Zukunftsweisender ökologischer Siedlungsbau in Europa - Kennedy ...

Teil 8/6.4 Seite 2 Ökologische Stadterneuerungsprojekte
Historische
Entwicklung
Umsetzung
ökologischer Ziele
wohner. Das Projekt zeigt beispielhaft die Möglichkeiten
des umweltfreundlichen Bauens und der Weiternutzung
bestehender Gebäude in Sanierungsbezirken.
Das Hospital war nach der seinerzeit regierenden Königin
Wilhelmina benannt worden, die am 28. Mai 1891 den
Grundstein für den Gesamtkomplex legte. Neben dem Hospital
gehörte zu der Anlage noch das alte „Buitengasthuis"
(„äußeres Gasthaus") genannte Pesthaus, das sich bis 1870
in den Poldern außerhalb Amsterdams befunden hatte.
Hier waren seit dem 17. Jahrhundert Pestkranke und andere
Schwerkranke untergebracht worden. Das neue Hospital
folgte der Entwicklung der Medizin und Sozialfürsorge
gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Es wurde als
Komplex verschiedener Pavillons angelegt, die funktionell
flexibel waren und genügend Tageslicht und Lüftungsmöglichkeiten
boten.
Diese Prinzipien wurden auch bei später notwendigen Veränderungen
und Entwicklungen beibehalten. Die Gebäude
bildeten eine Welt für die Medzin mit eigenen Versorgungseinrichtungen
wie Kesselraum, Personalwohnungen und
eigenem Schienennetz. Das Ganze war über ein Eingangsgebäude
zugänglich. 1920 war das Wilhehnina Hospital
mit 1700 Betten das größte Krankenhaus der Niederlande.
Auch ein Universitäts-Institut für die medizinische Ausbildung
war hier angesiedelt.
In den 50er Jahren wurde deutlich, daß das Pavillonkonzept
den modernen medizinischen Ansprüchen nicht mehr
gerecht wurde. Außerdem fehlte jeglicher Platz für Erweiterungen,
da um das Hospitalgelände herum Wohnsiedlungen
entstanden waren. 1983 wurde das Hospital an diesem
Ort endgültig geschlossen; es bestand jedoch längere Zeit
als das neue Akademische Zentrum für Medizin (AMC) im
südwestlichen Amsterdam fort.