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Konsultationsgröße<br />

Lesegröße<br />

Schaugröße<br />

242<br />

1 Typografie<br />

1.1 Die Schrift<br />

Der Leseabstand bei einer normalen Lektüre (wie Zeitung oder Buch)<br />

beträgt in der Regel 25 bis 30 cm. Ein Text, der aus der Ferne gelesen<br />

werden soll, muss also so groß gesetzt werden, dass die durch den Abstand<br />

entstehende Verkleinerung der Schrift wieder etwa der Schriftgröße entspricht,<br />

die wir bei 30 cm Abstand gut lesen können.<br />

Für Overheadfolien empfiehlt es sich, wegen des größeren Leseabstandes<br />

eine Grundschriftgröße von 14 bis 16 Punkt einzusetzen.<br />

Geht man von der Lesezeit aus und kombiniert diese mit dem Leseabstand,<br />

kann man die Schriftgrößen in drei Gruppen gliedern: Nämlich in<br />

Konsultationsgröße, Lesegröße und Schaugröße.<br />

Die Konsultationsgröße (konsultieren heißt befragen) ist für jene Texte<br />

gedacht, die nur kurz angeschaut werden, wie in Lexika, in Fußnoten, Marginalien,<br />

Rubriktiteln, im Anhang usw. Diese Texte werden nur kurz nachgeschlagen<br />

und beanspruchen wenig Zeit (Schriftgrößen von 6 bis 8 pt).<br />

Unter Lesegrößen fallen jene Schriftgrade, die man für umfangreiche Texte verwendet. Sie<br />

sollen ein bequemes Erfassen ermöglichen. Früher nannte man diese Schriftgrade „Brotschriften“,<br />

da sie dem Drucker das tägliche Brot verdienten (8 bis 12 Punkt).<br />

Die Schaugrößen sind für Texte gedacht, die auffallen und auf eine gewisse Entfernung zu lesen<br />

sein sollen: Buchumschläge, Titel von Magazinen, Plakaten und dergleichen (Schriftgrade von 14<br />

Punkt aufwärts). Diese unterschiedlichen Schriftgrade gliedern einen Text und machen ihn<br />

dadurch erst optimal lesbar. Dabei sollte man nicht zu viele unterschiedliche Schriftgrößen<br />

verwenden.<br />

Eine weitere Möglichkeit, auf viele Schriftgrade zu verzichten, besteht im Verwenden von<br />

Auszeichnungen wie Versalien, Kapitälchen, kursiven und fetten Schnitten.<br />

1.1.5.3 Schriftgrößen als Gestaltungsmittel<br />

Schriftgrößen sind nicht nur Ordnungsinstrument<br />

entsprechend den inhaltlichen<br />

Vorgaben, sondern sie sind zugleich<br />

ein ausdrucksvolles Gestaltungsmittel.<br />

Schriftgrößengefälle in solchen Kontrasten<br />

können einer Seite Spannung und Dramatik<br />

verleihen – sie können aber auch die<br />

Lesbarkeit verschlechtern, wenn diese Typografie<br />

Selbstzweck wird. Experimentierfreudigkeit<br />

ist hier angesagt, um durch<br />

Erfahrung einen goldenen Mittelweg zwischen<br />

Lesbarkeit und Ausdrucksmittel zu<br />

finden.<br />

Ausdrucksstarke Typografie finden wir<br />

hauptsächlich bei Theaterplakaten, Typografie-<br />

und Lifestyle-Zeitschriften. Hier soll<br />

ja gerade diese Experimentierfreudigkeit<br />

als Lebensstil auch visuell transportiert<br />

werden.

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