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Überwachte Klassifikation - Universität Trier

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FEUT<br />

Digitale Bildverarbeitung<br />

Analyse von Bilddaten<br />

UNIVERSITÄT TRIER<br />

Abteilung Fernerkundung<br />

Digitale Bildverarbeitung<br />

<strong>Überwachte</strong> <strong>Klassifikation</strong>sverfahren<br />

DBV


FEUT<br />

UNIVERSITÄT TRIER<br />

Abteilung Fernerkundung<br />

Themen der heutigen Sitzung<br />

Prinzip der überwachten <strong>Klassifikation</strong><br />

Erstellung von Referenzsignaturen anhand von Trainingsgebieten<br />

Minimum Distance Classifier<br />

Parallelepiped Classifier<br />

Maximum Likelihood Classifier<br />

Bewertung von <strong>Klassifikation</strong>sergebnissen<br />

Digitale Bildverarbeitung<br />

DBV


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<strong>Klassifikation</strong> fernerkundlicher Daten<br />

UNIVERSITÄT TRIER<br />

Abteilung Fernerkundung<br />

Digitale Bildverarbeitung<br />

im Vergleich zur unüberwachten <strong>Klassifikation</strong> kann der Interpret bei überwachten Verfahren<br />

einen wesentlich größeren Einfluss auf die Durchführung der <strong>Klassifikation</strong> nehmen<br />

unüberwachte <strong>Klassifikation</strong>sverfahren<br />

- Bearbeiter bestimmt lediglich die Anzahl<br />

der Spektralklassen<br />

- Clusteralgorithmen führen zur Trennung<br />

dieser Klassen auf Basis statistischer<br />

Parameter<br />

- die Zuordnung der Spektralklassen zu<br />

Informationsklassen erfolgt interaktiv<br />

nach der <strong>Klassifikation</strong><br />

- die bedingten Eingreifmöglichkeiten führen<br />

oft zu unerwünschten Überschneidungen<br />

zwischen Informationsklassen<br />

überwachte <strong>Klassifikation</strong>sverfahren<br />

- Bearbeiter bestimmt die Anzahl der zu<br />

trennenden Klassen sowie deren spektrale<br />

Ausprägung im multispektralen<br />

Merkmalsraum<br />

- Trennung dieser Spektralklassen auf Basis<br />

spektral-geometrischer oder statistischer<br />

Klassifikatoren<br />

- auf Grund der Definition der Spektralklassen<br />

vor der <strong>Klassifikation</strong> erfolgt eine<br />

automatisierte Zuordnung durch den<br />

<strong>Klassifikation</strong>salgorithmus<br />

DBV


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Abteilung Fernerkundung<br />

<strong>Klassifikation</strong>sstrategien:<br />

<strong>Überwachte</strong> <strong>Klassifikation</strong><br />

Digitale Bildverarbeitung<br />

überwachte <strong>Klassifikation</strong>sverfahren stellen die am weitesten verbreiteten Verfahren der<br />

digitalen Bildverarbeitung dar<br />

bei der überwachten <strong>Klassifikation</strong> werden anhand von Referenzflächen, sog. Trainingsgebieten,<br />

Referenzsignaturen für Spektralklassen abgeleitet<br />

anschließend erfolgt eine Zuordnung aller Bildpixel zu der spektral ähnlichsten Klasse<br />

die spektrale Signatur eines Pixels wird<br />

mit jener der Referenzklasse verglichen<br />

die Beschreibung der Signaturen muss auf<br />

statistischem Wege erfolgen, häufig über<br />

die sog. Gauß‘sche Normalverteilung<br />

zur Bestimmung der Ähnlichkeit dienen<br />

verschiedene Zuordnungsfunktionen<br />

Richards & Jia 1999<br />

DBV


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Prinzip der überwachten <strong>Klassifikation</strong><br />

UNIVERSITÄT TRIER<br />

Abteilung Fernerkundung<br />

Digitale Bildverarbeitung<br />

folgende Arbeitsschritte sind dabei – unabhängig vom eingesetzten <strong>Klassifikation</strong>salgorithmus<br />

