15.07.2013 Aufrufe

Experimentelle¨Ubungen I W1a - Jan-Gerd Tenberge

Experimentelle¨Ubungen I W1a - Jan-Gerd Tenberge

Experimentelle¨Ubungen I W1a - Jan-Gerd Tenberge

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Experimentelle Übungen I<br />

<strong>W1a</strong> – Stirlingmotor als Wärme-/Kältemaschine<br />

Protokoll<br />

1 Matrikel-Nr. 349658<br />

2 Matrikel-Nr. 350069<br />

<strong>Jan</strong>-<strong>Gerd</strong> <strong>Tenberge</strong> 1 Tobias Südkamp 2<br />

17. Juni 2009


Experimentelle Übungen I <strong>W1a</strong> <strong>Tenberge</strong>, Südkamp 1<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1 Theorie 2<br />

1.1 Wärmemenge und -kapazität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />

1.2 Der Stirling-Kreisprozess . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />

1.3 Der Stirlingmotor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

1.4 Der Stirlingmotor als Kältemaschine . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

2 Durchführung 6<br />

2.1 Bestimmung der Reibungsverluste . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

2.2 Bestimmung der Kühlleistung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

2.3 Bestimmung der Heizleistung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

3 Auswertung 7<br />

3.1 Bestimmung der Reibungsverluste . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

3.2 Bestimmung der Kühlleistung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

3.3 Bestimmung der Heizleistung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

4 Diskussion 15


Experimentelle Übungen I <strong>W1a</strong> <strong>Tenberge</strong>, Südkamp 2<br />

1 Theorie<br />

1.1 Wärmemenge und -kapazität<br />

Zur Beschreibung des Stirling-Kreisprozesses werden einige wichtige Größen benötigt.<br />

Dazu zählen auch die Wärmemenge Q sowie die Wärmekapazität CW . Per<br />

Definitionem ist die Wärmemenge Q die Menge an Energie, die benötigt wird,<br />

um 1g Wasser von 14,5 ◦ C auf 15,5 ◦ C zu erhitzen. Daraus leitet sich eine Proportionalität<br />

zwischen der Wärmemenge und der Temperaturänderung ab:<br />

∆Q = CW · ∆T (1)<br />

Den Proportionalitätsfaktor CW bezeichnet man als Wärmekapazität. Diese ist<br />

wie durch den Zusammenhang<br />

∆Q = CW · ∆T = c · m · ∆T (2)<br />

beschrieben über die spezifische Wärmekapazität c von der Masse abhängig.<br />

1.2 Der Stirling-Kreisprozess<br />

Das in Abb. 1 dargestellte (p,V)-Diagramm bezeichnet man als Stirling-Kreisprozess.<br />

Dieser Kreisprozess verläuft in vier Schritten und endet wieder im Ausgangszustand<br />

1. Im Schritt 1 ⇒ 2 expandiert ein abgeschlossenes Gas isotherm, also<br />

bei konstanter Temperatur. Dazu ist eine Wärmezufuhr Q12 von Nöten, während<br />

das Gas Energie in Form von Arbeit (W12) abgibt. Danach kühlt das Gas bei<br />

konstantem Volumen (isochor) ab und gibt dabei die Wärme Q23 ab.<br />

Im Schritt 3 ⇒ 4 wird das Gas isotherm komprimiert. Dabei muss die Arbeit<br />

W34 am Gas verrichtet werden, während es die Wärmemenge Q34 abgibt. Zuletzt<br />

wird das Gas durch Wärmezufuhr von außen (Q41) isochor erhitzt.


