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Ausgabe 72 - beim BME rmr

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<strong>Ausgabe</strong> <strong>72</strong> / Dezember 2006<br />

Am 7. Juli 2006 folgten zahlreiche<br />

Mitglieder der Einladung zum gemeinsamen<br />

Barbecue auf der<br />

traditionsreichen Frankfurter Galopprennbahn<br />

(Internet: http://www.renn-klubfrankfurt.de).<br />

Die Dachterrasse des Clubhauses<br />

des Renn-Klubs<br />

Frankfurt am Main e.V.<br />

bot dafür ein hervorragendes<br />

und exklusives<br />

Ambiente. Mit Blick auf<br />

die Frankfurter Skyline<br />

wurden Kontakte geknüpft<br />

und angeregt sowohl<br />

einkaufsbezogene<br />

als auch private Gespräche<br />

unter den Gästen geführt.<br />

Ein besonderes Highlight<br />

war ein eigens orga-<br />

Info RHEIN-MAIN-REGION<br />

SEIT 1953<br />

ISSN 1619-6236 (Deutsche Bibliothek)<br />

After-Work-Barbecue<br />

auf der Galopprennbahn<br />

Frankfurt<br />

nisiertes Trainingsrennen mit sechs Rennpferden<br />

des Renn-Klubs, das wie an<br />

einem offiziellen Renntag inklusive Führringpräsentation<br />

der Pferde und Aufgalopp<br />

auf das Rennbahngeläuf durchgeführt<br />

wurde. Von der exponierten Lage<br />

auf der Dachterrasse konnten die <strong>rmr</strong>-<br />

Mitglieder alle Renndetails hautnah mitverfolgen.<br />

Auch an einen Sprecher wurde<br />

gedacht, der das Renngeschehen für uns<br />

ebenfalls renntagstypisch über Lautsprecheranlage<br />

kommentierte. Lediglich<br />

Wetten waren verständlicherweise<br />

nicht möglich.<br />

Birgit Gutermann, Event-<br />

Managerin des Renn-<br />

Klubs, stand den Interessierten<br />

im Anschluss für<br />

zahlreiche Fragen rund<br />

um den Galopprennsport,<br />

die Rennbahn und<br />

den Pferdesport im Allgemeinen<br />

zur Verfügung.<br />

In mehreren kleinen<br />

Gruppen gab Sie


kompetent sehr anschauliche Erklärungen<br />

auf die vielen Fragen der eher<br />

galopprennsportunerfahrenen Teilnehmer.<br />

Sie berichtete auch über den geplanten<br />

Bau eines 5-Sterne-Hotels durch chinesische<br />

Investoren. Interessierten bot Sie<br />

zudem eine Rennbahnführung während<br />

eines Renntags an.<br />

Abgerundet wurde der interessante<br />

Abend durch eine gelungene Bewirtung.<br />

Nach einem Sektempfang wurde ein<br />

köstliches Buffet offeriert. Es bot alles,<br />

2<br />

Info<br />

was das kulinarische Herz begehrt<br />

– von kleinen Vorspeisenleckereien<br />

über diverse<br />

schmackhafte Hauptgerichtalternativen<br />

bis zum variantenreichen<br />

Dessert.<br />

Auch das Wetter spielte am Ende mit. So<br />

wurde es insgesamt – trotz gelegentlicher<br />

kleiner Schauer – ein rundum gelungener<br />

und für viele ein anregender Sommerabend<br />

zum Networken und Genießen im<br />

attraktiven Umfeld der Galopprennbahn.<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>72</strong> / Dezember 2006<br />

So manchen wird man sicherlich an<br />

einem der Renntage hier wiedersehen.<br />

Laurenz Büschel


Info<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>72</strong> / Dezember 2006<br />

3


Info<br />

Karriere in Einkauf und Logistik<br />

am 26.10.2006 in Frankfurt<br />

Am Donnerstag, den 26. Oktober 2006<br />

trafen sich Einkäufer und Logistiker in<br />

einer kostenlosen Veranstaltung der<br />

<strong>BME</strong> Rhein-Main-Region in Kooperation<br />

mit der Initiative Young Professionals.<br />

Thema: Karrierechancen und Entwicklungsmöglichkeiten<br />

im Supply Chain<br />

Management. Vier Referenten aus den<br />

verschiedensten Branchen analysierten<br />

den Begriff „Karriere“ und schilderten<br />

Ihre Erfahrungen und Möglichkeiten der<br />

Förderung von Nachwuchsführungskräften<br />

und Einkaufspezialisten. Dabei<br />

standen folgende Fragen im Vordergrund:<br />

Was gibt es für Karrieremöglichkeiten<br />

im Einkauf? Wie mache ich<br />

Karriere im Einkauf? Muss ich unbedingt<br />

Führungskraft sein? Wann überhaupt<br />

habe ich Karriere gemacht? Dabei<br />

haben die Teilnehmer auch die Möglichkeit<br />

genutzt, während der Pausen<br />

Ihre Fragen in ein Laptop einzugeben,<br />

die dann auf eine extra Leinwand projiziert<br />

wurden. Bei der anschließenden<br />

Podiumsdiskussion, moderiert durch<br />

Wolfgang Degreif, wurden diese Fragen<br />

dann von den Referenten aufgegriffen.<br />

Erfreulich waren auch die vielen neuen<br />

Gesichter bei der bisher größten Veranstaltung<br />

für Young Professionals.<br />

Beim gemeinsamen „Get-together“, zu<br />

4 <strong>Ausgabe</strong> <strong>72</strong> / Dezember 2006<br />

dem die Mainova AG in ihr Casino geladen<br />

hatte, konnten die Einkäufer bis<br />

in den späten Abend Networken und<br />

interessante Kontakte knüpfen.


