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Wilhelmshaven in alten und neuen Bildern

Wilhelmshaven in alten und neuen Bildern

Wilhelmshaven in alten und neuen Bildern

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Gester n<br />

<strong>und</strong><br />

präsentiert von:<br />

Folge 2<br />

Heute<br />

Historischer Streifzug <strong>in</strong> <strong>Bildern</strong> mit der<br />

<strong>Wilhelmshaven</strong> <strong>in</strong> <strong>alten</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>neuen</strong> <strong>Bildern</strong>


50 50 50 Jahren Jahren Jahren<br />

Seit über 50 Jahren e<strong>in</strong> Stück <strong>Wilhelmshaven</strong>!<br />

Seit über<br />

ges<strong>und</strong> gewachsen!<br />

50 50 Jahren Jahren<br />

... <strong>und</strong> so geht es weiter<br />

Anfang September haben wir mit dem Neubau e<strong>in</strong>er zusätzlichen,<br />

2500 m 2 großen Ausstellungshalle begonnen.<br />

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vieler Fabrikate erwartet Sie weiterh<strong>in</strong>.<br />

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Präsentiert<br />

von<br />

<strong>und</strong><br />

Gester n<br />

<strong>und</strong>Heute<br />

<strong>Wilhelmshaven</strong>er Zeitung |Seite 3<br />

Auf den folgenden Seiten nehmen wir Sie, liebe Leser, mit auf e<strong>in</strong>e Zeitreise <strong>in</strong> die Vergangenheit <strong>Wilhelmshaven</strong>s. Welches Jubiläum<br />

dieser Postkutschenfahrt nach Hooksiel zugr<strong>und</strong>e lag, ist nicht mehr bekannt. Die Kutsche hielt vor Homfelds Restaurant<br />

an der Ecke Bismarckstraße/Gökerstraße (siehe auch Seite 16 <strong>und</strong> 17), heute hier das MIZ-Gebäude. FOTO: WZ-BILDDIENST<br />

Weißt du noch?<br />

WILHELMSHAVEN/SI – Weißt du<br />

noch?“ – Wie oft wird diese Frage<br />

gestellt, wenn sich zwei alte<br />

Bekannte treffen. Auch die Tageszeitung<br />

ist so e<strong>in</strong>e alte Bekannte,<br />

<strong>in</strong> der e<strong>in</strong>em täglich<br />

Neues begegnet, die aber oft<br />

auch Er<strong>in</strong>nerungen an Vergangenes<br />

wach ruft – bei Geburtstagen,<br />

Jubiläen, <strong>in</strong> der Heimat-<br />

Beilage oder <strong>in</strong> der täglichen<br />

Chronik.<br />

„Weißt du noch?“ – diese<br />

Frage stellte sich die Redaktion<br />

der „<strong>Wilhelmshaven</strong>er Zeitung“<br />

auch für diese Beilage, die von<br />

der Sparkasse <strong>Wilhelmshaven</strong><br />

<strong>und</strong> der Öffentlichen Landesbrandkasse<br />

Versicherungen Oldenburg<br />

mit präsentiert wird.<br />

Die erste Folge von „Gestern<br />

<strong>und</strong> Heute – <strong>Wilhelmshaven</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>alten</strong> <strong>und</strong> <strong>neuen</strong> <strong>Bildern</strong>“ ist Ende<br />

August erschienen. Sie<br />

weckte tatsächlich <strong>in</strong> so manchem<br />

älteren <strong>Wilhelmshaven</strong>er<br />

Er<strong>in</strong>nerungen an alte Zeiten. In<br />

dieser Folge können Sie davon<br />

lesen.<br />

Es s<strong>in</strong>d spannende Geschichten<br />

aus e<strong>in</strong>er Zeit, die<br />

sich so vollkommen von der<br />

heutigen unterscheidet. Die Erzählungen<br />

s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> wertvoller<br />

Schatz für die Nachgeborenen,<br />

sie s<strong>in</strong>d zeitgeschichtliche<br />

Zeugnisse, die es wert s<strong>in</strong>d,<br />

festgeh<strong>alten</strong> zu werden.<br />

Vielleicht, liebe Leser, regen<br />

Sie die Geschichten <strong>und</strong> historischen<br />

Aufnahmen <strong>in</strong> “Gestern<br />

<strong>und</strong> Heute“ ja ebenfalls an, <strong>in</strong><br />

Ihren Er<strong>in</strong>nerungen zu kramen.<br />

Wie war es <strong>in</strong> Ihrer Jugend <strong>in</strong><br />

den 30er-, 40er-, 50er- oder<br />

60er-Jahren?<br />

Die „<strong>Wilhelmshaven</strong>er Zeitung“<br />

lädt Sie herzlich e<strong>in</strong>, e<strong>in</strong><br />

paar Zeilen zu Papier zu br<strong>in</strong>gen<br />

oder Ihren Computer damit zu<br />

„füttern“. Bitte leiten Sie uns<br />

ihre Notizen per Post oder per E-<br />

Mail zu. Per Post bitte schicken<br />

an die<br />

<strong>Wilhelmshaven</strong>er Zeitung<br />

Redaktion<br />

Parkstraße 8<br />

26382 <strong>Wilhelmshaven</strong><br />

oder per E-Mail an<br />

sonderthemen@WZonl<strong>in</strong>e.de<br />

(bitte im Betreff „Gestern <strong>und</strong><br />

heute“ angeben).<br />

Wer mit dem Computer umgehen<br />

kann, sollte se<strong>in</strong>e Fotos<br />

am besten e<strong>in</strong>scannen <strong>und</strong> als<br />

Foto-Datei (am besten jpg) gesondert<br />

zum Text der E-mail anhängen.<br />

Der Text sollte die Länge<br />

von e<strong>in</strong>er DIN A4-Seite nicht<br />

überschreiten.<br />

E<strong>in</strong>e Auswahl der Zuschriften<br />

veröffentlicht die <strong>Wilhelmshaven</strong>er<br />

Zeitung <strong>in</strong> der dritten Folge<br />

von „Gestern <strong>und</strong> Heute“.<br />

Inhalt<br />

Gründerzeit auch <strong>in</strong> Heppens 4<br />

Neue Gew<strong>in</strong>nspielr<strong>und</strong>e mit der WZ 5<br />

135 Jahre stadtbildprägend 6<br />

Vom Bahnhof <strong>in</strong>s vornehme Bett 9<br />

Liegeplatz der großen Schiffe 12<br />

Kasernen an der Gökerstraße 14<br />

Wo blaue Jungs sich trafen 16<br />

Der Filmstar im Hausflur 18<br />

Am Wasser promenieren 20<br />

In den Ru<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>er Stadthalle 22<br />

IJahrmarkt auf Schützenplatz 24<br />

Gleis entlang Umfangstraße 25<br />

Aus dem Leben e<strong>in</strong>es Musikers 26<br />

Das Haus des Hülfsbeamten 28<br />

Jugend-Abenteuer an den Bahngleisen 29<br />

Kreuz <strong>und</strong> quer <strong>in</strong> Alt-Heppens 30<br />

Unordnung <strong>in</strong> Neu-Heppens 31<br />

Häftl<strong>in</strong>gszellen <strong>und</strong> Garnisonkirche 32<br />

Im Modell: Die Löwen des Rathauses 33<br />

Stadtplan von 1899 34


Seite 4 | <strong>Wilhelmshaven</strong>er Zeitung Gester n<br />

Die Friederikenstraße zwischen Mühlenweg <strong>und</strong> Schell<strong>in</strong>gstraße (mit den 1907 e<strong>in</strong>geweihten Kasernen des 2. Seebataillons im<br />

H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>). FOTO: WZ-BILDDIENST<br />

Gründerzeit auch <strong>in</strong> Heppens<br />

HEPPENS/SI – Das preußische<br />

Mar<strong>in</strong>eetablissement<br />

an der Jade entstand auf<br />

e<strong>in</strong>em Gelände des <strong>alten</strong><br />

Kirchspiels Heppens. Im Jadevertrag<br />

vom 20. Juli 1853<br />

trat das Herzogtum Oldenburg<br />

das Gebiet an das Königreich<br />

Preußen ab.<br />

Schon der Hafenbau zog<br />

viele Menschen an, die untergebracht<br />

werden mussten.<br />

Nicht alle kamen auf preußischem<br />

Gebiet unter, <strong>und</strong> so<br />

wuchs auch das Kirchspiel<br />

Heppens alsbald zu e<strong>in</strong>er<br />

stattlichen Geme<strong>in</strong>de an. Betrug<br />

die E<strong>in</strong>wohnerzahl 1880<br />

noch 1879 Personen, waren<br />

es 25 Jahre später 10 000<br />

mehr. Im Jahr 1907 beschloss<br />

der Geme<strong>in</strong>derat die Erhebung<br />

der Geme<strong>in</strong>de zur Stadt<br />

2. Klasse. Erster Bürgermeister<br />

wurde Dr. Emil Lueken, der den<br />

langjährigen Geme<strong>in</strong>devorsteher<br />

Johann Athen ablöste.<br />

Wie <strong>in</strong> vielen anderen Städten<br />

der Gründerzeit nach dem<br />

Deutsch-französischen Krieg<br />

wurden auch <strong>in</strong> <strong>Wilhelmshaven</strong><br />

bzw. Heppens neue Wohnviertel<br />

auf die grüne Wiese gestellt.<br />

E<strong>in</strong>e dieser typischen Straßen<br />

im Baustil des Historismus war<br />

auch die Friederikenstraße. Zwischen<br />

Mühlenweg <strong>und</strong> Schell<strong>in</strong>gstraße<br />

s<strong>in</strong>d noch e<strong>in</strong>ige der<br />

Die Friederikenstraße heute. Sie hat sich noch e<strong>in</strong>en Teil ihres gründerzeitlichen<br />

Charmes erh<strong>alten</strong>. WZ-FOTO: KNOTHE<br />

<strong>alten</strong> Bürgerhäuser erh<strong>alten</strong>,<br />

teils im neogotischen, teils im<br />

Neorenaissance-Stil errichtet.<br />

Man beachte die hoch aufragenden<br />

Ziergiebel. Im H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong><br />

der <strong>alten</strong> Aufnahme sieht<br />

man die 1907 e<strong>in</strong>geweihte Kaserne<br />

des 2. Seebataillons.<br />

Das II. Seebataillon nahm<br />

– wie das I. Seebataillon Kiel<br />

auch – entweder mit Detachements<br />

oder als Ganzes an verschiedenen<br />

E<strong>in</strong>sätzen teil. Der<br />

erste E<strong>in</strong>satz war die Entsendung<br />

e<strong>in</strong>es kompaniestarken<br />

Detachements unter Führung<br />

von Hauptmann von Kamptz zur<br />

<strong>und</strong>Heute<br />

„Befriedung“ der E<strong>in</strong>geborenen<br />

nach dem Aufstand <strong>in</strong> Kamerun,<br />

1894. Der nächste E<strong>in</strong>satz<br />

war die Entsendung e<strong>in</strong>es zwei<br />

Kompanien starken Detachements<br />

zur Aufstellung der 3.<br />

<strong>und</strong> 4. Kompanie für das als Besatzung<br />

des <strong>neuen</strong> „Schutzgebiets“<br />

Kiautschou zu bildenden<br />

Mar<strong>in</strong>e-Infanterie-Bataillons -<br />

dem späteren III. Seebataillons.<br />

Kurze Zeit später erfolgte die<br />

Entsendung des kompletten<br />

Bataillons – als Teil des Mar<strong>in</strong>e-<br />

Expeditionskorps unter Führung<br />

des Inspekteurs der Mar<strong>in</strong>e-In-<br />

fanterie, Oberst von Hoepfners<br />

– nach Ch<strong>in</strong>a zur Bekämpfung<br />

des Boxeraufstandes<br />

im Sommer 1900.<br />

Dann sandte das Bataillon<br />

1904 erneut e<strong>in</strong> zwei<br />

Kompanien starken Detachments<br />

nach Südwestafrika<br />

zur Bekämpfung des Hereroaufstandes.<br />

Das II. Seebataillon<br />

stellte dabei die 3.<br />

Kompanie (Hptm Här<strong>in</strong>g)<br />

<strong>und</strong> 4. Kompanie (Hptm<br />

Lieber) des Mar<strong>in</strong>e-Expeditionskorps.<br />

In Vertretung<br />

des Inspekteurs der Mar<strong>in</strong>e-<br />

Infanterie führte Major<br />

Georg von Glasenapp nom<strong>in</strong>ell<br />

das gesamte Mar<strong>in</strong>e-Expeditionskorps.<br />

Anschließend verlegte<br />

das Bataillon 1906 erneut e<strong>in</strong><br />

kompaniestarkes Detachments<br />

nach Ostafrika zur Bekämpfung<br />

des Maji-Maji-Aufstandes.<br />

Schließlich stellte das Bataillon<br />

1913 e<strong>in</strong>e Abordnung zur Mar<strong>in</strong>e-Infanterie-Kompanie<br />

im Rahmen<br />

des Balkankrieges nach Albanien.<br />

Abschließend zog das<br />

gesamte Bataillon im Rahmen<br />

des neu formierten Mar<strong>in</strong>ekorps<br />

nach Flandern <strong>in</strong> den I.<br />

Weltkrieg.<br />

Ob die Menschen <strong>in</strong> der Friederikenstraße<br />

damals am<br />

Schicksal ihrer Nachbarn, der<br />

Soldaten, Anteil nahmen?


Präsentiert<br />

von<br />

<strong>und</strong><br />

Gester n<br />

<strong>und</strong>Heute<br />

<strong>Wilhelmshaven</strong>er Zeitung |Seite 5<br />

Neue Gew<strong>in</strong>nspiel-R<strong>und</strong>e mit der WZ<br />

WILHELMSHAVEN/SI – Auch im<br />

Zusammenhang mit dieser<br />

zweiten Folge der Beilage „Gestern<br />

<strong>und</strong> Heute – <strong>Wilhelmshaven</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>alten</strong> <strong>und</strong> <strong>neuen</strong> <strong>Bildern</strong>“<br />

lädt Sie die „<strong>Wilhelmshaven</strong>er<br />

Zeitung“ wieder zu e<strong>in</strong>em Gew<strong>in</strong>nspiel<br />

e<strong>in</strong>. Wie <strong>in</strong> der ersten<br />

R<strong>und</strong>e sollen sich die Leser <strong>in</strong><br />

der Zeitung auf Spurensuche<br />

begeben.<br />

Es gilt, historische Aufnahmen<br />

aus dieser Beilage <strong>in</strong> den<br />

kommenden vier Wochen <strong>in</strong> der<br />

“<strong>Wilhelmshaven</strong>er<br />

Zeitung“ wiederzuf<strong>in</strong>den,<br />

denn sie<br />

werden dienstags<br />

(erstmals am 27.<br />

September), donnerstags<br />

<strong>und</strong> sonnabends<br />

<strong>in</strong> der Zeitung<br />

„versteckt“<br />

noch e<strong>in</strong>mal veröffentlicht.<br />

Die Fotos s<strong>in</strong>d<br />

auszuschneiden<br />

Gester n<br />

<strong>und</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>in</strong> der richtigen Reihenfolge<br />

auf e<strong>in</strong>en Gew<strong>in</strong>ncoupon zu kleben.<br />

Dieser Gew<strong>in</strong>ncoupon wird<br />

am kommenden Dienstag, 27.<br />

September, <strong>in</strong> der „<strong>Wilhelmshaven</strong>er<br />

Zeitung“ veröffentlicht.<br />

Die Stichworte für die Zuordnung<br />

der Bilder auf dem Coupon<br />

f<strong>in</strong>den Sie <strong>in</strong> den Bildunterschriften<br />

<strong>in</strong> dieser Beilage, die<br />

Sie deshalb gut aufbewahren<br />

sollten.<br />

E<strong>in</strong>sendeschluss für die<br />

zweite Spielr<strong>und</strong>e ist der 19.<br />

Oktober. Aus den e<strong>in</strong>gesandten,<br />

mit den <strong>Bildern</strong> beklebten<br />

Coupons lost die WZ (unter Ausschluss<br />

des Rechtsweges) folgende<br />

Gew<strong>in</strong>ne aus:<br />

1. Preis 500 Euro<br />

2. Preis 250 Euro<br />

3. Preis 100 Euro<br />

sowie 7 mal 50 Euro.<br />

In gleicher Weise<br />

wird auch e<strong>in</strong>e<br />

dritte Spielr<strong>und</strong>e<br />

mit <strong>Bildern</strong> aus<br />

der dritten Folge<br />

von „Gestern <strong>und</strong><br />

Heute“ veranstaltet,<br />

für die noch<br />

e<strong>in</strong>mal die gleichenGew<strong>in</strong>nchancen<br />

gelten.<br />

Bitte senden<br />

Sie den ausgefüllten Coupon an<br />

die<br />

Heute<br />

<strong>Wilhelmshaven</strong> <strong>in</strong> <strong>alten</strong> <strong>und</strong> <strong>neuen</strong> <strong>Bildern</strong><br />

präsentiert von:<br />

<strong>Wilhelmshaven</strong>er Zeitung<br />

Parkstraße 8<br />

26382 <strong>Wilhelmshaven</strong><br />

(maßgebend ist der Poststempel)<br />

oder geben Sie ihn direkt <strong>in</strong><br />

der Schalterhalle ab.<br />

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1960 wurde das CVJM-Lehrl<strong>in</strong>gsheim an der Marktstraße<br />

e<strong>in</strong>geweiht. Zur Zierde erhielt es e<strong>in</strong>en Glockenturm. FOTO: PRIVAT<br />

„Gestern <strong>und</strong> Heute – <strong>Wilhelmshaven</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>alten</strong> <strong>und</strong> <strong>neuen</strong> <strong>Bildern</strong>“ – Sonderbeilage<br />

der „<strong>Wilhelmshaven</strong>er<br />

Zeitung“. Redaktion: Hartmut Siefken.<br />

Anzeigen: Thomas Schipper. Verlag<br />

<strong>und</strong> Druck: Brune-Mettcker-Druck- <strong>und</strong><br />

Verlagsgesellschaft mbH, Parkstraße<br />

8, 26382 <strong>Wilhelmshaven</strong>, Postfach<br />

1265, 26352 <strong>Wilhelmshaven</strong>.<br />

Die Zeitung ist <strong>in</strong> all ihren Teilen urheberrechtlich<br />

geschützt. Ohne vorherige<br />

Genehmigung durch den Verlag dürfen<br />

diese Zeitung oder alle <strong>in</strong> ihr enthalte-<br />

nen Beiträge <strong>und</strong> Abbildungen weder<br />

vervielfältigt noch verbreitet werden.<br />

Dies gilt ebenso für die Aufnahme <strong>in</strong><br />

elektronische Datenbanksysteme <strong>und</strong><br />

die Vervielfältigung auf CD-Rom.<br />

Telefon (0 44 21) 488-0,<br />

Telefax allgeme<strong>in</strong> (0 44 21) 488 259,<br />

Telefax Redaktion (0 44 21) 488 430,<br />

Telefax Anzeigen (0 44 21) 488 258.<br />

E-Mail:<br />

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Seite 6 | <strong>Wilhelmshaven</strong>er Zeitung Gester n<br />