Experimentelle Übungen I <strong>W1a</strong> <strong>Tenberge</strong>, Südkamp 3<br />

1.3 Der Stirlingmotor<br />

Abbildung 1: Stirling-Kreisprozess<br />

Eine Realisierung des Stirling-Kreisprozesses ist der Stirling-Motor. Dieser arbeitet<br />

wie in Abb.2 dargestellt in vier Takten. Zunächst dehnt sich die Luft im<br />

Zylinder durch die Wärmezufuhr ∆Q12 isotherm aus. Dadurch wird von dem Gas<br />

die Arbeit ∆W12 verrichtet.<br />

Schwingt der Arbeitskolben um seinen Tiefpunkt, so bleibt das Volumen des<br />

Gases nahezu konstant und es wird keine Arbeit verrichtet. Währenddessen bewegt<br />

der Verdrängerkolben die durch die Heizwendel erhitzte Luft in den vom<br />

Kühlwasser umflossenen Bereich des Zylinders, sodass diese die Wärmemenge<br />

∆Q23 an den Regenerator abgibt.<br />

Anschließend verdichtet der Arbeitskolben das Gas isotherm, wobei die Wärmemenge<br />

∆Q34 an das Kühlwasser abgegeben wird.<br />

Läuft der Arbeitskolben zuletzt um seinen Hochpunkt, wird wieder keine Arbeit<br />

verrichtet, während der Verdränger die kalte Luft nach oben treibt und dabei die<br />

Wärmemenge ∆Q41 an das Gas abgibt.<br />

Treibt man das Schwungrad von außen an, so fungiert der Stirling-Motor als


Experimentelle Übungen I <strong>W1a</strong> <strong>Tenberge</strong>, Südkamp 4<br />

Wärme- bzw. Kältemaschine.<br />

Abbildung 2: Der Stirlingmotor<br />

1.4 Der Stirlingmotor als Kältemaschine<br />

Im Uhrzeigersinn angetrieben, arbeitet der Stirlingmotor als Kältemaschine (s.Abb.3),<br />

d.h. er entzieht einer anstelle der Heizwendel angebrachten Probe die Wärme Q2.<br />

Dabei wird dem Kühlwasser die Wärmemenge Q1 zugeführt.<br />

Abbildung 3: Der Stirlingmotor als Wärme-/ Kältemaschine<br />

Diese setzt sich aus der vom äußeren Antrieb im Zylinder aufgebrachten Arbeit


Experimentelle Übungen I <strong>W1a</strong> <strong>Tenberge</strong>, Südkamp 5<br />

W und der Wärme Q2 zusammen:<br />

Q1 = W + Q2<br />

Treten im Zylinder Reibungsverluste auf, so ergibt sich für die Arbeit W :<br />

W = Q1 − Q2 − WR<br />

Dabei steht WR für die Reibungsverluste.<br />

Die Gleichung<br />

η = Q2<br />

W<br />

definiert den Wirkungsgrad der Kältemaschine. Der Stirlingmotor lässt sich durch<br />

Umkehrung der Antriebsrichtung auch als Wärmemaschine betreiben.<br />

(3)<br />

(4)<br />

(5)


Experimentelle Übungen I <strong>W1a</strong> <strong>Tenberge</strong>, Südkamp 6<br />

2 Durchführung<br />

2.1 Bestimmung der Reibungsverluste<br />

Um die Heiz- bzw. Kühlleistung des Strirlingmotors korrekt zu bestimmen, muss<br />

man zunächst die Reibungsverluste des Gerätes ermitteln. Dazu misst man den<br />

Volumendurchsatz des Kühlwassers, d.h. die Menge an Kühlwasser, die den Zylinderkopf<br />

pro Zeiteinheit umfließt, indem man dem Ablauf der Kühlung eine<br />

bestimmte Zeit lang Wasser entnimmt. Mit einem Messkolben bestimmt man die<br />

Menge des Wassers und mit einer Stoppuhr die zugehörige Zeit.<br />

Ist dies geschehen, betreibt man das Gerät als Heiz- oder Kühlmaschine mit<br />

offenem Zylinderdeckel (man schaltet den Antriebsmotor mit beliebiger Umlaufrichtung<br />

aber fester Frequenz (ca. 3 Hz) ein, lässt die für das Reagenzglas vorgesehene<br />