Info<br />

<strong>rmr</strong>-Workshop:<br />

Wissen Sie wohin mit der Wissensflut?<br />

Am 7. September war der <strong>BME</strong> Rhein-<br />

Main-Region zu Gast bei der Arnold AG<br />

in Friedrichsdorf.<br />

Manfred Wüst, Leiter der Materialwirtschaft<br />

der Arnold AG, initiierte einen<br />

Workshop zum Thema „Wissen Sie wohin<br />

mit der Wissensflut?“ und zielte auf<br />

die Frage ab, wie Einkäufer in anderen<br />

Unternehmungen nützliche Daten und<br />

Fakten sammeln, um Sie mehreren Abteilungen<br />

zur Verfügung zu stellen.<br />

Die Einladung der Firma Arnold AG, die<br />

auf eine Handwerkstradition von 82 Jahren<br />

zurückblicken kann, auch die hochinteressante<br />

Fertigung der drei Geschäftsbereiche<br />

Industrieservice, Designbauteile/<br />

Kunstobjekte und Edelstahlprodukte zu<br />

besichtigen, nahm der <strong>BME</strong> gerne an.<br />

Nach einer kurzen Firmenpräsentation<br />

durch den Gesellschafter wurden die<br />

Gruppen durch die höchst interessanten<br />

Fertigungsbereiche sowie Planungs- und<br />

Auftragsabwicklungsabteilungen geführt.<br />

Anschließend gab es ein leckeres Schnitzel-Büffet,<br />

nach dem dann sehr gestärkt<br />

in das eigentliche Thema übergegangen<br />

wurde. Herr Wüst stellte das ERP-System<br />

der Firma Arnold vor, das vom Einkauf<br />

mit Daten versorgt und gepflegt wird und<br />

allen wichtigen Firmenbereichen zugänglich<br />

gemacht wurde.<br />

Reihum berichteten alle Teilnehmer über<br />

die in ihren Firmen vorherrschenden<br />

Informationswege:<br />

ABB Automation GmbH, Westdeutsche<br />

Landesbank, Frankfurter Sparkasse,<br />

Süwag Energie AG, commerbank AG,<br />

ESWE, Fresenius Medical Care Thalheim<br />

GmbH, Neubronner GmbH & Co.KG,<br />

Miebach Logistik, Polyclip, Master Lease<br />

Germany GmbH, Advolat und MCE<br />

Anlagenbau Germany GmbH.<br />

Festzustellen war, dass es neben ERP-<br />

Systemen nur die herkömmlichen Materialwirtschafts-Tools<br />

wie SAP als „Lieferantenkartei“<br />

mit und ohne Bewertungskriterien<br />

gibt. Weitere Ausarbeitungen zu<br />

diesem Thema sind vielfach aufgrund von<br />

Zeitmangel und fehlender personeller<br />

Unterstützung des Bereiches Einkauf in<br />

den Anfängen auf der Strecke geblieben.<br />

Das ist äußerst kritisch, denn gerade das<br />

Know-How der Marktkenntnis müsste<br />

besser dokumentiert werden. Alle Teilnehmer<br />

sahen die dringende Notwendigkeit<br />

hierzu, jedoch fehlen in den<br />

Einkaufsbereichen immer wieder die<br />

Ressourcen.<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>72</strong> / Dezember 2006<br />

Wann wird man endlich begreifen, dass<br />

man gerade im oder am Einkauf nicht<br />

sparen darf?<br />

Im Einkauf geht der Großteil des Unternehmensgeldes<br />

über den „Tisch“, also<br />

sollte man doch gerade hier hoch<br />

qualifizierte und/oder sehr erfahrene<br />

Mitarbeiter unterstützen.<br />

Gerne werden wir dieses Thema<br />

nochmals aufgreifen, denn dass das<br />

Thema sehr aktuell und noch relativ<br />

unbefriedigend abgearbeitet ist (Ausnahmen<br />

sind jedoch vorhanden!!) war<br />

die Erfahrung, die bei diesem Workshop<br />

gesammelt werden konnte.<br />

Wir bedanken uns noch einmal herzlich<br />

für die großzügige Unterstützung unseres<br />

Firmenmitgliedes Arnold AG.<br />

Evelyn López<br />

5


Mainhattan<br />

Frankfurts<br />

zeitgenössische<br />

Architektur<br />

Was verbirgt sich hinter der Frankfurter<br />

Skyline mit seiner Hochhausarchitektur?<br />

Diese Frage wurde den Veranstaltungsteilnehmern<br />

bei einem Rundgang durch<br />

die Frankfurter Innenstadt eindrucksvoll<br />

beantwortet.<br />

Unter Leitung eines Architekten wurden<br />

folgende neue und ältere Hochhäuser<br />

angesteuert und Besonderheiten jedes<br />

Objektes erklärt:<br />

Zürich-Versicherung, Frankfurter Welle,<br />

Eurotheum, Maintower, Gardentower,<br />

Japancenter, Skyper, Schweitzer National,<br />

Metzler Bürohaus, Nizza, Baseler<br />

Arkaden (Oval), Westhafentower.<br />

Ein Highlight der Besichtigungstour war<br />

der Besuch des Galileo (Dresdner Bank


Teilnehmergruppe <strong>beim</strong><br />

„Rundgang“ und einige<br />

Hochhausobjekte<br />

Hochhaus). In diesem Gebäude unterliegt<br />

das komplette Facility Management<br />

der Verantwortung von Stangl Facility<br />

Services, Frankfurt. Stangl-Objektleiter<br />

Jörn Schmidt erläuterte bei der Gebäudebesichtigung<br />

alle faszinierenden technischen<br />

Einrichtungen vom Keller bis<br />

zum Dach. Im UG des Gebäudes befindet<br />

Info<br />

sich das „Englische Theater“. Letzte<br />

Station des Rundganges bildete das neu<br />

errichtete Westhafen-Areal. In der<br />

Hemingway-Lounge konnten die Teilnehmer<br />

bei diversen Cocktails über die<br />

imposanten Bauwerke und die neuen Erfahrungen<br />

hinreichend philosophieren.<br />

Diese etwas andere Veranstaltung wurde<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>72</strong> / Dezember 2006<br />

