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Der HYMER-Konzern l Brief an die Aktionäre l<br />

Brief an die Aktionäre<br />

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,<br />

Dr. Reinhard Knüppel<br />

Technischer Vorstand<br />

das Unternehmen hat ein Geschäftsjahr 2007/<strong>08</strong> mit zwei verschiedenen Perioden erlebt. Acht<br />

positiv verlaufenen Monaten folgten vier Monate mit schwersten Verwerfungen in den Märkten und<br />

im Absatz des HYMER-Konzerns. Wir sind mit dem Verlauf des Geschäftsjahres insgesamt nicht<br />

zufrieden.<br />

Bis ungefähr zur Mitte des dritten Vierteljahres verzeichnete der HYMER-Konzern einen weitgehend<br />

planmäßigen Geschäftsgang mit gutem Verkauf und Auftragseingang. Der Schluss des ersten Halbjahres<br />

wies noch ein Umsatzplus von 16 % gegenüber dem Vorjahr aus. Nach neun Monaten belief sich<br />

der Zuwachs im Vorjahresvergleich immer noch auf 13,2 %. Im dritten Quartal von März bis Mai<br />

legten die Umsatzerlöse dagegen nur noch um 8,8 % zu. Ursache dieser stark nachlassenden Wachstumsdynamik<br />

war ein völlig überraschender Absatzeinbruch im Mai. Diese Absatzkrise brach dann im<br />

vierten Quartal in vollem Umfang durch. Das letzte Vierteljahr lag mit 207,5 Mio. Euro Erlösen 18,7 %<br />

unter dem Wert des Vorjahreszeitraums.<br />

Ihr Unternehmen hat im gesamten Geschäftsjahr 2007/<strong>08</strong> Umsatzerlöse in Höhe von 913,2 Mio. Euro<br />

erzielt. Das ist eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 43,3 Mio. Euro oder 5,0 %. Das Ergebnis vor<br />

Steuern in Höhe von 28,0 Mio. Euro konnte mit dem Vorjahr nicht Schritt halten. Bis einschließlich<br />

April dieses Jahres verliefen der Auftragseingang und der Verkauf unserer Freizeitfahrzeuge in etwa auf<br />

dem erwarteten Niveau. Der Konzern stellte neue Mitarbeiter ein und schöpfte die flexible Arbeitszeit<br />

aus. Der im Mai eingetretene Absatzeinbruch war drastisch. Eine Erholung der Absatzsituation hat auch<br />

bis zum November dieses Jahres nicht eingesetzt.<br />

Für den dramatisch rückläufigen Verkauf von Freizeitfahrzeugen waren im Wesentlichen überhöhte<br />

Bestände bei den Händlern verantwortlich. Händler gerieten vermehrt in Finanzierungsengpässe. Die<br />

Kreditvergabe der Banken wurde im Zuge der sich verschärfenden Finanzkrise zurückhaltender. Der<br />

Handel litt unter dieser Liquiditätsklemme und bekam zunehmend Rentabilitätsprobleme. In der Folge<br />

hat der Handel die Bestellung neuer Fahrzeuge zugunsten des Abverkaufs von Fahrzeugen aus dem<br />

Altbestand zurückgestellt. Von der Krise betroffene Hersteller schufen durch massive Abverkaufsmaßnahmen<br />

zusätzlichen Marktdruck! Die Entwicklung gipfelte in der Insolvenz eines namhaften<br />

deutschen Anbieters von Freizeitfahrzeugen.<br />

Ab Juli waren auch die Zulassungszahlen rückläufig. Neben der deutlich nachlassenden Nachfrage der<br />

Endkunden im deutschen Markt verzeichneten auch die Exportmärkte in Italien, Frankreich, England und<br />

Spanien massive Rückgänge. Im Ergebnis verbuchte der Gesamtmarkt der Europäischen Union ein deutliches<br />

Minus. Besonders der Verkauf von Wohnmobilen nahm deutlich ab. Der Absatz von Caravans<br />

bewegte sich fast auf dem Niveau des Vorjahres.<br />

Die Kaufneigung und das Kaufklima im europäischen Markt für Freizeitfahrzeuge sind offensichtlich<br />

unter dem Eindruck hoher Kraftstoffpreise, der öffentlichen Klimadiskussion um Feinstaub wie Euro4-<br />

Steuer und unter der zunehmenden Verunsicherung durch die Finanzkrise gehemmt.<br />

Die sich kontinuierlich zuspitzende Finanzmarktkrise hat vorrausichtlich einen Großteil der Kundengruppen<br />

des HYMER-Konzerns im Blick auf ihre Ersparnisse, Geldanlagen und Wertpapiere verunsichert.<br />

Diese Entwicklung belastete die Absatzchancen des Handels, der nach wie vor den Schwerpunkt<br />

seines Verkaufs auf den Abbau von Altbeständen legt. So entstand ein drastisch geringeres Volumen<br />

neuer Aufträge für den HYMER-Konzern.

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