Zylinderöffnung frei) und misst die maximale Temperaturänderung des<br />

Kühlwasserablaufs. Da die Maschine nun im Leerlauf arbeitet ist eine Erwärmung<br />

des Kühlwassers nur durch Reibungsverluste innerhalb des Kolbens bedingt.<br />

2.2 Bestimmung der Kühlleistung<br />

Zur Bestimmung der Kühlleistung schaltet man den Antriebsmotor ab, schließt<br />

den Kolben und füllt etwa 1 ml destilliertes Wasser in das Reagenzglas. Startet<br />

man den Antrieb mit der selben Frequenz wie in 3.1) im Uhrzeigersinn, so<br />

arbeitet der Stirlingmotor als Kältemaschine. Mit dem Computer kann man die<br />

Temperatur der Probe als Funktion der Zeit aufnehmen. Zusätzlich notiere man<br />

sich die Temperatur des Kühlwasserablaufs zu Beginn der Messung. Ist die Probe<br />

bis auf etwa −25 ◦ C heruntergekühlt, notiere man sich diese erneut.<br />

2.3 Bestimmung der Heizleistung<br />

Um die Heizleistung des Motors zu bestimmen, kehrt man lediglich die Umlaufrichtung<br />

des Antriebs um. Der Rest der Messung verläuft analog zur Bestimmung<br />

der Kühlleistung.


Experimentelle Übungen I <strong>W1a</strong> <strong>Tenberge</strong>, Südkamp 7<br />

3 Auswertung<br />

3.1 Bestimmung der Reibungsverluste<br />

Um den Reibungsverlust des Stirlingmotors bestimmen zu können, berechnet<br />

man den Volumendurchsatz mit den gemessenen Daten (Volumen V und Zeit t)<br />

wie folgt:<br />

v = V<br />

t<br />

V entspricht hierbei dem Volumen des umfließenden Wassers während der Zeit t.<br />

Aus den drei gemessenen Wertepaaren lassen sich für das Volumen und die Zeit<br />

Mittelwerte und deren Fehler berechnen. Der dazugehörige Fehler des Volumendurchsatzes<br />

wird wie folgt berechnet:<br />

∆v = ∆vstat + ∆vsys = τ ·<br />

5<br />

i=1<br />

(¯v − vi) 2<br />

4<br />

+<br />

∆V<br />

t<br />

2<br />

+<br />

<br />

V ∆t<br />

−<br />

t2 2 Da bei der Volumenmessung drei Mal der gleiche Werte gemessen wurde (V =<br />

85ml) fällt der statistische Fehler jedoch raus und es bleibt der systematische<br />

Fehler.<br />

Pro Sekunde fließen also VD = 4,25 ± 0,06ml Kühlwasser durch den Zylinderkolben.<br />

Da das Einstellen der Frequenz von f ′ = 3,0Hz nicht genau machbar war, wurde<br />

diese in einer weiteren Messreihe über eine Dauer von 30 Sekunden mittels<br />

Fast-Fourier-Transformation (kurz: FFT) überprüft. Diese Messung ergibt eine<br />

Frequenz von f = 3,05 ± 0,05Hz. Das Kühlwasservolumen pro Umlauf lässt sich<br />

nun wie folgt berechnen:<br />

VU = VD<br />

f<br />

Der Fehler ergibt sich über die Fehlerfortpflanzung:<br />

<br />

∆VD 2 <br />

∆VU =<br />

+ −<br />

f<br />

∆fVD<br />

f 2<br />

2 Dies entspricht also einem Durchsatz von (1,40 ± 0,03)g pro Umlauf bei einer<br />

Dichte ρWasser ≈ 1 g<br />

und einem Normaldruck.<br />

ml<br />

Mit der gemessenen Temperaturdiffernz ∆T = 0,4K, dem zuvor bestimmten<br />

Durchsatz pro Umlauf des Kühlwassers und der spezifischen Wärmekapazität<br />

lässt sich nun der Reibungsverlust bestimmen:<br />

c = 4,185 J<br />

gK<br />

WR = mc∆T = 2,34J


Experimentelle Übungen I <strong>W1a</strong> <strong>Tenberge</strong>, Südkamp 8<br />

