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Serifenlose<br />
Linear-<br />
Antiqua<br />
Neue<br />
Schriften<br />
Serifenlose<br />
Linear-<br />
Antiqua mit<br />
Renaissance-<br />
Charakter<br />
Serifenlose<br />
Linear-<br />
Antiqua mit<br />
klassizistischem<br />
Charakter<br />
Serifenlose<br />
Linear-<br />
Antiqua mit<br />
konstruiertem<br />
Charakter<br />
Antiqua-<br />
Varianten<br />
Schreibschriften<br />
238<br />
1 Typografie<br />
1.1 Die Schrift<br />
Auch die Groteskschriften entstanden zu Beginn des 19. Jh.<br />
für die Werbung. Bei dieser Schriftform wurden alle Ansätze<br />
und Serifen weggelassen. Dadurch sah diese Schrift für die<br />
damalige Zeit, die nur Serifenschriften gewohnt war, sehr<br />
wunderlich, „grotesk“ aus.<br />
Im Laufe der Zeit erkannte man in ihr eine formale Wiederholung<br />
alter römischer in Ton eingeritzter Inschriften aus<br />
dem 4. Jh. vor Christus. Damit stellt die Grotesk die Grundform<br />
aller lateinischen Schriftvarianten dar.<br />
Moderne Formen entstanden in den 20er-Jahren des 20. Jh. durch Eric Gill, Paul Renner oder<br />
Jacob Erbar. Vertreter: Akzidenz-Grotesk, Helvetica, Univers, Futura, Erbar-Grotesk, Gill usw.<br />
Die neuen Schriften können ihrem Charakter nach entweder der Renaissance-Antiqua und der<br />
klassizistischen Antiqua zugeordnet werden, oder sie weisen einen konstruierten Duktus<br />
(Strichführung) auf. Das Wissen um die Zuordnungen der Schriften ist eine Grundvoraussetzung,<br />
um sie miteinander mischen zu können, da sich nur Schriften miteinander vertragen, die den<br />
gleichen Ursprung aufweisen.<br />
Die Anlehnung an die Buchstabenfiguren und die Proportion<br />
(Verhältnis Versalhöhe zu Mittellänge) der Renaissance-Antiqua<br />
wird an den Buchstaben H g e deutlich.<br />
Vertreter: Gill<br />
Die Anlehnung an die Achsenstellung und die<br />
Proportion der klassizistischen Antiqua wird<br />
an den Buchstaben H und e deutlich.<br />
Vertreter: Helvetica<br />
Paul Renner entwarf die Schrift 1924. Diese<br />
Schriften sind aus dem Zeitgeist des Konstruktivismus<br />
und Funktionalismus zu erklären.<br />
Einfache geometrische Formen liegen der<br />
Buchstabengestalt zugrunde. Typisch ist der<br />
Schnurzugduktus. Sie weist nur minimale geometrische<br />
Strichstärkenunterschiede auf, die<br />
optisch wieder gleich stark wirken (sieht aus<br />
wie eine gelegte Schnur).<br />
Vertreter: Futura<br />
Eine ganze Reihe moderner Schriften lässt sich nicht den historischen Formen zuordnen. Sie<br />
stehen für neue Experimente im 20. Jh. Zu ihnen zählen die Breitfeder-Antiqua (Post-Antiqua),<br />
die Codex, die Optima, die Souvenir Clearface oder Copperplate, die Peignot oder Arnold Böcklin.<br />
Typisches Merkmal der Schreibschriften ist, dass die Buchstaben aneinander anschließen und<br />
somit den Eindruck von „Geschriebenem“ vermitteln sollen. Sie werden hauptsächlich für Werbeund<br />
Privatdrucksorten eingesetzt, auch als Überschriften in Zeitschriften oder als belebende<br />
Akzente auf einer Druckseite.