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Untersuchungen zum Vorkommen und zur gesundheitlichen ...

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4.2 Isolierung von Actinomyceten<br />

Die Isolierung der Actinomyceten von feuchten Materialien aus Innenräumen ist eine<br />

komplexe Aufgabe, weil die Gruppe der Actinomyceten sehr unterschiedliche<br />

Organismen mit sehr unterschiedlichen Wachstumsansprüchen enthält. Außerdem<br />

stellen die zu untersuchenden Materialien (z.B. Wandputz) keine homogenen<br />

Lebensbedingungen dar, sondern eine Vielzahl von Mikrohabitaten. Die Besiedlung<br />

dieser Mikrohabitate durch spezifisch angepasste Mikroorganismen ist darüber<br />

hinaus sehr stark von den Bedingungen vor Ort (insbesondere Feuchtigkeit <strong>und</strong><br />

Temperatur) abhängig. Um die unterschiedlichen Wachstumsansprüche der<br />

Actinomyceten zu berücksichtigen, müssen unterschiedliche Nährmedien verwendet<br />

werden.<br />

Die Schwierigkeit dieses Projektes bestand darin, eine Einschätzung des zu<br />

erwartenden Artenspektrums zu geben <strong>und</strong> gleichzeitig die Isolierungsstrategie zu<br />

optimieren. Um den Stellenwert der Actinomyceten in den Proben erfassen zu<br />

können, war außerdem neben einer qualitativen auch eine quantitative Erfassung<br />

notwendig. Die vorgestellten Ergebnisse durch kultivierungsabhängige Methoden<br />

(vergleiche Abb. 4 <strong>und</strong> 5) verdeutlichen, dass eine ausreichende Erfassung der<br />

Actinomyceten nur durch umfangreiche Erfahrung <strong>und</strong> einen hohen Arbeitsaufwand<br />

möglich ist. Neben dem hohen Arbeitsaufwand hat die Verwendung von<br />

kultivierungsabhängigen Methoden weitere Nachteile. Insbesondere muss die<br />

Auswertung der Ansätze innerhalb eines engen Zeitrahmens erfolgen <strong>und</strong> kann nicht<br />

z.B. durch Einfrieren der Proben unterbrochen werden. Da Actinomyceten im<br />

allgemeinen relativ langsam wachsen, besteht gr<strong>und</strong>sätzlich die Gefahr, dass<br />

Kulturen von der Begleitflora überwachsen oder unterdrückt werden. Um dieser<br />

Beeinflussung entgegen zu wirken, wurden die Nährmedien mit dem Hemmstoff<br />

Natamycin versetzt, der insbesondere Schimmelpilze stark hemmt, der aber ggf.<br />

auch einen partiellen Einfluss auf die Entwicklung der Actinomyceten haben kann.<br />

Mit den kultivierungsabhängigen Methoden wurde je nach Probe auf<br />

unterschiedlichen Isolationsmedien jeweils die größte Ausbeute von morphologisch<br />

verschiedenen Referenzisolaten festgestellt. Dabei war zu beachten, dass ein<br />

Isolationsmedium, auf dem die höchste koloniemorphologische Vielfalt festgestellt<br />

wurde, nicht gleichzeitig auch das Medium war, auf dem die höchsten<br />

Gesamtkonzentrationen festgestellt wurden. Weiterhin wurde bei der weiteren<br />

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