von Evelyn López hervorragend organisiert.<br />

Der <strong>rmr</strong> bedankt sich ebenso bei<br />

MCE Anlagenbau Germany (Bau- und<br />

Servicepartner einiger Gebäude) für die<br />

vielfältige Unterstützung.<br />

Peter Leitsch<br />

7


Info<br />

Mit dem <strong>BME</strong> in Shanghai:<br />

Unternehmen machten wertvolle Kontakte<br />

Der <strong>BME</strong> unterstützt seine Unternehmen<br />

bei ihren Aktivitäten auf den Weltmärkten.<br />

Dem China Sourcing kommt<br />

dabei besondere Bedeutung zu, entsprechende<br />

Veranstaltungen erfreuen<br />

sich anhaltender Beliebtheit. Aber nicht<br />

jeder, der sich informiert, wagt auch den<br />

Schritt gen Osten. Die Gründe sind<br />

vielfältig.<br />

Der <strong>BME</strong> wollte darum wissen: Wie sieht<br />

es konkret vor Ort aus? Welche Bauteile,<br />

Komponenten, Materialgruppen lassen<br />

sich in China sourcen? Wie ist es um die<br />

Lieferfähigkeit und vermeintliche Qualitätsgarantien<br />

der potenziellen Supplier<br />

aus dem Reich der Mitte bestellt? Im<br />

September wurde die Einladung des<br />

chinesischen Vize-Handelsministers Wei<br />

Jian Guo (war im März <strong>beim</strong> <strong>BME</strong> zu<br />

Gast) in die Tat umgesetzt: Gemeinsam<br />

mit 13 Mitgliedsunternehmen bildete die<br />

„Association Materials Management,<br />

Purchasing and Logistics (AMMPL/<strong>BME</strong>)<br />

den deutschen Stand auf der International<br />

Sourcing Fair in Shanghai, die vom<br />

Skyline der Metropole Shanghai am Huangpo River<br />

26. bis 28.9.2006 im Veranstaltungszentrum<br />

Shanghai Mart an der Xi Yin Road<br />

stattfand). Veranstalter: Ministry of Commerce,<br />

P.R. China sowie das Shanghai<br />

Municipal People´s Government. Die<br />

Durchführung oblag dem International<br />

Shanghai Merchandising Center.<br />

Der reverse Charakter der Messe – Einkäufer<br />

päsentierten sich und gesuchte<br />

Produkte in eigenen Ständen, Besucher<br />

waren zum Teil zuvor gescannte und<br />

eingeladene Lieferanten – zahlte sich am<br />

Ende für die Unternehmen aus. Die überwiegende<br />

Mehrzahl vermeldete am<br />

Schlusstag der Fair eine beachtliche Zahl<br />

an viel versprechenden Kontakten.<br />

Erste Fazits<br />

Anton Pietsch, Procurement Director,<br />

Océ, Standort Singapur:<br />

„Ich ziehe ein äußerst positives Resumee,<br />

habe mehr Kontakte gemacht als<br />

erwartet. Aus 110 Interviews nehme ich<br />

8 <strong>Ausgabe</strong> <strong>72</strong> / Dezember 2006<br />

10 bis 15 Unternehmen in die engere<br />

Auswahl. Ich rechne mit 3 bis 5 möglichen<br />

neuen Lieferpartnern.“ Gesucht:<br />

Elektronik, Walzen, Gussteile, Aluprofile<br />

etc.<br />

Markus Gau, Engineer, Sahlberg GmbH &<br />

Co. KG, Feldkirchen:<br />

„Unsere Erwartungen wurden übertroffen!“<br />

50 bis 60 Kontakte waren sehr<br />

interessant, ich hoffe, mit 8 bis 9 ins Geschäft<br />

zu kommen.“ Gesucht: Gummiteile,<br />

Spritzteile etc.<br />

Bernd R. Fesenbeck, Senior Manager Procurement<br />

Exterior/BIW and Non-Production<br />

Materials, DaimlerChrysler AG,<br />

Beijing:<br />

„Wir haben viele Lieferanten erreicht,<br />

sind nun in der Evaluation.<br />

Wie viel am Ende auch tatsächlich<br />

genutzt werden konnte, wird unsere<br />

Entscheidung mit beeinflussen, ob wir


nächstes Jahr wieder teilnehmen. Aber<br />

bisher sieht es so aus.“<br />

Volker Schellens, Strategischer Einkauf<br />

Mechanik, Leopold Kostal GmbH & Co.<br />

KG, Lüdenscheid:<br />

„Bei uns stand nicht die Lieferantensuche<br />

im Vordergrund, wir wollten eigentlich<br />

zeigen, worauf es bei unseren Produkten,<br />

beispielsweise Komponenten für den<br />

Maybach, ankommt. Das erschien vielen<br />

Besuchern zu komplex. Wir hätten besser<br />

Einzelteile ausgestellt. Ich sehe nach wie<br />

vor Probleme, den intransparenten Markt<br />

zu scannen.“<br />

Matthias Seidel, Head of Purchasing Department<br />

Ship Components, Blohm + Voss<br />

Industries (ThyssenKrupp), Hamburg:<br />

„Wir haben z. B. Schweißbaugruppen gesucht,<br />

mit technisch hohen Anforderungen<br />

und wenig Volumen. Die Ausbeute<br />

war mittelmäßig, aber die Fair bot eine<br />

gute Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen.<br />

Hilfreich war für mich die Einbindung<br />

unseres Shanghaier Offices. Das Preis-<br />

Leistungsverhältnis der Messe insgesamt<br />

war gut.“<br />

Daniel Odermatt, Supply Chain Manager,<br />

Zeag Ltd., Spreitenbach/Schweiz:<br />

„Wir sind sehr zufrieden! 80 konkrete<br />

Kontakte für unsere Parking-Anlagen<br />

sehen gut aus. Die Betreuung durch<br />

Shanghai Merchandising Center und<br />

<strong>BME</strong> war super! Wir sind höchstwahrscheinlich<br />

im nächsten Jahr wieder mit<br />

dabei.“<br />

Michael Kroener, Director Purchasing Asia,<br />

Behr Asia Pacific Mgt. Co., Shanghai:<br />

„Die Sourcing Fair war für uns nicht<br />

schlecht, 50 potenzielle Zulieferer beziehen<br />

wir nun ins Benchmarking ein. Wir<br />

versprechen uns 5 ausbaufähige Partnerschaften.<br />

Für uns kommen auch andere<br />

Messestandorte in China in Frage.“<br />

Harald Feiling, Leiter Zentraleinkauf,<br />

Carl Kühne KG, Hamburg:<br />

„Wir werden 20 Kontakte weiterverfolgen.<br />

Die Besucher zeigten sich sehr<br />

interessiert und informiert. Ich wollte ein<br />

Info<br />

Feeling für den Markt bekommen, wir<br />

brauchen eine Plattform wie diese. Ich<br />

schließe nicht aus, im nächsten Jahr<br />

wiederzukommen.“<br />

John Stolz, Supplier Management Coordinator<br />

(Quality), ZF Asia Pacific, ZF<br />

Investment Co. Ltd., Shanghai:<br />

„Unsere Leute waren sehr zufrieden. Mit<br />

200 guten Kontakten, die es jetzt weiterzuverfolgen<br />

gilt, hat im Vorfeld keiner<br />

von uns gerechnet.“<br />

Zeag-Manager Daniel Odermatt fasst die<br />

Erfahrungen aller Teilnehmer zusammen:<br />

„Es ging in Shanghai um Kontakte, nicht<br />

um Preisverhandlungen. Wer hier gut<br />

vorbereitet war, Fotos und konkrete Teile<br />

vorzeigen konnte, hatte gute Karten.“ Als<br />

vorteilhaft erwies sich zudem die Einbindung<br />

bereits bestehender Offices, so<br />

etwa bei Blohm + Voss. Die Erfahrung<br />

hat gezeigt, dass sich asiatische Besucher<br />

zunächst an die chinesischen Standbesetzungen<br />

wenden. Die gilt es entsprechend<br />

in Kenntnis der Produkte zu setzen.<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>72</strong> / Dezember 2006<br />

