Plattformen digitaler Kriminalitätsverortung - cpe - Universität ...
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<strong>Plattformen</strong> <strong>digitaler</strong> <strong>Kriminalitätsverortung</strong><br />
Chancen und Risiken aus Sicht der Raumplanung<br />
Abbildung 42: Darstellung von in den Nachtstunden verübten Delikten (Plattform: San Francisco crimespotting)<br />
An dieser Stelle wird auch die Nützlichkeit mobiler Crime- Mapping- Systeme ersichtlich. Wenn<br />
man sich in einem unbekannten Gebiet einer Stadt bewegt und nicht sicher ist, welchen Weg man<br />
bis zum gewünschten Ziel einschlagen soll, kann man mit Hilfe der mobilen Applikation zumindest<br />
solche Orte meiden, die in der Vergangenheit durch hohe Übergriffzahlen auffällig geworden sind.<br />
Der Grund für die Meidung von bestimmten Räumen ist dabei nicht zwingend in einer rationalen<br />
Wahlhandlung zu sehen, sondern er kann unter Umständen auch ausschließlich in mehr oder<br />
minder gerechtfertigten Angstgefühlen seine Ursache haben. Weitere Ausführungen hinsichtlich<br />
der durch die Crime- Mapping- Systeme verursachten Ängste werden in Kapitel 3.2.4.<br />
vorgenommen. Dennoch sollte bereits an dieser Stelle darauf hingewiesen werden, dass die<br />
betroffenen Räume durch zunehmende Meidung noch anfälliger für gewisse Deliktarten werden<br />
können, da sie dann noch unbelebter werden und somit noch attraktiver für Täter erscheinen.<br />
Die Dimensionen möglicher, ergreifbarer Schutzmaßnahmen durch die Nutzer sind demgegenüber<br />
jedoch sehr weit gefächert und können von vergleichsweise einfachen Vorkehrungen auf<br />
persönlicher Ebene bis hin zu komplexen Gegenmaßnahmen reichen, die von größeren<br />
Bevölkerungsgruppen und anderen Akteuren gemeinschaftlich durchgeführt werden. Ein Beispiel<br />
soll anschließend darstellen, wie unterschiedlich die Maßnahmen dabei ausfallen können. Wenn<br />
die Crime- Mapping- <strong>Plattformen</strong> beispielsweise hohe Deliktzahlen für Diebstähle aus PKW in<br />
einem Einzelhandelsgebiet aufzeigen (vgl. Abbildung 43), so können PKW- Besitzer verstärkt darauf<br />
achten, dass ihre Fahrzeuge komplett verschlossen sind und keine Wertgegenstände offen<br />
ersichtlich herumliegen. Auf diese Weise könnte die Viktimisierung durch Verringerung der<br />
Tatgelegenheiten durchaus vermindert werden. Allerdings ist auch denkbar, dass Betreiber der<br />
Einzelhandelsbetriebe durch die <strong>Plattformen</strong> auf die Problemlage aufmerksam werden und zum<br />
Schutz ihrer Kunden Schutzmaßnahmen ergreifen (z.B. durch Installation von<br />
Überwachungskameras an Parkplätzen oder den Einsatz privater Sicherheitsunternehmen). In<br />
diesem Falle würde man das Entdeckungsrisiko für Täter erhöhen und somit eventuell eine<br />
Reduzierung der Einbrüche erreichen.<br />
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