– immer durchzuführen:<br />

- Festlegung von Anzahl und Art der Informationsklassen (thematischen Klassen); diese<br />

könnten z.B. Wasser, Bebauung, Laubwald, Nadelwald, etc. lauten<br />

- Festlegung der Anzahl von Spektralklassen pro Informationsklasse; diese könnten z.B.<br />

für die Informationsklasse „Bebauung“ in die Subklassen „dichte Bebauung“, „offene<br />

Bebauung“, „stark durchgrünte Bebauung“ und „Industriebebauung“ fallen<br />

- Definition sog. Trainingsgebiete für jede Spektralklasse; diese dienen als Referenzflächen<br />

zur Extraktion von Referenzsignaturen; es existieren verschiedene Verfahren<br />

zur Festlegung solcher Flächen<br />

- Zuordnung aller Bildpixel zu den Referenzsignaturen; dies geschieht in Abhängigkeit<br />

vom jeweils gewählten <strong>Klassifikation</strong>sverfahren<br />

- Validierung des Ergebnisses mittels unabhängiger Testflächen<br />

DBV


Lillesand 1999<br />

FEUT<br />

Prinzip der überwachten <strong>Klassifikation</strong><br />

Schematischer Ablauf<br />

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Abteilung Fernerkundung<br />

Digitale Bildverarbeitung<br />

den entscheidenden Schritt bildet immer die intelligente Definition der Referenzsignaturen<br />

anhand von Trainingsgebieten<br />

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Abteilung Fernerkundung<br />

<strong>Klassifikation</strong>salgorithmen<br />

Minimum Distance Classifier<br />

Digitale Bildverarbeitung<br />

beim Minimum Distance Classifier (oder Minimum Distance to Means Classifier) werden<br />

lediglich die Klassenmittelwerte der Referenzsignaturen betrachtet<br />

Lillesand 1999<br />

die Zuordnung jedes Pixels zu einer<br />

Referenzklasse erfolgt ausschließlich auf<br />

Basis der Entfernung zu den jeweiligen<br />

Klassenmittelwerten<br />

als Abstandsmaß dient meist die<br />

spektral-euklidische Distanz (vgl.<br />

unüberwachte <strong>Klassifikation</strong>sverfahren):<br />

d<br />

=<br />

n<br />

∑<br />

b=<br />

1<br />

( x − µ )<br />

b<br />

b<br />

2<br />

mit n: Anzahl der<br />

Kanäle<br />

DBV


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Abteilung Fernerkundung<br />

<strong>Klassifikation</strong>salgorithmen<br />

Minimum Distance Classifier<br />

Digitale Bildverarbeitung<br />

die Durchführung einer Minimum-Distance-<strong>Klassifikation</strong> erfordert somit folgende Prozessierungsschritte:<br />

Lillesand 1999<br />

Berechnung der multispektralen Mittelwertes<br />

m i einer jeden Referenzklasse k i<br />

Berechnung der Abstände d i eines zu<br />

klassifizierenden Pixels x zu allen m i<br />

( )<br />

= d µ , x<br />

d i<br />

i<br />

mit i = 1…t,<br />

t: Anzahl der Referenzklassen ω<br />

Zuweisung von x zur Referenzklasse ω j ,<br />

falls gilt: d j < d i für alle i ≠ j<br />

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Abteilung Fernerkundung<br />

<strong>Klassifikation</strong>salgorithmen<br />

Minimum Distance Classifier<br />

Digitale Bildverarbeitung<br />

robuster <strong>Klassifikation</strong>salgorithmus bei begrenztem Wissen über das Arbeitsgebiet<br />

(wenige Spektralklassen, keine Aussage über Kovarianz der Referenzklassen)<br />

Lillesand 1999<br />

3<br />

schnelle Berechnung auch bei großen<br />

Datensätzen und vielen Klassen<br />

begrenzte Aussagekraft bei Referenzklassen<br />

mit stark unterschiedlicher<br />

Varianz<br />

begrenzte Aussagekraft bei Referenzklassen<br />

deren Mittelwert keinen Rückschluss<br />

auf die Verteilung der Daten mit<br />

multispektralen Merkmalsraum zulässt<br />

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Abteilung Fernerkundung<br />

<strong>Klassifikation</strong>salgorithmen<br />

Parallelepiped Classifier<br />

Digitale Bildverarbeitung<br />

als Parallelepiped bezeichnet man einen mehrdimensionalen Quader: 2-D – Rechteck,<br />

