>und</strong>heit bei.<br />
Die Ausbildungssituation der jüngeren Menschen<br />
hat sich gegenüber den früheren Generationen erheblich<br />
verbessert. Eine frühe Benachteiligung im Ausbildungsniveau<br />
wird jedoch zumeist im höheren Lebensalter<br />
nicht mehr aufgeholt. Diese Bildungsbenachteiligung<br />
der älteren Generation erfordert als Gegenmaßnahme<br />
verstärkte Anstrengungen in der Erwachsenenbildung.<br />
WIENER GESUNDHEITS- UND SOZIALSURVEY<br />
ZUSAMMENFASSUNG UND SCHLUSSFOLGERUNGEN<br />
Zur Herstellung einer befriedigenden Repräsentativität<br />
der Auswertungen wurde eine Gewichtung der Rohdaten<br />
vorgenommen, um deren Verteilung an jene der<br />
wichtigsten demographischen Merkmale in der <strong>Wiener</strong><br />
Bevölkerung anzugleichen. Alle statistischen Analysen<br />
wurden jeweils getrennt für Männer <strong>und</strong> Frauen ausgeführt.<br />
Unter Einbeziehung inhaltlicher Überlegungen<br />
wurden die <strong>Ges<strong>und</strong>heits</strong>- <strong>und</strong> Sozialvariablen in<br />
der Gr<strong>und</strong>auswertung für jene Personengruppen beschrieben,<br />
die unter Verwendung der folgenden Kriterien<br />
definiert wurden: Einkommenslage, Ausbildungsniveau,<br />
berufliche Position, Staatsbürgerschaft <strong>und</strong><br />
Wohnregion.<br />
Hinsichtlich des Zugangs zu Einkommen zeigt sich<br />
ein generelles Defizit bei den Frauen <strong>und</strong> eine besonders<br />
auffallende Einkommensbenachteiligung der jungen<br />
Menschen (bis ca. 50 Jahre), während ältere Erwerbstätige<br />
<strong>und</strong> PensionistInnen eine zumeist sehr zufriedenstellende<br />
Einkommenssituation aufweisen. Es<br />
wäre generell notwendig, die Einkommenssituation<br />
der Familien mit Kindern zu verbessern, insbesondere<br />
aber dann, wenn die Erwerbstätigen eine nur wenig<br />
qualifizierte Tätigkeit ausüben.<br />
Eine Benachteiligung hinsichtlich der eingenommenen<br />
beruflichen Position besteht generell bei Frauen sowie<br />
bei AusländerInnen, <strong>und</strong> hier besonders bei Ausländerinnen.<br />
Die Zufriedenheit mit der Anerkennung<br />
durch den Beruf ist zwar allgemein sehr hoch, bei den<br />
gering qualifiziert Erwerbstätigen <strong>und</strong> jungen Menschen<br />
gibt es aber auch viele weniger oder nicht zufriedene.<br />
Die Arbeitszufriedenheit nimmt mit dem Einkommen<br />
<strong>und</strong> der Höhe der beruflichen Position zu, ist<br />
also in der untersten Einkommensgruppe <strong>und</strong> bei den<br />
unqualifiziert Erwerbstätigen am kleinsten.<br />
Ein wichtiger Maßstab für die Wohnqualität ist die pro<br />
Person zur Verfügung stehende Wohnfläche. Diese ist<br />
besonders gering bei AusländerInnen <strong>und</strong> bei Personen<br />
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