Siegfried Prokop • Die Berliner Mauer
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Meldesystem war ein realer Überblick über die vorhandenen<br />
Kräfte nicht überall vorhanden.“ Der Parteiapparat der SED<br />
hatte die Zügel straffer in der Hand. In den Bezirksleitungen<br />
Berlin, Frankfurt (Oder) und Potsdam waren bereits am 12.<br />
August um 20 Uhr die Sonderdienste auf 20 Mitarbeiter unter<br />
der Leitung eines Sekretärs verstärkt worden. Um 2.30 Uhr<br />
erfolgte die Einweisung der leitenden Funktionäre der CDU,<br />
DBD, LDPD und der NDPD sowie der Massenorganisationen.<br />
<strong>Die</strong> Mitarbeiter der Apparate der SED, des FDGB und der FDJ<br />
wurden um 2.45 Uhr alarmiert. <strong>Die</strong>se formierten sofort den<br />
Propagandaapparat; Agitations- und Informationsgruppen entstanden.<br />
<strong>Die</strong> SED-Kreisleitungen hatten alle zwei Stunden zu<br />
berichten.<br />
Bewaffnete Kräfte errichteten noch in der Nacht an der<br />
Grenze zu Westberlin überwiegend aus Stacheldrahtverhauen<br />
bestehende Grenzsperren, die in den folgenden Tagen rasch<br />
verstärkt wurden. Damit wurde der bis dahin weitgehend freie<br />
Verkehr zwischen beiden Teilen der Stadt unterbrochen. Auch<br />
der bis dahin durchgehende S- und U-Bahn-Verkehr kam zum<br />
Erliegen. Er war nur noch innerhalb der jeweiligen Stadthälfte<br />
möglich. An einigen Stellen wurden Übergangsstellen eingerichtet,<br />
an denen Bürger, Fahrzeuge und Güter nach Kontrolle<br />
durch die Grenzpolizei und den Zoll passieren konnten.<br />
Parallel zur Operation in Berlin verstärkten bewaffnete Kräfte<br />
die Grenzanlagen zwischen den beiden deutschen Staaten.<br />
<strong>Die</strong> Operation in Berlin konzentrierte aus „heiterem<br />
Himmel“ eine militärische Übermacht um Westberlin:<br />
44<br />
1. Staffel:<br />
Bereitschaften der Volkspolizei und Kampfgruppen<br />
2. Staffel:<br />
NVA und Staatssicherheit<br />
3. Staffel:<br />
Sowjetische Streitkräfte, die nur bei Eingreifen westalliierter<br />
Truppen aktiv werden sollten.