3-D – Quader, > 3-D – Parallelepiped<br />

Lillesand 1999<br />

wird auch als Box-Classifier bezeichnet<br />

obere und untere Begrenzungen der klassenweisen<br />

Verteilung dienen als Zuweisungsgrenzen<br />

diese können das Minimum/Maximum einer<br />

Referenzklasse im jeweiligen Kanal<br />

darstellen oder aber eine definierte Standardabweichung<br />

um den Mittelwert der Verteilung<br />

darstellen<br />

Probleme: Lücken und Überschneidungen<br />

zwischen Parallelepipeds<br />

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<strong>Klassifikation</strong>salgorithmen<br />

Parallelepiped Classifier<br />

Digitale Bildverarbeitung<br />

durch Zerlegung der Histogramme lassen sich Teil-Parallelepipeds zu einer differenzierteren<br />

Repräsentation von Referenzklassen ableiten<br />

Lillesand 1999<br />

diese Vorgehensweise führt vor allem zur<br />

besseren Erfassung multispektral deutlich<br />

korrelierter Klassen (diagonale Ausprägung<br />

der Verteilung)<br />

die Abprüfung der relativen Lage von Pixeln<br />

zu Minima und Maxima der Referenzklassen<br />

stellt die schnellste Möglichkeit<br />

der <strong>Klassifikation</strong> dar<br />

der Parallelepiped-Klassifikator findet<br />

daher häufig bei Vorklassifikationen oder<br />

Klassenüberprüfungen Anwendung<br />

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Abteilung Fernerkundung<br />

<strong>Klassifikation</strong>salgorithmen<br />

Maximum-Likelihood Classification<br />

Digitale Bildverarbeitung<br />

in den spektralen Überschneidungsbereichen zwischen verschiedenen Referenzklassen<br />

oder im Falle verschieden stark streuender Referenzklassen ist die Berücksichtigung der<br />

Klassen-inherenten Varianz sowie der Kovarianz zwischen Klassen sinnvoll<br />

Lillesand 1999<br />

diesen Ansatz verfolgt der sog. Maximum-<br />

Likelihood-Classifier auf der Basis von Wahrscheinlichkeitsdichtefunktionen<br />

die Zuordnung eines Pixels zu einer Referenzklasse<br />

basiert auf der Basis des Mittelwertvektors<br />

und der Varianz-Kovarianzmatrix<br />

im multispektralen Merkmalsraum werden<br />

Linien gleicher Zuordnungswahrscheinlichkeit<br />

berechnet<br />

die Zuordnung erfolgt dann nach dem Prinzip<br />

der größtmöglichen Wahrscheinlichkeit<br />

DBV


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<strong>Klassifikation</strong>salgorithmen<br />

Maximum-Likelihood Classification<br />

Digitale Bildverarbeitung<br />

die Berechnung der Zuordnungswahrscheinlichkeiten beruht in der Regel auf der sog.<br />

Gauß‘schen Normalverteilung<br />

diese beschreibt eine symmetrische Verteilung von Daten um den Mittelwert, welcher<br />

zugleich Median und Modalwert darstellt, in Abhängigkeit von der Varianz<br />

im eindimensionalen Fall führt dies zu einer sog. Glockenkurve, für die Folgendes gilt:<br />

eindimensionaler<br />

Fall<br />

p(<br />

x | ω ) =<br />

i<br />

1<br />

( 2π<br />

) σ<br />

i<br />

∗e<br />

( ( x−µ<br />

) σ )<br />

mit p(x|ω i): Wahrscheinlichkeit für x ∈ ω i<br />

x: multispektraler Merkmalsvektor (Spektraleigenschaften des<br />

Pixels)<br />

ω i: Spektralklasse i (i = 1,…,M; M = Anzahl der Klassen)<br />

µ i: Mittelwert einer Referenzklasse i<br />

σ i: Varianz einer Referenzklasse i (Maß der Verteilung im Raum)<br />

i<br />

i<br />

2<br />

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<strong>Klassifikation</strong>salgorithmen<br />

