Zukunftsweisender ökologischer Siedlungsbau in Europa - Kennedy ...
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Umsetzung<br />
<strong>ökologischer</strong> Ziele Ökologische Stadterneuerungsprojekte Teil 8/6.3 Seite 27<br />
Reklamationen<br />
und Beschwerden<br />
Verunsicherung<br />
e<strong>in</strong>baren, wie sich aber erst <strong>in</strong> der Praxis zeigte. Baulärm<br />
und Staub wurden hier für manchen Bewohner zum Alptraum,<br />
so daß auch die weniger empf<strong>in</strong>dlichen Mieter aufgaben<br />
und zeitweise zu Verwandten oder doch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e andere<br />
Wohnung der Siedlung zogen. Viele ältere Menschen<br />
im Ruhestand wollten sich der Lärmbelastung von vornhere<strong>in</strong><br />
nicht aussetzen und verließen die Siedlung ganz.<br />
Die späteren Neumieter „verjüngten" das Durchschnittsalter<br />
der Aarepark-Bewohner beträchtlich.<br />
Obwohl die Bauherren alle vierzehn Tage e<strong>in</strong>e Sprechstunde<br />
für Mieter e<strong>in</strong>richteten, bekamen <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie die Architekten<br />
vor Ort den wachsenden Unmut deutlich zu<br />
spüren. Das Baubüro wurde immer mehr zur Reklamationsstelle,<br />
so daß die Mitarbeiter des Architektenbüros zeitweise<br />
nur noch als Beschwerde<strong>in</strong>stanz für alles und jeden<br />
fungierten. Letztlich fühlten sich die Architekten zwar von<br />
den ständigen Belangen und Sorgen der Mieter überfordert,<br />
aber trotz allem wurde der Qualitätsanspruch an das<br />
Gestaltungsresultat nicht gekürzt.<br />
Partizipation, übersetzt als Mieterbeteiligung, bedeutete<br />
nicht nur zusätzliche „Überzeugungsarbeit" für die Architekten,<br />
sondern als gleichermaßen schwierig erwies sich<br />
im Fall „Aarepark" sowohl die Verständigung zwischen Architekt<br />
und Mieter als auch die Umsetzung der Maßnahmen.<br />
Den Mietern war verständlicherweise jede Umbaumaßnahme<br />
erst e<strong>in</strong>mal zuviel, da sie Staub, Lärm und e<strong>in</strong>e<br />
unerwünschte Änderung der Gewohnheiten verursachte.<br />
H<strong>in</strong>zu kam bei den Mietern natürlich die Angst, die Wohnung<br />
nach der Sanierung letztlich doch nicht mehr bezahlen<br />
zu können. Außerdem war für sie schwer vollstellbar,<br />
was e<strong>in</strong>e Veränderung der Wohnung an Raumqualitäten<br />
mit sich br<strong>in</strong>gen würde, da sie meist die Pläne der Architekten<br />
nicht ohne weiteres nachvollziehen konnten. Aus<br />
diesem Grund war die Me<strong>in</strong>ung der Mieter mit zunehmen-<br />
März1996