<strong>BME</strong>-Vorstandsvorsitzender Jürgen Marquard<br />

zieht für den <strong>BME</strong> ein erfreuliches<br />

Fazit: „Die Unternehmen haben einen<br />

guten Einblick gewonnen. Das gleiche<br />

„Alte Bekannte“ (v. l.): Zhou Yupeng (Vize-Bürgermeister Shanghai),<br />

Chinas Vize-Handelsminister Wei Jian Guo, <strong>BME</strong>-Vorstandschef Dr. Jürgen Marquard<br />

sowie <strong>BME</strong>-Hauptgeschäftsführer Dr. Holger Hildebrandt<br />

International Sourcing<br />

Fair 2006<br />

Teilnehmende<br />

<strong>BME</strong>-Unternehmen:<br />

Behrgroup<br />

Blohm + Voss Industries<br />

DaimlerChrysler Drozak<br />

Consulting<br />

Hella<br />

Kostal<br />

Kühne<br />

PGMC<br />

Océ<br />

Sahlberg<br />

Sustainomics<br />

ZEAG (Schweiz)<br />

9


13 Unternehmen waren in der <strong>BME</strong>-Members-Area vertreten<br />

gilt für unseren Verband. Mit diesen Erfahrungen<br />

im Rücken wollen wir im<br />

nächsten Jahr eine weitaus größere Zahl<br />

Info<br />

an Unternehmen für die Teilnahme motivieren<br />

und diese bei der Vorbereitung<br />

umfassend unterstützen.“<br />

<strong>BME</strong> <strong>rmr</strong> – Veranstaltungen 2007<br />

10 <strong>Ausgabe</strong> <strong>72</strong> / Dezember 2006<br />

Der <strong>BME</strong> wird das Thema „China“ fest<br />

besetzen und Servicedienstleistungen<br />

für Einkäufer mit Standort Deutschland<br />

und China anbieten. Dass das Thema<br />

„German Demands for Chinese Vendors“<br />

im Trend liegt ist, hat auch die mit über<br />

100 Zuhörern unerwartet gut besuchte<br />

<strong>BME</strong>-Veranstaltung am 2. Tag der Messe<br />

gezeigt.<br />

Marquard in seinem Schlusswort: „Mein<br />

Dank gilt den kompetenten, professionellen<br />

und äußerst kooperativen Veranstaltern<br />

bzw. Ausrichtern der Fair. Wir<br />

sind in Shanghai freundschaftlich aufgenommen<br />

worden und freuen uns auf<br />

das nächste Jahr. Zunächst aber heiße ich<br />

die Delegation aus Shanghai – und mir ihr<br />

die ausstellenden asiatischen Zulieferer –<br />

<strong>beim</strong> anstehenden <strong>BME</strong>-Symposium in<br />

Berlin ganz herzlich willkommen.“<br />

Weitere Infos zum Thema China/International<br />

Sourcing Fair:<br />

<strong>BME</strong>, Sabine Ursel<br />

Tel. 0 69/3 08 38-1 13,<br />

E-Mail: sabine.ursel@bme.de<br />

Bitte schon mal vormerken; genauere Informationen erhalten Sie mit separaten Einladungen und unter www.bme-<strong>rmr</strong>.de.<br />

Thema Termin<br />

Jahresauftaktveranstaltung: Europa – Wirtschaftsthema 15.02.2007<br />

Hamburg: Airbus, Montblanc ca. 07.06. – 10.06.2007<br />

Projektmanagement für Einkäufer (Schnittstellenproblematik) Oktober<br />

Einkaufsrecht: Bürgschaften September<br />

Architektonischer Rundgang Frankfurt am Main, Teil 2 Mai<br />

Muss es das Gericht sein? Alternative Streitbeilegungsverfahren März<br />

Basiswissen Einkauf: Basis, Recht, Verhandlungen; 3-teilig noch offen<br />

Mindmanager für Einkauf mit Praxisbeispielen November<br />

Ausschreibungen erstellen – Angebote analysieren; halbtags noch offen<br />

Workshops (neues Format)<br />

Travelmanagement<br />

IT-Einkauf<br />

Bau- und Dienstleistungen<br />

Personaldienstleistungen<br />

„Der <strong>rmr</strong> möchte im Jahr 2007 vier Themenblöcke mit jeweils mehreren Workshops innerhalb eines neuen<br />

Veranstaltungsformates anbieten.”


