Die Sammlung Karl Blossfeldt in der Universität der ... - blossfeldt.info
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60 UdK-Archiv, Inventarnummer 320-193.<br />
61 UdK-Archiv, Inventarnummer 320-477; vgl. Angela Lammert, <strong>in</strong>: Ausstellungskatalog Akademie <strong>der</strong> Künste, Berl<strong>in</strong>, 1999, S. 24.<br />
62 Vgl. <strong>Karl</strong> <strong>Blossfeldt</strong>. Arbeitscollagen, München, 2000.<br />
63 Deutsche Fotothek Dresden, Inventarnummer 358-387.<br />
Rajka Knipper: <strong>Die</strong> <strong>Sammlung</strong> <strong>Karl</strong> <strong>Blossfeldt</strong> 11<br />
Häufig handelt es sich um diejenigen Abzüge, die auf <strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>seite beschriftet s<strong>in</strong>d und sich meist auch<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em schlechteren Erhaltungszustand bef<strong>in</strong>den.<br />
Auf e<strong>in</strong> <strong>in</strong>tensives Lichtspiel sche<strong>in</strong>t <strong>Blossfeldt</strong> – folgt man <strong>der</strong> Hypothese <strong>der</strong> zeitlichen E<strong>in</strong>ordnung – <strong>in</strong><br />
se<strong>in</strong>en späteren Photos zugunsten e<strong>in</strong>er homogeneren Beleuchtung verzichtet zu haben, doch hat er<br />
weiterh<strong>in</strong> mit dunklen und hellen H<strong>in</strong>tergründen gearbeitet und so entwe<strong>der</strong> die Stofflichkeit e<strong>in</strong>er Pflanze<br />
o<strong>der</strong> <strong>der</strong>en Kontur betont.<br />
1.6 Retusche und Aufschriften<br />
Retusche ist selten auf den Abzügen zu erkennen und wenn, ist sie sehr sorgfältig <strong>in</strong> Bleistift ausgeführt.<br />
E<strong>in</strong> Abzug enthält regelrechte Ergänzungen <strong>in</strong> Bleistift. 60<br />
<strong>Die</strong> rückwärtigen Beschriftungen zeigen, sofern sie nicht die Pflanze bestimmen, den Vergrößerungsgrad<br />
angeben o<strong>der</strong> mithilfe von Zeichnungen Erklärungen zur dargestellten Pflanze geben, 61 wohl technische<br />
Angaben zur Aufnahme. <strong>Die</strong>se konnten jedoch bisher nicht entschlüsselt werden. E<strong>in</strong>e Angabe f<strong>in</strong>det<br />
sich immer wie<strong>der</strong> auf den Abzugsrückseiten: e<strong>in</strong> N mit nachfolgen<strong>der</strong> Zahl. <strong>Die</strong>se Beschriftungen stellen<br />
e<strong>in</strong>e Verb<strong>in</strong>dung zu den Arbeitscollagen her 62 und bezeichnen bis auf ganz wenige Ausnahmen genau,<br />
auf welcher Collage sich <strong>der</strong> Kontakt <strong>der</strong> Aufnahme bef<strong>in</strong>det. Es existieren auch N80er-Nummern, für<br />
die ke<strong>in</strong>e Collagen bekannt, die aber auch nicht <strong>in</strong> <strong>Blossfeldt</strong>s Handschrift angebracht worden s<strong>in</strong>d.<br />
<strong>Die</strong> Bedeutung weiterer Buchstaben-Nummern-Komb<strong>in</strong>ationen, wie „K75“ o<strong>der</strong> „R9“, konnte nicht<br />
erschlossen werden.<br />
2 Negative und Diapositive<br />
2.1 Negativformate und Motive<br />
Negative o<strong>der</strong> Diapositive bef<strong>in</strong>den sich nicht <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Sammlung</strong> <strong>der</strong> <strong>Universität</strong> <strong>der</strong> Künste.<br />
Es konnten jedoch die Werke <strong>Blossfeldt</strong>s <strong>in</strong> <strong>der</strong> Deutschen Fotothek Dresden untersucht und<br />
zum <strong>Universität</strong>sbestand <strong>in</strong> Beziehung gesetzt werden. Es handelt sich um 359 Glasplatten mit<br />
Gelat<strong>in</strong>esilberemulsion <strong>in</strong> den Formaten 6/6,5 x 9 cm, 9 x 12 cm, 9 x 18 cm und 13 x 18 cm sowie e<strong>in</strong><br />
Filmnegativ im Format ca. 6,5 x 9 cm. Wie die Arbeitscollagen nahelegen, hat <strong>Blossfeldt</strong> große Negative<br />
beim Belichten auch geteilt, so dass zwei Motive nebene<strong>in</strong>an<strong>der</strong> auf e<strong>in</strong>er Platte stehen. Dass es sich<br />
nicht um die Aufnahme e<strong>in</strong>er Gruppe handelt, zeigen die fe<strong>in</strong>en L<strong>in</strong>ien, die die Negative teilen. In Dresden<br />
gibt es e<strong>in</strong>e solche Platte, <strong>der</strong>en Aufnahmen allerd<strong>in</strong>gs nicht kurz h<strong>in</strong>tere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> erfolgten, wie die<br />
unterschiedlichen Verfärbungen <strong>der</strong> Schicht zeigen (Abb. 9). 63 Möglicherweise handelt es sich um e<strong>in</strong>e<br />
die knappen Ressourcen voll ausschöpfende Wie<strong>der</strong>verwendung.<br />
Abb. 9<br />
Kontaktabzug von <strong>Karl</strong> <strong>Blossfeldt</strong>: Cruciata laevipes<br />
und Borag<strong>in</strong>acee. Kreuzlabkraut und Raublattgewächs.<br />
Blüten, o. J., Gelat<strong>in</strong>esilbernegativ, 13,3 x 17,8 cm, SLUB/<br />
Deutsche Fotothek (358-387)