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Plattformen digitaler Kriminalitätsverortung - cpe - Universität ...

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<strong>Plattformen</strong> <strong>digitaler</strong> <strong>Kriminalitätsverortung</strong><br />

Chancen und Risiken aus Sicht der Raumplanung<br />

Kriminalitätsvorbeugung sowie automatisierter Information und Hilfestellung für die Bürger<br />

begründet wird.<br />

Dass sich dieser Rückgang aber immer nur auf jene Teilräume beziehen kann, an denen konkrete<br />

Maßnahmen zur Verringerung und Vermeidung von Kriminalität erfolgen, muss ebenfalls beachtet<br />

werden. Es ist also nicht ausreichend, lediglich Deliktinformationen über die <strong>Plattformen</strong> zu<br />

veröffentlichen und auf Reaktionen der Bevölkerung zu hoffen, sondern es müssen darüber hinaus<br />

gemeinschaftliche Wechselbeziehungen initiiert werden. Außerdem muss auf das Problem des<br />

sogenannten „Discplacement“ hingewiesen werden, welches auch in Kapitel 3.2.7. näher<br />

beleuchtet wird. Hier wird der Frage nachgegangen, inwiefern das Verhindern und Vorbeugen von<br />

Kriminalität nur eine Verdrängung von Taten in andere Räume verursacht und damit nicht zu einem<br />

Rückgang der Kriminalität im Allgemeinen führt.<br />

Zusammenfassend kann es mit den Worten Chaineys und Tompsons beschrieben werden, die die<br />

voranstehende Argumentation der Strafverfolgungsbehörden für einen Einsatz der interaktiven<br />

online Crime- Mapping- <strong>Plattformen</strong> zwar durchaus nachvollziehen können, ihnen aber nur<br />

Gültigkeit zusprechen, insofern die Bevölkerung durch die Systeme tatsächlich besser informiert<br />

und befähigt wird, Kriminalität zu verstehen und mit ihr umzugehen. Dabei zweifeln sie an, das die<br />

vorhandenen Systeme dieser Anforderung bis zum jetzigen Zeitpunkt gerecht werden (Chainey &<br />

Tompson 2012; S.4). Zwar soll in der vorliegenden Abhandlung erst nach Darlegung aller<br />

Hoffnungen und Bedenken eine abwägende Einschätzung des Nutzen- Risiken Verhältnisses von<br />

Crime- Mapping- Systemen erfolgen, dennoch muss bereits an dieser Stelle darauf hingewiesen<br />

werden, dass sich die hier dargestellten Hoffnungen nur unter Berücksichtigung der in Kapitel 3.2.<br />

dargestellten Bedenken in vollem Umfang entfalten können.<br />

Abbildung 44: Kernelemente Kapitel 3.1.2. – Erhoffte Wirkungen der Polizei<br />

(1) Die Strafverfolgungsbehörden sehen in interaktiven online Crime- Mapping-<br />

<strong>Plattformen</strong> ein wichtiges Werkzeug der Polizeiarbeit, da sie sich folgende<br />

Wirkungen dieser <strong>Plattformen</strong> erhoffen:<br />

a. umfassendere und bedürfnisgerechtere Information der Bürger über<br />

Ausmaß und Trends von Kriminalität<br />

b. bessere Bindung zur Bevölkerung und stärkere Kooperation<br />

c. Erhöhung des Vertrauens der Bevölkerung in Polizeiarbeit sowie<br />

Verbesserung der Transparenz von polizeilichen Methoden<br />

d. Initiierung von Selbsthilfemaßnahmen der Bevölkerung (Meidung- und<br />

Schutzmaßnahmen), auch durch den Einsatz mobiler Lösungen<br />

e. Reduzierung des polizeilichen Arbeitsaufwandes durch Verringerung der<br />

Rückfragen aus der Bevölkerung und Vermeidung von Straftaten<br />

(2) Letztendlich erhofft sich die Polizei hierdurch einen Rückgang des Ausmaßes<br />

krimineller Handlungen.<br />

(3) Jedwede Hoffnung kann nur dann auch Wirkung zeigen, wenn mögliche<br />

Bedenken bzw. Risiken beachtet und weitgehend ausgeschlossen werden.<br />

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