Info<br />

Das innovative Partnerfirmen-Management (PFM) der Messe Frankfurt<br />

Ein neuer Impuls im Dienstleistungs-Management<br />

Pattrick Potier, bei der Messe Frankfurt zuständig<br />

für das Partnerfirmen-Management<br />

(PFM) etabliert die innovative Systematik,<br />

für die Beauftragung und Durchführung<br />

von Dienstleistungen am Messeplatz Frankfurt.<br />

Dabei sind die oft als gegensätzlich betrachteten<br />

Faktoren Transparenz, Effizienz<br />

und Vertrauen die Ziele, die Klaus Reinke,<br />

Einkaufschef der Messe Frankfurt, mit PFM<br />

verfolgt. Das PFM soll dafür sorgen, dass bei<br />

der meist zeitkritischen Auftragsabwicklung<br />

diese Ziele nicht verloren gehen und<br />

die Aussteller Idealbedingungen für ihre<br />

Messeauftritte in Frankfurt vorfinden.<br />

Um eine Veranstaltung zum Erfolg zu<br />

führen, ist eine Vielzahl von Leistungen<br />

notwendig. Die wenigsten werden dabei<br />

von der Messegesellschaft und ihren Mitarbeitern<br />

selbst erbracht. Die Messe Frankfurt<br />

ist ein typischer „Regiebetrieb“, der ein<br />

breites Bündel von Serviceleistungen für<br />

seine Kunden – die Aussteller – organisiert.<br />

Vom Parkplatz-Management über die Erhaltung<br />

der Messehallen samt ihrer Außenanlagen<br />

bis hin zur Möbelvermietung, dem<br />

Telefon oder den Hostessen, die während<br />

der Messen Auskunft geben, ist eine Vielzahl<br />

von Leistungen zu koordinieren, die in<br />

ihrer Summe erst die Qualität einer „Messe“<br />

ausmachen. Messen gleichen einem Konzert<br />

mit vielen Stimmen und Musikern, das<br />

ohne Dissonanzen zur Aufführung kommen<br />

muss. Das betrifft die knappen Zeiten<br />

zwischen den Veranstaltungsterminen, in<br />

denen das Messegelände jeweils für die<br />

nächste Veranstaltung wiederhergestellt<br />

werden muss ebenso wie notwendige Investitionen<br />

in die Substanz des Messeplatzes,<br />

die ebenfalls im dicht belegten Veranstaltungskalender<br />

untergebracht sein<br />

wollen. All dies kann eine Messeregie nur<br />

leisten, wenn sie mit geübten und qualifizierten<br />

Partnern zusammenarbeitet.<br />

Jeder Regisseur braucht zuverlässige<br />

Partner, die ihren Part in der konzertanten<br />

Aufführung Messe übernehmen, die wissen,<br />

dass sie und ihre Belange eingebettet<br />

sind in einen komplexen Prozess mit<br />

schmalen Zeitfenstern. Die Messe Frankfurt<br />

ist froh, solche Partner zu haben. Andererseits<br />

können durch die enge Zusammenarbeit<br />

im Dienste der auf dem Messeplatz<br />

ausstellenden Wirtschaft auch Gewohnheiten<br />

entstehen, die Unklarheiten etablieren<br />

und Grauzonen ermöglichen. Vieles<br />

wird situativ entschieden, wenn etwa <strong>beim</strong><br />

Aufbau einer Messe Wände verschmutzt<br />

oder beschädigt wurden, die Infrastruktur<br />

der Messehallen in der einen oder anderen<br />

Weise gelitten hat oder auf Freiflächen zusätzliche<br />

Vorkehrungen getroffen werden<br />

müssen. So können Aufträge häufig per Zuruf<br />

zustande kommen, weil die Arbeiten<br />

quasi über Nacht ausgeführt sein müssen,<br />

um das Messegelände für die nächste Veranstaltung<br />

in den gewünschten Zustand zu<br />

versetzen.<br />

Wie also lassen sich vertrauensvoller Umgang,<br />

Zeitdruck und Effizienz in der Auftragsabwicklung<br />

unter einen Hut bringen?<br />

Das Partnerfirmen-Management beruht auf<br />

der Grundlage von Rahmenverträgen für<br />

wiederkehrende und standardisierbare<br />

Leistungen, die ohne Angebotseinholung<br />

und formlos beauftragt werden und auf<br />

dieser Basis unmittelbar nach Eingang des<br />

Leistungsnachweises auch von der Messe<br />

bezahlt werden. Wer also nach Standard<br />

korrekt abrechnet, bekommt sein Geld<br />

zügig überwiesen, ohne dass eine eingehende<br />

Prüfung stattfindet.<br />

Wie aber wird die Messe Frankfurt ihrer<br />

Regieverantwortung gerecht? Indem systematisch<br />

Stichproben von externen Kontrolleuren<br />

vorgenommen werden, die Plausibilität<br />

und erbrachte Dienstleistungen<br />

einer fachlichen Prüfung vor Ort unterziehen.<br />

Stellt sich in der Stichprobe heraus,<br />

dass alles seine Ordnung hat, steigt der<br />

Dienstleister in der Bewertung, mit der<br />

Folge, dass künftig weniger Stichproben<br />

gezogen werden und das Entgelt rasch<br />

fließt. Ergibt die Prüfung Ungereimtheiten<br />

oder gar missbräuchliche Abrechnungen,<br />

wird der Dienstleister in seiner Qualifizierung<br />

herabgestuft. Das zieht automatisch<br />

eine höhere Quote von Stichprobenüberprüfungen<br />

nach sich, mit der Folge,<br />

dass weit weniger Abrechnungen zügig beglichen<br />

werden. Gleichzeitig sinkt die<br />

Qualitätskennzahl.<br />

Dieses System wird um qualitative Bewertungskriterien<br />

ergänzt und in der jährlich<br />

wiederkehrenden Bewertungen des PFM<br />

mit hoher Gewichtung berücksichtigt.<br />

Durch einen abteilungsübergreifenden Bewertungsansatz<br />

und der Aufteilung des<br />

Werteurteils in kleinere Einzelnoten wie<br />

z.B. Informationsfluß, Termintreue, Eigeninitiative,<br />

Innovation, Umweltverhalten,<br />

Sicherheit in Kombination mit Gewichtungsmöglichkeiten,<br />

sorgen für ein Höchstmaß<br />

an Flexibilität und gesteigerte Objektivität<br />

der Bewertung.<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>72</strong> / Dezember 2006<br />

