Siegfried Prokop • Die Berliner Mauer
Siegfried Prokop • Die Berliner Mauer
Siegfried Prokop • Die Berliner Mauer
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die Freiheit des Zivilverkehrs für Personen und Güter<br />
von und nach Berlin sowie<br />
die Freiheit des <strong>Berliner</strong> Binnenverkehrs über die<br />
Sektorengrenzen hinweg.<br />
Aufmerksamkeit verdienen auch folgende Sätze Kennedys:<br />
„Heute verläuft die gefährdete Grenze der Freiheit quer durch<br />
das geteilte Berlin. Wir wollen, dass sie eine Friedensgrenze<br />
bleibt.“ <strong>Die</strong>se Passage wurde in Moskau mit besonderer<br />
Aufmerksamkeit gelesen.<br />
William Fulbright, Sprecher des außenpolitischen Senatsausschusses,<br />
wurde am 30. Juli 1961 in einem Fernsehinterview<br />
noch deutlicher: „Ich verstehe nicht, warum die Ostdeutschen<br />
nicht ihre Grenzen schließen, denn ich glaube, dass sie ein<br />
Recht haben, sie zu schließen.“<br />
� Weichenstellung <strong>Mauer</strong>bau<br />
Kennedys Härte und die zugleich bekundete Kompromissbereitschaft<br />
brachten Ende Juli 1961 die scheinbar versteinerten<br />
Politikkonzepte Moskaus in Bewegung. Der zeitliche<br />
Handlungsrahmen hatte sich für den Osten angesichts der steigenden<br />
Flüchtlingszahlen und der zunehmenden wirtschaftlichen<br />
Instabilität der DDR ohnehin eingeengt, sodass für neue<br />
Gipfelberatungen keine Zeit mehr blieb. Julij A. Kwizinskij<br />
beschrieb in seinen Erinnerungen diesen Vorgang detailliert.<br />
Demnach hatte Ulbricht dem sowjetischen Botschafter den<br />
ganzen Ernst der Lage Ende Juni/Anfang Juli 1961 geschildert<br />
und auf ein schnelles Handeln gedrängt. <strong>Die</strong> nicht genau datierte<br />
Antwort aus Moskau lautete nach Kwizinskij: „<strong>Die</strong>ser<br />
(Chruschtschow - d. Vf.) gab seine Einwilligung, die Grenze zu<br />
Westberlin zu schließen und mit der praktischen Vorbereitung<br />
dieser Maßnahme unter größter Geheimhaltung zu beginnen.<br />
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