Siegfried Prokop • Die Berliner Mauer
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Ultimatum aufgemacht war, drohte den Abschluss eines separaten<br />
Friedensvertrages mit der DDR an, in dessen Ergebnis<br />
die Besatzungsrechte in Berlin erlöschen sollten: „Insbesondere<br />
werden die Fragen der Benutzung der Verbindungswege auf dem<br />
Lande, zu Wasser und in der Luft, die über das Territorium der<br />
DDR führen, nicht anders zu lösen sein als auf der Grundlage<br />
entsprechender Übereinkommen mit der DDR.“<br />
30<br />
� Kurs auf die Luftsperre<br />
Am gleichen Tage erklärte Walter Ulbricht in einem Interview:<br />
„Schon seit Jahren wird der Verkehr zwischen Westberlin und<br />
anderen Ländern, einschließlich Westdeutschland, zumindest<br />
zu 95 v. H. von den Behörden der DDR kontrolliert. An die<br />
Kontrolle auch der restlichen 5 v. H. wird sich die Welt gewöhnen.<br />
Daran zweifele ich nicht.“<br />
Auf einer internationalen Pressekonferenz am 15. Juni 1961<br />
hatte Walter Ulbricht auf eine Anfrage von Annemarie Doherr<br />
von der „Frankfurter Rundschau“ zutreffend erklärt, dass er<br />
nicht die Absicht habe, eine <strong>Mauer</strong> zu errichten. Auf die Frage<br />
des „Spiegel“, ob die Kontrolle über die Luftsicherheit auch die<br />
Kontrolle der Passagiere einschließe, erklärte Ulbricht: „Ob die<br />
Menschen zu Lande, zu Wasser oder in der Luft in die DDR<br />
kommen, sie unterliegen unserer Kontrolle... Wir machen es<br />
genauso, wie man es in London macht. Damit ist die Sache in<br />
Ordnung.“<br />
Am 28. Juni 1961 veröffentlichte das Post- und Verkehrsministeriums<br />
eine Anordnung für ausländische Flugzeuge, die<br />
das Datum des 15. Mai trug. <strong>Die</strong>se Anordnung bestimmte,<br />
dass alle Flugzeuge, die in die DDR einfliegen oder aus ihr<br />
ausfliegen, ab 1. August 1961 die Radiosicherungsbehörden<br />
der DDR zu informieren haben und beim Fluge innerhalb<br />
der DDR ihre Radioeinrichtung nur für Angelegenheiten