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Untersuchungen zum Vorkommen und zur gesundheitlichen ...

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3.1.4 Chemotaxonomische <strong>Untersuchungen</strong><br />

Chemotaxonomische Analysen wurden am HKI nur mit den Stämmen durchgeführt, die in<br />

Jena isoliert wurden. Ziel war zu prüfen, ob chemotaxonomische <strong>Untersuchungen</strong> für eine<br />

robuste <strong>und</strong> zuverlässige Identifizierung in Routineuntersuchungen anwendbar sind.<br />

Durch die Detektion der Isomere der Diaminopimelinsäure (LL- bzw. meso-DAP) wurden<br />

unbekannte Isolate zunächst in drei große Gruppen eingeteilt: In die Gruppe der<br />

Gattungen mit LL-DAP, mit meso-DAP <strong>und</strong> ohne DAP.<br />

Isolate mit LL-DAP<br />

Zu den myzelbildenden Actinomyceten mit LL-DAP in der Zellwand gehören die Gattungen<br />

der Familien Nocardioidaceae <strong>und</strong> Sporychthiaceae sowie die Familie Streptomycetaceae<br />

mit den Gattungen Streptomyces <strong>und</strong> Kitasatospora. Stämme der letztgenannten Gattung<br />

weisen sowohl LL- als auch meso-DAP auf. Vertreter dieser Gattungen besitzen<br />

vorwiegend die Menachinone MK-9(H6), MK-9(H8), MK-9(H4). Eine weitere Differenzierung<br />

zwischen diesen Gattungen ist nur unter Einbeziehung weiterer Merkmale wie z.B. der<br />

Phagensensibilität (Streptomyces – Kitasatospora) oder durch molekularbiologische<br />

Analytik möglich.<br />

Von den 31 Isolaten mit LL-DAP wurden 27 auf Gr<strong>und</strong> der Morphologie <strong>und</strong> der<br />

chemotaxonomischen Analysen als Streptomyces sp. identifiziert. Bei 15 dieser<br />

Streptomyces-Isolate wurde eine Analyse des 16S rRNA-Gens durchgeführt <strong>und</strong> diese<br />

Zuordnung bestätigt, bei den übrigen 12 Isolaten wurde auf diese Analyse verzichtet. Auch<br />

die Fettsäureanalytik der 27 Streptomyces-Isolate bestätigte die Zuordnung <strong>zur</strong> Gattung<br />

Streptomyces (Tab. 18).<br />

Vier Isolate mit LL-DAP gehörten nicht zu den Streptomyceten: Das Isolat 03-Je-020<br />

wurde morphologisch <strong>und</strong> chemotaxonomisch als Nocardioides identifiziert, das Isolat 03-<br />

Je-023 als Jiangella. Beide Zuordnungen wurden molekularbiologisch bestätigt. Bei Isolat<br />

15-Je-017 wurde das vermutete Taxon Kribella molekularbiologisch nicht bestätigt, dieser<br />

Stamm gehört ebenfalls <strong>zur</strong> Gattung Jiangella. Beide Gattungen wiesen das dominierende<br />

Menachinon MK-9(H4) auf, im Unterschied zu Kribella findet man bei Jiangella LL-DAP<br />

<strong>und</strong> Spuren meso-DAP in der Zellwand. In der MIDI-Datenbank sind beide Gattungen<br />

nicht vertreten, sodass die Fettsäureanalytik keine Identifizierung ermöglichte. Ein Isolat<br />

(03-Je-004) wurde nicht identifiziert, da die morphologischen <strong>und</strong> chemotaxonomischen<br />

Daten (LL-DAP, MK-8, MK-8(H2), Fettsäuremuster A, I, T) sowie die Untersuchung des<br />

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