<strong>und</strong>Heute<br />

135 Jahre stadtbildprägend<br />

WILHELMSHAVEN/SI – Mit ihren<br />

repräsentativen Bauten prägen<br />

Kredit<strong>in</strong>stitute vielerorts die Innenstädte.<br />

Auch die Sparkasse<br />

<strong>Wilhelmshaven</strong> macht mit ihrer<br />

Zentrale am Theaterplatz davon<br />

ke<strong>in</strong>e Ausnahme. Das helle Gebäude<br />

mit dem schön gestalteten<br />

Vorplatz <strong>und</strong> dessen eleganten<br />

Brunnen <strong>und</strong> Treppen ist e<strong>in</strong><br />

Schmuckstück <strong>in</strong> der City. E<strong>in</strong><br />

großes Glasdach überwölbt die<br />

K<strong>und</strong>enhalle; an den drei Galerien<br />

des Atrium-Gebäudes reihen<br />

sich die lichten Büros. <strong>Wilhelmshaven</strong>s<br />

weltberühmter<br />

Künstler Ra<strong>in</strong>er Fett<strong>in</strong>g gestaltete<br />

die Skulptur „Der Steiger“,<br />

die die Fassade erklimmt <strong>und</strong><br />

im Jahr 2000 zur E<strong>in</strong>weihung<br />

des Gebäudes enthüllt worden<br />

ist.<br />

In jedem Stadtteil f<strong>in</strong>det sich<br />

an markanter Stelle e<strong>in</strong> Filialgebäude<br />

der Sparkasse. Auf der<br />

anderen Seite kann sich das<br />

Kredit<strong>in</strong>stitut zugute h<strong>alten</strong>, mit<br />

dem von ihm verliehenen Geld<br />

mit dazu beigetragen zu haben,<br />

dass <strong>in</strong> <strong>Wilhelmshaven</strong> kräftig<br />

gebaut werden konnte -- von Privatleuten,<br />

Unternehmen <strong>und</strong><br />

der öffentlichen Hand. So wirkte<br />

das Kredit<strong>in</strong>stitut auch mittelbar<br />

stadtbildprägend.<br />

Die Sparkasse ist eng schon<br />

mit der frühen Geschichte der<br />

Stadt verb<strong>und</strong>en. 20 Jahre<br />

nachdem Preußen Oldenburg<br />

das Hafenbaugebiet am Heppenser<br />

Fährhuk abgekauft hatte<br />

<strong>und</strong> die ersten Hafenbecken<br />

ausgeschachtet worden waren,<br />

war parallel dazu die junge<br />

Stadt mit ihrer zivilen Geme<strong>in</strong>de<br />

entstanden, die jetzt ihre erste<br />

Kommunalverfassung erhielt.<br />

Es konstituierten sich e<strong>in</strong> Magistrat<br />

mit e<strong>in</strong>em Bürgermeister<br />

<strong>und</strong> e<strong>in</strong> Bürgervorsteherkollegium<br />

als Stadtparlament. Sie<br />

unterstanden der Aufsicht des<br />

Amtshauptmanns <strong>in</strong> Wittm<strong>und</strong>;<br />

Ostfriesland gehörte zuletzt<br />

seit 1866 wieder zu Preußen.<br />

Bürgermeister Julius Nakszynski<br />

stellte 1874 geme<strong>in</strong>sam<br />

mit den städtischen Gremien<br />

den Antrag, e<strong>in</strong>e „Sparcasse“<br />

gründen zu dürfen. Das Königliche<br />

Amt <strong>in</strong> Wittm<strong>und</strong> <strong>und</strong> die<br />

Landdrostei <strong>in</strong> Aurich trugen Bedenken,<br />

die aber vom Oberpräsidenten<br />

der Prov<strong>in</strong>z Hannover<br />

Die erste Geschäftsstelle der<br />

Sparkasse <strong>Wilhelmshaven</strong><br />

befand sich im Roten<br />

Schloss, e<strong>in</strong>em Wohn- <strong>und</strong><br />

Geschäftshaus an der Roonstraße/Ecke<br />

Wilhelmstraße<br />

(heute Rhe<strong>in</strong>-/Ecke Lahnstraße),<br />

<strong>in</strong> dem auch die Stadtverwaltung<br />

untergebracht<br />

war, bevor das Rathaus an<br />

der Roon-/Ecke Gökerstraße<br />

gebaut wurde. Das kle<strong>in</strong>e<br />

Foto unten zeigt, was heute<br />

an dieser Stelle steht.<br />

FOTO: WZ-BILDDIENST<br />

zur Seite gewischt wurden.<br />

So konnte der Magistrat vor<br />

fast genau 135 Jahren, am 29.<br />

August 1876, die Eröffnung der<br />

Sparkasse zum 1. September<br />

bekannt geben. Rendant war<br />

der Stadt-Kämmerer Padeken.<br />

Die Geschäftsräume waren mit<br />

der Kämmereikasse verb<strong>und</strong>en.<br />

Fortsetzung auf Seite 7<br />

An dieser Stelle hat sich nicht<br />

sehr viel getan. 1903 bezog<br />

die Sparkasse dieses Gebäude<br />

an der Rhe<strong>in</strong>straße, das<br />

bis 1957 ihr Hauptsitz<br />

blieb. Es wäre schön, wenn<br />

der Charakter des Hauses mit<br />

Hilfe der Nachnutzer erh<strong>alten</strong><br />

bleiben würde.<br />

FOTO: WZ-BILDDIENST/WZ-FOTO: KNOTHE


Präsentiert<br />

von<br />

Geschäftsräume<br />

im Roten Schloss<br />

<strong>und</strong><br />

Fortsetzung von Seite 6<br />

Sie befanden sich im Westflügel<br />

des „Roten Schlosses“. Dieses<br />

imposante Backste<strong>in</strong>gebäude,<br />

e<strong>in</strong> Wohn- <strong>und</strong> Geschäftshaus<br />

an der damaligen Hauptgeschäftsstraße<strong>Wilhelmshaven</strong>s,<br />

der Roonstraße (heute<br />

Rhe<strong>in</strong>straße) wurde im Zweiten<br />

Weltkrieg durch Bomben<br />

zerstört.<br />

Zum Jahresende 1892<br />

erhielt <strong>Wilhelmshaven</strong><br />

e<strong>in</strong>en Rathausbau. Er wurde<br />

an der Nordwestecke<br />

der Kreuzung Roon-straße<br />

<strong>und</strong> Gökerstraße im Stil der<br />

deutschen Renaissance<br />

errichtet. Anfang 1893 bezog<br />

die Sparkasse hier,<br />

nach zwischenzeitlicher<br />

Unterbr<strong>in</strong>gung im Bahnhof,<br />

ihre Geschäftsräume <strong>und</strong><br />

war damit, wie schon im „Roten<br />

Schloss“, auch räumlich der<br />

Kommunalverwaltung eng verb<strong>und</strong>en.<br />

Auch dieses Rathaus<br />

wurde Opfer des Bombenkrieges.<br />

Zehn Jahre danach konnte<br />

die Sparkasse e<strong>in</strong> eigenes<br />

Haus, wiederum an der Roonstraße,<br />

von der Oldenburgischen<br />

Spar- <strong>und</strong> Leihbank erwerben.<br />

Dieses heute noch erh<strong>alten</strong>e<br />

Haus gehört zu den sehenswertesten<br />

an der heutigen<br />

Rhe<strong>in</strong>straße. E<strong>in</strong> säulenge-<br />

PROGAS<br />

-Flüssiggas<br />

stützter Architrav markiert wie<br />

e<strong>in</strong>e Pergola das Entree zum<br />

E<strong>in</strong>gang, der über e<strong>in</strong>en Vorplatz<br />

erreicht wird. Von 1903<br />

bis 1957 war hier die Hauptgeschäftsstelle<br />

ansässig.<br />

Am 9. April 1909 eröffnete<br />

die Sparkasse <strong>Wilhelmshaven</strong><br />

ihre I. Zweigstelle an der Gö-<br />

kerstraße/EckeMargaretenstraße <strong>und</strong> am 1. Juli 1910 e<strong>in</strong>e<br />

weitere, die II. Zweigstelle <strong>in</strong><br />

der Marktstraße 23.<br />

Die Grenzen der preußischen<br />

Garnisonsstadt waren von Anfang<br />

an viel zu eng gesteckt.<br />

Viele Hafenbau- <strong>und</strong> Werftarbeiter<br />

siedelten sich <strong>in</strong> den umliegenden<br />

Geme<strong>in</strong>den Bant, Heppens<br />

<strong>und</strong> Neuende auf Oldenburger<br />

Gebiet an, die sich 1911<br />

zur Stadt Rüstr<strong>in</strong>gen zusammenschlossen.<br />

Fortsetzung auf Seite 8<br />

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Gut zu wissen, dass im Notfall immer jemand da ist.<br />

Erfolgreich <strong>in</strong>serieren <strong>in</strong> der „<strong>Wilhelmshaven</strong>er Zeitung“<br />

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Gester n<br />

<strong>und</strong>Heute<br />

<strong>Wilhelmshaven</strong>er Zeitung |Seite 7<br />

Die Rüstr<strong>in</strong>ger Sparkasse hatte ihren Sitz an der Ecke Gökerstraße/Tonndeichstraße.<br />

Heute steht an Stelle des ehemaligen<br />

Gebäudes <strong>und</strong> der Straßene<strong>in</strong>mündung e<strong>in</strong> Wohn- <strong>und</strong><br />

Geschäftshaus. WZ-FOTO: KNOTHE/FOTO: WZ-BILDDIENST<br />

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Seite 8 | <strong>Wilhelmshaven</strong>er Zeitung Gester n<br />

<strong>und</strong>Heute<br />

Im Jahr 1957 baute die Sparkasse ihre neue Zentrale am Theaterplatz. 43 Jahre später wurde das Gebäude vollkommen entkernt<br />

<strong>und</strong> modern umgestaltet (kle<strong>in</strong>es Foto). FOTO: WZ-BILDDIENST<br />

Fett<strong>in</strong>g-Skulptur klettert an Fassade<br />

Fortsetzung von Seite 7<br />

Bereits am 14. Juni 1909<br />

hatten die Geme<strong>in</strong>deräte Bant<br />

<strong>und</strong> Neuende sowie der Stadtrat<br />

von Heppens die „Rüstr<strong>in</strong>ger<br />

Sparkasse“ gegründet, die<br />

dann nach der offiziellen Gründung<br />

der Stadt Rüstr<strong>in</strong>gen am<br />

1. Mai 1911 deren E<strong>in</strong>richtung<br />

wurde. Die erste Rüstr<strong>in</strong>ger<br />

Sparkasse wurde <strong>in</strong> Neuende<br />

an der Grenze zum preußischen<br />

<strong>Wilhelmshaven</strong> im Haus Bismarckstraße<br />

8 eröffnet. Darüber<br />

h<strong>in</strong>aus wurden weitere Annahmestellen<br />

<strong>und</strong> e<strong>in</strong>e Geschäftsstelle<br />

<strong>in</strong> Bant unterh<strong>alten</strong>.<br />

Wohnraum zu f<strong>in</strong>anzieren,<br />

war <strong>in</strong> den Jahren vor dem ersten<br />

Weltkrieg e<strong>in</strong> wichtiges Be-<br />

In den 60er-Jahren war der Theaterplatz<br />

begrünt. FOTO: WZ-BILDDIENST<br />

tätigungsfeld. Bis Ende 1913<br />

waren 427 Gr<strong>und</strong>stücke im<br />

Raum <strong>Wilhelmshaven</strong> mit fast<br />

zehn Millionen Mark beliehen.<br />

Der E<strong>in</strong>lagenbestand betrug<br />

demgegenüber r<strong>und</strong> 14,5 Millionen<br />

Mark, verteilt auf 30 000<br />

Konten.<br />

In dieser Phase wirtschaftlicher<br />

Prosperität plante die <strong>Wilhelmshaven</strong>erSparkassenverwaltung<br />

1913 den Bau e<strong>in</strong>er<br />

<strong>neuen</strong> Hauptgeschäftsstelle,<br />

für die Stadtbaurat Hermann<br />

Zopff Pläne ausarbeitete. Sie<br />

sahen e<strong>in</strong> Gebäude mit repräsentativem<br />

Turm vor, welches<br />

im Zuge der projektierten Zurückverlegung<br />

des Bahnhofes<br />

an den Metzer Weg östlich davon<br />

entstehen sollte. Der Erste<br />

Weltkrieg aber<br />

durchkreuzte<br />

diese Pläne.<br />

Die Rüstr<strong>in</strong>ger<br />

Sparkasse,<br />

die <strong>in</strong> den 20er-<br />

Jahren <strong>in</strong> der<br />

Weltwirtschaftskrise<br />

<strong>in</strong> schweres<br />

Fahrwasser<br />

geraten war,<br />

wurde 1933 zunächst<br />

<strong>in</strong> die<br />

Landessparkas-<br />

se zu Oldenburg<br />

<strong>in</strong>tegriert.<br />

1937, als Wil-<br />

helmshaven<br />

<strong>und</strong> Rüstr<strong>in</strong>gen<br />

aufgr<strong>und</strong><br />

e<strong>in</strong>es Reichsgesetzesvere<strong>in</strong>igtwurden,<br />

wurden<br />

die Rüstr<strong>in</strong>ger<br />

Filialen <strong>in</strong> die<br />

Sparkasse<br />

<strong>Wilhelmshaven</strong>e<strong>in</strong>gegliedert.<br />

<strong>Wilhelmshaven</strong> wuchs bis<br />

zum Zweiten Weltkrieges beträchtlich<br />

<strong>und</strong> erreichte 1940<br />

mit 133 044 E<strong>in</strong>wohnern se<strong>in</strong>en<br />

Höchststand. Im <strong>neuen</strong><br />

Stadtteil Fedderwardergroden<br />

richtete die Sparkasse 1942 <strong>in</strong><br />

der Postbaracke ihre achte Filiale<br />

e<strong>in</strong>. Am Ende des Krieges<br />

aber waren im <strong>in</strong>neren Stadtgebiet<br />

alle Geschäftsstellen bis<br />

auf die Hauptstelle <strong>in</strong> der<br />

Roonstraße <strong>und</strong> die Hauptzweigstelle<br />

an der Göker-/Ecke<br />

Bismarckstraße durch Bomben<br />

zerstört. Der wirtschaftliche<br />

Aufschwung <strong>in</strong> den 50er-Jahren<br />

tat auch der Sparkasse <strong>Wilhelmshaven</strong><br />

gut. E<strong>in</strong> neues, größeres<br />

Gebäude wurde notwendig.<br />

Es entstand am Theaterplatz<br />

nach den Plänen des <strong>Wilhelmshaven</strong>er<br />

Architekten Willi<br />

Lübbers <strong>und</strong> wurde am 11.<br />

März 1957 e<strong>in</strong>geweiht.<br />

Honoratioren der Stadt bei der Sparkassen-<br />

E<strong>in</strong>weihung 1957. FOTO: WZ-BILDDIENST<br />

Der wirtschaftliche Erfolg<br />

setzte sich fort. In den 70er-<br />

Jahren beschäftigte das kommunale<br />

Kredit<strong>in</strong>stitut r<strong>und</strong> 200<br />

Mitarbeiter <strong>und</strong> baute 1972 das<br />

Cityhaus mit e<strong>in</strong>er <strong>neuen</strong><br />

Hauptzweigstelle. Bis <strong>in</strong> die<br />

90er-Jahre h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> wurde das<br />

Zweigstellennetz ausgebaut,<br />

unter anderem entstand das<br />

neue Sparkassengebäude <strong>in</strong><br />

der Südstadt. Heute betreibt<br />

die Sparkasse 11 Geschäftsstellen<br />

<strong>und</strong> neun Selbstbedienungsstellen.<br />

Mit ihren Krediten hat das<br />

Institut den Bau ganzer Stadtteile<br />

mitf<strong>in</strong>anziert, angefangen<br />

beim Rüstr<strong>in</strong>ger Bauvere<strong>in</strong><br />

1909 bis h<strong>in</strong> zum E<strong>in</strong>familienhausbau<br />

<strong>in</strong> den <strong>neuen</strong> Baugebieten<br />

des Maadetals. Als<br />

stärkstes Kredit<strong>in</strong>stitut am Ort<br />

wirkte die Sparkasse somit besonders<br />

stadtbildprägend.


Präsentiert<br />

von<br />

<strong>und</strong><br />

Gester n<br />

<strong>und</strong>Heute<br />

<strong>Wilhelmshaven</strong>er Zeitung |Seite 9<br />

Das Hotel Loheyde Anfang der 50er-Jahre. Das Eckgebäude war durch Weltkriegsbomben zerstört. Lediglich das Luftschutz-<br />

Kellergeschoss war erh<strong>alten</strong> geblieben. Die mit Blumen geschmückte Terrasse war e<strong>in</strong> hübsches Provisorium. FOTO: WZ-BILDDIENST<br />

Vom Bahnhof <strong>in</strong>s<br />

vornehme Bett<br />

WILHELMSHAVEN/SI – „Dem<br />

Haupte<strong>in</strong>gange des Bahnhofes<br />

gegenüber erblicken wir neben<br />

anderen großen Neubauten den<br />

des ,Reichshofes’, e<strong>in</strong>es vornehmen<br />

Gasthofes. Die Weideflächen<br />

westlich <strong>und</strong> südlich davon<br />

harren zumeist noch der Bebauung.“<br />

Mit diesen Worten<br />

weist e<strong>in</strong> „Führer für Fremde<br />

<strong>und</strong> E<strong>in</strong>heimische“, 1899 im<br />

Kommissionsverlag Lohse herausgegeben,<br />

auf das erste Ho-<br />

tel am Platze h<strong>in</strong>. Der Stadtplan<br />

aus jener Zeit markiert den<br />

Standort genau dort, wo seit<br />

1895/96 das Hotel Loheyde<br />

geortet wird. Ob es zuvor<br />

Reichshof geheißen hat, geht<br />

aus den im Übrigen zugänglichen<br />

Annalen heute nicht hervor.<br />

Soweit bekannt, wurde das<br />

Gebäude vom Schlachter, Viehhändler<br />

<strong>und</strong> Banter Mühlenbesitzer<br />

Georg Schmidt gegenüber<br />

Fortsetzung auf Seite 10<br />

Das Hotel Loheyde bot fließend Wasser, Bäder <strong>und</strong> Garagen.<br />

Militärische Wachposten sicherten den E<strong>in</strong>gang, wenn hoher<br />

Besuch e<strong>in</strong>gekehrt war. FOTO: WZ-BILDDIENST<br />

•Schimmelpilzsanierung<br />

•Schwammsanierung<br />

•Holzschutz<br />

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Seite 10 | <strong>Wilhelmshaven</strong>er Zeitung Gester n<br />

<strong>und</strong>Heute<br />

Das Hotel Loheyde wurde 1895/96 gegenüber dem Bahnhof gebaut. Es hieß zunächst, wie<br />

e<strong>in</strong>em <strong>Wilhelmshaven</strong>-Führer von 1899 zu entnehmen ist, Reichshof. FOTO: WZ-BILDDIENST<br />

Fortsetzung von Seite 9<br />

dem <strong>Wilhelmshaven</strong>er Hauptbahnhof<br />

an der Ecke Königstraße<br />

(heute Ebertstraße)/Valoisstraße<br />

gebaut. Der aus Hannover<br />

stammende Hotelier Otto<br />

Loheyde übernahm es. Es war<br />

e<strong>in</strong>es der bevorzugten Häuser<br />

für Offiziere <strong>und</strong> Beamte der<br />

Kaiserlichen Mar<strong>in</strong>e, wenn sie<br />

<strong>Wilhelmshaven</strong> e<strong>in</strong>en Dienstbesuch<br />

abstatteten. Auch der Kaiser<br />

soll hier Quartier genommen<br />

haben. Dann waren Wachen<br />

vor dem E<strong>in</strong>gang postiert.<br />

Markant war der r<strong>und</strong>e Eckturm<br />

mit der schlanken Spitze.<br />

Balkone <strong>und</strong> Erker schmückten<br />

die Fassade. Am 12. August<br />

1912 erfolgte vor dem Hotel Lo-<br />

heyde der erste Spatenstich für<br />

den Bau der Straßenbahn, die<br />

dann bis <strong>in</strong> den Zweiten Weltkrieg<br />

h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> durch die Stadt<br />

rumpelte.<br />

1930 übernahm der Hotelier<br />

Emil Bock das Hotel <strong>und</strong> baute<br />

es, nachdem es durch Fliegerbomben<br />

teilweise zerstört worden<br />

war, nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg im schlichten Stil der<br />