Maximum-Likelihood Classification<br />

Digitale Bildverarbeitung<br />

bei einer mehrdimensionalen Verteilung, also im Falle multispektraler Fernerkundungsdaten,<br />

muss dieser mehrdimensionale Merkmalsraum entsprechend repräsentiert werden<br />

statt Mittelwert und Varianz werden der Mittelwertvektor und die Varianz-Kovarianz-Matrix<br />

zur Beschreibung herangezogen<br />

Richards & Jia 1999<br />

p(<br />

x | ωi<br />

) =<br />

( 2π<br />

)<br />

N<br />

1<br />

/ 2<br />

Σ<br />

1/<br />

2<br />

i<br />

∗e<br />

−1<br />

2(<br />

x−m<br />

DBV<br />

i<br />

)<br />

t<br />

Σ<br />

−1<br />

i<br />

( x−m<br />

mit p(x|ω i): Wahrscheinlichkeit für x ∈ ω i<br />

x: multispektraler Merkmalsvektor (Spektraleigenschaften<br />

des Pixels)<br />

ω i: Spektralklasse i (i = 1,…,M; M = Anzahl der Klassen)<br />

m i: Mittelwertvektor der Referenzklasse i<br />

Σ i: Kovarianzmatrix der Referenzklasse i (multispektrales<br />

Maß der Verteilung)<br />

N: Anzahl der Kanäle<br />

i<br />

)


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<strong>Klassifikation</strong>salgorithmen<br />

Maximum-Likelihood Classification<br />

Digitale Bildverarbeitung<br />

nach Kenntnis der Zuordnungswahrscheinlichkeit zu allen Klassen erfolgt eine<br />

Zuordnung zu der wahrscheinlichsten Referenzklasse<br />

um eine Zuweisung zu einer bestimmten Referenzklasse anzunehmen oder zu verwerfen,<br />

wird folgende Entscheidungsregel eingeführt:<br />

Richards & Jia 1999<br />

x ∈ωi falls<br />

( x | ω ) ∗ p(<br />

ω ) ≥ p(<br />

x | ω ) ∗ p(<br />

)<br />

p ω<br />

i<br />

i<br />

mit j = 1…M,<br />

M: Anzahl der Referenzklassen<br />

p(ω i):a-priori-Wahrscheinlichkeit der Referenzklasse ω i<br />

p(ωi ), die sog. a-priori-Wahrscheinlichkeit,<br />

lässt Zusatzinformationen über die zu erwartende<br />

Auftrittswahrscheinlichkeit einer<br />

Klasse einfließen<br />

j<br />

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j


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Maximum-Likelihood Classification<br />

Rahmenbedingungen<br />

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Abteilung Fernerkundung<br />

Digitale Bildverarbeitung<br />

die notwendige Inversion der Varianz-Kovarianz-Matrix einer jeden Referenzklasse stellt<br />

letztlich die Auflösung eines multiplen Gleichungssystem dar<br />

die eindeutige Auflösung eines solchen Gleichungssystems mit einer beliebigen Zahl<br />

von u Unbekannten kann nur durch Einführung von mindestens u+1 Parametern erfolgen<br />

daraus folgt die Notwendigkeit von mindestens M+1 Pixel innerhalb jedes Trainingsgebietes<br />

(Referenzfläche) bei einer Zahl von M Kanälen, da die Multispektralwerte eines<br />

Pixels Parameter zur Auflösung des Gleichungssystems liefern<br />

als Faustregel kann gelten, dass eine 10-mal so große Anzahl von Pixeln innerhalb eines<br />

Trainingsgebietes wünschenswert ist, eine 100-mal so große den Idealfall darstellt<br />

neben der Anzahl der Pixel spielt auch die Datenverteilung eine Rolle: eine Varianz verschieden<br />

von 0 ist ebenso zwingend für die Auflösung der Gleichungssysteme<br />

auch wenn der MLH-Klassifikator gegenüber einer Verletzung der Normalverteilung von<br />

Daten als robust gilt, so ist auf eine Normalverteilung der Referenzdaten nach Möglichkeit<br />

zu achten; insbesondere multimodale Verteilungen müssen vermieden werden<br />

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Ableitung von Referenzsignaturen<br />

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Abteilung Fernerkundung<br />

