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Riskante Arbeitswelt im Spiegel der Supervision

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14 <strong>Riskante</strong> <strong>Arbeitswelt</strong> <strong>im</strong> <strong>Spiegel</strong> <strong>der</strong> <strong>Supervision</strong><br />

individueller Wertvorstellungen <strong>im</strong> Vor<strong>der</strong>grund des beruflichen Handelns. Die Unsicherheit<br />

bezüglich des Arbeitsplatzes sowie die auf Kurzfristigkeit orientierten Arbeitsbedingungen<br />

verstärken die Anfor<strong>der</strong>ung an eine individuelle Flexibilität <strong>der</strong> Beschäftigten.<br />

Dabei ist es insbeson<strong>der</strong>e <strong>im</strong> Profit-Bereich von großer Bedeutung, ein möglichst<br />

breites Tätigkeitsfeld abdecken zu können. Dies erfor<strong>der</strong>t einerseits ein selbständiges<br />

Aneignen einer breiten, aber oberflächlichen Wissensbasis und an<strong>der</strong>erseits die Fähigkeit,<br />

eine Kompetenz in einem best<strong>im</strong>mten Tätigkeitsfeld darzustellen, obwohl diese<br />

nur oberflächlich vorhanden ist. Zudem gewinnt das Selbstmanagement aufgrund einer<br />

Verflachung <strong>der</strong> Hierarchiestrukturen an Bedeutung, da Mitarbeiter/innen zunehmend<br />

eigenständig Entscheidungen treffen, ihre Arbeit selbst kontrollieren und sich selbst<br />

würdigen bzw. Feedback geben müssen.<br />

Im Folgenden sollen die aus <strong>der</strong> qualitativen Untersuchung gewonnen Erkenntnisse<br />

bezüglich des professionellen Handelns in Organisationen auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>der</strong><br />

quantitativen Erhebung vertieft betrachtet werden. Hierzu seien zunächst einige deskriptive<br />

Befunde überblicksartig dargestellt. 1<br />

Die Bedingungen zur Aufrechterhaltung professioneller beruflicher Standards geraten<br />

sukzessiv unter Druck. Demzufolge sind lediglich 20 % 2 <strong>der</strong> befragten Supervisor/innen<br />

<strong>der</strong> Ansicht, dass die Beschäftigten eigene professionelle Standards in ihrer Arbeit wahren<br />

können. Demgegenüber stehen 40 % <strong>der</strong> Befragten, die diese Ansicht nicht teilen und die<br />

Wahrung <strong>der</strong> Professionalität eher als gefährdet einschätzen. Ein ebenso großer Anteil ist<br />

sich unschlüssig, ob die Beschäftigten ihre professionellen Standards halten können.<br />

Die Beschäftigten können eigene professionelle<br />

Standards in ihrer Arbeit wahren (n=976)<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

19,7<br />

Rolf Haubl (Hg.), <strong>Riskante</strong> <strong>Arbeitswelt</strong> <strong>im</strong> <strong>Spiegel</strong> <strong>der</strong> <strong>Supervision</strong><br />

40,5 39,9<br />

st<strong>im</strong>me zu<br />

unentschieden<br />

st<strong>im</strong>me nicht zu<br />

Bei <strong>der</strong> Frage nach einem Aushöhlen professioneller Standards in den Organisationen<br />

zeigt sich unter den Supervisor/innen ein eindeutigeres Bild. So bestätigen knapp 60<br />

% <strong>der</strong> Befragten eine zunehmende Aushöhlung professioneller Standards. Etwa 29 %<br />

sind hingegen <strong>der</strong> Meinung, dass die Aushöhlung <strong>der</strong> Professionalität tendenziell eher<br />

abn<strong>im</strong>mt. Eine Min<strong>der</strong>heit von 13 % sieht diese auf einem unverän<strong>der</strong>ten Niveau.<br />

1 Die Werte <strong>der</strong> Grafiken können aufgrund von Rundungsfehlern gegebenenfalls auf 99 %<br />

o<strong>der</strong> 101 % aufaddiert werden. Dieser Hinweis bezieht sich auf alle folgenden Grafiken<br />

dieser Broschüre.<br />

2 Die Grafiken wurden zur besseren Veranschaulichung von Zusammenhängen von Fünferausprägungen<br />

auf Dreierausprägungen statistisch zusammengefasst.<br />

© 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen<br />

ISBN Print: 978-3-525-40333-4 — ISBN E-Book: 978-3-647-40333-5

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