Die Sammlung Karl Blossfeldt in der Universität der ... - blossfeldt.info
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2.2 Kamera und Aufnahmematerial<br />
Rajka Knipper: <strong>Die</strong> <strong>Sammlung</strong> <strong>Karl</strong> <strong>Blossfeldt</strong> 13<br />
72 Vgl. beispielsweise Wedepohl, <strong>in</strong>: Ausstellungskatalog Galerie Taube, Berl<strong>in</strong>, 1984, [S. 10] und Das Deutsche Lichtbild, 1930, [T46]; 1931, [T69]; 1933,<br />
T73; 1935, T41.<br />
<strong>Blossfeldt</strong> arbeitete mit e<strong>in</strong>er selbst gebauten Kamera mit Wechselobjektiven verschiedener Brennweiten,<br />
wie mehrere Quellen bezeugen. 72 <strong>Die</strong>se ermöglichte ihm Pflanzenaufnahmen <strong>in</strong> Orig<strong>in</strong>algröße o<strong>der</strong> <strong>in</strong><br />
leichter Vergrößerung. <strong>Die</strong> Erläuterungen zu den Photographien <strong>in</strong> Das Deutsche Lichtbild benennen<br />
Brennweiten von 15 cm und 50 cm.<br />
Es wären also mit e<strong>in</strong>em 1 m langen Auszug, wie se<strong>in</strong> Schüler Paul Wedepohl ihn bezeugt, Aufnahmen<br />
<strong>in</strong> natürlicher Größe bzw. 6-facher Vergrößerung möglich gewesen, vorausgesetzt das Orig<strong>in</strong>alobjekt ist<br />
nicht größer als 3 cm und das Negativ hat das Format 13 x 18 cm. 73<br />
Wenn man nun aber von dem <strong>in</strong> Das Deutsche Lichtbild benannten Plattenformat 9 x 12 cm und <strong>der</strong><br />
durchschnittlichen Größe e<strong>in</strong>er Blüte mit Stängel von etwa 5 cm ausgeht, kommt man auf maximal<br />
doppelte Größe. Bei dem ansche<strong>in</strong>end viel häufiger verwendeten Objektiv mit 50 cm Brennweite wäre bei<br />
1 m Auszug nur Orig<strong>in</strong>algröße möglich.<br />
<strong>Die</strong>s spiegeln auch die Negative wi<strong>der</strong>, die vielfach im Vergleich mit orig<strong>in</strong>alen Pflanzen e<strong>in</strong>e natürliche<br />
Größe o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e nur leichte Vergrößerung vermuten lassen. Skalierungen wie die genannten 40- o<strong>der</strong><br />
45-fachen konnte <strong>Blossfeldt</strong> wahrsche<strong>in</strong>lich nur durch die Komb<strong>in</strong>ation von vergrößern<strong>der</strong> Aufnahme und<br />
Vergrößerung im Abzug erzielen. Ob er auch Abzüge erneut photographierte und wie<strong>der</strong>um vergrößerte,<br />
konnte nicht geklärt werden. 74<br />
73 Vgl. die Berechnungen für Vergrößerungen bei Ludwig David: Photographisches Praktikum, 6. Aufl., Halle, 1929, S. 610–612. Für anregende Gespräche<br />
zum Thema danke ich Susanne Fern.<br />
Abb. 11<br />
<strong>Karl</strong> <strong>Blossfeldt</strong>: Callicarpa sp. Schönfrucht. Astspitze<br />
mit Blütenknospen <strong>in</strong> 8-facher Vergrößerung, o. J.,<br />
Gelat<strong>in</strong>esilberabzug, 29,9 x 20,0 cm, UdK-Archiv, Bestand<br />
320, Nr. 210 (320-210)<br />
Abb. 12<br />
<strong>Karl</strong> <strong>Blossfeldt</strong>: Nicht näher bestimmbare Pflanze. Sich<br />
entfalten<strong>der</strong> Trieb <strong>in</strong> 10-facher Vergrößerung, o. J.,<br />
Gelat<strong>in</strong>esilberabzug, 29,9 x 20,0 cm, UdK-Archiv, Bestand<br />
320, Nr. 189 (320-189)<br />
74 Vgl. <strong>Die</strong>ter Appelt: „Licht an <strong>der</strong> Grenze des Sichtbaren“, <strong>in</strong>: Ausstellungskatalog Akademie <strong>der</strong> Künste, Berl<strong>in</strong>, 1999, S. 13.