Nachkriegszeit wieder auf.<br />

Heute bildet das Hotel zusammen<br />

mit den Neubauten<br />

der Nordseepassage <strong>und</strong> dem<br />

Büro- <strong>und</strong> Geschäftsgebäude<br />

an der Westseite des Valoisplatzes<br />

e<strong>in</strong> städtebauliches<br />

Ensemble.<br />

Fortsetzung auf Seite 11<br />

Das City-Hotel Valois steht<br />

<strong>in</strong> der Nachfolge des Hotels<br />

Loheyde. FOTO: PRIVAT<br />

Der Frühstücksraum des<br />

Hotels Loheyde <strong>in</strong> den 60er-<br />

Jahren. FOTO: PRIVAT<br />

Das Hotel Loheyde <strong>in</strong> den 60er-Jahren vom Bahnhof aus betrachtet.<br />

FOTO: PRIVAT


Präsentiert<br />

von<br />

<strong>und</strong><br />

E<strong>in</strong> Foto wohl aus den 50er-Jahren. Wer erkennt<br />

die hier abgebildeten Personen? –<br />

Rechtes Foto: Das Gemälde zeigt das Hotel<br />

Loheyde (r.), im H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> den Bahnhof.<br />

Die Straßenbahnl<strong>in</strong>ie 2 fuhr von der Lui-<br />

Fortsetzung von Seite 10<br />

Der Valoisplatz erfuhr im Zuge<br />

von Städtebausanierungsmaßnahmen<br />

<strong>in</strong> den vergangenen<br />

Jahren zusammen mit dem<br />

sich anschließenden Gotthilf-<br />

Hagen-Platz e<strong>in</strong>e erhebliche<br />

städtebauliche Aufwertung.<br />

Aus der ehemaligen von Büschen<br />

umstandenen Grünanlage,<br />

an deren Rande Busse parkten,<br />

ist e<strong>in</strong> weiter Platz entstanden,<br />

der die Brücke von der Innenstadt<br />

zur Jadeallee bildet.<br />

Victor Valois (1841 -<br />

1924), nach dem das Hotel, die<br />

Straße <strong>und</strong> der Platz heute benannt<br />

s<strong>in</strong>d, war Vizeadmiral der<br />

Kaiserlichen Mar<strong>in</strong>e. Se<strong>in</strong>e Vorfahren<br />

waren französische protestantischeGlaubensflüchtl<strong>in</strong>ge,<br />

die im Preußen Friedrichs<br />

des Großen Zuflucht fanden.<br />

Valois war von 1892 bis 1896<br />

Chef der Mar<strong>in</strong>estation der<br />

Nordsee.<br />

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<strong>und</strong>Heute<br />

senstraße über die Roonstraße (heute Rhe<strong>in</strong>straße)<br />

<strong>in</strong> die Valoisstraße, dann <strong>in</strong> die Königstraße<br />

(Ebertstraße) <strong>und</strong> über die Kaiser-<br />

Wilhelm-Brücke auf die Südstrandpromenade<br />

zur Ersten Hafene<strong>in</strong>fahrt.FOTO: WZ-BILDDIENST<br />

<strong>Wilhelmshaven</strong>er Zeitung |Seite 11<br />

E<strong>in</strong> Bauarbeiter schiebt wohl Ende der 40er-Jahre mit se<strong>in</strong>em Raupenfahrzeug Erde auf dem<br />

Platz neben der Valoisstraße. Wer er<strong>in</strong>nert sich, was es damit auf sich hatte? FOTO: WZ-BILDDIENST<br />

Im Herzen der Innenstadt!<br />

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Seite 12 | <strong>Wilhelmshaven</strong>er Zeitung Gester n<br />

<strong>und</strong>Heute<br />

Der Große Hafen mit Blickrichtung auf die Wiesbadenbrücke. Die Aufnahme entstand zwischen 1910 <strong>und</strong> 1915. FOTO: WZ-BILDDIENST<br />

Liegeplatz der großen Schiffe<br />

WILHELMSHAVEN/SI – Der Große<br />

Hafen zählt heute zu den Sonnenseiten<br />

<strong>Wilhelmshaven</strong>s. In<br />

dem Maße, wie se<strong>in</strong>e Bedeutung<br />

für die Mar<strong>in</strong>e <strong>und</strong> die Wirtschaft<br />

geschw<strong>und</strong>en ist, bieten<br />

sich se<strong>in</strong>e Ufer heute für Freizeit,<br />

Tourismus <strong>und</strong> Wohnen an.<br />

Das Hafengewässer erstreckt<br />

sich von der Kaiser-Wilhelm-Brücke<br />

im Osten zur Deichbrücke<br />

bzw. dem Grodendamm<br />

im Westen <strong>und</strong> wurde zusammen<br />

mit dem heutigen Banter<br />

See, dem ehemaligen Westhafen,<br />

im ersten Jahrzehnt des vorigen<br />

Jahrh<strong>und</strong>erts aus dem<br />

Schlick gegraben.<br />

Zuvor hatte man e<strong>in</strong>en Deich<br />

um das dafür benötigte Wattgelände<br />

gezogen.<br />

Nach dem Erlass der Flottengesetze<br />

von 1898 <strong>und</strong> 1900<br />

rüstete das deutsche Kaiserreich<br />

kräftig auf. Innerhalb von<br />

fünfzehn Jahren verfügte<br />

Deutschland über die zweitgrößte<br />

Flotte der Welt – <strong>und</strong> forderte<br />

damit die Welt- <strong>und</strong> Seemacht<br />

England heraus. Diese<br />

große Flotte brauchte e<strong>in</strong>en entsprechenden<br />

Hafen an der<br />

Nordsee.<br />

An der Südseite des Großen<br />

Hafens befanden sich die Lie-<br />

geplätze der großen L<strong>in</strong>ienschiffe,<br />

Großen Kreuzer <strong>und</strong><br />

Schlachtschiffe. Vor dem Kai<br />

wurde e<strong>in</strong>e durchgehende Holz-<br />

pier errichtet, an der die Schiffe<br />

festmachten. Die Liegeplätze<br />

hatten Strom-, Wasser- <strong>und</strong> Heizungsanschluss.<br />

Über die gan-<br />

ze Länge des Kais erstreckten<br />

sich die Sanitärgebäude für die<br />

Schiffsmannschaften.<br />

Fortsetzung auf Seite 13<br />

Der gleiche Blick heute: Im H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> die Wiesbadenbrücke <strong>und</strong> das neue Columbia-Hotel.<br />

WZ-FOTO: KNOTHE


Präsentiert<br />

von<br />

Der Große Hafen<br />

<strong>und</strong><br />

Fortsetzung von Seite 12<br />

E<strong>in</strong> Eisenbahngleis diente<br />

der Versorgung der Schiffe. Es<br />

führte zum Verschiebebahnhof<br />

Sande.<br />

An der Nordseite des Großen<br />

Hafens wurden die Liegeplätze<br />

für die Torpedoboote<br />

<strong>und</strong> für die Zerstörer e<strong>in</strong>gerichtet.<br />

Im Westen war die Kohlenzunge,<br />

die heutige Wiesbadenbrücke.<br />

In der Mitte des Hafens<br />

lag die Kompensierungsboje,<br />

an der die Schiffe zum Kompensieren<br />

der Magnetkompasse<br />

kurzzeitig festmachten; dabei<br />

werden die Kompasse<br />

unter Berücksichtigung der<br />

schiffseigenen Magnetfelder<br />

im S<strong>in</strong>ne des Wortes richtig<br />

„e<strong>in</strong>genordet“.<br />

Bei der Durchfahrt vom Großen<br />

Hafen <strong>in</strong> den Westhafen,<br />

also an der Stelle des heutigen<br />

Grodendamms, konnte man<br />

mit der Grodenfähre übersetzen.<br />

E<strong>in</strong>e Bootsbrücke <strong>in</strong> Verlängerung<br />

der heutigen Virchowstraße,<br />

der damaligen<br />

Wallstraße, ermöglichte auch<br />

hier Bootsverkehr zu den an<br />

der Südseite liegenden Schiffen.<br />

Bis zum Ende des Ersten<br />

Weltkrieges im November<br />

1918 herrschte im Großen Hafen<br />

reges Leben. Hier wurden<br />

die großen Schiffe zur Auslieferung<br />

an England abgerüstet.<br />

Als sie Ende November 1918<br />

ausliefen, wurde es im Hafen<br />

ruhig. E<strong>in</strong>ige Jahre später, von<br />

1919 bis 1923 wurden hier<br />

den Bestimmungen des Versailler<br />

Vertrages gemäß 112<br />

Kriegsschiffe <strong>und</strong> 82 Handelsschiffe<br />

verschrottet.<br />

1920 ließ sich am Südkai<br />

des Großen Hafens die Hochseefischerei<br />

<strong>Wilhelmshaven</strong><br />

nieder, die allerd<strong>in</strong>gs nur kurzen<br />

Bestand hatte.<br />

Lange Zeit lagen hier auch<br />

die dem Deutschen Reich aufgr<strong>und</strong><br />

des Versailler Vertrages<br />

belassenen <strong>alten</strong> L<strong>in</strong>ienschiffe<br />

<strong>und</strong> Kreuzer für die Zeit ihrer<br />

Außerdienststellung. Bei der<br />

Aufrüstung von 1935 an wurden<br />

die Anlagen des Großen<br />

Hafens wieder <strong>in</strong>stand gesetzt<br />

<strong>und</strong> die Liegeplätze der großen<br />

E<strong>in</strong>heiten <strong>und</strong> der Zerstörer<br />

wieder genutzt.<br />

1945 endete die Zeit der<br />

Nutzung des Großen Hafens<br />

als Kriegshafen. Die britische<br />

Besatzungsmacht ließ den Grodendamm<br />

errichten <strong>und</strong> die<br />

Kaianlagen zerstören.<br />

Gester n<br />

<strong>und</strong>Heute<br />

<strong>Wilhelmshaven</strong>er Zeitung |Seite 13<br />

Das Foto zeigt das Entladen von Munition an der Gazellebrücke unterhalb des Fliegerdeiches. Im H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> die Kaiser-Wilhelm-Brücke<br />

FOTO: WZ-BILDDIENST<br />

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Seite 14 | <strong>Wilhelmshaven</strong>er Zeitung Gester n<br />

Am 7. September 1907, zur<br />

Verleihung des Fahnenbandes<br />

für das II. Seebataillon<br />

<strong>in</strong> den <strong>neuen</strong> Kasernen an der<br />

Gökerstraße <strong>in</strong> der ehemaligen<br />

oldenburgischen Geme<strong>in</strong>de<br />

Heppens, erwarteten<br />

Tausende von Menschen die<br />

Ankunft des Kaisers. L<strong>in</strong>ks der<br />

von Säulen gefasste E<strong>in</strong>gang<br />

zur Kaserne, weiter im H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong><br />

das heute noch ste-<br />

hende Eckhaus zur Schell<strong>in</strong>gstraße<br />

<strong>und</strong> ganz rechts im<br />

H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> die Kurve beim<br />

Mühlenweg. FOTO: WZ-BILDDIENST<br />

Kasernen an der Gökerstraße<br />

HEPPENS/SI – Tausende säumten<br />

die Straßen am 7. September<br />

1907, als Kaiser Wilhelm II.<br />

<strong>in</strong> die festlich geschmückte Kaserne<br />

an der Gökerstraße e<strong>in</strong>zog.<br />

Das Motiv ziert e<strong>in</strong>e Postkarte<br />

des Weltpostvere<strong>in</strong>s, die<br />

am gleichen Tage hergestellt<br />

<strong>und</strong> abgestempelt worden ist.<br />

In jenem Jahr wurde die imposante<br />

Kasernenanlage e<strong>in</strong>geweiht.<br />

Sie diente fortan dem 2.<br />

Seebataillon, das bis dah<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />

der Tausendmann-Kaserne stationiert<br />

war, als Unterkunft. Der<br />

Kaiser kam zu Besuch, um ihr<br />

das Fahnenband zu verleihen.<br />

Soeben war die bis hierh<strong>in</strong> weitergebaute<br />

Gökerstraße fertig<br />

gepflastert worden.<br />

Ab Mitte der 20er-Jahre war<br />

<strong>in</strong> der Kaserne die 2. Mar<strong>in</strong>eartillerieabteilung<br />

untergebracht,<br />

dem auch e<strong>in</strong> Musikkorps angegliedert<br />

war. An dessen E<strong>in</strong>- <strong>und</strong><br />

Ausmarsch er<strong>in</strong>nern sich noch<br />

alte <strong>Wilhelmshaven</strong>er, auch an<br />

die Kommandorufe, die vom<br />

Exerzierplatz zwischen den<br />

Blocks h<strong>in</strong>durch zur Straße<br />

schallten.<br />

Der Architekturhistoriker Dr.<br />

Ingo Sommer schrieb über diese<br />

Kaserne: „Friedrich Balfanz<br />

Die heutige Ladenzeile. Der Standpunkt des Fotografen ist weiter nördlich. WZ-FOTO: GABRIEL-JÜRGENS<br />

(der Architekt, die Red.) vom<br />

Mar<strong>in</strong>e-Garnison-Bauamt <strong>Wilhelmshaven</strong><br />

musste auf oldenburgisches<br />

Staatsgebiet ausweichen,<br />

da der Platz <strong>in</strong> <strong>Wilhelmshaven</strong><br />

ausgegangen war.<br />

Es entstanden um den zentralen<br />

Exerzierplatz im Gebäuder<strong>in</strong>g:<br />

Die Kasernenpavillons Coronel,<br />

Tanga, Flandern <strong>und</strong><br />

Ts<strong>in</strong>gtau, Stabsgebäude, Offizierskas<strong>in</strong>o,Mannschaftsspeisesaal,<br />

Geräteverwaltung, Waffenmeisterei<br />

<strong>und</strong> Exerzierhalle.<br />

Dreigeschossige Pavillons<br />

mit hoch aufragenden ziegelgedeckten<br />

Mansardwalmdächern<br />

mit Fledermausdauben, glatte,<br />

helle Putzflächen mit verspross-<br />

<strong>und</strong>Heute<br />

ten Rechteckfenstern ohne jegliche<br />

Umrahmung, e<strong>in</strong> spitz zulaufender<br />

Uhrturm.<br />

Der Kasernene<strong>in</strong>gang mit<br />

Wache lag zwischen Block Tanga<br />

<strong>und</strong> Stabgebäude an der Gökerstraße<br />

(gegenüberliegend<br />

zwischen heutiger Kant- <strong>und</strong> Hegelstraße,<br />

die Red.). Das Ganze<br />

e<strong>in</strong>gezäunt durch e<strong>in</strong>e Vorgartenmauer.<br />

Pfeiler <strong>und</strong> Schmiedeeisen<br />

wie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em gutbürgerlichen<br />

Wohnviertel . . .<br />

Es s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>erlei Ornamente,<br />

ke<strong>in</strong>e flachen Stuckdekorationen<br />

zu f<strong>in</strong>den. Dafür jedoch<br />

ausdrucksstarke Bauvolum<strong>in</strong>a,<br />

materialgerechte Konstruktionen<br />

<strong>und</strong> abwechslungsreiche<br />

Perspektiven. Das II. Seebataillon<br />

translozierte, als die Kaserne<br />

1907 fertig war, ihr Denkmal<br />

von der 1000-Mann-Kaserne<br />

hierher, <strong>in</strong> den 20er-Jahren<br />

dann zum jetzigen Standplatz<br />

Peterstraße.11. Die Kaserne<br />

wurde 1978 abgerissen, die<br />

Trümmer wurden <strong>in</strong> den Banter<br />

See gekippt.“<br />

Die Exerzierhalle blieb<br />

noch bis 1996 stehen <strong>und</strong> wurde<br />

als Ballsporthalle genutzt.<br />

Heute bef<strong>in</strong>det sich auf dem<br />

ehemaligen Kasernengelände<br />

e<strong>in</strong> Wohngebiet mit Reihenhausbebauung,<br />

zur Gökerstraße<br />

h<strong>in</strong> wurde e<strong>in</strong>e Ladenzeile<br />

errichtet.


Präsentiert<br />

von<br />

<strong>und</strong><br />

Fußballspiel auf dem Sportplatz bzw. ehemaligem Exerzierplatz<br />

der Kasernen an der Gökerstraße. Wer er<strong>in</strong>nert sich an<br />

diese Szene, <strong>und</strong> wie nannten die Fußballer diesen Platz? Die<br />

1907 e<strong>in</strong>geweihten Kasernengebäude dienten nach dem Zwei-<br />

Gester n<br />

<strong>und</strong>Heute<br />

<strong>Wilhelmshaven</strong>er Zeitung |Seite 15<br />

ten Weltkrieg als Wohnungen. Er<strong>in</strong>nert sich noch e<strong>in</strong> ehemaliger<br />

Bewohner an diese Zeit? . Die Blocks wurden 1978 abgerissen.<br />

Lediglich die Exerzierhalle, die zur Ballsporthalle umgebaut<br />

worden war, stand bis <strong>in</strong> die 80er-Jahre. FOTO: WZ-BILDDIENST


Seite 16 | <strong>Wilhelmshaven</strong>er Zeitung Gester n<br />

Der „Bismarcks-Hof“<br />

beherbergte von 1898 bis<br />

zu se<strong>in</strong>em Abriss wenige<br />

Jahre später das Seemannsheim.<br />

Später stand hier<br />

Homfelds Restaurant, das<br />

wiederum im zweiten<br />

Weltkrieg zerbombt wurde.<br />

FOTO: WZ-BILDDIENST<br />

Wo blaue Jungs sich trafen<br />

HEPPENS/SI – Zu den wichtigen<br />

Verkehrsknotenpunkten <strong>in</strong> <strong>Wilhelmshaven</strong><br />

gehört die Korte-<br />

Kreuzung, wo sich die Stadtmagistralen<br />

Bismarckstraße <strong>und</strong><br />

Gökerstraße treffen. Prof. Dr.<br />

Josef Korte, Ord<strong>in</strong>arius für<br />

Städtebau an der Technischen<br />

Hochschule Aachen, hat die<br />

Pläne für die Kreuzung entworfen,<br />

wonach sie 1962/63 gebaut<br />

worden ist. Die Autos umr<strong>und</strong>en<br />

die Plastik des Berl<strong>in</strong>er<br />

Bären auf der nördlichen Verkehrs<strong>in</strong>sel<br />

<strong>und</strong> e<strong>in</strong>en <strong>alten</strong> Welt-<br />

kriegsbunker auf der anderen.<br />

Am nördlichen Rand der<br />

Kreuzung steht e<strong>in</strong> Hochhaus,<br />

<strong>in</strong> dem heute e<strong>in</strong> Unternehmen<br />

der Informationstechnologie residiert.<br />

Es schließt sich e<strong>in</strong> im<br />

gleichen Zuge errichteter Wohn<strong>und</strong><br />

Geschäftshaustrakt nach<br />

Westen an. An der Stelle des<br />

Hochhauses stand e<strong>in</strong>mal der<br />

„Bismarcks-Hof“ des Gastwirts<br />

He<strong>in</strong>rich Storch. Die Saalgaststätte<br />

erfüllte seit 1898 auch<br />

die Funktion e<strong>in</strong>es Seemannsheimes<br />

für Mannschaften, des-<br />

<strong>und</strong>Heute<br />

Das Bürohochhaus an der Gökerstraße/Ecke Bismarckstraße, <strong>in</strong> dem seit 1969 das Unternehmen<br />

MIZ residiert, e<strong>in</strong> IT-Dienstleister für Schifffahrt, Mar<strong>in</strong>e <strong>und</strong> Werften. FOTO: KNOTHE<br />

Blick <strong>in</strong> die „gute Stube“ des<br />

Seemannshauses, wo die<br />

Soldaten <strong>in</strong> Ruhe lesen oder<br />

Briefe schreiben konnten.<br />

FOTO: WZ-BILDDIENST<br />

sen Gründung e<strong>in</strong>e Gesellschaft<br />

aktiver <strong>und</strong> ehemaliger Offiziere<br />

<strong>in</strong>itiiert hatte. Hier standen den<br />

„blauen Jungs“ unentgeltlich<br />

gute Lektüre, Briefpapier, Kuverts<br />

<strong>und</strong> sonstiges Schreibmaterial<br />

zur Verfügung.<br />

Der „Bismarcks-Hof“ wurde<br />

jedoch schon bald darauf abgerissen,<br />

bereits 1903 entstand<br />

hier „Homfeld’s Restaurant“,<br />

<strong>und</strong> das Seemannsheim bekam<br />

e<strong>in</strong>e neue Bleibe <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em großen<br />

<strong>neuen</strong> Gebäude an der Bismarckstraße/Ecke<br />

Heppenser<br />

Straße. Das Homfeldsche Lokal<br />

erfreute sich großer Beliebtheit.<br />

Das Gebäude wurde allerd<strong>in</strong>gs<br />

im Zweiten Weltkrieg zerstört.