Mit folgendem Fehler:<br />

∆WR =<br />

<br />

(∆mct) 2 (∆(∆T )cm) 2 = 1,17J<br />

3.2 Bestimmung der Kühlleistung<br />

=⇒ WR = 2,34 ± 1,17J (6)<br />

Wenn man die gemessenen Daten für Zeit t und Temperatur T gegeneinander<br />

aufträgt erhält man folgendes Diagramm:<br />

T e m p e ra tu r T [K ]<br />

3 0<br />

2 0<br />

1 0<br />

0<br />

-1 0<br />

-2 0<br />

-3 0<br />

0 5 0 0 1 0 0 0 1 5 0 0 2 0 0 0 2 5 0 0<br />

Z e it t [s ]<br />

Abbildung 4: Temperatur T gegen Zeit t<br />

Um nun die Kühlleistung bestimmen zu können, ermittelt man zunächst die<br />

Steigung des Graphen in der Nähe der Raumtemperatur. Dafür lässt man die<br />

Messwerte mit einem Polynom hohen Grades, hier wurde Grad 9 gewählt, von<br />

Origin Pro 8 fitten (rote Linie).<br />

Nun kann man die Ableitung der Fit-Funktion zeichnen lassen und die Steigung<br />

an einem Punkt nah bei der Raumtemperatur ermitteln (vgl. Abb. 3.2).<br />

Die in Abbildung 3.2 eingezeichneten blauen Linien stellen den Punkt bei Raumtemperatur<br />

(≈ 22,5 ◦ C) dar.


Experimentelle Übungen I <strong>W1a</strong> <strong>Tenberge</strong>, Südkamp 9<br />

S te ig u n g m [K /s ]<br />

0 ,0 5<br />

0 ,0 0<br />

-0 ,0 5<br />

-0 ,1 0<br />

A b le itu n g d e s P o ly n o m ie lle n<br />

F its d e r T e m p e ra tu re n tw ic k lu n g<br />

0 5 0 0 1 0 0 0 1 5 0 0 2 0 0 0 2 5 0 0<br />

Z e it t [s ]<br />

Abbildung 5: Ableitung des Fits der Kühlleistungskurve<br />

S te ig u n g m [K /s ]<br />

0 ,0 4<br />

0 ,0 2<br />

0 ,0 0<br />

-0 ,0 2<br />

-0 ,0 4<br />

-0 ,0 6<br />

-0 ,0 8<br />

-0 ,1 0<br />

N a h b e re ic h d e r A b le itu n g<br />

u m d ie R a u m te m p e ra tu r<br />

0 5 1 0 1 5 2 0<br />

Z e it t [s ]<br />

Abbildung 6: Vergrößerung der Ableitungskurve in der Nähe der Raumtemperatur<br />

An dem Graph der Ableitung liest man die Steigung mT = −0,06±0,01 K<br />

s ab.<br />

Der Fehler kommt zum Einen durch das Ablesen zustande. Außerdem wurde der


Experimentelle Übungen I <strong>W1a</strong> <strong>Tenberge</strong>, Südkamp 10<br />

Fehler großzügig bemessen, da der Polynomfit nicht 100%ig genau ist und einige<br />

