Plattformen digitaler Kriminalitätsverortung - cpe - Universität ...
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70 Thesen erhoffter und befürchteter Wirkungen<br />
3.1.3. Erhoffte Wirkungen aus raumplanerischer Sicht<br />
Im Folgenden werden nun die möglichen Potenziale dargelegt, die unter gewissen Bedingungen<br />
von den interaktiven online Crime- Mapping- Systemen aus raumplanerischer Sicht ausgehen<br />
könnten. Wie schon durch den Konjunktiv deutlich wird, handelt es sich also zunächst „nur“ um<br />
Hoffnungen, die im weiteren Verlauf der Arbeit auf ihren wirklichen Nutzen hin überprüft werden<br />
sollen. Es müssen diesbezüglich verschiedene Betrachtungsperspektiven eingenommen werden,<br />
bei denen sich um die folgenden handelt:<br />
(1) Nutzen im Rahmen von Prozessen der Stadt- und Raumplanung, wie beispielsweise bei der<br />
Erstellung von Entwicklungskonzepten oder der Gestaltung öffentlicher Freiflächen.<br />
(2) Chancen, die sich auch für andere städtische Akteure, wie beispielsweise Angestellte<br />
sozialer Dienste, ergeben könnten.<br />
(3) Potenziale die sich durch die kontinuierliche Überwachung des Kriminalitätsniveaus eines<br />
Raumes (Kriminalitätsmonitoring) für die Bevölkerung und alle städtischen Akteure<br />
ergeben.<br />
(4) Hoffnungen, die sich für die Bevölkerung ergeben, wobei hier nochmals in<br />
Bevölkerungsgruppen unterschieden werden muss, die entweder selbst Nutzer der<br />
<strong>Plattformen</strong> sind, oder nur indirekt von der Nutzung der <strong>Plattformen</strong> durch Andere<br />
profitieren.<br />
(5) In enger Verknüpfung mit der vorherigen Perspektive Nummer drei, soll auch eine<br />
Einschätzung über erhoffte Wirkungen für städtische Räume erfolgen.<br />
Diese fünf Perspektiven werden anschließend aufeinander folgend dargestellt, wobei schon an<br />
dieser Stelle auf die starken Wechselwirkungen zwischen ihnen hingewiesen werden muss. So<br />
haben zum Beispiel positive Entwicklungen für städtische Teilräume häufig auch direkte<br />
Auswirkungen auf die Lebensqualität der Bewohner. Dennoch soll eine dezente Trennung erfolgen,<br />
um eine bessere Übersichtlichkeit zu gewährleisten.<br />
Hinsichtlich der Anwendung der Crime- Mapping- <strong>Plattformen</strong> im Rahmen stadt- und<br />
raumplanerischer Prozesse (1) sollte zunächst auf die in Kapitel 2.1.2. dargelegte Erfordernis der<br />
Berücksichtigung kriminologischer Sachverhalte in planerischen Konzeptionen hingewiesen<br />
werden. Denn, dass diese Aspekte mit Blick auf das Sicherheitsempfinden der Bevölkerung und die<br />
Bedeutung der Kriminalitätsangst für städtische Entwicklungen zweifelsohne eine wichtigere Rolle<br />
in stadtplanerischen Prozessen spielen sollten, hat nicht erst Jan Abt in seinen Ausführungen<br />
gefordert.<br />
Grundsätzlich wurden mit städtebaulichen, raumordnerischen und stadtsoziologischen Ansätzen im<br />
angesprochenen Kapitel ja bereits diverse Handlungsmöglichkeiten angegeben. In diesem Sinne<br />
stellt sich nun also die Frage, welchen Beitrag die <strong>Plattformen</strong> leisten können, um diese<br />
Handlungsoptionen fachgerecht bearbeiten zu können.<br />
Ihr Hauptnutzen kann dahingehend in der Identifikation von Räumen gesehen werden, die mit<br />
hohen Kriminalitätsbelastungen im Allgemeinen und mit ganz bestimmten Delikttypen im<br />
Speziellen zu kämpfen haben. Stadtplaner könnten dank der Systeme ganz gezielt nach betroffenen<br />
Räumen suchen und diese dann hinsichtlich möglicher Gründe für die Kriminalitätsbelastung<br />
analysieren. Die folgende Abbildung zeigt diesbezüglich zwei Kartenausschnitte der Stadt San<br />
Francisco, bei denen die Delikttypen „Assault“, „Drugs“, „Homocide“, „Robbery“, „Sex Crimes“ und