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Untersuchungen zum Vorkommen und zur gesundheitlichen ...

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4.3.1 Molekularbiologische Identifizierung<br />

Vergleichende 16S rRNA-Gen Sequenzanalysen der vergangenen 25 Jahre haben<br />

gezeigt, dass Klassifizierungssysteme, die auf der Morphologie <strong>und</strong> Physiologie<br />

beruhen, nicht immer die natürlichen Verwandtschaftsverhältnisse der Actinomyceten<br />

repräsentieren (Stackebrandt <strong>und</strong> Schumann, 2006). Die molekularbiologische<br />

Identifizierung unbekannter Isolate beruht zunächst auf dem Vergleich der 16S<br />

rRNA-Gensequenzen der unbekannten Arten mit in Datenbanken hinterlegten 16S<br />

rRNA-Gensequenzen bekannter Arten (BLAST ® -Search). Hierbei erfolgt eine erste<br />

Zuordnung der Isolate aufgr<strong>und</strong> der Ähnlichkeit der Sequenzen zu einer bekannten<br />

Art. Anhand dieser Sequenzvergleiche kann zunächst nur die Zuordnung auf dem<br />

Gattungs-, nicht auf dem Artniveau erfolgen. Daher wurden anschließend die<br />

16S rRNA-Gensequenzen der unbekannten Isolate mit bekannten Sequenzen aller<br />

beschriebenen Arten der zuvor ermittelten Gattung verglichen <strong>und</strong> in einem Cluster<br />

(„phylogenetischer“ Stammbaum) dargestellt. Die phylogenetische<br />

Stammbaumberechnung ermöglicht eine Zuordnung des unbekannten Isolates in<br />

bestimmte Cluster, d.h. die Isolate werden in eine Gruppe beschriebener Arten<br />

eingerechnet. Die Grenze der Methode liegt jedoch in der Auflösungsbeschränkung<br />

der 16S rRNA-Gensequenz auf der Artebene (Fox et al.,1992). Die Zuordnung auf<br />

Artniveau ist deshalb nur in Einzelfällen möglich. Dies wird z.B. besonders deutlich<br />

innerhalb der Gattung Streptomyces. Innerhalb dieser Gattung sind die Sequenzen<br />

des 16S rRNA-Gens der einzelnen Arten zu ähnlich, um mit dieser Methode noch<br />

zwischen den Arten unterscheiden zu können. D.h. für eine Artzuordnung<br />

unbekannter Isolate werden die morphologischen, chemotaxonomischen <strong>und</strong> weitere<br />

Parameter (hier DNA-DNA-Hybridisierungen) benötigt.<br />

Dennoch stellt die molekularbiologische Identifizierung auf der Basis des 16S rRNA<br />

Gens einen guten Ansatz für eine relativ einfache <strong>und</strong> schnelle Zuordnung<br />

gewonnener Isolate auf Gattungs- bzw. Gruppenebene dar. Diese Methode tritt<br />

besonders bei Gattungen, bei denen keine morphologische Zuordnung möglich ist, in<br />

den Vordergr<strong>und</strong>. Hierbei können Gattungen ohne typische morphologische <strong>und</strong><br />

chemotaxonomische Charakteristika relativ leicht <strong>und</strong> schnell auf Gattungs- bzw.<br />

Gruppenebene zugeordnet werden.<br />

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