Ewa Krasicka - Verlag im Internet Gmbh
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Problemstellung 9<br />
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Zur unblutigen operativen Entfernung von gefäßreichen parenchymatösen Tumoren wird<br />
hauptsächlich der Nd:YAG-Laser benutzt [57,120]. Dabei werden die Präparation und<br />
Resektion in der Regel in der Kontaktmethode, Koagulation und Blutstillung in der<br />
Nonkontaktmethode durchgeführt. Um einen Schneideeffekt zu erreichen, ist allerdings be<strong>im</strong><br />
Einsatz eines Nd:YAG-Lasers mit Fokussierhandstück mit einem Fokusdurchmesser von<br />
0,5 mm eine Laserleistung von 60 bis 100 W (abhängig von der Qualität des<br />
Fokussierhandstückes) erforderlich. Auf diese Weise läßt sich in einem Arbeitsgang das<br />
Parenchym sehr gut durchtrennen und gleichzeitig eine Koagulation der Schnittflächen bis zu<br />
5 mm in der Tiefe erzeugen, so daß eine sichere Blutstillung erreicht wird [12,15,99].<br />
Gegenwärtig stehen dem Anwender <strong>im</strong> Bereich der Onkologie zwei weitere vielversprechende<br />
Lasertherapieverfahren zur Verfügung: die Photodynamische Therapie (PDT) und die Laserinduzierte<br />
Thermotherapie (LITT).<br />
In der Photodynamischen Therapie wird ein Photosensibilisator systemisch oder lokal<br />
verabreicht. Nach best<strong>im</strong>mter Inkubationszeit (24 bis 48 Stunden) befindet sich eine höhere<br />
Konzentration des Photosensibilisators <strong>im</strong> neoplastischen Gewebe. Durch anschließende<br />
Bestrahlung des Gewebes mit dem Laserlicht niedriger Leistungsdichte kommt es an dieser<br />
Stelle zu einer Absorption der Strahlung. Als lichtabsorbierende Reaktionsvermittler dienen<br />
vor allem Hämatoporphyrinderivate (HPD) und Phtalocyanine. Der phototoxische Effekt, der<br />
zur lokalen Tumorzerstörung führt, wird durch die Freisetzung von Sauerstoffradikalen<br />
hervorgerufen. Die niedrige Leistungsdichte der Laserstrahlen verhindert thermische<br />
Nebenwirkungen [64,99,128,144].<br />
Während jedoch die Photodynamische Therapie derzeit <strong>im</strong> klinischen Versuchsstadium und<br />
nur bei oberflächlichen Tumoren angewendet wird, gewinnt die Laser-induzierte<br />
Thermotherapie seit ihren ersten Einsätzen <strong>im</strong> Jahre 1983 durch Bown zur Behandlung von<br />
Lebertumoren und 1984 durch Ascher zur Behandlung von Hirntumoren zunehmend an<br />
Bedeutung [5,7,24,25,48,51,57,87,88]. Seit 1984 wird von Berlien die Behandlung von<br />
vaskulären Malformationen und Hämangiomen mittels interstitieller LITT durchgeführt<br />
[11,17,42]. Mit dieser lokoregionalen Therapie können die bisher für die Behandlung der<br />
benignen und malignen Organtumoren zur Verfügung stehenden Standardtherapien sinnvoll<br />
ergänzt werden. Bisher konnte man klinische Erfahrungen mit der interstitiellen Laserinduzierten<br />
Thermotherapie bei der Behandlung von pr<strong>im</strong>ären und sekundären Tumoren des<br />
Gehirns, der Leber und Lunge, Pankreastumoren und Tumoren des Kopf- und Halsbereiches<br />
sowie bei der Behandlung der benignen Prostatahyperplasie sammeln<br />
[6,8,9,26,34,61,77,78,79,80,88,89,90, 115,117,141].<br />
Der Begriff Laser-induzierte Thermotherapie (LITT) beinhaltet die Laser-induzierte<br />
Hyperthermie (LIHT) für Temperaturen zwischen 42°C und 60°C und die Laser-induzierte<br />
Koagulation (LIC) für Temperaturen über 60°C [102]. Bei der interstitiellen LITT wird die<br />
Laserstrahlung direkt in das zu therapierende Gewebe gebracht. Das <strong>im</strong> bestrahlten Gewebe<br />
absorbierte Licht führt zur Erhöhung der Gewebetemperatur und zur Entstehung von