Arbeitsschritte durchgeführt werden mussten um schlussendlich die Steigung ablesen<br />

zu können.<br />

Mit dem gemessenen Volumen des Wassers in dem Reagenzglas und der Steigung<br />

der Tangente lässt sich die Wärmemenge Q, die dem Wasser pro Sekunde entzogen<br />

wird, wie folgt berechnen:<br />

∆Q = cρW VW mT = cmW mT = 4,185 J<br />

gK<br />

· 1,0g · 0,06 = −0,251J<br />

s<br />

Wobei mW die Masse des Wassers im Reagenzglas ist (≈ 1g) und mT die Steigung<br />

des Fits. Auch der zugehörige Fehler lässt sich berechnen:<br />

<br />

∆(∆Q) = (∆mW cmT ) 2 + (∆mT cmW ) 2 = 0,04J<br />

=⇒ ∆Q = −0,251 ± 0,04J<br />

Bei einer Frequenz von 3,05 ± 0,2Hz ergibt das:<br />

Q2 = ∆Q<br />

J<br />

= −0,082<br />

f Umlauf<br />

<br />

∆(∆Q) 2 <br />

mit ∆Q2 =<br />

+ −<br />

f<br />

∆Q∆f<br />

f 2<br />

2 Somit hat die Kältemaschine eine Kühlleistung von 0,082 ± 0,014J pro Umlauf.<br />

Um den Wirkungsgrad η der Maschine zu bestimmen muss man zunächst die<br />

zugeführte Arbeit W berechnen:<br />

W = Q1 − Q2 − WR<br />

Der Reibungsverlust WR und die Kühlleistung Q2 wurde im vorherigen Abschnitt<br />

bestimmt.<br />

Q1 lässt sich aus der gemessenen Temperaturdifferenz und dem Volumendurchsatz<br />

des Kühlwassers pro Umlauf wie folgt bestimmen:<br />

Q1 = VU · ρW · c · ∆T = cmUW ∆T = 4,185 J<br />

· 1,41g · 1,4K = 8,26J<br />

gK<br />

<br />

mit dem Fehler ∆Q1 = (c∆m∆T ) 2 + (cm∆(∆T )) 2 = 1,185<br />

=⇒ Q1 = 8,26 ± 1,19J


Experimentelle Übungen I <strong>W1a</strong> <strong>Tenberge</strong>, Südkamp 11<br />

Nun lässt sich der Wirkungsgrad berechnen:<br />

η = Q2<br />

W =<br />

Q2<br />

Q1 − Q2 − WR<br />

= 1,39% (7)<br />

Der Fehler lässt sich mittels Fehlerfortpflanzung wie folgt berechnen:<br />

mit∆W =<br />

Der Wirkungsgrad ist also:<br />

<br />

∆Q2 2 <br />

∆η =<br />

+ −<br />

W<br />

Q2∆W<br />

W 2<br />

2 <br />

(∆Q1) 2 + (−∆Q2) 2 + (−∆WR) 2<br />

η = 1,39 ± 0,46% (8)


Experimentelle Übungen I <strong>W1a</strong> <strong>Tenberge</strong>, Südkamp 12<br />

3.3 Bestimmung der Heizleistung<br />

Analog zur Bestimmung der Kühlleistung wird wieder ein T-t-Diagramm erstellt.<br />

T e m p e ra tu r T [K ]<br />

4 0<br />

3 0<br />

2 0<br />

1 0<br />

0<br />

-1 0<br />

-2 0<br />

-3 0<br />

M e s s d a te n<br />

P o ly n o m ie lle r F it (G ra d 9 )<br />

0 5 0 1 0 0 1 5 0 2 0 0 2 5 0 3 0 0<br />

Z e it t [s ]<br />

Abbildung 7: Temperatur T gegen Zeit t, rote Kurve entspricht Polynomfit<br />

Nun bestimmt man wieder anhand des Ableitungsfits die Steigung.<br />

T e m p e ra tu r T [K ]<br />

0 ,8<br />

0 ,6<br />

0 ,4<br />

0 ,2<br />

0 ,0<br />

0 5 0 1 0 0 1 5 0 2 0 0 2 5 0 3 0 0<br />

Z e it t [s ]<br />

A b le itu n g d e s F its<br />

Abbildung 8: Ableitung der Heizleistungskurve


Experimentelle Übungen I <strong>W1a</strong> <strong>Tenberge</strong>, Südkamp 13<br />