Erreicht ein Dienstleister ein definiertes<br />

Qualitätsniveau erhält dieser den Status<br />

„Partnerfirma der Messe Frankfurt“. Dieser<br />

besondere Status gewährleistet der Partnerfirma<br />

einen „Goodie“ nämlich den vorgezogen<br />

Rechnungslauf.<br />

Das heißt ein Teil der eingereichten Partnerfirmenrechnungen<br />

wird nur noch einer<br />

verkürzten Rechnungsprüfung unterzogen<br />

und direkt in den Zahlungslauf gegeben.<br />

Der andere Teil der eingereichten Rechnungen<br />

wird durch das PFM einer sachlichen<br />

und fachlichen Prüfung unterzogen.<br />

Die Auswahl welche Rechnungen in den<br />

Prüflauf gelangen ist automatisiert und<br />

übernimmt ein im SAP-System eingestellter<br />

Zufallsgenerator der sich auf die jeweiligen<br />

Entwicklungen hinsichtlich des erbrachten<br />

Qualitätsniveaus anpassen läßt.<br />

Somit ist das PFM maßgeblich am Prozeß<br />

der Rechnungsprüfung beteiligt und schafft<br />

zusätzlich Entlastung in den jeweiligen<br />

Fachbereichen, die für Partnerfirmenabrechnungen<br />

keine Prüfauftrag erhalten.<br />

Das Partnerfirmenmanagement wäre nicht<br />

komplett, wenn die Zusammenarbeit nicht<br />

um den Dialog ergänzt würde. In Qualitätsgesprächen<br />

werden auf Grundlage der<br />

Prüfergebnisse Partnerfirmen und Dienstleister<br />

sensibilisiert. Diese Gespräche sind<br />

die Grundlage eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses,<br />

eine für die Messe<br />

Frankfurt wichtige Plattform für den Austausch<br />

von Vorschlägen zur Effektivitätssteigerung.<br />

Das Partnerfirmen-Management stärkt also<br />

die symbiotische Beziehung zwischen dem<br />

Regieunternehmen Messe und bewährten<br />

Partnern, die gemeinsam ihre konzertante<br />

Dienstleistung für Ausstellerkunden erbringen.<br />

Es erzieht alle Beteiligten zur Korrektheit<br />

in der Abrechnung und zur zügigen<br />

Abgeltung von Leistungen und schafft auch<br />

das Instrumentarium, mit neuen Partnern<br />

zu einer vertrauensvollen, qualitativ hochwertigen<br />

Zusammenarbeit zu kommen. Seit<br />

dem Start des Verfahrens 2001 ist diese<br />

Systematik nunmehr etabliert und erfährt<br />

ein hohes Maß an Akzeptanz bei den vor<br />

Ort tätigen Dienstleistungsunternehmen.<br />

Ein Verfahren, das in der gesamten Dienstleistungsbranche<br />

Schule machen könnte.<br />

Pattrick Potier, 21.8.2006<br />

11


Info<br />

Recht im Einkauf<br />

Vertiefungsworkshop am 20.11.2006<br />

Mit dem am 20. November 2006 mit<br />

Frau Rechtsanwältin Angela Schäuffelen<br />

veranstalteten Vertiefungsworkshop<br />

„Einkaufsrecht“ haben wir wiederum<br />

einen Volltreffer gelandet.<br />

Frau Schäuffelen verstand es hervorragend,<br />

die Fragen rund um die Allgemeinen<br />

Geschäftsbedingungen und<br />

die einkaufsspezifischen Themen des<br />

Lieferverzuges und Mängelansprüche<br />

anhand der aktuellen Rechtsprechung<br />

zu vermitteln. Nahezu 50 Teilnehmer<br />

hatten den Weg zu dem Gastgeber der<br />

Veranstaltung der SÜWAG Energie AG<br />

in Frankfurt-Höchst gefunden.<br />

Eingangs betonte unser Vorstandsmitglied<br />

Schäfer, dass nach nahezu vier<br />

Jahren seit Einführung der Schuldrechtsreform<br />

nunmehr zahlreiche einschlägige<br />

Gerichtsentscheidungen zu<br />

Einzelfragen ergangen seien. Frau<br />

Schäuffelen griff diesen Hinweis auf<br />

und legte dar, welche Einkäufer-<br />

Klauseln von der Rechtsprechung<br />

kassiert bzw. akzeptiert wurden. So<br />

setzte Sie sich zunächst intensiv mit<br />

der Frage auseinander, in welchen<br />

Fällen Geschäftsbedingungen ausgehandelt<br />

sind. Weitere Fragen waren:<br />

Verlängerung der gesetzlichen Verjährungsfristen<br />

für Sach- und Rechtsmängel,<br />

Neubeginn der Verjährungsfrist<br />

bei Nacherfüllung.<br />

Bei den Leistungsstörungen, und zwar<br />

Lieferverzug und Mängelansprüche<br />

Wer findet ein älteres Dokument aus dem Einkauf?<br />

12 <strong>Ausgabe</strong> <strong>72</strong> / Dezember 2006<br />

zeigte Frau Schäuffelen auf, welche<br />

Ansprüche dem Käufer zur Verfügung<br />

stehen. Viele Einzelfragen zur Pönale<br />

<strong>beim</strong> Verzug, zum Fixhandelskauf,<br />

zum Recht der Selbstvornahme etc.<br />

wurden intensiv erörtert.<br />

Insgesamt bot die von den Vorstandsmitgliedern<br />

Heimann und Schäfer<br />

organisierte Veranstaltung viel Stoff für<br />

anregende und weiterführende Diskussionen<br />

zu interessanten Problemen<br />

des Einkaufsrechts. Der <strong>rmr</strong>-Vorstand<br />

hat bereits entschieden, das Thema<br />

„Einkaufsrecht“ mit weiteren Veranstaltungen<br />

auch im kommenden Jahr<br />

fortzusetzen.<br />

Hanfried Schäfer<br />

In den Archiven des <strong>BME</strong>-Firmenmitglieds<br />

Stadtwerke Wiesbaden (ESWE)<br />

gefunden: Eine Offerte anno 1905. Der<br />

Beweis, daß auch schon vor über 100<br />

Jahren professionell bei der ESWE<br />

eingekauft wurde.<br />

Welches <strong>BME</strong>-Mitglied kann ein noch<br />

älteres Geschäftsschreiben aus dem<br />

Einkauf (Anfrage oder Angebot) vorweisen?<br />

Wenn ja, wenden Sie sich bitte<br />

an unsere Geschäftstelle, Frau Marlies<br />

Gittrich (E-Mail: m.gittrich@t-online.de;<br />

bitte keine Original-Unterlagen per Post<br />

zusenden ohne vorherige Abstimmung<br />

mit Frau Gittrich!).<br />

Als „Finderlohn“ winkt Ihnen ein<br />

Büchergutschein in Höhe von 50 EUR.<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.


