Siegfried Prokop • Die Berliner Mauer
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Paradigmenwechsel vollziehen können. Aber Erich Honecker<br />
bevorzugte eher „kleine Schritte“:<br />
<strong>•</strong><br />
Den Autobahnbau nach Hamburg und die Gestattungsproduktion<br />
in der DDR. Honecker und seine Mitstreiter<br />
im SED-Politbüro verfügten nicht über das Format,<br />
einen Paradigmenwechsel zu vollziehen.<br />
<strong>Die</strong> Verschiebung des für August 1980 vorbereiteten Treffens<br />
von Bundeskanzler Schmidt mit SED-Chef Erich<br />
Honecker hatte ihren Grund in erregenden außerdeutschen<br />
Entwicklungen. Der Entschluss zur Verschiebung dieses<br />
Besuchs war Schmidt umso schwerer gefallen, als das ursprünglich<br />
schon für die ersten Monate des Jahres 1980 verabredete<br />
Treffen wegen der Zunahme der Spannungen zwischen West<br />
und Ost nach dem sowjetischen Einmarsch in Afghanistan auf<br />
Wunsch von Honecker schon einmal hatte verschoben werden<br />
müssen. Schmidt hielt daran fest, dass das Gespräch über den<br />
Gesamtkomplex der Beziehungen zwischen beiden Staaten<br />
und über aktuelle internationale Fragen zu einem für beide<br />
Seiten besser geeigneten Zeitpunkt durchgeführt wird.<br />
4<br />
� Das 25. <strong>Mauer</strong>-Jubiläum und die deutsch-deutschen<br />
Beziehungen<br />
Zum 25. Jahrestag des Baus der <strong>Berliner</strong> <strong>Mauer</strong> fand am 13.<br />
August 1986 im <strong>Berliner</strong> Reichstag eine zentrale Gedenkstunde<br />
statt. In Ansprachen gedachten Bundeskanzler Helmut Kohl,<br />
der Regierende Bürgermeister Berlins, Eberhard <strong>Die</strong>pgen, und<br />
der SPD-Vorsitzende Brandt der politischen und menschlichen<br />
Auswirkungen des <strong>Mauer</strong>baus. Bundeskanzler Kohl nannte<br />
die geteilte Stadt „ein Symbol für den Freiheitswillen aller<br />
Deutschen“. Ziel der Politik müsse es sein, den Frieden zu wah-