Ewa Krasicka - Verlag im Internet Gmbh
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Einleitung III<br />
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1 Einleitung<br />
Trotz der weitgehenden Errungenschaften der modernen Medizin gibt es heutzutage nach wie<br />
vor keine mit Sicherheit erfolgreiche Therapie der malignen pr<strong>im</strong>ären und sekundären<br />
Organtumoren. Dabei sind die bösartigen Tumoren nach Herz- und Kreislauferkrankungen die<br />
zweithäufigste Todesursache bei den Erwachsenen. Die kolorektalen Karzinome gehören zu<br />
den weitestverbreiteten malignen Erkrankungen. In Deutschland werden jährlich etwa 30 000<br />
Patienten von dieser Erkrankung betroffen [121]. Ihre Überlebenschancen sind nach der<br />
Entfernung des Pr<strong>im</strong>ärtumors insbesondere von der Entwicklung der Lebermetastasen<br />
abhängig. Nach den retrospektiven Studien haben die Patienten mit solitären Lebermetastasen<br />
eine mittlere Überlebenszeit von ca. 25 Monaten (17 Monate bei zusätzlicher extrahepatischer<br />
Lokalisation), die mit multiplen, unilobulären Lebermetastasen eine mittlere Überlebenszeit<br />
von 17 Monaten (11 Monate bei zusätzlicher extrahepatischer Lokalisation) und solche mit<br />
ausgedehnter Metastasierung eine mittlere Überlebenszeit von 3 Monaten [58].<br />
Die Resektion, die sich in den letzten Jahren zu einem Routineeingriff entwickelt hat, ist die<br />
einzige kurative Therapiemöglichkeit von Lebertumoren [35,58,66,71,72,109,122]. Allerdings<br />
sind zum Zeitpunkt der Diagnosestellung nur ca. 10-20% der Tumore resezierbar. Für<br />
fortgeschrittene Malignome gibt es zahlreiche palliative Therapieverfahren: systemische und<br />
regionale Chemotherapie, Strahlentherapie, Chemoembolisation, Dearterialisation,<br />
Kryotherapie, Alkoholinjektion und Hyperthermie.<br />
Wegen der häufigen zusätzlichen extrahepatischen Metastasierung kolorektaler Karzinome<br />
wird die systemische Chemotherapie mit 5-Fluorouracil (5-FU) oder mittels einer<br />
Kombination der Folinsäure mit 5-FU durchgeführt [22,58,63,66,71,72,82,121]. Allerdings<br />
verursacht diese Art der Therapie eine systemische Toxizität. Ein anderer Weg führt über die<br />
regionale Chemotherapie, wo es über direkte intraarterielle oder intraportale Applikation der<br />
Medikamente (Fluorodesoxyuridin (FUDR), bzw. 5-Fluorouracil) zu einer höheren<br />
Konzentration in den Metastasen und damit zu höheren Ansprechraten <strong>im</strong> Tumorgewebe<br />
kommt [58,125]. Extrahepatische Metastasen, ein fortgeschrittener Tumorbefall der Leber und<br />
eine Leberzirrhose stellen wegen der Gefahr eines unzureichenden Abbaus der Zytostatika in<br />
der Leber eine relative Kontraindikation zur Durchführung der regionalen Chemotherapie dar.<br />
Zu den nicht seltenen Nebenwirkungen dieser Methode gehören Störungen der Leberfunktion,<br />
Gastritis, Diarrhoe und Gallengangsklerose.<br />
Eine andere Behandlungsmethode stellt die Bestrahlung dar, die extern oder lokal<br />
durchgeführt werden kann. Zwar ist bei diesem Verfahren eine genaue Dos<strong>im</strong>etrie<br />
durchführbar, der Nachteil dieser Therapieform besteht jedoch in sehr großem technischen<br />
Aufwand und fehlender Selektivität des Verfahrens [58,82]. Bei der Kombination aus<br />
regionaler Chemotherapie und Strahlentherapie erfolgt zusätzlich zur intraarteriellen<br />
Chemotherapie mit 5-FU die perkutane Radiatio am Linearbeschleuniger. Auch in diesem Fall<br />
muß man jedoch mit gravierenden Nebenwirkungen rechnen.