Siegfried Prokop • Die Berliner Mauer
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hafens wurde am 30. April 1960 in Betrieb genommen. Der<br />
neue Hafen in Rostock-Petersdorf konnte von Schiffen mit<br />
einem Tiefgang von 28,6 feet angelaufen werden. Als erstes<br />
Schiff löschte an diesem Tag der 10 000-Tonner MS-„Schwerin“<br />
seine Fracht.<br />
Als im Juni 1953 die DDR durch die Arbeiterrevolte in ihre<br />
erste lebensbedrohliche Krise geriet, blieben die Sperren im<br />
Bereich der U-Bahn, die Verhaue am Potsdamer Platz und die<br />
Kontrollen an den Sektorengrenzen noch von marginaler Bedeutung.<br />
Nachdem sich Walter Ulbricht 1956/57 gegen die nationalkommunistische<br />
intellektuelle Opposition (Wolfgang Harich),<br />
die Oppositionellen im SED-Politbüro (Karl Schirdewan)<br />
und in der NVA-Führung (Vincenz Müller) durchgesetzt<br />
hatte, wurde der Startschuss für den Bau des Rostocker<br />
Hochseehafens gegeben und mit Hochdruck am Ausbau des<br />
<strong>Berliner</strong> Außenrings gearbeitet.<br />
Der <strong>Berliner</strong> Außenring<br />
Um Westberlin auf Schienen umfahren zu können, entstanden<br />
1948/50 Umfahrungsstrecken, die jedoch nicht besonders<br />
leistungsfähig waren. Deshalb baute die DDR in den Jahren<br />
1950 bis 1957 den <strong>Berliner</strong> Außenring, um den für das gesamte<br />
Eisenbahnnetz der DDR lebenswichtigen Knoten Berlin<br />
zu entflechten und ihn gegenüber Westberlin immun zu machen.<br />
Der Eisenbahnverkehr im Knoten Berlin war danach<br />
nicht mehr zwingend auf die Betriebsanlagen in Westberlin<br />
angewiesen. Das Vorhandensein des <strong>Berliner</strong> Außenrings war<br />
1961 eine entscheidende Voraussetzung dafür, dass innerhalb<br />
kürzester Zeit ein von Westberlin unabhängiger Verkehr organisiert<br />
werden konnte. Um die nach 1961 wesentlich erhöhten<br />
Transportleistungen im Güter- und Reiseverkehr übernehmen<br />
zu können, wurde der Ring in kurzer Zeit zweigleisig<br />
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