Schönen Dank für Ihre Einladung und<br />

dass Sie der <strong>rmr</strong> Info die Gelegenheit<br />

geben, Ihre Firma einmal vorzustellen.<br />

Lurgi ist als weltweit tätiges Technologieunternehmen<br />

für Verfahrenstechnik<br />

und Anlagenbau bekannt. Auch als Aushängeschild<br />

für deutsche Technik hat<br />

Lurgi einen Namen. Der <strong>BME</strong> <strong>rmr</strong> Rhein<br />

Main Region möchte seinen Mitgliedern<br />

mehr über Lurgi berichten. Dies ist der<br />

Grund unserer heutigen Unterredung.<br />

Lurgi ist Anlagenbauer. Welche Art von<br />

Anlagen bauen Sie? Auf welchen Gebieten?<br />

Werden die Anlagen hier in der<br />

Lurgiallee konstruiert oder gebaut bzw.<br />

teilweise gebaut und dann per Montage<br />

<strong>beim</strong> Kunden errichtet?<br />

Die Lurgi AG mit Sitz hier in Frankfurt ist,<br />

wie Sie schon sagen, ein führendes weltweit<br />

tätiges Technologieunternehmen für<br />

Verfahrenstechnik und Anlagenbau. Der<br />

Fokus unseres Portfolios liegt auf Eigentechnologien<br />

und exklusiven Lizenztechnologien<br />

der Kette Gas zu petrochemischen<br />

Produkten und synthetischen Treibstoffen.<br />

Ein zweites Standbein ist der Produktbereich<br />

Nachwachsende Rohstoffe/<br />

Food.<br />

Dieser Bereich umfasst neben Technologien<br />

zur Erzeugung klassischer Produkte<br />

wie Speiseöl, Nahrungsmittelzusätze,<br />

Stärkeprodukte und Fructose vor<br />

allem Verfahren zur Herstellung alternativer<br />

Treibstoffe wie Biodiesel und Bioethanol<br />

aus nachwachsenden Rohstoffen<br />

wie zum Beispiel Raps, Getreide oder<br />

Zucker.<br />

Von der Projektentwicklung über den<br />

schlüsselfertigen Bau von Anlagen in<br />

Gesamtverantwortung bis zum vollen<br />

Betrieb planen und bauen wir weltweit<br />

Anlagen komplex aus einer Hand.<br />

In der Lurgiallee ist das Headoffice. Gibt<br />

es weltweit vergleichbare Institutionen?<br />

Info<br />

Firmenmitglieder der <strong>rmr</strong> stellen sich vor (Teil 19)<br />

<strong>rmr</strong> bei der Lurgi AG, Frankfurt am Main<br />

Interview mit Lothar Kunkel, Vice President Supply Chain Management<br />

Neben dem Hauptsitz in Frankfurt haben<br />

wir Abwicklungsstandorte in Polen, Indien<br />

und USA. Auch in Spanien, Südafrika<br />

und Malaysia wickeln wir in eigenen<br />

Standorten Projekte ab. Darüber hinaus<br />

haben wir Vertriebsbüros und Repräsentanten<br />

in über 30 Ländern. In Summe beschäftigen<br />

wir rund 600 Mitarbeiter in<br />

den Auslandsgesellschaften.<br />

Wie viel Beschäftigte hat Lurgi weltweit?<br />

Sicherlich sind Verfahrenstechniker, Ingenieure<br />

und Naturwissenschaftler dominierend.<br />

Die Lurgi wird zum Jahresende weltweit<br />

über 1.200 eigene Mitarbeiter haben. In<br />

Abhängigkeit von der Auftragslage arbeiten<br />

wir auch mit Kontraktoren zusammen,<br />

die uns z.B. im Bereich des<br />

Engineerings, aber auch auf den Baustellen<br />

unterstützen. Das sind zur Zeit ca.<br />

Copyright Lurgi AG<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>72</strong> / Dezember 2006<br />

