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Riskante Arbeitswelt im Spiegel der Supervision

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Rolf Haubl (Hg.), <strong>Riskante</strong> <strong>Arbeitswelt</strong> <strong>im</strong> <strong>Spiegel</strong> <strong>der</strong> <strong>Supervision</strong><br />

<strong>Riskante</strong> <strong>Arbeitswelt</strong> <strong>im</strong> <strong>Spiegel</strong> <strong>der</strong> <strong>Supervision</strong> 17<br />

In Modell 1 lässt sich erkennen, dass nach den Aussagen <strong>der</strong> befragten Supervisor/<br />

innen eine hohe Kontrollintensität einen negativen Einfluss auf die Wahrung <strong>der</strong> professionellen<br />

Standards in Organisationen ausübt. Ebenso senkt eine zunehmende<br />

Orientierung <strong>der</strong> Organisationen an kurzfristigen ökonomischen Zielen sowie die nach<br />

außen gerichtete, fassadenhafte Darstellung von Kompetenz die Wahrscheinlichkeit,<br />

professionelle Standards zu erhalten. Im Gegensatz dazu lässt ein größerer Freiraum<br />

für kreative Problemlösungen, die Verfügbarkeit über notwendige Ressourcen zur<br />

Durchführung übertragener Aufgaben sowie eine häufige Anerkennung geleisteter<br />

Arbeit die Wahrscheinlichkeit <strong>der</strong> Erhaltung professioneller Standards ansteigen.<br />

In das Modell 2 wurden zusätzlich die Variablen Nonprofit-Profit und Größe <strong>der</strong><br />

Organisation mit in die Berechnung aufgenommen. Es lässt sich zunächst festhalten,<br />

dass sich <strong>im</strong> Vergleich zu Modell 1 keine o<strong>der</strong> nur min<strong>im</strong>ale Verän<strong>der</strong>ungen ergeben.<br />

Aus <strong>der</strong> fehlenden statistischen Signifikanz <strong>der</strong> neu in das Modell eingebrachten Variablen,<br />

lässt sich weiterhin schließen, dass we<strong>der</strong> die Größe <strong>der</strong> Organisation noch<br />

die Tatsache, ob es sich um eine Profit- o<strong>der</strong> Non-Profit-Organisation handelt, einen<br />

bedeutsamen Einfluss auf die Wahrung professioneller Standards ausübt und sich<br />

somit die Rahmenbedingungen für professionelles Handeln in den Organisationen<br />

eher ähneln.<br />

Abschließend lässt sich festhalten, dass Organisationen durch externe politische,<br />

ökonomische und gesellschaftliche Faktoren beeinflusst werden. Sie reagieren darauf<br />

mit internen Anpassungsmaßnahmen, die sich zunehmend auf das professionelle<br />

Handeln <strong>der</strong> Beschäftigten auswirken. Die steigende Arbeitsverdichtung, Zeit- und<br />

Kostendruck, Standardisierung, Unsicherheit, Kurzfristigkeit und Geschwindigkeit<br />

schaffen für die Beschäftigten ein Arbeitsumfeld, in dem es tendenziell <strong>im</strong>mer schwieriger<br />

wird, bisher gültige professionelle Standards und somit Professionalität aufrecht<br />

zu erhalten.<br />

Zum Weiterlesen<br />

Evetts, J. (2008): Professionalität durch Management? Neue Erscheinungsformen von Professionalität<br />

und ihre Auswirkungen auf professionelles Handeln. Ein Nachtrag zum ZSR-<br />

Schwerpunktheft 3/2007. Zeitschrift für Sozialreform, 51 (1), 97-106.<br />

Handrich, C. (2010): Professionalität in Organisationen. Neue Anfor<strong>der</strong>ungen an professionelles<br />

Handeln unter verän<strong>der</strong>ten ökonomischen Bedingungen. Chemnitz: Technische Universität<br />

Chemnitz (unv. Masterarbeit).<br />

Pfadenhauer, M. (2003): Professionalität. Eine wissenssoziologische Rekonstruktion institutionalisierter<br />

Kompetenzdarstellungskompetenz. Opladen: Leske+Budrich.<br />

Pfadenhauer, M. (Hrsg.) (2005): Professionelles Handeln. Wiesbaden: VS.<br />

© 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen<br />

ISBN Print: 978-3-525-40333-4 — ISBN E-Book: 978-3-647-40333-5

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