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Riskante Arbeitswelt im Spiegel der Supervision

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24 <strong>Riskante</strong> <strong>Arbeitswelt</strong> <strong>im</strong> <strong>Spiegel</strong> <strong>der</strong> <strong>Supervision</strong><br />

Leistungsdruck“ und „hohe Arbeitsintensität“ (r=.33), „Beeinträchtigung des Privatlebens<br />

<strong>der</strong> Organisationsmitglie<strong>der</strong>“ (r=.40) sowie „regelmäßige Überstunden“ (r=.33).<br />

Dieser Befund bestätigt, dass regelmäßige Überstunden und hohe Arbeitsbelastung<br />

ein Auslöser dauerhaften Leistungsdrucks sind, <strong>der</strong> das Privatleben <strong>der</strong> Organisationsmitglie<strong>der</strong><br />

belastet. Deshalb ist es nicht verwun<strong>der</strong>lich, dass auch ein Zusammenhang<br />

zwischen „dauerhaftem Leistungsdruck“ und „Erkrankungen aufgrund hoher Arbeitsbelastungen“<br />

(r= .30) besteht.<br />

Leistungsgerechtigkeit erscheint als eine zentrale Urteilskategorie, da sie Offenheit,<br />

Kollegialität und Respekt zwischen den Mitarbeiter/innen för<strong>der</strong>t: Korrelationen zwischen<br />

den „Die Beschäftigten machen die Erfahrung, dass ihre Arbeitsleistungen in<br />

den Organisationen angemessen anerkennt werden“ und „In den Organisationen besteht<br />

Leistungsgerechtigkeit“ (r=.31) belegen, dass die Beschäftigten die Arbeitsleistung als<br />

gerecht empfinden würden, wenn diese entsprechend anerkannt würde. Ohne Anerkennung<br />

nehmen die Beschäftigten demzufolge keine Gerechtigkeit wahr. In <strong>der</strong> Tat<br />

benennen 73,1 % <strong>der</strong> Supervisor/innen, dass Leistungsgerechtigkeit in den Organisationen<br />

nicht besteht.<br />

Anerkennung<br />

Anerkennung übern<strong>im</strong>mt anscheinend, wie auch Leistungsgerechtigkeit, eine Mo<strong>der</strong>atorfunktion<br />

<strong>im</strong> Kontext <strong>der</strong> Leistungsanfor<strong>der</strong>ungen. Die Aussagen <strong>der</strong> Supervisor/<br />

innen bestätigen, dass durch bestehende Anerkennung Verunsicherungen reduziert<br />

Die Beschäftigten machen die Erfahrung, dass<br />

ihre Arbeitsleistungen in den Organisationen<br />

angemessen anerkannt werden (n=968)<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

63,9<br />

Rolf Haubl (Hg.), <strong>Riskante</strong> <strong>Arbeitswelt</strong> <strong>im</strong> <strong>Spiegel</strong> <strong>der</strong> <strong>Supervision</strong><br />

30,8<br />

5,2<br />

selten<br />

etwa die Hälfte<br />

oftmals<br />

werden und ein respektvoller Umgang zwischen den Beschäftigten und den Vorgesetzten<br />

geför<strong>der</strong>t wird. Das belegt auch die Korrelation zwischen den Items „Die Beschäftigten<br />

machen die Erfahrung, dass ihre Arbeitsleistung en in den Organisationen angemessen<br />

anerkannt werden“ und „Organisationsmitglie<strong>der</strong> sind verunsichert“ (r=<br />

-.31). Zusätzlich besteht ein negativer Zusammenhang zwischen <strong>der</strong> Anerkennung <strong>der</strong><br />

Arbeit <strong>der</strong> Beschäftigten und <strong>der</strong>en psychophysischen Belastungen (r=-.22): Je mehr<br />

die geleistete Arbeit anerkannt wird, desto weniger haben die psychophysischen Belastungen<br />

zugenommen. Die Daten zeigen, wie stark das Bedürfnis <strong>der</strong> Beschäftigten<br />

nach Anerkennung ist. Dass es unbefriedigt bleibt, berichten knapp zwei Drittel (63,9<br />

%) <strong>der</strong> Supervisor/innen.<br />

© 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen<br />

ISBN Print: 978-3-525-40333-4 — ISBN E-Book: 978-3-647-40333-5

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