250 bis 300 Mitarbeiter von Drittfirmen.<br />

Der überwiegende Teil von der Qualifikation<br />

sind natürlich Ingenieure, Techniker<br />

und Naturwissenschaftler. Wir beschäftigen<br />

auch Juristen, Betriebswirtschaftler<br />

und die klassischen kaufmännischen<br />

Berufe. Im Einkauf sind wir gerade<br />

dabei, mehr technische Kompetenz zu<br />

etablieren, d.h. wir stellen überwiegend<br />

Ingenieure bzw. Wirtschaftsingenieure ein.<br />

Aus Ihren Unterlagen ersehe ich, dass<br />

Forschung und Entwicklung mit Kunden<br />

und Universitäten stattfindet. Sie nennen<br />

die technische Universität Freiberg. Mit<br />

welchen Universitäten arbeiten Sie noch<br />

zusammen?<br />

Wir arbeiten noch mit dem Forschungszentrum<br />

Karlsruhe zusammen und installieren<br />

dort eine Pilotanlage zur Herstellung<br />

von Kraftstoffen aus Biomasse.<br />

13


Was geschieht mit einem Auftrag vom Eingang<br />

bis zum Abschluss des Projektes?<br />

Ein Auftrag fängt bei uns mit der Entscheidung<br />

an, ein Angebot abzugeben. In<br />

der Angebotsphase wird der Grundstock<br />

für die spätere erfolgreiche Auftragsabwicklung<br />

gelegt. Formal beginnt der<br />

Auftrag natürlich mit dem Inkrafttreten.<br />

Spätestens zu diesem Zeitpunkt formiert<br />

sich das Projektabwicklungsteam mit<br />

einem Projektleiter an der Spitze. Zum<br />

Kernteam gehört auch der Project Procurement<br />

Manager, der verantwortlich ist<br />

für die projektspezifische Einkaufsstrategie.<br />

In der Verfahrenstechnik werden verfahrentechnische<br />

Grundlagen bzw. Eckwerte<br />

festgelegt. Das ganze geht dann über in<br />

das Engineering, wo die detaillierte Auslegung<br />

von Anlagenteilen erfolgt. Vom<br />

Engineering erhält der Einkauf die entsprechenden<br />

technischen Anfrageunterlagen,<br />

der dann in der Regel und in Abhängigkeit<br />

von den jeweiligen vertraglichen<br />

Vereinbarungen die Anfragen bei potentiellen<br />

Lieferanten platziert.<br />

Danach kommt der übliche Prozess Angebotevergleich,<br />

technische und kommerzielle<br />

Vergabeverhandlung mit den<br />

Lieferanten. Dabei wird, was typisch für<br />

Info<br />

das Anlagengeschäft ist, der mögliche<br />

Auftrag von den technischen und kommerziellen<br />

Bedingungen her im Detail<br />

face-to-face mit dem Lieferanten verhandelt.<br />

Nach Abschluss der Verhandlungen<br />

werden die Angebotsvergleiche<br />

abgeschlossen, und man trifft im Team<br />

die Vergabeentscheidung. Dann beginnt<br />

der Bestellabwicklungsprozess mit Terminverfolgung,<br />

Kontrollbesuchen vor Ort.<br />

Prüfung und Abnahmen entsprechend den<br />

Vereinbarungen werden durchgeführt.<br />

Am Ende steht die Auslieferung auf die<br />

Baustelle, wo, je nach dem wie der Vertrag<br />

gestaltet ist, entweder wir oder der<br />

Kunde selbst die Montage durchführt.<br />

Nach der Montage erfolgt die sogenannte<br />

Inbetriebnahme, und danach wird das<br />

ganze mit einem Garantielauf abgeschlossen<br />

und die Anlage dem Kunden übergeben.<br />

Wie ist der Prozentsatz des Einkaufsvolumens<br />

hier vor Ort oder an der Montagestelle?<br />

Es kommt auf die vertraglichen Festlegungen<br />

an. Wir haben Verträge, die<br />

einen sogenannten local content vorsehen.<br />

Dann ist natürlich in Abhängigkeit<br />

14 <strong>Ausgabe</strong> <strong>72</strong> / Dezember 2006<br />

Copyright Lurgi AG<br />

von diesem local content auch die Beschaffung<br />

in dem jeweiligen Aufstellungsland<br />

zu klären. Solche Verträge wickeln<br />

wir zur Zeit z.B. in Malaysia und Saudi<br />

Arabien ab.<br />

Generell kann man sagen, dass das Einkaufsvolumen<br />

in einem Anlagengeschäft<br />

zwischen 60 und 70 % des Vertragswertes<br />

ausmacht. Von daher kommt dem<br />

Einkauf im Anlagengeschäft eine gesteigerte<br />

Bedeutung zu und ist entscheidender<br />

Erfolgsfaktor, was die Wettbewerbsfähigkeit<br />

des Unternehmens anbelangt.<br />

Wir hatten eben schon einmal darüber gesprochen.<br />

Wie ist der Einfluss der Technik<br />

auf den Einkauf bzw. im Einkauf.<br />

In einem technologiegetriebenen Ingenieurunternehmen<br />

ist natürlich der Einfluss<br />

der Technik auf den Einkauf sehr<br />

massiv. Dies ist keineswegs negativ zu<br />

sehen, sondern das sind einfach die<br />

Fakten. Diese haben wir anzunehmen<br />

und wir nehmen diese auch an. Wir<br />

stellen uns von der Einkaufsseite her<br />

darauf ein, dass wir eben auch bei den<br />

Mitarbeitern die technische Kompetenz<br />

stärken. Wir müssen in der Lage sein,<br />

einen technisch komplexen Einkauf zu<br />

meistern. Wichtig ist auch, wie ich eingangs<br />

schon erwähnte, dass der Einkauf<br />

bereits in der Angebotsphase eingebunden<br />

ist und darauf achtet, dass die Lieferantenauswahl<br />

nicht eingeschränkt wird.<br />

Wie viel Leute sind im Einkauf beschäftigt?<br />

Den Bereich, den ich verantworte, haben<br />

wir in Supply Chain Management umbenannt.<br />

Damit wollen wir dokumentieren,<br />

dass wir nicht nur für die Beschaffung<br />

verantwortlich sind, sondern zu jeder<br />

Stufe in der Wertschöpfungskette – eben<br />

von der Angebotsphase bis hin zur Auslieferung<br />

auf die Baustelle (genau genommen<br />

bis zum Ende der Gewährleistung)<br />

– unseren Beitrag leisten. Das<br />

heißt, wir sind auch zuständig für das<br />

ganze Thema Terminverfolgung, sprich<br />

die termingerechte Auslieferung. Wir<br />

koordinieren Abnahmen, Inspektionen<br />

und wickeln den Versand ab. Insgesamt<br />

sind ca. 60 Personen im Bereich.<br />

Wenn Sie einkaufen oder ein Projekt<br />

haben in entlegenen Gebieten, in denen


Lurgi normalerweise nicht tätig ist, wie<br />

funktioniert der Einkauf dort?<br />

Also so ganz entlegen sind die Gebiete<br />

nicht mehr. Ich war für Lurgi Anfang der<br />

80er Jahre in China auf einer Baustelle.<br />

Damals gab es noch kein Internet, keine<br />

mobilen Telefone, kein Fax, Telefonate<br />

konnten erst nach ca. 3-stündiger Wartezeit<br />

stattfinden. Und obwohl man nur 70<br />

km außerhalb von Shanghai war, konnte<br />

man von entlegen sprechen. Die Situation<br />

haben wir heute nicht mehr. Das Internet<br />

hat vieles vereinfacht. Die Baustellen sind<br />

in der Regel über Internet erreichbar. Wir<br />

haben von dort Zugriff auf unser SAP-<br />

System und Lotus Notes. Also von daher<br />

ist das eine enge Abstimmung hier mit<br />

Frankfurt, und der Einkauf in den entlegenen<br />

Gebieten unterscheidet sich eigentlich<br />

fast nicht mehr von der Abwicklung<br />

hier in Frankfurt.<br />

Wir lösen es auch dadurch, dass wir Mitarbeiter/-innen<br />

aus Frankfurt, die mit<br />

Prozessen und Tools vertraut sind, zeitlich<br />

befristet in diese Gebiete schicken,<br />

um dort zu unterstützen.<br />

Ansonsten sind wir dabei, die Supply<br />

Chain Philosophie und Supply Chain<br />

Grundsätze auch in den Abwicklungsstandorten,<br />

die ich eingangs erwähnt<br />

habe, zu etablieren.<br />

Wie hoch ist das Einkaufvolumen in<br />

EURO pro Jahr?<br />

Das hängt sehr stark von der Auftragseingangssituation<br />

ab. Sie haben vielleicht<br />

jüngst der Presse entnommen, dass wir<br />

in diesem Jahr bereits einen Gesamtauftragswert<br />

von rund 1,2 Mrd. EURO erreicht<br />

haben. Den Prozentanteil Einkaufsvolumen<br />

am Umsatz habe ich<br />

vorhin genannt. Damit ist es relativ leicht<br />

auszurechnen.<br />

Ich glaube, dass wir Lurgi nach Ihren<br />

Ausführungen näher gekommen sind.<br />

Recht schönen Dank im Namen der<br />

Leser für das Gespräch. Haben Sie noch<br />

etwas, was Sie außerhalb meines Fragenkatalogs<br />

uns bzw. unseren Lesern mitteilen<br />

wollen über Lurgi?<br />

Lurgi hat in 2006 einen exzellenten Auftragseingang<br />

erlebt, der auch sehr stark<br />

Info<br />

in USA stattgefunden hat. Anlagen für<br />

Bioethanol, Biodiesel, aber auch die<br />

klassischen Lurgi-Produkte sind gefragt.<br />

Wir kämpfen heute, wie wahrscheinlich<br />

sehr viele Einkaufskolleginnen und<br />

-kollegen, mit der Situation auf dem<br />

Beschaffungsmarkt: hohe Rohstoffpreise,<br />

knappe Resourcen.<br />

Die Herausforderung für 2007 ist eindeutig,<br />

die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.<br />

Terminverfolgung, aber auch<br />

eine noch engere vertrauensvollere Zusammenarbeit<br />

(intern und extern) spielen<br />

dabei eine entscheidende Rolle. Wenn<br />

am Ende des Tages Teile nicht rechtzeitig<br />

auf der Baustelle sind, die Anlage nicht<br />

rechtzeitig in Betrieb genommen werden<br />

kann, sind in der Regel massive Vertragsstrafen<br />

zu zahlen, und das ist natürlich<br />

etwas, was wir auf jeden Fall nicht akzeptieren<br />

wollen und auch nicht können.<br />

Wir sind im Geschäft, um zufriedene<br />

Kunden zu haben und um Gewinn zu<br />

machen. Wenn ein vernünftiger Gewinn<br />

da ist, dann ist in der Regel auch<br />

mehr Spaß dabei, und wir hoffen, dass<br />

wir diesen in 2007 weiter ausbauen<br />

können.<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>72</strong> / Dezember 2006<br />

Vielen Dank. Ich wünsche Ihnen recht<br />

viel Erfolg.<br />

Vielen Dank für das Interesse an unserem<br />

Unternehmen.<br />

Das Interview führte Herbert Kemp.<br />

IMPRESSUM<br />

Redaktionsteam:<br />

Laurenz Büschel<br />

[laurenz.bueschel@bme-<strong>rmr</strong>.de]<br />

Herbert Kemp<br />

Peter Leitsch [peter.leitsch@bme-<strong>rmr</strong>.de]<br />

Rudolf Warwitz<br />

[rudolf.warwitz@bme-<strong>rmr</strong>.de]<br />

Layout/Gestaltung:<br />

TypoMania GmbH, Frankfurt am Main<br />

Kontaktadresse:<br />

Marlies Gittrich<br />

[marlies.gittrich@bme-<strong>rmr</strong>.de]<br />

Eppsteinstraße 89<br />

63456 Hanau-Steinheim<br />

Telefon 06181-497417<br />

Telefax 06181-499326<br />

Copyright Lurgi AG<br />

Die aktuelle und alle bisher veröffentlichten<br />

Infos finden Sie auf unserer Internetseite<br />

unter http://www.bme-<strong>rmr</strong>.de<br />

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