Wiener Gesundheits- und Sozialsurvey Vienna Health and Social ...
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V. GESUNDHEITLICHE LAGE Indikatoren zum ges<strong>und</strong>heitlichen Befinden<br />
Auch bei der Betrachtung der beruflichen Position ist<br />
dieser Gradient beobachtbar – mit einer Ausnahme,<br />
wonach Frauen in Führungsposition etwas mehr Beschwerden<br />
angeben als hoch qualifizierte Frauen. Betrachtet<br />
man nur Personen ab 45 Jahren, zeigt sich ein<br />
beinahe gleiches Bild: Der soziale Gradient tritt stabil<br />
zu Tage, die einzigen Ausnahmen bilden die höchsten<br />
Schichten, die manchmal mehr Beschwerden angeben<br />
als die direkt darunter liegende Sozialschicht. Frauen<br />
geben bei allen verwendeten Klassifizierungen häufiger<br />
Beschwerden an als Männer.<br />
Weiters wurde die Anzahl der chronischen Krankheiten,<br />
die von der jeweiligen Person angegeben wurden,<br />
aufsummiert (F23). Sie nimmt mit dem Alter<br />
stark zu. Männer geben dabei durchschnittlich eine<br />
größere Anzahl als Frauen an. Während bei den Frauen<br />
ein eindeutig sozialer Gradient (mit zu vernachlässigenden<br />
Ausnahmen) zu beobachten ist − d. h. je höher<br />
die Bildung, das Einkommen <strong>und</strong> die berufliche Position<br />
desto geringer die Anzahl der chronischen Erkrankungen<br />
− ist bei Männern keine klar interpretierbare<br />
Verteilung zu erkennen. Schließt man nur die über 44-<br />
Jährigen in die Stichprobe ein, zeigt sich im Bildungsbereich<br />
auch bei den Männern ein klarer sozialer Gradient.<br />
Die Ergebnisse für Einkommen <strong>und</strong> Beruf bleiben<br />
jedoch unverändert.<br />
Der Indikator frühere schwere Krankheiten wurde<br />
als Summenindex in gleicher Weise wie die Anzahl<br />
chronischer Erkrankungen gebildet (F25). Die Werte<br />
nehmen plausiblerweise mit zunehmendem Alter für<br />
Männer <strong>und</strong> Frauen zu. Bei Frauen <strong>und</strong> Männern lassen<br />
sich über die verschiedenen Sozialschichtvariablen<br />
kaum klare Verteilungsverläufe beobachten. Auffällig<br />
ist, dass Frauen sowie Männer der obersten Einkom-<br />
WIENER GESUNDHEITS- UND SOZIALSURVEY<br />
mensschicht <strong>und</strong> in bester beruflicher Position die meisten<br />
Krankheiten anführen. Bei den über 44-Jährigen ist<br />
ein ähnlich inhomogenes Bild gegeben.<br />
Der Indikator Acitivities of Daily Living (ADL) umfasst<br />
die Beurteilung der Durchführbarkeit von einfachen<br />
Aktivitäten im Alltag anh<strong>and</strong> von acht Fragen<br />
(F51). Als Antwortmöglichkeiten konnte angegeben<br />
werden, ob diese Aktivitäten keine/geringe/große/sehr<br />
große Schwierigkeiten bereiten. Er wurde nur für Personen<br />
mit einem Lebensalter über 60 Jahre berechnet.<br />
Dabei zeigt sich sowohl bei Männern als auch bei Frauen,<br />
dass die unterste Bildungsschicht am schlechtesten<br />
abschneidet, während sich die <strong>and</strong>eren Bildungsschichten<br />
unwesentlich unterscheiden. Männer weisen<br />
durchwegs bessere Werte auf als Frauen. Für die Verteilung<br />
des Einkommens <strong>und</strong> der beruflichen Stellung<br />
kann festgehalten werden: Je besser die soziale Position,<br />
umso höhere ADL-Werte.<br />
Die Allergieanzahl wurde aus den angegeben allergisch<br />
bedingten Krankheiten der befragten Person als<br />
Summenindex aus acht Items errechnet (F29). Die Allergiebelastung<br />
wurde durch die Einschätzung auf einer<br />
Skala mit den Ausprägungen sehr/ziemlich/wenig/<br />
gar nicht für die jeweilige Allergie (8 Items, F29) beurteilt.<br />
Zusätzlich wurde die Summe der für eine Person<br />
bedeutsamen Allergene gebildet, wobei bis zu zwölf<br />
mögliche Stoffe vorgegeben wurden (F30). Alle drei Indikatoren<br />
sind bei beiderlei Geschlecht in den zwei<br />
jüngeren Altersgruppen eher hoch <strong>und</strong> nehmen mit<br />
steigendem Alter ab. Weiters zeigt sich eine generelle<br />
Tendenz der Zunahme mit höherer Bildung. Die Klassifikationen<br />
nach Einkommen <strong>und</strong> Beruf können diese<br />
Indikatorengruppe nicht gut differenzieren.<br />
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