Digitale Bildverarbeitung<br />

Referenzsignaturen sollen den im Fokus des Interesses liegenden Merkmalsraum vollständig<br />

abdecken<br />

sie werden anhand von Trainingsgebieten aus den Bilddaten extrahiert<br />

wir unterscheiden nach räumlicher Ausdehnung: flächen-, linien- und punktförmige<br />

Trainingsgebiete; meist werden allerdings Flächen extrahiert<br />

punktförmige<br />

Trainingsgebiete<br />

linienförmige<br />

Trainingsgebiete<br />

flächenförmige<br />

Trainingsgebiete<br />

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Ableitung von Referenzsignaturen<br />

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Abteilung Fernerkundung<br />

Digitale Bildverarbeitung<br />

wir unterscheiden nach Art der Erstellung: Digitalisierung, seed growing, Clustering<br />

interaktive Digitalisierung<br />

homogener Flächen am<br />

Bildschirm (alternativ:<br />

Import von Geländekartierungen,<br />

Digitalisierung im<br />

Luftbild oder Karte)<br />

Definition eines sog. seed-<br />

Clusters und einer max.<br />

Standardabweichung;<br />

anschließend Wachstum in<br />

Nachbarschaft (spektraleuklidische<br />

Distanz)<br />

Digitalisierung einer heterogenen<br />

Startfläche; anschließend<br />

Clustering; daraus<br />

Auswahl geeigneter<br />

Trainingsgebiete für überwachte<br />

<strong>Klassifikation</strong><br />

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Maximum-Likelihood Classification<br />

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Digitale Bildverarbeitung<br />

überwachte <strong>Klassifikation</strong><br />

(9 Klassen)<br />

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Überprüfung der <strong>Klassifikation</strong>sgüte<br />

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Abteilung Fernerkundung<br />

Digitale Bildverarbeitung<br />

es existieren eine Reihe von Gütemaßen für eine <strong>Klassifikation</strong>, welche unabhängig von<br />

der Art der <strong>Klassifikation</strong> verwendet werden können<br />

eine Überprüfung setzt immer bekannte Prüfflächen (ground truth data) voraus, welche<br />

nicht in die <strong>Klassifikation</strong> in Form von Referenzflächen eingegangen sein sollten<br />

die einfachste Kennzahl stellt die Gesamtgenauigkeit dar, welche sich aus dem Verhältnis<br />

von klassifizierten zu korrekt klassifizierten Prüfdaten errechnet:<br />

diese geht aus der Konfusionsmatrix hervor, welche ground truth (Spalten) den entsprechenden<br />

Pixelwerten des klassifizierten Bildes gegenüberstellt<br />

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Überprüfung der <strong>Klassifikation</strong>sgüte<br />

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Abteilung Fernerkundung<br />

Digitale Bildverarbeitung<br />

ein komplexeres Maß, welches die korrekt klassifizierten Pixel vor dem Hintergrund einer<br />

zufällig korrekten Zuweisung bewertet stellt der Kappa-Koeffizient dar (KHAT-Statistik)<br />

κ =<br />

es gilt: N ⋅∑xii<br />

−∑(<br />

xi+<br />

⋅ x+<br />

i )<br />

κ = r<br />

2<br />

N −<br />

r<br />

erreichte Genauigkeit<br />

- zufällige Zuweisung<br />

1−<br />

zufällige Zuweisung<br />

i=<br />

1 i=<br />

1<br />

∑ ( xi+<br />

⋅ x+<br />

i )<br />

i=<br />

1<br />

r<br />

mit r: Anzahl der Zeilen der Fehlermatrix<br />

x ii: Anzahl der Pixel in der Diagonalen (korrekt klass.)<br />

x i+: Summe aller Pixel einer Zeile (klassifizierte Werte)<br />

x +i: Summe aller Pixel einer Spalte (ground truth)<br />

N: Summe aller Pixel der Matrix<br />

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Überprüfung der <strong>Klassifikation</strong>sgüte<br />

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Abteilung Fernerkundung<br />

Digitale Bildverarbeitung<br />

es ist zudem nicht unerheblich zu bewerten, ob die erreichte Genauigkeitsmarge in<br />

einzelnen Klassen auf Kosten der Güte anderer Klassen gewonnen wird<br />

z.B. bei Ausweisung eines kompletten Bildes als Wasser erreicht Wasser damit eine<br />