Präsentiert<br />

von<br />

<strong>und</strong><br />

Zwischen den beiden Weltkriegen befand sich an der Stelle<br />

des ehemaligen Seemannshauses an der Kreuzung Bismarckstraße/Gökerstraße<br />

dieses Wohn- <strong>und</strong> Geschäftshaus,<br />

<strong>in</strong> dem e<strong>in</strong> Zahnarzt, e<strong>in</strong> Fotograf <strong>und</strong> e<strong>in</strong> Lokal ihre<br />

K<strong>und</strong>en erwarteten. Der Blick des Betrachter geht <strong>in</strong> die Gökerstraße<br />

Richtung Norden. Man sieht die Straßenbahnschie-<br />

Gester n<br />

<strong>und</strong>Heute<br />

<strong>Wilhelmshaven</strong>er Zeitung |Seite 17<br />

nen, rechts den Laden des Textilgeschäfts Höger <strong>und</strong> daneben<br />

das Firmenschild des Kaufhauses Margon<strong>in</strong>er. Gegenüber<br />

sieht man die ehemalige E<strong>in</strong>mündung der Tonndeichstraße <strong>in</strong><br />

die Gökerstraße. Heute steht hier das MIZ-Gebäude. An der<br />

Ecke befand sich der Sitz der Rüstr<strong>in</strong>ger Sparkasse. Auf der<br />

Kreuzung regelt e<strong>in</strong> Polizist den Verkehr. FOTO: WZ-BILDDIENST


Seite 18 | <strong>Wilhelmshaven</strong>er Zeitung Gester n<br />

<strong>und</strong>Heute<br />

Der Filmstar im Hausflur<br />

E<strong>in</strong> großer Moment im Sporthaus Hesse <strong>in</strong> den 60er-Jahren:<br />

HSV-Fußballstar Uwe Seeler gibt Autogramme. Der junge<br />

Seeler war öfter bei Hesse – als Vertreter für e<strong>in</strong>e große Sport-<br />

VON HARTMUT SIEFKEN<br />

WILHELMSHAVEN – „Als ich die<br />

Bilder sah, kamen die Er<strong>in</strong>nerungen<br />

wieder hoch“, sagt Barbara<br />

Aden, die <strong>in</strong> der Marktstraße<br />

ihre K<strong>in</strong>dheit verbracht hat.<br />

Wie viele andere Leser der „<strong>Wilhelmshaven</strong>er<br />

Zeitung“ hat die<br />

erste Folge von „Gestern <strong>und</strong><br />

Heute“ sie angeregt, sich an<br />

ihre Jugendzeit <strong>in</strong> der Innenstadt<br />

zu er<strong>in</strong>nern.<br />

Sie wohnte mit ihren Eltern<br />

<strong>und</strong> ihren drei Schwestern Eva-<br />

Maria, Elvira <strong>und</strong> Ursula im Eckhaus<br />

Marktstraße/Parkstraße<br />

über dem ehemaligen Capitol-<br />

K<strong>in</strong>o. Ihr Vater Christoph Hesse,<br />

bekannter Fußballspieler<br />

<strong>und</strong> -lehrer, dem später die<br />

Stadtmedaille für se<strong>in</strong>e Verdienste<br />

um den Fußballsport<br />

verliehen wurde, führte das<br />

Sportartikelfachgeschäft, das<br />

es auch heute noch unter anderem<br />

Namen dort gibt. Damals<br />

befanden sich an der Ecke der<br />

Lederwaren- <strong>und</strong> Bilderladen<br />

der Frau Giesicke, dann das<br />

Sporthaus Hesse <strong>und</strong> dann der<br />

E<strong>in</strong>gang zum K<strong>in</strong>o.<br />

Heute ist die Parkstraße zwischen<br />

Markt- <strong>und</strong> Bahnhofstraße<br />

e<strong>in</strong>e der ersten Geschäfts-<br />

Adressen, damals war sie bloß<br />

Durchgang zum Güterbahnhof<br />

<strong>und</strong> zu den Laderampen entlang<br />

der Bahnhofstraße. „Unter den<br />

Rampen haben wir gern gespielt“,<br />

erzählt Barbara Aden.<br />

Ihr Großvater Josef Hesse<br />

war Schuhmacher <strong>und</strong> hatte<br />

e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Laden an der Müllerstraße.<br />

Er führte als e<strong>in</strong>er<br />

von wenigen Sportschuhe. Se<strong>in</strong><br />

Sohn Christoph, der e<strong>in</strong>e Ausbildung<br />

zum Diplom-Sportlehrer<br />

durchlaufen hatte, übernahm<br />

den Laden <strong>und</strong> siedelte damit<br />

Mitte der 50er-Jahre <strong>in</strong> die<br />

Marktstraße über. Nebenher<br />

war er Sportlehrer an der Pr<strong>in</strong>ce-<br />

Rupert-School <strong>und</strong> gefragter<br />

Kampfrichter für die Box-Wettkämpfe<br />

im ehemaligen Schützenhof.<br />

„Ich b<strong>in</strong> noch <strong>in</strong> der Schule<br />

Schulstraße e<strong>in</strong>geschult wor-<br />

den“, sagt Barbara Aden. Die<br />

Schule befand sich neben dem<br />

heutigen Bunker mit der Rückfront<br />

zum Ehrenfriedhof. Heute<br />

steht hier e<strong>in</strong>e Reihenhauszeile.<br />

Das K<strong>in</strong>o war für die vier<br />

Schwestern e<strong>in</strong> spannender<br />

Ort. „Der Filmvorführer Herr<br />

Poschmann wohnte mit im<br />

Haus. Er ließ uns gelegentlich <strong>in</strong><br />

den Projektorraum e<strong>in</strong>, wo die<br />

riesigen Filmrollen abgespult<br />

wurden. Wir betrachteten uns<br />

dann die Filme durch die Projektoröffnungen<br />

über den Zuschauern.<br />

Acht geben mussten wir,<br />

wenn die Filmrollen gewechselt<br />

wurden. Poschmann schärfte<br />

uns e<strong>in</strong>, auf ke<strong>in</strong>en Fall <strong>in</strong> das<br />

Projektorlicht zu schauen.“<br />

Gut er<strong>in</strong>nert sich Barbara<br />

Das Sporthaus Hesse, nachdem es das Lederwarengeschäft<br />

Giesicke an der Ecke bereits „geschluckt“ hatte. FOTO: PRIVAT<br />

artikelfirma, erzählt die Zeitzeug<strong>in</strong> Barbara Aden. Neben<br />

Seeler (von l<strong>in</strong>ks) Elvira <strong>und</strong> Christoph Hesse sowie junge Autogrammjäger.<br />

Erkennt sich jemand wieder? FOTO: PRIVAT<br />

Aden noch an die Auftritte berühmter<br />

Filmschauspieler im<br />

Capitol. „Damals kamen die<br />

Schauspieler noch, um ihre<br />

eigenen Filme zu bewerben. Vor<br />

der Vorführung stellten sie sich<br />

vor den Vorhang <strong>und</strong> verbeugten<br />

sich. Vor oder nach der Vorführung<br />

gaben sie Autogramme.<br />

Christian Doermer, Cornelia Froboess,<br />

Joachim Hansen, Rudi<br />

Schuricke, Hans-Jörg Felmy,<br />

Rex Gildo <strong>und</strong> andere machten<br />

dem <strong>Wilhelmshaven</strong>er Publikum<br />

ihre Aufwartung. „Gelegentlich<br />

begegneten wir K<strong>in</strong>der<br />

ihnen <strong>in</strong> unserem Hausflur, von<br />

dem aus man durch e<strong>in</strong>e sonst<br />

verschlossene Tür <strong>in</strong>s K<strong>in</strong>o gelangen<br />

konnte. Sie entwischten<br />

auf so über den Ausgang Parkstraße<br />

ihren <strong>in</strong> der Marktstraße<br />

wartenden Fans.“<br />

E<strong>in</strong> Notausgang des K<strong>in</strong>os<br />

führte damals <strong>in</strong> den Keller des<br />

Hauses. Auf diesem Weg gelangten<br />

die Mädchen für kurze<br />

Zeit zu den verbotenen „Früchten“.<br />

Sie bohrten e<strong>in</strong> Loch <strong>in</strong> die<br />

Tür, um e<strong>in</strong>en Blick auf die Erwachsenen-Filme<br />

zu erhaschen.<br />

Die Folge war e<strong>in</strong>e B<strong>in</strong>dehautentzündung,<br />

verursacht<br />

durch den Luftzug. Der Hausmeister<br />

entdeckte das Loch<br />

bald <strong>und</strong> spachtelte es wieder<br />

zu. Fortsetzung auf Seite 19


Präsentiert<br />

von<br />

Uwe Seeler<br />

gab bei Hesses<br />

Autogramme<br />

<strong>und</strong><br />

Fortsetzung von Seite 18<br />

E<strong>in</strong>e weitere Berühmtheit<br />

war Gast im Haus. Der angehende<br />

Fußballstar Uwe Seeler<br />

verdiente se<strong>in</strong> Geld noch als<br />

Vertreter des Hersteller Adidas<br />

<strong>und</strong> nahm bei Hesses Bestellungen<br />

auf. Er gab e<strong>in</strong>mal im Laden<br />

e<strong>in</strong>e Autogrammst<strong>und</strong>e,<br />

auch durften sich die Olympia-<br />

Schreibmasch<strong>in</strong>enwerke <strong>in</strong><br />

Roffhausen mit se<strong>in</strong>em Besuch<br />

schmücken.<br />

Die Hesse-Schwestern spielten<br />

am liebsten draußen mit<br />

ihrem Brummkreisel oder dem<br />

Hoola-Hoop-Reifen.<br />

Auf dem<br />

Bahnhofsvorplatz<br />

liefen sie<br />

Rollschuhe, auf<br />

den Teichen im<br />

Kurpark im W<strong>in</strong>terSchlittschuhe.<br />

Im Sommer<br />

g<strong>in</strong>g es zum Baden<br />

an den Südstrand,<br />

wo die Eltern<br />

regelmäßig<br />

e<strong>in</strong>en Strandkorb<br />

mieteten.<br />

Im Planschbecken<br />

lernte Barbara<br />

Aden „an<br />

der Angel“ das Schwimmen<br />

beim legendären Schwimmmeister<br />

Hermann Buschkämper.<br />

Das Fahrtenabzeichen erwarb<br />

sie sich im Mar<strong>in</strong>ebad an<br />

der Freiligrathstraße, zu dem<br />

sie wegen der Anstellung ihres<br />

Vaters an der Pr<strong>in</strong>ce-Rupert-<br />

School freien E<strong>in</strong>tritt hatte.<br />

Gester n<br />

Familie Aden am Geniusstrand – e<strong>in</strong> Bild aus den<br />

50er-Jahren. Das Auto war e<strong>in</strong> DKW F89 Meisterklasse.<br />

FOTO: PRIVAT<br />

In Barbara Adens Er<strong>in</strong>nerungen<br />

haften geblieben ist der E<strong>in</strong>bau<br />

der Rolltreppen bei Karstadt<br />

-- für die K<strong>in</strong>der damals<br />

e<strong>in</strong>e Sensation. Das Rauf- <strong>und</strong><br />

Runterfahren wurde zum beliebten<br />

Zeitvertreib. Wo sich heute<br />

mittags viele <strong>Wilhelmshaven</strong>er<br />

bei Fernando <strong>in</strong> der Parkstraße<br />

<strong>und</strong>Heute<br />

<strong>Wilhelmshaven</strong>er Zeitung |Seite 19<br />

Postkartenansicht: Der Bahnhofsvorplatz vor dem<br />

Zweiten Weltkrieg. FOTO: PRIVAT<br />

zum Eiskaffee treffen,<br />

gab es auch <strong>in</strong> den<br />

50er-Jahren bereits<br />

e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es italienisches<br />

Café, Floriani.<br />

Der Eiskonditor buk<br />

se<strong>in</strong>e Waffeln selbst,<br />

<strong>und</strong> e<strong>in</strong> verführerischer<br />

süßer Duft strich um<br />

die Hausecke. Er<br />

mischte sich mit dem<br />

Dampf aus der Fischbratküche<br />

gegenüber<br />

<strong>in</strong> der Parkstraße. Hier<br />

an der Parkstraße war auch der<br />

E<strong>in</strong>gang zur Ballettschule<br />

Stoffers, die erst später <strong>in</strong> die<br />

Virchowstraße zog. „Ich habe<br />

als K<strong>in</strong>d dort auch drei Jahre geübt<br />

<strong>und</strong> e<strong>in</strong>e Aufführung mitgemacht,<br />

doch dann musste ich<br />

der Schule Vorrang e<strong>in</strong>räumen“,<br />

erzählt Barbara Aden.<br />

Stadtbildprägend<br />

seit<br />

111 Jahren!<br />

PETER KAMPEN GMBH<br />

Bauunternehmung<br />

26382 <strong>Wilhelmshaven</strong> ·Rüderstraße 2·Telefon (0 44 21) 20 20 58<br />

Als sie 14 Jahre alt war, stellte<br />

ihre Mutter sie den Frisören<br />

<strong>in</strong> der Innenstadt vor. Sie selbst<br />

war gelernte Frisör<strong>in</strong> <strong>und</strong> arbeitete<br />

im Salon Flieger <strong>in</strong> der<br />

Rhe<strong>in</strong>straße. Tochter Barbara<br />

kam bei Meister Rauhut an der<br />

Grenzstraße unter. Später, als<br />

ihre eigenen K<strong>in</strong>der größer waren,<br />

sattelte Barbara Aden um<br />

<strong>und</strong> wurde Bürokauffrau. Sie<br />

arbeitete als Sekretär<strong>in</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

radiologischen Praxis. Seit vielen<br />

Jahren lebt Barbara Aden<br />

mittlerweile <strong>in</strong> P<strong>in</strong>gelei bei Accum.<br />

Ihr Tischlermeister für Fenster,<br />

Türen, W<strong>in</strong>tergärten, Rollläden,<br />

Markisen, Reparaturen u.a.<br />

Jever, Ziegelhofstr.19<br />

Tel. 04461-925 63 12<br />

Muscheln...<br />

...<strong>in</strong> maritimer<br />

Atmosphäre!<br />

Schleusenstraße 23 ·26382 <strong>Wilhelmshaven</strong><br />

Tel. (0 44 21) 43143<br />

E<strong>in</strong>e<br />

„kle<strong>in</strong>e“<br />

aber<br />

„fe<strong>in</strong>e“<br />

Adresse<br />

WHV,Marktstraße 50


Seite 20 | <strong>Wilhelmshaven</strong>er Zeitung Gester n<br />

<strong>und</strong>Heute<br />

Der Südstrand <strong>in</strong> den 50er-Jahren. Oben auf der Promenade sieht man e<strong>in</strong>en Bus fahren. Unterhalb der Promenade gab es zwei<br />

Strandlokale – das Schwalbennest <strong>und</strong> dieses, etwas weiter westlich gelegene. Kennen Sie noch se<strong>in</strong>en Namen? FOTO: WZ-BILDDIENST<br />

Am Wasser promenieren<br />

VON HARTMUT SIEFKEN<br />

WILHELMSHAVEN –Wenn von <strong>Wilhelmshaven</strong>sSchokoladenseiten<br />

die Rede ist, dann ganz<br />

schnell vom Südstrand. Die<br />

Strandanlagen am Jadebusen<br />

zwischen der Strandhalle an der<br />

Ersten E<strong>in</strong>fahrt <strong>und</strong> der ehemaligen<br />

Fliegerablaufbahn entstanden<br />

ab 1919 nach den Plänen<br />

des für <strong>Wilhelmshaven</strong> bedeutenden<br />

Stadtbaurats Hermann<br />

Zopff <strong>und</strong> wurden am 16.<br />

Juni 1928 e<strong>in</strong>geweiht.<br />

Zuvor schon hatte es hier auf<br />

dem <strong>neuen</strong> Seedeich, der zur<br />

Vergrößerung des Hafens gebaut<br />

worden war, e<strong>in</strong> reges Badeleben<br />

gegeben, wie Ellen Mosebach-Tegtmeier,<br />

die ehemalige<br />

Stadtarchivar<strong>in</strong>, <strong>in</strong> ihrer<br />

2006 verfassten Dokumentation<br />

beschreibt. Der Bereits<br />

1883 gegründete Seebadevere<strong>in</strong><br />

hatte das Gelände vom Mar<strong>in</strong>efiskus<br />

gepachtet <strong>und</strong> unterhielt<br />

hier e<strong>in</strong>e Damen- <strong>und</strong>, getrennt<br />

davon, e<strong>in</strong>e Herrenbadeanstalt.<br />

1896 wurde an der<br />

Deichböschung e<strong>in</strong>e Strandhalle<br />

errichtet, e<strong>in</strong> Holzbau, <strong>in</strong> dessen<br />

Kellergeschoss warme<br />

Schlickbäder verabreicht wurden.<br />

Zwei Kilometer westlich<br />

unterhielten die Banter eben-<br />

falls e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Strandbad.<br />

Mehr Bedeutung für die Sommerfrischler<br />

aber hatten die<br />

Heppenser Strände. Der nördlichere,<br />

das Heppenser Seebad,<br />

befand sich am <strong>alten</strong> Deich,<br />

dem heutigen Friesendamm, <strong>in</strong><br />

Höhe des heutigen Mar<strong>in</strong>estützpunktes,<br />

der andere, für den<br />

sich der Begriff Nordstrand<br />

e<strong>in</strong>bürgerte, <strong>in</strong> Höhe des heutigen<br />

Nordhafens. An beiden<br />

Stränden gab es Strandhallen<br />

mit Blick auf die Jade.<br />

Das Badeleben hatte dort<br />

e<strong>in</strong> Ende, als <strong>in</strong> den 30er-Jah-<br />

ren der Heppenser Groden aufgespült<br />

wurde. Stattdessen<br />

entstand an dessen Nordrand<br />

der Geniusstrand, dem <strong>in</strong> den<br />

50er- <strong>und</strong> 60er-Jahren ke<strong>in</strong>e andere<br />

Stelle an der südlichen<br />

Nordseeküste den Rang ablaufen<br />

konnte.<br />

Doch zurück zum Südstrand,<br />

mit dem die <strong>Wilhelmshaven</strong>er<br />

Stadtväter der Weimarer Zeit<br />

e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Seebad nach holländischem,<br />

belgischem oder englischem<br />

Vorbild zu begründen<br />

suchten. Auf der Nordseite des<br />

Deiches wurden die fünf Strand-<br />

Noch heute ist der <strong>in</strong> den 80er-Jahren sanierte Südstrand beliebtes<br />

