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Siegfried Prokop • Die Berliner Mauer

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Schutz und der Aufsicht der Vereinten Nationen umzuwandeln.<br />

Warschauer Vertrag und NATO sollten gemeinsam den<br />

Interimstatus der „Freien Stadt“ bis zur Herstellung der deutschen<br />

Einheit garantieren.<br />

John F. Kennedy bemühte sich, seine Berlinpolitik auf eine<br />

feste Basis zu stellen und seinen Kritikern im Lande offensiv<br />

zu begegnen. Am 27. Juni 1961 berief er den früheren Stadtkommandanten<br />

General Maxwell Taylor zu seinem Militärbeauftragten.<br />

Er wies ihn an, die amerikanische Planung für den<br />

Fall einer ernsthaften Krise in Berlin zu überprüfen. Auf seiner<br />

Pressekonferenz am 28. Juni 1961 lehnte es der Präsident ab,<br />

sich zu konkreten Maßnahmen in Verbindung mit der Berlin-<br />

Frage zu äußern, solange ihm nicht der Bericht der „task force“<br />

unter dem Vorsitz Dean Achesons sowie weitere Vorschläge vorlägen.<br />

Im Nationalen Sicherheitsrat würden am folgenden Tage<br />

Maßnahmen beraten: „Darüber hinaus möchte ich darauf hinweisen,<br />

dass wir hier über Angelegenheiten von äußerstem Ernst<br />

sprechen“, erklärte Kennedy. Am 30. Juni 1961 war Kennedys<br />

Direktive fertig, die den Außen-, den Verteidigungs- und den<br />

Finanzminister aufforderte, bis zur Beratung des Nationalen<br />

Sicherheitsrates am 13. Juli 1961 Entscheidungsgrundlagen auszuarbeiten.<br />

In die Ernstfallplanung zur <strong>Berliner</strong> Krise (contingency<br />

planning), die bisher in den Händen der drei Westmächte<br />

lag, wurde ab Juli auch die deutsche Bundesregierung einbezogen.<br />

Am 14. Juli 1961 weilte Verteidigungsminister Franz-Josef<br />

Strauß auf Einladung Robert S. McNamaras zur Beratung des<br />

strategischen Konzepts der neuen Administration, vor allem der<br />

militärischen Aktionen zur Sicherung des freien Zugangs nach<br />

Berlin, in Washington. Strauß stimmte dem Konzept der „flexible<br />

response“ zu. <strong>Die</strong> Durchbruchpläne des Hardliners Dean<br />

Acheson fanden keine Berücksichtigung. Der frühere Radford-<br />

Plan, der sich ausschließlich auf Nuklearwaffen gestützt hatte,<br />

war schon vorher bei Strauß auf Vorbehalte gestoßen. Der<br />

Grundgedanke der Strategie bestand darin, die Schwelle für die<br />

Auslösung des „Garantiefalles“ hoch zu legen und für die ande-<br />

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