<strong>Klassifikation</strong>sgenauigkeit von 100% gegenüber 0% für alle anderen Klassen<br />

der error of commission bildet daher zuviel klassifizierte Pixel einer Klasse ab, der error<br />

of omission die nicht erfassten<br />

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Überprüfung der <strong>Klassifikation</strong>sgüte<br />

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Digitale Bildverarbeitung<br />

ein ähnliches Maß stellen die producer‘s accuracy und user‘s accuracy dar<br />

hier werden den Spalten- bzw. Zeilensummen die korrekt klassifizierten Werte aus der<br />

Matrixdiagonale gegenübergestellt<br />

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Zusammenfassung<br />

Prinzip der überwachten <strong>Klassifikation</strong><br />

Trainingsgebiete: Typen, Digitalisierung, Seed,<br />

Clustering<br />

Minimum Distance Klassifikator<br />

Parallelepiped Klassifikator<br />

Maximum-Likelihood Klassifikator<br />

Überprüfung der <strong>Klassifikation</strong>sgenauigkeit<br />

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Digitale Bildverarbeitung<br />

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Abteilung Fernerkundung<br />

Empfehlenswert zu lesen...<br />

Digitale Bildverarbeitung<br />

Schowengerdt, R.A., 1997: Remote Sensing. Models and Methods for Image Processing.<br />

Richards, J.A., Jia, X., 1999: Remote Sensing. Digital Image Analysis.<br />

Lillesand, T., 1999: Remote Sensing and Image Interpretation. 4.Aufl., J. Wiley & Sons, New<br />

York.<br />

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Abteilung Fernerkundung<br />

Rekapitulation<br />

Digitale Bildverarbeitung<br />

im 2-dimensionalen Datenraum existieren 3 Klassen mit folgenden Parametrisierungen:<br />

- µ 1 = 17,12 min 1 = 10,5 max 1 =20,17<br />

- µ 2 = 7,25 min 2 = 5,18 max 2 =17,30<br />

- µ 3 = 30,30 min 3 = 11,27 max 3 =39,35<br />

Ordnen Sie folgende Pixel der entsprechenden Referenzklasse zu<br />

11,19 5,23 15,28<br />

Nutzen Sie dazu einmal den Minimum-Distance Classifier, einmal Parallelepiped.<br />

Erläutern Sie die Vor- und Nachteile des jeweiligen Verfahrens anhand des Beispiels.<br />

Gegeben sei folgende Konfusionsmatrix:<br />

Wasser<br />

Brache<br />

Stadt<br />

Acker<br />

Wasser<br />

17<br />

0<br />

0<br />

0<br />

Brache<br />

0<br />

22<br />

2<br />

4<br />

Stadt<br />

0<br />

5<br />

15<br />

1<br />

Acker<br />

0<br />

5<br />

2<br />

10<br />

Berechnen Sie error of omission und commission,<br />

Gesamtgenauigkeit und Kappa.<br />

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Ableitung von Referenzsignaturen<br />

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Abteilung Fernerkundung<br />

Digitale Bildverarbeitung<br />

alle Verfahren vereinigen Vor- und Nachteile und sind ggf. entsprechend ihrer Stärken zu<br />

kombinieren<br />

Digitalisierung:<br />

- schnell; Einbeziehung der kognitiven Fähigkeiten des Interpreten<br />

- subjektiv; lediglich auf 3-kanaliger Bildschirmdarstellung basierend (erfasst nicht alle<br />

Unterschiede im multispektralen Merkmalsraum)<br />

Seed-Verfahren:<br />

- schnell; bezieht alle Spektralkanäle in das Verfahren ein<br />

- subjektiv; funktioniert nur bei homogenen Flächen, da ansonsten keine spektral<br />

ähnlichen Nachbarn identifiziert werden können<br />

Clustering-Verfahren:<br />

- aufwändiger, da zunächst die Digitalisierung der in Cluster zu zerlegenden Bildbereiche<br />

notwendig ist<br />

- weitgehend objektiv; bezieht alle Spektralkanäle in das Verfahren ein; funktioniert auch<br />

im Falle heterogener Flächen, da spektral ähnliche Pixel nicht benachbart sein müssen<br />

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