Naherholungsziel. FOTO: WZ-BILDDIENST/LÜBBE<br />

häuser „Seerose“, „Lachs“,<br />

„Seestern“, „Delph<strong>in</strong>“ <strong>und</strong><br />

„Seenelke“ mit <strong>in</strong>sgesamt r<strong>und</strong><br />

h<strong>und</strong>ert Gästezimmern gebaut.<br />

Wandelgänge verb<strong>in</strong>den sie<br />

noch heute <strong>und</strong> schützen die<br />

Promenierenden vor k<strong>alten</strong> Ost<strong>und</strong><br />

Nordw<strong>in</strong>den.<br />

Alle Zimmer der Strandhäuser<br />

waren schon damals mit<br />

Zentralheizung sowie fließend<br />

kaltem <strong>und</strong> warmem Wasser<br />

ausgestattet. In der „Seerose“<br />

befand sich e<strong>in</strong>e Milchkurhalle<br />

<strong>und</strong> e<strong>in</strong> Café, <strong>in</strong> den anderen<br />

Strandhäusern gab es e<strong>in</strong>en<br />

Damen- <strong>und</strong> Herrenfrisör <strong>und</strong><br />

verschiedene Läden, <strong>in</strong> denen<br />

Obst, Tabak, Blumen <strong>und</strong> Reiseandenken<br />

angeboten wurden.<br />

E<strong>in</strong> geräumiger Lesesaal, <strong>in</strong><br />

dem 100 Tageszeitungen <strong>und</strong> illustrierte<br />

Blätter bereit lagen,<br />

stand im „Delph<strong>in</strong>“ zur Verfügung.<br />

1926 wurde im Osten die<br />

neue Strandhalle gebaut, die<br />

im Keller e<strong>in</strong> Aquarium beherbergte.<br />

Außerdem wurde die an<br />

der Ersten Hafene<strong>in</strong>fahrt bis<br />

heute genutzte Anlegestelle für<br />

Ausflugsdampfer e<strong>in</strong>gerichtet.<br />

Zwei dem Deich nach Süden angefügte<br />

Podeste für die Konzerte<br />

der Kurkapelle sowie zwei im<br />

gleichen Stil erbaute Pavillons<br />

Fortsetzung auf Seite 21


Präsentiert<br />

von<br />

<strong>und</strong><br />

Deichschutz:<br />

Planschbecken<br />

verfüllt<br />

Fortsetzung von Seite 20<br />

<strong>und</strong> e<strong>in</strong> Teehäuschen vervollständigten<br />

die Promenade.<br />

Doch was heißt Promenade: Bis<br />

Anfang der 80er-Jahre rollte<br />

sämtlicher Verkehr oben auf<br />

dem Deich entlang, früher auch<br />

die Straßenbahn, später die<br />

Busse. Den Fußgängern blieb<br />

nur e<strong>in</strong> schmales Trottoir. Erst<br />

dann wurde nördlich unterhalb<br />

der Strandhäuser die neue<br />

Straße zwischen Strandhalle<br />

<strong>und</strong> Fliegerdeich gebaut.<br />

Der Strand war vor dem Krieg<br />

aufgeteilt <strong>in</strong> Herren-, Familien<strong>und</strong><br />

Damenbad <strong>und</strong> durch e<strong>in</strong>e<br />

Bretterwand vor den Blicken der<br />

auf der Promenade Spazierenden<br />

geschützt. Vier Deichdurchgänge<br />

verbanden die Umkleideräume<br />

an der Nordseite des<br />

Deiches mit dem Strand. Viele<br />

ältere <strong>Wilhelmshaven</strong>er er<strong>in</strong>nern<br />

sich noch mit leichtem<br />

Schaudern an die kühlen Katakomben.<br />

Der Wirt des „Schwalbennestes“,<br />

Kefer, lagerte <strong>in</strong><br />

diesem kühlen Gr<strong>und</strong>e auch<br />

se<strong>in</strong>e Torten <strong>und</strong> Getränke.<br />

In der Deichnische <strong>in</strong> Höhe<br />

der KW-Brücke, wo heute die<br />

große Liegewiese ist, befand<br />

sich bis 1980 das Planschbecken,<br />

<strong>in</strong> dem man auch bei Ebbe<br />

noch baden konnte. Es war<br />

vor dem<br />

Krieg mit<br />

e<strong>in</strong>em 120<br />

Meter langenbegehbaren<br />

Steg<br />

zum Jadebusen<br />

h<strong>in</strong><br />

abgeschlossen.<br />

Ab 1937<br />

hatten die<br />

Sommerfrischler<br />

am Südstrand schlechte<br />

Karten. Die Hafenerweiterungen<br />

– vom Bau der Vierten E<strong>in</strong>fahrt,<br />

damals Raeder-Schleuse<br />

genannt, im Osten bis zur<br />

Uboot-Werft im Westen – beh<strong>in</strong>derten<br />

das Erholen. Im Krieg<br />

wurden die städtischen Strandhäuser<br />

kurzerhand von der Mar<strong>in</strong>e<br />

für die Stäbe dreier Flottillen<br />

requiriert. Fremdenverkehr<br />

<strong>und</strong> Kurbetrieb lagen brach,<br />

doch den <strong>Wilhelmshaven</strong>ern<br />

wollte man ihre Naherholungsmöglichkeit<br />

nicht nehmen. Der<br />

Strand <strong>und</strong> der Gaststättenbetrieb<br />

<strong>in</strong> der Strandhalle blieben<br />

auch während der Kriegsjahre<br />

zugänglich.<br />

1941 traf der Bombenhagel<br />

zwar auch den Südstrand <strong>und</strong><br />

Gester n<br />

<strong>und</strong>Heute<br />

<strong>Wilhelmshaven</strong>er Zeitung |Seite 21<br />

Der Südstrand <strong>in</strong> den 30er-Jahren. Damals fuhr die Straßenbahn auf dem Deich bis zur<br />

Strandhalle. FOTO: WZ-BILDDIENST<br />

die Strandhalle, doch wurden<br />

die Schäden zum<strong>in</strong>dest notdürftig<br />

repariert. Mehr Probleme bereitete<br />

der Verwaltung ab dem<br />

Sommer 1944, dass ätzende<br />

Chemikalien aus den Nebeltonnen,<br />

mit denen die Stadt vor<br />

Luftangriffen e<strong>in</strong>genebelt wurde,<br />

um den englischen Fliegern<br />

das Zielen zu erschweren, den<br />

Strand verunre<strong>in</strong>igten.<br />

Fünf Jahre dauerte es, bis<br />

nach dem Kriege die Südstrandanlagen<br />

wieder aufgebaut werden<br />

konnten. Der Badebetrieb<br />

lebte wieder auf. Die Sturmflut<br />

von 1962 zeigte<br />

die Gefährdung<br />

auch dieses<br />

Deichabschnitts.<br />

Das<br />

Planschbecken<br />

wurde 1968 verfüllt<br />

<strong>und</strong> zur Liegewiese.<br />

Das<br />

unterhalb der<br />

Promenade gelegene Café<br />

„Schwalbennest“ wurde 1978<br />

entfernt.<br />

An den Strandhäusern nagte<br />

der Zahn der Zeit. Mauern wa-<br />

E<strong>in</strong>e hölzerne Brücke trennte <strong>in</strong> den 30er-Jahren das<br />

Planschbecken von der offenen See. 1968 wurde es aus<br />

Deichsicherungsgründen verfüllt. Heute ist hier die große Liegewiese<br />

(kle<strong>in</strong>es Foto). FOTO: WZ-BILDDIENST/LÜBBE<br />

Das „Schwalbennest“ unterhalb der Promenade war e<strong>in</strong> beliebtes<br />

Lokal. FOTO: WZ-BILDDIENST<br />

ren durchfeuchtet, F<strong>und</strong>amente<br />

gaben nach. Doch die Stadt entschloss<br />

sich, ihre Sonnenseite<br />

wieder aufzupolieren. Die Südstrandstraße<br />

wurde 1980 nördlich<br />

der Strandhäuser gebaut,<br />

sodass die Promenade frei für<br />

Fußgänger wurde. In enger Zusammenarbeit<br />

mit dem Wasserwirtschaftsamt<br />

wurden die Südstrandanlagen<br />

neu gestaltet.<br />

E<strong>in</strong>e e<strong>in</strong> Meter hohe Flutmauer<br />

sichert <strong>in</strong> erforderlicher Höhe<br />

(7,30 über Normal Null, vorher<br />

6,20 Meter) vor dem Blanken<br />

Hans.<br />

Die Strandhalle, <strong>in</strong> der bis<br />

<strong>in</strong> die 90er-Jahre viele Bälle <strong>und</strong><br />

Festveranstaltungen stattgef<strong>und</strong>en<br />

hatten, bietet jetzt mit<br />

Restaurant <strong>und</strong> K<strong>in</strong>derspielanlage<br />

e<strong>in</strong> touristisches Glanzlicht,<br />

das privat betriebene Seewasseraquarium<br />

wurde erweitert<br />

<strong>und</strong> modernisiert, die Hotels<br />

von ihren privaten Betreibern<br />

zum Teil aufwändig den Erfordernissen<br />

der Zeit<br />

angepasst.


Seite 22 | <strong>Wilhelmshaven</strong>er Zeitung Gester n<br />

<strong>und</strong>Heute<br />

In den Ru<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>er Stadthalle<br />

FEDDERWARDERGRODEN/SI –<br />

Zahlreiche Leserzuschriften erhielt<br />

die Redaktion zu dem Bild<br />

von e<strong>in</strong>er Bauru<strong>in</strong>e <strong>in</strong> Fedderwardergroden<br />

(siehe unten),<br />

das <strong>in</strong> der ersten Folge von<br />

„Gestern <strong>und</strong> Heute“ auf Seite<br />

27 veröffentlicht worden ist. Wir<br />

wollten wissen, was es mit dieser<br />

Bauru<strong>in</strong>e auf sich hatte.<br />

Helmut Vormste<strong>in</strong> schrieb<br />

uns: „Der Blick geht von der<br />

Kreuzung Preußen-/Plauenstraße<br />

<strong>in</strong> Richtung Graudenzer Straße.<br />

Die Häuserblocks im h<strong>in</strong>teren<br />

Teil gehören zur Graudenzer<br />

Straße. Im Bildvordergr<strong>und</strong> s<strong>in</strong>d<br />

der Fußweg <strong>und</strong> der Graben<br />

(beides heute noch vorhanden)<br />

zu sehen.<br />

In der Bildmitte ist der sogenannte<br />

„schwarze Bau“ zu sehen<br />

. . . In den 50iger-Jahren<br />

war das für uns K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong> Abenteuerspielplatz.“<br />

Nachdem e<strong>in</strong><br />

K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em unter Wasser stehenden<br />

Kellerloch ertrunken<br />

war, wurden, wie sich Vormste<strong>in</strong><br />

weiter er<strong>in</strong>nert, die beiden<br />

„Möglichkeiten, um <strong>in</strong> den Bau<br />

zu gelangen, mit Stacheldraht<br />

verschlossen“, <strong>und</strong> Schilder mit<br />

der Aufschrift ,Betreten verboten’<br />

angebracht.<br />

Vormste<strong>in</strong>: „Aber alles, was<br />

verboten ist, reizt ja auch. Die<br />

Polizei <strong>in</strong> F’groden hatte immer<br />

e<strong>in</strong> wachsames Auge darauf,<br />

<strong>und</strong> so wurden wir manches Mal<br />

erwischt <strong>und</strong> nach Hause zu<br />

den Eltern gebracht. Damit war<br />

Stress vorprogrammiert.<br />

Die wachsamsten Polizisten<br />

waren Herr Schulz <strong>und</strong> Herr<br />

Neumann mit se<strong>in</strong>em schwarzen<br />

Schäferh<strong>und</strong>. Es waren zwei<br />

sehr liebe Polizisten, die nur<br />

unser Wohl im Auge hatten. Vor<br />

denen hatten wir richtig Respekt.<br />

Neben <strong>und</strong> h<strong>in</strong>ter dem Bau<br />

waren kle<strong>in</strong>e Gärten. Dort haben<br />

<strong>in</strong> den 50igern viele Bürger<br />

Gemüse <strong>und</strong> Kartoffeln für sich<br />

angebaut. Heute bef<strong>in</strong>den sich<br />

auf den Flächen e<strong>in</strong>e Tankstelle<br />

<strong>und</strong> der Penny -Markt, e<strong>in</strong> Abholmarkt<br />

<strong>und</strong> e<strong>in</strong> Parkplatz. Auf<br />

dem Gelände des „schwarzen<br />

Baues“ war der Tengelmann<br />

Markt. Heute ist dort die Fa.<br />

M<strong>in</strong>dfactory AG.“<br />

Frank Borchardt, Jahrgang<br />

1954, wohnte als K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der<br />

Plauenstraße 20. Er schrieb der<br />

WZ-Redaktion: „Dieses Gemäuer<br />

war unser Liebl<strong>in</strong>gsspielplatz,<br />

wurde „der Bau“ genannt<br />

<strong>und</strong> befand sich an der Ecke<br />

Plauenstraße/Preußenstraße.<br />

Wir nutzten es <strong>in</strong>tensiv zu ausgiebigen<br />

Kletter- <strong>und</strong> Erkun-<br />

Wo e<strong>in</strong>st das Gesellschaftshaus für die Arbeiter der Kriegsmar<strong>in</strong>ewerft stehen sollte, bef<strong>in</strong>den<br />

sich heute an der Preußen-/Plauenstraße Gewerbegebäude. WZ-FOTO: KNOTHE<br />

dungsgängen. Aufgr<strong>und</strong> der<br />

schlecht e<strong>in</strong>sehbaren Lage<br />

konnten dort auch die ersten Zigaretten<br />

getestet werden, die<br />

gegenüber im Kiosk für 50 Pfennig<br />

gekauft wurden (Supra/Loyd<br />

<strong>in</strong> der Zweier(!)packung). Heute<br />

wohnt dort Familie Möhlmann.<br />

Im W<strong>in</strong>ter war der teilweise<br />

geflutete Innenraum prima zum<br />

Schlittschuhlaufen. Die Besitzer<br />

der Tankstelle (heute Werkstatt<br />

He<strong>in</strong>rich) haben uns immer<br />

wieder vom „Bau“ vertreiben<br />

wollen. Später erfuhren wir,<br />

dass . . . im W<strong>in</strong>ter e<strong>in</strong>es ihrer<br />

K<strong>in</strong>der im Eis e<strong>in</strong>gebrochen <strong>und</strong><br />

ertrunken war. Dieses Schicksal<br />

wollten sie uns e<strong>in</strong>fach nur<br />

ersparen.“<br />

Detaillierte H<strong>in</strong>weise zu dem<br />

Zweck des Gemäuers erfährt<br />

man <strong>in</strong> der Festschrift „Fedderwardergroden<br />

1940 - 1990“<br />

von Prof. Dr. Ingo Sommer. Er<br />

schreibt:<br />

„Für Fedderwardergroden<br />

waren schon 1938 e<strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>-<br />

schaftshaus <strong>in</strong> der Mitte, e<strong>in</strong>es<br />

im Norden <strong>und</strong> e<strong>in</strong>es im Süden<br />

vorgesehen . . .<br />

Für das Zentrum Süd arbeiteten<br />

die Abteilung XXIV der Mar<strong>in</strong>e<strong>in</strong>tendantur<br />

<strong>und</strong> die Bauabteilung<br />

des Oberkommandos<br />

der Mar<strong>in</strong>e (OKM) . . . an den<br />

Plänen für e<strong>in</strong>e Freizeithalle.<br />

. . . Die Freizeithalle war als e<strong>in</strong><br />

„Haus der Arbeit“ für die Mar<strong>in</strong>e-Gefolgschaft<br />

gedacht . . .<br />

Die Kriegsmar<strong>in</strong>ewerft wollte<br />

den Feierabend ihrer Arbeiter<br />

gest<strong>alten</strong> <strong>und</strong> Raum für Kultur<br />

<strong>und</strong> Frohs<strong>in</strong>n schaffen . . .<br />

Die Mar<strong>in</strong>e setzte sich . . .<br />

(gegen örtliche NSDAP-Größen,<br />

die e<strong>in</strong>e Halle für ihre Zwecke<br />

wünschten, die Red.) durch,<br />

weil die Betreuung der bis zu<br />

4000 <strong>in</strong> Fedderwardergroden<br />

arbeitenden Bauhandwerker<br />

<strong>und</strong> das Wohlbef<strong>in</strong>den der Rüstungsarbeiter<br />

kriegswichtig waren.<br />

Verordnete Freizeit <strong>und</strong><br />

Amüsement, Varieté <strong>und</strong> Film,<br />

Konzerte <strong>und</strong> Vorträge sollten<br />

Die von vielen F’grodenern damals „Geselle“ genannte Bauru<strong>in</strong>e<br />

des geplanten Gesellschaftshauses, das 1940 für die<br />

Arbeiter der Kriegsmar<strong>in</strong>ewerft gebaut werden sollte.<br />

FOTO: WZ-BILDDIENST<br />

über die miserablen Verhältnisse<br />

des zweiten Kriegsjahres<br />

h<strong>in</strong>wegtrösten . . .<br />

Die Bauarbeiten wurden Ende<br />

1940 aus Baustoffmangel<br />

e<strong>in</strong>gestellt. Die Umfassungsmauern<br />

standen noch bis weit<br />

<strong>in</strong> die Nachkriegsjahre. 1947<br />

plante man auf den Ru<strong>in</strong>en e<strong>in</strong><br />

Theater. Der Standort wurde<br />

später durch e<strong>in</strong>en Supermarkt<br />

bebaut.<br />

Der Kern des monumentalen<br />

Entwurfs von Karl Franzius sollte<br />

die Halle se<strong>in</strong> – 250 Meter<br />

lang <strong>und</strong> 120 Meter breit – sollte<br />

sich der Fachwerkgiebel <strong>in</strong><br />

die Blickrichtung der Nord-Süd-<br />

Achse schieben.<br />

Das gewaltige Satteldachgebäude<br />

mit e<strong>in</strong>er Firsthöhe von<br />

22 m sollte e<strong>in</strong> Theater für<br />

1400 Zuschauer abdecken.<br />

Das Äußere wollte bäuerlichheimatverb<strong>und</strong>ene<br />

Kulisse für<br />

e<strong>in</strong> modernes Veranstaltungsgebäude<br />

mit Klimaanlage, Vorführe<strong>in</strong>richtungen,Bühnentechnik,<br />

Café usw. se<strong>in</strong>. Das vorgespielte<br />

mittelalterliche Äußere<br />

der Halle <strong>und</strong> se<strong>in</strong>er flankierenden<br />

2-geschossigen Bebauung<br />

sollte e<strong>in</strong>en Aufmarschplatz,<br />

den Hochmeisterplatz, an<br />

zwei Seiten e<strong>in</strong>fassen.<br />

Die Architektur des E<strong>in</strong>gangsgiebels<br />

war trotz des<br />

Fachwerks monströs <strong>und</strong> e<strong>in</strong>schüchternd.<br />

E<strong>in</strong>e Treppe sollte<br />

zu der 17 m breiten Portalanlage<br />

führen. Darüber e<strong>in</strong> ebenso<br />

breiter Balkon zur Abnahme von<br />

Paraden. Noch weiter darüber<br />

sollte e<strong>in</strong> 5 m breiter Adler <strong>in</strong><br />

der Spitze des Fachwerkgiebels<br />

den geometrischen Platz überwachen.


