Ewa Krasicka - Verlag im Internet Gmbh
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II Diskussion<br />
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3.1.1 Das Präparat<br />
Als Präparat für die exper<strong>im</strong>entellen Arbeiten wurde frische Schweineleber gewählt. Diese<br />
stellt ein sehr geeignetes Modell zur Untersuchung von Koagulationseffekten dar, da sie aus<br />
solidem, homogenem und gut vaskularisiertem Gewebe besteht, das die Laserstrahlung<br />
genügend absorbieren kann.<br />
Die Kenntnis der optischen Eigenschaften des Gewebes und ihres Temperaturverhaltens<br />
während der Lasertherapie sind von größter Wichtigkeit für die Dos<strong>im</strong>etrie. Für die<br />
Schweineleber wurden die optischen Parameter in mehreren exper<strong>im</strong>entellen Arbeiten<br />
ermittelt [111,112]. Gleichzeitig konnte bewiesen werden, daß sich bei der Anwendung des<br />
Nd:YAG-Lasers für die interstitielle LITT von Schweineleber bei entsprechender<br />
Parametersetzung reproduzierbare Koagulationszonen des Gewebes erzeugen lassen.<br />
Für jeden Einzelversuch wurde eine neue Gewebeprobe verwendet. Die Anfangstemperatur<br />
des Gewebes betrug jeweils 20°C.<br />
3.1.2 Nd:YAG-Laser<br />
Zur Durchführung der interstitiellen Laserkoagulation in den exper<strong>im</strong>entellen Arbeiten wurde<br />
ein Nd:YAG Laser (Neodymium:Yttrium-Aluminium-Granat-Laser) eingesetzt. Die einfache<br />
und kompakte Bauweise sowie hohe mittlere Leistungen machen ihn zu einem weit<br />
verbreiteten Instrument <strong>im</strong> medizinischen Bereich.<br />
Der Nd:YAG-Laser ist ein Festkörperlaser. Als Lasermedium werden hier die in ein<br />
Y3Al5O12-Wirtskristall einbetteten dreiwertigen Nd-Ionen verwendet, die durch Bestrahlung<br />
mit intensivem Licht der Xenon/Krypton Lampen angeregt werden. Der Nd:YAG-Laser ist ein<br />
Vier-Niveau-Laser. Eine Besetzungsinversion der angeregten Nd-Ionen zwischen dem 3. und<br />
dem 4. Niveau ermöglicht eine Laseremission bei 1064 nm <strong>im</strong> nahen Infrarot [120]. Das Licht<br />
aus diesem Bereich ist für das menschliche Auge nicht sichtbar. Als Pilotstrahl dient deshalb<br />
das rote Licht des Helium-Neon-Lasers (Wellenlänge 630 nm).<br />
Bei Einwirkung von Licht <strong>im</strong> nahen Infrarotbereich auf das biologische Gewebe dominiert die<br />
Streuung über die Absorption, deswegen werden hierbei <strong>im</strong> Vergleich zu anderen Lasern die<br />
größten Eindringtiefen erreicht. Abhängig von der Gewebeart kann die Eindringtiefe des<br />
Nd:YAG-Laserlichtes 2 bis 8 mm betragen. Die Wirktiefe ist jedoch sehr stark von der<br />
Expositionsdauer abhängig. Durch kurze Expositionszeiten von 100 ms kann die<br />
Reaktionszone auf unter 1 mm begrenzt werden. Bei längeren Expositionszeiten von<br />
mehreren Minuten kann die Wirktiefe durch Wärmeleiteffekte über die physikalisch<br />
determinierte Eindringtiefe hinausgehen.