T e m p e ra tu r T [K ]<br />

0 ,8<br />

0 ,6<br />

0 ,4<br />

0 ,2<br />

0 ,0<br />

2 3 0 2 3 2 2 3 4 2 3 6 2 3 8 2 4 0 2 4 2 2 4 4 2 4 6 2 4 8 2 5 0<br />

Z e it t [s ]<br />

A b le itu n g d e s F its<br />

Abbildung 9: Vergrößerung der Ableitung der Heizleistungskurve<br />

Man liest eine Steigung von mT = (0,26 ± 0,01) K ab. Wie beim vorherigen<br />

s<br />

Versuch berechnet man:<br />

∆Q = 1,0g · 4,185 J<br />

gK<br />

· 0,26 = 1,09 ± 0,07J<br />

Dies ergibt eine Heizleistung von Q2 = 0,357 ± 0,028J pro Sekunde.<br />

Nun lässt sich wieder der Wirkungsgrad η bestimmen:<br />

η = Q2<br />

W<br />

= 11,14 ± 5,84%<br />

Mit der Heizleistung lässt sich nun die Schmelzwärme von Eis berechnen. Aus<br />

den Messwerten lässt sich eine konstante Temperatur von 0 ◦ C über einen Zeitraum<br />

von 1,5 Sekunden ermitteln. Bei einer Masse von 1g beträgt die Schmelzwärme<br />

QSchmelz = Q2 · 1,5s<br />

= 0,357 ± 0,028 J<br />

· 1,5s<br />

s<br />

= 0,536 ± 0,083J (9)<br />

Um die spezifische Wärme zu bestimmen, wird in den Messwerten die Zeit<br />

abgelesen, die es gedauert hat das Eis von -1 ◦ C auf 0 ◦ C aufzuwärmen, sie ist<br />

t = 7s. Multipliziert mit der Heizleistung ergibt das einen Wert von ∆Q = 2,856J.


Experimentelle Übungen I <strong>W1a</strong> <strong>Tenberge</strong>, Südkamp 14<br />

Mit Hilfe der Formel ∆Q = cm∆T kann nun c bestimmt werden:<br />

c = ∆Q<br />

m∆T<br />

= 0,357 J<br />

s<br />

1g · 1K<br />

= 2,856 ± 0,084 J<br />

gK<br />

(10)


Experimentelle Übungen I <strong>W1a</strong> <strong>Tenberge</strong>, Südkamp 15<br />

4 Diskussion<br />

Die Messwerte lagen im Allgemeinen innerhalb unserer Erwartungswerte. Sämtliche<br />

Werte, die unter anderem unter zur Hilfe nahme der Änderung der Temperatur<br />

des Kühlwassers berechnet wurden sind mit Vorsicht zu genießen, da hier die<br />

Schwankung nur bei ∆T = 0,4 ◦ C lag und das bei einer Genauigkeit des Messgeräts<br />

von nur 0,1 ◦ C. Zudem fiel die Temperatur nach Abschluss der Versuche<br />

nicht wie erwartet wieder ab sondern blieb bei konstant 21 ◦ C, nachdem sie nach<br />

dem Start des Motors innerhalb von Sekunden auf eben diesen Wert gestiegen<br />

war. Ein möglicher Grund könnte sein, dass das Wasser im Behälter wärmer war<br />

als das, welches sich am Anfang unseres Versuchs bereits im Schlauch befand.<br />

Beim Starten der Pumpe wäre dann das kalte Wasser im Schlauch gegen warmes<br />

Wasser aus dem Behälter getauscht worden, was die am Ende gleichbleibende<br />

Temperatur erklären würde. Dies würde aber auch bedeuten, dass die Abwärme<br />

des Motors im Leerlauf zu gering war um überhaupt eine Temperaturänderung zu<br />

bewirken, was jedwede Berechnung der Verlustleistung überflüssig machen würde,<br />

da der Motor sicherlich nicht verlustfrei arbeitete.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!