Präsentiert<br />

von<br />

<strong>und</strong><br />

Gester n<br />

<strong>und</strong>Heute<br />

<strong>Wilhelmshaven</strong>er Zeitung |Seite 23<br />

E<strong>in</strong> Bild aus dem Juni 1954: Fedderwardergroden feiert Jahrmarkt. Die Karussells waren auf der Posener Straße aufgebaut.<br />

Der Standort des Fotografen war <strong>in</strong> etwa <strong>in</strong> Höhe der Oderstraße. FOTO: WZ-BILDDIENST


Seite 24 | <strong>Wilhelmshaven</strong>er Zeitung Gester n<br />

<strong>und</strong>Heute<br />

Jahrmarkt auf Schützenplatz<br />

Geschichten aus dem <strong>alten</strong> Bant weiß vergnüglich Egon Hanschen zu erzählen. Der Banter Brite hat so manchen Jugendstreich<br />

ausgeheckt. FOTO: WZ-BILDDIENST<br />

VON EGON HANSCHEN<br />

BANT – An alte Zeiten <strong>in</strong> Bant er<strong>in</strong>nert<br />

sich Egon Hanschen. Der<br />

über 90-Jährige lebt heute im<br />

Wohnstift am Rathaus. Hanschen<br />

ist mit se<strong>in</strong>en Brüdern <strong>in</strong><br />

Bant aufgewachsen <strong>und</strong> hat<br />

schon so manche Geschichte<br />

aus se<strong>in</strong>er Jugend verfasst. So<br />

er<strong>in</strong>nert er sich an den Jahrmarkt<br />

auf dem Schützenplatz:<br />

„Da kam es schon oft vor,<br />

dass wir K<strong>in</strong>der uns schon beim<br />

Heimweg von der Schule anlocken<br />

ließen <strong>und</strong> zum Ärger<br />

unserer Mutter viel zu spät nach<br />

Hause kamen. Es war doch zu<br />

schön gewesen, die vielen Tiere<br />

<strong>und</strong> den Zeltaufbau mitzuerleben.<br />

Auch war es e<strong>in</strong> Vergnügen,<br />

den Aufbau des Schützenfestes<br />

<strong>und</strong> den traditionellen<br />

Jahrmarkt zu erleben. Es war<br />

doch so aufregend <strong>und</strong> spannend,<br />

von e<strong>in</strong>er Bude zur anderen<br />

zu gehen <strong>und</strong> die Mogelpackungen<br />

mit der „Dame ohne<br />

Unterleib“ oder die große<br />

Schau <strong>Wilhelmshaven</strong> bei<br />

Nacht zu besuchen. Ganz toll<br />

war die Bude mit den „Rummelboxern“<br />

aufgezogen. Ganz toll<br />

fanden wir es, wenn unser Boxidol<br />

Otten se<strong>in</strong>e Gegner auf die<br />

Bretter schickte. Fast jeden Tag<br />

mussten wir Mutter anbetteln,<br />

um e<strong>in</strong>ige Jahrmarktsgroschen<br />

zu bekommen. Diese zauberte<br />

sie meistens aus der Küchenschrankschublade,<br />

wo sie die<br />

Pfennige <strong>und</strong> Groschen für den<br />

Milchmann aufbewahrte.<br />

Der Milchmann brachte die<br />

Mich damals noch <strong>in</strong>s Haus.<br />

Wenn Mutter dann schon außer<br />

Haus war, stand der Milchtopf,<br />

mit e<strong>in</strong>em Teller abgedeckt <strong>und</strong><br />

den abgezählten Milchpfennigen<br />

darauf, vor der Tür.<br />

E<strong>in</strong> tolles Erlebnis waren für<br />

uns das Kettenkarussell <strong>und</strong><br />

die kle<strong>in</strong>e <strong>und</strong> große Schiffsschaukel.<br />

Dann wurde vorher<br />

gewettet um e<strong>in</strong>e Portion türkischen<br />

Honig. Wer zuerst se<strong>in</strong><br />

Schiffchen bis hoch an die Plane<br />

brachte, war der Sieger. E<strong>in</strong><br />

buntes Gedränge <strong>und</strong> Treiben<br />

durch die Besucher gehörte dazu.Die<br />

vielen Matrosen unserer<br />

Mar<strong>in</strong>e mit ihren weißen<br />

Mützen <strong>und</strong> Paradejäckchen<br />

mit den vielen goldenen Knöpfen<br />

waren stark vertreten <strong>und</strong><br />

haben mit so mancher Schlicktauer<br />

Deern angebandelt.<br />

Alljährlich, wenn Weihnachten<br />

gewesen war, liefen wir Banter<br />

Butscher von Haus zu Haus<br />

<strong>und</strong> bettelten um den außer<br />

Dienst geratenen Weihnachtsbaum<br />

für unser Osterfeuer. Man<br />

musste schon früh genug damit<br />

anfangen, denn die K<strong>in</strong>der der<br />

Werft- <strong>und</strong> Peterstraße durften<br />

uns nicht zuvorkommen. Besonders<br />

die „Fe<strong>in</strong>de“ von Sedan<br />

waren sehr aktiv. Sie waren<br />

auch zumeist stärker, denn <strong>in</strong><br />

ihren Reihen waren die <strong>in</strong> der<br />

ganzen Gegend bekannten Boxer<br />

der Familie K<strong>und</strong>e dabei.<br />

Die gesammelten Tannenbäume<br />

wurden von uns gut versteckt.<br />

Dazu muss man wissen,<br />

dass es <strong>in</strong> den wenigen grauen<br />

Häusern noch die nur durch<br />

e<strong>in</strong>e Eisenplatte abgedeckten<br />

unterirdischen Zisternen aus<br />

Beton gab. Diese waren zu der<br />

Zeit, als das Wasser bei Regen<br />

gesammelt wurde <strong>und</strong> es noch<br />

mittels Saugpumpen <strong>in</strong> die Häuser<br />

kam, als Sammelbecken<br />

benutzt. Da h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> stopften wir<br />

bis zur Osterzeit unsere gesammelten<br />

Tannenbäume. Da kamen<br />

selbst die Sedaner nicht<br />

heran. In den Osterferien begann<br />

dann das Aufschichten<br />

des Osterfeuers. Wichtig war,<br />

dass zuunterst e<strong>in</strong>e geräumige,<br />

mit Holzwolle <strong>und</strong> <strong>alten</strong> Decken<br />

ausgepolsterte Höhle entstand,<br />

die bei kaltem Wetter<br />

Schutz bieten konnte <strong>und</strong> besonders<br />

für die erforderliche<br />

Nachtwache Unterkunft bieten<br />

konnte. Hier hat so mancher<br />

Banter Brite se<strong>in</strong>e erste Bekanntschaft<br />

mit e<strong>in</strong>er meist<br />

selbst gedrehten Zigarette gemacht.<br />

Das Abbrennen des Osterfeuers<br />

war immer e<strong>in</strong> großes<br />

Volksfest im Stadtteil Bant.


Präsentiert<br />

von<br />

<strong>und</strong><br />

Gester n<br />

<strong>und</strong>Heute<br />

Unterhalb der Kaiser-Wilhelm-Brücke befand sich vor dem Zweiten Weltkrieg dieses Ehrenmal<br />

für gefallene Soldaten – beliebtes Bildmotiv für Hochzeitspaare. FOTO: PRIVAT<br />

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Freiheit ändert<br />

sich nie…<br />

<strong>Wilhelmshaven</strong>er Zeitung |Seite 25<br />

Gleis entlang<br />

Umfangstraße<br />

WILHELMSHAVEN/SI – Um die<br />

Seefestung <strong>Wilhelmshaven</strong><br />

gegen Angriffe zu Lande zu sichern,<br />

wurden drei Forts Ende<br />

des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts angelegt:<br />

Mariensiel, Schaar <strong>und</strong> Rüstersiel.<br />

Sie waren durch die Fortifikationsstraße<br />

(heute Kurt-<br />

Schumacher-Straße bzw. Umfangstraße)<br />

<strong>und</strong> Gleise mite<strong>in</strong>ander<br />

verb<strong>und</strong>en. Diese Umfangstraße<br />

zeigt wohl auch das<br />

alte Foto aus Folge 1 von „Gestern<br />

& Heute“ <strong>und</strong> nicht die Freiligrathstraße..<br />

Wahrsche<strong>in</strong>lich die Umfangstraße.<br />

FOTO: WZ-BILDDIENST<br />

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Seite 26 | <strong>Wilhelmshaven</strong>er Zeitung Gester n<br />

<strong>und</strong>Heute<br />

Aus dem Leben e<strong>in</strong>es Musikers<br />

VON HARTMUT SIEFKEN<br />

WILHELMSHAVEN – In der fernsehlosen<br />

Zeit vor dem Zweiten<br />

Weltkrieg zeichnete sich <strong>Wilhelmshaven</strong><br />

durch e<strong>in</strong> reiches<br />

kulturelles <strong>und</strong> gesellschaftliches<br />

Leben aus. Theater, Varietés,<br />

die Kunsthalle, e<strong>in</strong> philharmonisches<br />

Orchester, Mar<strong>in</strong>emusiker,<br />

Kammermusiker, Chöre,<br />

die Kunsthalle – sie alle boten<br />

den Kulturbeflissenen Anregung,<br />

zahlreiche Saalbetriebe<br />

veranstalteten Bälle <strong>und</strong> sorgten<br />

für Kurzweil..<br />

Marga Frühauf, 85, die heute<br />

zusammen mit ihrer Schwester<br />

Elke Löffler <strong>und</strong> deren Mann Peter<br />

<strong>in</strong> Sengwarden lebt, er<strong>in</strong>nert<br />

sich an ihren Vater Ernst<br />

Schulz, der als Geiger <strong>in</strong> <strong>Wilhelmshaven</strong><br />

zwischen den beiden<br />

Weltkriegen zu e<strong>in</strong>iger Berühmtheit<br />

gelangt war.<br />

Ernst Schulz wurde 1892<br />

geboren. Er wuchs mit fünf Geschwistern<br />

<strong>in</strong> Bant auf. Schon<br />

als K<strong>in</strong>d zeigte sich se<strong>in</strong> musikalisches<br />

Talent. Er blies Trompete<br />

<strong>und</strong> strich sehr schön die<br />

Geige, die eigens für ihn von<br />

e<strong>in</strong>em Geigenbauer gefertigt<br />

worden war. Die Eltern schickten<br />

ihn auf die Musikschule<br />

nach Wittenberge, wo er weitere<br />

sieben Instrumente zu spielen<br />

lernte, unter anderem Horn<br />

<strong>und</strong> Xylofon. Die Geige aber<br />

blieb se<strong>in</strong> Haupt<strong>in</strong>strument.<br />

Nach dem Musikschulbesuch<br />

kam Ernst Schulz zurück<br />

nach <strong>Wilhelmshaven</strong> <strong>und</strong> trat<br />

wahrsche<strong>in</strong>lich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>es der beiden<br />

damals existierenden Musikkorps<br />

der Mar<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>. Diese<br />

Musikkorps bereicherten das<br />

Musikleben <strong>in</strong> den Jadestädten<br />

auch durch regelmäßige S<strong>in</strong>foniekonzerte,<br />

teilweise im Abonnement.<br />

Schulz spielte so auch<br />

im Seemannshaus, dem Gesellschaftshaus<br />

für die Unteroffiziere,<br />

das <strong>in</strong><br />

den 30er-Jahren<br />

unter dem<br />

legendären Intendanten<br />

Hellwig das<br />

Neue Schauspielhaus<br />

der<br />

Jadestädte<br />

war. Der Artikel<br />

<strong>in</strong> der ersten<br />

Folge von<br />

„Gestern <strong>und</strong><br />

heute“ über<br />

das See-<br />

mannshaus<br />

weckte bei<br />

Marga Frühaufsjeden-<br />

Marga Frühauf er<strong>in</strong>nert an<br />

ihren Vater Ernst Schulz.<br />

falls die Er<strong>in</strong>nerungen. Ihr Vater<br />

wurde zu Beg<strong>in</strong>n des Ersten<br />

Weltkrieges zur Mar<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>gezogen<br />

<strong>und</strong> auf den Hilfskreuzer<br />

„Cap Trafalgar“ abkommandiert.<br />

Das Schiff, e<strong>in</strong> Musikdampfer<br />

für betuchte Kreuzfahrtpassagiere,<br />

war erst 1913<br />

auf der Stett<strong>in</strong>er Vulcan-Werft<br />

vom Stapel gelaufen, luxuriös<br />

ausgestattet -- so reisten auch<br />

zwei Bechste<strong>in</strong>-<br />

Flügel mit -- <strong>und</strong><br />

galt als bestes<br />

Zeugnis deutscher<br />

ziviler<br />

Schiffbaukunst.<br />

Es hatte<br />

gerade den Atlantiküberquert<br />

<strong>und</strong> lag<br />

vor Buenos Aires,<br />

als der<br />

Krieg ausbrach<br />

<strong>und</strong> es se<strong>in</strong>en<br />

E<strong>in</strong>satzbefehl<br />

FOTO: PRIVAT<br />

als Hilfskreuzer<br />

erhielt.<br />

In e<strong>in</strong>em Gefecht<br />

mit dem<br />

englischen Hilfskreuzer „Carmania“<br />

bei Tr<strong>in</strong>idad wird die<br />

„Cap Trafalgar“ schwer beschädigt<br />

<strong>und</strong> von der Besatzung<br />

selbst versenkt. Die Mannschaft<br />

aber wurde gerettet <strong>und</strong><br />

auf der Insel Mart<strong>in</strong> Garcia im<br />

Mündungsgebiet des Rio de la<br />

Plata <strong>in</strong>terniert.<br />

Hier hatte Ernst Schulz es<br />

nun vergleichsweise gut getroffen.<br />

Während se<strong>in</strong>e Alterskameraden<br />

<strong>in</strong> den Schützengräben<br />

Europas bluteten, hatten<br />

die <strong>in</strong>ternierten deutschen Soldaten<br />

<strong>in</strong> argent<strong>in</strong>ischer Obhut<br />

alle Sicherheit <strong>und</strong> Freiheiten.<br />

E<strong>in</strong>zig <strong>und</strong> alle<strong>in</strong> mit der Langeweile<br />

hatten sie während ihres<br />

fünfjährigen Aufenthalts zu<br />

kämpfen. Doch dagegen war so<br />

manches Kraut gewachsen: Die<br />

Männer fütterten Haustiere<br />

fett, hielten sich mit Turnen fit,<br />

spielten Theater, musizierten<br />

<strong>und</strong> sangen, halfen beim Molenbau<br />

<strong>und</strong> durften sich im bescheidenen<br />

Maße handwerklich<br />

<strong>und</strong> wirtschaftlich betätigen.<br />

Außerdem bestand reger Kon-<br />

Ernst Schulz focht während<br />

der fünfjährigen Kriegs-Internierung<br />

auf der kle<strong>in</strong>en Insel<br />

Mart<strong>in</strong> Garcia e<strong>in</strong>en erfolgreichen<br />

Kampf gegen die<br />

Langeweile. Er leitete e<strong>in</strong>en<br />

Seemanns-Chor. Se<strong>in</strong>e Sänger<br />

gestalteten 1918 diese<br />

Dankes-Urk<strong>und</strong>e. FOTO: PRIVAT<br />

Sank 1914: der zum Hilfskreuzer<br />

umgebaute Musikdampfer<br />

„Cap Trafalgar“.<br />

FOTO: PRIVAT<br />

takt zur deutschen Geme<strong>in</strong>de <strong>in</strong><br />

Buenos Aires. All dies berichtet<br />

e<strong>in</strong> Artikel <strong>in</strong> der Zeitung der<br />

deutschen Geme<strong>in</strong>de aus jener<br />

Zeit.<br />

In Frühaufs vom Vater überlassenen<br />

F<strong>und</strong>us f<strong>in</strong>det sich<br />

noch das Programm e<strong>in</strong>es „Herren-Abends“,<br />

kunstvoll von<br />

Hand gezeichnet. Dem seriösen<br />

Teil folgte um „Punkt 12<br />

Uhr“ der „Beg<strong>in</strong>n der übermütigen<br />

Laune“ <strong>und</strong> die feierliche<br />

Eröffnung des Cabarets -- mit<br />

dem Abs<strong>in</strong>gen schlüpfriger<br />

Tr<strong>in</strong>klieder.<br />

Ernst Schulz leitete den Sängerchor<br />

„SMS Trafalgar“, <strong>und</strong> <strong>in</strong><br />

„Anerkennung se<strong>in</strong>er Verdienste<br />

um die Pflege des deutschen<br />

Liedgutes“ widmeten se<strong>in</strong>e<br />

Sänger ihm zum Abschied e<strong>in</strong>e<br />

künstlerisch gestaltete Urk<strong>und</strong>e.<br />

1919, als Deutschland<br />

samt Kaisertum kapituliert hatte,<br />

g<strong>in</strong>g es wieder nach Hause.<br />

Zurück <strong>in</strong> <strong>Wilhelmshaven</strong>,<br />

trat Ernst Schulz <strong>in</strong>s Philharmonische<br />

Orchester der Stadt<br />

e<strong>in</strong>. Es bestand aus 60 ehemaligen<br />

Militärmusikern <strong>und</strong> wurde<br />

zunächst von Richard Rothe,<br />

1919/20 von Friedrich Wöhlbier<br />

geleitet. Das Orchester hatte<br />

mit großen f<strong>in</strong>anziellen<br />

Schwierigkeiten zu kämpfen,<br />

zumal die Stadt <strong>Wilhelmshaven</strong><br />

im Gegensatz zur Stadt Rüstr<strong>in</strong>gen<br />

Geldzuwendungen versagte.<br />

Trotz dieser Schwierigkeiten<br />

gewann man den Hamburger<br />

Kapellmeister Hans Blechschmidt.<br />

Fortsetzung auf Seite 27


V<br />

Präsentiert<br />

von<br />

<strong>und</strong><br />

Gester n<br />

<strong>und</strong>Heute<br />

<strong>Wilhelmshaven</strong>er Zeitung |Seite 27<br />

Mit der Marschmusik-Kapelle <strong>in</strong>s Watt<br />

Fortsetzung von Seite 26<br />

Blechschmidt blieb zwei Jahre.<br />

Die Inflationszeit der ersten<br />

Nachkriegsjahre traf auch die<br />

Musiker <strong>und</strong> ihr Orchester hart.<br />

Nach e<strong>in</strong>er längeren Pause fand<br />

am 2. Januar 1924 wieder e<strong>in</strong><br />

erstes Konzert statt, <strong>und</strong> zwar<br />

unter der Stabführung von Richard<br />

Rothe.<br />

Ab Juli 1931<br />

gab es das<br />

„JadestädtischeBerufsorchester“,<br />

später<br />

bildete sich<br />

auch e<strong>in</strong> nationalsozialistisches„Kampfb<strong>und</strong>orchester“.<br />

Die Zusammenlegung von<br />

<strong>Wilhelmshaven</strong> <strong>und</strong> Rüstr<strong>in</strong>gen<br />

1937 brachte im Musikleben<br />

e<strong>in</strong>en gr<strong>und</strong>legenden Wandel.<br />

Am 15. September 1937 trat<br />

das Städtische Orchester <strong>in</strong>s Leben,<br />

mit veranlasst durch den<br />

damaligen Kommandierenden<br />

Admiral Otto Schultze, der e<strong>in</strong> ordentliches<br />

Orchester für das<br />

neue große <strong>Wilhelmshaven</strong> für<br />

nötig hielt. Es bestand aus 48<br />

Mitgliedern <strong>und</strong> wurde von Musikdirektor<br />

Alfred Her<strong>in</strong>g geleitet.<br />

Her<strong>in</strong>g wirkte bis 1950 <strong>in</strong> <strong>Wilhelmshaven</strong><br />

<strong>und</strong> g<strong>in</strong>g dann nach<br />

Hamburg. Ihn löste Musikdirektor<br />

Richter-Reichhelm ab. Danach<br />

leiteten die Generalmusikdirektoren<br />

Herbert Charlier<br />

(1955 - 1958), Prof. Wilhelm<br />

Gößl<strong>in</strong>g (1958 - 1965) <strong>und</strong> seit<br />

1965 Musikdirektor Hans Kast<br />

O<br />

N R D S E P das <strong>Wilhelmshaven</strong>erS<strong>in</strong>fonieorchester,<br />

das später als Philharmonisches<br />

Orchester Nordwest<br />

e<strong>in</strong>e neue Organisationsform<br />

erhielt <strong>und</strong> auch Konzerte<br />

im oldenburgisch-ostfriesischen<br />

Raum gab. Es wurde am 31. Juli<br />

1971 aufgelöst.<br />

Seitdem gibt es die Reihe der<br />

S<strong>in</strong>foniekonzerte auswärtiger,<br />

vielfach ausländischer Orchester,<br />

darunter Weltklasse-Ensembles<br />

<strong>und</strong> -Solisten. Bis <strong>in</strong>s<br />

neue Jahrtausend zeichnete für<br />

sie der städtische Musikbeauftragte<br />

Dr. Viktor Kre<strong>in</strong>er vom<br />

<strong>Wilhelmshaven</strong>er He<strong>in</strong>richshofen-Musikverlag<br />

verantwortlich.<br />

Jetzt organisiert die Konzertreihe<br />

Prof. Thomas Albert aus Bremen.<br />

Doch noch e<strong>in</strong>mal zurück zu<br />

Ernst Schulz. Der junge Geiger<br />

reüssierte nämlich Anfang der<br />

20er-Jahre als erste bzw. zweite<br />

Geige im <strong>Wilhelmshaven</strong>er Kammerquartett,<br />

u. a. mit Kurt Som-<br />

Wer weckt Sie,<br />

wenn es brennt?<br />

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erh<strong>alten</strong> Sie bei uns!<br />

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00 –20 00 ,Sa. 8 00 –18 00<br />

Mo.–Fr. 8 00 –20 00 ,Sa. 8 00 –18 00<br />

merfeld (Viol<strong>in</strong>e), Gustav Joppich<br />

(Viola) <strong>und</strong> Georg Sudholz<br />

(Violoncello). Wie e<strong>in</strong>en Schatz<br />

hat Marga Frühauf die Konzertkritiken<br />

von damals als Er<strong>in</strong>nerung<br />

an ihren Vater aufbewahrt.<br />

Ernst Schulz wirkte auch an den<br />

Lohengr<strong>in</strong>- <strong>und</strong> Tannhäuser-Aufführungen<br />

während der Intendanz<br />

von Hellwig im Neuen<br />

Schauspielhaus mit.<br />

Wie Marga Frühauf sich weiter<br />

er<strong>in</strong>nert, spielte Ernst Schulz<br />

gelegentlich auch <strong>in</strong> den Kapellen,<br />

die die Wanderer <strong>in</strong>s Voslapper<br />

Watt begleiteten. Zwischen<br />

den Weltkriegen bemühten sich<br />

<strong>Wilhelmshaven</strong> <strong>und</strong> Rüstr<strong>in</strong>gen<br />

um die Belebung des Fremdenverkehrs.<br />

Mit Marschmusik<br />

stapften die Sommerfrischler<br />

von der Rüstr<strong>in</strong>ger Strandhalle<br />

aus durch den Schlick.<br />

Der Zweite Weltkrieg traf<br />

auch die Familie Schulz schwer.<br />

E<strong>in</strong>e Fliegerbombe zerstörte ihre<br />

Wohnung. Die Familie verstreute<br />

sich. Ernst Schulz kam bei se<strong>in</strong>er<br />

Schwester unter, se<strong>in</strong>e Frau<br />

NEU<br />

Jeden Mittwoch ab 18 Uhr<br />

–Grillen für jedermann<br />

Die Rüstr<strong>in</strong>ger Strandhalle<br />

wurde 1910 auf dem Heppenser<br />

Deich errichtet. Als<br />

der Heppenser Groden <strong>in</strong><br />

den 30er-Jahren aufgespült<br />

wurde, wurde sie aufgegeben.<br />

E<strong>in</strong>e Bombe traf sie im<br />

Zweiten Weltkrieg. Sie stand<br />

<strong>in</strong> Verlängerung des Mühlenwegs.<br />

Das Foto l<strong>in</strong>ks zeigt<br />

den Alten Heppenser Deich<br />

an dieser Stelle heute.<br />

FOTO: WZ-BILDDIENST/WZ-FOTO:<br />

suchte mit ihren Töchtern Marga<br />

<strong>und</strong> Elke bei Wittm<strong>und</strong> Unterschlupf,<br />

der kle<strong>in</strong>e Albert Otto<br />

Gerd kam mit der K<strong>in</strong>derlandverschickung<br />

<strong>in</strong> die Tschechei. Von<br />

dort flüchtete er zusammen mit<br />

Soldaten vor der Roten Armee<br />

zurück nach <strong>Wilhelmshaven</strong>, wo<br />

niemand mehr auf ihn wartete.<br />

Nachbarn fanden ihn we<strong>in</strong>end<br />

auf den Trümmern sitzend, erzählt<br />

Marga Frühauf. Sie brachten<br />

ihn zu se<strong>in</strong>en Eltern.<br />

Ernst Schulz, der als Luftschutzwart<br />

<strong>in</strong> <strong>Wilhelmshaven</strong><br />

den Krieg überdauerte, wurde<br />

schwer krank <strong>und</strong> starb 1955.<br />

Marga Frühauf hat das musikalische<br />

Talent ihres Vaters geerbt,<br />

spielte <strong>in</strong> ihrer Jugend Geige,<br />

Gitarre <strong>und</strong> Akkordeon, doch<br />

für e<strong>in</strong>e Musikerkarriere hatte<br />

sie, wie sie erzählt, zu viel Lampenfieber.<br />

Stattdessen lebte sie<br />

ihr vielseitiges künstlerisches<br />

Talent beim Aquarellieren aus<br />

<strong>und</strong> bereicherte mit ihren <strong>Bildern</strong><br />

so manche Ausstellung <strong>in</strong><br />

der Region<br />

M<strong>in</strong>igolfanlage<br />

– 10 ¤ zum Sattessen!<br />

Der Regenbogenkreis im <strong>neuen</strong> Gewand!<br />

Lassen Sie sich auf der heutigen<br />

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Der Regenbogenkreis –Ingrid Prielipp<br />

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Erfolgreich <strong>in</strong>serieren <strong>in</strong> der „<strong>Wilhelmshaven</strong>er Zeitung“


Seite 28 | <strong>Wilhelmshaven</strong>er Zeitung Gester n<br />

<strong>und</strong>Heute<br />

Das Haus des Hülfsbeamten<br />

VON ULRICH-RÄCKER-WELLNITZ<br />

WILHELMSHAVEN – Als Perle <strong>in</strong><br />

der Innenstadt kann das Gebäude<br />

<strong>in</strong> der Virchowstraße 15 gelten,<br />

gehört es doch zu den frühen<br />

Dienstgebäuden für die<br />

preußische Verwaltung <strong>in</strong> <strong>Wilhelmshaven</strong>.<br />

Im Juli 1908 konnte Assessor<br />

Wilhelm Wolf, der 1903 se<strong>in</strong><br />

<strong>Wilhelmshaven</strong>er Amt als<br />

„landräthlicher Hülfsbeamter“<br />

<strong>und</strong> damit Vertreter des<br />

Landrates <strong>in</strong> Wittm<strong>und</strong> angetreten<br />

hatte, <strong>in</strong> der damaligen Wallstraße<br />

1 e<strong>in</strong> frei stehendes<br />

„Polizei-Dienstwohngebäude“<br />

beziehen. Um die Kosten auf<br />

e<strong>in</strong> erträgliches Maß zu senken,<br />

wurde u. a. auf e<strong>in</strong>en Dachausbau<br />

verzichtet. Stattdessen erhielt<br />

das Haus 1909 an der<br />

Südseite e<strong>in</strong>e Veranda <strong>und</strong><br />

1912 e<strong>in</strong>e Entwässerungsanlage.<br />

Nicht nur bauliche <strong>und</strong> personelle<br />

Veränderungen s<strong>in</strong>d für<br />

den Dienstwohnsitz zu verzeichnen,<br />

sondern etwa ab 1913 änderte<br />

sich auch die Hausnummer.<br />

Da entlang der Wallstraße<br />

ständig weiter gebaut wurde, erhielt<br />

das Gebäude die Hausnummer<br />

15.<br />

Zum 1. April 1919 war <strong>Wilhelmshaven</strong><br />

selbstständige<br />

Stadt geworden, die Aufsicht <strong>in</strong><br />

Wittm<strong>und</strong> entfiel. Gleichwohl<br />

blieb der letzte Leiter der königlichen<br />

Polizeiverwaltung – Max<br />

von Saldern – aus haushaltstechnischen<br />

Gründen noch e<strong>in</strong><br />

Das Haus des preußischen Verwaltungsbeamten (rechts). FOTO: WZ-BILDDIENST<br />

weiteres Jahr im Amt <strong>und</strong> <strong>in</strong> der<br />

Dienstwohnung.<br />

1922 verkaufte der Preußische<br />

Fiskus die Häuser Wallstraße<br />

15 <strong>und</strong> 17 (das heutige<br />

Robert-Koch-Haus) an die Stadt<br />

<strong>Wilhelmshaven</strong>, die <strong>in</strong> der Nummer<br />

15 private Mieter unterbrachte.<br />

Zu den prom<strong>in</strong>entesten Mietern<br />

zählt zweifellos der Musikdirektor<br />

Otto Niehuß, der hier<br />

für mehr als zehn Jahre auch<br />

e<strong>in</strong>e Musikschule betrieb.<br />

Nach dem Besuch des Reichspräsidenten<br />

von H<strong>in</strong>denburg im<br />

Mai 1927 vollzog die Stadtverwaltung<br />

e<strong>in</strong>e erneute Umbenennung<br />

der Straße, die fortan den<br />

Namen H<strong>in</strong>denburg trug.<br />

Für die <strong>neuen</strong> Machthaber<br />

ab 1933 war das Gebäude repräsentativ<br />

genug, um dort<br />

über Jahre die „Nationalsozia-<br />

E<strong>in</strong> schönes, unter Denkmalschutz stehendes Gebäude-Ensemble: das Robert-Koch-Haus<br />

l<strong>in</strong>ks <strong>und</strong> die Villa des ehemaligen preußischen „Hülfsbeamten“. WZ-FOTO: GABRIEL-JÜRGENS<br />

listische Volkswohlfahrt“ <strong>und</strong><br />

den „NSD Ärzteb<strong>und</strong> e. V.“ e<strong>in</strong>zuquartieren.<br />

Zum<strong>in</strong>dest wurde<br />

dafür e<strong>in</strong>e Miete von 166,67<br />

Reichsmark veranschlagt; ob<br />

sie gezahlt wurde, ist nicht zu<br />

ermitteln.<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

erhielt die H<strong>in</strong>denburgstraße<br />

den Namen Virchowstraße, die<br />

Besatzungsmacht benannte<br />

nicht nur die Straßen um, sie<br />

nutzte das Gebäude wohl auch<br />

als Militärgefängnis. Später zog<br />

der Leiter der britischen Verwaltung,<br />

der Kreis Resident Officer,<br />

hier e<strong>in</strong>.<br />

Jetzt dürfte die Miete unter<br />

Besatzungskosten verbucht<br />

worden se<strong>in</strong>. Von 1949 bis Oktober<br />

1964 war der Deutsche<br />

Gewerkschaftsb<strong>und</strong> Mieter<br />

des Hauses, e<strong>in</strong>e Nutzung als<br />

Haus der offenen Tür für die <strong>Wilhelmshaven</strong>er<br />

Jugend scheiterte<br />

an den Umbaukosten.<br />

Etwa drei Jahre stand das<br />

Haus leer, ehe es 1967 von<br />

dem Mediz<strong>in</strong>er Dr. Josef Kobzik<br />

erworben <strong>und</strong> zu e<strong>in</strong>er Arztpraxis<br />

umgebaut wurde. Seit Februar<br />

1975 stehen die Gebäude<br />

Virchowstraße 15 <strong>und</strong> 17 unter<br />

Denkmalschutz. Die <strong>neuen</strong><br />

Eigentümer verstanden es, bei<br />

der Modernisierung im Frühjahr<br />

2004 den charmanten Charakter<br />

des nun fast 100 Jahre <strong>alten</strong><br />

Hauses zu erh<strong>alten</strong>. Heute beherbergt<br />

es die Kanzlei e<strong>in</strong>es<br />

Rechtsanwalts <strong>und</strong> Notars.


Präsentiert<br />

von<br />

<strong>und</strong><br />

Gester n<br />

<strong>und</strong>Heute<br />

<strong>Wilhelmshaven</strong>er Zeitung |Seite 29<br />

Jugend-Abenteuer an den Bahngleisen<br />

VON HANS-WERNER COORDES<br />

WILHELMSHAVEN – In e<strong>in</strong>er Zeit,<br />

wo K<strong>in</strong>der noch nicht vielfach<br />

gesteuert, betreut, bespaßt<br />

wurden <strong>und</strong> nur im Haus spielten,<br />

g<strong>in</strong>g ich so ab 1962 im Alter<br />

von neun Jahren mit e<strong>in</strong>em<br />

Fre<strong>und</strong> oder auch mal alle<strong>in</strong> auf<br />

Entdeckungstour durch me<strong>in</strong><br />

<strong>Wilhelmshaven</strong>.<br />

Schon damals begeistert<br />

von der Eisenbahn war ich gerne<br />

am Bahnübergang Metzer<br />

Weg, der allerd<strong>in</strong>gs für zielstrebige<br />

Passanten <strong>und</strong> vor allem<br />

Autofahrer e<strong>in</strong> Ärgernis war. Ich<br />

aber schaute begeistert <strong>und</strong><br />

sehnsüchtig den Lokomotiven<br />

<strong>und</strong> Waggons h<strong>in</strong>terher. Natürlich<br />

nur als Zaungast, denn näher<br />

g<strong>in</strong>g es nicht heran: Die<br />

Gleisanlagen waren tabu, das<br />

Bahnbetriebswerk an der<br />

Ebertstraße noch mehr tabu<br />

<strong>und</strong> der Bahnsteig nur<br />

mit e<strong>in</strong>er für mich damals<br />

zu teuren 20-Pfennig-<br />

Bahnsteigkarte zu betreten.<br />

Selbst das brachte<br />

nicht viel, denn e<strong>in</strong> längeres<br />

„Herumlungern“ wurde<br />

durch die Bahnbeamten<br />

verh<strong>in</strong>dert.<br />

Schön war für mich<br />

aber z. B. die Fußgängerbrücke<br />

über die Gleise. Ich<br />

wusste irgendwann, wann<br />

e<strong>in</strong>e 01 oder 03 fertig „betankt“<br />

auf Gleis 1 rückwärts<br />

am Bahnbetriebswerk<br />

wartend stand. Das war der Moment,<br />

schnell zur Schranke an<br />

der Seite Ebert-straße zu wechseln.<br />

Die Schranke schloss sich<br />

<strong>und</strong> es schoben sich zwei Meter<br />

hohe Treibräder <strong>in</strong> Griffweite an<br />

mir vorbei, um an den im Bahn-<br />

<strong>Wilhelmshaven</strong>er Bahnhof um 1950<br />

Geschichten · Er<strong>in</strong>nerungen·Emotionen<br />

Der Lokschuppen am Bahnübergang<br />

Metzer Weg. Im H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> der ehemalige<br />

Bunker bei Leffers. FOTO: WZ-BILDDIENST<br />

hof schon bereitstehenden<br />

Schnellzug (!) anzukoppeln.<br />

Dann g<strong>in</strong>g es gleich wieder<br />

auf die Brücke. Es dauerte noch<br />

um die zehn M<strong>in</strong>uten, ich konnte<br />

manchmal den Abfahrtspfiff<br />

hören, woraufh<strong>in</strong> sich die mächtige<br />

Masch<strong>in</strong>e mit ihrem Zug auf<br />

mich zu bewegte. Meist<br />

stand ich etwas seitlich,<br />

um die ganze Zug-Pracht<br />

beim Passieren des<br />

Übergangs zu betrachten,<br />

doch manchmal<br />

blieb ich über dem Gleis<br />

stehen <strong>und</strong> wurde dann<br />

durch die mit voller Kraft<br />

beschleunigende Lok<br />

<strong>und</strong> ihrem ca. e<strong>in</strong>en Meter<br />

unter mir fauchenden<br />

Schornste<strong>in</strong> dermaßen<br />

e<strong>in</strong>genebelt, dass ich<br />

hustend, nachdem sich<br />

die Wolke gelichtet hatte,<br />

vielleicht noch gerade das Zugende<br />

<strong>in</strong> der Kurve Richtung<br />

Übergang Werftstraße erkennen<br />

konnte. Anfangs war es<br />

schon e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Mutprobe<br />

<strong>und</strong> Überw<strong>in</strong>dung. Ges<strong>und</strong> war<br />

es wohl nicht, aber als „Eisenbahner“<br />

nahm man es <strong>in</strong> Kauf.<br />

Pison Bedachungen<br />

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<strong>Wilhelmshaven</strong> –gestern<br />

Allen Interessierten steht beim<br />

WZ-Bilddienst e<strong>in</strong> umfangreiches<br />

Fotoarchiv mit folgenden<br />

Schwerpunkten zur Verfügung:<br />

(alle Bilder können bestellt werden)<br />

Schiffsbilder der Deutschen Flotten von 1848<br />

bis zur heutigen Deutschen Mar<strong>in</strong>e<br />

Bilder deutscher Kolonialgeschichte<br />

Fremde Seestreitkräfte aller Nationen<br />

Aufnahmen aus den Anfängen<br />

<strong>Wilhelmshaven</strong>s bis heute<br />

Alle Fotos unserer „WZ“-Fotografen,<br />

die seit 1949 <strong>in</strong> der „<strong>Wilhelmshaven</strong>er Zeitung“<br />

erschienen s<strong>in</strong>d, zzgl. e<strong>in</strong>er großen Auswahl<br />

an weiteren, nicht veröffentlichten Aufnahmen.<br />

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K<strong>und</strong>en-Nr.180750 Gültig bis 31.12.2011<br />

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-


Seite 30 | <strong>Wilhelmshaven</strong>er Zeitung Gester n<br />

Kreuz <strong>und</strong> quer <strong>in</strong> Alt-Heppens<br />

HEPPENS/SI – Es hat sich nicht<br />

wirklich viel verändert <strong>in</strong> Alt<br />

Heppens. Die Fotos gestern<br />

<strong>und</strong> heute zeigen den Blick von<br />

der Lilienburgstraße <strong>in</strong> die Helenenstraße,<br />

die nach l<strong>in</strong>ks abzweigt,<br />

<strong>und</strong> die Rudolfstraße,<br />

die rechts abgeht, im H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong><br />

quer die Häuser an der<br />

Straße Deichstrich. Am Beispiel<br />

Alt Heppens kann man e<strong>in</strong>iges<br />

über die Vorgeschichte <strong>Wilhelmshaven</strong>s<br />

erzählen, als hier<br />

nur Wiesen grünten, <strong>und</strong> niedrige<br />

Deiche mehr schlecht als<br />

recht vor den Sturmfluten<br />

schützten.<br />

E<strong>in</strong>er dieser Deiche verlief<br />

am Deichstrich entlang, im Namen<br />

Ölhafendamm hat sich die<br />

Er<strong>in</strong>nerung an den Schutzwall<br />

gegen den Blanken Hans ebenfalls<br />

erh<strong>alten</strong>.<br />

Nördlich dieses <strong>in</strong> west-östlicher<br />

Richtung verlaufenden Deiches<br />

schwappte noch bis <strong>in</strong>s<br />

16. Jahrh<strong>und</strong>ert das Wasser<br />

der Maadebucht, die sich trichterförmig<br />

weit nach Westen erstreckte.<br />

Doch auch zu den anderen<br />

Seiten war Alt Heppens<br />

durch R<strong>in</strong>gdeiche gegen den<br />

Blanken Hans gesichert. Das<br />

war auch gut so, denn kaum war<br />

1520 die Maadebucht durch<br />

e<strong>in</strong>en Deich abgeriegelt worden,<br />

brach im Süden e<strong>in</strong>e<br />

Sturmflut <strong>in</strong>s Land. Später traf<br />

es die Heppenser mit grausamer<br />

Wucht: Die hoch auflaufende<br />

Weihnachtsflut 1717 raffte<br />

die Hälfte der damals knapp<br />

250 Heppenser dah<strong>in</strong>, 1720<br />

wurden die Deiche wieder überflutet.<br />

Armut herrschte r<strong>und</strong> um<br />

den Kirchhügel, viel war hier<br />

nicht zu holen. 328 E<strong>in</strong>wohner<br />

Blick von der Lilienburgstraße <strong>in</strong> die Helenenstraße (l<strong>in</strong>ks) <strong>und</strong> die Rudolfstraße (rechts).<br />

zählte das Dorf noch 1817. Zu<br />

ihm gehörte südöstlich auch<br />

das Dauensfeld, das mit se<strong>in</strong>em<br />

Namen an das untergegangene<br />

Kirchspiel Dauens er<strong>in</strong>nerte.<br />

Im Dauensfeld begannen<br />

die Preußen mit ihrem Kriegshafenbau.<br />

Und damit begann auch Alt<br />

Heppens zu wachsen. Die Baustelle<br />

zog Tausende Menschen<br />

an, die irgendwo unterkommen<br />

mussten. Für Handwerker <strong>und</strong><br />

Händler boten sich neue Chancen.<br />

Das preußische Mar<strong>in</strong>e-<br />

Etablissement war viel zu eng<br />

gesteckt, weshalb sich die Menschen<br />

auch <strong>in</strong> den umliegenden<br />

Geme<strong>in</strong>den auf dem Gebiet des<br />

herzoglichen Oldenburgs ansie-<br />

<strong>und</strong>Heute<br />

delten. Jeder baute <strong>in</strong> diesen<br />

wilden Jahren so, wie es ihm<br />

zweckmäßig erschien. E<strong>in</strong>e<br />

Baubehörde kannte man nicht.<br />

Die nächsten Amtsleute saßen<br />

<strong>in</strong> Jever. Man setzte zuerst die<br />

Häuser h<strong>in</strong> <strong>und</strong> bekam viele<br />

Jahre später die Straße dazu.<br />

Da die Parzellen durch Gräben<br />

getrennt waren, musste man<br />

sich nach ihnen richten.<br />

1868 entstanden die Häuser<br />

zwischen Altemarkstraße <strong>und</strong><br />

E<strong>in</strong>igungsstraße. Die Altemarkstraße<br />

erhielt ihren Namen<br />

nach der „Alten Marke“, wie der<br />

Deich hier früher geheißen hatte.<br />

Die E<strong>in</strong>igungsstraße wurde<br />

so genannt, weil sich ihre Anlieger<br />

auf Bau <strong>und</strong> Verlauf e<strong>in</strong>igen<br />

Der gleiche Blick heute. WZ-FOTO: GABRIEL-JÜRGENS<br />

FOTO: WZ-BILDDIENST<br />

konnten. 1872 kamen die Häuser<br />

an der später so bezeichneten<br />

Athen- <strong>und</strong> der Rudolfstraße<br />

(früher Elisabethstraße) h<strong>in</strong>zu.<br />

Die Athenstraße ist nach<br />

dem ehemaligen Geme<strong>in</strong>devorsteher<br />

Johann Gerhard Athen<br />

(die Betonung liegt auf den A)<br />

benannt. Athen übte dieses<br />

Amt von 1890 bis 1907 aus.<br />

Dann wurde Heppens, das r<strong>und</strong><br />

um Alt Heppens zwischenzeitlich<br />

kräftig gewachsen war <strong>und</strong><br />

auf dessen Geme<strong>in</strong>degebiet die<br />

Kasernen an der Gökerstraße<br />

<strong>und</strong> am Mühlenweg errichtet<br />

worden waren, zur Stadt 2.<br />

Klasse erhoben <strong>und</strong> der Volljurist<br />

Dr. Lueken zum Bürgermeister<br />

gewählt.<br />

Alt Heppens aber behielt se<strong>in</strong>en<br />

dörflichen Charakter. Erst<br />

mit dem Bau der Zedeliusstraße<br />

1899, die nach dem jeverschen<br />

Amtshauptmann Zedelius,<br />

der sich viel um die Heppenser<br />

Belange gekümmert hat,<br />

benannt ist, rückte die Siedlung<br />

enger an <strong>Wilhelmshaven</strong> heran.<br />

Wer heute durch Alt Heppens<br />

schlendert, glaubt, dass die<br />

Zeit stehen geblieben ist. Verw<strong>in</strong>kelt<br />

ducken sich die niedrigen<br />

<strong>alten</strong> Häuser h<strong>in</strong>ter der höheren<br />

Bebauung r<strong>in</strong>gsherum,<br />

e<strong>in</strong> ruhiger dörflicher Flecken, <strong>in</strong><br />

dem früher auch e<strong>in</strong> reges Geme<strong>in</strong>schaftsleben<br />

gepflegt wurde.<br />

Der Heppenser Wehrvere<strong>in</strong><br />

wurde hier 1861 aus der Taufe<br />

gehoben. er später <strong>in</strong> den<br />

Schützenvere<strong>in</strong> <strong>Wilhelmshaven</strong><br />

überg<strong>in</strong>g; der feierte jetzt 150jähriges<br />

Bestehen.


Präsentiert<br />

von<br />

<strong>und</strong><br />

Gester n<br />

<strong>und</strong>Heute<br />

<strong>Wilhelmshaven</strong>er Zeitung |Seite 31<br />

Unordnung <strong>in</strong> Neu Heppens<br />

Blick <strong>in</strong> die Bismarckstraße östlich des Bismarckplatzes mit<br />

Blickrichtung Westen FOTO: WZ-BILDDIENST<br />

VON HARTMUT SIEFKEN<br />

HEPPENS – Zu den e<strong>in</strong>st urwüchsigen<br />

Stadtvierteln von <strong>Wilhelmshaven</strong><br />

zählt Heppens,<br />

<strong>und</strong> zwar <strong>in</strong>sbesondere das Gebiet<br />

zwischen Bismarckplatz<br />

<strong>und</strong> Friesendamm. Neu-Heppens<br />

nannte man diesen Beritt<br />

<strong>in</strong> der zweiten Hälfte des 19.<br />

Jahrh<strong>und</strong>erts.<br />

Wer von Sande über Mariensiel<br />

kommend an die Jade reiste,<br />

steuerte über die Bismarckstraße<br />

direkt auf Neu-Heppens<br />

zu. Die Pflasterarbeiten zur Befestigung<br />

der E<strong>in</strong>fallstraße begannen<br />

1854 <strong>und</strong> nahmen fünf<br />

Jahre <strong>in</strong> Anspruch. Zunächst<br />

nannte man die Straße Mariensieler<br />

Chaussee, später<br />

Hauptstraße, seit 1871 Bismarckstraße.<br />

Neu-Heppens zählte noch<br />

zum preußischen <strong>Wilhelmshaven</strong>.<br />

Die Grenze zur oldenburgischen<br />

Geme<strong>in</strong>de Heppens, woh<strong>in</strong><br />

sich Neu-Heppens übergangslos<br />

fortsetzte, verlief entlang<br />

der heutigen Margaretenstraße<br />

<strong>und</strong> zweigte an deren<br />

östlichen Ende ab <strong>in</strong> nordöstliche<br />

Richtung <strong>und</strong> verlief dann<br />

am Heppenser Friedhof vorbeiführend<br />

zum Observatorium.<br />

Während <strong>Wilhelmshaven</strong> am<br />

Bismarckplatz wie weiter südlich<br />

<strong>und</strong> später auch <strong>in</strong> den neueren<br />

Baugebieten im Westen<br />

sehr planmäßig <strong>und</strong> schachbrettartig<br />

angelegt wurde, entwickelte<br />

sich „Neu Heppens“<br />

anfangs ziemlich ungeordnet.<br />

Man siedelte an ur<strong>alten</strong> Wegen<br />

entlang ehemaliger R<strong>in</strong>gdeiche,<br />

wozu die Krumme Straße, der<br />

Alte Deichsweg, die Heppenser<br />

Straße, der Deichstrich, aber<br />

auch die Tonndeichstraße <strong>und</strong><br />

der Mühlenweg zählten.<br />

Die kle<strong>in</strong>e Kathar<strong>in</strong>enstraße<br />

er<strong>in</strong>nert an die ehemalige Hofstelle<br />

Cathar<strong>in</strong>enfeld, auf deren<br />

Ländereien später Hafen<br />

<strong>und</strong> Kaiserliche Werft, das heutige<br />

Arsenalgelände, entstanden.<br />

Benannt war die Hofstelle<br />

nach ihrer letzten privaten<br />

Eigentümer<strong>in</strong>, Cathar<strong>in</strong>e Margarethe<br />

Fleßner, die ihren Landbesitz<br />

für 11 500Goldmark an den<br />

preußischen Fiskus verkauft<br />

hatte. Und etwas weiter östlich<br />

davon, dort, wo heute der Nordhafen<br />

<strong>und</strong> die Nordhafen<strong>in</strong>sel<br />

sich bef<strong>in</strong>den, war e<strong>in</strong>mal das<br />

Dauensfeld mit dem Ende des<br />

15. Jahrh<strong>und</strong>erts untergegangenen<br />

Kirchspiel Dauens.<br />

Fortsetzung auf Seite 32<br />

DAMALS wie HEUTE ...<br />

...Werkzeug ist zeitlos


Seite 32 | <strong>Wilhelmshaven</strong>er Zeitung Gester n<br />

<strong>und</strong>Heute<br />

Häftl<strong>in</strong>gszellen <strong>und</strong> Garnisonkirche<br />

Fortsetzung von Seite 32<br />

Hier auf dem Dauensfeld<br />

nahm Preußens Pr<strong>in</strong>z Adalbert<br />

am 23. November 1854 <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em Festakt von dem oldenburgischen<br />

Gelände Besitz, damit<br />

<strong>in</strong> den Folgejahren darauf<br />

das preußische Mar<strong>in</strong>e-Etablissement<br />

errichtet würde.<br />

Der Taufste<strong>in</strong> der Heppenser<br />

Kirche ist e<strong>in</strong> Relikt aus Dauens.<br />

Das alte Heppens, das<br />

weiterh<strong>in</strong> zum Herzogtum Oldenburg<br />

gehörte, entwickelte<br />

sich zu e<strong>in</strong>er großen Geme<strong>in</strong>de,<br />

zu der auch Tonndeich gehörte,<br />

<strong>in</strong> dem sich ebenfalls viele<br />

Arbeiter <strong>und</strong> kle<strong>in</strong>e Geschäftsleute<br />

ansiedelten. 1880 zählte<br />

man <strong>in</strong> Heppens 1879 E<strong>in</strong>wohner,<br />

im Jahr 1905 waren es<br />

12 667. Heppens bekam den<br />

Rang e<strong>in</strong>er Stadt 2. Klasse,<br />

se<strong>in</strong> erster Bürgermeister wurde<br />

Dr. Emil Lüken, der Geme<strong>in</strong>devorsteher<br />

Johann G. Athen<br />

ablöste. Lüken war später Bürgermeister<br />

bzw. Oberbürgermeister<br />

der Stadt Rüstr<strong>in</strong>gen,<br />

zu der sich Heppens, Bant <strong>und</strong><br />

Neuende 1911 zusammenschlossen.<br />

Die Athenstraße zieht sich<br />

heute von der Lilienburgstraße<br />

zur E<strong>in</strong>igungsstraße. Nach Dr.<br />

Emil Lueken ist heute e<strong>in</strong>e Straße<br />

<strong>in</strong> Altengroden benannt. Das<br />

1902 errichtete Heppenser<br />

Rathaus stand an der Zedeliusstraße<br />

zwischen Friederikenstraße<br />

<strong>und</strong> Müllerstraße.<br />

Heute ist hier e<strong>in</strong> Parkplatz.<br />

Zentraler Platz <strong>in</strong> Neu-Heppens<br />

war <strong>und</strong> ist der Bismarckplatz.<br />

Früher die Heikesche<br />

Viehweide, entstanden nach<br />

der Anlage des Platzes Geschäfts-<br />

<strong>und</strong> Wohnhäuser. Erstes<br />

Gebäude war wohl, wie das<br />

<strong>Wilhelmshaven</strong>er Heimatlexikon<br />

notiert, e<strong>in</strong> Haus an der<br />

Stelle, an der heute das Juweliergeschäft<br />

Stett<strong>in</strong> steht. In<br />

se<strong>in</strong>en hoch liegenden Kellerräumen<br />

befand sich e<strong>in</strong>e Gendarmeriestation<br />

mit Zellen für<br />

Häftl<strong>in</strong>ge, <strong>in</strong> den Räumen darüber<br />

e<strong>in</strong>e Schule mit Wohnungen<br />

für e<strong>in</strong>en Lehrer <strong>und</strong> Schulhausmeister.<br />

Später zog diese Schule<br />

um <strong>in</strong> e<strong>in</strong> neues Gebäude an<br />

der Kathar<strong>in</strong>enstraße.<br />

Am 1. April 1905 wurde e<strong>in</strong><br />

Bismarck-Denkmal – zum Gedenken<br />

an den ersten Reichskanzler<br />

des jungen deutschen<br />

Kaiserreiches, Otto von Bismarck<br />

– feierlich e<strong>in</strong>geweiht. Es<br />

wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört.<br />

Nach Fertigstellung des<br />

Platzes zog der Wochenmarkt<br />

von der Krummen Straße hierher<br />

um.<br />

Er<strong>in</strong>nernswert ist<br />

die Gaststätte „Zur<br />

Erholung“ am Ende<br />

der Bismarckstraße/<br />

Ecke Jachmannstraße,<br />

wo das Schauspieler-Ehepaar<br />

Schneider Theater<strong>und</strong>Choraufführungen,<br />

Lesungen, Vorträge<br />

<strong>und</strong> Bälle veranstaltete.<br />

An der<br />

Ecke Bismarckstraße/HeppenserStraße<br />

weihte Pr<strong>in</strong>z He<strong>in</strong>rich<br />

1903 das Seemannshaus<br />

e<strong>in</strong>, das<br />

seit 1925 als Theater<br />

diente, 1936 als<br />

Neues Schauspielhaus zum<br />

Stadttheater umgebaut <strong>und</strong><br />

1943 zerstört wurde.<br />

Er<strong>in</strong>nert sei ferner an die<br />

1901 e<strong>in</strong>geweihte katholische<br />

Garnisonkirche St. Petrus mit<br />

ihrem hohen <strong>und</strong> schlanken<br />

Turm. Auch sie wurde im Bombenkrieg<br />

zerstört. 1968 wurde<br />

an der Schell<strong>in</strong>gstraße die neue<br />

Garnisonkirche St. Peter e<strong>in</strong>geweiht.<br />

Östlich <strong>und</strong> südöstlich<br />

des ehemaligen Gotteshauses<br />

standen die großen Kasernen,<br />

Die ehemalige katholische<br />

Garnisonkirche St. Petrusstand<br />

am Ende der Bismarckstraße<br />

zwischen der heutigen<br />

Rechternstraße, die damals<br />

Werftstraße hieß, <strong>und</strong> der<br />

Jachmannstraße. Die alte<br />

Aufnahme zeigt die Kirche<br />

von der Rechternstraße aus.<br />

L<strong>in</strong>ker Hand verlief die Bismarckstraße.<br />

Heute steht hier<br />

das Gebäude des ehemaligen<br />

evangelischen Jochen-<br />

Klepper-Geme<strong>in</strong>dehauses,.<br />

das heute e<strong>in</strong>er freikirchlichen<br />

Geme<strong>in</strong>de gehört.<br />

FOTO: WZ-BILDDIENST<br />

Dieses Bild bietet sich dem<br />

Betrachter am Ende der Bismarckstraße<br />

heute.<br />

WZ-FOTO: GABRIEL-JÜRGENS<br />

so die Tausendmannkaserne,<br />

die Werftkaserne <strong>und</strong> die Hafenkaserne,<br />

später die Kaserne<br />

der 2. Werftdivision.<br />

Seit 1913 führte von der Gökerstraße<br />

aus e<strong>in</strong>e Straßenbahn<br />

bis zu St. Petrus.


Präsentiert<br />

von<br />

Im Modell:<br />

Die Löwen<br />

des Rathauses<br />

<strong>und</strong><br />

WILHELMSHAVEN/SI – Das<br />

nebenstehende Bild hat der<br />

ehemalige <strong>Wilhelmshaven</strong>er<br />

Christian Menz vor längerer Zeit<br />

<strong>in</strong> se<strong>in</strong>em großen F<strong>und</strong>us wiederentdeckt.<br />

Es zeigt e<strong>in</strong>en jungen<br />

Mann <strong>und</strong> ist auf der Rückseite<br />

beschriftet mit: Gera - im<br />

März 1931 „Löwe am Rathausportal<br />

zu Rüstr<strong>in</strong>gen“. Nicht nur<br />

Menz <strong>in</strong>teressiert, wer der<br />

Mann auf dem Foto ist <strong>und</strong> ob<br />

es e<strong>in</strong>e Modellvorlage oder e<strong>in</strong><br />

Modell nach dem Orig<strong>in</strong>al ist.<br />

Vielleicht, liebe Leser, können<br />

Sie Christian Menz auf die richtige<br />

Spur setzen.<br />

Menz, der heute <strong>in</strong> Remagen<br />

arbeitet, stellt zurzeit se<strong>in</strong>e<br />

Sammlung alter Reklame-Utensilien<br />

im Küstenmuseum aus.<br />

In dieser Schau wird auch e<strong>in</strong>e<br />

Diaschau mit Ansichten alter<br />

<strong>Wilhelmshaven</strong>er Geschäfte gezeigt.<br />

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<strong>und</strong>Heute<br />

<strong>Wilhelmshaven</strong>er Zeitung |Seite 33<br />

Wer kennt diesen jungen Mann? Die Aufnahme mit dem Modell der Rüstr<strong>in</strong>ger Rathaus-Löwen<br />

entstand 1934 <strong>in</strong> Gera. FOTO: PRIVAT<br />

GmbH<br />

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Selbst am<br />

blühen erh<strong>alten</strong>


Seite 34 | <strong>Wilhelmshaven</strong>er Zeitung Gester n<br />

<strong>und</strong>Heute<br />

Stadtplan aus dem Jahr 1899, im damaligen <strong>Wilhelmshaven</strong>er Verlag Lohse veröffentlicht (aus: „<strong>Wilhelmshaven</strong> – E<strong>in</strong> Führer<br />

für Fremde <strong>und</strong> E<strong>in</strong>heimische, im Repr<strong>in</strong>t 2003 beim Brune-Mettcker-Verlag neu erschienen.


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